Was sich liebt, dass neckt sich von Lesemaus (Beziehungsstress (endlich geht es weiter nach der langen Pause!!!)) ================================================================================ Kapitel 10: Weihnahtsspecial: When the Coca Cola Trucks come... --------------------------------------------------------------- When the Coca Cola Truck come… Es war der Wintermorgen an Heilig Abend. Jeder lief aufgeregt umher, denn uns, der Alice Academy, wurde eine ganz besondere Ehre anerkannt: Die berühmten Coca Cola Trucks kamen uns mit ihren hell erleuchteten Wägen besuchen. An sich an freudiges Ereignis, doch nicht für mich. Ich erinnerte mich noch genau daran, wie ich diese monströsen, alt amerikanischen, soliden Trucks das erste Mal erblickt hatte. Es war mein fünftes Weihnachten auf Erden gewesen und mein Opa hatte sich extra einen Wagen gemietet, um in die nächst größere Stadt zu fahren, damit ich diese altbekannten, jedes Weihnachten beliebt gesehen Trucks bewundern konnte. Seitdem hatte ich sie nicht mehr gesehen und mir wurde das Herz schwer darum, denn es bedeutete auch, dass ich dieses Weihnachten wieder von meinem einzigen lebenden Verwandten getrennt war. Opa würde diesen wunderschönen Anblick nicht sehen können, aber ich nahm mir fest vor ein paar Fotos zu machen, mit einer schönen Weihnachtskarte, die ihm hoffentlich genügen würde. Jedoch wusste ich sehr genau, dass es das nicht tun würde, zu sehr vermisste er mich und zu sehr vermisste ich ihn. Es war schrecklich von seinen Angehörigen getrennt zu sein, dass sah man nicht nur mir an, sondern in den Leuten in der ganzen Academy. Hotaru z.B. wurde zu dieser Zeit noch stiller und verzog sich die meiste Zeit des Tages in ihr Labor, Luca verbrachte die meiste Zeit in den Tierställen, um sich wenigstens ein bisschen abzulenken und Natsume? Ja, Natsume war ein Fall für sich. Ich war es durchaus gewöhnt von ihm beschimpft und getriezt zu werden, aber an Weihnachten nahm das dermaßen überhand, dass selbst ich ihm aus dem Weg ging, dabei verstanden wir uns doch endlich so gut, wie es normale Freunde taten. Das erfüllte mich mit Trauer, waren wir doch endlich von dem Kindergarten mit dem ganzen Streiten weg, aber wenn er es so wollte, würde ich ihn daran nicht hindern. Wieder rief ich mir ein Bild in des Trucks ins Gedächtnis: Leuchtend rote Wände, ein darauf gedruckter, fröhlich lächelnder Weihnachtsmann mit einer Coca Cola Flasche, die er gerade trank. Überall säumten Lichterketten den Wagen, wie tausend kleine Glühwürmchen, dass er selbst noch in mehreren hundert Metern der Ferne zu erkennen war. Grelle, hell ertönende Hupen würden ihn ankündigen, bis er am Central-Town Platz halten würde, damit jeder, sowohl Schüler als auch Lehrer, ihn betrachten und Fotos machen konnten. Leicht träumerisch bei diesen Gedanken sah ich aus meinem Zimmerfenster. Zu meinem Bedauern würden wir wohl keine weiße Weihnacht bekommen, es hatte noch immer nicht geschneit, obwohl die Temperaturen geradezu dafür geeignet schienen. Anscheinend weigerte sich der Schnee zu kommen, solange noch dicke Luft bei uns herrschte, aber die würde erst verschwinden, wenn die Feiertage um waren. Ich verstand sie alle sehr gut, auch mir gingen diese Feiertage nahe, aber die ganze Zeit einen Trauerkloß zu spielen, gefiel selbst mir nicht. Das musste doch irgendwann ein Ende haben! Ein dezentes Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Jetzt würde es also losgehen. Seufzend stand ich auf und ging zur Tür, um diese zu öffnen. Wie zu erwarten schaute ich direkt in die Gesichter meiner Freunde: Hotaru, Luca, Sumire, Tsubasa, Misaki und Tobita. Meine Enttäuschung, die ich so gut wie möglich versuchte hinter meiner aufgeweckten Maske zu verstecken, war bestimmt trotzdem spürbar, als ich nicht das Gesicht meines Partners Natsume sah. Hatte sich dieser verdammte Starrkopf immer noch nicht beruhigt?! Allmählich wurde ich sauer, eigentlich war ich die Ruhe in Person, was solche Dinge anging, da es mir mit meiner Familie nicht anders erging, aber das er darüber so ein Theater machen musste, war für mich einfach unverständlich! Jeder vermisste seine Familie, Angehörige und Freunde, die auch ohne uns auskommen mussten, aber musste man deswegen wirklich jedem dem man begegnete das Weihnachtsfest verderben? Dem würde ich Beine machen! Mit einem Nicken ließ ich die anderen kurz stehen, um meinen dicken Mantel umzulegen und Handschuhe anzuziehen, die von innen schön gefüttert waren, ansonsten würde ich es draußen keine zehn Minuten bei der Kälte aushalten. „Wo bleibt Natsume?“, fragte ich ohne Umschweife, während ich nebenbei meine Zimmertür abschloss, damit ich, wenn ich nachher zurückkam, keine ungebetenen Gäste vorfand. Seufzend wandte sich Luca mir zu, anscheinend hatte er schon mit dieser Frage gerechnet. „Du kennst ihn doch, er wird in seinem Zimmer sein und die Zeit damit totschlagen, die Wand mit Blicken zu erdolchen, mit dem hoffnungslosen Versuch, sie doch noch irgendwie zu Fall zu bringen. Ich habe vorhin schon versucht mit ihm zu reden, dass kannst du knicken, also lass ihn am Besten einfach in Ruhe. Er wird schon nachkommen, wenn er doch noch Interesse hat.“, sagte er mir zu und ich konnte genau sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Wahrscheinlich versuchte er mich wieder von dem Trip herunter zu kriegen Wie-hole-ich-Natsume-gegen-seinen-Willen-aus-seinem-Zimmer. Aber wann hatte ich schon mal auf ihn gehört? Genau, gar nicht und ich würde dieses mal auch nicht kampflos aufgeben. „Danke für den Rat. Ich hol dann mal den Muffelpot, ihr könnt schon vorgehen, wir treffen uns dann an der Bushalte, okay?“, fragte ich, spießte dabei jeden einzelnen mit einem warnenden Blick auf, mir jetzt ja nicht zu widersprechen. Kleinlaut gaben sie bei und ich klopfte mir innerlich selbst auf die Schulter. Manchmal war es richtig schwer diese Bande loszuwerden, besonders wenn ich mit meinem Möchtegern Ich-brauche-niemanden-an-meiner-Seite-Schützling reden wollte. Apropo: Der würde jetzt etwas von mir zu hören bekommen! Wütend und geladen marschierte ich auf den kürzesten Weg zu seinem Zimmer, hob die Hand und ließ sie auf das Holz sausen, dass das Klopfen noch weit bis in den Korridor zu hören war. Angestrengt lauschte ich auf das Innere im Zimmer. Wenn Natsume nicht öffnen sollte, würde ein Donnerwetter einsetzen, was er noch nie zu hören bekommen hatte, da er das wusste hoffte ich, dass er wusste was gut für ihn war, noch einmal wiederholen würde ich mich nicht. Als ich schon kurz vor einem Tobsuchtsanfall stand, vernahm ich Schritte auf der anderen Seite der Tür, verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, als selbige geöffnet wurde. Ich kannte meinen Partner, wenn er eine seiner berühmten üblen Tage hatte, aber das hier stellte alles in den Schatten, was ich bis dahin gesehen hatte. Tiefe, dunkle Augenringe, blasse Gesichtsfarbe, Haare standen in allen Richtungen ab. Er sah scheußlich aus, um es noch harmlos auszudrücken. Ein stechender Blick aus seinen rubinfarbenen Augen erfasste mich, aber ich ließ mich nicht von meinem Vorhaben abbringen. Schließlich konnte er mir nicht viel anhaben, sein Alice konnte ich deaktivieren, wann immer es mir passte. „Was willst du?“, knirschte er durch zusammengepresste Zähne, seine Stimme hörte sich beinahe an wie ein Knurren. Ich zauberte ein warmes Lächeln auf meinen Lippen. In dieser Situation würde ich mit roher Gewalt nichts ausrichten, hier brauchte man Mitgefühl und davon hatte ich bekanntlich mehr als genug. „Die Parade beginnt in ein paar Minuten. Alle sind schon unten an den Bushaltestellen versammelt und ich wollte dich fragen, ob du mich vielleicht begleiten möchtest?“ Wann hatte ich ihn das letzte Mal so freundlich angesprochen? Das letzte Mal war mir noch sehr gut in Erinnerung geblieben, wir hatten uns lautstark angekeift, sodass unsere Freunde uns schon beinahe auseinander reißen mussten, damit wir nicht aufeinander losgingen. „Kein Interesse!“, war die einzige Antwort, die ich zu hören bekam, ehe mir die Nase vor der Tür zugeschlagen wurde. Doch nicht mit mir. Er würde mitkommen, selbst wenn ich ihn zwingen musste! Geschwind blockierte ich die Tür mit dem Fuß, ehe er sie zuschlagen konnte, doch anstatt das der Rahmen die Geschwindigkeit abfing, tat dies nun mein Knöchel und hätte ich mir nicht auf die Lippen gebissen, da ich wusste, dass das passieren würde, hätte ich wohl laut aufgeschrieen, als es ein hässliches Knirschen gab, dass wohl sagte, dass mit meinem Fuß nicht mehr alles in Ordnung war. Ich bohrte schmerzlich meine Finger in meinen Unterarm, um mich von den Schmerzen abzulenken, aber es nützte nichts. Heißer Schmerz durchflutete meinen Knöchel, ich fühlte mich, als hätte man mir den ganzen Fuß amputiert. Natsume bemerkte seinen Fehler, doch zu spät, da war es schon geschehen und ich sah in seinen Augen, dass er sich selbst am liebsten in den Hintern gebissen hätte für seine Dämlichkeit. Eigentlich war er ein ganz netter Kerl, wenn man ihn erst einmal näher kennenlernte. Seufzend fuhr er sich durchs Haar, öffnete seine Zimmertür erneut und zog mich ohne Widerstand auf meiner Seite hinein. Damit ich meinen Fuß nicht weiter belasten musste, nahm er mich Huckepack, damit er nebenbei noch eine Hand entbehren konnte, um die Tür zuzuschließen. „Du bist eine dumme, hartnäckige, kleine Besserwisserin!“, fuhr er mich an, bevor er mich etwas unsanfter auf einem Stuhl niederließ, um ins Bad zu gehen. Mit dem Verbandskasten kam er wieder. „Kannst du nicht einmal in deinem Leben eine Abweisung akzeptieren? Ich wusste genau, warum ich nicht mitwollte. Da wo du bist, gibt es nur Ärger und jetzt haben wir den Schlamassel!“, zeterte er ungehindert weiter und ich ließ die Predigt über mich ergehen, wie ich es jedes Mal tat, wenn er mich wegen irgendetwas zurechtwies. Mit der Zeit stumpfte man ab, so wie ich gerade im Moment. Es ging in das eine Ohr rein, durchs andere Ohr raus. Mit der flachen Hand klatschte er auf den Holztisch, der direkt an meine Sitzgruppe ragte, sodass es einen polternden Laut ergab und ich erschrocken zu ihm aufsah. Das er derart aus der Fassung geriet, kam auch selten vor. Sein Gesicht war nur Zentimeter von meinem entfährt und das machte mich, wenn auch ungewollt, nervös, deshalb lehnte ich mich soweit nach hinten, wie es möglich war. „Ich wusste genau, dass du nicht mit wolltest.“, gab ich leise zu, sah überall hin, nur nicht in seine Richtung. Ich konnte mir seinen Blick so schon gut vorstellen. „Es ist Weihnachten, dass Fest der Liebe, auch wenn du das momentan nicht hören willst. Glaub mir, ich weiß genau wie du dich fühlst, auch mir fehlt meine Familie, aber es bringt nichts, diese Angelegenheit in seinem Zimmer auszusitzen. So machst du es für dich und für uns anderen nur noch schlimmer.“, sagte ich fest, traute mich am Ende direkt in seine Augen zu sehen. Er sollte wissen, dass er nicht mit seinen Gefühlen alleine war! Er sah mich zerknirscht an, pickte provokant mit seinem Zeigefinger gegen meine Nasenspitze, als er sich zurücklehnte, um Abstand zwischen uns zu bringen. „Das nächste Mal reicht ein einfaches Bitte, verstanden?!“ Manchmal fühlte ich mich unter seiner Floskel wie ein kleines Kind, welches von seinem Papa ausgeschimpft wurde, weil es dabei erwischt worden war, die Süßigkeiten im Naschschrank zu plündern. Trotz des ganzen Hin und Hers musste ich lächeln und nickte brav, dass ich ihn verstanden hatte, wenn es das nächste Mal wieder darauf ankam, konnte ich behaupten, ich hätte es wieder vergessen. Eine Augenbraue hochziehend, als hätte er meine letzten Gedanken gehört, stellte er mir eine andere Frage, die ich schon hatte kommen sehen. Eine alt eingesessene Tradition, wenn wir unter uns waren. „Möchtest du einen Kakao?“ Und da wusste ich, dass der Tag doch noch besser werden konnte, sah man einmal von meinem verstauchten Knöchel ab, mit dem ich garantiert noch zur Krankenstation gescheucht wurde. Natsume war da unentbittlich. Wie von selbst wanderte mein Blick in dem Moment nach draußen und ich stellte erfreulich fest, dass es, nach all der langen Zeit des Hoffens, zu schneien angefangen hatte. Vielleicht, wenn ich Glück genug hatte, konnten Natsume und ich doch noch die Trucks sehen, wenn sie an der Hauptstraße vorbeifuhren. Es war nur eine kleine Hoffnung, aber solange sie da war, würde ich an ihr festhalten! Kapitel Ende Bitte nicht schlagen!!! *Hinterm Tisch versteck* Ich weiß, ich habe diese FF irrelange nicht mehr geschrieben, weil ich einfach Ideenlos war, ich wusste nicht worauf diese Geschichte hinauslaufen sollte, aber endlich hat es bei mir Pling gemacht *Glühbirne aufleucht* Da das Kapi aber nicht vor Ende des Jahres on gestellt wird, weil es noch in Bearbeitung ist, habe ich einen Weihnachts-One-Shot geschrieben, der für euch hoffentlich die Wartezeit auf mehr etwas verkürzt>-< Falls man sich nicht mehr schreibt, wünsche ich euch ein schönes Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins neue Jahr 2010^^ Lesemaus Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)