Shinras Dreamteam von Niela_DeAhrel (Rude und Reno) ================================================================================ Kapitel 9: 09 - Dangerous Intervention -------------------------------------- Was bin ich eigentlich für ein Hohlkopf? Da vergess ich mich allen Ernstes mich offiziell bei meiner Beta zu bedanken, obwohl ohne sie dieses Kapitel nur halb so schön wär und dann vergess ich mich auch noch bei euch Lesern zu bedanken und zu entschuldigen, wo ich doch so lang gebraucht hab zum updaten! Also vielen herzlichen Dank! Ihr seid so motivierend! QQ *gerührt sei* Shinras Dreamteam Kapitel 9: Dangerous Intervention Aus keiner Gefahr rettet man sich ohne Gefahr. (Niccolo Machiavelli, 1469-1527) „Ich weiß, Tseng! Ich weiß es! Es ist halt passiert!“ Es waren kaum 30 Minuten vergangen, seit der Entführung des Präsidentensohnes. Die Entführer waren, wie auch immer, mit ihrer wertvollen Geisel über alle Berge verschwunden und hatten bereits das Hauptquartier bezüglich Lösegeldforderungen kontaktiert. Kurz darauf hatte Tseng Reno angerufen und ihm genau diesen Sachverhalt geschildert. „Reno, beruhige dich“, erwiderte der Wutainese am anderen Ende der Leitung monoton, jedoch mit einem unverkennbar scharfen Befehlston in der Stimme. „Noch weiß der Präsident nichts von der Entführung und vorerst möchte Verd es auch dabei belassen. Ihr habt noch ein wenig Zeit, euren Fehler auszubügeln.“ „Wie stellste dir das vor? Wir haben null Anhaltspunkte! Die sind wie vom Erdboden verschluckt, Mann!“ Reno warf einen Blick hinüber zu Rude, der den nassen Asphalt systematisch nach Spuren absuchte, jedoch nichts fand. Der Rotschopf seufzte. „Hör zu Tseng. Ich mach mir hier keine großen Hoffnungen. Selbst, wenn wir ihn finden, wird er das seinem Alten petzen.“ „Und das heißt, du gibst einfach auf?“ Tsengs Frage war kühl und scharf. „Zum Teufel, nein! Wir finden ihn! Wir sind Turks, verdammt!“ Just in dem Moment erhob sich Rude und gab Reno mit seinem berüchtigten Hauch von einem triumphierenden Grinsen ein Zeichen. „Hey, Tseng. Sieht aus, als hätt Rude tatsächlich was entdeckt. Yo, ich leg jetzt auf.“ Eilig klappte der Rotschopf das Handy zu, ließ es achtlos in der Fronttasche seines Sweatshirts verschwinden und trabte zu seinem Partner, der auf zwei kleine, dunkle Flecken am Boden nahe einem Abflussdeckel deutete. Volltreffer! „Frisches Blut.“, sagte der Glatzkopf und holte aus der Innenseite seiner Bomberjacke ein Gerät heraus, das man auf dem ersten Blick mit Wimperntusche verwechseln könnte. Rude betätigte einen Knopf am unteren Teil des Gerätes und öffnete damit ein kleines Innenlager, in dem Indikatoren zum Vorschein kamen, die auf den ersten Blick wie Ohrenreinigerstäbchen aussahen. Auf dem kleinen Display am Rande des Geräts blinkte das Wort „Ready“ in digitalen Lettern. Zufrieden wippte Rude mit dem DNA-Scan-Pen. Diese relativ alte Erfindung der Shinra Electric Power Company, ist ein gängiges Hilfsmittel bei der Verbrechensbekämpfung und wieder einmal war diese kleine Errungenschaft für die Turks unersetzlich. Rude dippte behutsam einen der Indikatoren in die geronnene Substanz und steckte die Probe dann in den DNA-Scanner, am anderen Ende des Pens. Nach knapp einer Minute schloss das Hightech-Gerät die Analyse ab und ein leises Piepsen wies Rude darauf hin, dass die DNA-Sequenz bereits in der detaillierten Personenkartei des Shinra-Großrechners verzeichnet war. Als „Rufus Shinra“ auf dem Display blinkte, stöhnten die beiden Turks unisono. „Na herrlich. Mann, der alte Sack wird uns zu Tode foltern, wenn wir seinen heiligen Alleinerbe beschädigt wiederbringen.“ „Falls wir ihn wiederbringen.“, korrigierte Rude ernst und hob bereits mit Leichtigkeit den schweren blutbefleckten Gullydeckel aus seiner Fassung. Der Gestank von faulig brackigem Abwasser breitete sich wie eine unsichtbare Gaswolke um sie herum aus. Reno rümpfte die Nase, sagte jedoch nichts. Es hatte schlimmere Gerüche in seinem jungen Leben gegeben. Dennoch hielt sich seine Begeisterung, für das Herumkriechen in müffelnden Abwasserkanälen, gammligen Katakomben und verstaubten Familiengrüften, in Grenzen. Warum traf es immer ihn, wenn es um dreckige Arbeit ging? „Yo, was meinste erwartet uns da unten?“ fragte der Rotschopf im leichten Plauderton, als er nach der rostigen Leiter griff, die in die tiefen Abgründe der Kanalisation führte. Die Sonnenbrille, die er bislang getragen hatte, leistete nun seinem Handy Gesellschaft. Da unten würde sie gewiss nur stören. Rude grunzte als Antwort und zuckte dabei mit den Schultern. „Hm, Sahagins, vermutlich.“ „Wenn’s ums motivieren geht bist du schlichtweg unschlagbar, Partner.“, Reno gab sich gar nicht erst Mühe, den sarkastischen Unterton zu verbergen. Der Abstieg gestaltete sich tückischer als angenommen. Die rostige Leiter wurde durch eine schmierige Substanz, über die Reno lieber nicht einmal nachdachte, ziemlich glitschig. Als der Rotschopf den unteren Bereich erreichte rutschte er ab und landete, mit einem lauten Platsch und gekonntem Fluchen, in der stinkenden, matschbraunen Plörre. Es dauerte nicht lange, da blendete ein dünner Lichtstrahl seine Augen und erleuchtete einen kleinen Teil der Kanalisation. „Braun steht dir.“, gluckste Rude amüsiert. „Halt’s Maul und helf mir lieber hier raus. Bah, das Zeug stinkt wie…“ „Ich will es nicht hören!“ Der Glatzkopf streckte Reno eine Hand entgegen und zog ihn mit einem kräftigen Ruck aus dem Abwasser. Angewidert blickte der Rotschopf seine nasse Kleidung herab, bevor er sich einem sinnlosen Versuch hingab, die stinkende Brühe von sich zu schütteln, wie ein nasser Hund. Rude hatte nicht die Gelegenheit in Deckung zu gehen, was Reno mit einer gewissen Genugtuung erfüllte. Wenigstens war er jetzt nicht mehr der einzige Stinker hier. „Ok, Partner, ich schlage vor, wir teilen uns auf und suchen getrennt nach den Entführern.“ Elegant zog der Rotschopf seine Minitaschenlampe hervor und leuchtete den rechten Tunnel ab. Aufgeschreckt vom plötzlichen Lichtschein tauchten ein paar Ratten ins Wasser ab und schwammen quietschend in Sicherheit. An der Decke hingegen baumelte ein schwarzer Teppich aus Fledermausleibern, der drohte sich, durch das Licht gestört, in Bewegung zu setzen. Reno erinnerte sich an eine Dokumentation über Flughunde, die er aus Langeweile mal im nächtlichen Fernsehen geschaut hatte. Er hatte gesehen, wie die geflügelte Schar in der Dämmerung zur Jagd aufgebrochen war und sich beim Verlassen der Höhle über dem unglücklichen Kameramann kollektiv entleert hatte. Unverzüglich lotste er den Lichtstrahl in den linken Tunnel, der sich als Fledermausfrei und damit als sicher entpuppte. Klar, seine Klamotten waren bereits hinüber, aber man musste ja deshalb nicht mutwillig sein Schicksal noch weiter herausfordern. „Yo, ich geh hier lang und du checkst die Seite.“ Rude nickte und verschwand schnellen Schrittes in der Dunkelheit des rechten Tunnels. Reno ließ den EMR aufschnappen. Das leise Brizzeln der elektromagnetischen Spitze beruhigte seine angespannten Nerven. Während er durch die ruhige Dunkelheit schlich, hatte er Zeit über seine derzeitige Lage nachzudenken. Die Gewissheit, dass dies möglicherweise seine letzte Mission sein würde traf ihn unerwartet hart. Er als Turk hatte zwar keine direkte Angst vorm Sterben, aber er hatte doch insgeheim immer gehofft, dass der Zeitpunkt etwas später in seinem Leben kommen würde. Immerhin hatte er noch längst nicht alles von Gaia gesehen. Zudem hatte er sich auch einen sehr viel ehrenvolleren Tod ausgemalt. Aber er wusste ja aus Erfahrung, dass Wünsche meistens eben nur Wünsche blieben. Ein stetes Geräusch weckte schließlich seine Aufmerksamkeit. Irgendwo nicht allzu weit entfernt schien es eine Art Wasserfall zu geben, wenn er das Rauschen und Sprudeln richtig deutete. Und tatsächlich, nach fünf Minuten stand er vor einem ca. drei Meter tiefen Abgrund, auf dessen Grund ein lauschiges Lagerfeuer flackerte. Der Rotschopf legte sich vorsichtig, um keinen Laut zu verursachen, auf den kühlen Boden, damit er nicht im Schein der Flammen allzu einfach entdeckt würde. Die Taschenlampe steckte er weg und zeitgleich schaltete er wohlweißlich mit seiner rechten Hand sein Handy aus, bevor ihn ein Kontrollanruf von Tseng hätte unbeabsichtigt verraten können. Dann fokussierte er die Lage. Das Feuer prasselte in einem alten Eisenfass. Es warf flackernde Schatten an die Wände und spendete bis hinauf zu Reno wohlige Wärme. An der gegenüberliegenden Wand entdeckte er Rufus Shinra gefesselt und geknebelt neben einer attraktiven, jungen Frau auf dem Boden liegend. Er schien zu schlafen. Sein Atem ging jedenfalls stetig und seine Augen waren geschlossen. Die Frau neben ihm hatte schwarze, lockige Haare und eine schöne, olivfarbene Haut. Wahrscheinlich stammte sie aus Costa del Sol. Ihre Kleidung war extrem schmutzig und doch erkannte Reno die bordeauxrote Uniform sofort wieder. Besonders nachdem er die auffallend leuchtenden, grünen Augen der jungen Frau bemerkte: SOLDAT 2nd Class! Sie wetzte gelangweilt den glänzenden, blauen Stahl ihrer beiden Sais, während zwei Infanteristen an einem kleinen Tisch mit Karten in den Händen beim Feuer hockten. „…ein Kinderspiel. Wir müssen unsere Belohnung nur aussitzen.“ „So einfach war’s echt noch nie, was, Colette?“ „Einfaltspinsel!“ erwiderte die Frau mit rauchiger, leicht zorniger Stimme. „Der Auftraggeber sagte doch, dass da noch zwei Turks sind, die wir nach Möglichkeit beseitigen sollen.“ Der Rechte der beiden Infanteristen gab einen wehleidigen Laut von sich. „Ich hoffe, die finden uns nicht. Ich hab gehört, Turks sind wie Bluthunde. Die finden alles und jeden, wenn sie wollen oder müssen.“ Der andere Infanterist nickte. „Ja, und ich hab außerdem noch gehört, Turks sind untereinander so loyal, dass sie nicht eher ruhen werden, bis sie sich für den Tod eines Kollegen gerächt haben. Und wir sollen zwei Turks zur Strecke bringen! Ich find den Auftrag sowieso recht komisch. Seit wann kämpfen wir gegen unsere eigenen Männer?“ Reno grinste. Es war gut zu wissen, dass die Infanteristeneinheit anscheinend großen Respekt vor den Turks hatte. Das Grinsen verging ihm aber wieder sehr schnell als er von dieser Colette hörte, wer für diese Situation eigentlich verantwortlich war: „Was geht das uns an? Der Befehl kommt von ganz oben, mehr brauchen wir nicht wissen. Ist wahrscheinlich eine PR-Aktion, damit die Shinra wieder ins Fernsehen kommt. Irgendwie so was ist es doch immer.“ PR-Aktion? Nie im Leben. Das war der dämliche Racheplan des Präsidenten! Ein ziemlich erbärmlicher und noch dazu verachtenswerter Schachzug. Den eigenen Sohn entführen zu lassen, um Reno und Rude eins auszuwischen! Was war das nur für ein Boss, der sich zu solchen Niederträchtigkeiten herabließ? Von seiner Rolle als Vater gar nicht erst zu reden! Rufus Shinra tat ihm in diesem Moment fast leid, zumal er selbst wusste, was es bedeutete, ein Arschloch zum Vater zu haben. Reno schüttelte die Gedanken jedoch schnell wieder von sich. Er hatte jetzt nicht die Zeit, sich um andere Leute zu sorgen. Er musste hier immerhin auch seinen Hals aus der Schlinge ziehen. Konzentriert sondierte der Rotschopf die Lage. Er musste einen geeigneten Ausgangspunkt für seine Operation finden. Eine SOLDIER 2nd Class war nicht zu unterschätzen. An Stärke und Kampfkraft war sie ihm wahrscheinlich haushoch überlegen. Wenn er sie ausschalten wollte, musste er sie überraschen und außer Gefecht setzen, bevor sie ihn überhaupt bemerken konnte. Die Infanteristen würden danach kein Problem darstellen. Sie waren eher als Deko zu betrachten. Der Schacht auf der gegenüberliegenden Seite war da ein optimaler Ausgangspunkt. Reno spürte das Adrenalin in kalten Schauern durch seine Venen pumpen, als er an seinen verrückten Plan dachte. Das konnte alles doch gar nicht klappen! Worauf hatte er sich hier bloß eingelassen? Naja, immerhin war er nicht allein. Rude war auch noch da… irgendwo. Und dieser Gedanke war es schließlich auch, der ihn zum Aufbruch bewegte. Er musste seinen Partner finden und zwar so schnell wie möglich. Vorsichtig und leise erhob sich der Rotschopf von seinem Ausguck. Es hätte alles einwandfrei ablaufen können. Er hätte binnen kürzester Zeit Rude eingeholt und mit ihm zusammen den Sohn des Präsidenten gerettet, da war sich Reno sicher. Er war zumindest schon viel zuversichtlicher. Doch das Schicksal schien mal wieder ganz andere Pläne mit ihm zu haben. Als er sich umdrehte, sah er sich mit zwei Sahagins konfrontiert, die sich in der Zwischenzeit herangeschlichen hatten. Mit gefletschten Zähnen und spitzen Klauen traten sie ihm langsam entgegen. Dann sprangen sie plötzlich lautstark zischelnd auf ihn zu. Der Rotschopf bückte sich unter dem Ersten hinweg, stolperte aber über irgendetwas Glitschiges am Boden und fiel rückwärts den gurgelnden Wasserfall herab, der sich unglücklicher Weise direkt hinter ihm befunden hatte. Der Rotschopf landete wieder in der dunkelbraunen Brühe, die tiefer als erwartet war. Vorbei war es mit dem Überraschungsmoment. Jetzt ging es um Sekunden! Ein wenig orientierungslos schaffte Reno es schließlich an die Oberfläche zu kraulen. Irgendwie musste er zusehen, dass er jetzt schleunigst einen Abgang machte. Doch als er sich auf die Plattform ziehen wollte, drückte ihm bereits jemand kalten Stahl an die Kehle. „Sieh an, sieh an. Wen haben wir denn da?“ Es war die SOLDIER 2nd Class und ihrem Tonfall nach zu urteilen, steckte in ihr eine gute Spur Schadenfreude. Kurz darauf ertönte eine Salve von Gewehrschüssen und das Blut der zwei verräterischen Sahagins färbte den Wasserfall rot. So viel Krach würde sicherlich Rude auf den Plan locken. Das war zumindest noch ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont. Rude würde diesen Trupp hier schon aufmischen. „Tja, das wüssteste jetzt gern, was Babe? Ich bin ein Turk, mehr musste nicht wissen!“ Das genervte Schnauben der SOLDIER schenkte Reno eine gewisse Genugtuung. Dass sie ihn aber danach schmerzhafter Weise an den Haaren aus dem Abwasser zog, trieb ihm seinen Schalk schnell wieder aus. „Offensichtlich bist du auch sehr frech und unhöflich! Nenn mir deinen Namen und Dienstrang.“ „Nicht so stürmisch, Honey. Ich bin zärtlichere Behandlungen von Ladies gewohnt.“ „Tja, schade nur für dich, dass du so ein Großmaul bist. Sonst würd ich dich auch anders behandeln, Turk!“ Mit makoverstärkter Körperkraft wurde Reno gegen eine der umgebenen Wände geschleudert. Ein hässliches Krachen und ein darauf folgender, dumpfer Schmerz teilten ihm mit, dass irgendwo in seinem Körper Knochen brachen. Seine Kraft verließ ihn und so ging er widerstandslos zu Boden. Er fühlte noch, wie sich die Kälte des Bodens langsam durch seine Kleidung sog. Ziellos wanderten seine Augen durch den Raum. Er war nicht mehr in der Lage klar zu denken oder zu handeln, als sich schwarze Lederboots in sein Blickfeld drängten. Sein Körper verweigerte ihm jedwede Kontrolle über seine Gliedmaßen. Doch es waren die unermesslichen Schmerzen, die ihn schließlich in die sanfte Umarmung erlösender Dunkelheit führten, noch bevor die SOLDIER ihm Weitere zufügen konnte. ~*~ TBC ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)