Wenn ich dich wiederseh'... von Niji-Mizu (VORERST abgebrochen...) ================================================================================ Kapitel 3: Schmerz und Entschlossenheit --------------------------------------- *+*+*+*+*+*+*+* Hallöchen allerseits! Ich melde mich mal wieder mit einem neuen Kapitel zurück! Hoffentlich gefällt's... Hauptsächlich geht es in diesem Kapitel um Saku, aber mehr verrate ich noch nicht. Viel Spaß beim Lesen! lg eure Niji *+*+*+*+*+*+*+* Schmerz und Entschlossenheit Dunkel war es in dem Raum, in dem sie sich befand. Nicht ein einziger Lichtstrahl erhellte das Zimmer, das nur eines auszustrahlen schien: Kälte. Sie lag zusammengekrampft mit zusammengebundenen Händen auf dem Boden. Der Boden war kalt, wahrscheinlich war er aus Holz oder Stein, doch sie nahm zwischen diesen Materialien keinen Unterschied mehr wahr. Ihr Körper zitterte unter den vielen Schürf- und Schnittwunden, die sie in der Dunkelheit, die um sie herum herrschte, nicht zu erkennen vermochte. Doch sie spürte den Schmerz. Einen Schmerz, der ihren gesamten Körper auszufüllen schien. Spürte, wie eine Flüssigkeit von ihrer Schläfe über ihre Wange lief und ihren Mund streifte. Die Flüssigkeit schmeckte nach Eisen. Blut, es war eindeutig Blut, das sie nun schmecken konnte. Ein Seufzen entwich ihrer Kehle. Sie lehnte sich instinktiv gegen eine Wand, die sich direkt hinter ihr befand. Zuckte unmerklich zusammen. Noch nicht einmal zurücklehnen konnte sie sich, ohne, dass ihr Körper schmerzte. „Was ist bloß passiert? Warum bin ich nicht mehr zu Hause?“, fragte sie sich innerlich. Wie sehr sie diese Ungewissheit hasste. Sie wusste nicht wo sie war, warum sie hier war und vor allem, wie sie hierher gekommen war. Sie spürte, wie ihre Augen von Tränen geflutet wurden. Sie schluckte mehrmals, versuchte die salzige Flüssigkeit zu unterdrücken, sie nicht ihre Wange herunter laufen zu lassen, doch dafür war es zu spät. Stumm weinte sie in sich hinein. Sie hatte Angst. Blut und Tränen sammelten sich an ihrem Kinn und tropften in einer Einheit sachte herunter, benetzten ihr Oberteil. „Man Sakura, reiß dich zusammen!“, schrie sie sich innerlich zusammen. Ihr Kopf begann zu pochen. Sie musste sich beruhigen, die Kontrolle über ihren Körper zurückbekommen, die ihr mehr und mehr entwich. Kabuto erreichte währenddessen das Büro Orochimarus, durch dessen Türspalt er ein schwaches Licht vernehmen konnte. Kabuto klopfte höflich an, wartete bis ein mehr oder weniger freundliches, orochimaru-typisches „Herein“ ertönte. Der Grauhaarige öffnete die Tür und trat ein. „Kabuto. Du bist bereits nach einem Tag zurück?“, erkundigte sich Orochimaru und betrachtete das breite Grinsen auf dem Gesicht seines Untergebenen. Kabuto nickte: „Die Wetterbedingungen waren nach dem Regen äußerst günstig und ich habe meine Zielperson sehr schnell gefunden. Sie ist mir förmlich direkt vor die Füße gelaufen.“ Das Oberhaupt Oto-Gakures musterte seinen Untergebenen gründlichst. „Wenn ich fragen darf, wer wird dich ab jetzt unterstützen? Kenne ich die Kleine?“ Der Medic-Nin wartete einen kurzen Augenblick. Er wusste, dass seine Auswahl sehr heikel gewesen war. Wer wusste schon, wie sein Herr und Meister auf den Namen der Kunoichi, den er gleich nennen würde, reagieren würde. „Ihr Name ist Haruno Sakura.“ „Haruno Sakura? Haruno Sakura... . Der Name kommt mir bekannt vor... .“ „Sie war in dem ehemaligen Team von Sasuke-kun.“ Orochimarus Augenbraue zuckte leicht, als Kabuto Sasuke-kun erwähnte. Kabuto, der dies bemerkt hatte, schluckte sichtlich. „So, so. Haruno Sakura also. Hmm..das dürfte interessant werden. Allerdings, entschuldige, wenn ich deine Auswahl in Frage stellen, nur verbinde ich mit dieser Kunoichi eine gewisse Unfähigkeit.“ Unbemerkt atmete der Medic-Nin auf, hatte sich die Reaktion seines Meisters als sichtlich entspannter herausgestellt, als er sich es erhofft hatte. „Nun, ich stimme Ihnen in dem Punkt ansatzweise zu. Diese Kunoichi war und ich betone war einmal unfähig irgendetwas auf die Reihe zu bringen, was im Ansatz mit dem Können einer ernstzunehmenden Kunoichi zu tun hatte. Doch Ihre ehemalige Teamkollegin, Tsunade, hat aus dieser unbedeutenden Blüte einen wahrlichen Schatz gemacht. Aber wenn Sie Bedenken haben, dann kann ich Sie natürlich verstehen.“ Orochimaru dachte angestrengt nach. Überlegte, ob man(n) bzw. in diesem Fall eher „Frau“ aus so etwas untalentierten wie dieser Kunoichi, die er selbst im Todeswald bei der Chu-Nin-Auswahlprüfung kennen gelernt hatte, etwas formen konnte, das seinen Ansprüchen genügte. „Erzähl mir mehr über dieses Mädchen.“ Kabuto stutzte. Was sollte er dem schlangenähnlichen Mann denn noch über das Mädchen erzählen? Vielmehr wusste er schließlich selbst nicht. „Nun ja. Meinen Informanten zufolge soll sie schon immer sehr talentiert im Umgang mit ihrem Chakra gewesen sein und hat sich diesbezüglich sogar noch gesteigert. Und wenn Sie mich fragen, ähnelt sie Tsunade sehr. Nicht nur von ihren erlernten Nin-Jutsus, sondern vor allem von ihrem, in diesem Fall „versteckten“, Potential und ihrem Charakter, sofern ich dies beurteilen kann.“ Kabuto stoppte. Ihm gingen so langsam die Informationen aus. „Hmm...sehr interessant. Ich werde deinen Worten Glauben schenken. Gibt es die Möglichkeit ihr Zeugnis zu begutachten?“ „Diese Frage hatte ich erwartet. Bitte sehr.“ Der Grauhaarige reichte Orochimaru eine dicke Mappe mit dem Wappen Konoha-Gakures und der Aufschrift: Medic-Nin Abschlussarbeit, Haruno Sakura. Ein hinterhältiges Grinsen machte sich auf Orochimarus Gesicht breit. „Du kennst mich inzwischen sehr gut Kabuto.“ Er widmete seine Aufmerksamkeit der Mappe und blätterte diese eifrig durch. Überflog jeden einzelnen Text und nickte ab und zu, als wollte er sagen: „Ja, dass sehe ich auch so.“ Die letzte Seite der umfassenden Abschlussarbeit, die in Konoha-Gakure Pflicht geworden war, stellte das abschließende Zeugnis der auszubildenden Kunoichi dar, welches von Tsunade eigenhändig geschrieben und unterzeichnet und abschließend mit dem offiziellen Stempel Konohas versehen worden war. Orochimaru nickte anerkennend. „Bestnoten in allen Bereichen. Sehr schön. Gute Arbeit Kabuto. Sie scheint die beste Absolventin gewesen zu sein.“ Der Medic-Nin nickte zustimmend, nahm die Mappe wieder entgegen und wandte sich noch einmal an seinen Meister: „Haben Sie Bedenken wegen Sasuke-kun?“ „Nicht im Geringsten. Sie wird ihn nicht ernstzunehmend beeinflussen, denke ich. Dafür habe ich ihn inzwischen zu gut unter Kontrolle.“ Sie beendeten ihr Gespräch und Kabuto verließ den Raum, um sich wenigstens noch einige Stunden hinzulegen und dem menschlichen Bedürfnis des Schlafens nachzugehen. Schließlich war es bereits 02:37 Uhr und er war beinahe 2 Tage unterwegs gewesen. Der Medic-Nin passierte den Flur ihres Geheimquartiers und schien unter Schlafmangelerscheinungen an den angrenzenden Zimmertüren vorbeizutrampeln. Murrend erwachte der Schwarzhaarige aus seinem unruhigen Schlaf. Wer um Gottesnamen wagte es mitten in der Nacht vor seiner Zimmertür herumzutrampeln? Sein Blick glitt zu seinem Wecker herüber. 02:39 Uhr... Das konnte doch nicht wahr sein! Er war doch auch nur ein Mensch, auch, wenn er sich für etwas Besseres hielt. Doch auch er, ein Uchiha, musste irgendwann auch einmal schlafen! „Verdammt noch mal, was soll das denn jetzt?!“, wollte er schreien, doch er ließ es sein. Solch eine Gefühlsregung wäre für ihn zu viel gewesen. Wie sähe das denn aus, wenn er sich dermaßen über solch eine kleine Ruhestörung aufregen würde? „Beruhige dich Uchiha, der Lärm ist gleich wieder vorbei und du kannst weiterschlafen.“ Doch falsch gedacht. Nun kam erst richtig Bewegung in den engen Flur. Ständig hörte Sasuke Stimmen, die nach Kabuto verlangten. Kabuto musste demzufolge zurückgekehrt sein. Er drehte sich um, schlug sich seine Bettdecke über seinen Kopf und versuchte all das zu überhören. Doch so recht wollte ihm das nicht gelingen. Schließlich warf er seine Decke zurück und sprang förmlich aus seinem Bett. Riss die Tür auf, suchte und fand denjenigen, der für diese Unruhe verantwortlich war. „Verdammt noch mal Kabuto,“ ertönte die gereizte Stimme des Uchihas im Gebäude. „Oh, Sasuke-kun,“ erwiderte der Medic-Nin und nahm einen Schluck von seinem frisch aufgebrühten Kaffee. „Was zum Henker soll dieser Lärm???“ Kabuto sah regungslos auf den potentiellen Ersatzkörper seines Meisters und antwortete: „Das siehst du doch. Die Verletzten verlangen nach ihren Behandlungen. Also stör mich nicht.“ Was bildete dieser grauhaarige Medic-Nin sich eigentlich ein? Wer störte denn hier wen? Sasuke schüttelte den Kopf. Wandte sich zum Gehen. „Warte einmal Sasuke-kun.“ Der Uchiha stoppte und blickte Kabuto verwirrt an. Was wollte diese Nervensäge denn noch? „Was?“ „Du wirst wahrscheinlich in geraumer Zeit hier im Gebäude, genauer gesagt in meinem Labor jemanden begegnen, den du sehr gut kennen solltest. Eine Kunoichi.“ „Kunoichis gibt es Tausende,“ gelangweilt kam diese Äußerung über seine Lippen. „Eine sehr nett anzusehende Kunoichi. Sehr grazil und weiblich gebaut.“ Der Schwarzhaarige schwieg. Diese Angabe schränkte die Auswahl zwar ein, jedoch wusste der 15-jährige immer noch nicht, worauf der Medic-Nin hinaus wollte. „Sie stammt aus Konoha-Gakure. Und ist sehr talentiert.“ „Als ob es in Konoha-Gakure nur eine einzige talentierte Kunoichi geben würde... ,“ langsam wurde ihm dieses Spiel zu blöd. Kabuto bemerkte dies, redete jedoch einfach weiter. „Blassrosafarbene Haare und smaragdgrüne Augen.“ „Verdammt Kabuto! Hast du nichts Besseres zu tun, als mich zu nerven und vom Schlafen abzuhalten? Es gibt zig Kunoichis auch in Konoha-Gakure, die auf deine Beschreibung passen würden!“ „Ach, und diese zig Kunoichis heißen auch alle Sakura?“ Sasuke stutzte. Das konnte nicht sein Ernst sein. Seine Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen und Kabuto konnte spüren, wie gereizt der Uchiha nun war. Wenn Kabuto die Sakura meinte, die Sasuke kannte, und davon ging der Schwarzhaarige aus, dann konnte der Medic-Nin seine nervtötende Beschreibung dieser Kunoichi nicht ernst gemeint haben. Sakura? Hübsch und talentiert? „Nun ja, irgendetwas hatte sie ja schon immer an sich,“ dachte der 15-jährige, korrigierte sich jedoch sofort selbst, als er merkte, was er gerade gedacht hatte und fügte seinem Gedankengang hinzu: „Nein, irgendetwas schien sie zumindest immer an sich zu haben, da ihr viele Shinobi hinterher geschaut und sie nach einer Verabredung gefragt haben. Aber talentiert als Kunoichi? Wohl eher ein hoffnungsloser Fall... .“ „Sonst noch etwas?“, fragte Sasuke, wartete jedoch nicht einmal eine Antwort Kabutos ab und suchte wieder sein Zimmer auf. Die Müdigkeit überkam ihn schnell und so hatte er keine Gelegenheit über das, was Kabuto ihm vor wenigen Minuten mitgeteilt hatte, nachdenken zu können. Ihre Tränen waren versiegt. Hunderte, Tausende und Abertausende hatte sie geweint, weil sie keinen Ausweg sah. Ihr Blick war leer, fixiert auf das Nichts der Dunkelheit. Ihre Handgelenke brannten vor Schmerz, hatte sie doch versucht sich zu befreien, doch alle Versuche hatten nichts gebracht. Ihre Kräfte verließen sie immer mehr und sie konnte sich nicht aufraffen gegen diese Kraftlosigkeit anzukämpfen. Was war sie doch für eine talentfreie Kunoichi. Talentfrei, ja das traf ihrer Meinung nach zu. Welche ernstzunehmende Kunoichi ließ sich schon mitten in der Nacht entführen? Keine, außer sie. So dachte die Rosahaarige zumindest. „Nun komm schon Sakura! Lass dich nicht so gehen! DU bist nicht mehr die schwache und nichts könnende 12-jährige. Nein, du bist eine 15-jährige Kunoichi, deren Talent selbst die Ho-Kage anerkennt! DU bist eine ernstzunehmende Medic-Nin und hast bereits schwierige Missionen geschafft und hast dabei nicht nur zugesehen, wie andere ihre Talente im Kampf präsentierten! Nein, DU hast denen, die wegen ihrem Übermut beinahe gestorben wären geholfen! DU hast gekämpft wie eine richtige Kunoichi kämpft! DU hast schon so viel geschafft, also lass dich jetzt nicht gehen! DU schaffst das hier auch noch! Wenn du nur willst! Zeig denen, die dich unterschätzen deine Entschlossenheit!“, schrie ihre innere Stimme sie zurecht. Sie (die innere Stimme) hatte Recht. Die Rosahaarige durfte nur nicht schwach werden! Okay, das war unter diesen unabsehbaren Bedingungen sehr schwer, doch die bloße Einstellung zählte. „Dieses nervige Ding hat Recht. Ich bin keine 12 mehr. Ich bin nicht mehr so schwach wie früher, und alle, die mich für schwach halten, werde ich vom Gegenteil überzeugen! Ich bin kein kleines Kind mehr, das ständig anfängt zu weinen! Auch, wenn ich es gerade mal wieder getan habe, aber das wird das letzte Mal gewesen sein. Egal, wer es gewagt hat, mich zu entführen, ich werde ihm schon zeigen, dass er sich lieber nicht mit mir angelegt hätte!“ Ihren Gedankengang beendet, richtete Sakura ihren Blick geradeaus in die immer noch herrschende Dunkelheit. Ihr Blick verlor seine Trübung und ihre Augen strahlten eine Entschlossenheit aus, die sie zuvor noch nie ausgestrahlt hatten. Wer auch immer es wagte die Tür ihres Gefängnisses zu öffnen, dieser jemand würde keine charakterschwache Kunoichi vorfinden! Soviel war sicher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)