Schwer erziehbar von Remy (Über 100 Favos. -freu-) ================================================================================ Kapitel 11: Fass ihn nicht mehr an! ----------------------------------- Schwer erziehbar Kapitel 11 – Fass ihn nicht mehr an! Sean's PoV Es war mir ein richtiges Rätsel, wie ich die nächsten Tage überleben konnte. Ein Blickewirrwarr wurde da auf mich niedergelassen, dass ich so wirklich noch nie erlebt hatte. Marc hatte zu mir gemeint, dass die nur auf mein Aussehen eifersüchtig wären. Aber das waren doch irgendwie keine eifersüchtigen Blicke. Die drückten für mich etwas anderes aus. Natürlich hatte ich nicht auf Jamie gehört. Einmal mehr. Ich trieb mich immer noch mit diesen Jungs herum. Auch wenn ich mich gelegentlich etwas unwohl fühlte. Gerade gegenüber Steve. So weit ich es von Felix wusste, war er mit seinem Zimmerpartner zerstritten. Was ich nicht ganz verstand. Er war eigentlich ganz nett, wenn man eben von seinen kleinen Komplexen, jeden einfach ohne Vorwarnung zu knuddeln, einmal absah. "Sean!" Und da stürzte sich Steve auch schon auf mich. Riss mich sogar fast zu Boden. "Hat dir Jamie diese Nacht auch nicht wehgetan?" Eine Frage, die er mir jeden Morgen stellte, wenn er mich sah. Langsam kam mir das schon seltsam vor. Der Amerikaner war weder irgendwie aggressiv noch wirkte er wirklich gewalttätig. Es sah doch eigentlich ganz normal aus. Ein ganz normaler Typ. Kein Hip Hopper, die ich nicht ausstehen konnte. Kein Nazi. Einfach normal. Ich nickte langsam, als der gute Steve seinen Kopf noch einen Moment an mir rieb. Verlegen blickte ich mich um. Das war etwas, was mir jeden Morgen einfach nur komisch vorkam. "Steve?" Eine fast schon mädchenhaft klingende Stimme halte durch den Gang. Verwirrt drehte sich einige Jungen in die Richtung um. Wie ich von den meisten aber wusste, hieß keiner von ihnen Steve. Doch der, der mich da immer noch etwas an sich drückte verzog nur missmutig das Gesicht. "Was ist, Martin?", zischte er, als er sich von mir löste. Ein rothaariger Junge kam auf uns zu. Seine türkisfarbenen Augen funkelten mich nur böse an. Mit etwas Schwung brachte er sein rotes Haar, das sich über sein linkes Auge gelegt hatte, dazu das es für einen Moment hinter seinem Ohr hängen blieb, aber gleich wieder nach vorne rutschte. "Was treibst du hier?", fragte der Junge, den Steven Martin genannt hatte. "Geht dich doch nichts an", knurrte da schon mein hellhaariger Freund. Und Steves Haar war wirklich hell. Fast schon weiß. Da packte er mich aber schon an der Hand und schlief mich hinter sich her. Ich versuchte mich mühsam loszureißen. Doch wirklich schaffen tat ich es nicht. In einem leeren Klassenzimmer ließ Steve mich wieder los. Drückte mich dort auf einen Tisch. "Was wird das?" Aber ich erhielt keine Antwort. Zumindest nicht die, die ich erwartet hätte. Steve presste mich zurück. "Du bist verdammt schön", flüsterte er mir ins Ohr. Vor Schreck riss ich die Augen auf. Versuchte ihn von mir herunter zu stoßen. "Lass mich los!" Ich versuchte um mich zu treten. Doch für Steve war es ein Leichtes mich festzuhalten und mich von jeder Gegenwehr abzuhalten. „Jamie hat dich gar nicht verdient“, flüsterte er mir ins Ohr. Das schlug doch dem Fass jetzt den Boden aus. „Ich will von ihm auch gar nichts. Und er nicht von mir!“, zischte ich. Bekam aber nur ein knappes Auflachen zu hören. „Von was träumst du denn nachts?“, fragte der Weißhaarige. Schob noch im selben Moment langsam mein Shirt hoch. Begann meinen Oberkörper zu küssen. Wieder find ich an zu zetern. Doch ich lag wie eine hilflose Schildkröte auf diesem Tisch. Bekam nicht einmal die Arme los. Tränen stiegen mir in die Augen. Es wäre wohl wirklich besser gewesen, wenn ich auf Jamie gehört hätte. Aber ich musste meinen eigenen Kopf durchsetzen. Einfach nicht auf diesen Kerl hören. Und jetzt hatte er auch noch Recht. Ich hätte mich nicht mit diesen Typen abgeben sollen. Wer hätte aber auch gedacht, dass mir gleich so etwas passieren könnte? Ich spürte, wie meine Jeans auf den Boden glitt. Fühlte Steves Finger zwischen meinen Beinen. Und schon in der nächsten Sekunde unter dem Stoff meiner Retros. „Hör auf!“, brachte ich heraus. Kaum lauter, als ein Flüstern. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Gerade in dem Moment, als ich auch meine Unterwäsche, als letzten Schutz, verlor. Jeder meiner Muskeln zitterte. Mein Atem begann zu rasen. Wie konnte ich nur so ein Idiot sein? Ein einziges Mal hätte ich einmal auf jemanden hören müssen und dann tat ich es nicht. „Na komm schon, Sean. Spiel ein bisschen mit.“ So liebreizend klang seine Stimme. Und dennoch widerte sie mich nur an. Ich hörte das Klappern seines Gürtels. Nein! Vergewaltigen wollte ich mich jetzt nicht lassen. Doch je mehr ich mich wand, desto mehr Druck übte Steve auf mich auf. „Sean.“ Ich spürte Lippen auf meinem Hals. Wieder eine Hand zwischen meinen Beinen. „Nimm deine dreckigen Fingern von ihm!“, zischte da aber auf einmal jemand. Für einen Moment hielt der Weißhaarige über mir Inne. „Da ist ja schon der größte Wichser der ganzen Schule“, grummelte Steve, als er langsam von mir abließ. Ich presste die Augen zusammen. Konnte mich aber sonst keinen Zentimeter bewegen. Mein Körper wollte nicht. Jamie’s PoV Dass Steve ein Arschloch war, wusste ich eigentlich schon lange. Aber dass er ein so großes Arschloch war, hätte ich nicht einmal von ihm gedacht. „Willst du etwa irgendetwas?“, zischte da aber schon der Hellhaarige. Ich zog die Augen zu Schlitzen zusammen. Packte Steve am Kragen. „Lass nur deine dreckigen Finger von ihm“, fauchte ich. Doch das breite Grinsen des Silberhaarigen ließ mich nur noch mehr kochen. Ich zog ihn endgültig von Sean weg. „Wenn du ihn noch einmal anrührst …“, fauchte ich. Erntete aber nur ein Kichern. „Was dann?“ Krampfhaft biss ich mir auf die Zunge. „Dann gnade dir Gott!“, zischte ich nur, bevor ich Steve vor die Tür bugsierte. Lange konnte ich sein blödes Grinsen ohnehin nicht ausstehen. Mit einem Knall ließ ich die Tür ins Schloss fallen. Etwas zaghaft wendete ich mich an Sean, der sich endlich wieder aufgesetzt hatte. Etwas seltsam drückte er dabei die Beine zusammen. „Geht es dir gut?“, fragte ich. Er nickte nur sofort. Weit war Steve wohl nicht gekommen. War wohl auch besser so. Sonst hätte ich den Hellhaarigen jetzt schon den Hals umgedreht. „Zieh dich erst mal wieder an.“ Ich machte auf den Haken kehrt. Verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Schon ein paar Minuten später spürte ich Seans Arme um meinen Bauch. „Danke“, hauchte er. Er zitterte. Wenn er nur wüsste. Eigentlich hatte ich doch nicht mehr, als Steve, vor. Nur das ich es nicht mehr so machen würde. Ich würde nicht einfach eiskalt über ihn herfallen. Ich würde es nur tun, wenn er es auch wollte. Selbst wenn ich dafür vielleicht ewig warten musste. Seine Umarmung wurde langsam enger und er drückte den Kopf gegen meinen Rücken. Er seufzte. „Da hattest du wohl doch recht“, flüsterte der Blonde. Ließ mich zaghaft wieder los. Leicht schluckte ich. Nahm ihn zärtlich an der Hand. „Kommst du mit?“, fragte ich. Mit einem vorsichtigen Lächeln nickte er schließlich auch. Es wäre aber wohl besser gewesen, wenn er gar nicht mehr aus dem Zimmer gegangen wäre, denn vor der Tür wartete nur noch immer Steve. Blickte mich mit einem wütenden Blick an. Sean drückte sich an mich. Völlig verängstigt. „Arschloch“, zischte ich nur, als ich den Blonden hinter mir herzog. Steve keines Blickes mehr würdigte. Der blonde Brite wich den ganzen Tag nicht mehr von meiner Seite. Nicht mal aufs Klo traute er sich alleine. Das kam mir aber auch nur recht. So konnte ich mich ihm etwas annähern. Vielleicht könnte ich für mich trotzdem noch irgendetwas heraus schlagen. Auch wenn es wohl so bald nicht auf eine Bettgeschichte hinauslaufen würde. Seufzend und fertig kamen wir abends wieder in unserem Zimmer an. Jetzt müsste er nur noch das Abendessen überstehen, dann könnte er ohnehin machen, was er wollte. Es sah aber nicht so aus, als ob er überhaupt noch etwas machen wollte. Er war aufs Bett gesunken und hatte sich zu Wand gedreht. Völlig zusammengekauert. So ganz wusste ich nicht, was ich tun sollte. Vielleicht wollte er es ja einfach alleine überstehen. Steven war auch nicht so weit gekommen. Er hat ihn nur angefasst und ausgezogen. Doch möglicherweise machte ihn das schon viel zu fertig. Ich ging vor seinem Bett in die Hocke. Wartete einen Moment. „Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte ich. Er drehte sich zu mir herum. Schlang die Arme um meinen Hals. Sollte dass ein Ja sein? Zaghaft erwiderte ich die Umarmung. Strich ihm vorsichtig über den Rücken. „Ich schätze mal, du wirst keinen Hunger haben“, meinte ich, als ich mich wieder von ihm löste. Er wollte mich schon gar nicht mehr loslassen. Er schüttelte unsicher den Kopf. Ein Seufzen verließ meine Kehle. „Dann bleib ich auch hier.“ Knapp warf ich Sean noch einen Blick zu, bevor ich mich auf einen der Stühle, die an einem der beiden Schreibtischen standen, nieder ließ. Der Blonde hatte sich ohnehin schon wieder zur Wand gedreht. So recht wusste ich aber auch nicht, was ich machen sollte. Wieder kam mir nur ein Seufzen über die Lippen. „Wenn du willst, kannst du mich schon alleine lassen“, kam da auf einmal von Sean, „ich brauch keinen Aufpasser.“ Ich schluckte. „Ich bin aber gerne bei dir.“ Man konnte es schon fast sehen, wie er zusammen zuckte. Wie gerne würde ich jetzt wissen, was er dachte. Aber Gedankenlesen gehörte zu den Dingen, die ich nicht konnte. Er setzte sich langsam wieder auf. Blickte mich mit großen Augen an. „Das sagst du doch nur so.“ Irgendetwas in seiner Stimme machte mir Angst. Es wirkte schon fast, als ob er sich selbst nichts Wert wäre. „Ich glaube, ich mag dich“, widersprach ich ihm mit einem Grinsen. So etwas, wie ein Lächeln, konnte ich ihm dann wohl auch entlocken. Doch das verflog auch gleich wieder. Betrübt senkte er den Kopf. Fixierte wie gebannt mit den Augen den Holzboden. „Ist der so interessant?“, fragte ich und folgte seinem Blick. „Nicht wirklich“, bekam ich auch gleich zur Antwort. „Dann solltest du aufhören ihn anzustarren. Manche Böden werden darauf aggressive.“ Leicht kicherte ich. Das ging aber dieses Mal auf Sean nicht über. Er zog die Füße an den Körper. Schlang die Arme darum und bettete den Kopf auf seine Knie. „Hör auf mit dem deprimierenden Getue. Das nervt“, meinte ich gespielt eingeschnappt. Gab ihn einen sanften Stoß zurück. „Lass mich doch in Ruhe“, zischte er aber nur. Stand schnaubend auf und verschwand ins Bad. Alleine blieb ich sitzen. Hob nur etwas die Augenbraue. Ich sollte wohl etwas aufpassen, was ich zu ihm das nächste Mal sage. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)