The Crisis Begins von Morwen ================================================================================ Prolog: Ankunft in Midgar ------------------------- Autor: Morwen E-mail: MorwenEledhwen@gmx.de Titel: The Crisis Begins Teil: 1/? Genre: Action, Drama, Pre-FFVII-Timeline und vor allem - GEN! (Oh Gott, es tut SO GUT, zur Abwechslung mal das zu machen, wenn man für gewöhnlich nur Shônen-Ai schreibt...! xD Auch wenn ich mittlerweile finde, dass es weitaus schwieriger ist, Gen zu schreiben, als Shônen-Ai. 8D) Musik: ayaka: "Why" & Takeharu Ishimoto: "The Price of Freedom" in Dauerschleife Kommentar: Die meisten der nachfolgenden Kapitel sind zwischen 0 und 4 Uhr nachts unter Einfluss von großen Mengen an Koffein entstanden. Ihr seid gewarnt! <+>___<+> ... ach ja, und die Tatsache, dass es Gen ist, wird mich nicht davon abhalten, in dieser Fanfic mit Andeutungen um mich zu schmeißen. Denn davon werde ich mit Sicherheit exzessiven Gebrauch machen. :D Und jetzt viel Spaß beim Lesen. ^^ Ankunft in Midgar „Ihr wollt ihn wirklich gehen lassen?“, fragte die junge Frau bestürzt und faltete die Hände in ihrem Schoss. Die ältere Frau, die ihr gegenüber saß, lächelte bitter. „Welche Mutter will ihr Kind schon freiwillig ziehen lassen?“, entgegnete sie, dann wandte sie den Kopf und sah über die Veranda hinaus in den Garten vor der kleinen Hütte. Die Augen der jüngeren folgten ihrem Blick. Ein Stück entfernt stand ein Holzklotz und vor ihm ein Junge, der mit konzentriertem Gesichtsausdruck eine Axt schwang und verbissen Holzscheit um Holzscheit spaltete. Ab und zu legte er eine Pause ein, um das gespaltene Holz ordentlich neben dem Klotz zu stapeln, bevor er sich wieder an die Arbeit machte. „Er ist erst zwölf“, sagte die junge Frau schließlich. „Er wird in wenigen Tagen dreizehn“, entgegnete die andere nur. „In der Ausschreibung stand, dass dies das Mindestalter für die Aufnahmeprüfung wäre.“ Plötzlich lachte sie leise. „Wenn es nach meinem Sohn gegangen wäre, wäre er schon mit zehn nach Midgar gegangen. Ein Wunder, dass wir ihn überhaupt solange hier behalten konnten... Er ist genauso ein Hitzkopf wie sein Vater es früher war.“ „Dann geht er also wirklich.“ Es war eine Feststellung, keine Frage. „Ja, das wird er“, erwiderte die Mutter des Jungen wehmütig. „Die meisten Vorbereitungen sind bereits getroffen. In zwei Wochen wird Zack nach Midgar gehen.“ *~*~* Das erste, was Zack Fair bemerkte, als er die Tore Midgars durchschritt, waren die grauen Wolken, die den Himmel verdunkelten. Sie waren voller Ruß und Staub und wirkten schwer, nicht wie die weißen Schäfchenwolken, die über den blauen Himmel seines Heimatdorfes gezogen waren. Für einen Moment überkam Zack ein Gefühl der Beengtheit und er senkte schnell wieder den Blick. Als nächstes fielen ihm die vielen Menschen auf, die geschäftig an ihm vorbeihasteten, um den verschiedensten Beschäftigungen nachzugehen. Noch nie hatte Zack so viele Menschen an einem Ort gesehen, selbst einer der Nachbarorte, der fast dreimal so groß gewesen war, wie sein eigenes Dorf, erschien ihm im Vergleich dazu winzig. Obwohl es Zack nicht an Selbstbewusstsein mangelte, fühlte er sich bei all der Hektik um ihn herum plötzlich für einen Augenblick verloren. Sorgsam schulterte er wieder den Rucksack, den er kurz abgesetzt hatte um einen Moment lang zu verschnaufen, und setzte dann seinen Weg ins Innere der Stadt fort. Das ShinRa-Hauptgebäude war nicht zu übersehen. Seine riesige Masse verdeckte sogar den grauen Himmel, und je mehr Zack sich ihm näherte, umso mehr verstärkte sich der Eindruck, das Gebäude würde direkt in den Himmel wachsen. Als er schließlich am Haupteingang angelangt war, legte Zack den Kopf in den Nacken und sah an der gewaltigen Fassade empor. Doch anders als die meisten anderen Menschen schüchterte ihn der Anblick nicht ein, sondern steigerte ganz im Gegenteil nur noch seine Vorfreude darauf, bald selbst in diesem Koloss zu wohnen. Gutgelaunt trat Zack durch den Haupteingang in eine Art riesigen Vorhof und machte sich auf die Suche nach einem Pförtnerhäuschen oder etwas ähnlichem, wo er nach dem weiteren Weg fragen konnte. Auf einmal kam ein Trupp ShinRa-Infanteristen aus einem Seitengang und der Junge wich an die Wand zurück, um nicht niedergetrampelt zu werden. Während die Soldaten Reihe um Reihe in Richtung des Eingangportals an ihm vorbeizogen, überlegte Zack, welcher der zahlreichen Gänge wohl der richtige war. Da jedoch gerade auch an allen Ecken und Enden des Eingangsbereiches gebaut wurde, fiel ihm die Entscheidung nicht gerade leicht. Schließlich waren die Infanteristen fast vorbeigezogen, als einer der Männer in der letzten Reihe Zack den behelmten Kopf zuwandte und Anstalten machte, sich aus dem Trupp zu lösen. Der Junge hielt es für eine gute Idee, sich besser aus dem Staub zu machen, und lief schnell auf einen etwas schmaleren Gang zu, immer tiefer hinein in das Gebäude. Dass dies die falsche Entscheidung gewesen war, erkannte Zack etwa eine halbe Stunde später, als er zwar weiter auf das Firmengelände vorgedrungen war, sich jedoch rettungslos verlaufen hatte. Frustriert lief er Gang um Gang ab, während sein Rucksack immer schwerer zu werden schien, und gelangte schließlich in einen kleinen, von hohen, grünen Hecken durchzogenen Innenhof. Der Stille und Abgeschiedenheit nach zu urteilen, war er hier jedoch erneut am völlig falschen Ort gelandet. Doch gerade als er ihn wieder verlassen wollte, hörte er plötzlich Stimmen, die von einer der Hecken am anderen Ende des Hofes zu ihm herüberschallten. „... neuen Rekruten kümmern?“, hörte er eine männliche Stimme sagen, deren Sprecher sich über irgendetwas zu amüsieren schien. „Augerechnet du? Ich dachte, du wolltest dich auf die Abrichtung der Wachhunde von ShinRa spezialisieren.“ „Wachhunde, Rekruten... wo ist da der Unterschied?“, ertönte eine zweite Männerstimme, die jedoch wesentlich tiefer als die erste war. „Spart euch eure Sticheleien“, brummte ein dritter Sprecher. „Irgendwer muss es ja schließlich tun... und da sich zwei gewisse Herren, deren Namen ich hier nicht nennen möchte, lieber mit Freude von einer Schlacht in die nächste stürzen, muss ja einer dableiben, der sich um den Nachwuchs kümmert.“ „Wie edel von dir“, meinte die erste Stimme spöttisch. „Ob sich die armen Kleinen dann wohl auch ständig Moralpredigten anhören dürfen?“ Die Antwort bestand aus einem unverständlichen Grummeln, dem jedoch gemeinsames Gelächter der drei Männer folgte. Zack wagte kaum zu atmen. Er hatte sich während des kurzen Wortwechsels nicht von der Stelle gerührt, zu neugierig hatten ihn diese Worte gemacht. Konnte es vielleicht sein, dass er zufällig auf seine zukünftigen Ausbilder gestoßen war? Möglicherweise sogar auf hochrangige Mitglieder von SOLDAT...? Während er noch rätselte, mit welchen der Helden der Kampfeinheit er es hier zu tun haben könnte, wurde es hinter der Hecke plötzlich still. „Sieh an, sieh an, wir haben Besuch“, ertönte auf einmal eine Stimme so dicht hinter ihm, dass Zack vor Schreck zusammenfuhr und dabei schmerzhaft mit dem Ellenbogen an die Mauer stieß, an der er eben noch gelehnt hatte. „Das ist ja nur ein Kind“, meinte ein zweiter Sprecher, und seine Stimme klang ein wenig enttäuscht. „Entweder werden die Tarnungen unserer Gegner immer raffinierter... oder hier hat sich jemand verlaufen. – Hey, Kleiner, hast du etwa gelauscht? Antworte!“ Zack drehte sich um und stand auf einmal zwei jungen Männern gegenüber. Einer von ihnen war in Scharlachrot, der andere in Silber und Schwarz gekleidet. Die Aura, die sie umgab, war so mächtig, dass es Zack, der für gewöhnlich alles andere als auf den Mund gefallen war, die Sprache verschlug. Doch am meisten faszinierten ihn ihre Augen – sie waren beide von einer sehr intensiven Farbe und schienen von innen heraus zu leuchten. Ein Seufzen ertönte. „Jetzt macht dem Jungen doch keine Angst. Oder glaubt ihr etwa ernsthaft, dass er ein Spion ist?“ Ein dritter Mann näherte sich, der nicht viel älter als die beiden anderen sein konnte, und ging vor Zack in die Hocke. Da Zack für sein Alter zwar kräftig, doch nicht sehr groß war, sahen sie einander auf gleicher Höhe ins Gesicht. Wieder wurde er von einem Paar unnatürlich strahlender Augen gemustert, doch anders als bei den anderen beiden Männern, die ihn mit einer gewissen Distanziertheit ansahen, lag im Blick dieses Mannes ehrliche Sorge. „Wie ist dein Name, Junge?“, fragte er. „Hast du dich verlaufen? Vielleicht suchen deine Eltern ja schon nach dir.“ „Ich heiße Zack Fair“, entgegnete Zack, der endlich seine Sprache wieder gefunden hatte, mit leiser, aber fester Stimme. „Und ich bin allein hier. Ich bin einer von den neuen Rekruten.“ Einen Moment lang war es still, dann ertönte hinter ihnen Gelächter. „Du? Einer der neuen Rekruten? Das soll wohl ein Witz sein!“, meinte der Mann in Scharlachrot und begann erneut zu lachen. „Man kann ja vieles über ShinRa sagen, aber nicht, dass sie Kinder als Soldaten in den Krieg schicken“, sagte sein Kamerad neben ihm und schüttelte den Kopf. „Geh nach Hause, Kleiner, das hier ist noch nichts für dich.“ Zack spürte, wie seine Wangen heiß wurden, während er den Spott über sich ergehen ließ. „Ich bin kein Kind“, erwiderte er wütend, auch wenn ihn seine innere Stimme mahnte, in der Gegenwart dieser Männer besser die Klappe zu halten. „Ich bin dreizehn und damit alt genug, um an der Aufnahmeprüfung für SOLDAT teilzunehmen! Ich will ein Kämpfer werden, genau wie ihr!“ Der Mann, der vor ihm kniete und die ganze Zeit über kein Wort gesagt hatte, sah ihn nachdenklich an. „Dreizehn ist in der Tat das Mindestalter für neue Rekruten“, sagte er dann und erhob sich wieder. „ShinRa hat es vor ein paar Monaten auf dieses Alter herabgesetzt, um es damit auch sehr jungen Talenten zu ermöglichen, SOLDAT beizutreten.“ Er wandte sich ab. „Wenn du die Aufnahmeprüfung schaffst, werden wir uns also vielleicht wiedersehen, Junge.“ „Ich heiße Zack“, murmelte Zack, und der Mann drehte sich stirnrunzelnd wieder zu ihm herum. „Du bist ganz schön vorlaut, Kleiner“, sagte er und Zack biss sich auf die Zunge, nahm seine Bemerkung jedoch nicht zurück, sondern erwiderte nur trotzig den Blick des anderen. Plötzlich lächelte der Mann. „In Ordnung... Zack“, sagte er. „Ich bin Angeal, SOLDAT-Kämpfer erster Klasse. Bestehst du die Prüfung, werde ich dein Ausbilder sein. Und glaub mir, es wird sicher kein Zuckerschlecken.“ Zack nickte stumm, während ihm das Herz vor Aufregung bis zum Hals klopfte. Er war noch nicht einmal einen Tag in Midgar, und schon begegnete er einem Kämpfer des höchsten Ranges! „Ich wünsche dir viel Glück“, meinte Angeal und ging zu seinen beiden Freunden hinüber. „Den Rückweg findest du übrigens, wenn du den Gang zurückgehst, aus dem du gekommen bist, und dich bei der ersten Abzweigung rechts hältst. – Bis bald, Zack.“ Und dann waren alle drei plötzlich verschwunden und Zack stand allein auf dem Hof. Ein wenig verwirrt über diesen Trick, doch entschlossen, den SOLDAT-Kämpfer nicht zu enttäuschen, machte er sich wieder auf den Rückweg. *~*~* „Dreizehn Jahre“, sagte Sephiroth. „Ist ShinRa denn schon so verzweifelt?“ „Ich finde, es ist das perfekte Alter“, meinte Genesis. „Warum?“, fragte Sephiroth. „Weil sie in diesem Alter noch an ihren kindlichen Träumen festhalten, ohne vom Fluch der ewigen Selbstzweifel betroffen zu sein, der sie spätestens mit sechzehn Jahren ereilen wird“, erklärte sein Kamerad mit verträumt klingender Stimme. „Findest du?“ Sephiroth dachte einen Moment lang über diese Worte nach, dann schüttelte er den Kopf. „Ich weiß nicht. Irgendwie klingt das so... bitter.“ „Und doch ist es die Wahrheit, mein Freund“, entgegnete Genesis und sah zu Angeal hinüber. „Habe ich nicht Recht?“ Doch Angeal hüllte sich in Schweigen. *~*~* Fortsetzung folgt... Über Kommentare/Anmerkungen jeglicher Art würde ich mich sehr freuen. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)