Wie halte ich einen Dämonen? von siri001 ================================================================================ Kapitel 8: Der Morgen danach (Traumlos) --------------------------------------- Anmerkung: Die in diesem Kapitel fehlende Adult - Szene ist eine Traumszene von Sam. Sie ist also für das Verständnis des Kapitels oder der Story nicht wirklich wichtig… Der Morgen danach (Traumlos) Sam rückte vorsichtig zum Bettrand. Verwundert stellte er fest, dass er sich die Bettdecke über den Kopf gezogen hatte und somit die untere Hälfte seines langen Körpers der kühlen Morgenluft preis gab. Nach dem unangenehm kalten und klebrigen Gefühl in seiner Shorts zu schließen, musste der Traum wirklich sehr real gewesen sein. Was ihn noch mehr in Verwirrung stürzte, war sein Magen. Irgendwie fühlte er sich ungewöhnlich flau an und auch sein Kopf dröhnte, als hätte er eine durchzechte Nacht hinter sich. Darauf achtend, seinen Augen nicht zu viel des morgendlichen Sonnenscheins zuzumuten, der durch die halb geöffneten Gardinen seines Zimmers hindurchlächelte, sah er sich um. Es war wirklich sein Motelzimmer und der etwas säuerliche Geruch, der gerade zu ihm drang und seinen Magen auf den Kopf stellte, kam eindeutig von den Unmengen an leeren Bierflaschen, die auf und neben dem kleinen Tisch zwischen den hässlichen Sesseln standen. Was zum Teufel war nur letzten Abend geschehen, dass er sich so dermaßen hatte volllaufen lassen? Nach den Mengen an Bier, die augenfällig aus den Flaschen verschwunden war, müsste er eigentlich mehrere Tage halb tot im Bett liegen. Doch die Datumsanzeige des knallroten Mercedes-Weckers zeigte ihm unmissverständlich an, dass nur eine einzige Nacht vergangen war. Entweder er war auf groteske Weise trinkfest geworden, oder hat hatte dieses Wunder nicht alleine vollbracht. Als würde sein Kopf gegen diese Vorstellung protestieren wollen, gingen just die dumpfen Kopfschmerzen wieder los, die ihn vor wenigen Sekunden noch gnädig verlassen hatten. Vielleicht hatte er doch das ganze Chaos alleine zu verantworten? Mit einem jammervollen Stöhnen zog er wieder den Kopf unter die Decke und rollte sich weiter ins warme Bett. Bis er auf ein weiches und warmes Hindernis stieß. Und stutzte. Also war er es doch nicht alleine gewesen! Das Hindernis jedoch missachtete seine Verwirrtheit konsequent, brummte missvergnügt vor sich hin und rollte sich schwungvoll auf die Seite. Mit einem Ruck und einem weiteren protestierenden Kopfdröhnen richtete sich Sam auf und sah neben sich. Nach der kompakten Form unter der Decke und der gerade vernommenen Stimme zu urteilen, hatte er sich ein männliches Betthäschen angelacht. Wann zum Teufel hatte er denn das geschafft? Also hatten sich Fantasie und Realität vermischt? Er hoffte, dass er seine Errungenschaft nicht mitten im Sex Dean genannte hatte. Das wäre wirklich unangenehm. Nachdenklich verengten sich die braunen, noch immer leicht verklärten Augen und starrten die von der Decke verhüllte Gestalt an. Er versuchte den vergangenen Abend gedanklich wieder zusammenzubekommen. Doch so ganz gelang es ihm nicht. Sam erinnerte sich noch an die etwas turbulente Begegnung mit Edan. Der Mann, der seinem Bruder so unglaublich ähnlich sah. Und mit einem Blick aus unglaublich grünen Augen seine Mühen zunichte gemacht hatte, den Tod seines Bruders zu vergessen. Auch wenn er nach der ersten Begegnung sein Heil in der Flucht gesucht hatte, so wollte er doch diesen Mann kennen lernen. Und wenig später ergab sich diese Chance, als sie sich auf dem Dach trafen. Ihm war noch immer nicht klar, wie er übersehen konnte, dass das letzte Opfer nicht so gestorben war wie die vorherigen. Ein Vampir hatte den Familienvater getötet. Nicht der Dämon oder was auch immer, hinter dem Sam her war. Und dieser Edan hatte den Vampir getötet. Und beinahe auch Sam. Dann überschlugen sich Sams Gedanken und wenig später saß er im Wagen des Fremden mit Namen Edan. Wenn er ehrlich mit sich war, so wäre Sam wohl auch Edan gefolgt, wenn sich dieser eindeutig als Dämon mit schwarzen Augen entpuppt hätte. Doch nichts dergleichen geschah. Edan war knurrig wie ein alter Schaukelstuhl und zynisch wie sonst keiner, den er kannte. Nachdem das anfängliche Zaudern des Älteren nachließ, begangen sie vorsichtige Gespräche über die Jäger und deren Beute. Es überraschte Sam kaum, als ihm Edan offenbarte, bisher keinen Kontakt mit den anderen Jägern gehabt zu haben. Es war diesem sogar gleichgültig, ob es andere Jäger gab. Doch er hörte aufmerksam zu, als Sam die Zusammenrottung der Jäger erwähnte. Und er hörte auch aufmerksam zu, als Sam über seinen aktuellen Fall berichtete. Die Familienväter mordende Bestie war auch sein aktueller Sorgenfall, in dem Edan einfach nicht weiter kam. Nach vielem hin und her und einiger Überredungskunst von Sam schlossen sich die beiden jungen Männer zusammen. Nur für diesen Fall, versteht sich. Immerhin waren beide erfahrene Jäger und brauchten keine Hilfe! Was Sam einen weiteren Schock versetzte, war dass Edan genau so wankelmütig wie sein Bruder war. Und genauso Auto liebend. Er vergötterte seinen schwarzen Ford Bronco fast noch mehr als Dean seinen Impala und nannte ihn Schätzchen. Das dieser Name überhaupt nicht zum Äußeren des kraftvollen Pickups passte, ignorierte er gekonnt. Er drohte sogar mit Rauswurf aus seinem Schätzchen, als Sam über den Fanatismus des Fahrers leicht schmunzeln musste. Den Rest der Fahrt zog Edan seine Stirn kraus und einen anbetungswürdigen Schmollmund. So das Sam sich mannhaft zusammenreißen musste, um ihn nicht in Brudermanier gegen die Schulter zu knuffen. Erlöst wurde Sam erst durch ihre Ankunft an seinem Motelzimmer. Edan parkte direkt davor und ließ den Wagen von einer funzeligen Straßenlaterne bescheinen. Im Aussteigen erinnerte sich Sam daran, dass er den Impala nahe dem Tatort geparkt hatte und somit sich morgen zu Fuß auf den weg zurück in die Stadt machen durfte. Wunderbar. Warum musste er auch unbedingt seinen Gefühlen folgen und nicht seinem Verstand? Edan und der sintflutartige Regen erinnerte ihn daran, dass er die Tür seines Zimmers öffnen sollte und unterbrachen gekonnt seinen Gedankengang. Dann dauerte es keine drei Sekunden und Edan hatte sich an Sam vorbei in dessen Motelzimmer geschoben und die gesichtete Bierflasche gegriffen. Nach dem ersten Bier, welches Edan schon geleert hatte, bevor Sam auch nur die Tür schließen konnte, bemerkten beide ihre nassen Klamotten. Edan tat das, was in dieser Situation wohl am sinnvollsten war… er zog sich aus. Zu Sams nicht unerheblichem Entsetzen. Erst als ihm die triefenden Sachen entgegen flogen und er sie reflexartig auffing, erwachte Sam aus seiner Starre. Mit einem schiefen und eindeutig spöttischen Grinsen machte Edan auf Sams Starren aufmerksam und konnte sich den Hinweis bezüglich eventueller sexueller Vorlieben seitens des Jüngeren nicht verkneifen. Dieser raffte sein angeknackstes männliches Ego und die nassen Sachen zusammen und verschwand im Bad. Nach wenigen Minuten, die Sam brauchte, um sich selbst seiner Sachen zu entledigen, alles zum Trocknen aufzuhängen und sein Selbstbewusstsein wieder zu richten, verließ er das Bad und warf Edan eines der hellblauen Badetücher zu. Er vermied es dabei, seinem Gegenüber noch einen genaueren Blick zu schenken und griff nach einer Bierflasche. Edan offenbarte sich im Verlauf des weiteren Abends als humorvoller Gesprächspartner. Und als unglaublicher Bierkonsument. Sam hatte erst noch versucht, den Vorsprung wieder aufzuholen, dann bemerkte er jedoch, dass er schon Mühe hatte, überhaupt mitzuhalten. Die leeren Bierflaschen türmten sich auf dem kleinen Tisch zwischen den abgenutzten Sesseln mit Automotiven. Irgendwann unterhielten sie sich über ihre Zeit als Jäger. Edan war noch nicht sehr lange auf der Jagd, war aber im Bereich Mythologie ein wandelndes Lexikon. Dieser Teil war so ganz anders an ihm. Mit Dean hätte er niemals solche Gespräche führen können. Für ihn waren nur Informationen wichtig gewesen, die mit der Vernichtung von übernatürlichen Wesen einhergingen. Sie saßen also beide fast nackt, jeweils nur mit einem Badetuch verhüllt, in Sams Motelzimmer und kippten sich ein Bier nach dem anderen hinter. Er war eine sehr angenehme Atmosphäre, wie sich Sam erinnerte. Doch was war dann? „Guten Morgen, Schätzchen…“ Grüne Augen blinzelten Sam leicht verschlafen entgegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)