Naruto Jidai von SanaraHikari (Die Erben von Konoha) ================================================================================ Kapitel 8: Der letzte Eintrag ----------------------------- Kapitel 8 Der letzte Eintrag Yuusuke wälzte sich unruhig in seinem Bett. Es war kurz nach vier Uhr morgens und er hatte noch kein Auge zugebracht. Diese Tagebucheinträge schwirrten immer noch durch seinen Kopf und die Neugier machte sich in ihm breit. Seine Mutter kam nach Hause bevor er den letzten Eintrag hatte lesen können, er wusste nur, dass sie ihn kurz nach seiner Geburt geschrieben hatte, aber warum? Warum nicht auch bei seinen Geschwistern? Oder hatte sie das Tagebuch einfach nur ‚vergessen‘? Nein, sowas passierte seiner Mutter nicht, sie vergaß selten etwas, besonders nicht solche wichtigen Dinge! Ihre Familie war das wichtigste auf der Welt für seine Mutter. Aber warum hatte sie dann nichts weiter hinein geschrieben? Warum war der Eintrag kurz nach seiner Geburt der Letzte? Yuusuke schlug mit den Fäusten auf seine Matratze und schrie in sich hinein. Er musste diesen Eintrag lesen! Diese Unwissenheit machte ihn verrückt. Er schlug die Decke beiseite und setzte sich auf den Rand seines Bettes, bevor er aufstand und langsam zur Tür ging. Er öffnete diese einen Spalt breit und spähte hinaus auf den Flur. Keiner machte einen nächtlichen Gang, auch nicht Atome, der nachts oft die Porzellanschüssel besuchte. Auf Zehenspitzen lief er langsam in Richtung Arbeitszimmer und von weitem sah er schon, dass darin Licht brannte. Es war kein sehr starkes Licht, es schien wohl die Schreibtischlampe zu sein. Langsam kam er mit leichten Schritten näher und lugte durch den Türspalt. Erstaunt weiteten sich seine Augen. Darin saß seine Mutter, mit dem Tagebuch vor sich auf dem Schreibtisch und schrieb einen weiteren Eintrag hinein. Einige Zeit stand er so vor der Tür und beobachtete Hinata, doch plötzlich fing er an zu husten. Hinata wendete sich von ihrem Tagebuch ab und sah zur Tür. ‚Verdammt!‘, dachte er nur und ging schnellen Schrittes zurück in sein Zimmer, legte sich in sein Bett und zog sich die Decke über den Kopf. Kaum hatte er dies gemacht, öffnete sich auch schon die Tür zu seinem Zimmer und seine Mutter stand im Türrahmen. „Yuusuke?“, sagte sie leise und näherte sich seinem Bett. Dieser brummte nur leise, aber laut genug, dass es seine Mutter hörte. „Was ist denn los, Schatz?“ „Ich bin aufgewacht und dachte ich müsste auf’s Klo, war aber doch nicht so.“, murmelte er nur leise. „Dann warst du es, der so husten musste?“ „Ja, bin eben noch nicht ganz gesund.“ „Ist ja klar. Soll ich dir einen Tee machen?“, fragte sie fürsorglich und zog seine Decke etwas herunter, dass sie sein Gesicht sehen konnte. Er schüttelte den Kopf und zog die Decke wieder über seinen Kopf. Hinata lächelte leicht. „Na gut… dann schlaf jetzt. Ich werde dich auch nicht wecken.“ Leise verließ sie das Zimmer, schloss die Tür hinter sich und seufzte als sie den Flur entlang ging. Hinata war nicht mehr ins Bett gegangen, nachdem sie den Tagebucheintrag geschrieben hatte. Stattdessen war sie hinaus auf die Terrasse gegangen und hatte, in eine Decke gewickelt, auf den Sonnenaufgang gewartet. Jedoch waren ihre Gedanken ganz woanders. Ihr Tagebuch war nicht so verstaut gewesen, wie zuvor. Es stand verkehrt herum hinter den Büchern, welche auch falsch angeordnet waren. Dies wäre ihr eigentlich nicht aufgefallen, hätte sie nicht diesen Eintrag geschrieben. Nachdem Sasuke zurück gekommen war, hatte er, nachdem alle Kinder im Bett waren, ihr von seiner Mission erzählt und was dort vorgefallen war. Sie konnte es immer noch nicht glauben und würde am liebsten weiter darüber reden, doch dies ging momentan nicht. Die ganze Familie, mit Ausnahme von Yuusuke und Atome, saß am Tisch und frühstückte. Vor ihren Kindern konnte sie natürlich nicht darüber reden, dies war eine Sache zwischen ihr und ihrem Mann. „Nyoko, Ruri… erzählt doch mal von eurer allerersten richtigen Mission.“, begann die Hyuuga ein Gespräch um die angespannte Ruhe zu durchbrechen und nippte dann kurz an ihrem Kaffee. Nyoko war sofort Feuer und Flamme und fing angeregt zu erzählen an. Sie erzählte, wie ihr Team, welches aus den Zwillingen, Nara Sorana und dem Sensei Toiki Ismau bestand, durch die Wüste gewandert wäre um nach Suna zu gelangen. Dort hatten sie ein Paket für Tsunade-hime abholen sollen. Ganz vertieft in ihre Erzählung, sprang Nyoko auf und zeigte, wie sie gegen Ge-nin aus Suna gekämpft hatten, weil diese dachten, sie wären stärker, doch die drei Mädchen hatten ihnen gezeigt, wie stark sie waren. Nyoko packte ihre Zwillingsschwester Ruri und fuchtelte mit deren Armen herum. Ruri war dies zwar etwas unangenehm, aber lustig fand sie es dennoch. Im Gegensatz zu Nyoko, welche ein kleiner Wirbelwind war und durch und durch Uchihablut in sich hatte, war Ruri sehr ruhig und gelassen. Sie redete nur das Nötigste und war sehr vorsichtig. Ihr Blut war das einer Hyuuga. Sasuke und Hinata mussten grinsen und die zwei jüngsten, Kiyoshi und Yasuo fingen auch an wild herumzufuchteln wie ihre großen Schwestern. „Okay, okay, das reicht jetzt aber, setzt euch wieder hin.“, unterbrach Sasuke ruhig, aber bestimmt. Die Vier setzten sich sofort hin und aßen ruhig weiter, jedoch mussten besonders die Zwillinge immer noch lachen. „Scheint ja eine tolle Mission gewesen zu sein.“, bemerkte Hinata und Nyoko und Ruri stimmten kopfnickend und kichernd zu. Desweiteren sagte Hinata: „Macht euch jetzt fertig. Ihr zwei habt Training.“, meinte sie zu den Zwillingen, „und ihr beide müsst euch für die Akademie fertig machen.“ Damit waren Kiyoshi und Yasuo gemeint. Ohne zu murren gingen die Vier in ihre Zimmer und bereiteten sich für den heutigen Tag vor. Als sie außer Hörweite waren fragte Hinata Sasuke leise: „Naruto hat dir doch für heute keine Missionen gegeben, oder?“ „Nein.“, antwortete Sasuke kopfschüttelnd. Hinata senkte den Blick etwas. „Geht es wieder um unser Gespräch von gestern?“ Die Hyuuga nickte nur. Schon kamen ihre Kinder wieder die Treppe runter gesaust, Nyoko auf dem Treppengeländer. Die Zwillinge hatten ihre Taschen umgeschnallt und die Stirnbänder um und die kleinen trugen ihre Taschen auf den Schultern. „Nyoko, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du das lassen sollst?“ Genervt stand Sasuke auf und ging zu seinen Kindern, um sie zu verabschieden. Hinata folgte ihm. „Wenn ich dafür jedes Mal einen Ryō bekommen würde, hätte ich schon längst dieses tolle, teure Katana aus dem Waffenladen.“, meinte sie frech grinsend und umarmte ihren Vater und ihre Mutter zum Abschied, genau wie alle anderen. „Yasuo, bring deinen Bruder gut in die Schule, du weißt, er kennt sich noch nicht so gut aus.“, rief Hinata den davon eilenden Kinder noch hinterher. Keck antwortete Yasuo: „Sagst du zu dem Blinden mit Byakugan!“ Hinata lächelte und schloss die Tür hinter sich. Ja, Yasuo war fast vollkommen blind. Seit er 7 Jahre alt ist verlor er mehr und mehr sein Augenlicht. Um dennoch sehen zu können trainierte sein Großvater Hiashi mit ihm sein Byakugan, dass er es ohne Anstrengung durchgehend nutzen konnte. Dies ersetzte ihm das normale Sehen. Er sah die Welt zwar anders, aber dennoch erkannte er alles gut und lebte wie ein normaler, kleiner, angehender Ninja. Er hatte nie Schwierigkeiten mit diesen Umständen, doch Hinata hatte Tsunade und Sakura trotzdem gebeten nach einem Heilmittel zu forschen, dass er bald wieder ohne Byakugan sehen können würde, doch leider kamen sie nur in kleinen Schritten voran. Doch dass er nicht ganz blind war, hatte er den beiden zu verdanken. Durch ihre Hilfe war sein Byakugan feiner und er konnte nicht nur Chakrapunkte und die Umrisse sehen, sondern auch Feinheiten, Gesichtszüge und Schriften. Yasuo machte es nichts aus so zu sein, für ihn war es Alltag und beeinträchtigte ihn in keinerlei Hinsicht. Er war sogar leicht stolz darauf, da er fand, es würde ihn besonders machen. Hinatas Miene wurde wieder ernst und sie ging zurück in die Küche, Sasuke ebenfalls. Während Hinata den Tisch abräumte, wurde sie von ihrem Ehemann beobachtet. Ihr nachdenkliches Gesicht erkannte er gleich – sie machte sie um etwas Sorgen. Noch bevor Hinata fertig war, fragte Sasuke sie ruhig: „Was ist denn los? Du siehst so aus, als würdest du dir Sorgen machen… etwa wegen meiner Mission?“ Seufzend setzte sich Hinata ihrem Mann gegenüber an den Tisch, welcher bis auf ihren Kaffee nun abgedeckt war. Dann sagte sie: „Ja, auch wegen deiner Mission, darüber wollte ich ja auch noch einmal mit dir reden, aber nicht nur das.“, sie unterbrach kurz um einen Schluck Kaffee zu trinken, „Jemand hat in meinem Tagebuch gelesen…“ „Meinst du dieses kleine, schwarze Buch hinter deinen anderen Büchern?“, fragte Sasuke leicht geschockt und Hinata nickte nur zustimmend. „Was denkst du, wer es war? Sicher einer der Kinder, ich war es nämlich nicht.“ „Du denkst wirklich, es war eines der Kinder?“ Hinata war leicht geschockt von der Vermutung ihres Mannes, doch sie wusste, dass es kein anderer sein konnte. „Natürlich. Wer denn sonst? Ein Einbrecher? Der wäre ja dann ziemlich dumm! In unserem Haus gibt es viel Wertvolles, aber nur in einem Tagebuch zu lesen wäre mehr als nur bescheuert!“ Man konnte Sasukes rauen Unterton nicht leicht überhören, doch er versuchte ruhig zu bleiben. Anscheinend regte ihn die Tatsache auf, dass eines seiner Kinder ein Geheimnis kannte, welches beide versucht hatten geheim zu halten. „Wann hast du das letzte Mal darin gelesen?“ Hinata schwieg kurz und antwortete dann leise: „Heute Morgen habe ich wieder etwas hineingeschrieben, das weißt du ja und dafür habe ich es das letzte Mal vor 2 Wochen gelesen…“ „Was hast du geschrieben?“, fragte Sasuke kurz und schaute aus dem Fenster. Durch die Jahreszeit stand die Sonne noch relativ tief und der Himmel schien leicht rosa zu sein. „Über dein Erlebnis bei deiner Mission. Um genauer zu sein um meine Sorge, was dadurch passieren könnte…“ Wieder schwieg sie kurz. Sie senkte ihren Blick und fing leise an zu schluchzen. Eine Träne tropfte auf den Tisch. „Und wenn er jetzt versucht einen unserer ältesten Söhne zu manipulieren und deren Körper zu nutzen?! Vielleicht hat Orochimaru sogar schon Atome in seiner Gewalt! Oder wenn er versucht an Yuusuke ran zu kommen? Er ist dir immerhin so ähnlich, wie keiner unserer Söhne! Ich habe Angst, Sasuke, ich habe Angst!“ Nun weinte Hinata ganz, sie weinte Tränen der Verzweiflung. Um sie zu beruhigen nahm Sasuke seine Frau in den Arm, doch es wurde nicht besser. Sie heulte Rotz und Wasser und Sasukes Oberteil wurde mehr und mehr feucht dadurch. Beruhigend strich er ihr über ihren Hinterkopf. „Psst… Beruhige dich Liebling. Unseren Söhnen wird nichts passieren. Atome ist mit seinem Team unterwegs und du weißt dazu gehört auch Kakashi, außerdem ist er schon ein Jo-nin. Ihm wird nichts passieren, da bin ich mir sicher… und dass Yuusuke nichts passiert, dafür werde ich auch sorgen. Ich sage Naruto und Mina Bescheid, dass sie ein Auge auf ihn haben sollen. Ihnen wird nichts passieren.“ Durch diese Worte beruhigte Hinata sich etwas. Keiner der Beiden hatte bemerkt, dass fast ihr gesamtes Gespräch belauscht worden war. Durch seine kleinen Geschwister war Yuusuke aufgewacht und wollte etwas frühstücken. Im Flur hatte er seine Eltern gehört, wie sie über das Tagebuch sprachen. Er wusste, er hätte sie nicht belauschen dürfen, doch seine Neugier war mal wieder größer als sein Verstand. Als er seine Mutter hatte schluchzen hören, verschwand er wieder in seinem Zimmer. Sein Interesse galt nun nicht mehr dem Tagebuch, sondern der Mission seines Vaters und diesem Kerl, den seine Mutter Orochimaru nannte. Er hatte diesen Namen in dem Tagebuch schon einmal gelesen… Er wusste nicht mehr genau, was darin über ihn stand, er wusste nur noch, dass es nichts Gutes war. Aber wie konnte er mehr über ihn herausfinden? Seine Eltern würden ihm ganz sicher nichts sagen. Außerdem müsste er ihnen dann gestehen, dass er in dem Tagebuch gelesen und sie belauscht hatte. Diesen Ärger wollte er sich ersparen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)