the collapse of sun and moon von SecondHandGefuehl (In Zusammenarbeit von GwYnPlAiNe und Autumncorpse) ================================================================================ Kapitel 15: wissend (Severins Sicht) ------------------------------------ Realität? Was ist die Realität? Das Ende des Wünschens, oder der Beginn des wirklichen Lebens? Es ist nichts weiter als Schmerz und Leid. Ela hatte den Protest des Rudels nicht gehört. Mein Kuss mit ihr hat Sam tief beunruhigt, der immer gehofft und gebetet hat, dass es nie so weit kommt. Er war es die ganze Zeit der die Tatsache verdrängte , dass der neue Teil seines Rudels nicht „Normal“ war. Er hatte gehofft ,das ich,seitdem ich Leah kennen gelernt hatte, ein wenig von der Wahnvorstellung runter gekommen sei , meine eigene Schwester zu lieben. Aber als ich Ela an mich heran zog, sie mit den Augen fixierte als sei sie eine Beute, lernte Sam das Inzest kein Ammenmärchen, sondern zum greifen nahe Realität war. Die Realität ist nicht nur Schmerz und Leid, sondern auch Enttäuschung! Ela hörte nicht wie Sam die Worte schier heraus würgte, als ich ihn in Gedanken fragte ob wir bleiben dürfen. Denn ich hatte gespürt wie es ihm eiskalt den Rücken runter lief und das nicht auf positive Weise. „Ihr dürft!“ hatte er geantwortet. Aber das war nicht nur eine Antwort gewesen, sondern auch ein Urteil. So harmlos die Worte auch waren, sie waren eine unausgesprochene Verbannung, deren Bedeutung ich nur verstand weil ich genau hin hören konnte. Da lag Ekel in seiner Stimme, Abscheu und Mitleid . Seine Augen waren kühl, lauernd, nicht mehr so wie die Tage zuvor. Und das Rudel, durch das Rudelbewusstsein geprägt, versteifte sich genauso. Denn ihr Alpha war es, der jetzt gegen mich war. Realität ist nicht nur Schmerz, Enttäuschung und Leid sondern auch Einsamkeit. Aber nein, allein waren wir nicht! Denn Jacob und Leah schlugen sich auf unsere Seite , aus einem Grund, den ich mir nur zusammen reimen konnte. Der Eine aus der Hoffnung heraus dadurch Der Nahe zu sein die er liebte und die Andere deswegen um ... . Bei ... mir zu sein... . Realität ist nicht nur Schmerz, Enttäuschung, Leid und Einsamkeit, sondern auch Hoffnung! Wir laufen zu viert durch den Wald. Aber nicht auf la Push zu, wie ich es Ela gesagt hatte, sondern auf die alte Hütte, in der wir am Anfang gelebt hatten. Leah hatte die Idee das es jetzt nicht gut wäre zurück zu gehen und wir dort erstmal überlegen konnten was als nächstes kam. Und ich fand die Idee gar nicht so schlecht! Jacob dagegen, der nie von Elas Seite wich, stimmte nur zögernd zu. Er wollte lieber mit ihr zurück zu seinem Vater gehen, aber natürlich ohne mich und Leah. Aber das Thema wurde im Keim erstickt als meine Schwester mir und Leah Recht gab. Denn Jake konnte ihren Wünschen so wenig widersprechen wie ich. Man könnte meinen, dass es , nachdem ich jetzt nur von zwei Werwölfen umringt bin, furchtbar ruhig in meinen Kopf sein müsste, aber dem ist nicht so! Absolut nicht! Ich höre jetzt ganz genau seine Gedanken , die er auf mich abschießt wie Pfeile, als ich Ela hinter mir her ziehe, deren Wangen immer noch glühen. Ihr Lächeln ist nicht verblasst, sondern schön wie eh und je. „Nimm deine Finger von ihr du bist ihr Bruder!“ höre ich seine Worte in meinen Kopf.“ Du bist nicht mal stark genug gegen Sam an zu kommen, wie willst du den Rest der Welt dann überleben?“ Er ist es, der mir den Spiegel vor`s Gesicht hält und mir Lügen in meinen Geist pflanzt. Gebündelt in einer Woge von Worten die er wohl selbst nicht unter Kontrolle hat . Denn Jacob Black ist nicht der Wohltäter den er Ela vor spielt. In ihm brennt es noch heftiger als in mir. Ich hätte es nicht für möglich gehalten , dass Jemand mich noch mehr verabscheuen kann als ich mich selbst. Und ja, ich bin erschrocken darüber! Nicht weil ich es nicht erwartet habe, sondern weil es mit einer Intensität über mich schwappt , die schier unvergleichbar ist. Es begann als er sich für unser, nein MEIN, Rudel entschieden hat uns damit sein Band dichter mit meinem verflochten wurde. Falsch! Eigentlich begann es ab den Zeitpunkt als Ela ihm über den Kopf streichelte. „Du kannst sie nicht beschützen! Und das weisst du auch selbst“ flüstert es jetzt. Ich kralle meine Finger fester in den Stoff von Elas Kleid und ziehe sie schneller mit mir. Nur ein einziges Mal müsstet ihr jetzt in meiner Haut stecken und das fühlen was ich fühle. Ihr würdet euch vor mir fürchten! Leah, die immer noch in Wolfsform ist, mustert mich ab und zu von der Seite und wittert das hervorbrechende Gewitter, was gar nicht so weit entfernt liegt. „Sev!“ Ela wispert jetzt, denn sie merkt auch das etwas nicht stimmt. „Was ist los?“ Ich habe wohl mein zuvor entspanntes Gesicht zu einer bitterten Fratze verzogen. „Nichts!“ lüge ich kurz und ziehe sie an mich und damit weit von Jacob weg,was einen neuen Wortschwall von ihm herauf beschwört: „Was ist Severin? Fühlst du dich bedroht? Ich denke du bist dir jetzt deiner Sache so sicher?“ Meine wütenden Augen wandern kurz zu seinen völlig anteilnahmslosen Wolfsgesicht. Er schenkt mir keinen Blick, als wüsste er nicht das ich seine Gedanken lesen kann. Ich bin mir jetzt gar nicht so sicher ob er überhaupt weiss was er flüstert. Ich seufze tief, meine Augen glitzern als ich sie an sehe und mein Lächeln ist ehrlich. Mit einem kurzen Kuss auf ihre Stirn will ich meine Antwort nur bestätigen, nur meine Hände krallen sich etwas zu verräterisch in ihre Seite. Jacob knurrt neben mir einen tiefen Laut und es ist das erste Mal ,dass er mir seit dem Kuss ins Gesicht sieht. In seinem Augen liegt der selbe Ekel wie in Sams,dessen Bedeutung sich wieder nur gegen mich richtet. Als sei alles meine Schuld! Und ich wäre der negative Pol der zwei positive voneinander trennt.... . Alles... ist... meine... Schuld! Mit einem heftigen Drücken spüre ich wie Ela von mir weg gestoßen wird und erst später weiss ich das es Leah ist, die sie gerettet hat. Denn mein Körper bebt jetzt, stärker als jemals zuvor. Er überschlägt sich fast, in einem Rhythmus des Schüttelns und Zitterns, mit dem meine Muskeln mahlen wie ein Mahlstrom. Ich hatte meine Hände zu Fäusten geballt und fixierte Jacob mit tödlichen Blick. Tödlich trifft es ziemlich genau, denn wenn Ela noch an meiner Seite gestanden hätte, wäre sie jetzt von zwei riesigen Pranken, meinen Pranken, nieder gestreckt wurden, die sich mit eiskalter Präzision auf Jacob stürzen. Ich bin jetzt kein Mensch mehr! Die Menschlichkeit ist mit dem Erwachen des Wolfes vollkommen ausgelöscht. Ich funktioniere nur noch, von dem Hass und der Angst getrieben, die sich alle gegen Jacob richten,der mir schon von Anfang an ein Dorn im Auge war. Aber dieser Wutausbruch rührt von etwas anderen her. Zuvor konnte ich auch die Ruhe selbst sein, egal was man mir sagte. Aber wenn es um Ela geht ... . Brüllend landet mein Maul in Jacobs rechter Flanke. Der gar nicht so schnell schalten kann wie alles passiert. Die Wucht meines Aufschlags lässt ihn sich fast überschlagen und wir rollten gemeinsam ein paar Meter übereinander weg, bevor auch er seinen Kampfgeist entdeckt und nach meinem Ohr zu schnappen beginnt während ich wie wild an dem Fell seiner Flanke ziehe. Ich knurrte nicht, ich brülle, wie das Monster was ich bin. Er versucht sich herum zu wälzen um nicht mit entblößten Bauch vor mir liegen zu müssen, aber ich nagle ihn so schnell fest, dass nur noch ein erbärmliches Jaulen verrät was ich mit seinem Bein angestellt habe. Irgendwo schreit Ela, aber selbst sie vermag mich nicht von dieser Rage herunter zu bringen. Und da war wieder die Stimme, dass dieser Dreckskerl aber auch nicht ruhig sein kann: „War das alles Severin? Du bist so schwach wie du es immer warst!“ „Halt dein verdammtes MAUL!“ schrie ich ihn förmlich an und dann, ganz plötzlich, als ich kurz seinen verwirrten Blich erhaschte, war das wieder so ein Moment,wie, wo ich wusste was Sam mir wirklich mit seiner „Ihr dürft“ Antwort sagen wollte. Diese Augen von Jacob Black... . Nein! Ich schreckte mit blutigen Maul vor seinem Körper zurück,der sich kein einziges Mal ernsthaft vor meinem Angriff verteidigt hatte. Nein... , diese Stimme..., das war nicht Jacob! Die ganze Zeit... . „Kompliment Severin! Du bist schneller dahinter gestiegen als die Meisten!“ Sie verändert sich, wird heller, weiblicher und kommt mir mit einem Schlag schrecklich bekannt vor. „Viele haben gedacht sie hätten den Verstand verloren, aber das waren ja auch keine Wölfe.“ „Mutter!“ Das Flüstern erfolgt nur in meinem Kopf und selbst Leah und Jake hören es kaum. Das Zusammenzucken und Zurückweichen meines Körpers nimmt Leah als perfekten Zeitpunkt wahr um mich mit aller Kraft ihres Körpers auf den Boden zu werfen. Als ob ich noch im Stande bin mich großartig nach dieser Erkenntnis zu bewegen. „Oh Severin! Du hast diesen Namen von deinem Vater , wusstest du das? Aber sei nicht traurig, ihr werdet euch sehr bald wiedersehen. Es ist nicht mehr lange hin bis du wirklich erkennst was deine Schuld ist. Ela wird sich sicherlich freuen!“ Meine Augen wandern hilflos zu meiner Schwester, die zusammengesunken an dem Platz sitzt zu dem Leah sie geschleudert hat. Ihre Augen sind nicht mehr mit dieser bedingungslosen Liebe erfüllt wie zuvor. Sondern mit Angst. Angst vor mir? Angst um Jacob? Ich rieche Leahs Fell wie von weit weg und beginne langsam zu begreifen das wir immer näher auf unser Ende zu steuern. Mutter ist nicht hier, sie sitzt nicht hinter einem Strohhalm und springt jeden Moment hervor. Aber sie ist näher als wir denken, sonst hätte ihre Kraft keine Wirkung auf mich. Wahrscheinlich in Forks, oder... ? Meine Augenlieder flackern, Erschöpfung übermannt mich sofort, die Nachwirkung ihres besonderen Talents. „Genau, schlaf Severin! Und pass bloß auf, dass in der Nacht keine Monster kommen die deine Geliebte stehlen!“ Irgendwo, in der hintersten Region meines Gehirns höre ich ihr Lachen , als sei ich auf Drogen. Verzerrt surreal, aber doch so nah das sie mir in den Hals hätte beissen können ... meine eigene Mutter, mein eigen Fleisch und Blut. Aber ich bin müde, so schrecklich müde! Nur einen kurzen Moment fühle ich die eiskalten Finger um meinem Hals und rieche den Geruch, den ich hassen sollte. Ja, das ist Realität! Nicht Angst, oder Hoffnung, Schmerz,Leid, Einsamkeit oder Eifersucht... . Sondern Verrat! *************************** Wir wünschen euch ein gesundes neues Jahr. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)