the collapse of sun and moon von SecondHandGefuehl (In Zusammenarbeit von GwYnPlAiNe und Autumncorpse) ================================================================================ Kapitel 6: zustimmend (Saphaelas Sicht) --------------------------------------- Ich gehe langsam wieder zum Bett zurück und lasse mich einfach darauf sinken. Natürlich höre ich was sie sagt, höre jedes einzelne Wort und seine Erwiderung. „Nein, ich war nicht immer so!“ Seine Stimme klingt irgendwie trostlos, als er daran zurück denkt. Ich selber sehe mich immer als Last für ihn, die er an jenem grausamen Tag übernommen hat und obwohl er es mir so oft beteuert, das er ohne mich nicht leben könne, ist der Zweifel tief in mir verwachsen. Obwohl ich ein Vampir bin, habe ich nie versucht zu kämpfen oder mir Nahrung zu suchen, hing immer an ihm, ließ mich von ihm beschützen und weiter tragen, wenn mir der Weg unendlich lang und sinnlos vorkam. Ich seufze leise, sodass er es nicht hören kann und blicke mich, von einer unsterblichen Traurigkeit umhüllt im Zimmer um, als ich an früher zurück denke. Mutter, Vater, Sev und ich, eine Familie und wir waren glücklich, oder? Dad meinte immer, Sevs Verhalten sei normal und würde wieder vergehen und ich? Ich nahm es ihm nie übel, das er war, wie er eben war. Von klein auf, hatte ich ihn nicht anders gekannt, hatte nie wirklich viel Kontakt zu meinem Zwillingsbruder gehabt, den schließlich hielt mich meist meine Mutter im Arm, schützte und stützte mich, während er selbst die Welt erkundete. Wir sahen sie immer aus verschiedenen Augen, die Menschen und Perspektiven um uns herum, er aus seinem stürmischen und abenteuerlichen Erkunden und ich aus den behütenden, warmen Umarmung meiner Mutter. Sie hat sich immer um mich gekümmert, war immer da und schenkte mir kleine feine Kleider, steckte mir meine Haare hoch oder flocht mir Zöpfe, antwortete auf all meine Fragen und umsorgte mich voller Liebe. Wie hätte ich, als Kind, ihr Verhalten anders, als mütterlich, bezeichnen können? wie hätte ich ahnen können, das es einmal alles verändern würde, nicht normal war? Den Zwiespalt zwischen ihr und Sev sah ich nicht, sah ihn ja kaum mehr, als beim abendlichen Zusammensein, oder den täglichen Schulbesuchen. Wir waren grundverschieden und uns verband nichts, als unser Blut.. Aber selbst das teilen wir heute nicht mehr. Es ist seltsam, das wir gerade in dem Moment, da wir entgültig von einander verschieden wurden, so viel Halt beim anderen fanden, so viel Zuneigung und unser geschwisterliches Band um so vieles stärker wurde, ja gar erst zu existieren begann. Noch immer sind wir uns bei weitem nicht einig, haben unsere unterschiedlichen Ansichten über die Welt nicht abgelegt, nicht eine gemeinsame angenommen, sondern treiben einfach irgendwo dazwischen. Ich liebe meine Mutter, trotz all der Dinge, die sie getan hat, trotz allem, zu dem sie uns verdammt hat, aber er.. Hat er sie jemals geliebt? Wir haben nie darüber gesprochen, denn jedes Mal, wenn ich sie erwähne, rastet er aus, sagt er würde sie töten und ich bete jeden Tag, dass sie uns niemals finden möge. „Du bist ganz ihr Mann, oder Severin?“ Leahs Knurren reißt mich aus meinen Gedanken und lässt mich einen Augenblick aufschrecken. „Vollkommen.“ Eine schlichte Erwiderung. Ich weiß genau, seit wann es so ist.. Seit dem Tag meiner Verwandlung, seit dem Tag, an dem ich gestorben bin. Ganz langsam, möglichst bedacht kein Geräusch zu machen, schleiche ich mich aus der Hintertür. Ich möchte sie nicht belauschen. Trotz allem was Severin gesagt hatte, blieb dies seine Chance ein Teil des Rudels zu werden, eine neue Familie zu finden, die mehr zu ihm passt, als unsere alte, als meine Familie, denn das würde sie schließlich immer bleiben. Wie konnte ich ihm diese Gelegenheit zu nichte machen, selbst wenn mir Leah nicht gefiel, selbst wenn ich sie nicht mochte? Meine Schritte, so leise wie möglich auf dem Waldboden, führen mich nur wenige Meter vom Haus weg an einen kleinen Bach, den ich zuvor nicht bemerkt hatte. Ich stelle mich mitten hinein und beginn vorsichtig mir die langen Haare zu waschen und die kleinen Knoten heraus zu bekommen, die Äste und Zweige, die sich im Laufe der Zeit, einfach angesammelt hatten. Nach einiger Zeit schaffe ich es tatsächlich sie wieder einigermaßen glatt zu bekommen und lege mich einfach in den kleinen Bach, um den letzten Dreck zu entfernen. Zwischen den Bäumen dringt ein Flimmern von Sonnenlicht zu mir hindurch und ich genieße die leichte Wärme auf meiner Haut. Wie lange hatte ich keine Gelegenheit mehr dazu gehabt, einfach den Duft des Waldes einzuatmen, entspannt da zu liegen und dem Wind zu lauschen? Vielleicht konnte das hier auch meine Chance sein, ein wenig Ruhe zu finden? Als ich das Rascheln zwischen den Büschen höre, richte ich mich sofort auf und schaue in die entsprechende Richtung. „Du sollst dich nicht hier draußen rumtreiben!“, knurrt einer der beiden Männer, die schon gestern hier gewesen waren. Das müssen Jared und Paul sein. „Entschuldigt, ich wollte nur ein wenig..“ „Was du wolltest interessiert uns nicht Blutsauger! Wir lassen dich nur am Leben weil Sam es so entschieden hat.“ Ich weiche unwillkürlich einen Schritt vor seiner aggressiven Haltung zurück und stolpere fast, vor Angst nicht auf die Umgebung achtend, über einen Stein. „Wenn es nach uns ginge würdest du längst keine Gefahr mehr darstellen.“ Einer der beiden fängt an zu zittern und ich weiß genau was das bedeutet. Vorsichtig bewege ich mich einen weiteren Schritt zurück. „Paul, beruhig dich. Ich bin ja deiner Meinung, aber wir dürfen sie nicht angreifen!“ Der andere, der anscheinend Paul ist, unterdrückt das Zittern und schafft es nur schwer atmend sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Ich sage kein Wort, ziehe mich nur weiter zurück, als ich plötzlich aus den Augenwinkeln eine weitere Bewegung wahrnehme. Doch bevor ich Aufschreien kann legen sich zwei warme Arme um mich und eine Hand bedeckt meinen Mund, lassen nicht einen Ton durch meine Lippen. „Nicht schreien, sonst wird dein Bruder auf diese Situation aufmerksam und das willst du nicht, oder?“ Ich nicke vorsichtig und er lässt mich tatsächlich wieder los. In der Gestalt hinter mir erkenne ich den Rudelführer, der seine beiden Anhänger ziemlich grimmig anschaut. „Ihr solltet sie nur bewachen und nicht bedrohen!“, zischt er wütend und auf der Stelle verschwinden Jared und Paul wieder im Wald, doch nicht ohne mir noch einen hasserfüllten Blick zu zuwerfen. „Entschuldige ihr Verhalten.“, sagt er nun steif und bringt wieder ein paar Meter Abstand zwischen uns. „Sie hassen Blutsauger, wie es ja auch normal ist für Werwölfe, wie uns.“ Ich nicke, den Seitenhieb auf meinen Bruder einfach übergehend und will mich schon wieder ins Haus zurück bewegen, vor diesen Geschehnissen und dem bedrohlichen Mann fliehen, als er sich vor mir aufbaut. „Blu.. Saphaela, du hast es verstanden, du hast begriffen, das dein Bruder zu uns gehört, aber er wird nicht ohne dich hier bleiben. Auch das weißt du.“ Ich schaue ihn wie gebannt an. Was will er mir jetzt sagen? War er nur gekommen, um seine Rudelmitglieder an ihre Aufgabe zu erinnern, oder gab es noch einen Grund? „Selbst wenn du einfach weglaufen würdest, müsste er dir folgen.. Ich weiß nicht was zwischen euch ist, aber ich werde versuchen es heraus zu finden, daher darfst auch du bleiben.“ Wieder nicke ich nur abwartend und schaue an ihm vorbei, wage es nicht Sam in die Augen zu sehen. „Halte dich an die Regeln, betrete niemals La Push oder Forks und halte dich aus dem Wald raus, außer es begleitet dich jemand, nicht nur dein Bruder, auch ein anderer aus meinem Rudel.“ Ein erneutes, mechanisches Nicken.. Alles was in meinen Kopf dringt ist: Ein anderer aus meinem Rudel.. Also betrachtet er Sev schon als Mitglied, als Teil seiner Gruppe? Warum verursacht es Freude und Schmerz in mir? Ich war mir doch bewusst, das es ihn von mir entfernen würde und trotzdem, tut es nun so weh? „Hast du mich verstanden, Saphaela?“, fragt Sam mich gerade, etwas gereizt, da er wohl meinen abwesenden Blick bemerkt hatte, als plötzlich Sev um die Ecke des Hauses geschossen kommt, dicht gefolgt von Leah und sofort an meiner Seite ist, sich halb vor mir aufrichtet und mich von ihm abschirmt. „Was machst du hier?“, knurrt er in menschlicher Entsprechung wütend und fletscht seine Zähne. ******* Wie immer, kleines Dankeschön an alle Leser und super großes Danke für die Kommis und dafür, dass ihr Ela so mögt. ^^ *jubel* *Keks schenk* Bis zum nächsten lässt es nicht mehr lange auf sich warten, heitß, es dürfte heut noch on kommen. *smile* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)