The G Files von Mrs_Miyawaki (Die unheimlichen Fälle des PSCs) ================================================================================ Kapitel 12: File 2 Insomnia part 4 ---------------------------------- File 2 Insomnia part 4 Später waren sie zusammen Essen gegangen. Reita hatte Ruki noch zu sich eingeladen. Zwar hatte er das sowieso vorgehabt, doch da der Jüngere angedeutet hatte, dass er mit ihm über die Sache ihm Flur sprechen wollte, hatte er sein Angebot beschleunigt. Es war das erste Mal, dass er bei ihm zu Hause war. Aus unerfindlichen Gründen waren sie bisher immer bei Ruki gewesen. Er hatte sich neugierig umgesehen, doch Reita hatte auch nichts anderes erwartet. Sein Appartement war um Längen schlichter eingerichtet als Rukis, doch trotzdem konnte man sich hier zu Hause fühlen. Schon alleine Rukis Kleiderschrank war kurz davor aus allen Nähten zu platzen. Schließlich saß er auf dem schlichten schwarzen Sofa in dessen Wohnzimmer. Reita hatte noch zwei Bierflaschen aus dem Kühlschrank geholt und ihm eine davon gegeben. Ruki wirkte nervös. Er schien nicht so recht zu wissen, wie er anfangen sollte. „Wegen heute auf dem Flur…“, begann er schließlich. Er merkte wie Reita nach seiner Hand griff, woraufhin er näher an ihn heran rutschte. „Ich habe für einen Moment gedacht, dass ich meinen ehemaligen Partner gesehen hätte. Und wenn es irgendeinen Menschen auf diesem Planeten gibt, dem ich nie wieder begegnen möchte, dann ist es Miku.“ In seiner Stimme klang eine Menge Verachtung mit. Reita legte einen Arm um ihn und strich sanft mit seinem Daumen über Rukis Hand: „Was ist damals passiert?“ „Als der Chupacabras mich angefallen hat und du dich um mich gekümmert hast, da hast du doch die Narbe an meinem Schlüsselbein gesehen, oder?“, wollte er wissen. Reita nickte. „Das ist nicht die Einzige, die ich seitdem habe. Meine Partner in der G-Akten Abteilung haben häufiger gewechselt. Bevor du mein Partner geworden bist, habe ich mich Andou Miku zusammen gearbeitet. Bei einer Ermittlung kamen wir einem Kinderhändlerring auf die Schliche. Aber er hat mich an sie verraten. Letztendlich habe ich Glück gehabt, dass sie mich nicht erstochen haben, sondern nur krankenhausreif geschlagen haben. Seit diesem Vorfall habe ich diese Narben. Es ist, als wenn es mich immer an meine Naivität erinnert…“, erklärte Ruki dann seufzend. Er war froh, dass er wenigstens das losgeworden war. „Was hat das PSC unternommen?“, wollte Reita wissen. Er wusste, dass Ruki kein Mitleid von ihm wollte. Trotzdem zog er ihn stärker in seine Umarmung. Augenscheinlich war dieser ganz froh darum, denn er entspannte sich ein wenig. Trotzdem konnte an in seinen Augen ablesen, dass der Horror dieses Erlebnisses immer noch präsent für ihn war. „Während Miku einfach verschwunden ist, hat das PSC die ganze Sache einfach vertuscht. Dabei war es klar, dass er mich verraten haben musste. Doch da einige Politiker in die Sache verstrickt zu sein schienen, haben sie den Fall einfach im Sande verlaufen lassen. Ich habe mich beschwert, aber man hat mir klar gemacht, dass ich rein gar nichts zu erwarten hätte. Ich habe Glück gehabt, dass ich mit dem Leben davon gekommen bin und dafür solle ich dankbar sein. Eigentlich wollte ich kündigen, aber dank Wataru und Tohru habe ich es nicht getan.“, führte Ruki aus. Er sah in Reitas geschocktes Gesicht. „Glaubst du wirklich, dass er es war?“, wollte er wissen. Sein Gesichtsausdruck wurde ärgerlich. „Wenn ja, sollte er sich in Acht nehmen!“ Erleichtert ließ Wataru sich in den Beifahrersitz von Tohrus dunklem 3er BMW sinken. Er war doch froh, dass er nicht selber fahren musste. Er hatte das Gefühl, als wenn er dem Geschehen im Verkehr um ihn herum nicht mehr richtig folgen konnte. „Danke, dass du mich fährst.“, sagte er. „Bevor du noch einen Unfall baust.“, erwiderte Tohru und startete den Wagen. Er fuhr von dem kleinen Parkplatz vor dem Gebäude. „Bleibst du noch zum Essen?“, wollte Wataru wissen und überging damit die Bemerkung. „Gerne, aber nur wenn wir etwas bestellen. Du stellst dich nicht in die Küche und machst dir die Mühe mich zu bekochen. Ich bezahle auch.“, antwortete er. Normalerweise kochte Wataru immer für ihn, wenn er mit zu ihm kam. Oft nahm er auch die Küche in der Radaktion in Beschlag und versorgte alle mit Essen. „Nein, ich lad dich ein. Ich habe dich ja gefragt, ob du bei mir zum Essen bleibst. Außerdem hast du schon die ganze Zeit Scherereien mit mir.“, entgegnete sein Freund bestimmt. Zwar war er Tohru dankbar, dass er sich um ihn kümmerte, aber es blieb ein letzter Rest von einem schlechten Gewissen, dass er ihm zur Last fallen könnte. „Okay, schon verstanden. Dann sage ich danke.“, erwiderte Tohru und fädelte sich in den Verkehr ein. „Aber nur um das klarzustellen, du machst mir keine Scherereien. Dir geht es momentan nicht so gut und da wir Freunde sind, helfe ich dir natürlich. Manchmal bist du genau so stur wie Ruki in dieser Hinsicht.“ „Okay, das hab ich jetzt verstanden.“, grinste Wataru. Er wusste selber nicht, wieso Tohru ihm das so oft ausreden musste. „Zum Glück mag Heart-chan dich auch gerne. Sonst hätten wir da ein Problem.“ „Ich weiß, wen deine Süße nicht mag, der ist unten durch.“, stimmte Tohru grinsend zu. Er betätigte gerade den Blinker, um an der nächsten Ampel abzubiegen. „Allerdings. Einer meiner Lover wollte doch glatt, dass ich sie vor die Tür setze!“, entrüstete sich der andere. „Dreimal darfst du raten, wer vor der Tür gelandet ist!“ Wenn es um seinen kleinen Hund ging, verstand er keinen Spaß. Tohru konnte sich ausmalen, dass der Kerl zuerst heruntergeputzt und dann hochkantig herausgeworfen wurde. „Ich schätze, dann habe ich Glück gehabt.“, lachte er. „Wir könnten eigentlich auch was zu Essen mitnehmen. Dann geht’s schneller.“, bemerkte Wataru. Ihm war nicht entgangen, dass Tohru sich für einen kleinen Moment verkrampft hatte, als er von einem seiner Lover sprach. Er wurde einfach nicht schlau aus dem Jüngeren. Zwischen ihnen war etwas, wenn er sich nicht komplett irrte. Doch auf keine seiner Avancen war Tohru bisher eingegangen. Dafür war das Verhältnis zwischen ihm und Ruki häufiger etwas gespannt. Es war nicht so, als wenn sie sich gleich prügeln würden. Das Ganze verlief unterschwelliger. „Stimmt, hab ich gar nicht dran gedacht.“, stimmte Tohru zu. „Weißt du, ich bin froh, dass du damals einfach so in die Redaktion marschiert bist.“, meinte Wataru plötzlich. „Hey, Wataru!“, rief Yuusuke nach ihm. „Du solltest mal eben kommen. Das hier ist wirklich interessant.“ Wataru kam ins Redaktionszimmer. Sein Hund Heart-chan folgte ihm tapsend. Er war ziemlich überrascht, als er neben seinen drei Freunden Yuusuke, Hiroaki und Tomoyuki, mit denen er vor rund einem Jahr die Untergrund Zeitschrift 12012 gegründet hatte, noch eine weitere Person sitzen sah. Auf dem Bürostuhl, auf dem er sonst immer saß, saß ein junger Mann mit blonden Haaren. Der Pony war auf der einen Seite länger und hing ihm ein wenig über das Auge. Die unteren Haare waren länger als der Rest. Sein Kleidungsstil war alternativ. Kurz um dort saß jemand, der auf jeden Fall sein Interesse geweckt hätte, wäre da nicht die Tatsache, dass eigentlich keiner wusste, dass die Redaktion sich hier befand. Sie waren sehr auf Geheimhaltung bedacht und die hatten sogar die Adresse im Impressum verschlüsselt. Der Fremde schenkte ihm ein schon fast entwaffnetes Lächeln, doch Watarus Gesichtsausdruck blieb wie versteinert. Normalerweise war Heart-chan gegenüber Fremden nicht sehr zutraulich, doch er musste zusehen, wie sein kleiner Hund geradewegs zu dem jungen Mann hintrottete und sich von ihm auf den Schoss nehmen ließ. Das war wirklich interessant, dachte er. In diesem Moment entschied Wataru, dass es nicht schaden würde, wenn er zurücklächeln würde. „Das ist Tohru. Er möchte gerne ein Praktikum bei unserem Magazin machen.“, erklärte Hiroaki leicht belustigt. So was war ihnen noch nie passiert. Die meisten Menschen belächelten sie nur für ihre Zeitschrift. Trotzdem hatten sie auch ihre treuen Leser. Anscheinend war Tohru einer von ihnen. „Ein Praktikum?!“, fragte Wataru ungläubig. „Wie kommst du denn auf diese Idee?“ Tohru sah ihm direkt in die Augen: „Ich lese eure Zeitschrift seit der ersten Ausgabe und bin sehr begeistert davon. Ihr gebt nichts darauf, was uns als Wahrheit verkauft wird. Ihr habt eure eigenen Ansichten und genau dafür bewundere ich euch. Ihr seid einfach anders, als die anderen Zeitungen. Ihr seid nicht angepasst.“ „Er hat auch eine Bewerbung mitgebracht.“, fügte Tomoyuki hinzu und reichte Wataru einen dünnen Ordner. Dieser schlug ihn auf und überflog kurz die Angaben. Tohru schien gerade mit der Schule fertig geworden zu sein. Er hatte durchschnittliche bis gute Noten und schien gut mit Computern umgehen zu können. „Du hast auch etwas in deinem Maileingang, deinem ganz privaten.“, mit dieser beiläufigen Bemerkung des Fremden, wurde Wataru wirklich hellhörig. Er musterte Tohru, der seelenruhig Heart-chan streichelte, als wäre es das normalste auf der Welt. „Ich habe doch gesagt, dass es interessant ist, oder?“, grinste Yuusuke Wataru an. „Guck schon nach, ob das stimmt.“ Es dauerte noch einen Moment bis dieser sich aus seiner Lethargie lösen konnte und zu seinem PC hinüber ging. Er hatte den PC selbst zusammen gebaut. Der Gedanke, dass jemand, den er nicht kannte, ihm eine Mail an seine ganz private Adresse geschickt hatte, verunsicherte ihn zutiefst. Diese Adresse war geheim, nur vier Leute kannten sie außer ihm. Seine drei Freunde hier und Ruki. Außerdem war sein PC mit allen möglichen Sicherheitsvorkehrungen geschützt. Er war schließlich einer der besten Hacker überhaupt und verstand sich darauf seine Daten zu sichern. Wenn dieser junge Mann tatsächlich an seine Adresse gekommen war, dann musste er ebenfalls über ausgezeichnete Hackerfähigkeiten verfügen. Vielleicht sogar bessere als seine. Die Adresse der Redaktion zu entschlüsseln lag eher im Bereich des Möglichen, als seinen PC zu hacken. Wataru hatte schnell sein Mailprogramm geöffnet. Er traute seinen Augen kaum, dort war tatsächlich eine Mail von Tohru. Das war wirklich mehr als interessant. Er öffnete die Mail. Die Nachricht darin war verschlüsselt, doch mit einem seiner selbstgeschriebenen Entschlüsselungsprogramme dauerte es nicht lange, bis er die Nachricht lesen konnte. Darin stand nur ein Wort: Angenommen? Wataru drehte sich zu Tohru hin: „Du hast meinen Rechner gehackt.“ Seine Stimme war ruhig, auch wenn er noch nicht genau wusste, was er von der Sache halten sollte. „Ja, das hat mich einige Zeit und Mühe gekostet. Es war nicht leicht, aber das hatte ich bei dir auch nicht erwartet, Lubis Cadir. Ich hätte die Nachricht auch noch umständlicher verschlüsseln können, doch dein Programm sollte sie ja noch entschlüsseln können.“, erwiderte dieser völlig von sich überzeugt. „Er kennt dein Pseudonym, er scheint echt was auf dem Kasten zu haben.“, stellte Tomoyuki fest. „Ich will wissen, wie du das angestellt hast.“, forderte der Gehackte schlicht. „Das war ein ganz schöner Schreck für dich damals, oder?“, wollte Tohru wissen. Gerade parkte er seinen Wagen vor einem Konbini, nicht weit von dem Appartementkomplex entfernt, in dem Wataru wohnte. „Schon. Das war immerhin das erste Mal, dass mich jemand erfolgreich gehackt hat.“, gestand dieser. „Einfach hast du es mir bestimmt nicht gemacht. Es hat fast zwei Monate gedauert.“, lachte Tohru. „Hast du bestimmte Wünsche fürs Essen?“ „Nee, nur nicht so viel. Ich hab nicht so großen Hunger.“, erwiderte Wataru. Er holte sein Portemonnaie hervor und gab seinem Freund Geld für den Einkauf. Dann sah er ihm nach, wie er im Laden verschwand. Er kam sich ein wenig hilflos vor, weil er sitzen bleiben musste. Hoffentlich konnte er bald wieder schlafen. So langsam war er wirklich kurz davor den Verstand zu verlieren. Ungefähr eine viertel Stunde später saßen sie in seinem Wohnzimmer auf dem Sofa. Wataru saß in der einen Ecke und hatte die Füße auf den Tisch gelegt. Heart-chan war noch in der Küche, da dort ihr Fressnapf stand. Der Fernseher lief und zeigte eine Gameshow, doch beide schenkten ihr nicht allzu viel Aufmerksamkeit. Diese galt zurzeit eher ihrer Bentobox. Obwohl Wataru nicht viel Hunger gehabt hatte, tat es gerade gut, etwas in den Magen zu bekommen. Nach dem Essen musste er zwei von seinen neuen Tabletten schlucken, wie nach jeder Mahlzeit. Erst wenn sie anschlagen würde, durfte er die Menge verringern. Er verzog das Gesicht als er die Tabletten schluckte und spülte schnell mit Wasser nach. Der Geschmack war widerlich. Aber wenn es helfen würde. Er gähnte herzhaft. „Willst du ins Bett?“, fragte Tohru ihn. „Hm, ich weiß nicht. So schnell kann ich bestimmt nicht schlafen.“, antwortete Wataru. „Aber ich hätte eine Idee wie du dich entspannen kannst.“, grinste sein Freund dann. „Beweise!“, forderte Wataru. Er sah ihn erwartungsvoll an. „Dann ab ins Schlafzimmer! Du ziehst dich um, nur obenrum bitte frei lassen.“, erklärte Tohru und erhob sich. Er streckte ihm eine Hand hin. Nachdem Wataru sie ergriffen hatte, zog er ihn auf die Beine. Im Schlafzimmer, das genau wie der Rest der Wohnung nicht zu beladen eingerichtet war, zog Wataru zuerst sein Shirt aus. Dann folgte seine Hose, bis er nur noch in Boxershorts da stand. Grinsend wandte er sich an Tohru: „Zufrieden?“ „Fast. Mach es dir auf dem Bett bequem. Am besten legst du dich auf den Bauch.“, erwiderte dieser. Es fiel ihm schon ein wenig schwer den Blick von seinem Freund abzuwenden. Dieser sah definitiv gut aus und nur in Boxershorts, war ein Anblick, der ihm bisher verwehrt geblieben war. Tohru fragte sich, ob es anders gewesen wäre, wenn er auf eines von Watarus Angeboten eingegangen wäre. Ob das etwas zwischen ihnen verändert hätte? Vor allem hätte es etwas an Watarus Einstellung zu seinen Lovern geändert, wenn er ihn gehabt hätte? Ruki war, soweit er wusste, bisher der Einzigste, bei dem es über einen One Night Stand hinausgegangen war. Tohru vertrieb diese Fragen lieber. Wataru tat wie von ihm verlangt. Er legte sich auf sein Bett und legte den Kopf auf die gekreuzten Arme: „Okay so?“ „So ist gut.“, erwiderte Tohru. Er kam ebenfalls auf das Bett. Wataru merkte wie Tohru ein Bein über seinen Körper hob. Als nächstes konnte er dessen warme Oberschenkel an beiden Seiten seiner Hüften spüren. Er grinste leicht. Mit diesem Gefühl konnte er gut leben. Tohru warme Hände strichen einmal kurz über seinen Rücken. Dann begann er langsam damit seinen Freund zu massieren. „Du bist ganz schön verspannt.“, stellte er fest. „Hm…“, gab Wataru zurück. Er hatte die Augen geschlossen. Es fiel ihm langsam immer schwerer gegen die Müdigkeit anzukämpfen. „Willst du über Nacht hierbleiben? Sonst musst du nachher noch so lange nach Hause fahren.“, wollte er nach einer Weile wissen. Ihre Appartements lagen über eine halbe Stunde entfernt voneinander. Für einen Moment hörten Tohrus Hände auf seine Haut zu bearbeiten. Die Frage hatte ihn etwas aus dem Konzept gebracht. Doch dann fasste er sich wieder und fuhr er fort. „Wenn dir das keine Umstände macht.“, meinte er. „Wie denn? Du bist einer der pflegeleichtesten Menschen, die ich kenne. Wenn du nicht bei mir im Bett schlafen möchtest, kannst du auch die Couch nehmen. Aber das Bett ist ja eigentlich groß genug.“, erwiderte Wataru und gähnte ein weiteres Mal herzhaft. „Dann bleibe ich. Aber ich denke die Couch brauche ich nicht. Wir sind ja erwachsene Menschen.“, antwortete Tohru. Er hatte das dringende Bedürfnis heute bei Wataru bleiben zu müssen. Er wusste nicht genau wieso, aber er hatte ein schlechtes Gefühl dabei ihn alleine zu lassen. „Gut, Klamotten findest du im Schrank. Fühl dich wie zu Hause…“, murmelte sein Freund. Es dauerte tatsächlich nicht mehr lange bis Wataru eingeschlafen war. Vorsichtig deckte Tohru ihn zu. Zum ersten Mal seit Wochen sah er einen komplett entspannten Gesichtsausdruck bei seinem Freund. Er lächelte. Dann ging er aus dem Schlafzimmer um nach Heart-chan zu sehen. Er fand sie im Wohnzimmer, wo sie auf dem Sessel saß, auf dem sie normalerweise zusammen mit ihrem Besitzer saß. Sie sprang herunter und stupste Tohru erwartungsvoll mit der Schnauze gegen das Bein. „Kommst du gleich mit ins Schlafzimmer? Wataru schläft tatsächlich schon. Fragt sich nur wie lange.“, meinte er und nahm sie auf den Arm. Als Wataru aufwachte war es kurz nach ein Uhr. Er seufzte und drehte sich um. Etwas verwirrt stellte er fest, dass er nicht alleine in seinem Bett lag. Erst nach einer Weile fiel ihm wieder ein, dass er Tohru gefragt hatte, ob er die Nacht über bleiben wollte. Dieser lag auf der Seite, ihm zu gewandt. Soweit Wataru es in der Dunkelheit des Zimmers erkennen konnte, hingen ihm ein paar Haarsträhnen im Gesicht und eine Hand hatte er unter dem Kissen vergraben. Sein Oberkörper hob und senkte sich wieder bei jedem neuen Atemzug. Irgendwie war es beruhigend, den anderen neben sich liegen zu haben. Bisher war Ruki eigentlich der Einzige gewesen, neben dem er wirklich entspannt schlafen konnte. Plötzlich murmelte Tohru etwas im Schlaf und legte sich mehr auf den Bauch. Dabei landete sein Arm auf Watarus Hüfte, was ihn allerdings nicht störte. Er schloss die Augen und versuchte weiterzuschlafen, obwohl er befürchtete, dass es nicht so einfach werden würde. Doch wenigstens hatte er ein paar Stunden schlafen können. Am nächsten Morgen wachte Wataru vor Tohru auf. Er hatte nur noch wenig Schlaf gefunden, nachdem er aufgewacht war. Trotzdem fühlte er sich noch geräderter als die Tage zuvor. Ihm war schlecht. Kalt war ihm ebenfalls. Plötzlich merkte er wie das flaue Gefühl in seinem Magen schlimmer wurde. Möglichst schnell, aber dennoch vorsichtig, stieg er aus dem Bett und ging ins Badezimmer. Dort schaffte er es gerade noch rechtzeitig sich vor die Toilettenschüssel zu knien, bevor sich sein kaum vorhandener Mageninhalt entleerte. In Gedanken fluchte er, jetzt wurde er auch noch krank. Das hatte ihm noch gefehlt. „Alles in Ordnung?“, hörte er Tohrus Stimme aus dem Schlafzimmer. Er klang noch ein wenig verschlafen. Als Wataru das Bett verlassen hatte, war er aufgewacht. „Geht so.“, kam die nicht gerade fröhlich klingende Antwort aus dem Badezimmer. Tohru stand auf und ging zu ihm. Er sah seinen Freund vor der Toilette knien. Sein Gesicht war blass und seine Haare hingen ihm wirr ins Gesicht. Von dem entspannten Gesichtsausdruck als er gestern eingeschlafen war, war nichts mehr übrig geblieben. „Geht’s wieder?“, wollte Tohru führsorglich wissen. Er kniete sich zu Wataru hin. „Mir ist nicht mehr so übel, aber mir ist kalt.“, erklärte dieser fröstelnd. Sanft legte er ihm die Hand auf die Stirn: „Du bist ganz heiß. Leg dich lieber wieder hin.“ „Okay…“, murmelte Wataru. Er hatte keine Lust sich dagegen zu wehren. Außerdem glaubte er nicht, dass er so einen ganzen Tag im Büro aushalten würde. Wenigstens konnte er sich ohne Probleme einen Tag frei nehmen. Das war der Vorteil, wenn man selbstständig war. Er rappelte sich mühsam auf und spülte sich den Mund aus, bevor er wieder ins Schlafzimmer trottete. Tohru folgte ihm mit besorgtem Blick. „Ich rufe bei den anderen an und sage bescheid, dass wir nicht kommen.“, meinte er dann, als Wataru wieder im Bett lag. „Wir?“, wollte er mit hochgezogener Augenbraue wissen. „Na, ich lass dich doch nicht alleine leiden. Du ruhst dich aus und ich kümmere mich um dich.“, erklärte sein Freund in einem Tonfall, als wenn es eigentlich überflüssig war ihm das zu erklären. „Danke.“, sagte Wataru schlicht. Ihm war klar, dass er Tohru nicht davon abbringen können würde und wenn er ehrlich war, wollte er das auch gar nicht. Als Ruki am nächsten Morgen aufwachte, ging es ihm wesentlich besser als seinem Freund, Wataru. Er lag neben Reita in dessen Bett. Dieser hatte seinen Arm von hinten um ihn gelegt und sein Gesicht in seinen Nacken vergraben. Als Reita ein Grummeln von sich gab, konnte er dessen Atem auf seiner Haut spüren. Gerade hörte der Wecker, der sie eben aus dem Schlaf gerissen hatte, auf zu klingeln. „Morgen.“, meinte Reita dann und gab Ruki aus seiner Umarmung frei. Dieser drehte sich um und küsste seinen Partner. „Morgen.“, meinte er dann. „Willst du zuerst ins Bad? Ich mache dann Frühstück.“, wollte Reita wissen. „Ist gut.“, stimmte Ruki zu. Es dauerte eine Weile bis Ruki wieder aus dem Badezimmer kam, aber er sah gut gestylt wie immer aus. Das weiße Hemd mit der schwarzen Weste stand ihm sehr gut. Am liebsten wäre er gleich wieder mit Ruki im Schlafzimmer verschwunden, aber dann würden sie zu spät zur Arbeit kommen. Ruki hingegen war der Kaffeegeruch schon im kleinen Flur der Wohnung in die Nase gestiegen. „Ich krieg Kaffee bei dir?“, wollte er überrascht wissen und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von Reita. „Warum nicht? Selbst ich trinke morgens ganz gerne mal eine Tasse, stell dir vor.“, grinste dieser. „Wann haben wir unseren Termin bei der Ärztin?“ „So gegen zehn Uhr. Meinst du die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung heute noch kommen?“, wollte Ruki wissen. „Das hoffe ich zumindest. Mir wurde versprochen, dass es mit Priorität behandelt wird.“, antwortete Reita. „Wenn du deinen Charme hast spielen lassen, sollte das kein Problem sein.“, lachte sein Partner und nippte an seinem Kaffee. Als sie schließlich das Krankenhaus betraten, indem die Ärztin arbeitete, verspannte sich Ruki zusehends. Reita entging das natürlich nicht. Zwar wusste er, dass sein Partner eine tiefgehende Abneigung gegen Krankenhäuser hatte, aber dass es so tief ging, dass er ihm auch dieser absehbare Termin unangenehm war, überraschte ihn schon. Dass es nur an seinem längeren Aufenthalt nach der Sache mit seinem alten Partner lag, konnte er sich nicht vorstellen. Genauso schien es auch nicht die Aversion zu sein, die viele Leute teilten. „Wir sind hier bestimmt schnell fertig.“, meinte er dann. Ruki sah ihn zuerst etwas verwirrt an, doch dann schien er zu verstehen, was sein Partner meinte: „Passt schon. Job ist Job.“ „Mein Vater wollte nie, dass ich zum PSC gehe. Seiner Meinung nach hätte ich einfach Arzt werden sollen.“, erklärte Reita unvermittelt. Er wusste nicht genau, wieso er es ausgerechnet jetzt erzählte, aber er hatte den Eindruck, dass es Ruki vielleicht helfen könnte. Außerdem hielten sich Rukis persönliche Informationen über ihn in Grenzen. Außer er hatte Tohru und Wataru auf ihn angesetzt, aber das konnte er sich dann doch nicht vorstellen. „Ist dein Vater auch Arzt? Meiner war sogar beim PSC, aber ich weiß nicht, ob er stolz auf mich wäre.“, erkundigte er sich, während sie sich ihren Weg durch das Gebäude zum Büro der Ärztin bahnten. „Er ist ein sehr angesehener Chirurg. Dass er meine Mutter sitzen gelassen hat, als ich klein war, hat ihn nicht davon abgehalten sich immer in mein Leben einzumischen. Aber ich bin froh, dass ich nicht auf ihn gehört habe.“, antwortete Reita. „Dein Vater war beim PSC?“ „Ja, er war Abteilungsleiter vor Inoue. Er hat sich aber schon vor Jahren aus dem Dienst zurückgezogen. Es hat ihm ziemlich zugesetzt, dass er einen Fall nicht lösen konnte.“, erwiderte Ruki. „Aber ich finde es gut, dass du nicht getan hast, was dein Vater wollte. Sonst hätten wir uns womöglich nicht kennengelernt.“, fügte er dann noch hinzu. Inzwischen waren sie auf der richtigen Etage des Krankenhauses angekommen, auf der sich das Büro der Ärztin befand. Wenig später klopfte Reita an der Tür desselbigen. „Herein.“, ertönte eine freundlich klingende Frauenstimme. Reita öffnete die Tür und sie traten in den Raum: „Guten Tag, Dr. Katsuragi.“, begrüßte er sie. Ruki begrüßte sie ebenfalls freundlich. Dr. Katsuragi war eine Frau Ende 30. Sie hatte ihre schulterlangen schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie saß hinter ihrem Schreibtisch und legte gerade eine Akte beiseite. „Sie müssen die beiden PSC Agenten sein, richtig?“, meinte sie mit einem freundlichen Lächeln. „Setzen sie sich doch bitte.“ „Die sind wir. Das ist Special Agent Suzuki. Mein Name ist Special Agent Matsumoto. Wir hatten gestern miteinander telefoniert.“, erwiderte Ruki, während sie beide vor dem Schreibtisch Platz nahmen. „Ja, ich erinnere mich an ihre Stimme. Sie sind wegen des Vorfalles von vor einem Jahr hier.“, meinte sie. Die beiden nickten. „Es war schon ein wenig gruselig, aber im Nachhinein denke ich, dass mir wohl ein Fehler unterlaufen sein muss. Ich hatte an diesem Tag Dienst in der Notaufnahme und es war sehr viel los. Matsumoto-san hat mir erzählt, dass sie auch Arzt sind, dann wissen sie sicher, wie es an solchen Tagen zugeht.“, begann Dr. Katsuragi. Sie machte einen sympathischen, aber auch kompetenten Eindruck. „Allerdings.“, stimmte Reita zu. Er erinnerte sich nur zu gut, an die Schichten in der Notaufnahme. Es war ein weiterer Grund gewesen sich gegen eine Laufbahn als Arzt zu entscheiden. „An diesem Abend hatte wir mehrere Verletze aus dem Überfall der Umweltgruppe hier. Am schlimmste war jedoch der Wachmann Amano-san verletzt. Wir mussten ihn schnell operieren, doch er ist uns noch im OP verstorben. Ich habe den Totenschein ausgestellt. Bevor wir uns jedoch richtig um die Leiche kümmern konnten, mussten wir in einen anderen OP. Als ich wieder kam, war die Leiche verschwunden. Jedoch hatte keiner jemanden in das Zimmer gehen sehen. Ich habe zwei Schwestern, die ich gerade entbehren konnte, losgeschickt um in der Klinik nachzusehen. Eine von ihnen hat die Leiche im Treppenhaus gefunden. Dort schien sie die Treppe heruntergefallen oder geworfen worden zu sein. Was ich jedoch sehr merkwürdig fand, war nicht das gebrochene Genick, sondern dass die Leiche ein paar Verletzungen durch den Sturz aufwies. Die Lippen waren aufgeplatzt und auch aus der Nase hatte sie geblutet. Allerdings war das Blut bereits geronnen, also wie bei einem Toten.“, erklärte sie. „Wurde die Leiche danach noch in der Pathologie untersucht?“, erkundigte sich Reita. „Ja, wurde sie. Ich hatte darum gebeten. Jedoch hat sich der Minamoto Konzern darum gekümmert und ich habe den Bericht nie zu Gesicht bekommen. Sie können natürlich ihr Glück versuchen, immerhin sind sie Bundesagenten.“, erwiderte Dr. Katsuragi mit Bedauern in der Stimme. „Es hätte mich wirklich interessiert, wie das mit dem Blut zu erklären gewesen wäre.“ „Haben sie persönlich mit Leuten von Minamoto gesprochen?“, wollte Ruki wissen. „Habe ich. Das Ganze wirkte etwas komisch. Sie waren sehr darauf bedacht, dass keine Nachforschungen von unserer Seite angestellt wurden. Keiner sollte die Leiche eingehender untersuchen. Das war schon etwas seltsam.“, antwortete sie. „Haben sie etwas von dem Skandal um Minamoto letztes Jahr mitbekommen?“, fragte er weiter nach. Woraufhin er von Reita einen leicht finsteren Blick kassierte. „Ja, es war nicht das erste Mal, dass gemunkelt wurde, dass der Konzern in dubiose Machenschaften verwickelt war. Meinen sie, sie wollten etwas verbergen?“, erkundigte sich die Ärztin nun. „Ich will gar nichts unterstellen, ich finde es nur seltsam.“, meinte Ruki. Ihm war schon klar, dass er hier keine wilden Beschuldigungen anstellen konnte. „So wie sich der Mann von Minamoto verhalten hat, wirkte es jedenfalls, als wenn sie etwas zu verbergen haben. Mehr kann ich ihnen dazu nicht sagen.“, meinte sie noch einmal nachdenklich. „Du bist grad ziemlich auf Minamoto fixiert, hm?“, wollte Reita wissen, als sie das Büro verließen. Er wirkte nicht mehr so verstimmt wie eben, als Ruki nachgeharkt hatte. „Vielleicht, aber ich glaube wirklich, dass sie etwas damit zu tun haben. Ich denke schon, dass Wataru und die anderen Recht gehabt haben. Da Minamoto aber davon gekommen sind, haben sie ihre Forschung garantiert nicht eingestellt. Was wenn sie tatsächlich ein Mittel gefunden haben, dass Untote erschafft? So etwas wie den T – Virus?“, gab er zu bedenken. „Ich will niemanden in Schutz nehmen, schon gar keinen von diesen großen Konzernen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass tatsächlich jemand so einen Wirkstoff erfindet.“, erwiderte Reita. „Aber du bezweifelst nicht, dass Minamoto seine Finger im Spiel haben könnte?“, erkundigte Ruki sich. „Nein, das bezweifle ich nicht. Ich werde auf jeden Fall nachher bei ihnen anrufen und mich erkundigen, auch wenn ich nicht glaube, dass sie mir eine Auskunft in diesem Fall erteilen werden.“, antwortete er. „Würde mich wundern.“, stimmte sein Partner zu. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Gut viel Neues für den Fall gab es nicht, aber na ja… Dank meiner lieben Freundin Sethaniel, die ich grad besuche und deren Internet ich grad nutzen darf, gibt’s auch dieses Mal pünktlich am Samstag das neue Kapitel. Sonst hätte ich erst am Dienstag hochladen können, bin Montagabend nämlich erst spät zu Hause (yay! 30 seconds to mars Konzert!) Vielen Dank für das Feedback bisher ^.^ Und auch dieses Mal ein paar Anmerkungen meinerseits: * So nun die Verratstory aus Rukis Sicht und ja, Miku sollte sich in Acht nehmen, falls er sich noch einmal blicken lässt! *schnaub* * öhm ja, Vorbild war Ancafe Miku… wer so süß aussieht, dass man Karies bekommt, muss einfach ein Psychopat sein! XD Ich will damit keinem Ancafe Fan auf den Schlips treten, aber sagen wir so, meine Lieblingsband werden sie nie werden und ich brauch auch Leute für die bösen Rollen… * Nine und ich sind der festen Überzeugung ein dunkler 3er BMW passt zu Tohru! * Ich glaub, ich hätte gelacht, wenn ich an der Stelle der andere 12012 Mitglieder gewesen wäre… haha… Praktikum! * Ich will da auch eins machen! Wobei ich wohl nicht zum Arbeiten käme… XD * Immerhin schlafen sie jetzt schon in einem Bett zusammen…und ist es nicht rührend wie Tohru sich um Wataru kümmert? * Kaffee, er kocht ihm Kaffee!!!!! Ich will auch! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)