The Crisis Begins von Morwen ================================================================================ Kapitel 5: Lehrer und Schüler ----------------------------- Kommentar: So, da bin ich wieder. ^^ Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, ich war eine Weile nicht zu Hause. u_u Dafür habe ich in der Zwischenzeit endlich Final Fantasy II durchgespielt und mich völlig in dieses niedliche kleine Spiel verliebt. Jetzt juckt es mich in den Fingern, etwas Kurzes dazu zu schreiben... hm, mal schauen. x3 Egal, jetzt geht es erst mal weiter. ^_~ Lehrer und Schüler „Du bist ja schon wieder da“, stellte Angeal fest, als Zack den Raum betrat. Der Junge blieb wie angewurzelt stehen. Er war auf Zehenspitzen hereingeschlichen, und der SOLDAT-Kämpfer stand mit dem Rücken zu ihm! Wie zum Teufel hatte der andere ihn bemerken können? „Du atmest zu laut“, entgegnete Angeal, als hätte er seine Gedanken gelesen, und Zack hielt unwillkürlich die Luft an. „Davon abgesehen...“ Angeal drehte sich zu ihm herum und ein leichtes Lächeln lag auf seinem Gesicht. „... blinkt die Lampe dort immer auf, wenn jemand in den Raum tritt.“ Er deutete mit dem Zeigefinger an die Decke über sich. Zack machte einen Schmollmund. „Das war gemein.“ „Aber du bist darauf reingefallen.“ Angeal lachte leise. „Trotzdem!“, entgegnete der Junge entrüstet. „Sie hätten es gar nicht von allein bemerkt!“ „Sei dir da nicht so sicher.“ Der andere verschränkte die Arme vor der Brust. „Denn wie ich bereits sagte – du atmest zu laut.“ Zack sagte daraufhin nichts, sondern erwiderte nur stur seinen Blick. „Also...“, unterbracht Angeal nach einer Weile die Stille. „... wieso bist du hier, Zack? Da du dein Schwert mitgebracht hast gehe ich nicht davon aus, dass du nur zum Plaudern hergekommen bist.“ Er ging langsam um den Jungen herum. „Allerdings hatte ich gedacht, dass du verstanden hast, was ich dir beim letzten Mal gesagt habe... was also willst du von mir?“ Zack straffte sich. Jetzt war der Moment gekommen – alles oder nichts! „Ich will, dass Sie mich unterrichten, Sir“, antwortete er. Angeal runzelte die Stirn. „Aber das tue ich doch bereits. Ich unterrichte euch im Schwertkampf-“ „So meinte ich das auch nicht“, sagte Zack schnell. Sein Herz klopfte ihm vor Aufregung bis zum Hals. „Ich will Ihr persönlicher Schüler werden, Sir.“ Er zog langsam sein Schwert. „Bitte lassen Sie mich Ihnen zeigen, was ich kann! Ich habe seit dem letzten Mal hart trainiert, und auch wenn ich wieder verliere, will ich Ihnen wenigstens beweisen, dass ich kein Schwächling bin, sondern das Zeug zum Helden habe...!“ Angeal blieb direkt vor ihm stehen und starrte ihn an. „So... zum Helden, sagst du...“ Zack schluckte, doch er wich nicht vor dem Älteren zurück, sondern hielt das Schwert weiterhin von sich gestreckt. Plötzlich huschten für einen kurzen Moment die verschiedensten Emotionen über Angeals Gesicht, doch bevor Zack sie identifizieren konnte, war die Miene des anderen wieder so steinern wie zuvor. Dann wandte sich der ältere ab. „Steck das Schwert weg, Junge. Ich werde nicht gegen dich kämpfen.“ „Aber-“ „Ich sagte, du sollst es wegstecken!“ Zack ließ den Kopf sinken. „Ja, Sir“, erwiderte er leise und tat, wie ihm geheißen. Das war es also... er hatte seine größte und womöglich einzige Chance, den Kämpfer zu beeindrucken, gründlich vermasselt. Völlig geknickt wandte Zack sich ab und ging zur Tür. „Tut mir Leid wegen der Störung, Sir“, murmelte er. Er streckte gerade die Hand nach dem Schalter aus, als er Angeal leise aufseufzen hörte. „Himmel noch mal, Junge... du machst mich fertig“, sagte der andere, und Zack drehte sich verwirrt zu ihm herum. „Genesis wird sich totlachen, wenn er das erfährt“, sagte Angeal leise wie zu sich selbst, und schüttelte den Kopf. Dann hob er die Stimme. „Du willst also mein Protegé werden, ja? Ich gebe zu, dass du eine Menge Mumm hast, mich das überhaupt zu fragen.“ Er trat langsam näher. „Ich habe noch nie einen persönlichen Schüler gehabt und darum keine Ahnung, ob ich überhaupt dafür geeignet bin, aber...“ Er holte tief Luft. „... ich werde mein Bestes geben, dir ein guter Mentor zu sein.“ Zack konnte kaum glauben, was er da hörte, und starrte Angeal einen Moment lang einfach nur sprachlos an. Doch dann begann er zu strahlen. „Wirklich?! Ich... wow!“ Er lachte und schaffte es nur mit Mühe ruhig stehen zu bleiben und zu salutieren. „Vielen Dank, Sir! – Ehrlich, ich danke Ihnen sehr!“ „Und ich hoffe, ich werde das nicht bereuen“, brummte Angeal. Dann wandte er sich zum Gehen. „Ich werde den Direktor von SOLDAT davon unterrichten. Dein Unterrichtsplan wird sich demnächst ändern und ich werde jemanden suchen müssen, der mich hin und wieder vertritt, damit ich mehr Zeit in deine Ausbildung investieren kann.“ „Ich verstehe, Sir! Danke für Ihre Mühe!“ Angeal seufzte. „Und hör auf, mich mit ‚Sir’ anzureden, Junge... Angeal reicht vollkommen aus. Alles andere wäre mit der Zeit lächerlich.“ „Ja, Sir- Angeal! Ich werde daran denken!“, rief Zack. Dann hatte der ältere SOLDAT-Kämpfer den Raum verlassen. Zack stand einen Moment lang vollkommen still, bevor er einen Luftsprung machte und zu lachen begann. „Ich hab’s geschafft, ich hab’s gescha-hafft! Yeah!“ So sehr Zack sich auch bemühte, er konnte das breite Grinsen auf seinem Gesicht nicht unterdrücken, als er sich auf den Weg zu Rayt machte, um ihm die Neuigkeiten zu verkünden. *~*~* Genesis’ Lachen hallte bis in den Flur. Er lachte so lange, dass Angeal sich nach einer Weile nicht mehr sicher war, ob sein Freund nur die Tatsache amüsant fand, dass er einen Schüler hatte – oder ob er ihn ganz persönlich auslachte. „War’s das...?“, brummte er nach einer Weile, als der andere sich wieder halbwegs beruhigt hatte. Genesis sah ihn nur grinsend an. „Vorerst ja, denke ich...“ Dann legte er die Beine auf Angeals Schreibtisch, wobei er den finsteren Blick seines Freundes geflissentlich ignorierte. „Trotzdem... ich kann es immer noch nicht glauben! Der Welpe muss dich ja wirklich ganz schön beeindruckt haben, dass du ihn unter deine Fittiche nimmst.“ „Seine Bitte hat mich überrascht“, gestand Angeal. „Aber es war ihm so ernst, dass ich beschlossen habe, ihm eine Chance zu geben.“ Seine Miene wurde nachdenklich. „Außerdem...“ Er hielt inne. Genesis sah auf. „Was außerdem?“ Doch Angeal schüttelte nur den Kopf. „Unwichtig. Vergiss es.“ „Wie du meinst.“ Sein Freund zuckte nur mit den Schultern. ‚Außerdem klang er so wie du, als er anfing von Heldentum zu reden...’, dachte Angeal und fragte sich einmal mehr, ob nicht dies der Hauptgrund gewesen war, wieso er Zacks Bitte nicht hatte ablehnen können. Doch nein, es steckte mehr dahinter. Er hatte auch gespürt, dass in dem Jungen nicht nur eine Menge Energie und Willenskraft, sondern auch Talent steckte. Nur wenige SOLDAT-Mitglieder schafften es je in den ersten Rang, doch bei Zack hatte Angeal das sichere Gefühl, dass der Junge es packen würde, wenn er sich nur anstrengte. Vielleicht war es also wirklich keine schlechte Idee, ihn persönlich zu trainieren. „Wann soll der Unterricht beginnen?“, fragte Genesis nach einer Weile. „Sobald Lazard alles abgesegnet hat“, entgegnete Angeal und lehnte sich an den Schreibtisch. „Das heißt, wenn er überhaupt damit einverstanden ist.“ „Oh, ich bin mir sicher, dass er begeistert sein wird... er weiß persönliches Engagement ja immer sehr zu schätzen“, meinte Genesis amüsiert. „So, wie du das sagst, klingt es fast, als wäre das was Schlimmes“, sagte Angeal stirnrunzelnd. „Ich hätte nur nicht die Geduld, mich um ein Kind zu kümmern, das ist alles.“ Genesis streckte sich kurz und stand dann auf. „Nun ja, ich muss wieder los“, sagte er. „Mein Zug fährt in zwei Stunden und ich muss noch ein paar Dinge erledigen...“ Angeal nickte. „Wie lange wirst du wegbleiben?“ Genesis zuckte mit den Schultern. „Ein, zwei Wochen, vielleicht länger... ShinRa verlegt Gleise für eine neue Bahnstrecke und jemand muss die Arbeiter vor den Monstern draußen auf der Ebene beschützen. Manche von diesen Biestern sind wirklich smart.“ „Ich verstehe.“ Angeal stieß sich vom Schreibtisch ab und legte eine Hand auf Genesis’ Schulter. „Pass auf dich auf, okay?“ „Mach dir um mich keine Sorgen“, meinte der andere mit spöttischem Lächeln. „Du wirst bei deinem Schüler sicher mehr Durchhaltevermögen brauchen als ich im Kampf. – Viel Glück, mein Freund!“ Und mit diesen Worten ging er. *~*~* „Um fünf?!“, rief Zack. „Und das auch am Wochenende?“ Er traute seinen Augen kaum, als er den neuen Stundenplan überflog, den Angeal für ihn aufgestellt hatte. Ungläubig sah er seinen Mentor an. „Wieso muss ich schon so früh wach sein? Die anderen stehen auch alle erst um halb sieben auf!“ „Weil ich immer so früh aufstehe“, entgegnete Angeal ruhig. „Mein Arbeitstag beginnt um sechs, und um diese Uhrzeit wird in Zukunft auch deiner anfangen.“ „Aber-!“ „Keine Sorge, du wirst dich schnell daran gewöhnen. Spätestens in zwei Wochen wird es dir nichts mehr ausmachen.“ Zack zog einen Schmollmund. „Ja, aber wann kann ich dann noch Zeit mit meinen Freunden verbringen, wenn ich am Abend schon so früh ins Bett muss?“ Angeal sah seinen Schützling finster an. „Hör mal, Junge, DU hast mich angebettelt, dein Lehrer zu werden. Wenn es dir nicht gefällt, dann können wir es auch gerne bleiben lassen.“ „Nein, nein, ist schon gut, tut mir Leid!“, rief Zack hastig. „Bitte versteh mich nicht falsch, so war’s nicht gemeint.“ Er senkte unglücklich den Kopf und starrte auf seine Schuhe. Für einen Moment erinnerte er Angeal an einen ausgesetzten Welpen. Der SOLDAT-Kämpfer seufzte, denn der Anblick ließ selbst ihn nicht kalt. Was zum Teufel hatte dieser Bengel nur an sich, dass er aber auch immer sein Mitgefühl erweckte...? „Zack...“, begann er. „Jetzt lass doch nicht gleich den Kopf hängen.“ Er räusperte sich. „Ich denke, wenn du fleißig bist und dich als guter Schüler erweist, kann ich hin und wieder mal ein bisschen vom Lehrplan abweichen.“ Es dauerte einen Moment lang, bis die Worte zu dem Jungen durchgesickert waren. Doch dann hob Zack plötzlich den Kopf und seine großen, blauen Augen leuchteten Angeal voller Freude entgegen. „Echt? Das würdest du machen?“ „Glaubst du etwa, ich sag das nur so zum Spaß?“, brummte sein Mentor. „Nein, ich...“ Zack lachte. „Vielen Dank, Angeal!“ Der andere murmelte irgendwas Unverständliches als Antwort, während er innerlich bis zehn zählte. Genesis hatte nicht ganz Unrecht gehabt, was sein Durchhaltevermögen betraf... Zack hatte sich derweil wieder in den Plan vertieft. Doch irgendwas schien ihn daran zu irritieren, denn sein Gesichtsausdruck wurde immer verwirrter. Schließlich sah er erneut auf. „Abgesehen von Erdkunde und den Kursen zum Umgang mit Materia, die ich mit den anderen zusammen habe, ist der Plan ja fast leer“, sagte er. „Da steht fast überall nur I.E. ... was soll das bedeuten?“ „Es steht für ‚Im Einsatz’“, entgegnete Angeal, woraufhin Zack ihn groß ansah. „Ich halte es für das Beste für deine Ausbildung, wenn du mich in Zukunft auf Einsätze in Midgar und die Regionen in der Umgebung begleitest“, erklärte Angeal. „Ich denke, viele Dinge wirst du erst lernen oder besser verstehen, wenn du sie in der Praxis durchführst. Du wirst also mit mir zusammen in Zukunft auch mal schwerere Missionen in Angriff nehmen, als die anderen Neulinge sie normalerweise zugeteilt bekommen. Dafür werde ich deine Handlungen überwachen und dir notfalls unter die Arme greifen, wenn du Hilfe brauchst. Hast du das begriffen?“ Der Junge nickte eifrig. Dann zeigte er auf einen letzten Punkt in seinem Stundenplan. „Und wofür steht SP.?“ „Sparring“, sagte Angeal. „Dreimal in der Woche werde ich dich persönlich im Kämpfen unterrichten. Und glaube mir... ich werde es dir nicht so einfach machen, wie in den bisherigen Übungen.“ Zack schluckte. *~*~* Fortsetzung folgt... Über Kommentare und Kritik würde ich mich wie immer freuen. :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)