Wie Licht und Schatten von zartbitterkeks (Harry Potterx Draco Malfoy) ================================================================================ Kapitel 6: Ich schaff das alleine! ---------------------------------- Kapitel 6 Neville beobachtete still den Jungen, welcher sich gegenüber von ihm neben einem Phoenix saß und diesen abwesend streichelte. Der gutmütige Junge verdankte dem Schwarzhaarigen einiges, denn ohne diesen wäre er immer noch der unsichtbare, total ängstliche Junge mit dem rundlichen Gesicht. Er konnte sich noch gut an den Tag erinnern, als Harry aus ihm einen neuen Menschen gemacht hatte. Neville war über die Herbstferien gut zehn Zentimeter gewachsen, dennoch mangelte es ihm an Selbstvertrauen. Die beiden Gryffindor Schüler saßen im Gemeinschaftsraum und saßen über einen Kräuterkundeaufsatz gebeugt. Der Braunhaarige liebte dieses Fach, da er es wirklich beherrscht und ihn Pflanzen einfach interessierten. Plötzlich stöhnte Harry genervt auf und hatte seinen Aufsatz beiseite geschoben. „Was ist los, Harry?“ „Ich versteh‘s einfach nicht!“ Der Schwarzhaarige hatte echt verzweifelt geklungen. Nur kurz zögerte der Andere, bevor er sich neben den verzweifelten Helden der Zauberwelt gesetzt hatte. Zusammen hatten sie den Aufsatz fertig geschrieben. „Danke, Neville. Ohne dich hätte ich das nie geschafft!“, sagte der Grünäugige dankbar und lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück. Neville winkte plötzlich schüchtern ab. „Klar hättest du das!“, sagte er nur leise. Er spürte den Blick des anderen auf sich und wandte den Blick ab. „Ich versteh dich manchmal einfach nicht.“, sagte Harry da. Neville sah auf und begegnete dem ungläubigen Blick des anderen. Verwirrt hielt er dem Blick stand, verstand er nicht, was der andere meinte. „Ich meine, du bist echt begabt. Du verstehst manche Sachen so viel schneller als ich und dennoch hast du kein Selbstvertrauen. Wieso?“ Neville schluckte, doch er fasste in Sekundenschnelle den Entschluss, dass er dem Anderen vertrauen konnte und Hoffnung keimte in ihm auf. „Ach. Du bist der Begabte. Derjenige, dem alles zufällt. Wie oft du schon du-weißt-schon-wem entkommen bist. Ich hab einfach kein Selbstvertrauen.“ Harry schüttelte den Kopf. „Ich? Begabt? Dann frag mal einige Lehrer. Naja, das war hauptsächliche Glück und Hilfe von Anderen. Du musst nur zu deiner Meinung stehen. Keine Bange, ich helfe dir dabei!“ Neville sah bei dem letzten Satz überrascht auf, hatte er den Kopf doch zuvor wieder gesenkt, da ihm der Blick aus den smaragdgrünen Augen zu stechend war. Er sah nur Vertrauen in ihnen. Doch ganz tief drinnen, bemerkte er tiefe Spuren von Angst, Einsamkeit und Verzweiflung. Und so nickte er leicht lächelnd. So wurden sie gute Freunde. Neville schüttelte leicht lächelnd den Kopf um die Erinnerungen zu verdrängen und beobachtete Harry. Seit dem Tag hatte sich eine Menge getan. Von da an waren sie unzertrennlich gewesen, da Ron und Hermine sich langsam aber sicher von dem Schwarzhaarigen abgewendet hatten. Später waren dann noch Ginny und Luna dazu gestoßen und zusammen mit den Zwillingen waren sie eine lustige und vor allem einander vertrauende Gruppe geworden. Doch Neville sah sie manchmal: die Einsamkeit in Harrys Blick. Er konnte sehen, was Menschen bedrückte, da seitens seiner Mutter die Gabe der Empathie weitergegeben wurde. Neville hatte es niemandem außer seinen Freunden erzählt. Doch in Zeiten wie diesen war jedes Talent nützlich. Doch auch manchmal eher lästig. Er war nie dahinter gekommen, woher die Angst und Einsamkeit in dem Blick seines besten Freundes kam, doch er wusste, dass er selbst sie nie alleine verdrängen kann. Doch auf der anderen Seite war Harry zu stolz und zu rücksichtsvoll um seine Freunde mit seinen Problemen zu belasten. Neville bewunderte diesen starken jungen Mann, welcher schon als Kleinkind seine Eltern verloren hatte und als Jugendlicher erfahren musste, dass es sein Schicksal war zu töten und eine ganze Welt zu retten. Er bewunderte ihn für seinen nie enden wollenden Willen und seine Stärke, selbst in den schwierigsten Situationen rational zu bleiben und zu kämpfen. Er lief nie weg. Beschützte seine Freunde mit seinem Leben und stellte sich jeder Gefahr. Und deswegen war er Nevilles Held. Nicht weil er einen Fluch überlebte, denn noch nie jemand zuvor überlebt hatte. Oder weil er eines Tages, und da war der Braunhaarige ziemlich sicher würde er, die Zauberwelt retten würde. Nein, weil er schon so viel erlebt hatte. Und dennoch immer wieder aufstand und sich vor die anderen stellte. Neville wusste, dass der Grünäugige sich viele Gedanken machte. Über die Schwarze Magie genauso wie über die Weiße. Er wusste, dass Harry an Dumbledores Worte zweifelte und lieber seine eigenen Nachforschungen betrieb. Auch wusste er etwas, was Harry bisher verborgen geblieben war, doch das würde er eines Tages selbst herausfinden. Und er würde jemanden finden, welche die Einsamkeit in seinem Blick bannen würde. Er lächelte leicht bei diesem Gedanken, doch dann viel sein Blick zufällig auf Harrys rechtes Handgelenk. Erschrocken sprang er auf und packte sich dieses. Harry zischte gefährlich auf, doch dann entspannte er sich augenblicklich, als im Nevilles unverkennbarer Geruch in die Nase stieg. Der andere roch nach frischem Gras und Rosen. „Was ist los?“, fragte er leise. Neville hielt das Handgelenk des anderen fest und sah es sich genau an. „Harry… Hast du ein Tattoo?“, fragte er überrascht. Harry verneinte sofort. Neville sah in die grünen Augen, welchen man nicht ansah, dass sie nichts mehr sehen konnten, Er schluckte kurz und sah die anderen an. Die Zwillinge hatten große Augen, denn auch ihnen war das Handgelenk des jungen Zauberers ins Auge gefallen. „Nun ja.“ „Jetzt hast du auf jeden Fall eins!“, beendete Georg Freds angefangenen Satz. Harry riss erschrocken die Augen auf und sprang auf, obwohl er wusste, dass er sein Tattoo niemals sehen würde. Panisch riss er seinen Ärmel hoch und als er sich die Hand vor die Augen hielt, wurde ihm erst richtig bewusst, dass er niemals mehr Licht sehen würde. Mitten in der Bewegung hielt er inne. Er würde nie wieder die Sterne sehen können oder etwa Shaden beim Fliegen beobachten. Aber vor allem würde er niemals der Person die er eines Tages lieben würde, in die Augen sehen können. „Wieso? Wieso hab immer ich die Probleme?“, fragte er leise sich selbst. Die Anderen hatte er schon wieder vergessen. „Harry, wir..“, begann Ginny, doch Harry unterbrach sie. „Bitte. Lasst mich alleine!“ Langsam tastete er sich zu einer Band vor und ließ sich darauf fallen. Er hörte leises Flügelrascheln und wusste einfach, dass Shaden neben ihm gelandet war. „Wir wollen dir helfen!“, sagte Fred. Georg nickte zustimmend, zuckte jedoch kurz darauf stark zusammen, als Harry aufgesprungen war und in die Richtung seines Zwillings guckte. Die Augen des Jungen blitzen fürchterlich und Fred meinte einen leisen Rot Stich in ihnen erkennen zu können, jedoch als er genauer hinsehen wollte, waren sie den Umständen entsprechend normal. „Ihr seid meine Freunde, aber ich habe immer alles alleine hinbekommen. Immer. Ich habe Voldemorts Fluch überlebt. Habe meine Eltern sterben sehen und zwar alleine. Ich habe die Qualen meiner Verwandten alleine ertragen. Tag und Nacht. 15 Jahre lang. Wollt ihr sehen, was er mit mir gemacht hat? Das..!“ Ruckartig hob er seinen Pullover an und zeigte ihnen seinen Rücken. Alle schnappten nach Luft und schwiegen betreten. Ginny klammerte sich an ihren Freund und Tränen rannen ihr über die Wangen wo sie eine glitzernde Spur hinterließen. Auf dem Rücken des Schwarzhaarigen waren jede Menge Hämatome, Schnitte und verheilte Wunden. Es war ein Geflecht aus blutigen offenen Wunden und Narben, welche, wenn es nicht gerade um einen ihrer Freunde gegangen wäre, ein bizarres Muster abgegeben hätten. Anscheinend hatte Harrys Verwandte ihn nicht nur mit Fäusten geschlagen, sondern auch mit allerlei Gegenständen. Man erkannte Gürtelstriemen. Neville sah Shaden überrascht an. „Du hast zugelassen, dass er so in der Gegend rumläuft. Mit diesen Wunden?“, fragte er ungläubig. Shaden funkelte ihn mehr als wütend an und Neville wich etwas zurück. „Ich komme alleine klar.“, wiederholte Harry und ließ seinen Pullover wieder runter. „Also bitte geht!“ „Aber..“ „raus!“, zischte der Schwarzhaarige leise und plötzlich spürte Luna, wie seine Magie anstieg. Sie wurde stärker und Luna griff nach der Hand ihres Freundes und zieht an ihr. „Gehen wir!“ Harry hörte wie alle das Abteil verließen und seufzte innerlich auf. Mit einem Mal schwand all seine Anspannung und er ließ sich total erschöpft an dem Fenster hinab gleiten und blieb mit angewinkelten Knien sitzen. Seine schwarzen Haare verdeckten seine blinden Augen. Shaden schlug mit seinen Flügeln und schwebte neben den jungen Zauberer und schmiegte sein Kopf an dessen Bein. „Wieso hast du sie weggeschickt?“, fragte der Phoenix sanft. Harry seufzte tief und voller versteckter Qualen und ließ seinen Kopf hängen. Shaden fühlte die Gefühle seines Seelengefährten und wusste somit, dass dieser nun nur alleine sein wollte. Er hatte Dinge bisher nur so verkraften können und auch Schicksalsschläge alleine gemeistert. Wie den Tod seines Patenonkels, welcher gleichzeitig sein einziger Verwandter gewesen war. So schlug er einmal kräftig mit seinen wunderschön schimmernden Flügeln und schwebte aus dem Fenster. Harry, das wusste er ziemlich sicher, würde auf sich selbst aufpassen können. Der Schwarzhaarige blieb still hocken und merkte gar nicht, dass Shaden nicht da war. Er saß einfach nur da, ohne sich zu Regen, und seine Augen waren gegen Boden gerichtet. Er hatte einfach keine Kraft mehr, selbst um sich Gedanken um sein folgendes Leben zu machen. Er saß einfach nur da und machte nix. Plötzlich ging seine Abteiltür auf und eine schlanke Gestalt betrat dieses. Als er den Schwarzhaarigen so da sitzen saß, blieb er wie erstarrt stehen und steckte einen länglichen schmalen Gegenstand schnell in seine Tasche. „Potter. Was ist den bei dir los? Hast du endlich geschnallt, das du bloß eine bemitleidenswerte Kreatur bist?“, fragte Draco Malfoy hämisch und lehnte sich gespielt lässig an die verschlossene Abteiltür. Harry hob noch nicht einmal seinen Blick, denn er hatte die Anwesenheit seines Erzfeindes gar nicht bemerkt, so weit weg war er. Draco zog eine Augenbraue hoch, dies war aber auch seine Einzige Reaktion auf dieses Geschehen. Als er bemerkte, dass der Schwarzhaarige ihn nicht bemerkt hatte und einfach nur weiter bewegungslos dar saß. Langsam richtete er sich wieder gerade auf und seine Gesichtszüge wurden sanft. „Potter? Was ist bloß mit dir passiert?“, fragte er leise und niedergeschlagen und trat auf den Anderen zu. Langsam ging er vor dem Helden in die Hocke du strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Erschrocken hielt er in der Bewegung inne und wunderte sich über sein Benehmen dem Schwarzhaarigen gegenüber, welchen er ja bisher kaum leiden konnte. „Weißt du Harry. Ich mochte dich. Schon als ich dich das erste Mal gesehen habe. Du warst irgendwie… faszinierend.“ Er schüttelte leicht lächelnd den Kopf und setzte sich neben den Andren. Seufzend fuhr er sich durch die Haare und schloss glücklich die Augen. Er genoss es einfach bei dem Grünäugigem zu sitzen und dessen Nähe zu fühlen. Er wusste selbst nicht, weswegen ihm der Andere nicht, wie so viele aus seiner Jahrgangsstufe, ihm egal waren, vor allem da dieser ein Gryffindor war und somit einem feindlichem Haus angehörte. Und ohne es zu wissen, war er derjenige, welcher Harry half stark zu bleiben. Er spürte, obwohl er im Moment ganz woanders war mit seinem Geist, dass jemand neben ihm war und ihm Halt gab. Keiner seiner Freunde und dennoch verspürte er keine Angst davor, ausgenutzt zu werden oder irgendwann in naher Zukunft einfach fallen gelassen zu werden, weil er nicht mehr gebraucht wurde. Und dann spürte er eine sanfte Hand, welche auf seiner Schulter ruhte und ihm einfach nur Trost schenkte. Nicht weil er blind war, sondern weil er in diesem Moment so hilflos und schutzbedürftig aussah, wie noch nie zuvor. Der Held. Der Retter der Zauberwelt war in diesem Moment nicht der starke Symbolträger, zu welchem er gemacht worden war als er klein gewesen war, sondern ein Junge, welcher sich selbst schon abgeschrieben hatte. Und ohne das er es bemerkte oder gar steuern konnte, lief ihm eine einzelne, einsame Träne über die Wange und tropfte schließlich auf seine Hand. Draco hingegen entging dies keineswegs und so zog er kurz entschlossen den Gegenstand aus seiner Tasche, welchen er versteckt hatte als er das Abteil betreten hatte. Es war eine Tube mit Heilcreme. Die Beste wie er fand, welche von einem Mann nur für ihn gemacht worden war und den Schmerz von offenem Wundern zu lindern vermochte. Langsam schraubte er den Deckel ab, zögerte dann jedoch für einen kurzen Augenblick. „Harry. Ich will dir helfen, aber du musst dich nach vorne lehnen.“ Und überraschender Weise tat dies der Schwarzhaarige ohne aus seinem tranceähnlichem Zustand aufzuwachen. Er beugte sich einfach vor und umschlang seine Knie mit den Armen. Vorsichtig hob Malfoy den Pullover des Anderen an und schloss dann für einen Moment die Augen. Fast hätte er vergessen, wie dieser ausgesehen hatte, jedoch nur fast. Es verging beinahe eine viertel Stunde wo der Silberblonde den Rücken und die dort zahlreichen Wunden sanft einrieb. Harry rührte sich nicht und starrte weiterhin mit leerem Blick vor sich hin. Als der Malfoy- Erbe auch die Arme des Anderen behandelte fiel ihm das Tattoo auf und er staunte nicht schlecht. „Es passt zu dir!“, flüsterte er leise und besah es sich näher: Es war ein Tribal Zeichen und stellte eine Art Wolf dar. Dieser stand auf seinen Hinterbeinen und schien angriffslustig zu sein, denn eine seiner Tatzen war in der Luft, so als würde er nach jemandem schlagen. Scharfe Krallen waren zu erkennen und das Maul, welches der Wolf brüllend geöffnet hatte, war voller spitzer, langer Zähne, welche einen ausgewachsenen Mann in Stücke reißen konnten. Es entsprach genau dem Charakter des Schwarzhaarigen: Wild, ungezähmt und voller Tatandrang. Jedoch schimmerte in die Augen der Bestie ein trauriger und einsamer Glanz. Malfoy wusste, dass sein Gegenüber lieber sterben würde, als Schwäche zu zeigen. Langsam streckte er die Hand aus und fuhr langsam über den Wolf. Plötzlich spürte er eine Art Kribbeln in der Hand, doch als er sie sich verwirrt ansah, war nichts zu erkennen. „Komisch!“, murmelte er verstört und schüttelte dann jedoch erneut seinen Kopf. Ein letztes Mal sahen die sturmgrauen Augen auf das Muster, dann verschloss er die Tube mit der Heilsalbe und erhob sich. „Werde wieder normal, Harry. Ohne unsere Streitgespräche ist Hogwarts langweilig.“ Dann strich er dem Zauberer kurz über die weichen Haare und verließ dann das Abteil. Und der Zurückgelassene blinzelte und fuhr sich verstört durch die zerzausten Haare. „Komisch. Ich hätte schwören können, dass jemand hier gewesen war.“ Und er horchte in sich hinein um sein Gefühle zu verstehen und erkannte, dass er mit der Wut und der Trauer über seine plötzliche Blindheit abgeschlossen hatte. Vielmehr sah er es nun als ein weiteres Hindernis an. Welches er natürlich meistern würde und somit seinem Ziel glücklich zu sein näher kommen würde. --------------------------------- so leute das wars mal wieda für jetzt. Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass es sooo lange gedauert hat, aba ich war in nem tief.. An all die fleißigen leser, schreibt auch mal kommis: glaubt mir, das motiviert. naja, man sieht sich*kekese hinstell**weglauf* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)