Das Erbe des Uchiha-Clans von Linchan (SasuSaku + Kinder + Kindeskinder) ================================================================================ Kapitel 27: Schwimmen --------------------- Es grollte draußen und ein kurzes Wetterleuchten erhellte das ansonsten spärlich beleuchtete Zimmer des Hyuuga-Anwesens. Es war mitten in der Nacht und draußen regnete es in Strömen. Im Zimmer saßen Nishiki, Chidori und eine ganz schön aufgetakelte Sae, die ein Gesicht machte, als wäre sie überfahren worden. Nishiki starrte wie hypnotisiert auf den Boden und sah aus, als wollte er sich übergeben (sicher nicht wegen Saes Aufzug, eher wegen Akiras Verschwinden oder Masamis Drohung), und Chidori war zutiefst verärgert. „Hausarrest, mein Fräulein!“ zischte sie ihrer rosahaarigen, extrem nuttig geschminkten (wie sie fand) Tochter zu, die nur käseweiß dasaß und heftig atmete. „Nicht nur, dass wir durch das halbe Dorf latschen müssen, um dich zu finden, weil du es für nötig hältst, auf irgendeine grausige Party zu gehen, du trinkst auch noch Alkohol! Ich bin stinksauer auf dich! Du bist vierzehn, erstens zu jung zum Trinken und zweitens alt genug, um das bisschen Verantwortung tragen zu können, dich in unserer Abwesenheit zu benehmen! Was starrst du mich so dämlich an?!“ „I-ist das wahr?“ fiepte Sae völlig unter Schock und wurde noch weißer, zu Chidoris Beunruhigung, „Akira ist verschwunden, und Namie auch?! Ihr macht Witze…“ „Nein, verdammt, es ist kein Witz!“ rief Chidori wütend, „Dein Bruder ist in Kusa spurlos verschwunden und ist vielleicht tot, kapierst du das?! Und als ob das nicht Sorge genug für uns wäre, musst du auf Partys gehen und dich besaufen! Und wie siehst du aus, wie eine gottverdammte Schlampe!“ „Ich bin keine Schlampe!“ schrie Sae und fing zu aller Entsetzen plötzlich an zu heulen. „Weißt du eigentlich, was für eine scheiß Panik ich gerade habe, weil du mir einfach so erzählst, Akira wäre weg?! Oder tot?! S-sowas kannst du mir nicht einfach so erzählen, Mami!“ „Wie du siehst, kann ich, wenn du so rumrennen kannst!“ schnaubte die Mutter und zeigte zur Tür, „Geh duschen und zieh was Vernünftiges an, und wehe, ich erwische dich je wieder beim saufen oder in solchen Klamotten, jeder notgeile Affenarsch könnte auf die Idee kommen, dich flachzulegen! Willst du das?! Oder womöglich auch entführt werden wie dein Bruder?!“ „Aahh!“ kreischte Sae hysterisch, sprang auf und rannte heulend aus dem Zimmer, knallte so einige Türen zu und stampfte durch das Haus ins Badezimmer. „Nicht so hart, Chidori…“ nuschelte Nishiki, „Sie ist… noch ein Kind, du hast sie voll fertiggemacht…“ „Sie mich auch mit dieser Aktion heute!“ blaffte sie ihn wütend an, „Ihr hätte das gleiche passieren können wie Akira, sie treibt sich nachts in Gegenden rum, in die kein vierzehnjähriges Mädchen gehört! Dann auch noch mit einem Kleid, das gerade mal ihren Arsch bedeckt, hallo, hast du gesehen, was sie anhatte?! Mein Vater hätte mich in eine eiserne Jungfrau gesteckt, wenn ich mir das geleistet hätte! Gerade jetzt, wo Akira weg ist… irgendwer hat es offenbar auf unsere Familie abgesehen, ich bin ganz sicher! Oder vielleicht auf Leute mit Byakugan, Namie hat die ja auch irgendwie! Sae hat auch Byakugan, ich habe einfach tierische Angst davor, dass sie die Nächste ist!“ „Sie darf das Haus auf keinen Fall mehr verlassen,“ keuchte Nishiki auch und sah unruhig zum Fenster, als befürchtete er, jemand könnte hereinkommen und ihn abstechen. „Ich… aber Sae einzusperren wird schwierig, sie… hasst es, nicht rauszudürfen!“ „Das ist mir verdammt noch mal egal, wenn ich dadurch ihr Leben retten kann!“ Chidori sah ihn zweifelnd an. „Mit dir wollte ich sowieso noch reden, mein Guter! Du verschweigst mir irgendetwas… ich merke das ganz genau, schon in Kusa ist mir aufgefallen, dass du dich echt komisch benimmst… was ist los, Nishiki? Sag es mir… was weißt du, was wir nicht wissen?“ Nishiki starrte sie einen Moment an und hatte das Gefühl, ihm würde das Herz stehenbleiben. Er erinnerte sich nur zu deutlich an das, was Masami gesagt hatte… „Wenn du auch nur ein einziges… falsches Wort sagst… stirbt dein Sohn. Wenn auch nur eine einzige Bewegung von dir mir nicht gefallen sollte, Oji-sama… wird er sterben.“ Er keuchte, bereute es einen Moment später und hatte zu große Angst, sich verraten zu haben, um überhaupt irgendetwas zu sagen. Er sah seine Frau, die ihn ungläubig und besorgt anblickte, und er schauderte. „Chidori… du weißt doch, wie ich mich fühle! Ich kann nachts nicht schlafen aus Angst um meinen Sohn, der vielleicht gerade in den Händen eines… eines… durchgedrehten Irren ist und… ach, wer weiß was! Ich fühle mich furchtbar, weil ich, i-ich das Oberhaupt dieses Clans bin! Ich trage die Verantwortung… ich hätte darauf aufpassen müssen, dass sowas nicht passiert!“ „Wieso?“ fragte sie, „keiner hat ahnen können, dass es jemand auf unsere Kinder abgesehen zu haben scheint! Du wusstest nicht, dass jemand… ihnen gefährlich werden könnte, oder etwa doch?“ Noch so eine Fangfrage, und er schnappte verzweifelt nach Luft und erhob sich. „Chidori, ich bitte dich… alles, was ich weiß, ist, dass ich meinen Sohn wiederhaben will, und Namie auch, e-egal um welchen Preis! Und egal, was ich tun muss, ich werde verhindern, dass jemand Sae oder sonst jemandem hier im Dorf ein Haar krümmt!“ „Das ist nicht deine Schuld, was geschehen ist,“ versuchte sie ihn zu beruhigen, was nicht ganz leicht war angesichts ihrer eigenen Sorge um ihre Kinder. „Ich will nur-…“ Das Klingeln der Haustür unterbrach ihre Diskussion. Beide sahen sich kurz verdutzt an und fragten sich, wer um diese Uhrzeit kommen könnte. In der alarmierten Ahnung, es müsste wohl ziemlich wichtig sein, eilte Chidori schließlich zuerst aus der Tür in den Flur, lief zur Haustür und öffnete sie, um davor ihre Schwester Shiemi zu erblicken. „Shiemi?!“ machte sie, „Was ist passiert?“ „Tut mir leid, dass ich so spät noch komme,“ sagte die Schwester, „Es geht um Akira. Ich habe Nachrichten über seinen Verbleib – ob sie gut oder schlecht sind, ähm, müsst ihr selbst entscheiden!“ „Komm rein,“ entschied Chidori ernst und zog sie ins Haus. Nishiki kam in den Flur und neigte höflich den Kopf. Shiemi war besorgt über sein blasses Gesicht. „Bist du krank oder so?“ fragte sie ihn, „Du siehst ja echt übel aus…“ „Ich… na ja, ich mache mir Sorgen!“ sagte er ratlos. Shiemi seufzte und schüttelte sich. Sie war von oben bis unten nass vom Regen. Ihre Schwester holte ihr ein Handtuch. „Kuma kann Namie und Akira wahrnehmen – er sagt, er spürt, dass sie am Leben sind,“ erzählte Shiemi, „Das ist die gute Nachricht, denke ich.“ „Oh Gott sei Dank!“ stöhnte Chidori erleichtert und kippte gegen eine Wand, „Sie leben! Tu mir einen Gefallen und knuddel deinen Freund von mir für diese Nachricht… ohne ihn hätte ich wohl nie wieder schlafen können!“ „Er kann die zwei aber nicht orten…“ addierte die Schwarzhaarige nachdenklich, „Er… sagt, er spürt ihre Existenz, aber nicht, ähm, an irgendeinem Ort, den er beschreiben oder orten könnte. Sie sind irgendwo anders, wo wir sie nicht erreichen oder finden können, glaube ich, ganz kapiert haben wir das auch noch nicht…“ Sie bemerkte, wie Nishiki plötzlich zusammenfuhr und noch weißer wurde als sowieso schon. „Was ist?“ fragte sie erschrocken, und er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „I-ich… ach… oh Gott, w-was hat das zu bedeuten?“ murmelte er, „Was meinst du damit, Shiemi?“ Sie beobachtete ihn skeptisch, wie er sich zitternd gegen die Wand Chidori gegenüber lehnte. Er war viel mitgenommener von allem als Chidori oder irgendjemand anders, wie Shiemi auffiel… aber Nishiki war schon immer weicher als Chidori gewesen. Trotzdem wurde die junge Frau das Gefühl nicht los, als wäre da mehr, als da sein sollte. „Ich weiß es auch nicht,“ sagte sie, „Wir dachten schon an eine Art… Jenseits, oder so, aber das ist vollkommen verrückt und außerdem nicht möglich.“ „Wir sind ein Ninjadorf,“ machte Chidori, „Hier ist vieles möglich!“ „Auch wieder wahr,“ entgegnete Shiemi und seufzte, „Ich dachte, es beruhigt euch zu wissen, dass Akira lebt… wir werden sie beide finden und wieder herbeschaffen, irgendwie, das ist ja wohl klar. Ich werde dann mal zurückgehen… ist schon spät.“ Sie grinste und warf Chidori das Handtuch zu, „Danke, Nee-san!“ „Und deshalb der ganze Weg!“ seufzte Chidori und brachte das Handtuch weg. Als sie mit Nishiki alleine war, hob Shiemi lauernd den Kopf. „Wirklich alles in Ordnung?“ fragte sie erneut und sah, wie er ihrem Blick nervös auswich und nickend zu Boden starrte. „Alles gut. Danke für deine Mühe… es… es beruhigt m-mich wirklich, dass sie beide leben…“ Er lächelte gequält und verneigte sich. „Du weißt gar nicht, wie wahnsinnig mich diese Angst macht… jeden Tag, seit sie verschwunden sind… vor allem bei Akira natürlich…“ Shiemi seufzte leise. „Möchtest du… mir vielleicht irgendetwas sagen, was du… nicht aussprechen kannst?“ murmelte sie gedämpft und sah ihn an, und er hob den Kopf und erwiderte ihren wachsamen Blick. Er könnte jetzt alles loswerden, was er wusste… aber er fürchtete um Akiras Leben. Masami war kein leichter Gegner und er glaubte dem Jungen aufs Wort, dass er in der Lage war, herauszufinden, ob er es jemandem verraten hatte. Dann würde nicht nur Akira sterben, dann wäre Shiemi vermutlich auch dran… er durfte nicht zulassen, dass noch mehr in das Drama hineingezogen wurden. „Nein,“ log er deswegen und behielt die Fassung völlig, sodass er durchaus glaubwürdig erschien. „Keine Ahnung, wovon du redest.“ –– Am nächsten Morgen hatte sich der Regen der vergangenen Nacht gelegt. In Sanosukes Haus war es trotz Anwesenheit der vielen Kinder recht still. Sanosuke hatte seinen Kindern eingebläut, dass die Sicherheitsmaßnahmen wegen Namies und Akiras Verschwinden verstärkt wurden und dass niemand das Dorf verlassen durfte; an sich sollten die Kinder auch innerhalb des Dorfes auf keinen Fall alleine unterwegs sein. Um die Drohung zu unterstreichen, vor allem für die kleinen Zwillinge, die sich gerne Vorschriften widersetzten, sagte er auch gleich frei heraus, dass es wahrscheinlich war, dass jemand den Uchiha-Clan im Auge hatte und es gerade auf sie, die Kinder, abgesehen hatte. Susumu und Shigeru waren Harukas Meinung nach noch nicht geschockt genug. „Habt ihr keine Angst, wenn Papa euch sowas sagt?“ fragte sie die beiden, als Sanosuke gerade zur Zentrale aufgebrochen war. Yashiru hatte ihrer Mutter versprochen, mit ihr zu Hause zu bleiben und später mit den Zwillingen zu trainieren, damit sie beaufsichtigt waren. „Nö,“ sagte Susumu, der aus seinem Müsli nicht sehr appetitlich aussehenden, braunen Matsch machte, mit einem Schuss Milch vermischt. „Ihr passt doch auf uns auf!“ grinste er seine Mutter an, „Dann müssen wir keine Angst haben!“ „Genau, Nee-san kommt schon wieder!“ machte Shigeru zuversichtlich. Haruka haute wütend auf den Tisch, sodass Susumus Matsch-Schüssel wackelte. „Verdammt!“ schrie sie ärgerlich, „Ich will euch beiden mal klar machen, dass es nicht zu hundert Prozent wahrscheinlich ist, dass Namie einfach so wiederkommt! Oma hat zwar gesagt, Yamazaki hätte erzählt, sie wäre am Leben, aber trotzdem ist sie weg und es ist möglich, dass ihr eure Schwester nie wiedersehen werdet! Und verflucht, Susumu, was machst du da für einen ekligen Scheiß?! Schmeiß das sofort weg, das ist ja widerlich!“ „Das ist Müsli für Zahnlose!“ protestierte Susumu, „Mein einer Zahn wackelt und deswegen kann ich nicht kauen – HEY, nicht wegnehmen, das ist lecker, auch wenn’s wie Kotze aussieht…“ Haruka fluchte ungehalten und kippte das widerliche, matschige Zeug in den Müll, während Susumu und Shigeru losprusteten. Yashiru kam in die Küche und legte ihrer völlig ratlosen Mutter eine Hand auf die Schulter. „Jetzt sei nicht so,“ flüsterte sie, während die Zwillinge sich lachend aus der Küche lümmelten und irgendwas von Kotz-Müsli durch das Haus grölten. „Es ist besser, wenn sie unbeschwert sind, Mama – willst du, dass sie auch vor Angst um Namie durchdrehen wie die anderen hier? Hör auf, ihnen Angst einjagen zu wollen, sie sind nur Kinder, sie verstehen unsere Sorge nicht. Und das ist auch besser so!“ „Ich… weiß, du hast sicher recht…“ murmelte Haruka müde, „Aber… ich will, dass ihnen klar ist, dass sie in Gefahr sind, und auf keinen Fall dürfen sie leichtfertig damit umgehen! Du kennst die zwei, wenn wir ihnen verbieten, alleine rauszugehen, was glaubst du, wer als erstes alleine draußen sein wird?!“ „Ich gehe nachher mit ihnen trainieren und werde sie keine Minute aus den Augen lassen. Das verspreche ich dir!“ Haruka lächelte und umarmte ihre Älteste. „Du bist so ein Schatz, Yashiru… ohne dich wäre ich wohl schon aus dem Fenster gesprungen oder so – Mikoto ist ja auch keine große Hilfe bei all dem Ärger hier…“ Sie sah skeptisch hinauf an die Küchendecke und dachte an Mikoto, die jetzt oben in ihrem Zimmer hockte und wer wusste was machte. Yashiru verteidigte auch ihre Schwester: „Mikoto hat fürchterliche Angst,“ erklärte sie, „Ich weiß das ich sehe es ihr an. Sie ist völlig verwirrt und weiß nicht, wie sie sich verhalten soll, sie benimmt sich merkwürdig in letzter Zeit.“ Sie musste kurz grinsen. „Bevor Namie verschwunden ist, haben wir zwei uns mal überlegt, was wohl mit Mikoto los ist, dass sie so verwirrt ist; ich meine, sie ist fünfzehn. Vielleicht ist sie verliebt und weiß genau jetzt gar nichts damit anzufangen.“ „meinst du wirklich?“ fragte Haruka erstaunt, „Aber die einzigen Jungen, mit denen ich sie je gesehen habe, sind Fuuya und Masami, einer der beiden ist ihr bester Freund und der andere ihr Cousin!“ „Was auch immer, das war doch auch nur ´ne Vermutung,“ machte Yashiru glucksend, „Mach sie nicht fertig. Sie will bei der Suche helfen, hat sie gesagt – aber solange Yamazaki das nicht orten kann, könnten wir die ganze Welt absuchen und würden sie vermutlich nicht finden! Statt uns also den Arsch aufzureißen, sollten wir lieber auf diejenigen aufpassen, die noch hier sind, vor allem die Kleinen.“ Haruka seufzte und nickte dann. –– Kansuke war emsig dabei, seine Kunais zu polieren und saß in seinem Zimmer auf dem Fußboden. Souya saß im selben Zimmer auf der Fensterbank, ein Bein baumelte herunter in der Luft, und sah gelangweilt hinaus ins vom Regen noch nasse Dorf. „Nächstes Mal, wenn Chuuninprüfung ist, schaffen wir es auch!“ sagte Kansuke zu sich selbst (oder seinen Kunais), „Wir müssen, sonst lachen Susumu und Shigeru mich ja mein Leben lang aus… das ist unfair!“ Souya drehte den Kopf und beobachtete seinen Bruder, der sich völlig auf seine Kunais konzentriert mit der Zunge über die Lippen fuhr. Das tat er manchmal ohne größere Bedeutung, einfach nur, wenn er arg beschäftigt war. „Lass dich doch nicht von denen verarschen,“ riet er seinem großen Bruder, „Die sind nicht mal Genin.“ „Genau – du hast recht!“ rief Kansuke, als hätte er das gerade erst festgestellt, „Ich werde besser als die zwei je sein können, pass nur auf! – Verdammt, dazu muss ich erst mal Tsumu-chan und Negito nerven, dass sie sich gefälligst auch mehr ins Zeug legen sollen!“ „Sind die zwei so faul?“ grinste Souya, und Kansuke schnaubte. „Negito denkt, wenn er Gemüseeintopf machen kann, wird er ein großer Ninja, und Tsumu ist zwar eine gute Kunoichi, aber ihre Aufmerksamkeit gilt mehr Takuma als unserem Team!“ Der Jüngere gluckste verstohlen. „Mann, Takuma hat‘s ja voll drauf. Erst wird er Chuunin und dann hat er auch noch so eine Verehrerin!“ Er konnte nicht weitersprechen, weil in dem Moment Susumu und Shigeru grölend ins Zimmer geplatzt kamen. „Susumu isst Kotz-Müsli!“ schrie Shigeru laut, sodass die großen Brüder erschrocken zusammenfuhren. Souya verzog das Gesicht. „Wie bitte?!“ „Müsli?“ stöhnte Kansuke, „Ich hab Hunger…“ „Ja, ich auch, Mama hat mein schönes, leckeres Kotz-Müsli weggekippt…“ seufzte Susumu theatralisch und warf sich auf den Boden, „Jetzt muss ich sterben, jawohl! Ade, meine Brüder!“ „Was is‘n mit dir kaputt?“ murmelte Souya ungläubig, als Susumu noch empört einen Arm hob: „Und Kansuke-nii-chan, wehe, du schreibst Susumu mit dem falschen Radikal auf meinen Grabstein!“ Dann lachten er und Shigeru unverschämt los und Kansuke fing an zu zetern, sie sollten wenigstens in seinem Zimmer nicht so scheiße sein. „Und wieso isst du dann nichts anderes, wenn du Hunger hast?“ fragte Souya verständnislos. „Weil ich nicht kauen kann!“ brüllte der Kleine, sprang wieder auf die Beine und fasste hinten in seinen Mund, den er weit aufriss, „Guck, mein Zahn wackelt so krass, dass ich nicht mehr kauen kann!“ „Simulant,“ brummte Souya, „Dann zieh ihn doch einfach raus!“ „Nee, dann hab ich ja keinen Grund mehr, Kotz-Müsli zu machen!“ keckerte er und hopste dabei auf und ab. Souya verdrehte die Augen. „Mann, gut, dass ich mich nachher mit meinem Team treffe und euch los bin…“ „Uuuuh!“ machte Shigeru plötzlich mit einem diabolischen Grinsen, „Gehst du dann wieder mit Taki weg?!“ Er sah seinen Zwillingsbruder an und beide sangen im Chor: „SOUYA PLUS TAKI, SOUYA PLUS TAKI…“ „Argh!!” brüllte Souya verärgert, lief knallrot an und schlug nach den beiden, „Hört sofort damit auf, das ist gar nicht wahr! Wir sind nur Kollegen, das kapiert ihr wohl nicht!“ „Wann heiratet ihr?“ fragte Shigeru diplomatisch, „Soll ich Opa schon mal sagen, dass du bald deinen Job als übernächstes Clanoberhaupt antreten willst?“ „Ja, dann erzählen wir ihm gleich, dass Taki schwanger ist und die neuen Uchiha-Erben in die Welt setzt,“ addierte Susumu, und Souya trat empört nach ihm. „Wie bitte, wovon redet ihr, Taki ist doch nicht schwanger! Und ich bin nicht in sie verknallt! Und erst recht nicht mit ihr zusammen!“ „Jaa, jaa…“ machten die Zwillinge sarkastisch und grinsten dabei über beide Ohren. „Hast du sie schon mal richtig geknutscht, so wie Nervi-Nori Susumu?!“ grinste Shigeru und wurde jetzt nicht von Souya, sondern von Susumu gehauen. „Du Arschsack, erwähn das nie wieder! Meine Backe ätzt glaube ich immer noch weg, Nori hatte sicher doch Schwefelsäure im Mund! – Ich weiß, deshalb wackelt mein Zahn! Nur weil die doofe Pute mich angesabbert hat!“ „Nori hat dich geküsst?!“ fragte Souya ungläubig und grinste dann diebisch, bevor er seine Brüder imitierte: „Ooohh, Susumu plus Nooori, Susumu plus Nooori…!“ „Nachmacher!“ riefen die zwei im Chor, dann packte Susumu Shigeru an der Hand und rannte mit ihm davon. „Komm, wir schreiben schon mal Einladungen für Souyas Hochzeit mit Taki!“ Im Flur sagen sie wieder so laut sie konnten Souya plus Taki, darauf hörten sie Haruka unten und Mikoto oben schimpfen, sie sollten leiser sein. Die Kleinen dachten nicht mal daran, leise zu sein. „Die haben Probleme,“ brummte Souya kopfschüttelnd, „Was glotzt du, Kansuke, glaubst du auch, ich wäre in Taki verknallt?!“ „Na ja, du bist schon ganz schön oft mit ihr verabredet,“ fiel Kansuke ihm lachend in den Rücken, und erneut mit knallrotem Gesicht drehte der Jüngere sich verärgert ab. Was dachten die sich eigentlich, ihm sowas zu unterstellen! Er war erst zwölf und viel zu klein, um verknallt zu sein! Basta. Er war ja nicht Mashuu, der war nur frühreif. Oder so. –– Mikoto war genervt. Es war die ganze Situation, die sie nervte. Ihre Schwester war spurlos verschwunden – am Leben, aber verschwunden trotzdem. Ihre kleinen Brüder krakeelten da draußen auf dem Flur herum und nervten noch mehr. Und während sie krampfhaft versuchte, sich auf Namies Verschwinden zu konzentrieren, war alles, woran sie denken konnte, Masami. Zumindest kehrte sein Gesicht immer wieder in ihren Kopf zurück, egal, wie sehr sie versuchte, es zu verdrängen… sie hatte, verdammt noch mal, jetzt keine Zeit, an sowas zu denken! Aber wenn sie an ihn dachte, dachte sie zutiefst beleidigt daran, dass er sich gestern aus irgendeinem ihr unbegreiflichen Grund mit den Pinku-Zwillingen getroffen hatte – wahrscheinlich wirklich nur wegen des Komitees für Genjutsu, aber sie ärgerte sich bei dem bloßen Gedanken, dass er mit ihnen zusammen Tee trank oder was auch immer. „Ich habe dir versprochen, dir bei der Suche nach Namie zu helfen,“ hatte Masami zu ihr gesagt, „Ich werde mehr Zeit für dich haben, sobald ich das mit den Kusagayas geklärt habe.“ Mikoto fragte sich, während sie in ihrem Zimmer auf dem Sofa saß und an die Wand starrte, was er so wichtiges mit denen zu klären hatte. Klären! führte sie sich grantig vor Augen, Das klingt, als müsste er mit denen Schluss machen, um dann bei mir sein zu können, tse! Na warte, Masami, ich kriege noch raus, was zum Teufel du bei den Schlampen zu suchen hattest! Dann kam sie sich töricht vor. Besitzergreifend wie ein kleines Kind… Masami war ein Mensch und keine Trophäe, die man behalten konnte. Er gehörte ihr nicht… hatte er nie und würde er nicht. Und dennoch tat es ihr weh, sich das einzugestehen, weil sie wusste, dass sie schon ihr Leben lang ihm gehörte… dafür hatte sie gesorgt, mit allem was sie sagte und tat. Und allein der Gedanke, irgendeinen anderen Mann jemals auch nur anzusehen auf eine Weise, wie sie Masami ansehen wollte, kam ihr pervers und abstrus vor. „Verdammt,“ schimpfte sie mit sich, „Hör auf, daran zu denken. Er ist dein Cousin, er sieht in dir nicht das, was du in ihm siehst! Für ihn bist du nur… eine Cousine. – Und verflucht, Namie ist wichtiger als sowas Albernes!“ Sie beschloss, auf eigene Faust loszuziehen und nach ihrer Schwester zu suchen – oder besser, Anhaltspunkte zu suchen was für ein Ort das sein könnte, den Yamazaki nicht orten konnte. In den Archiven musste es doch sicher irgendwo Aufzeichnungen über den Yamazaki-Clan und sein Kekkei genkai, das Dritte Auge, geben… vermutlich würde sie so auf die Antwort stoßen. Sie erhob sich und suchte aus ihrem Kleiderschrank geeignetere Kleidung heraus, um sich umzuziehen und dann zu gehen. Sie wollte gerade ihren BH ausziehen, als es plötzlich hinter ihr laut quietschte und dann ein lautes Krachen vom Fenster kam. Mikoto fuhr zu Tode erschrocken zum Fenster herum und schrie laut auf. „FUUYA!“ kreischte sie, „WAS zum Geier machst du auf meinem Fenster, du Oberspanner?!“ Sie versteckte ihre Brüste hinter ihren Armen und schnaubte empört, während sie zu ihrem Freund Fuuya sah, der irgendwas vor sich hin murmelte, das wie Dieses dumme Kippfenster klang. Fuuya lag auf der Fensterscheibe, die durch sein Gewicht quasi waagerecht gekippt worden war, und hing somit halb ins Zimmer hinein. „Argh… entschuldigeeee…!“ schrie Fuuya und wurde immer lauter, als er sich aufzurappeln versuchte und dabei von der Fensterscheibe rutschte. Mikoto riss die Augen auf, als sie dachte, er würde gerade vom Haus fallen (immerhin waren sie im ersten Stock), aber er hielt sich gerade eben noch mit den Füßen und etwas Chakra an der Wand fest und ruderte dabei wild mit den Armen, bis er das Fenster wieder zu fassen kriegte und jetzt irgendwie mit den Füßen auf die Fensterbank innen kletterte, um besser stehen zu können. „Puuh, dieses Fenster ist grauenhaft, Mikoto!“ „Wenn du dich da drauflegst!“ schnappte sie und warf ein Kunai nach ihm, worauf er schreiend beinahe wirklich heruntergefallen wäre, „Bist du noch ganz dicht, dich so anzuschleichen und plötzlich an meinem Fenster zu hängen, wenn ich mich gerade umziehe?! Jetzt mach die Augen zu, du Arschratte!“ Fuuya gluckste und tat wie ihm geheißen. Er war zwar ein Schürzenjäger, aber bei Mikoto würde er es nie versuchen, sie war ja schon seine beste Sandkastenfreundin. Und man fing nie etwas mit einer Sandkastenfreundin an, das ging meistens schief. Mikoto zog sich in aller Ruhe an und ließ ihn da an der Wand hängen, bevor sie ihm endlich erlaubte, durch das offene Fenster ins Zimmer zu klettern. „Mach das Fenster wieder zu, es ist arschkalt da draußen,“ kam darauf, als Fuuya ins Zimmer krackselte und gehorsam das Fenster schloss, „Was willst du eigentlich hier? Heute gar nicht als Stalker bei den Kusagaya-Schlampen?“ „Nenn sie nicht immer Schlampen,“ stöhnte Fuuya, „Nur weil sie größere Titten haben als du!“ Sie warf ein weiteres Kunai nach ihm, er duckte sich aber rechtzeitig und lachte los. „Hey, hey, flipp nicht aus, ist doch wahr!“ Noch ein Kunai. „O-okay, ist ja gut! – Ich dachte, wir treffen uns vielleicht mit dem Team, um was Sinnvolles zu tun, deswegen hole ich dich ab!“ „Ich hab keine Zeit für Training,“ antwortete sie kalt, „Ich suche meine Schwester.“ „Ja, cool,“ sagte Fuuya, „Dann machen wir doch glatt mit, je mehr, desto besser! Und ich dachte, niemand sollte alleine rumlaufen zurzeit, du schon gar nicht… zumindest hat mein Opa das erzählt, der hat uns gestern besucht!“ „Naruto?“ „Ja, wer denn sonst?“ „Na ja, Shikamaru?“ „Der hat doch mit euch kaum was am Hut?“ Mikoto brummte und packte einiges an Waffen zusammen. „Ich weiß noch nicht genau, wo ich suchen soll… Yamazaki – der Freund meiner Tante, den kennst du doch auch? – hatte so’ne komische Vision, was Nee-san und Akira angeht…“ Sie berichtete Fuuya kurz von Sakuras Besuch und Kumas Traum in der vergangenen Nacht. Ihr violetthaariger Freund machte große Augen. „Eh?“ stöhnte er, „Wie, er kann die zwei nicht orten? Dann sind sie, sozusagen, in der Unterwelt, oder was?“ „Nee, die Unterwelt könnte man ja orten, die wäre ja unten,“ feixte Mikoto und verließ das Zimmer, „Komm jetzt, du Hirni, ich dachte, du wolltest dich mit dem Team treffen! – Moment, Team? Momoiro kommt auch mit?“ „Ich war schon bei den beiden vorhin,“ erzählte Fuuya stolz, während er und Mikoto die Treppe hinunter und durch den Flur zur Haustür marschierten, „Momoiro hielt Training auch für ´ne gute Idee, sie wird sicher auch mit nach Namie suchen helfen.“ „Sehr gut, dann kann sie mir ja gleich erzählen, was Masami gestern so Wichtiges mit den beiden zu klären hatte,“ grummelte Mikoto zerknirscht und erntete einen ratlosen Blick von Fuuya. Sie grüßten kurz Haruka und Yashiru in der Küche und verließen dann das Haus. Haruka runzelte die Stirn. „Wo kam Fuuya denn her?“ –– Sie trafen sich bei einer kleinen Bank auf der Straße. Die Kusagaya-Zwillinge waren zu Mikotos Erstaunen beide da, obwohl Murasaki in einem anderen Team war. Murasaki hatte ein kleines Stäbchen mit Dango in der Hand. „Ihr seid ja alle beide da!“ war Mikotos verwunderte Begrüßung. „Großartig, dann könnt ihr ja trainieren und Fuuya und ich ziehen los und suchen meine Schwester und Akira.“ „Tut mir echt leid, was passiert ist,“ sagte Murasaki erstaunlich ernst zu Mikoto und neigte kurz den Kopf, „Ich meine das mit deiner Schwester und eurem Cousin. Wenn wir irgendwas tun können, helfen wir gerne mit.“ Was ihr tun könnt, ist eure Finger von Masamis zu lassen, fiel Mikoto grimmig ein, aber sie war klug genug, um das nicht zu sagen, und seufzte nur. Schließlich entschied sie sich, den beiden auch von den Neuigkeiten aus Yamazakis Traum zu erzählen. Sie mochte die beiden zwar nicht, aber sie hielt sie auch nicht für schlechte Menschen, nur, weil sie Masami mochten; sie mochte ihn ja schließlich auch. Und wie sie merkte, war diese Entscheidung die Richtigste von allen. „Wie, man kann sie nicht orten?“ machte Murasaki sofort, nachdem Mikoto schwieg, „Dann sind sie vermutlich in einer anderen Welt!“ „Ja, klar,“ machte Fuuya und lachte, „Wäre auch mein erster Tipp gewesen… meint ihr auf dem Mars oder auf dem Uranus?“ „Nein, nein,“ sagte Murasaki und grinste ihn mit einem Mann-bist-du-dumm-Blick an. „Ich meine das ernst, es gibt Jutsus, die sowas können. Es gibt verschiedene Sorten davon, es gibt Genjutsus, die das Unterbewusstsein sozusagen in eine andere Welt schicken, das Ergebnis ist meistens, dass die Betroffenen niemals wieder zu sich kommen, sozusagen ewig im Koma liegen, aber nicht tot sind.“ Als sie Mikoto erbleichen sah, fügte sie nachdenklich hinzu: „Aber ich glaube kaum, dass das hier der Fall ist, es gibt noch mehr Varianten davon. Selten gibt es auch Abwandlungen, die ganze Personen mit Leib und Seele in eine sogenannte andere Welt bringen, eine Art Zwischending aus Nin- und Genjutsu.“ „Jetzt echt?!“ rief Fuuya perplex. „M-man kann mit so einem Jutsu Leute… wegbeamen?!“ „Wie gesagt, selten,“ addierte jetzt auch Momoiro, „Wir kommen aus einem Genjutsu-Clan, wir haben mal von sowas gehört.“ „Und kann man die Leute, die also… weggebeamt wurden, wieder zurück holen?“ fragte Mikoto fassungslos und hatte plötzlich das Gefühl, die Lösung all ihrer Probleme vor der Nase zu haben.... es war so intensiv, dass sie unsicher einen Schritt rückwärts machte. Wie gut, dass sie die Pinku-Schlampen eingeweiht hatte… offenbar hatten sie mehr Ahnung, als sie angenommen hätte… „Keine Ahnung, hat noch nie jemand versucht,“ sagte Murasaki perplex. „Und diese Welt…“ murmelte Fuuya, „Die hat dann quasi jemand erschaffen, der dieses jutsu angewendet hat?“ „Vermutlich,“ machte Momoiro. „Wenn man denjenigen findet und vernichtet, löst sich die Welt dann nicht auf und die, die drinnen sind, kommen wieder?“ versuchte Fuuya es aufgeregt, und Momoiro zuckte mit den Achseln. „Das hat doch noch nie jemand probiert, keine Ahnung! Wenn es nicht so ist, wie du sagst, haben wir nur ein größeres Problem, wenn der Anwender tot ist, denn vielleicht ist er oder sie der Einzige, der die beiden aus dieser Welt zurückholen könnte!“ „Dass sie selbst hinaus können, ist ausgeschlossen?“ murmelte Mikoto. „Wie denn, der Anwender so eines Jutsus benutzt das doch gegen Feinde und will sicher nicht, dass die da wieder rauskommen!“ lachte Murasaki über die Frage. Mikoto musste einsehen, dass das logisch klang. „Kann man rausfinden, wer so eine Art von Jutsu überhaupt könnte?“ fragte sie deswegen schnell, und Murasaki sah in den Himmel. „Um eine Parallelwelt aufzubauen, in die du deine Feinde verbannen kannst, musst du schon mal krass in Genjutsu sein,“ versetzte sie, „Ich weiß, dass es aus unserem Clan niemand kann, aber wir könnten mal rumfragen, unsere Eltern haben natürlich Kontakt zu so einigen anderen auf Genjutsu spezialisierten Clans in allen möglichen Ninjadörfern.“ „Das würdet ihr echt machen?“ strahlte Fuuya begeistert, „Ihr seid großartig!“ „Ja, wissen wir,“ kam grinsend von Momoiro, und Mikoto schnaubte. „Lass das Anhimmeln, Fuuya! Wir haben zu tun! – Dann kümmert ihr euch mit euren Genjutsu-Spezis darum, herauszufinden, was für Leute so ein Jutsu zu Stande bringen könnten, Fuuya geht die Archive nach allem durch, was uns weiterhelfen könnte und ich suche Masami, er hat mir versprochen, mir beim Suchen zu helfen. Und wir könnten zum Beispiel meine Cousins und so fragen, wann sie Akira wo zuletzt gesehen haben, damit wir vielleicht wenigstens bei ihm herausfinden, wann genau er verschwunden ist; muss ja irgendwie in der Nacht gewesen sein. Da Yamazaki Akira und Namie beide nicht orten kann, ist jetzt relativ klar, dass sie dasselbe abgekriegt haben, also auch höchstwahrscheinlich vom selben Gegner.“ In den Boden geredet nickten die drei anderen stumm, bevor Mikoto schon davonlief, um ihren Cousin zu suchen. Sie war erstaunt über sich selbst, als sie darüber nachdachte, dass sie im Moment wirklich nur aus diesem Grund zu ihm wollte – wegen Namie. Plötzlich schien ihr Verstand also wieder zu funktionieren… das war beruhigend. –– Am Mittag traf sich Chidori mit ihrem jetzt etwas neu zusammengestellten Geninteam. Da Mashuu noch im Krankenhaus war (man hatte ihn zum Glück nach Konoha verlegen können) und auch in der nächsten Zeit wohl nicht arbeitsfähig sein würde, war Junya jetzt sein Ersatz, da Akira weg und Takuma Chuunin und unter Yasukis persönlicher Beobachtung war. „Ich glaube, groß vorstellen muss ich euch nicht,“ sagte Chidori zu den drei Kindern und sah erst zu Junya und Souya, „Ihr kennt euch ja, ihr seid immerhin Cousins. Falls du sie noch nicht kennen solltest, Junya, das ist Taki, sie kommt aus Kiri und ist die Tochter des Mizukages. – Taki, das ist Junya, wie gesagt Souyas Cousin.“ „Dann sind Sie ja von beiden die Tante!“ schlussfolgerte Taki fröhlich. Chidori nickte. „Ja, Souya ist der Sohn meines großen Bruders und Junya der meines kleinen Bruders.“ „Wie cool!“ machte Taki und winkte Junya, „Hi!“ „Hi,“ sagte Junya betreten. „Ich hoffe, ihr kommt so lange klar, bis Mashuu wieder wohlauf und Akira wieder da ist,“ fuhr Chidori ernst fort, „Ich weiß, Teamwechsel sind doof und man muss sich umgewöhnen, das ist für Junya sicher schwerer als für euch zwei, da ihr schon länger zusammen arbeitet. Mal sehen, wie wir das hier so hinbekommen. Ihr zwei,“ Sie sah zu Souya und Taki, „Seid ja die totalen Ninjutsutypen, dadurch, dass Souya mit Feuer und Taki mit Wasser arbeitet, ergänzt ihr euch ziemlich gut. Wie ich gehört habe, gibt Masami dir Unterricht mit Katon-Jutsus, Junya?“ Junya nickte. „Weil ich Gokakyuu und so schlecht machen kann wegen meiner Lunge… abgesehen von den Sharingan hab ich sonst an sich an Jutsus nicht viel zu bieten, peinlicherweise…“ Er kratzte sich nervös am Kopf. „Na ja, ich war bei uns immer der Waffenexperte oder so, weil ich halt von uns dreien am besten mit Waffen umgehen konnte…“ „Hm, ja, du baust ja selber Waffen seit du klein bist,“ erinnerte sich Chidori lächelnd, „Geht ganz gut, hm?“ „Na ja,“ murmelte der Junge leicht verlegen, „Ja, schon. Als ich krank war, hatte ich ja nichts Besseres zu tun. Aber ich hab vergiftete Senbon-Nadeln gebaut, die sind so klein, dass man sie fast nicht erkennen kann, aber das Gift ist echt heftig, ich hab's mal an ´ner Spinne im Keller getestet.“ „Was?“ rief Taki erstaunt, „Und, was ist mit der Spinne passiert?“ „Na ja…“ machte Junya und räusperte sich, „Sie, ähm, hat sich nach einer Weile komplett aufgelöst…“ Alle sahen ihn an. Chidori zog eine Braue hoch. „Was war denn das für ein Gift? Oder eher Säure?“ fragte sie geplättet. „Keine Ahnung, ich hab‘s selbst gemischt,“ kam die verlegene Antwort, „Na ja, eine Spinne ist ja nur klein, die löst sich eben auf, wenn so’ne Nadel einen Menschen trifft, löst der sich sicher nicht auf, aber weh tut es bestimmt.“ „Aber hallo,“ meldete Souya sich jetzt zum ersten Mal und sah seinen Cousin auch erstaunt an. „Du mischst selber Gifte?“ „Wie du siehst,“ kam von Junya. „Gar nicht übel,“ überlegte Chidori, „Mal überlegt, Medic-Nin zu werden wie dein Vater? Gifte und so scheinen dir zu liegen.“ Junya zuckte schweigend mit den Achseln. Besonders gesprächig war er selten, das wusste Chidori als seine Tante ja. Sie seufzte und klatschte dann in die Hände. „Okay, Leute. Wir trainieren heute eine bestimmte Technik, wir haben schon mal darüber geredet. Deswegen gehen wir heute… ins Schwimmbad.“ Sie erntete ungläubige Blicke. Dann rief Taki: „Juhu! Ich liebe Schwimmen!“ „Der Trick ist aber heute, nicht zu schwimmen,“ feixte Chidori, „Denn wir üben Chakrakontrolle; das Laufen auf dem Wasser. Und da Teiche draußen definitiv zu kalt sind in dieser Jahreszeit, gehen wir ins Schwimmbad. – Da ihr natürlich trotzdem zu hundert Prozent nass werden werdet, solltet ihr trotzdem lieber Schwimmsachen anziehen. – Junya, das geht doch mit deiner Lunge in Ordnung?“ „Pff,“ stöhnte er, „Und wenn schon, sterben werde ich ja wohl nicht, wenn ich mal schwimme! Ich muss diese Technik ja sowieso eines Tages lernen, sonst werde ich ja nie Chuunin oder gar Jounin. Also auf geht’s – Moment, dann müssen wir ja noch mal nach Hause und Schwimmsachen holen…“ „Japp, wir laufen fröhlich von Haus zu Haus – ich darf ja keinen von euch alleine lassen – und ihr macht euch gleich ´ne Runde warm. Auf, auf, nicht trödeln, Kinder!“ Seufzend setzte sich das kleine Team in Bewegung. –– Auf dem Weg zu Masami fielen Mikoto etwa hundert Sätze ein, mit denen sie zu schimpfen anfangen wollte, was zum Kuckuck er bei den Kusagaya-Zwillingen gemacht hatte. Aber als sie dann endlich vor dem Haus seiner Eltern stand und er zu ihrem Erstaunen selbst die Tür öffnete, waren all ihre Einfälle wie weggeblasen und alles, was sie herausbrachte, war: „Ähm… du wolltest mir wegen Nee-san helfen…“ Masami musste grinsen über ihre Unbeholfenheit. „Alles in Ordnung?“ fragte er und ließ sie herein, „Du wirkst etwas durch den Wind.“ „Ich – eben wusste ich noch, was ich dir unbedingt sagen wollte, aber jetzt hab ich es vergessen, deshalb bin ich verwirrt…“ murmelte sie unsicher und sah sich im Flur um, als wäre sie zum ersten mal dort. „Ah,“ sagte er erkennend und lächelte, „Das passiert, mach dir keine Sorgen. Manche Menschen haben ein Gedächtnis wie ein Sieb.“ „Sagst du das gerade zu mir?!“ pflaumte sie ihn an, worauf er feixte. „Nicht doch, Mikoto, das würde ich nie wagen. – möchtest du einen Tee? Oder was anderes? Wie kann ich dir… behilflich sein bei der Sache mit Namie, habt ihr was Neues herausgefunden?“ „Ich glaube, ja,“ sagte sie und war plötzlich aus ihrer Lethargie erwacht, „Die Kusagayas haben mir erstaunlich weitergeholfen, sie haben gesagt, da gäbe es so ein komisches Jutsu…“ Sie berichtete aufgeregt von den anderen Welten und den merkwürdigen Jutsus, die solche erschaffen konnten. Masami ließ sich nichts anmerken. Aber innerlich zog er alarmiert eine Augenbraue hoch. Das war ja grauenhaft, wie dauernd Leute seine Liste durcheinander brachten… aber was sollte es. Da würde er sich wohl oder übel länger mit den Zwillingen befassen müssen als geplant. „Das ist ja großartig,“ sagte er mit der angebrachten Begeisterung zu seiner Cousine, „So viele kann es ja nicht geben, die so ein Jutsu können. Sag mir Bescheid, wenn die Kusagaya-Mädchen was gefunden haben… das ist wirklich sehr interessant.“ Er betrachtete sie eine Weile. Plötzlich kam ihm in den Sinn, dass sie seine kleine, persönliche Sonne war… dazu hatte er sie inoffiziell gemacht, damals, als Naoya gestorben war. Er wusste nicht, wieso er ausgerechnet jetzt daran dachte, aber ihm fiel auf, wie wahr es war… Wie die Welt ohne Sonne konnte Masami ohne Mikoto nicht leben… sie war das Wichtigste in seiner ganzen Welt. Erstaunt stellte er fest, was das aber außerdem bedeuten würde, und die neu erkannte Bedeutung war einerseits ziemlich beunruhigend, andererseits weckte sie in ihm das Verlangen, sie jetzt einfach zu umarmen, zu küssen und sie nie wieder loszulassen… Sie unterbrach seine Gedanken. „Ich wollte mich mal bei den Kleinen umfragen, ob sie irgendwas von Akira wissen, wann sie ihn zuletzt wo und wie gesehen haben. So können wir vielleicht die genaue Zeit des Verschwindens festlegen.“ „Mh,“ nickte ihr Cousin und fing in aller Ruhe an, Schuhe und Mantel anzuziehen, bevor sie gemeinsam das Haus verließen. „Das ist eine gute Idee. Wann genau Namie verschwunden ist, weiß niemand, oder?“ „Nein, weil wir uns erst spät Sorgen gemacht haben…“ murmelte das Mädchen unglücklich, „Ich hoffe, es ist nicht zu spät für die zwei und wir können sie irgendwie da rausholen…“ „Sicher können wir das,“ motivierte er sie mit einem nichtssagenden Lächeln, das sie kurz im Gehen erstarren ließ. Da waren sie wieder, ihre Gedanken an ihn und an alles, was sie ihm gerne sagen und mit ihm tun würde… „Du bist doch eine Kämpfernatur, Mikoto…“ erläuterte er sich dann gleichzeitig amüsiert und ernst, „Gib nicht auf. Ich bin ja bei dir.“ Sie musste leicht lächeln. „Ja… danke…“ –– Sie dachten sich, zuerst Akiras Teamkollegen Takuma und Junya zu befragen, aber das Schicksal wollte es anders, denn sie fanden keinen der beiden auf Anhieb, sondern vor allen anderen Yunosuke, der von seinem Lehrer Rock Lee gerade nach Hause gebracht wurde, offenbar war das Training vorbei. „Na, so ein Zufall,“ machte Yunosuke beim Anblick seiner Cousine und seines Cousins, „Ähm, wolltet ihr zu meinem Vater oder so…?“ „Eigentlich wollten wir zu dir,“ machte Mikoto, „Es ist wegen Akira. Sag uns nur, wo du ihn zum letzten Mal genau wann gesehen hast… vielleicht finden wir raus, wann er wo genau verschwunden sein könnte.“ Yunosuke starrte sie an und machte einen schweren Fehler, den er niemals hätte machen dürfen. Er zögerte mit der Antwort. „W-was?“ machte er verwirrt, „Ähm, wieso, keine Ahnung, Takuma ist doch sein bester Freund, der weiß das besser! Ich weiß es nicht mehr, echt jetzt.“ Er sah an den Gesichtern seiner Verwandten, dass sie nicht sehr überzeugt waren. Verdammt, er konnte ihnen doch nicht erzählen, was er und Takuma beobachtet hatten in jener Nacht! Auch, wenn Mikoto und Masami sicher keine Bösen waren, so würden sie trotzdem Ärger bekommen, dass sie nicht sofort davon erzählt hatten… das war nicht gut! „Komm schon,“ stöhnte seine Cousine, „Du weißt es nicht mehr?! Ihr wart doch im selben Zimmer! War er abends noch mit euch da?“ „J-ja…“ machte Yunosuke und sah perplex zu Lee, der auch verdutzt war. „Was ist das denn für ein Kreuzverhör hier?“ wunderte er sich, und Mikoto wurde erstaunlich barsch. „Halten Sie sich bitte da raus. – Und am Morgen, als du aufgewacht bist, war Akira einfach nicht mehr da?“ „Ja,“ murmelte Yunosuke und machte noch einen Fehler… er wandte die Augen von ihren bohrenden Blicken ab. Dann traf sein Blick stattdessen den von Masami, der unergründlich war und irgendetwas ausstrahlte, das Yunosuke plötzlich erstarren und eine Gänsehaut kriegen ließ. Er konnte es nicht beschreiben… aber Masamis Augen waren gleichzeitig so emotionslos und dennoch voller Ausdruck, dass es unheimlich war. All das unterstrich ein sehr eigenartiges, kühles Lächeln. „Wirklich? Aber hat er sich geräuschlos in Luft aufgelöst, oder wie muss das gewesen sein? Wenn es so ein Jutsu war, wie die Kusagayas meinen, Mikoto, dann verschwinden die Leute nicht einfach oder lösen sich auf… jedenfalls kann ich mir das nicht vorstellen, das ist physikalisch unmöglich.“ Er fixierte Yunosuke und wartete geduldig, bis der Kleine seinem bohrenden Blick nachgab und keuchte, bevor er plötzlich zitternd den Kopf senkte. „T-Takuma und ich… … wir haben gesehen, wie Akira… in einem schwarzen Loch verschwunden ist… mitten in der Nacht auf offener Straße… n-nachdem er wie hypnotisiert da hingerannt ist und wir ihm gefolgt waren… da schwebte plötzlich ein schwarzes Loch auf der Straße in der Luft und… A-Akira ist da reingegangen! Danach verschwand das Loch, wir hatten keine Ahnung, was es war und wieso… und was mit Akira los war, ich… mehr weiß i-ich wirklich nicht!“ –– Chidori amüsierte sich köstlich, während sie ihrem Team zusah, das noch keine sonderlichen Fortschritte gemacht hatte; länger als wenige Sekunden standen sie nicht auf dem Wasser, bevor sie schreiend und mit den Armen wild rudernd den Halt verloren und mit einem lauten Platsch ins Wasser fielen. Die rosahaarige Lehrerin war froh über diese fröhliche Ablenkung von all dem Drama in der letzten Zeit. Wenigstens für ein paar wenige Stunden konnte sie aufhören, über das spurlose Verschwinden und ihres Sohnes und das eigenartige Verhalten ihres Mannes nachzudenken – wobei ihr ersteres schwer fiel zu ignorieren. Akira war noch ein Kind. Jedes Mal, wenn sie zu Junya sah, dachte sie daran, dass er an sich Akiras Teampartner war… wäre Akira jetzt hier… Verdammt. Sie war eine praktisch veranlagte Person, für Gefühlsduseleien blieben keine Zeit, außerdem würde es weder Akira noch sonst wem helfen, wenn sie sich jetzt deprimiert und heulend in ihrem Haus verbarrikadieren würde; sowas würde Seiji tun, aber sie nicht! Es gab noch Hoffnung für Akira, denn er war (irgendwo) am Leben! Und solange sie noch Verstand hatte, würde sie ihre Gedanken lieber dafür sparen, sich zu überlegen, was sie tun konnten, um ihn und Namie zu retten. Sie wurde von einem Kreischen unterbrochen, das von Taki stammen musste, und als sie den Kopf hob, sah sie gerade noch, wie das Mädchen den halt verlor und zur Seite wankend umkippte, dabei warf sie sich gegen Souya, der dadurch auch umkippte und dabei Junya umriss, der neben ihm gestanden hatte. Wie die drei wie Dominosteine umfielen und im Wasser des Hallenbades verschwanden, brachte Chidori so zum Lachen, dass sie nicht mal merkte, wie die drei frustriert wieder auftauchten und sich belämmert ansahen – Souya weniger, der suchte erst mal eine Meile Abstand von Taki, weil es ihm unglaublich peinlich war, dass sie gerade auf ihn gefallen war. Immerhin hatte sie kaum etwas an, nur einen Bikini! Das war ja fast nackt! Wie pervers! Er schüttelte sich und fragte sich, ob sie das überhaupt gemerkt hatte. „Tante Chidori!“ maulte Junya, „Das Wasser schlägt dauernd Wellen, weil wir ja nicht die Einzigen hier sind und außerdem starren uns alle an, wenn wir auf dem Wasser stehen…“ „Dann starr doch zurück mit deinen Sharingan,“ feixte Chidori, die gemütlich am Rand des Beckens saß, „Wollt ihr das jetzt lernen oder nicht? Strengt euch etwas mehr an, Konzentration, Leute! Souya, was ist, alles in Ordnung mit dir?“ „Was?!“ rief Souya erschrocken und fuhr aus seinen Gedanken hoch, „J-ja, n-natürlich!“ „Du klingst gerade wie Akira,“ machte Junya und grinste kurz, „Du stotterst ja!“ „Ach, sei ruhig!“ nölte Souya verlegen und kletterte wieder auf die Wasseroberfläche, einen kurzen Seitenblick auf Taki werfend, die leise kicherte und ihnen zusah. Dummerweise sah er nicht schnell genug weg, um zu sehen, dass sie ihn auch ansah und jetzt fröhlich grinste, und mit flammendem Gesicht fuhr er herum und kehrte dem Team beschämt den Rücken. Das war ja grauenhaft! Gut, dass Susumu und Shigeru nicht da sind, die würden jetzt sicher wieder singen, nur, weil ich rot werde! Ich werde immer rot, verflucht! Taki war die Erste von ihnen, die es schaffte, mehr als zehn Schritte auf dem Wasser zu gehen. „Juhu!“ rief sie außer sich und strahlte die Lehrerin an, die sich auch freute, als ihre Schülerin plötzlich über das wellige Wasser zu gehen begann, an Junya und Souya vorbei. „Ich kann gehen, Chidori-sensei!“ „Großartig!“ lobte Chidori sie erfreut, „Das machst du gut, behalte weiter die Kontrolle, Taki!“ „Mach ich!“ rief sie zurück, während Junya hinter ihr schon wieder ins Wasser fiel und es dabei laut platschte. Dann verlor sie die Kontrolle und ihre Füße sackten plötzlich weg, sie kippte nach hinten um und schrie erschrocken auf. Souya versuchte blöderweise, sie aufzufangen, verlor dabei selbst die Kontrolle über das Chakra und stürzte zusammen mit Taki ebenfalls ins Wasser. Sie verschwanden unter der Oberfläche, als Junya gerade wieder auftauchte. „Nanu?“ japste er, „W-wo sind Taki und Souya?“ „Abgetaucht,“ gluckste Chidori, „Kriegst du noch Luft?“ „Klar… mir geht’s prima, keine Sorge.“ „Macht ruhig mal ´ne kleine Pause,“ riet Chidori ihm und theoretisch auch den andren, die sie aber gerade nicht hören konnten, „Sonst macht ihr euch noch fertig. Daddelt ein bisschen rum oder macht, was ihr wollt… ah, da sind die beiden ja wieder.“ Sie und Junya sahen zu den zwei anderen, sie prustend auftauchten. Taki klammerte sich hustend an Souyas Hals. „Meine Güte!“ lachte sie nervös, „Das war ein lustiger Sturz, haha… aber ich hab Wasser in den Mund bekommen…“ Sie hustete erneut und Junya zog eine Braue hoch, als er seinen völlig erstarrten Cousin ansah, dessen Gesichtsfarbe irgendwie ungesund dunkel aussah. Taki tätschelte Souyas Kopf und ließ ihn endlich los. „Alles okay, Souya-kun?“ fragte sie lächelnd, „Entschuldige, dass ich dich umgeworfen habe…“ „Uh-huh…“ stöhnte Souya und ersuchte krampfhaft, zu nicken, es war schwer, wenn man so erstarrt war. Sie jetzt anzusehen wagte er nicht aus Angst, sein Kopf könnte dann explodieren. Chidori versuchte, die peinliche Stille zu vertreiben und den armen Souya zu retten, der nur irgendwas von „Schon o-okay, Taki, ist ja nichts p-…passiert…“ murmelte. „Ihr zwei auch, macht ruhig mal etwas Pause zwischendurch, überlastet euch nicht.“ „Juhu!“ machte Taki erneut und hopste im Wasser so gut sie konnte auf und ab, „Dann können wir ja doch schwimmen! Wollen wir irgendwas zusammen machen, Souya-kun, Junya?“ Souya fragte sich, wieso sie ihn kun nannte; Mashuu hatte sie nicht so genannt und Junya jetzt auch nicht… wenigstens hatte seine Gesichtsfarbe sich einigermaßen normalisiert. „Meinetwegen,“ kam unschlüssig von Junya. Souya fasste sich ein Herz und sah seine Kameradin mit den langen, blauen Haaren wieder an, grinste dabei. „Klar, wer als Letzter die andere Seite des Beckens erreicht, ist ein schlappes Nashorn!“ „WAS?!“ schrie Junya entsetzt, als Taki jubelte und sie beide schon drauf los schwammen, und er hastete empört hinterher. „Ich will kein Nashorn sein, na wartet!“ „Kinder…“ seufzte Chidori kopfschüttelnd und fragte sich, ob sie das Laufen auf dem Wasser noch in diesem Jahr lernen würden. Taki erreichte zuerst die andere Seite und jubelte schon wieder, weil sie gewonnen hatte. Junya war am Ende natürlich doch das ‚schlappe Nashorn‘ geworden, aber er war es schon gewohnt, immer der Letze zu sein bei Wettrennen (schwimmen in diesem Fall), deswegen beschwerte er sich nicht weiter und nahm schweigend sein Schicksal als ewiger Loser hin. „Schade, dass Mashuu nicht auch hier ist,“ grinste Souya, „Der hätte sich viel mehr aufgeregt, ein schlappes Nashorn zu sein, haha!“ „Vielleicht wärst du dann ja das Nashorn gewesen, wenn ich nicht da wäre,“ machte Junya feixend. „Ich bin viel schneller als Mashuu,“ erwiderte sein Cousin, „Der würde mich nie überholen!“ „Hnn, schon klar,“ seufzte Junya nur und raufte sich die nassen Haare, zu seiner Tante herüber schauend, die am anderen Ende des Beckens saß. „Wir können Mashuu ja morgen besuchen, Souya-kun!“ machte Taki fröhlich und schwamm sinnlos hin und her vor den Jungen, die sich am Rand festhielten. „Du kannst mich ja zu Hause abholen – also, bei Naruto-samas Haus – und dann gehen wir zusammen zu Mashuu ins Krankenhaus! Er freut sich bestimmt!“ Sie strahlte und Souya sah sie an. „Ich kann dich nicht abholen, ich darf ja nicht alleine weg,“ sagte er perplex. „Na ja… aber das Haus liegt sowieso auf dem Weg zum Krankenhaus… ich meine, kann deine Schwester dich nicht bringen? Bei mir ist tagsüber niemand da, der mich zu dir bringen könnte, Naruto-sama ist ja Hokage und Hinata-san ist momentan oft im Hyuuga-Anwesen wegen Akira und so… ich meine, ich kann natürlich auch einfach bei dir schlafen heute und dann gehen wir gleich zusammen hin.“ Er starrte sie an. Ihm kam in den Sinn, was wohl seine Zwillingsbrüder Susumu und Shigeru sagen würden, wenn er Taki mit nach Hause brachte und sie auch noch bei ihm schlief. Er an sich hatte kein Problem damit… aber er sah schon jetzt das Grinsen seiner Brüder und hörte, wie sie grölend sangen: „Souya plus Taki, Souya plus Taki…!“ Oh nein, wenn sie das hörte, würde sie denen vielleicht sogar noch glauben, was sie sangen, und würde nie wieder was mit ihm zu tun haben wollen! Sie würde ihn sicher für völlig bescheuert halten… das durfte er auf keinen Fall zulassen. „Nein, ähm… ich frage lieber meine Schwester, ob sie mich morgen zu dir bringt!“ wehrte er deshalb nervös lachend ab, „Also, äh, ich meine, das ist irgendwie doch praktischer.“ „Okay,“ freute Taki sich glücklich, „Ich freu mich, Souya-kun!“ „Sehen wir,“ kommentierte Junya das oberätzende Geflirte der beiden mit einem Seufzen, bevor er sich vom Rand abstieß und begann, zurück zu Chidori zu schwimmen. „Kommt, wir sollten weiter üben, genug Pause!“ „Warte!“ rief Souya entsetzt, als Junya wegschwamm, und Taki lachte. „Beeil dich, sonst bist du dieses Mal das schlappe Nashorn!“ –– -- so, ja, Kapi 27. Juhu. Ach ja, relativ weit vorne hat Susumu gesagt, man sollte 'seinen namen nicht mit dem falschen Radikal' schreiben^^' wer sich darüber gewundert hat... japanische Kanji haben alle ein Radikal, das ist ein Bestandteil des Kanjis, der meistens die Bedeutung mit sich bringt^^ manche Kanji unterscheiden sich nur durch so ein Radikal, wenn man also ein falsches radikal zum Restbestandteil schreibt, bekommt das Kanji manchmal eine andere Bedeutung und eine andere Aussprache xD z.b. 彼 und 疲 haben den selben Nicht-Radikal-Bestandteil, aber das erste heißt 'kare' und bedeutet 'er', das zweite heißt 'tsuka' und heißt z.B. in dem Verb 'tsukareru' müde sein/werden...^^ Ach ja, und außerdem... offenbar lässt das Interesse an der Story stark nach, wenn ich mir so die sinkenden Kommizahlen ansehe... aber bei über 130 Favoriten nur 12 Kommis auf das letzte Kapi ist ehrlich gesagt... irgendwie deprimierend. oô' ich würde mcih einfach über etwas mehr Feedback freuen, natürlich auch gerne konstruktive Kritik, wenn ihr findet, es ist zu langweilig, zieht sich zu sehr in die Länge, wird langsam öde oder so... denn wenn das weiter so wenige bleiben oder nochw eniger werden, sehe ich auch nicht ein, micr ´nen Ast abzubrechen, das wöchentliche Update aufzuhalten, dann kann ich auch in Zukunft 14tägig hochladen, wenns eh keinen interessiert xD Falls es euch beruhigt, beim Schreiben gehe ich auf den Höhepunkt zu^^' SKK wird insgesamt vermutlich 37 kapitel haben. Kann aber sein, dass es kurzfristig geändert wird^^. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)