the collapse of sun and moon von SecondHandGefuehl (In Zusammenarbeit von GwYnPlAiNe und Autumncorpse) ================================================================================ Prolog: fiehend --------------- Bäume und Blätter. Das Laub knirscht unter unseren Füßen, tot und vertrocknet wie unsere Zukunft gibt es nur noch ein leises Knistern von sich und zerbröselt in lauter kleine, braune und rote Fetzen. Wir rennen , die Hände ineinander geklammert und die Gesichter gerade aus gerichtet durch den Wald, der nie endet. Weg von unserer Vergangenheit, fort von dem was uns verfolgt und was einmal unser eigen Fleisch und Blut gewesen ist. Jetzt ist es nur noch Stein und Kälte, Zähne und Klauen, Schönheit und Grausamkeit in einem. Hass und Eifersucht hat Liebe und Zuwendung ersetzt, die eine Familie nun mal von Natur aus besitzt. Doch natürlich ist diese Welt nun mal nicht so, auf jeden Fall nicht so, wie es die Menschheit denkt. Monster leben und sie haben Zähne, Fell und rote Augen, Klauen und sie dürsten nach Blut. Jeder auf seine Art. Und dazwischen sind wir, Zwillinge und doch so verschieden wie unsere Haut und unser Geschlecht. Wir sind zu jung um zu überleben, aber alt genug um zu kämpfen und das haben wir die letzten Monate getan. Vampir und Wolf. Schwester und Bruder. Wir klammern uns immernoch aneinander als wir die Wölfe in unserer Nähe schon riechen können und wir uns gegenseitig dazu animieren weiter zu rennen. Stehen bleiben bedeutet sterben und keiner von uns ist bereit sich dem Schicksal zu ergeben. Doch wir sind so schnell umzingelt ,dass wir stoppen müssen und uns Rücken an Rücken gegeneinander drücken um uns zu schützen. Egal was passiert, wir werden kämpfen und wenn nötig werden wir zusammen fallen. Unsere Köpfe richten sich synchron auf den rotbrauen Wolf der vor uns aus dem Unterholz bricht und den massigen Kopf tief auf den Boden gedrückt hält, die Leftzen zu einem Knurren verzogen. Einer von uns hört Jacob Blacks Gedanken: "Wer seid ihr?" Kapitel 1: zusammenbrechend (Severins Sicht) -------------------------------------------- Ich muss meine Schwester schützen und das um jeden Preis! Ihr eiskalter Körper brennt mir jedes Mal aufs neue fast ein Loch in meine Haut, aber ich hatte genug Zeit um mich daran zu gewöhnen und so macht es mir nichts aus, wie sie mich jetzt berührt. Unsere beiden Handteller sind ineinander geschlungen und unsere Rücken liegen nah aneinander gedrückt. Sie ist so zierlich, dass sie sich ganz und gar hinter mir verstecken könnte und wie auf Befehl, drücke ich sie noch näher an mich, als der Werwolf aus dem Wald auf uns zu läuft. Ich höre seine Gedanken und auch die Frage wer wir sind, ist mir nicht entgangen. Aber mir gefällt sein Blick auf meine Schwester nicht, der vom neugierigen ins angeekelte wechselt. Sie riechen das sie ein Vampir ist und die Tatsache das ich einer von ihnen bin und immernoch an ihrer Seite stehe, verwirrt sie. Oder sie warten auf den richtigen Moment um zu zu schlagen und sie von mir fort zu reißen? Eher sterbe ich! Einen Moment denke ich daran mich zu transformieren, aber da kommen auch schon 4 Andere aus dem Unterholz und meine Möglichkeiten reichen nicht mal mehr zur Flucht. `Klasse Severin, jetzt hast du überhaupt keine Wahl mehr! Aber was soll`s? So bringt dich wenigstens nicht dein eigenes Fleisch und Blut um.` streift es mir durch den Kopf und ich lächle gefährlich in ihre schwarzen Augen. "Sev!" erklingt es aus meinen Rücken. Ihre Stimme klingt genauso brüchig wie sie zur Zeit aus sieht, ihre roten Haare sind dreckig und stumpf, ihr hübsches Kleid eigentlich nur noch ein Wirrwar aus Stoffetzen, von den Ästen und Steinen der Klippen zerfetzt.Unsere lange Wanderung liegt uns Beiden in den Knochen, aber ich sorge mich nur um sie, meine Ela. "Sie tun dir nichts! Davor müssen sie erstmal an mir vorbei!" knurre ich ihr zu und mein Kopf wischt hektisch zwischen den Wölfen hin und her. Schwarz, rotbraun,grau und Sandfarben. Sie machen es alle dem gleich, der uns angesprochen hat. Die Schnauzen sind alle fast auf dem Boden gedrückt und tief in ihren Bäuchen grollt ein tiefes Knurren, dass mich noch wachsamer werden lässt als ich sowieso schon bin. Meine Nerven sind zum zerreissen gespannt, ich warte nur darauf das sie einen falschen Schritt machen. Nur einen Einzelnen und sie lernen mich von meiner nicht gerade netten Seite kennen. Doch etwas ganz anderes geschieht, sie werden plötzlich entspannter und schreiten auf uns etwas vorsichtiger zu, abwartend was wir als nächstes tun werden und ich bin der, der sie an spricht: "Noch einen Schritt näher und ich garantiere für nichts!" Ich las zuvor ihre Gedanken, die tatsächlich um einen Plan herum kreisten wie sie uns trennen konnten. Ohne MICH zu verletzen, MICH, aber sie nicht. Sie ist für sie nur ein fremder Vampir, der auf ihren Territorium herum schleicht und vernichtet werden muss, bevor sie in ihre Heimat kommt und dort schlimme Schaden an richtet. Aber ich, ich bin nur ein einsamer Wolf , ein Verwirrter dazu, weil ich mich mit einem Blutsauger eingelassen habe und ihn jetzt mit meinem Leben beschützen werde. Sie stoppen tatsächlich ihren Gang und schauen mich verwundert an. "Du kannst unsere Gedanken lesen?" hörte ich den Schwarzen fragen. "Sicher!" bellte ich nur."Und euer Plan wird nichts, der kleine Sandfarbene hat Recht ich bin nicht dumm!" Der schwarze Wolf der Sam zu heißen scheint, wie ich in den Gedanken der Anderen höre, sieht den Jüngeren mit einem vorwurfsvollen Blick an, als hätte er die Worte laut aus gesprochen. Er erwähnt seinen Namen ganz vorsichtig und leise : "Seth,ich sage es ungern, aber du hattest Recht!" Ich grinse sie alle der Reihe nach an und spüre wieder den Druck der Hand meiner Zwillingsschwester etwas fester werden, als sie versucht sich herum zu drehen, um über meine Schulter unsere Wiedersacher zu beobachten. Ich mache mich nur noch größer und schirme sie weiter ab. Eigentlich ein Wunder, dass sie überhaupt noch stehen kann, wo sie sich schon seit einigen Wochen weigert Blut zu trinken. Aber das Auftauchen der Zivilisation scheint ihre Neugier zu wecken, wo wir schon so lange allein sind. "Wie ist dein Name?" fragt mich Jacob . Auch wie er heisst weiss ich von Sam. Ich habe generell alle ihre Gedanken wie ein offenes Buch vor mir liegen und kann darin nach Lust und Laune herum blättern, aber alles was ich bis jetzt brauche, sind ihre Namen. "Severin!" meine ich nur kurz."Und das ist Saphaela!" Ich erwähne sie, aber gebe die Sicht nicht auf sie frei. Obwohl sie langsam ziemlich vehement versucht fast über mich drüber zu krabbeln, damit sie sieht was das für Leute sind. Saphaela kennt die Gefahr nicht, die von einem Rudel aus gehen kann. Sie ist noch relativ jung und hat bisher nur mit mir zu tun gehabt , was Werwölfe betrifft ist sie damit noch zu naiv um zu begreifen. Aber da ich in ihren Händen selbst als Wolf das reinste Wachs bin, sieht sie einfach nicht wie viel Abscheu ihr von den Anderen entgegen gebracht wird. "Aha!" meinte Jacob kurz und schenkt ihr einem kurzen Blick, wo plötzlich ihre roten Augen über meine Schulter blitzen, so weit ist sie schon meinen Rücken hinauf gekrochen. Ich sehe in seiner dunklen Iris das Crimson funkeln und drücke sie schnell wieder nach unten, wohl wissend das Jacob Black registriert hat das sie kein Vegetarier ist. Noch nicht ... . Er knurrt erneut und lässt von dem Geräusch ab, als er sieht wie mein Gesicht sich selbst zu einer wölfischen Fratze verzerrt. Meine Kraftreserven reichen noch für ein paar Tage, auch wenn mein Magen langsam laut protestiert, so gebe ich mir Mühe jetzt besonders gefährlich aus zu sehen und sie damit wenigstens etwas ein zu schüchtern.Es macht allerdings nicht den erhofften Eindruck, viel mehr sind sie sich bewusst wie unsicher und überfordert ich mit der Situation bin. Und wie schwach, unendlich schwach meine Beine sind, dass sie fast unter mir zusammenknicken. "Wir können ihn hier nicht stehen lassen, er ist einer von uns!" stritt Seth mit den Anderen. "Klar und nebenbei stellen wir der Blutsaugerin gleich die Cullens vor. Noch einer mehr oder weniger, was solls?" frotzelte Leah. Leah, sie fällt mir gleich in den Blick und eine gewisse Zeit kann ich ihn auch von ihr nicht mehr los wenden. Ich lese in ihren Gedanken , was ihr mit Sam passiert ist und der Name Emily scheint ihr besondere Schmerzen zu bereiten. Sie ist mehr, als nur diese Zicke, für die ich sie in den ersten Augenblick hielt und irgendwo in mir kitzelt mich mein typischer Drang solchen Leuten stärker auf den Zahn zu fühlen. Wenn ich jemals dazu kommen sollte. Ein Seufzen geht durch das Rudel und Sam spricht mit belegter Stimme "Du bist zu schwach und brauchst etwas zu essen! Ich will nicht für den Tod eines Bruders verantwortendlich sein. Folge uns!" er war schon dabei sich um zu drehen und mir den Rücken zu zu kehren, dreht sich dann aber doch nocheinmal um , um auf meine Antwort zu warten. Mir ist bei den Gedanken nicht wohl, Saphaela tiefer in das Revier der Wölfe zu schleppen, aber ich sehe in ihren Augen den Durst, der sie fast um bringt. Irgendwo hier muss es etwas Blut geben und sei es nur eine Blutkonserve! Ich muss unbedingt etwas gegen dieses Funkeln in ihren Augen tun, dass sie für mich etwas zu sehr Vampir sein lässt und fast meinen Instinkt weckt sie zu töten. "Wir folgen dir. UNS gibt es nur im Doppelpack!" gebe ich entschlossen zurück. Egal wie hungrig ich bin und wie stark mein Überlebenswille daran zerrt, meine Liebe zu meiner Schwester ist ungebrochen und so soll es immer sein, dass hatte ich mir in den Tiefen meiner Seele geschworen. Egal was passiert und wie stark wir uns verändern mögen, ich bin da wo sie ist und das auf Lebenszeit! Nach all dem was wir durch gemacht haben, nach all dem was passiert ist und was wir verloren haben, ist es meine Aufgabe für sie zu sorgen. Das bin ich meinen Vater schuldig und mir selbst auch! Sam nickt nur kurz und setzt dann zu einem Sprint an, der seine Muskeln unglaublich dehnt, dass ich sie knacken höre. Die Anderen warten bei uns nur um Zeuge meiner Verwandlung zu werden. Es gibt ein kaum wahrnehmbares Knacken und schon steht mein tierisches Ich vor ihnen, mit dem struppigen Bronzeroten Fell und dem grauen Fleck auf dem rechten Ohr, meine Augen glitzern in einem hellen blau und das andere in einem dunklen Braun. Mein Markenzeichen als Kind war es schon immer, dass ich mich damit rühmen konnte verschiedene Augenfarben zu besitzen. Das Blau meiner Mutter und das Braun meines Vaters. Ich warte darauf bis Ela zögernd auf meinen Rücken steigt und sich an meinen Nacken fest klammert. Doch wieder ist ihre Stärke nur ein Hauch ihrer selbst, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Leah und Seth flankieren uns in großen Abstand als ich zu rennen an fange und die für mich beruhigende Kälte meiner Schwester auf den Rücken fühle. Ich kann mich nicht mehr auf ihren Herzschlag verlassen, der mir bewusst machen kann, dass sie in Ordnung ist, aber ihr Atem fließt sanft und ungebrochen, also zähle ich einfach auf meinen Instinkt das es ihr gut gehen muss. Es muss einfach! "Ein Wolf und ein Vampir, die auch noch Zwillinge sind, dass ist doch mal eine ganz neue Kuriositätensammlung in la Push!" murrt Leah in sich hinein."Wir haben ja nicht schon genug Ärger gehabt!" "Es ist sicher das sie nicht bei uns bleiben kann, Sam wird die Kleine nicht in la Push lassen, das ist klar!" brummt Jacob dazwischen. "Bist du dir da sicher? Ich meine, es ist schon unglaublich das er sie überhaupt über die Grenze lässt, langsam mache ich mir Sorgen ob unser Alpha langsam Handzahm wird!" "Ich weiss ja nicht ob ich mich noch mal wiederholen muss, aber ich höre alles was ihr sagt klar und deutlich!" fahre ich ihnen grob ins Gespräch."ZU deutlich für meinen Geschmack!" Sie wechseln schnell einen vielsagenden Blick und ich konzentriere mich lieber darauf den Rücken Sams im Blick zu haben, als auf ihre Gedanken. Denn wie ein Wunder gelingt mir gerade das ziemlich schnell und bald habe ich nur noch den beruhigenden Athem Elas im Ohr, die ihren Bauch jetzt flach auf meinen Rücken gepresst hält und ihre verdreckten Haare im Wind hinter mir her flattern. "Unglaublich das du das aus hältst sie einfach so zu tragen, ohne ihr an die Gurgel springen zu wollen." löchert mich Seth plötzlich von der Seite und deutet mit der Schnauze auf Ela, die ihn mit ihren roten Augen neugierig mustert. Das sie so ruhig ist, müsste mich alarmieren, allerdings bin ich viel zu sehr damit beschäftigt mich auf unsere zu schnell zu überzeugenden "Freunde" zu konzentrieren. "Übung!" gebe ich knapp zurück. "Was ist nur passiert? Ich meine, irgendwas stimmt mit euch nicht!" Ich will ihnen nicht davon erzählen, obwohl das jetzt der beste Zeitpunkt ist wo Ela es nicht hören kann. Es würde sie viel zu sehr auf wühlen , dass ganze Drama vom neuen zu hören und mir würde es gut tun, sich den ganzen Mist von der Seele zu reden. Vielleicht verstehen sie uns dann und Ela ist nicht mehr die Bedrohung die durch 3 Wölfe flankiert werden müsste. Nichts in der Welt bringt sie dazu einen Menschen an zu fallen! Da lege ich meine Hand ins Feuer! Oder meinen ganzen Körper, ganz egal was, ich würde es tun! Ich will schon die Erinnerungen aus meinem Kopf graben um sie den Rudel zu zeigen, doch plötzlich merke ich wie Ela auf meinen Rücken zu schwanken beginnt und ihre Hände nur noch flach auf meinen Fell liegen. Ich mache noch den letzten Satz, bis sie langsam von mir herunter zu kippen droht und ich meine weiche Seite unter sie werfe um den Sturz zu bremsen. ********************************** So, das ist das erste Kapitel von Horror_Vacui. Meines wird folgen ^^ Hoffen es gefällt euch. Kapitel 2: frevelnd (Saphaelas Sicht) ------------------------------------- Ich spüre nur, wie immer weiter die Kraft aus meinem Körper weicht, die Energie, während das Brennen in meiner Kehle zunimmt, stärker wird, kratzt, anschwillt und seinen Hals noch verführerischer wirken lässt. Sein berauschender, etwas herber Duft umweht meine Nase und mir bleibt keine andere Wahl, als los zu lassen, von seinem Rücken zu rutschen, bevor es mich übermannt. Seine weiche Seite legt sich sofort unter mich, bereit mich vor dem Aufprall, wie vor jedem Schmerz, zu beschützen. Wir automatisiert schleppe ich mich vorsichtig von seinem Körper weg, muss einfach ein wenig Raum zwischen uns bringen, um klarer zu werden, den Durst zu unterdrücken, dass Verlangen nach Blut nicht übermächtig werden zu lassen. Immer wieder schießt dieser Gedanke durch meinen Kopf. Er würde es mir geben. Mein Bruder würde mir bereitwillig seine Kehle hin halten, seinen Lebenssaft wie auf einem Silbertablett servieren, dieses leicht bittere, so angenehm schmeckende Blut, das meine Zunge benetzen, meine Speiseröhre hinab laufen.. Nein, ich darf nicht daran denken. Ich bin kein blutdürstiges Monster, darf mich nicht von dem Verlangen beherrschen lassen, wie ein Tier nur für die Befriedigung meiner Begierden leben. Ich muss für ihn leben. Vorsichtig richte ich mich auf, suche nach meinem Bruder und entdecke seinen massigen Körper, seine Augen, wie er sich über mich beugt, so besorgt, wie eh und je. Sein Blick spricht Bände, als er mir seinen Hals hin hält. Ich schüttle nur schwach den Kopf. Mit einemal taucht ein großer rostbrauner Wolf vor mir auf, tritt zwischen ihn und mich, reißt mich aus Sevs Blickfeld und zieht damit seine Wut auf sich. Er knurrt, fletscht die Zähne und blickt mich aus diesen dunklen, fast schwarzen Augen heraus an, als hasse er mich. Ich fühle die Angst deutlich, wie sie in mir aufsteigt. Weg, ich muss weg. Stolpernd, strauchelnd versuche ich aufzustehen, kriche halb vor ihm davon, und bemerke zu spät den schwarzen Wolf, der vor mir auftaucht und mir den Weg versperrt. Die beiden Fremden wechseln einen Blick und scheinen sich abzusprechen, was mit mir geschehen soll, als plötzlich mein Bruder wieder neben mir auftaucht, in seiner menschlichen Gestalt. „Rührt sie nicht an!“ Noch immer dringt etwas, das einem drohenden Knurren nahe kommt aus seiner Kehle. Anscheinend versprechen sie sich vorerst nicht zu rühren, denn langsam dreht Sev sich zu mir um, während er noch versucht alle im Blick zu behalten. „Du musst trinken Ela! Wer weiß was sonst mit dir geschieht?“ „Ich kann nicht.“ Ich erkenne meine eigene Stimme kaum. War sie schon immer so rau und kratzig gewesen? „Ich will das nie wieder tun!“ „Aber du musst, verdammt!“ Plötzlich greift er nach irgendetwas und reißt sich die Kehle gefährlich nahe an der Halsschlagader auf. „TRINK!“ Er schreit es mir entgegen, doch ich nehme es kaum wahr, sehe nur das Blut seinen Hals hinab laufen, rotes, schmackhaftes Blut. Wie von selbst schießt mein Körper hoch, meine Fänge, pressen sich tief in seine Halsbeuge, saugen gierig jeden zu ergatternden Tropfen auf und entfesseln ein wahres Spektakel meiner Geschmacksnerven. Etwas bitter, aber angenehm, wundervoll, genau wie ich es in Erinnerung hatte. Mit jedem Sog fühle ich mehr Kraft in meinen Körper zurück kehren, Energie, die mich am Leben hält, Energie die ich meinem Bruder.. Urplötzlich dringt es wieder in mein Gedächtnis, Sev, mein Bruder, ihm entziehe ich seine Kraft. Vor Schreck stocke ich und werde auch schon von ihm weg gerissen. Ich hatte nicht bemerkt, wie die vier fremden Wölfe uns gepackt, wie Sev mich mit seinen Armen umschlungen, mich an seinen Hals gepresst hatte. Schmerzlich krache ich gegen den Baumstamm, rutsche daran herab und bin noch wie betäubt von dem Geruch, der mir weiter um die Nase weht. Erst als ich ihn sehe, wie er auf die Knie gefallen, da hockt, nach Luft schnappend, die blutende Wunde haltend, wird mir wirklich bewusst was ich getan hatte, schon wieder getan habe.. „Nein.“ Ein Schluchzen entringt sich meiner Kehle und lässt die Wölfe zu mir herum fahren, allen voran der rostbraune. Sev hebt ebenfalls langsam seinen Blick. Ich erkenne die Entschlossenheit und die leise Entschuldigung, die mir die Notwendigkeit vor Augen führen sollen, doch alles was ich sehe ist seine gebeugte Haltung, seine Schwäche. Immer wieder schüttle ich den Kopf und sinke nur noch weiter in mir zusammen. Nein, ich hatte es wieder getan, sein Blut getrunken, ihn verletzt und ausgenutzt. Sev will sich auf mich zu bewegen, doch die anderen Wölfe halten ihn zurück, wollen ihn von dem Monstern fernhalten, das ich bin, doch trotzdem zwängt er sich wutentbrannt an ihnen vorbei, auf mich zu und schließt mich schlussendlich erneut in seine warmen, schützenden Arme. Ich kann mich immer auf ihn verlassen, auf seinen Schutz, die Geborgenheit, den Teil Familie, der mir geblieben ist, so wie ich ihm geblieben bin. Er rutscht nicht einen Zentimeter von mir weg, als er sich wieder in den großen bronzefarbenen Wolf verwandelt, schirmt mich weiter von den anderen Wölfen ab, deren Beschluss ungewiss bleibt. Freund, oder Feind? Würden sie uns am Leben lassen, oder töten?.. Meine Hand wandert ganz selbstverständlich, während ich versuche diese Gedanken zu verdrängen, an seine fellüberzogene Wange und ich kraule ihn hinter dem Ohr. Wir müssen wohl ein seltsames Bild abgeben, ein Vampir, an einen Baum gelehnt, über ihr ein Wolf, den sie krault und leise wimmernd immer wieder um Vergebung bittet. „Es tut mir so leid Sev, so leid. Ich wollte das nicht, wollte es nie wieder tun und nun habe ich doch. Wenn ich nur nicht so schwach wäre, wenn ich mich gegen den Durst doch wehren könnte…“ Er unterbricht mich, indem er mit seiner großen feuchten Zunge einmal schwach über mein Gesicht leckt. Ich kuschle mich an ihn, nicht im geringsten beruhigt, nicht im geringsten überzeugt. Doch ich kenne meinen Bruder und es bleibt nichts mehr zu sagen, was er nicht schon von mir gehört hatte. Unzählige Male haben wir darüber diskutiert und immer war es abgelaufen wie jetzt. Er zwang mich zu trinken und wird es immer wieder tun, aber nächstes mal würde ich stark sein, das schwöre ich mir. „Ich liebe dich Sev.“ Und ohne das er etwas erwidert, weiß ich, das es ihm nicht anders geht. Wir klammern uns in dieser Welt an einander, wissend, das es nichts gibt, was je so viel bedeuten kann. Wieder leckt er mir quer übers Gesicht und ich muss fast ein wenig kichern, während er mir auch noch mit seiner Nase in die Seite stupst, doch als ich über seinen Kopf hinweg die ernsten Gesichter der anderen Werwölfe sehe halte ich abrupt inne. Sie sind so anders als er, so viel wütender, kaltherziger und so sehr voller Hass auf mich? Auf Vampire im Allgemeinen? Nicht zum ersten Mal keimt dieser Gedanke in mir auf, dass wohl viele Vampire so sein mussten wie.. jene.. Der Gedanke schmerzt, die Erinnerung und ich versuche sie schnell wieder im Schatten zu begraben. Ich zittere leicht, als ich meinen Bruder von mir weg schiebe und auf die Fremden deute. „Wir sollten ihnen folgen, oder?“ Sev blickt sich schnell zu allen Vieren um und will mich wieder auf seinen Rücken ziehen, als der rotbraune Wolf plötzlich, etwas unwillig vortritt. Anscheinend redet er wieder mit meinem Bruder, der lauter werdend knurrt und uneinsichtig seinen Kopf hin und her wirft. „Was sagen sie?“, frage ich vorsichtig und stupse den bronzefarbenen von der Seite an. Sein Kopf schnellt zu mir herüber und er schaut mich aus großen Augen an, als plötzlich der rotbraune einen weiteren Schritt nach vorn macht und nun direkt neben mich tritt. Unschlüssig, wie ich das auffassen soll starre ich ihn ein wenig erschrocken an. Diese großen fremden Werwölfe machten mir schon ein wenig Angst, seit ich das erste Mal direkt in ihre Augen gesehen hatte und auch eben dieses Gefühl breitet sich jetzt in mir aus. „Was willst du von mir?“ Meine Stimme zittert leicht und bricht sobald das tiefe Grummeln aus dem Rachen des Roten erklingt. Er beugt sich ein wenig herunter und versucht mir anscheinend zu verstehen zu geben, dass ich aufsitzen soll, doch Sev macht ihnen einen Strich durch die Rechnung, stößt mich von den Füßen, sodass ich auf seinen Rücken falle und mich vor Schreck sofort in seinem Fell festkralle. Was haben sie bezweckt? Sollte der andere mich etwa tragen? Aber warum? Mein Bruder setzt sich ungewohnt langsam unter mir in Bewegung und ich erkenne sofort was los ist und springe wieder von seinem Rücken, was alle Werwölfe in Angriffsstellung gehen lässt. „Ich kann allein laufen. Du musst deine Kräfte schonen.“ Er murrt kurz, lässt mich dann aber doch meine eigenen Beine gebrauchen, obwohl er nicht einen Moment von meiner Seite weicht und ich nun von fünf Wölfen flankiert werde, bis wir eine einsame Hütte im Wald erreichen. Kapitel 3: erinnernd (Severins Sicht) ------------------------------------- Es ähnelt einem Stall, einem Stall oder einem Gefangenlager. Beide Gedanken machen mir jetzt bewusst was wir für dieses Rudel sind. Das sie uns in so eine Bruchbude, weit weg von dem Dorf bringen, in dem sie wohnen. Es kommt mir vor als wären wir eine Krankheit, die in einem undurchdringlichen Raum eingeschlossen werden muss, bevor sie sich noch weiter ausbreiten kann. Meine Wunde am Hals juckt wie der Teufel, es schmerzt nicht mehr so sehr wie die ersten Male, aber ich gewöhne mich wohl nie an den ziehenden Beigeschmack. Mein Kopf beginnt so plötzlich zu brennen, wie meine Beine hektisch zittern . "Sev... !" Ihre Sorge springt aus jeder Silbe, als Ela auf mich zu gerannt kommt, aber von Sam wieder zurück gedrängt wird. Knurrend fährt er ihr in den Weg und lässt ihr nicht mal genug Zeit um sich wieder in ihre verängstigte Pose zurück zu ziehen. Bevor er sie anbellt und damit Meter weit von mir weg scheucht. Ich fahre wieder knurrend herum und versuche damit eine Hasstriade auf ihn abzuschießen, doch die Wörter sind nur formloses Gestotter. Sie hat mir wirklich die letzte Kraft geraubt, das wird mir jetzt klar und dazu liegt meine Mahlzeit Äonen zurück, wie es sich anfühlt. Dabei waren es weniger als drei Tage. Ich habe es einfacher mit meiner Nahrungsbeschaffung als sie, auch wenn sie sich weigert mein Blut zu trinken, wo sie schon keinen MENSCHEN schaden will, so habe ich es ihr tausende Male angeboten. Millionen Male unter Bitten und Betteln. Immer wieder reagiert sie so wie eben und immer wieder musste ich fast Gewalt anwenden um sie dazu zu zwingen. Die Wunde am Hals ist nicht die Erste! Wie gerne hätte ich ihr eben gesagt das ich sie auch liebe, aber als Wolf war der Schmerz erträglicher als eine weitere Transformation zu riskieren und damit in das kalte Wasser der menschlichen Emotionen geworfen zu werden. Tiere kennen kein richtig oder falsch, sie leben so wie es ihnen die Natur vor betet. Ich sehe sie erneut an, von dem Rest des Rudels flankiert, wo Sam Ela neugierig zu mustern beginnt. Auch ihm ist es aufgefallen! In ihren Augen wird das Crimson langsam wieder weiches orange und beginnt schon etwas golden zu schimmern. Ich weiss gar nicht, ob sie sich bewusst ist, dass sie eigendlich schon Vegetarier ist. Nun gut, nicht ganz, aber mich kann man nicht als vollwertigen Menschen betrachten. Ich gebe es auf Sam irgendwie befehlen zu können, dass er sie gehen lässt, zu sehr bin ich mit meinen summenden Gedanken beschäftigt und damit klar im Kopf zu bleiben. Zuerst sind es Leah und Seth die im Wald verschwinden und dann folgt Jacob ihnen, den Blick zwischen mir und meiner Schwester hin und her wendend, kurz bevor sie mir als Menschen das erste Mal begegnen und ich über die Ironie nur den Kopf schütteln kann. Sie sind alles Indianer! Natürlich sind sie das, wo ich doch weiss wer die Quileute sind. Schließlich waren es ihre Vorfahren die das "Virus" Wolf heraufbeschworen haben, nicht wissend, dass es nicht nur sie befallen hat ... . Sie gehen gebückt und sind wachsam. Obwohl, seitdem Ela mich angefallen hat (oder ich sie, reine Interpretationsfrage!) sind sie nicht mehr so ganz darauf bedacht sie zu sehr zu überwachen. Ihr Hunger ist gestillt, an ihrem eigenen Bruder und diese Tatsache lässt keinen von ihnen kalt. Ich höre ihre Gedanken nicht wenn sie Menschen sind, aber ich sehe ihre blassen Gesichter, die auf eine vernichtende Frage warten. "Hol das Fleisch!" befiehlt er plötzlich hinter mir und ich wirble herum. Sam steht da mit einer eisernen Maske als Gesicht und er beäugt immernoch Ela mit fragenden Blicken, bevor er Jacob einen Fingerzeig gibt, der sofort ins Haus trabt und kurz danach mit einer fast übergroßen Portion blutigen Steaks wieder kommt. Er streckt sie mir nur kurz hin und ich überrenne ihn fast um an das Fleisch zu kommen, ohne mich selbst zu transformieren. Mit lauten Knurren und Kauen falle ich über ihr Abendessen her und verschwende nicht mal einen Gedanken daran, dass es eigentlich ihnen gehört. "Wir hätten sie auch braten können, aber nach dem kleinen Snack deiner Schwester, hab`ich mir gedacht das du hungriger bist als zuvor. Grillfete ade!", seufzt Leah gleichgültig und fängt sich darauf gleich einen giftigen Blick von Sam ein. Ich seufze innerlich und in fast dem selben Atemzug ertönt erneut das nasse Reißen und ich stehe vor ihnen als der Rothaarige Mann der ich bin, nur mit blutverschmiertem Hals und Mund. Ich habe das Fleisch nicht ganz vertilgt, nur bis zu dem Punkt an dem ich behaupten kann, satt zu sein, aber mich nicht zu überfressen. Schließlich ist die Gefahr noch nicht vorbei! Funkelnd wandert mein Blick über ihre Gesichter und ich präge mir jedes Detail ein. Ihre dunkle Haut, die misstrauischen Augen und besonders Leahs schönes Aussehen lässt mich nicht ganz kalt. Ich bin nie der Kerl gewesen der sonderlich auf die typisch schönen Mädchen stand, die für mich alle nur wie ein Ei dem Anderen glichen. Aber sie hat etwas in ihrer Art, dass ich nicht verstehe und das ist es wieder, was mich ein wenig zu ihr hin zieht. Sie beachten Ela nicht, die immernoch unschlüssig vor Sam steht und meinen Blick sucht. Ich breite, sehr langsam und vorsichtig, meine Arme aus. Mehr eine Aufforderung das ich okay bin und sie zu mir kommen kann, als ein Versuch sie zu beschützen. Doch sie schüttelt nur den Kopf. "Bitte Ela!", flüstere ich. Ihre Nähe ist mir jetzt so wichtig, wie die Gewissheit das sie trotzdem immernoch ihr altes Lächeln bewahrt hat. Aber sie lächelt nicht, als sie Sam passiert und sich eine Minute später gegen meine Brust drückt. "Geht es dir wirklich besser? Was ist mit deinem Hals? Es tut mir so Leid, ich wollte nicht ... ." Ich küsse als Antwort nur das rote Haar, welches genauso aussieht wie meines und streichle ihr über die Wange. "Mich bekommt so etwas nicht klein Schwesterherz! Und hör auf dich zu entschuldigen, wir haben das Thema schon durch!" "Du fütterst sie!", platzt es plötzlich aus Seth heraus. Er ist bleicher als der Rest von ihnen und seine Augen sind fest auf den Boden vor sich gerichtet, die Hände zu Fäusten geballt."Wie alt ist sie? Ein paar Monate? Ein Jahr? Schaut euch ihre Augen an, dass ist nicht normal! Ich denke du fütterst sie seit sie ein Vampir geworden ist und das ist...ist... einfach nur abartig!" Die anderen sehen mich an, als erwarten sie das ich mich verteidige, aber ich streiche nur eine Strähne, aus dem starren Gesicht Elas, hinter ihr Ohr und lächle jetzt wirklich. "Richtig geschlussfolgert Schosshund!" "Du bist krank!" giftet er erneut. "Ich bin nur verliebt!" Ela zuckt als ich das sage und dabei herausfordernd in die Runde schaue, hoffend das meine Stichelei Früchte trägt. Der Nieselregen durchnässt uns etwas und hängt an ihren Haaren wie kleine Perlen aus Glas. Ich zupfe einige von ihnen aus ihren Strähnen, darauf wartend das eine neue Anschuldigung kommt. "Geschwisterliebe hin oder her, du weist das sie tot ist, oder?" betont Jake jetzt ganz beiläufig. "Nur komisch, dass sie trotzdem noch hier neben mir steht und für mich immernoch das Mädchen ist, was ich seit meiner Geburt kenne. Mit nur ein paar Grad kälterer Haut und roten Augen. Sie beißt keine Menschen!" "Nein, sie beißt nur dich!" meint Leah süffisant lächelnd und verschränkt die Arme vor der Brust. Dabei sehe ich wie sich ihre Augenbrauen ein wenig heben und ich fröstle unwillkürlich. Sam ist es, der dem Streitgespräch ein Ende macht und vorschlägt das wir ins Innere gehen sollen, dabei schaut er meine zitternde Ela an und wendet nur den Kopf ab um ihn leicht zu schütteln. "Wir tun dir nichts!", spricht er sie plötzlich ganz direkt an, "Wir haben nur ein paar Fragen!" Dann geht er ohne auf ihre Antwort zu warten auf den Eingang zu und schaut mich fast bittend an, sie zu überzeugen mit zu kommen und ich nicke nur. Ich schaue dabei zu, wie sich alle Vier langsam in das Häuschen begeben und drücke dann meine Schwester näher an mich, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern: "Sollten wir ihnen trauen?" Durchdringend sehe ich ihr in die Augen und versuche ihre Gedanken zu lesen, wie immer ohne Erfolg. "Haben wir eine Wahl?" fragt sie nur resigniert. "Du fühlst dich nicht wohl, oder?" ich versuche so zärtlich wie möglich mit ihr zu sein, doch sie wehrt sich gegen meine Zuneigung mit einem leichten Stoß gegen meine Schultern. "Mir geht es gut!" zischt sie nur. "Ich bin okay!" Ich weiss nicht woran es liegt, dass sie plötzlich so zurückweisend mit mir ist und dann sehe ich die neugierigen Gesichter der Anderen aus der Tür schauen, die uns fast mit Blicken drängen ein zu treten und ich schnaube nur mit zur Hälfte zu ihnen gewandtem Gesicht und bösartig verzogenen Augen. öffne leicht meinen Mund, beuge mich erneut zu ihr hinunter, diesmal noch vorsichtiger, noch zärtlicher und flüstere: "Ich liebe dich auch!" Unsere Wangen berühren sich dabei und ich bin mir nicht mal sicher ob sie es gehört hat, warte aber nicht auf ihre Antwort, sondern lasse nur von ihr ab und trabe mit gesenktem Blick auf das Rudel zu. Dabei reibe ich mir gedankenverloren den brennenden Biss an meinem Hals und bemerke nur wie jemand kaltes diese Hand nach unten zieht und mit ihrer verschränkt. Ich lächle diesmal ehrlich froh und es dauert nicht mal einen Moment bis wir zusammen in dem kleinen, stickigen Raum stehen. Sam und die Anderen haben sich um ein dürftiges Bett versammelt und starren uns an, als wir uns darauf nieder lassen. Die, an denen Ela zögernd vorbei geht, rutschen hektisch zur Seite. "Also los!", rufe ich seufzend, "Was habt ihr für Fragen?" "Ihr seid Geschwister?", fragt Sam schnell. "Dumme Frage!", erwidere ich. Unsere Ähnlichkeit ist unverkennbar! "Und du hast sie seit wann mit deinem Blut gefüttert?" "Es werden dieses Jahr fast 14 Monate!" "Es ist eigentlich ein Wunder das du das überlebt hast, normalerweise sterben Wölfe die von Vampiren gebissen werden ziemlich schnell. Es ist Gift für uns!" "Kommt darauf an, ob ich wirklich so bin wie ihr!" Erstauntes Schweigen, fragende Blicke. "Aber wie hast du das angestellt? Dir immer halb die Halsschlagader aufgeschlitzt, oder was?", unterbricht Seth uns grimmig, der Einzige der nicht verwundert ist. "So ähnlich!" erwidere ich und bemerke Elas Zucken neben mir. Sie drückt meine Hand und bittet mich damit nicht zu sehr ins Detail zu gehen und ich unterlasse es. "Wie ist das passiert? Ich meine, dass sie ...?" Jetzt ist es Jacob der mich löchert, aber wieder missfällt mir sein Blick auf Ela. Im Wald, als er sie tragen wollte, dachte ich erst, dass er es nur tun wollte um sie zu verschleppen, doch jetzt ist dort irgendetwas anderes, dass ich in seinen Gedanken nicht lesen konnte. Zu verschleiert waren sie und viel zu wirr. Ich öffne den Mund und lasse ihn wieder zu klappen, als ich merke wie Ela näher an mich heran rutscht und das Gesicht langsam auf meine Schulter sinken lässt und ich lasse nur die Augen reuevoll auf ihren Kopf sinken. Es ist viel zu früh das Thema anzusprechen und damit alles offen vor dem fremden Rudel auszubreiten. "Sie wurde gebissen als ich nicht da war. In der Nacht hatte ich mich mit einer Freundin verabredet und sie allein gelassen ..., als die Entscheidung gefallen ist ... . " Ich breche ab und stocke, bevor ich weiter spreche. Es geht einfacher als gedacht und tut wirklich gut." Ich habe sie gefunden als ich nach drei Tagen nach Hause gekommen bin und das war das erste Mal das sie mein Blut getrunken hat. Es hätte mich tatsächlich fast getötet, aber irgendwie hat mein Körper eine Art natürliches Antidot gegen ihr Gift entwickelt. Ähnlich wie es bei Menschen ist, die sich Schlangengift spritzen um bis zu einem gewissen Grad gegen das Gift immun zu werden. So habe ich mir nach ihrer Verwandlung immer wieder das Vampirgift eingeflößt, erst in geringen Dosen, dann stärkere, um ihre natürliche Nahrungsquelle zu werden. Sie wollte von Anfang an kein Menschenblut trinken und starb manchmal halb an ihrem Durst. Doch Vampire leben nun mal um zu trinken und so konnte ich sie 'überreden' mich zu beißen!" Ela drückt sich fester an mich und erschaudert ein wenig vor dem Gedanken, aber schweigt. Es scheint als schüchtern sie die Wölfe ein, oder sie hängt selbst ihren Erinnerungen nach. Was auch immer, es lässt mich die Sache schnell beenden. "Aber vor was lauft ihr weg? Was macht euch solche Angst das ihr in ein Gebiet kommt das ein fremdes Rudel bewohnt und damit eure Sicherheit auf`s Spiel setzt?", fragt Sam und behält dabei Saphaela im Blick, durchsticht sie mit imaginären Pfeilen und versucht ihr die Antwort zu entlocken. Kapitel 4: entscheidend (Saphaelas Sicht) ----------------------------------------- Ich weißt nicht, wie ich auf den Blick reagieren, wie ich mit der Situation umgehen soll, drücke mich nur weiter an Sev, hoffend fast schon betend, das sie mir nichts tun. „Wir.. wir laufen vor unserer Vergangenheit davon, vor dem was mich.. zu einem Monster machte.“ „Ela!“, knurrt Sev über meinem Kopf. Er hört sie nicht gern, die Wahrheit. Egal was er sagt, wie viel Menschlichkeit er mir zuspricht, oder wen er davon zu überzeugen versucht. Ich trinke Blut, ich ernähre mich vom Leben anderer Menschen, von seinem Leben. Vielleicht verliert er Zeit, verliert er Jahre seines eigenen Daseins, allein durch mich? Ich habe ihn nie so schwach gesehen, so müde wie heute, so kaputt. Ich schüttle nur den Kopf, löse mich keinen Zentimeter von ihm und wende mich den fremden Wölfen zu. Ihre neue Gestalt ist einschüchternd, so groß, so muskulös, noch stärker als Sev. Würden sie uns das spüren lassen? Was kann ich tun, damit sie uns nicht selbst töten, damit sie uns nicht richten, für das Verbrechen.. meiner Existenz? Mein Blick trifft unwillkürlich auf den eines besonders riesigen Jungen. Ich kann fast sehen, wie ich mich in seinen Augen spiegle, als er langsam näher kommt, auf mich zu. Sein langes dunkles Haar fällt ihm schon über die Schultern, die Muskeln zeichnen sich bedrohlich auf der Haut ab und dieser Blick.. Nicht zu deuten starrt er mich einfach an, als suche er nach einem Zeichen, einer Erwiderung? Noch bevor ich erneut die menschliche Entsprechung eines Knurrens hinter mir vernehme drückt mich Sev leicht zur Seite und schiebt sich zwischen uns, versteckt mich und stellt mich mit dem Rücken zur Wand. „Was soll das? Wollt ihr sie angreifen, oder reden? Kommt meiner Schwester nicht zu nahe!“ Ich lege ihm vorsichtig meine Hand auf die Schulter, worauf hin er sich sofort zu mir wendet, und lächle ihn müde an.. Müde.. ich bin es wirklich müde zu laufen, zu kämpfen, zu wissen, das der Tag nicht mehr weit sein kann, an dem sie uns findet. Vielleicht ist das unsere Chance? Sev wird es helfen und gut tun zwischen anderen Wölfen zu leben. Er kann lernen, kann Unterstützung finden, Geborgenheit in einer Art, in der ich sie ihm nicht geben kann. „Ist schon gut“ Mein Blick fällt wieder auf den Jungen, nein, den Mann, der sich auf uns zu bewegt hatte und mir fällt sofort auf, wie erstaunt er selbst darüber zu sein scheint. Die fast schwarzen Augen starren überrascht zurück, suchen ebenso nach einem Sinn seiner Handlung, wie ich, doch er würde Zeit haben es heraus zu finden. Ich habe mich entschieden. Die Zukunft macht mir nicht weniger Angst, aber wenn es ihn glücklich macht, werde ich ihn hier lassen, werde ich einfach gehen und meinen eigenen Weg finden... Oder? Ich schiebe mich ein wenig entschlossener, aber noch immer zitternd, an ihm vorbei. „Was habt ihr mit uns vor?“ Alle Blicke richten sich auf den scheinbaren Anführer der Gruppe, fragend. Hat er schon eine Entscheidung getroffen? Hat er unsere Zukunft schon entschieden? Er seinerseits sieht mich schweigend an. In seinen Augen ist etwas, das mich an Ekel erinnert, aber auch Interesse. Will er mehr über uns wissen? „Wir wollen mehr erfahren. Schließlich muss es einen Grund geben, warum du ein Wolf bist Severin und deine Schwester..“ „Wage es nicht sie zu beleidigen.“, zischt er unterbrechend und blickt ihn anscheinend herausfordernd an, denn sofort begeben sich alle wieder in ein Haltung, die sich nur als angriffslustig beschreiben lässt. „Bitte, ich will keinen Streit.“, werfe ich unsicher ein. In ihren Ohren muss es schüchtern klingen, schießt es mir durch den Kopf. Warum nur bin ich so schwach? Warum bin ich meinem Bruder eine Last, ihm im Weg? Das hier kann seine Chance sein. Ich will und werde sie ihm nicht kaputt machen. Ich bin bereit zu gehen, für sein Wohl und weiß doch, dass ich ohne ihn nicht sein kann, nicht leben oder existieren. Sev, mein Bruder, ist alles was mir aus der Vergangenheit geblieben ist und was mich in die Zukunft begleiten soll. Zukunft.. Wie wird sie aussehen, wenn ich mich jetzt entscheide zu gehen, oder zu bleiben? Er würde mich begleiten, oder? Ich blicke meinen Bruder vorsichtig von der Seite an und lächle schwach als er zurück schaut. In seinen Augen erscheint sofort wieder Sorge, dir unabdingbare Sorge um mich. Aber das ist noch etwas, das ich nicht identifizieren kann. „Was hast du?“ Sev flüstert, obwohl er doch weiß, das sie uns hören können. „Ich möchte das du glücklich wirst.“ Er sieht mich perplex an. Ich kann seine Gedanken fast hören. Wie kommt sie jetzt darauf? „Das ist deine Chance Sev, dieses Rudel.“ Meine Stimme hört sich stärker an, als ich erwartet hätte. „Sieh sie dir an. Jeder von ihnen ekelt sich vor mir, verabscheut mich, aber du.. Du bist..“ „Sag es nicht!“ Seine Stimme hat wieder diesen leichten Anklang von Wut. „Du bist einer von ihnen.“ Ich sage es ganz leise, vorsichtig und berühre seine Wange, streichele sie, ganz sanft. „Nein.“ Er stößt das Wort von sich, ohne jegliche Aggression. Ich höre nur.. Traurigkeit? Schmerz? „Sie hat recht.“ Ich schaue zu dem Anführer, dankbar, wohl wissend das er es einfach übergehen wird, aber trotzdem, mit eben dieser Empfindung im Blick. Ohne darauf zu achten nimmt Sev mein Gesicht in beide Hände. „Niemals. Nicht ohne dich. Nichts ist wichtiger als du.“ „Bitte.“ Hätte ich doch Tränen, könnte ich doch all diesen Schmerz heraus lassen, der sich in meinem toten Herzen sammelt, als ich seine Augen sehe, ihn sehe. Ich hatte gedacht er würde toben, rasen vor Wut, doch diese leise, leidende Stimme, ertrage ich nicht. „Ich will das du glücklich wirst.“ „Nur mit dir.“, erwidert er schlicht und schließt mich in seine feste Umarmung Für ihn ist die Sache erledigt und es bringt nichts weiter darüber zu reden. Ich seufzte ergeben und kuschle mich in seine warme Umarmung, die meine kalte Haut, fast wieder menschlich macht, mich zu früheren Empfindungen zurück führt und mich erschaudern lässt. „Dann muss sie auch hier bleiben.“ Alle Augen richten sich sofort auf den Rudelführer, als er das sagt. „Wie bitte?“ Alle außer dem besonders großen wirken nicht nur geschockt, sondern auch verärgert. Sie scheinen ihren Anführer für verrückt zu erklären. „Ein Vampir auf unserem Gebiet? In La Push?“ „Sie ist mitten in einem Rudel Werwölfe. Sie kann niemandem etwas tun, wir behalten sie im Auge und lernen diese beiden kennen. Ihre Geschichte interessiert mich. Auch der Rat wird wissen wollen ob es noch andere Familie wie unsere gibt. Beide wirken nicht wie Ouileute.. Es muss also etwas anderes sein.“ Er überlegt laut, während er auf Sev schaut. Sein Blick ändert sich als er bei mir ankommt. „Natürlich musst du ein Stück außerhalb leben, denn du hast dich nicht genug unter Kontrolle um unter Menschen zu sein.“ Es ist keine Frage, nur eine Feststellung. „Ab jetzt ernährst du dich von Tierblut. Menschen bleiben tabu. Verstanden?“ Ich nicke, da ich mich innerlich längst entschieden habe. Was habe ich für eine Wahl? Für meinen Bruder, für Sev, sage ich mir immer und immer wieder. Als eine Art Mantra wandert es durch meinen Kopf, zieht seine Bahnen und erinnert mich auf ewig an diesen Moment. „Sam..“ „Ich weiß das ihr Einwände habt, aber was sollen wir sonst tun? Das ist die Möglichkeit vielleicht etwas über andere Werwölfe zu erfahren und außerdem..“ Er braucht nicht zu ende zu sprechen, denn alle wissen was er sagen will.. außerdem über unseren Feind. Ich schaue wieder zu Sev und nicke langsam. „Du bist dir sicher?“ „Ja.“ „Dann ist es beschlossen, wir bleiben, vorerst.“ Sam und Sev schauen sich eine schrecklich lange Zeit herausfordernd an, bevor sich alle Blicke wieder auf mich richten. Von liebevoll, über angeekelt, wütend bis hin zu etwas undefinierbarem, war alles darin vertreten. Kapitel 5: überraschend (Severins Sicht) ---------------------------------------- Ich suche immernoch die Pointe in ihren Worten. Sollte es wirklich so einfach sein und sie überzeugen? Würde Sam wirklich meine Schwester in Ruhe lassen? Wenn mich meine Intuition nicht Lügen straft (und das tut sie sehr selten) , dann steckt hinter ihrer Handlung ein weit aus tiefgehender Grund, als der, den sie uns preisgeben. Nun gut, es ist klar, dass sie hier die perfekte Chance haben ihren Feind näher kennen zu lernen, aber es lässt mich nicht los, dass sie über Vampire mehr wissen , als sie sagen wollen. Ich weiss einfach, dass hier etwas schief läuft und das verdanke ich nicht nur meinen sowieso überreizten Gedanken. Und Ela, als Versuchskaninchen? Ich knurre bei dem Gedanke und schaue sie alle der Runde nach an. Sam verspannt sich noch mehr, als ich seufzend den Kopf schüttle und meine: "Ich werde euch nicht versprechen, wenn das Tierblut bei Ela nicht an schlägt, dass ich mich ihr nicht wieder anbiete. SIE zwingt mich zu rein gar nichts Sam, ich opfere es aus freiem Willen, also hör` auf deinen Befehl wie einen Vorwurf klingen zu lassen!" "Sev, hör`bitte auf!" flüstert es an meiner Brust und ihre crimsonfarbenen Augen funkeln zu mir hoch. "Nein, hör`du auf Ela! Du müsstest wissen, dass ich alles für dich tun würde." "Ja, das weiss ich, aber jetzt bitte ich dich einfach nur darum, dass du nichts für mich tust" Autsch! Das schmerzt! Ich verziehe mein Gesicht gequält und lasse von ihr ab, etwas zu hektisch, als das sie nicht bemerkt hat, dass ich wieder mal wegen nichts und wieder nichts gekränkt bin. Ich drücke ihr nur die Hand auf den Mund, als sie wieder etwas sagen will. "Und ich bitte dich darum still zu sein!", brumme ich und schaue sie dabei nicht an, sondern Leah, die unser Verhalten wie ein Detektiv zu mustern begonnen hat. Sam wiederspricht mir nicht, sondern rappelt sich langsam auf die Beine, streicht sich die Haare aus dem Gesicht und meint: "Ihr braucht beide erstmal eure Ruhe. Besonders du Severin musst schlafen, es ist unschwer zu erkennen, dass gerade du dich ausruhen musst.." Er wendet sich seinem Rudel zu. "Kommt! Morgen ist auch noch ein Tag!" Sie traben als Gemeinschaft aus dem Zimmer und zeugen nur noch meiner jämmerlichen Gestalt mitleidige Blicke, die alle Sam Recht geben, dass ich schrecklich aus sehen muss. Leah mustert Ela und ihr zerzaustes Haar, als würde sie einen Plan entwickeln es in eine ultramoderne Hochsteckfrisur zu verwandeln und ich frage mich aprubt was sie dazu bewegt plötzlich so, naja, so handzahm ihr gegenüber zu sein. Aber um so glücklicher bin ich als ihre Körper sich endlich aus der Tür schälen. Ela regt sich jetzt etwas auf der Matratze, wo ich sie zurück gelassen habe, bevor ich durch einen Spalt das Rudel beobachte, das immernoch vor unserer Hütte kampieren. "Sie lassen zwei Wölfe hier! Jared und Paul, die uns überwachen.", übersetze ich das Gemurmel das von draußen kommt. "Der Rest kommt Morgen wieder und bringt uns neue Kleidung mit, wir sehen wohl wirklich so bemitleidenswert aus!" "Sev ich ... ." beginnt sie und schlägt die Finger krampfhaft ineinander. Ich springe auf und bin eher bei ihr, als sie auf sehen kann, umfasse ihre Finger und drücke sie in eine Pose, bei der sie sich unmöglich, gewollt oder ungewollt, verletzen kann. "Ich weiss genau was du mit deinem Gerede vorhin andeuten wolltest. Mit diesem Geschwafel darüber, dass dieses Rudel meine Chance ist. Wir kennen einander besser als irgendjemand und so wie ich entscheide ob ich dir mein Blut gebe oder nicht, so entscheide ich auch was mein Bestes ist. Bitte Ela, ich sage dir das nur jetzt und Heute und nur dieses eine Mal: Ich will und kann nicht ohne dich sein. Es würde mich um bringen, wenn ich nicht wüsste das es dir gut geht! Fühlst du dich so schlecht bei mir, dass du gehen willst?" Ich kenne dieses Funkeln in ihren Augen, dass Tränen werden sollen, aber nur der Nachhall einer starken Emotion sind. Meine Arme strecken sich nach ihr aus und ich warte auf ihre Erwiderung, auf die Erlaubnis das zu tun was ich jetzt will. Sie beugt sich leicht nach vorne und lässt mich sie umarmen und an mich drücken. Jetzt fühle ich mich schlecht, weil meine Frage gleichzeitig ein Ultimatum ist. Ich zwinge sie förmlich bei mir zu bleiben, aber doch befiehlt mir das mein verdrehter Geist, mit dem Befehl sie unbedingt bei mir zu behalten. Bin ich verdreht? Ja, das kann ich mit Sicherheit sagen, denn die Monate haben mich zu dem werden lassen was ich jetzt bin. "Schlaf jetzt bitte Sev! Du brauchst wirklich Ruhe!", bittet sie und ich krieche auf das Bett, ohne von ihr ab zu lassen, strecke meine Beine so weit aus wie es geht und bette meinen Kopf in ihren Schoss. Wo ich schon schlafe, seitdem wir weg gelaufen sind, aber auch nur dann, wenn mein Körper fast ohnmächtig wird. Schlafen ist ein Luxus, den ich mir nicht erlauben konnte und kann. "Denkst du sie wird uns hier finden?", fragt Ela ganz ruhig, als wüsste sie nicht von wem sie gerade sprach und meine Augen flammen wieder auf. "WENN sie sich hier zeigt, dann bin ich der Erste der ihr das dreckige, steinerne Herz aus der Brust reisst!" Ela zuckt unter mir und unterlässt es mich am Oberarm zu streicheln. "Sie ist... ." "...nicht mehr das von Früher!", schreie ich sie fast an und erkenne wie monströs ich damit auf sie wirken muss, bevor ich versuche wieder gefasster zu sprechen. "Nicht das ihr Gewissen jemals aus etwas anderen bestand ,als aus Stein." Sie hat wohl bemerkt das mich das Thema immernoch auf die Palme brachte und der Hass auf diese Person nicht verraucht war. Egal wie viel Zeit vergehen und wie weit ich weg laufen würde, so viele Kilometer konnte ich nicht zurück legen, um sie gegen den Hass auf sie auf zu wiegen. Ela sagt nichts, doch ich höre ihren schleppenden Atem und das Zittern ihrer Hände ist ein weiterer Beweis, dass ich ihrer Meinung nach falsch liege. Ela braucht nichts zu sagen, dass ich sie verstehe. Es reicht ein Augenaufschlag, ein Atemzug, ein Erbeben ihres Körpers. Meine Lider wurden furchtbar schwer, als sie sanft meine Wange krault , ich mich schnurrend ihren Händen ergebe und meinen Nacken völlig bloß vor sie hin strecke. Die selige Schwärze umfängt mich mit eiskalten Fingern, die über meine Wange gleiten und an meinem Hals Halt machen. Das Scharren an der Tür weckt mich nicht sofort, eher rolle ich mich zur anderen Seite und döse schon wieder ein, bis es ein lauten Kratzen wird. Hellwach, wie ich dann bin, springe ich auf, in der typischen Angriffspose wie immer stehe ich vor dem verlassenen Bett. Ich erkenne Ela, nah an die Lücke gedrückt, aus der ich hinaus geschaut habe, als das Rudel noch dort stand. "Es ist ein grauer Wolf!" stellt Ela fest und sieht mich unschlüssig an. "Leah?" Ich bin ehrlich überrascht, als ich das Holz öffne und sie sich gerade ein T-Shirt über wirft. "Morgen ihr Beiden! Der Weckdienst ist da! Nein, Scherz! Ich wollte nur mal sehen wie es euch so geht!" Ein schiefes Lächeln umspielt ihren Mund als sie mich völlig verschlafen dort sieht, nichts weiter als eine dunkle Hose am Leib, der Oberkörper vollkommen nackt. Ihr interessierter und etwas bewundernder Blick entgeht Ela nicht, die wohl schneller etwas bemerkt, was ich übersehe. "Hunger? Durst? Neue Kleidung gefällig? Oder wie wäre es wenn wir mal einen kleinen Spaziergang machen Sev? Ich kann mir denken, dass du ziemlich steif von dem schlafen auf dem unbequemen Bett bist. Würdest du mit nach La Push kommen ... ." Ich lasse nur meinen Hals kreisen und beachte ihre Stichelei gar nicht, sondern sehe nur Ela an, die mir einen vielsagenden Blick schenkt, sich von der Spalte los eist und nur das Gesicht verzieht, als sie an mir vorbei läuft. Mir entgeht das nicht und ich muss seit langer Zeit mal wieder richtig herzhaft lachen. "Zwei Frauen verstehen sich nie gut!", witzle ich und wende mich Leah zu."Ich lasse sie hier nicht alleine, tut mir leid!" "Jared und Paul sind noch draußen, die könnten auf sie auf passen!" "Sicher!", meine ich sarkastisch und reibe mir die schmerzende Schulter. "Ach komm schon Sev, vor die Tür kannst du ja wohl einen Augenblick nicht? Ich will dich was dringendes fragen!" Überrascht ziehe ich die Augenbrauen nach oben und starre unsinnig auf Ela, die nur mit dem Kopf schüttelt und mit den Händen umher wedelt, als wolle sie Fliegen verscheuchen. Dennoch, ist das eine gute Gelegenheit mal mit einer von ihnen unter vier Augen zu reden, wo die Anwesenheit meiner Schwester ihre Münder zu versiegeln scheint. Außerdem , muss ich zu geben nicht ganz uninteressiert daran zu sein, was sie zu sagen hat. Wo Leah zuvor schon mein Interesse geweckt hat, ist das der perfekte Augenblick um ihr näher auf den Zahn zu fühlen. Also bewege ich mich langsam auf den Ausgang zu und schließe die Tür ohne Ela nocheinmal zu beachten, nicht ohne zuvor Leah hinaus zu ziehen. "Also was ist?", frage ich streng. Keinen Millimeter bewege ich mich von den Eingang weg und Leah lächelt nur als sie meine Starrköpfigkeit bemerkt. "Nichts weiter, ich wollte nur mal mit dir reden!", meint sie schnell. "Und deine Frage?" "Naja, es bezieht sich nicht auf deine Schwester, sondern auf dich ... .", druckst sie herum und wandert vor mir umher. "Schiess los!" "Mal ehrlich: Bist du es nicht Leid ständig den Beschützer zu spielen? Ist es denn nicht anstrengend immer eine Klette am Hals zu haben?" Sie spricht es so laut aus, dass es unmöglich ist, dass es Ela nicht gehört hat und ich verziehe meine Augenbrauen zu einem buschigen v, aber Leah hebt nur ihre Hände abwehrend, als ich Meine zu Fäusten balle. "So war das nicht gemeint Sev! Ich will nur etwas mehr von dir erfahren." "Hat dir das Sam aufgetragen?", knurre ich. "Sam?" Sie lacht plötzlich auf und der Schmerz hallt darin unverkennbar mit. "Sam hasst mich. Er würde mich nie um so etwas bitten. Nein, ich bin hier, weil du MICH interessierst!" Ich? Ich hatte gar nicht bemerkt das Leah Gestern irgendein Interesse an mir geäußert hatte und irgendwie war es mir auch ein wenig unbehaglich, dass sie die Fakten so klar auf den Tisch stellte. Genauso wie es mich stutzig und argwöhnisch werden lässt. "Wir haben einiges gemeinsam! Und ich bin nicht der Mensch, der ewig herumdruckst um das zu sagen was ich denke!" Nein, Leah ist eher der direkte Typ und das war es auch, was mich auf sie aufmerksam gemacht hat. "Okay, ich bin natürlich auch neugierig weil du anders bist als wir, aber vor allem möchte ich wissen was dich so mit deiner Schwester verbindet. So etwas hab`ich noch nie gesehen!" "Wir sind Zwillinge, was ist daran so ungewöhnlich?" "Ich glaube nicht, dass du schon immer so ein Beschützertyp warst Sev! Egal was euch passiert ist, dass hat dich dazu werden lassen. Zu diesem mistrauischen, ernsten Kerl. Wir wollen euch nichts böses und ich bin nur hier um die Wogen zu glätten." Nein, ich war nie so gewesen. Viel eher war ich in der Vergangenheit der Typ, dem seine kleine Zwillingschwester immer egal war und der sich viel zu viel mit Mädchen rumgetrieben hat, um zu sehen was kommen würde. In der Schule der Rowdy, mit den schlechten Noten und in der Freizeit der Draufgänger mit der Ambition zur Kleptomanie. Meine Familie stand nicht geschlossen hinter mir, ausser meinwem Vater, der gerne meinte, dass mein Verhalten zur Pupertät eben dazu gehört. Ja, ich hatte mich selbst in den Ruin getrieben und bekam hiermit meine gerechte Strafe. Leah beobachtet meine Gesichtszüge genau, als ich daran zurück denke. "Nein, ich war nicht immer so!", stelle ich in Gedanken versunken fest. "Ehrlich Sev, ihr und wir kommen auf keinen grünen Ast, wenn ihr euch so zurück zieht. Denn wenn wir nicht wissen was euch solche Angst macht, können wir euch auch nicht helfen. Du musst endlich auf hören so argwöhnisch zu sein, nur so kann man bei Sam einen Stein ins Brett bekommen. Mit Vertrauen. Und wenn er dir erstmal vertraut, dann tut er alles um dir zu helfen ... ." "Euch!", unterbreche ich sie und sehe mit kalten Gesicht direkt in sie hinein. "Wir sind zwei!" Sie ließ ihren Wortschwall für einen Moment fahren und stoppt damit auch ihren hin und her wandernden Gang vor mir, bevor sie entschlossen auf mich zu kommt und nur ein paar Millimeter vor mir stehen bleibt. Sie ist einen Kopf kürzer als ich, aber das bringt ihr kaum Respekt ein. Aber ich lese etwas anderes in ihren Augen, dass mich merkwürdigerweise an Eifersucht erinnert. Völlig unmöglich! Warum soll Leah darauf eifersüchtig sein, oder sich etwas daraus machen? Was liegt wohl wirklich dahinter? "Du bist ganz ihr Mann, oder Severin?", knurrt sie. "Vollkommen!", antworte ich entschlossen. Und es vergehen nur Sekunden bis ich bemerke, dass ihr Kopf meinem gefährlich nahe kommt und als sich ihre Lippen auf meine drücken, bin ich völlig unfähig mich dagegen zu wehren. Perplex und völlig erstarrt fühle ich ihre Wärme, die Sanftheit ihrer Lippen und den Geruch nach Blumen, der von ihr ausgeht. Rosen, oder doch Vanille? Was ist es, dass mich kurz die Augen schließen und meine Wut auf sie fahren lässt? Was ist es nur, dass mich hier stehen lässt, so starr, als würde es mir gefallen? ***************************** So ein weiteres Kapitel unserer FF. Dieses ist wieder von GwYnPlAiNe Danke für die Kommis an alle Leser ^^ P.s. Es kommt noch heut ein neues Kap on *jubel* Kapitel 6: zustimmend (Saphaelas Sicht) --------------------------------------- Ich gehe langsam wieder zum Bett zurück und lasse mich einfach darauf sinken. Natürlich höre ich was sie sagt, höre jedes einzelne Wort und seine Erwiderung. „Nein, ich war nicht immer so!“ Seine Stimme klingt irgendwie trostlos, als er daran zurück denkt. Ich selber sehe mich immer als Last für ihn, die er an jenem grausamen Tag übernommen hat und obwohl er es mir so oft beteuert, das er ohne mich nicht leben könne, ist der Zweifel tief in mir verwachsen. Obwohl ich ein Vampir bin, habe ich nie versucht zu kämpfen oder mir Nahrung zu suchen, hing immer an ihm, ließ mich von ihm beschützen und weiter tragen, wenn mir der Weg unendlich lang und sinnlos vorkam. Ich seufze leise, sodass er es nicht hören kann und blicke mich, von einer unsterblichen Traurigkeit umhüllt im Zimmer um, als ich an früher zurück denke. Mutter, Vater, Sev und ich, eine Familie und wir waren glücklich, oder? Dad meinte immer, Sevs Verhalten sei normal und würde wieder vergehen und ich? Ich nahm es ihm nie übel, das er war, wie er eben war. Von klein auf, hatte ich ihn nicht anders gekannt, hatte nie wirklich viel Kontakt zu meinem Zwillingsbruder gehabt, den schließlich hielt mich meist meine Mutter im Arm, schützte und stützte mich, während er selbst die Welt erkundete. Wir sahen sie immer aus verschiedenen Augen, die Menschen und Perspektiven um uns herum, er aus seinem stürmischen und abenteuerlichen Erkunden und ich aus den behütenden, warmen Umarmung meiner Mutter. Sie hat sich immer um mich gekümmert, war immer da und schenkte mir kleine feine Kleider, steckte mir meine Haare hoch oder flocht mir Zöpfe, antwortete auf all meine Fragen und umsorgte mich voller Liebe. Wie hätte ich, als Kind, ihr Verhalten anders, als mütterlich, bezeichnen können? wie hätte ich ahnen können, das es einmal alles verändern würde, nicht normal war? Den Zwiespalt zwischen ihr und Sev sah ich nicht, sah ihn ja kaum mehr, als beim abendlichen Zusammensein, oder den täglichen Schulbesuchen. Wir waren grundverschieden und uns verband nichts, als unser Blut.. Aber selbst das teilen wir heute nicht mehr. Es ist seltsam, das wir gerade in dem Moment, da wir entgültig von einander verschieden wurden, so viel Halt beim anderen fanden, so viel Zuneigung und unser geschwisterliches Band um so vieles stärker wurde, ja gar erst zu existieren begann. Noch immer sind wir uns bei weitem nicht einig, haben unsere unterschiedlichen Ansichten über die Welt nicht abgelegt, nicht eine gemeinsame angenommen, sondern treiben einfach irgendwo dazwischen. Ich liebe meine Mutter, trotz all der Dinge, die sie getan hat, trotz allem, zu dem sie uns verdammt hat, aber er.. Hat er sie jemals geliebt? Wir haben nie darüber gesprochen, denn jedes Mal, wenn ich sie erwähne, rastet er aus, sagt er würde sie töten und ich bete jeden Tag, dass sie uns niemals finden möge. „Du bist ganz ihr Mann, oder Severin?“ Leahs Knurren reißt mich aus meinen Gedanken und lässt mich einen Augenblick aufschrecken. „Vollkommen.“ Eine schlichte Erwiderung. Ich weiß genau, seit wann es so ist.. Seit dem Tag meiner Verwandlung, seit dem Tag, an dem ich gestorben bin. Ganz langsam, möglichst bedacht kein Geräusch zu machen, schleiche ich mich aus der Hintertür. Ich möchte sie nicht belauschen. Trotz allem was Severin gesagt hatte, blieb dies seine Chance ein Teil des Rudels zu werden, eine neue Familie zu finden, die mehr zu ihm passt, als unsere alte, als meine Familie, denn das würde sie schließlich immer bleiben. Wie konnte ich ihm diese Gelegenheit zu nichte machen, selbst wenn mir Leah nicht gefiel, selbst wenn ich sie nicht mochte? Meine Schritte, so leise wie möglich auf dem Waldboden, führen mich nur wenige Meter vom Haus weg an einen kleinen Bach, den ich zuvor nicht bemerkt hatte. Ich stelle mich mitten hinein und beginn vorsichtig mir die langen Haare zu waschen und die kleinen Knoten heraus zu bekommen, die Äste und Zweige, die sich im Laufe der Zeit, einfach angesammelt hatten. Nach einiger Zeit schaffe ich es tatsächlich sie wieder einigermaßen glatt zu bekommen und lege mich einfach in den kleinen Bach, um den letzten Dreck zu entfernen. Zwischen den Bäumen dringt ein Flimmern von Sonnenlicht zu mir hindurch und ich genieße die leichte Wärme auf meiner Haut. Wie lange hatte ich keine Gelegenheit mehr dazu gehabt, einfach den Duft des Waldes einzuatmen, entspannt da zu liegen und dem Wind zu lauschen? Vielleicht konnte das hier auch meine Chance sein, ein wenig Ruhe zu finden? Als ich das Rascheln zwischen den Büschen höre, richte ich mich sofort auf und schaue in die entsprechende Richtung. „Du sollst dich nicht hier draußen rumtreiben!“, knurrt einer der beiden Männer, die schon gestern hier gewesen waren. Das müssen Jared und Paul sein. „Entschuldigt, ich wollte nur ein wenig..“ „Was du wolltest interessiert uns nicht Blutsauger! Wir lassen dich nur am Leben weil Sam es so entschieden hat.“ Ich weiche unwillkürlich einen Schritt vor seiner aggressiven Haltung zurück und stolpere fast, vor Angst nicht auf die Umgebung achtend, über einen Stein. „Wenn es nach uns ginge würdest du längst keine Gefahr mehr darstellen.“ Einer der beiden fängt an zu zittern und ich weiß genau was das bedeutet. Vorsichtig bewege ich mich einen weiteren Schritt zurück. „Paul, beruhig dich. Ich bin ja deiner Meinung, aber wir dürfen sie nicht angreifen!“ Der andere, der anscheinend Paul ist, unterdrückt das Zittern und schafft es nur schwer atmend sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Ich sage kein Wort, ziehe mich nur weiter zurück, als ich plötzlich aus den Augenwinkeln eine weitere Bewegung wahrnehme. Doch bevor ich Aufschreien kann legen sich zwei warme Arme um mich und eine Hand bedeckt meinen Mund, lassen nicht einen Ton durch meine Lippen. „Nicht schreien, sonst wird dein Bruder auf diese Situation aufmerksam und das willst du nicht, oder?“ Ich nicke vorsichtig und er lässt mich tatsächlich wieder los. In der Gestalt hinter mir erkenne ich den Rudelführer, der seine beiden Anhänger ziemlich grimmig anschaut. „Ihr solltet sie nur bewachen und nicht bedrohen!“, zischt er wütend und auf der Stelle verschwinden Jared und Paul wieder im Wald, doch nicht ohne mir noch einen hasserfüllten Blick zu zuwerfen. „Entschuldige ihr Verhalten.“, sagt er nun steif und bringt wieder ein paar Meter Abstand zwischen uns. „Sie hassen Blutsauger, wie es ja auch normal ist für Werwölfe, wie uns.“ Ich nicke, den Seitenhieb auf meinen Bruder einfach übergehend und will mich schon wieder ins Haus zurück bewegen, vor diesen Geschehnissen und dem bedrohlichen Mann fliehen, als er sich vor mir aufbaut. „Blu.. Saphaela, du hast es verstanden, du hast begriffen, das dein Bruder zu uns gehört, aber er wird nicht ohne dich hier bleiben. Auch das weißt du.“ Ich schaue ihn wie gebannt an. Was will er mir jetzt sagen? War er nur gekommen, um seine Rudelmitglieder an ihre Aufgabe zu erinnern, oder gab es noch einen Grund? „Selbst wenn du einfach weglaufen würdest, müsste er dir folgen.. Ich weiß nicht was zwischen euch ist, aber ich werde versuchen es heraus zu finden, daher darfst auch du bleiben.“ Wieder nicke ich nur abwartend und schaue an ihm vorbei, wage es nicht Sam in die Augen zu sehen. „Halte dich an die Regeln, betrete niemals La Push oder Forks und halte dich aus dem Wald raus, außer es begleitet dich jemand, nicht nur dein Bruder, auch ein anderer aus meinem Rudel.“ Ein erneutes, mechanisches Nicken.. Alles was in meinen Kopf dringt ist: Ein anderer aus meinem Rudel.. Also betrachtet er Sev schon als Mitglied, als Teil seiner Gruppe? Warum verursacht es Freude und Schmerz in mir? Ich war mir doch bewusst, das es ihn von mir entfernen würde und trotzdem, tut es nun so weh? „Hast du mich verstanden, Saphaela?“, fragt Sam mich gerade, etwas gereizt, da er wohl meinen abwesenden Blick bemerkt hatte, als plötzlich Sev um die Ecke des Hauses geschossen kommt, dicht gefolgt von Leah und sofort an meiner Seite ist, sich halb vor mir aufrichtet und mich von ihm abschirmt. „Was machst du hier?“, knurrt er in menschlicher Entsprechung wütend und fletscht seine Zähne. ******* Wie immer, kleines Dankeschön an alle Leser und super großes Danke für die Kommis und dafür, dass ihr Ela so mögt. ^^ *jubel* *Keks schenk* Bis zum nächsten lässt es nicht mehr lange auf sich warten, heitß, es dürfte heut noch on kommen. *smile* Kapitel 7: prägend (Severins Sicht) ----------------------------------- Sam und Leah, beide an diesem Platz, lassen mir einiges bewusst werden. Insbesondere ihre Absichten, die mich zuvor noch in die Irre geführt haben, aber jetzt ganz klar vor mir liegen. Es war ein Test. Leah sollte mich mit allen Mitteln ab lenken damit Sam freie Bahn auf meine Schwester hat, um was zu tun? Sie davon zu überzeugen, dass sie gehen soll , damit ich alsbald ein Teil seines Rudels sein kann? Um sie... ... zu töten? Sam reagiert auf meine aggressive Frage mit einem Kopfschütteln und weicht vor Ela zurück. Ich habe nur ihn im Blick, diesen hinterhältigen , manipulativen .... . "Es ist nicht so wie du denkst!", flüstert es neben mir und ich brauche eine Weile um zu realisieren, dass es Leah ist. "Was meinst du? Das dein Kuss vorhin nur ein Fake war?" Mein Knurren hat die Warnung im Ton, vor dem, was jetzt passieren muss. Ich kann den Blick von Sam einfach nicht abwenden, der so unglaublich selbstsicher hinter Ela steht, sich absolut keiner Schuld bewusst... . Ich zucke vor dem aufkommenden Kopfschmerz zurück und auch die Wut in mir trägt ihren Teil dazu bei, dass ich mich regelrecht schüttle und den Ausbruch nicht länger zurück halten kann. Ela, die die Gefahr eher sieht als alle Anderen, macht einen Schritt auf mich zu, doch dann ist es auch schon zu spät. Der bronzefarbene Wolf mit dem Namen Severin schießt über ihr durch die Luft und verbeisst sich in den Oberarm Sams, der plötzlich selbst auch kein Mensch mehr ist. Er strampelt mein Maul von seiner Vorderpfote weg, nur das ich ihn direkt am Hals erwische und große Büschel schwarzen Fells heraus ziehen kann. Mein ganzer Körper drückt sich mit aller Kraft auf ihn, aber das ist nicht genug um den Alpha zu bezwingen. Er trägt den Titel ja auch nicht umsonst! Sam wirbelt unglaublich schnell zu mir herum und nagelt mich mit einer sehr einfachen Bewegung am Boden fest. Die Pfoten nur zwischen meine Schulterblätter gestämmt, hält er meine bloße Kehle mit seinen Fängen umklammert. Es braucht nur einen kleinen Druck, um mich endgültig aus den Weg zu räumen, so scharf sind seine Zähne. "Nein ... !", schreit Ela irgendwo. `Sie soll ja nicht näher kommen!`,schiesst es mir durch den Kopf. Aber als sie schon zum Sprung ansetzt, wird sie von irgendwas zurück gedrängt, dass ich erst als grauen Wolf indentifiziere, als ich Elas Bewegungen im Augenwinkel wahrnehme. "Verwandel dich zurück!", faucht Sam über mir und drückt seine Zähne etwas härter in meinen Hals. "Los!" "Was soll das sein Sam, ein Beweis deiner Macht?" Selbst in dieser Position kann ich noch mutig sein und versuche den Kopf so weit zu drehen das ich Ela im Blick habe. "Verwandel dich zurück!",gibt er seiner Forderung erneut Nachdruck. "Oder ich kann für nichts garantieren!" Erst jetzt sehe ich Jared und Paul, die mit gebückten Köpfen auf Ela zu schleichen und die Mäuler zu einem Knurren verzogen haben, dass nicht mir gilt. Meine Schwester sieht die Zwei nicht und selbst mit der Stärke der Vampire hat sie keine Chance gegen Leah, Sam, Jared und Paul. Selbst mit meiner Hilfe haben wir nicht mal die Möglichkeit einen von ihnen zu verletzen. "Du Drecksack!", zische ich in Sams Augen, welche gelassen auf mich herunter funkeln. Dann gibt es das vertraute Ploppen und ich liege vollkommen hilflos als Mensch unter ihm und seine Pfoten drücken schwer auf meinen Brustkorb, brechen ihn fast entzwei, dass ich keuchen muss und die Augen einen Moment schließe. `Ela`, schiesst es mir durch den Kopf.`Meine Ela!` "Sie sie an!", befiehlt mir der Wolf über mir. "Sieh dir deine Schwester jetzt an!" Ich sehe sie an, wie mir befohlen wurde, aber was ich vernehme versetzt mir einen ganz anderen Stich ins Herz. Sie hat wohl in dem dunkelblauen Nass des kleinen Sees gebadet, der Schmutz perlt von ihren Marmorkörper ab wie von Stein. Ich wende mich ab, als ich sehe das sie fast nackt ist, so sehr zeichnen sich ihre Züge auf der nassen Kleidung ab. Meine Augen weiten sich und mein Herzschlag setzt einen Moment aus. Sie sieht wundervoll aus, der Engel für den ich meine eigene Schwester immer gehalten hatte. Gleichzeitig schreckt mein Ich vor dieser absurden Feststellung zurück, dass ich für sie etwas anderes empfinde, als nur das selbstverständliche Schönheitempfinden, das ein Bruder für seine Schwester hat. Sie ist für mich nicht nur hübsch, oder bezaubernd, sondern schön, wunderschön! Ich schüttle den Kopf um diesen absurden Gedanken zu verscheuchen. Das ist abnormal, verrückt, abartig! ABARTIG! Solche Gedanken sind abartig, widerlich... ! Und doch schaue ich unbemerkt ein zweites Mal hin, mich selbst zwingend sie mit den alten Augen zu sehen. Es misslingt, denn die Strahlen der Sonne brechen sich auf ihr in der Farbe von Diamanten und ihre zierliche Figur vollzieht eine so anmutige Bewegung, dass ich kurz die Luft anhalte und mich sammeln muss. `Du bist nicht normal Severin! Du bist widerlich!` Ich starre sie sehr lange an und sie scheint nicht zu bemerken, dass sich mein Blick ihr gegenüber verändert hat. Sie reagiert nicht so wie ich es gerne gehabt hätte, sondern beginnt langsam zu lächeln, froh darüber das ich offentsichtlig wohlauf bin. Ela konnte nicht bemerken was das in mir auslöst. Eine Explosion, ein Zusammenbruch und Detonation meines normalen Denkens. Die Gefühle eines Bruders für seine Schwester in Rauch aufgelöst, der nur pure Faszination übrig lässt und mein eigenes Fleisch und Blut, mit den Augen eines Fremden sieht. Ich bin widerlich! Sam lässt gleichzeitig von mir ab, als er merkt das sein Versuch mir nahe zu bringen, dass sie ein Monster ist in die entgegengesetzte Richtung aus geschlagen ist. Er wollte mir zeigen wie sie in der Sonne funkelt um mir klar zu machen , dass sie kein normaler Mensch sein kann. Mich aus meiner Traumwelt erwecken, in der ich meine Schwester immernoch für ein normales Mädchen halte. Er hat mich erweckt! So hatte ich sie noch nie gesehen, nicht während unserer Reise, welche jetzt Lichtjahre zurück zu liegen scheint. Mechanisch richte ich mich auf, die Schultern starr von Sams Klauen, die sich in die Muskeln gebohrt haben. Ich kann sie nicht mehr betrachten, zu sehr überwältigt mich der Gedanke sie wieder so sehen zu müssen, mit diesen neuen Augen, also drehe ich mich einfach herum und beginne zu rennen, mich zu transormieren, um mich erneut in den Gefühlen eines Tieres zu verlieren `Sie ist deine Schwester Severin!`, geißelt mich mein eigener Verstand und ich höre die Rufe der Anderen nicht mehr, auch nicht den von Ela, oder Leah. Die allesamt nicht verstehen was mich zu dieser Flucht bewegt, wie auch? Ich bin doch selbst ein Fremder in meinen eigenen Kopf. Das Gefühl der Wut verblasst und zurück bleibt nur das vertraute Ziehen und Knacken meines Körpers, dass mir verrät das ich noch am Leben bin. Denn irgendwo ist etwas in mir gestorben, denn mein Herz fühlt sich falsch an. Mein Geist fühlt sich falsch an. Mein Körper ... . "Severin!" Ich höre ihre Stimme hinter mir, besorgt und vorsichtig. Es ist Leah die mich verfolgt. "Bleib stehen du Dummkopf!" Stehen bleiben bedeutet zusammenbrechen, so stark bin ich mir meiner Sünde bewusst, die ich mir selbst nicht ein zu gestehen wage und alles was ich kann, ist weg rennen, so weit ich kann von meinen Gefühlen weg. "SEV DU TROTTEL, BLEIB STEHEN!", schreit es hinter mir. Ich bin zu schnell für sie, dass ist gut! Das ganze weglaufen hat meine Ausdauer gestärkt und mich gleichzeitig zu einem Sünder werden lassen. Wir rennen eine ganze Weile Zickzack. Ich, versuchend sie ab zu schütteln und Leah, mir irgendwelche Beleidigungen hinterher rufend, dann bettelnd, dann bittend, kann mich nur notdürftig ein holen. Aber sie ist nicht Ela und ihre Wirkung auf mich ist nicht mal bennenenswert. Aber nach einer gefühlten halben Stunde des Versuchs ihr zu entkommen, bemerke ich das meine Fitness doch noch nicht ganz die Alte ist, denn ich fühle den Krampf so hart, dass er mich der Länge nach hin schlagen lässt. Ich pralle auf den nassen Boden auf und rutschte mit der Schnauze vorwärts gegen einen Baumstumpf und bleibe einfach liegen, krieche dann keuchend hinter ihn und verwandle mich zurück. Kauere mich dort zusammen und hoffe das sie mich einfach übersehen würde. Aber Leahs Geruchsinn ist so gut wie meiner und bald kommt sie um die Ecke geschlichen, nur um mich zusammen gesunken, den Kopf in den Armen vergraben und die Knie so nah wie möglich an den Körper gezogen, vor zu finden. Ich sah auch nicht auf, als das verräterische Ploppen ihrer Zurückverwandlung an meine Ohren drang. "Sev! Was zur Hölle ist nur mit dir los? Hast du den Verstand verloren?" Ich lache wie ein Wahnsinniger auf, nur um dann wieder das tränenüberströmte Gesicht in meinen Armen zu begraben und den Kopf kaum merklich zu schütteln. Sie kommt zögernd näher und berührt meinen Arm mit den Fingerspitzen. "Was ist nur los Sev? Drehst du langsam durch? Das wäre nicht verwunderlich, wenn man bedenkt was du durch gemacht haben musst." Sie weiß gar nicht wie nah sie damit an der Wahrheit liegt. "Deiner Schwester geht es doch gut. Sam wollte sie nie töten. Oder liegt es daran das sie sich ohne dich weg geschlichen hat? Selbst ein Blut... . Ich meine Vampir, muss sich doch mal baden! Komm schon was ist nur mit dir los? Sag` es mir ruhig!" "Es wird alles zu viel!", begann ich zu schluchzen. "Es ist alles einfach nur zu viel, alles was passiert überfordert mich. Ich bin kein Beschützer, ich kann einfach nicht das für sie sein was ich sein will. Nie im Leben , darf ich das sein was ich sein will!" Sie stockt einen Moment und lässt sich dann langsam neben mich fallen, um mich zu mustern und mir beruhigend über die nackte Schulter zu streicheln. "Ich habe vom ersten Augenblick gedacht, dass dich irgendetwas anderes mit ihr verbindet, was absolut nichts mit normaler Geschwisterliebe zu tun hat. Nennen wir es meinen sechsten Sinn für solche Sachen ... ." "Ich bin ein Monster!" "Oh ja, dass bist du! Aber ist es denn so verwunderlich das du dich so stark an sie bindest, wenn man überlegt was mit deiner Mutter passiert ist, oder mit deinem Vater, der dir so am Herzen lag... ?" Ich gefriere in einer Pose des völligen Entsetzens und starre nur meine Arme an, als hätten sie die Antwort für mich parat. Aber Leah bewegte sich neben mir, sie legt ihren Arm um meine Schulter und knufft mir freundschaftlich in die Seite. "Wenn man sich lange genug auf dein Geheimnis konzentriert, kann man Fetzen daraus erkennen und der Rest lässt sich ganz leicht zusammen reimen, musst du wissen. Und wenn es dich interessiert was ich denke: Wenn du sie liebst, dann liebst du sie eben ." Dann grinst sie mir aufmunternd direkt in die Augen und ich kann nicht anders als sie an mich zu ziehen und ihr die Arme um die Schultern zu legen, dass mich ihre Wärme fast verbrennt, dort , wo doch jetzt Kälte sein sollte. ********* Danke für die Kommis und natürlich auch dafür, das ihr Ela so gern habt. ^^ Mir liegt Sev genauso sehr am Herzen. Ich mag cholerische Charaktere! Geständnis: Ich bin ein Sev-Groupy! Kapitel 8: rasend (Saphaelas Sicht) ----------------------------------- So, dann haben wir hier auch schon das nächste Kapitel. xD Geht im Moment wirklich schnell. *freu* Und so geht es vermutlich auch weiter. Ich hoffe es gefällt euch so gut wie mir. Zumindest erfülle ich ein paar Wünsche. ******************** Ich renne ihm erschrocken hinterher. Was war das? Dieser nicht zu deutende Blick, der etwas in mir berührte, das ich tot geglaubt hatte. Warum sieht er mich so an, voller.. Liebe? Noch eben hatte ich gedacht, wie eng unsere Verbindung plötzlich war, seit der Verwandlung und nun das.. Er schaut mich an, wie eine Fremde und läuft davon, irgendwo in den Wald, verschließt sich vor mir, flüchtet? Was hat er gesehen? Hat er.. Hat er nun doch erkannt, das ich ein Monster bin? Hat Sev mich mit ihren Augen gesehen? Warum erschrickt mich der Gedanke, warum macht er mir Angst, lässt mich innerlich fast erstarren? Hatte ich nicht genau das gewollt? Das er dem Rudel näher kommt, seinen Weg findet? Hatte ich wirklich beabsichtigt, das er mich so betrachtet? Meine Schritte führen mich wie von selbst in übermenschlicher Geschwindigkeit hinter den beiden Wölfen her. Ich beachte weder die peitschenden Äste, noch den Geruch ängstlicher Tiere in der näheren Umgebung, werde nur von meinen Fragen voran getrieben. Was geschieht mit ihm? Was hat er? Hasst er mich jetzt? Bei dem letzten Gedanken bleibe ich geschockt stehen, meine Beine bewegen sich keinen Zentimeter mehr. Ich spüre nicht einmal, wie Paul und Jared, die mich verfolgt hatten, mich packten und umwarfen, wie die Fänge eines Wolfes sich fest in meine Schulter graben, mich auf den Boden pressen. Konnte das sein? Konnte er wirklich, durch die Gedanken der anderen beeinflusst, nun doch so über mich denken, wie sie? War es möglich, dass er in mir eine Fremde sah? Unwillkürlich fühle ich mich an früher zurück erinnert, als wir nichts miteinander zu tun gehabt hatten, als wir einander kaum zweimal am Tag begegnet waren. Würde er mich wieder behandeln wie früher, oder noch schlimmer.. würde er mich ganz ignorieren, mich fallen lassen? Meine Augen starren ins Leere, nicht in die dunkle, wölfische Entsprechung, als Paul mich ruckartig umdreht und mich, seine Zähne fletschend, anknurrt. Ich nehme ihn nicht wahr, folge nur, in diesem Schockzustand gefangen, lauschend einem grauen und einem bronzefarbenen Wolf. "Es wird alles zu viel", erklingt irgendwo Sevs Schluchzen. „Es ist alles einfach nur zu viel, alles was passiert überfordert mich. Ich bin kein Beschützer, ich..!" Der Schmerz durchdringt mich wie ein elektrischer Schlag. Ich höre nicht mehr zu. Seine Worte wiederholen sich immer und immer wieder in meinem Kopf, kreisen und führen mich schlussendlich zum einzigen möglichen Ergebnis, welches mich aufschreien lässt. Er kann nicht mehr, er will nicht mehr, er… gibt mich auf? Der Einzige, der mir dieses Leben erträglich machte gibt.. mich… Während mein Verstand, alles, was mir menschliches geblieben war, aussetzt, um den Schmerz zu verdrängen, gelangt entgültig die Bestie, das blutdürstige Monster in mir, die Oberhand. Das hohe, grausame, schmerzverzehrte Kreischen, welches meine kalten Lippen verlässt, veranlasst Paul einen Augenblick inne zu halten. Genug für meinen Körper, um sich selbstständig aufzubäumen und ihn gegen den nächsten Baum zu schleudern. Ich.. nein, das Monster in mir richtet sich rasend schnell auf und schaut direkt in Jareds wölfisches Gesicht, das sich wild verzogen hat. Was als nächstes geschieht nehme ich nur wie im Nebel wahr. Meine Finger grabschen nach seiner Schnauze und als er zuschnappen will, treffen sie zur Faust geballt auf seinen Kiefer. Während mein Instinkt mich von diesem Szenario weg treibt, mich dazu zwingt mich abzuwenden und weg zu laufen, weit weg, immer weiter, richtet sich mein Verstand ein letztes Mal, für eine scheinbare Ewigkeit, auf meinen Bruder. Er gibt mich auf? Noch immer schmerzt dieser Gedanke, der ganz langsam zur Gewissheit zu werden droht. Er frisst sich in meinen Kopf und treibt die Worte wieder und wieder durch meinen Kopf, die Bilder hinter meine Augen. Dieser Blick, der einer Fremden galt. Es müssen mehrere Minuten, wenn nicht sogar Stunden vergehen, die ich nur verschleiert wahrnehme, die der Rest meines menschlichen Verstandes ausblendet, an die ich mich nicht erinnern will… Das erste was ich spüre, als ich langsam wieder zu mir komme, ist der Regen auf meiner Haut, der sich fast warm anfühlt. Ich öffne die Augen und starre hinauf, in die Bäume. Scheinbar liege ich irgendwo im Wald unter einem Dach dunkler Bäume. Als ich mich umblicke, um näheres zu erfahren, erstarrt alles in mir. Auf einem Radius von zwei Metern um mich herum liegen überall Tierkadaver, blutleer, zerfetzt, als hätte ich ihnen Fleisch aus dem Körper gerissen. Die Bestie in mir bäumt sich ein letztes Mal zufrieden auf und legt sich dann schlafen, meinen Verstand mit dem Schaden zurück lassend. Was hatte ich nur getan? War das alles mein Werk? Habe ich in meiner Verzweiflung, meiner Wut.. Habe ich sie alle getötet? Ich versuche mich an irgendetwas zu erinnern, doch alles was ich erkenne ist Sevs Blick, sind seine Worte zu Leah.. Dieses Mal übernimmt mich kein Monster, sondern all der erbarmungslose Schmerz überrollt mich, drückt mich zu Boden und droht mich zu ertränken. Ich bin allein, vollkommen allein in diesem Wald, dieser Welt, für die ich bestenfalls ein Fabelwesen aus Gruselgeschichten, schlimmsten falls ein verhasstes Monster bin. Kann ich mir dessen wirklich sicher sein? Hat sich Sev wirklich gegen mich entschieden? Hat er sich entschieden nicht mehr mein Beschützer zu sein? Mich zu Gunsten des Rudels aufzugeben? Warum hatte er mich so angesehen? Immer wieder frage ich mich, warum? Was hat er in diesem Moment gesehen? Wieso tut es so weh, das Gefühl ihn verloren zu haben? Für ihn hatte ich die Blicke, die Worte und Gesten des fremden Rudels ertragen, hatte mich ihnen ausgeliefert und gewünscht, gebetet, dass Sev ein Heim, eine Familie unter ihnen finden würde.. mit ihnen.. War nicht genau das geschehen, wenn er sich schlussendlich gegen seine Schwester, seine Vergangenheit, seine Last und seinen natürlichen Feind entschieden hatte? Was schockt mich so sehr? Das es scheinbar so leicht ging, so schnell? Warum zieht sich der kümmerliche Rest meines Herzens zusammen, wenn ich daran denke, das Leah nun bei ihm ist, das sie ihn tröstet, ihn in ihren Armen hält.. Das sie tut, was ich zuvor getan hatte? In mir breitet sich der Drang aus zurück zu laufen, ihn an mich zu ziehen, zu trösten, ihm zu sagen, dass er stark ist, das es weiter geht, das alles wieder gut wird.. Das wird es doch, oder? Die bloße Möglichkeit, das es nicht so ist, lässt mich erschaudern. Ich ziehe meine Beine an und lege meinen Kopf darauf. Er kommt mir mit einem Mal so schwer, so erdrückt vor. Was nun? In meine Gedanken versunken merke ich zu spät, dass sich jemand genähert hat und mich beobachtet, mich anstarrt. Als ich es endlich realisiere und aufblicke, muss ich ein furchtbares Bild abgeben, zwischen den Kadavern, in blutgetränkter Kleidung zusammengesunken da hockend und aus diesen leeren, unmenschlichen Augen, zurück starrend. Der große, blonde Junge und das kleine schwarzhaarige Mädchen, offensichtlich beide Vampire, schauen ein wenig verwundert zu mir herab. Ihr Blick ändert sich sofort und wird freundlich, als sie mir winkt. „Hallo, ich bin Alice und das ist Jasper. Wer bist du?“ Vorsichtig, darauf bedacht keine schnellen Bewegungen zu machen, und vor allem misstrauisch, stehe ich auf und bewege mich aus diesem Todeskreis heraus. „Ich bin Saphaela.“ „Freut uns dich kennen zu lernen. Du scheinst allein unterwegs zu sein, aber Vegetarier. Möchtest du nicht vielleicht unsere Familie kennen lernen? Wir trinken auch alle nur Tierblut und na ja.. ehrlich gesagt, wenn dich irgendein Bewohner aus der Umgebung so sieht.. ist das nicht gerade der Geheimhaltung zuträglich.“ Sie trinken auch Tierblut und sind so freundlich? Bisher waren mir nur monströse, grausame Vampire begegnet, die Menschen als Beute, Zuchtvieh oder pure Nahrung betrachteten. Doch diese hier lebten.. vegetarisch? „Geheimhaltung? Was meint ihr damit?“, frage ich vorsichtig und nähere mich ihn ein kleines Stück, immer darauf vorbereitet schnell zu verschwinden. „Naja, wir leben mit den Menschen in Forks zusammen, gehen zur Schule und es würde schon seltsam sein, wenn sie ein Mädchen finden, dass aussieht wie wir und .. mitten zwischen so vielen .“ Sie blickt sich bedeutend um und ich weiß sofort was sie meint. Tierblut trinkende Vampire, die mit Menschen zusammen leben? Sie machen mich neugierig und unwillkürlich verspüre ich den Drang sie wirklich kennen zu lernen. Vielleicht könnten sie mir helfen besser mit.. mir zurecht zu kommen? Mit mir und der Welt, in der ich lebe? Ich nicke und schließe mich ihnen langsam an. Nur einmal wende ich mich um, als ich glaube ein wölfisches, mir bekanntes Wimmern von weit entfernt zu vernehmen. Sev.. Der Blick, der mit meiner Iris verschmolzen zu sein scheint, taucht wieder vor meinem inneren Auge auf und lässt mich seufzen, bevor ich Alice und Jasper zu ihrer Familie folge. Es ist richtig so, oder? Wenn er sich für sie entschieden hat muss ich lernen für mich selbst zu sorgen. Dieses Rudel bleibt seine Chance und ich werde sie ihm nicht nehmen, werde nicht zurück laufen und ihn anbetteln mit mir davon zu laufen.. ein weiteres Mal.. So sehr mein totes Herz auch danach schreit, so sehr es auch nach ihm schreit.. Kapitel 9: verratend (Severins Sicht) ------------------------------------- Das Jaulen Jareds hatte durch den ganzen Wald gehallt und ich verstand was passiert war. Ihr Geruch lag noch in der Luft und Strähnen ihres Haares flatterten über den Waldboden wie kleine Flammen. Natürlich folgte ich ihr und fand sie auch, mit anderen Vampiren... , mit den Cullens..., wie mich später Leah auf klären sollte. Von weit entfernt sah ich sie mit ihnen gehen und empfand ein wenig, ja was? Erleichterung? Oder Schmerz? Die Mischung war einfach nur grausam zusammen gewürfelt und ließ mein Gehirn im Dreieck rotieren. Aber, ich ließ sie gehen, dort hin wo ihr Bruder nicht mehr als Freak neben ihr stand und immer Händchen hielt, weil... . Er sie liebte! Immer wenn ich daran denke, spreche ich von mir in der Mehrzahl. Das macht die Sache surrealistischer , unwirklich und mich damit normaler. Ich würde mit meiner "Geisteskrankheit" sie nur in ein Unglück stürzen, dass noch schlimmer war als das was wir hinter uns hatten. Denn, wir würden nicht nur von einer Welt gejagt, die für mich immernoch phantastisch war, was Werwölfe und Vampire nun mal für normale Leute sind. Wir würden auch von Normalen gejagt werden, von Menschen die sich nicht verwandelten, oder Blut tranken. Wo doch jede Kultur, jeder Stamm, jede Religion in der Welt, dass verbietet was mich zu ihr hin zieht. Es reichte, wenn man mich auf den Scheiterhaufen brennen sehen wollte und Ela nur als Opfer dort stand, dass ihr perverser Bruder belästigt hatte. Jetzt wo das Rudel meine Gedanken lesen konnte und sie genau wussten was in mir vor ging, wussten sie was mit mir los war. Damit, das Ela bei den Cullens war, blieben ihr die Vorwürfe erspart dich ich zu hören kriegen sollte. Und damit war auch mein Geheimnis ihr gegenüber auch gewahrt und ich so weit wie möglich von ihr entfernt. Sie ist sicher! Heute noch ... . Es sind jetzt 16 Tage her und seitdem versuche ich die Zeit fast alleine tot zu schlagen . Leah hat mich nach la Push geschleppt und gezwungenerweise muss Seth mit mir ein Zimmer teilen, der gerne alles mögliche unternommen hätte um das zu verhindern. Aber nach einer Weile kam ich sowieso nur noch "nach Hause" um mich zu duschen, oder mir die Haare schneiden zu lassen. Wo sie zuvor recht lang waren, hat mir Leah einen Stufenschnitt verpasst, deren längste Spitzen meine Schultern berühren. Sie meint, damit kommen meine Augen besser zur Geltung und das war nicht das Einzige was sie an mir verändern sollte. Nun war ich die Anziehpuppe und mir wurden immer wieder die unmöglichsten Kleider angeboten, bis man fand was mir am besten steht. Schwarz scheint meine Farbe zu sein. Ansonsten bin ich ein Schatten, der sich kaum blicken lässt. Nicht bei Sam, oder Jared, dessen Platzwunde am Kopf schon nach ein paar Minuten nur ein blauer Fleck gewesen war, aber er trotzdem gerne jammert, aber nie Elas Name erwähnt. Niemand tut das, es ist als wäre ich allein zu ihnen gekommen und der Vampir an meiner Seite , sei nur mein Schatten gewesen. Grau und stumm war aber nur ich zur Zeit. "Du hast dich vollkommen verändert Sev! Wo ist der willensstarke Mann hin, der so temperamentvoll ist, dass es schmerzt?" fragt mich Leah. "Tot!" murmel ich nur kurz und starre auf das Meer. Es liegt vor mir in hellen Schein der Sonne und die Wellen brechen sich am Strand in einen unaufhörlichen Rhythmus. Ich bin nur Zentimeter vom Wasser entfernt und sitze dort wie ein Häufchen Elend, zuerst allein, aber seit ein paar Minuten mit Begleitung. Sie seufzt neben mir und lässt sich auf ihre Handballen nach hinten fallen. "Ich hätte gedacht du hättest in den letzten paar Tagen zumindest zu mir etwas Vertrauen gefasst?" es ist eine Frage, die aber eher einer Feststellung ähnelt. "Prozentual gesehen, liegst du zumindest über den normalen Durchschnitt meines Vertrauens, als das ich es für die Anderen auf bringen will." "Ehrlich, wie viel Prozent hab ich?" "Maximal 7 !" "Oh Danke Sev, das muntert mich ungemein auf!" Ich lächle und das tut weh, als hätte jemand meine Mundwinkel am Kiefer fest geklebt. "Was denkst du was sie gerade tut? Was werden die Cullens mit ihr an stellen?" ich sage es ohne Ton, fast als sei es mir gleichgültig. "Na töten werden sie sie nicht! So viel ist klar! Aber ich bin mir sicher, dass Bella erstmal in Eddies Zimmer eingeschlossen wurde, wo ja jetzt deine Schwester als noch-nicht-ganz-Vegetarier bei ihnen lebt." darauf folgt ein lautes Lachen und ich schaue sie nur zweifelnd an, worauf sie ab winkt. "Insiderwitz!" kontert sie nur und grinst breit. Ich lege beide Unterarme auf meine Knie und schaue mir die Brandung von la Push näher an. Irgendwo schreien Möwen und selbst die rauschenden Wellen halten mich nicht davon ab diesen Ton nervig zu finden. "Es ist sicher komisch wenn sich Zwillinge trennen, man spricht ja immer von einer ganz besonderen Verbindung zwischen ihnen." Perfekte Anspielung! "Du weisst genau, dass es nicht daran liegt, dass es mir schlecht geht!" brummle ich. "Gut, dann formulieren wir das anders: Es ist sicher komisch ELA nicht um sich zu haben, wenn man gerade entdeckt hat, dass man sich als ihr Bruder in seine Zwillingsschwester VERLIEBT hat ?" Fauchend fahre ich zu ihr herum und sie hebt nur abwehrend die Hände. "Du wolltest es unverblümt!" "Sarkastisch sind wir also auch noch Leah Clearwather?" flüstere ich und grinse dabei gespielt böse in ihr Gesicht. Ich kann Leah nicht böse sein, zumindest nicht ernsthaft, denn wir zwei waren irgendwie schon seit dem ersten Augenblick an befreundet. Selbst ihr Kuss, ist verziehen. Fast! " So etwas lernt man wenn man mit Sam Uley in einem Rudel ist. Ohne meinen Sarkasmus würde er mich nicht mal wahr nehmen." "Oooh!" jetzt bin ich sarkastisch und fange mit gleich eine sanfte Kopfnuss von ihr ein. Ich drehe mich zu ihr herum, umfasse ihre Hüfte und rolle mich über sie, bis ich mit gespreizten Beinen auf ihr sitze und mit den Händen ihre Handgelenke umklammere. Ihr stockt der Athen und ihre Augen irren in purer Verwirrung in ihren Höhlen umher. Mein Grinsen wird breiter als sie rot an läuft , aber keine Anstalten macht sich zu wehren. "Was jetzt?" säusel ich, meine alte Technik an wendend selbst die störrischsten Frauen zu brechen ... " Willst du mich wieder küssen? Oder hat dir Sam verboten mir zu nahe zu kommen?" ... und zwar direkte Konfrontation. Doch ihr Unterleib beginnt sich gegen meinen zu schieben und ihre Handgelenke versuchen sich zu entreissen, bevor sie mir eine direkte Antwort geben kann. "Lass mich los!" keucht sie. Ich beuge mich ganz geschmeidig zu ihren Ohr hinunter und hauche nur ganz leicht die Worte: "Na? Wie ist es wenn dich jemand zu etwas zwingt, dass du nicht willst?" Dann durchbricht dass helle Heulen ihre Reaktion und unsere Köpfe schweifen gleichzeitig zu dem Platz wo wir Sam erwarten zu sehen. Irgendwo dort wo die kleine Hütte stand, musste irgendwas passiert sein. Ich war der Erste auf meinen Beinen , dass es Leah fast mit mir mit riss, transformierte ich mich noch im Flug und rase wie vom Teufel besessen in den Wald hinein, immer wieder den nachhallenden Echo Sams Heulen hinterher. Irgendetwas hat mich schon seit einiger Zeit beunruhigt, dass ich Nachts mit aufgestellten Nackenhaaren auf gewacht bin (ich schlafe nur als Wolf) und knurrend meinen eigenen Schatten hinterher jagte. Diese Paranoia hat sich in den letzten Tagen noch verstärkt, seitdem ich im geringen Abstand zur Hütte kampiert habe. Meine Vorahnung ist also nicht unbegründet gewesen! Und schon gar nicht ein neues Anzeichen einer Geisteskrankheit, wie ich es vermute als ich jetzt über einen Ast springe. Es hängt also nicht mit meiner ab normalen Liebe zu Ela zusammen, Ja, Ela, ihr Name ist jetzt das erste Mal in mein Gedächtnis gesprungen und brennt Löcher in mein Selbstbewusstsein. Ela... . Sam steht dort, sowie Jacob, Paul und Embry, zu ihren Füßen ein verbrannter Haufen Asche deren Geruch mich an Weihrauch erinnert, Ein Vampir? Meine Augen weiten sich. Könnte es wirklich sein, dass sie...? Das es...? "Es war nicht Ela, falls du das denkst!" keucht Jared, als er meine Reaktion betrachtet. Nein, daran hatte ich gar nicht gedacht! "Ist mir klar Jared!" knurre ich."Sonst würdest du wahrscheinlich jetzt nicht nur einen geprellten Schädel haben! Wenn ich dich an deine letzte Auseinandersetzung mit ihr erinnern darf!" "Verdammter Blut...!" die letzten Silben gehen in Gemurmel unter. "Nein, es war ein älterer Vampir mit keinerlei großen Begabungen. Aber er hat deinen Namen erwähnt Severin und das nicht nur einmal!" kontert Sam gekonnt. Die Augen der Anderen liegen auf mir. als ich zusammenzucke und zu straucheln beginne. Ihre Augen kamen mir gerade in den Sinn, die Elas gar nicht so unähnlich waren. Auch sie hatte unsere roten Haare , aber sonst beisst sich ihr Abbild von meinem ganz fürchterlich. Keinen Moment sehe ich zu den Anderen auf, oder bringe die Lippen auseinander um die Frage zu stellen, anstatt macht es Leah für mich: "Hatte sie rote Haare?" Sam stutzt, er zieht den Kopf leicht zurück und legt die Ohren an. "Nein, es waren Blonde und "sie" war ein er!" "Ihr Begleiter!" sprudelt es aus mir heraus."Es war ihr Begleiter!" Das lässt alle Anderen mehr als misstrauisch zu mir herum fahren, selbst Leah stutz etwas und einen sehr langen Moment gibt es nur mich und die verkohlte Asche zu meinen Füßen, der einmal die Wurzel allen Übels gewesen war. Der Ursprung, warum ich, warum Ela das war was sie war. "Sev... was meinst du damit?" bricht ein Chor aus Stimmen auf mich ein. Sie alle sprechen es mit extra Nachdruck aus um endlich das Schweigen zu brechen, dass so lange meine Lippen über unser Schicksal versiegelt hatte. Sam ist es, der die Order des alpha laut und deutlich in meine Ohren graben lässt. Ja, ich bin jetzt ein Teil von ihnen, auch wenn ich es nicht sein wollte. Aber mein Entschluss Ela gehen zu lassen, ging damit einher, dass ich ein Part des Rudels wurde. Und das fast im selben Augenblick. "Du sagst uns was los ist! Und zwar JETZT! Es hängen nicht nur dein und Elas Leben davon ab, wenn hier Vampire auf dem Land herumrennen!" Es löst meine Zunge und zwingt mich, drängt mich, mein Seelenleben fast vollständig preis zu geben.Ich fühle mich verraten und missbraucht, gezwungen dass zu tun, was niemanden etwas an geht als uns. es ist eher mein Ego das angekratzt wurde, als die Tatsache, dass ich Ela damit auch verraten würde. Die letzte Tatsache kommt mir erst ein paar Minuten nach der Beichte in den Sinn. "Also, was ist passiert?" gibt Sam seiner Forderung Nachdruck. Ich presse meine Kiefer auseinander und wühle die Bilder davon aus mir heraus, wo ich mir selbst tiefe Wunden damit zu füge, die sich fast gut an fühlen. Nein, der Schmerz ist... phantastisch! Berauscht von der alles übernehmenden Emotion, beginne ich zu sprechen: "Wir waren nie eine Bilderbuchfamilie ... . Ich war mit meiner Mutter immer im Zwiespalt, wo sie Ela fast vergöttert hat.Ela war ihr Anziehpüppchen, mit der sie machen konnte was sie wollte, ohne das sie sich wehrt. Wie auch? Meine Schwester wurde vom Baby auf erzogen so zu sein. Und ich? Nun ja, mein Dad war der, der mich aufgezogen hat und mir alles bei brachte was ich wissen wollte. Er weihte mich auch in das Geheimnis der Werwölfe ein, als ich mich zum ersten Mal transformiert habe, denn er selbst war auch mit den Fluch gekennzeichnet. Als er meine Mutter heiratete, hat er ihr verschwiegen was er ist und natürlich fand sie es irgendwann raus und war nicht nur geschockt, sondern regelrecht paralysiert und verängstigt. Damals waren wir schon auf der Welt... . Sie sah Dad immer als gefährlich und unberechenbar an, als ein Tier, das den Mond an heult und Menschen frisst. Sie hat damals nicht mal Fragen gestellt als Dad sich vor ihren Augen transformiert hat, sondern hat sich in dem Zimmer mit Ela verschanzt und kam Wochen nicht mehr heraus. Warum sie dennoch bei Dad bleibt weiß ich nicht, wahrscheinlich wegen dem Geld, oder wegen der Kinder, denn sie hatte schon immer einen ziemlich übertriebenen Mutterinstinkt und war der festen, fast psychotischen Meinung, das nur Mann und Frau ein Kind auf ziehen sollten. Oder sie wollte es nicht wahr haben? Was weiss ich!" Ich stoppe kurz und hole tief Luft um die nächsten Bilder raus zu kramen, die ihrer Psychose. "Aber die Tatsache das ihr Mann ein Wolf ist, hat sie in eine Art Wahnsinn getrieben, was ihre Kinder betrifft. Sie war überfürsorglich zu uns. Ließ Ela und mich nicht aus dem Haus, ohne dabei zu sein und schlief sogar mit uns in einem Bett um uns zu schützen. Das ging gute 10 Jahre lang so und wurde schlimmer. Sie ließ die Hände nie von Ela und mir. Immerzu musste sie unsere Hände halten, aber ich war zu störrisch und zu ungehobelt. Eben ein Rowdy, schon im Kindesalter und wollte ihr immer entkommen. Dad berührte mich nur ein einziges Mal, das war wo ich 12 war und seitdem hatte sie mich nie mehr angefasst! Nicht mal mit den Augen hat sie mich wahr genommen und es musste ja so kommen, dass ich als Teenager irgendwann aus der Bahn laufe. Aufmerksamkeit von beiden Eltern wollte ich, nicht nur von Paps. Also stahl ich Autos, suchte mir Frauen und dealte irgendwann mit Drogen und kümmerte mich nicht um meine kleine Schwester. Ha, sie war sogar ein Klotz an meinem Bein, weil Mutter sie lieber hatte und manchmal wünschte ich ihr sogar den Tod! Wie ironisch, wenn man bedenkt was jetzt los ist!" Keiner reagierte darauf, aber in Gedanken durchfuhr sie ein Schaudern. "Ela wurde irgendwann fürchterlich krank, Krebs, oder etwas anderes ähnlich gefährliches und Mum ist durchgedreht! Sie hat mit allen Mitteln versucht ein Heilmittel zu finden. Egal was für Eines, Hauptsache Ela war am Leben! Es war kurz nach meiner ersten Transformation, als ich die Fährte eines Vampirs auf nahm, der um unser Haus schlich. Er witterte wohl das es hier leichte Beute gab... . Aber irgendwann wurde auch Mutter auf ihn aufmerksam und dann begann das Spiel. Er hatte Spaß daran ihr die Flausen in den Kopf zu setzen, dass ihre Tochter geheilt werden könnte. Wenn sie gebissen wird. Vampirgift ist so extrem, dass es alle anderen Viren ab tötet und wer tot ist, kann nicht nochmal sterben, nicht wahr? Erst war der Plan, dass er sie selbst beisst, aber dann kam ans Licht das ein Werwolf im Haus ist. Er witterte mich wahrscheinlich und dann.... ." Die Luft die ich einzog waren Nadeln und Rasierklingen in meinem Hals. " ... Hat er einen ganz anderen, perversen Plan entwickelt... . Sie war meine Mutter und ich war noch zu menschlich um sie töten zu können und er wusste es. Also biss er sie und ließ Mum seinen Plan vollenden! Eine Familie komplett zu zerstören hat ihn Spass gemacht! SPASS! "ich schrie das letzte Wort und schloss die Augen, als ich weiter sprach." Ich war nicht zu Hause als sie Ela verwandelt hat, erst 3 Tage später fand ich sie am Boden ihres Zimmers und.... ich war zu menschlich um das entscheidende zu tun.... ! Sie ist meine Schwester! Ich fühlte mich schuldig, weil ich nicht da war.... und alles was mir übrig blieb.... . War ihr mein Blut zu geben. Das erste Mal war es nicht schwer sie davon zu überreden mich zu beissen. Mutter hatte ihr nicht genug Blut gegeben und ihr Körper war schon dabei sich auf zu fressen.Und der Überlebenswille steckt nun mal in uns allen. Fast wäre ich gestorben! Es hat nur noch gefehlt, dass ich noch einen Tropfen Blut verloren hätte! Nur ein Tropfen vom Tod entfernt zu sein, hat mir einiges klar werden lassen, vor allem was richtig und was falsch war. Falsch war es meine Mutter am Leben zu lassen und richtig war es, Ela nicht zu töten. Allerdings musste ich Ela erstmal von dort weg bringen, mit ihr konnte ich nicht kämpfen, also sind wir weg gerannt, noch an den selben Abend als ich sie fand und Mutter gerade für sie ein neues Opfer suchte. Nur Sekunden trennten uns von ihr, denn ich witterte sie als wir schon am Waldrand waren und da meine Beine nun mal schneller sind als ihre, habe ich Ela gepackt, mich transformiert und bin gerannt... ." "So seid ihr hierher gekommen? " Sams Argwohn gegen mich ist geplatzt wie eine Seifenblase, stattdessen ist da jetzt so etwas wie Mitleid in seinen Worten. Ach die Anderen sind erstarrt, oder wenden die Köpfe beschämt ab. Ich bin der Einzige, der so ist wie vorher. Abweisend und kalt. "Ja, nach fast 13 Monaten!" gebe ich störrisch zu. "So lange habt ihr alleine überlebt?" fragt Jacob sanft. "Sie hat mein Blut getrunken, ich habe gejagt!" gebe ich zurück. "Und das hier ist?" fragt Leah und tritt bis auf einen Zentimeter auf die verkohlten Überreste des Vampirs zu, schnüffelt kurz daran und niest dann laut. "Richtig, das ist Arkadius, der Vampir der meine Familie zerstört hat!" Ich betrachte seine Asche nicht, nicht weil sie mir zuwider ist, sondern weil sie es mir nicht wert ist.. "Aber falls das richtig ist was du sagst, dann kann es sein, dass dieser Arkadius der Begleiter von ... ?" fragt Embry leise. "Er ist es! Nachdem er sie gebissen hat, waren sie zu Zweit auf der Jagt nach uns. Und ja, es ist wahrscheinlich das Mutter ihn nach la Push geschickt hat, um uns hier zu suchen und wenn er nicht zurück kommt, wird es so sein, dass sie nach ihm sucht. Genauso wie die Tatsache das ihr, ihren Geliebten umgebracht hat höchstwahrscheinlich Rache nach sich zieht.Ganz zu schweigen von unserem Aufenthalt hier ... . Ihr seid alle in großer Gefahr! Mich sucht sie um mich zu töten und Ela sucht sie... ." " ... Um sie wieder mit sich zu nehmen!" meint Jacob laut und seine Augen sind starr auf mich gerichtet, als wollte er mir irgendetwas sagen. "Bingo!" meine ich kalt. "Und du willst das zu lassen" fragt er. "Das ist nicht einmal das letzte was ich zu lassen werde!" Wir lächeln uns einen stillen Moment an, ein ungehörtes und ungesehenes Verständnis zwischeinander, bevor er sich langsam um dreht und in Richtung Forks zu verschwinden versucht. "Wo gehst du hin?" fährt ihn Sam ungehalten an. "Na wohin wohl? Ich hole sie zurück!" "Jake, die Grenze ... ." "... ist hiermit aufgehoben!" brummt er nur und alles was ich von ihm sehe ist die langsam untergehende Sonne, die sich in seinen Augen wiederspiegelt. ****** Ein neues Kapi von GwYn. xD Hoffen es gefällt euch ^^ Was sagt ihr? Mehr Kommis? Sorry das es so lange dauert ><* Bin im Moment ein wenig im Streß << Kapitel 10: umkehrend (Saphaelas Sicht) --------------------------------------- Der Wald ist wunderschön, wenn das seltene Sonnenlicht sich auf den Regentropfen bricht, die überall auf den Blättern verteilt, in einem erstaunlichen Farbenspiel glänzen. Jeder Baum, jeder Strauch, den ich von meinem Platz aus erkennen kann, hat seine eigenen Facetten, zeichnet sein eigenes Bild dieser Welt. Inzwischen sind sechzehn Tage vergangen, seit ich meinen Fuß in dieses Haus gesetzt und sowohl die Bewohner, als auch ihren Lebensstil kennen gelernt habe. Ich hatte viel Zeit nachzudenken, über die Vergangenheit, die Gegenwart und über das, was mich in der Zukunft erwarten könnte. Die Welt dort draußen gehört den Menschen, die nur ein endliches Leben besitzen. Sie gehört ihnen und ihnen allein. Ich bin nur ein Tier, ein Fabelwesen, das am Rande in den Schatten existiert, das sie als Nahrung betrachten müsste. Alles was ich immer wollte, war mit meinem Bruder zusammen zu sein und in diese menschliche Welt zurück zu kehren. Die Cullens können mich lehren unter den Sterblichen zu leben, können mir den Durst erklären, wie ich mich gegen ihn zur Wehr setzen kann, aber sie sind nicht in der Lage mich wieder zu einem Menschen zu machen. Ich lebe weiterhin nur an den Grenzen ihrer Welt und werde niemals meinen Traum erfüllt sehen. Meine Wünsche bleiben so facettenreich, wie die Blätter des Waldes, bleiben selten erkannt, sichtbar im Sonnenlicht, verschleiert durch den Regen. Was wird aus mir? Ich habe mich nicht entschieden, ob ich bei ihnen bleiben soll, oder einen eigenen Weg finden muss. Sie sagen, ich dürfe mit ihnen leben, von ihnen lernen und die Sicherheit genießen, die eine Gemeinschaft, eine Familie bietet. Was hätte ich anderes erwidern können, als Dankbarkeit? Sie sind Monster, wie ich, doch jeder auf seine Weise, hat sich mit diesem Dasein abgefunden, einen Partner, oder etwas anderes, an das er sich klammern kann. Selbst Edward hat in Bella ein einzigartiges Geschenk empfangen. Er sorgt sich, will sie nicht verwandeln, sie nicht verdammen und erkennt nicht, wie wertvoll ihr Wunsch danach ist. Eine Ewigkeit zu zweit ist keine Ewigkeit, denn sie verfliegt einfach im Glück der Gemeinsamkeit. Es fällt mir leicht ihre Beweggründe zu verstehen, ihre Liebe und seine Angst, seine Sorge. Ich habe Tage gehabt um sie zu beobachten, um an ihrer Seite zu leben und sie besser zu verstehen. Bella ist tollpatschig, ein wenig verträumt und sehr verliebt. Aber sie zieht sich auch in diese Welt zurück und entflieht der Realität, der Wirklichkeit, in der sie leben sollte. Edward sieht in ihr seine Existenz, sein Glück, seine Rechtfertigung weiterhin zu sein und trotzdem kann er ihr nicht blind vertrauen, ihr nicht eigene Entscheidungen überlassen. Sie werden lernen, oder? Schließlich haben sie eine Zukunft vor sich. Rosalie und Emmett bedingen sich. Ich sehe in ihren Augen etwas, das mich an mich selbst erinnert, den Verlust der Menschlichkeit, das Vermissen aller Kleinigkeiten unseres früheren Daseins, während er die Kraft und das Jetzt genießen kann. Sein Humor, seine Art halten sie in der Gegenwart und lassen sie nicht vollends in der Vergangenheit versinken. Sie schenkt ihm im Gegenzug Ruhe und Bodenständigkeit. Alice und Jasper sind ganz anders. Das hibbelige Ding kennt seine Vergangenheit nicht und es scheint als würde er davor fliehen. Was sie verbindet ist ein Drang die Zukunft zu erfinden und ihr gemeinsam entgegen zu gehen. Esme und Carlisle sind für mich schwerer einzuschätzen. Sie hat so viel Liebe in ihren Augen, er so viel Güte in seiner ganzen Art. Ein ideales Paar? Ich kenne so etwas nicht, kennen nicht die Liebe, die zwischen ihnen ist, waren meine Eltern doch so ganz anders. Ich habe schnell zu ihnen Vertrauen gefasst ohne es wirklich zu merken. Ich hatte mich stetig gefragt warum und ob es vielleicht teil ihrer speziellen Fähigkeiten war. Mir blieb eine solche Besonderheit scheinbar vergönnt, denn so viel wir auch versuchten, oder ausprobierten, hatten wir keine solche Fähigkeit, wie Gedanken lesen, oder in die Zukunft sehen, bei mir entdeckt. Auf seltsame Weise brachte mich das den Menschen wieder näher, nicht wahr? Das kommt dabei heraus, wenn ich zu viel Zeit habe nachzudenken und mich zwinge meine eigene Vergangenheit hinter mir zu lassen. Ich will nicht an ihn denken, habe mich davon abgehalten auch nur seinen Namen aus meinem Gedächtnis zu kramen oder in mein Herz zu schauen. Was war kommt nicht zurück, so sehr du es auch wünschst. Die ersten Tage waren wirklich schlimm. Obwohl ich es nicht wollte, habe ich mir gewünscht er würde kommen und mich holen, würde einfach alles wieder auf Anfang stellen und mich beschützen, uns beschützen vor den Grenzen der Welt, vor uns selbst. Aber er kam nicht und mein Herz wurde schwerer. Ich finde mich damit ab. Ich existiere weiter. Ich vergesse, wenn möglich sogar ihn. Was sonst kann ich tun? Dieses eine Mal muss ich selbst stark sein, muss ich mich davon abhalten, wie ein kleines Kind zu ihm zurück zu laufen, ihn anzuflehen. Sein Schutz gilt nicht mehr mir und alles was ich tun kann um sein Wohl zu sichern ist ihn zurück zu lassen. … Warum nur tut es so weh? Früher hatte ich ihn nicht gekannt, hatte ich keine so enge Verbindung zu ihm gespürt, doch seit der Verwandlung, seit ich ihn das erste Mal danach gesehen, seit ich von ihm getrunken hatte, war da dieses starke Verlangen niemals von seiner Seite zu weichen. Warum schnürt sich mein Herz zusammen, wenn ich nicht bei ihm bin? Warum blutet dieses tote Ding, denke ich an ihn? Ich fand keine Antwort und begann zu verdrängen. Ich würde ihn nie wieder sehen und wenn doch.. würden wir auf verschiedenen Seiten stehen. Während ich da hocke, aus dem Fenster starre und zurück denke, nehme ich am Rande wahr, dass Rosalie sich zu mir gesellt hat. Seit dem ersten Tag, hat auch sie gespürt, wie ähnlich wir uns sind. Wenn jemand meine Nähe sucht ist es meistens sie. „Saphaela.“ „Ja Rosalie?“ Ich wende mich langsam zu ihr um und zwinge ein Lächeln auf mein Gesicht. Sie hat es verdient, dass ich freundlich zu ihr bin. „Was kann ich für ich tun?“ „Deine Augen werden immer dunkler. Du solltest mit mir jagen gehen.“ Ein Seufzen entringt sich meiner Kehle und ich nicke schwach. Schon einmal war ich mit ihr jagen gewesen und hätte fast ein Mädchen getötet, das allein durch den Wald gewandert war. So hatte ich Bella kennen gelernt und Edwards Mistrauen auf mich gezogen. „Muss das wirklich schon wieder sein?“ Rosalie schaut mich entschuldigend an. Ich konnte nicht anders als ihrer Bitte nachzugeben. Nicht nur, dass uns etwas verbannt, nein, sie hatte mich damals davon abgehalten Bella zu töten und alles, was ich hier begonnen hatte, zu zerstören. „Dann lass uns gehen. Die Sonne wird bald vollends am Horizont verschwunden sein und spätestens dann sind keine Wanderer mehr unterwegs.“ „Gut, dann treffen wir uns gleich unten? Ich will noch Emmett bescheid geben.“ Als Antwort stehe ich auf und bewege mich in Richtung Tür. Von meiner Begegnung mit den Werwölfen wussten sie nichts. Immer wenn Edward in der Nähe war zwang ich mich an etwas anderes zu denken, denn schon am ersten Abend hatte man mir aus ihrer Sicht von dem Rudel in La Push erzählt. Ich erfuhr von der Freundschaft zwischen Bella und Jacob, die aber kaum noch Bestand zu haben scheint. Niemals taucht einer vom Rudel hier auf und das ist besser so. Nur wenige Minuten später jagen Rosalie und ich durch den Wald auf der Suche nach Tieren, die heute unseren Durst stillen sollten. Da ich mich an Wölfe gewöhnt hatte trennen wir uns auf halber Strecke und würden uns erst viel später wieder auf einer Lichtung treffen um gemeinsam zurück zu gehen. An der Jagt habe ich keine Freunde, kann mich einfach nicht für den blutrünstigen Teil meines vampirischen Daseins begeistern und würde ihn am liebsten ganz umgehen. Doch das normale, tierische Blut hält bei weitem nicht so lange vor, wie das meines Bruders und ich bin gezwungen öfter zu trinken. Das einzig Gute daran ist, dass ich, getrieben von meinem Durst, alles um mich herum vergesse und nur das Tier wahrnehme, das mein Opfer sein wird. Es ist, als würde die Umgebung verschwimmen und nur die Sicht nach vorn, die Sicht auf meine Beute ist klar. Ich rase förmlich durch die beginnende Dunkelheit, hetzte dem hilflosen Wolf hinterher, der sich aus unbedeutenden Gründen von seinem Rudel entfernt hatte und weis, dass ich ihn in wenigen Sekunden eingeholt und getötet haben werde. Meine Zähne brechen blitzschnell durch sein Fell, warmes adrenalinreiches Blut ergießt sich in meine Kehle und schmerzlich durchflutet mich jedes Mal aufs neue die Erkenntnis, das ich ein Monster bin, das nicht existieren sollte. Als sich meine Fänge wieder von dem Tier lösen und es zu Boden fällt bemerke ich den andersartigen Geruch, irgendwo in der Nähe, der mir bekannt vor kommt. Ich richte mich auf und schaue mich aufmerksam um, starre abwartend in die beginnende Dunkelheit, während meine Hände wie von selbst ein kleines Grab schaufeln und das Tier begraben. Eine ungewöhnliche Angewohnheit, die ich für mich als notwendig entdeckt hatte, um mit mir selbst wieder ins Reine zu kommen. Als ich die letzten Klumpen Erde festgeklopft habe und meine Hände gerade in einem nahegelegenen Bach wasche, höre ich das typische Reißen, als ein Werwolf sich in einen Menschen zurück verwandelt. Ich wende mich um und blicke direkt in die Augen eines Rudelmitglieds von Sev. „Jacob, nicht wahr?“ Verunsichert und überrascht mache ich einen Schritt zurück und berühre mit meinen nackten Füßen das Wasser. „Was willst du hier?“ “Ich habe dich gesucht Saphaela.“ Sein Blick ist nicht hasserfüllt oder abwertend, er starrt mich einfach nur an und das lässt mich innehalten. „Warum hast du mich gesucht?“ „Sev hat uns von eurer Vergangenheit erzählt, von eurer Familie..“ Ich schlucke den Schmerz runter, als ich seinen Namen höre, doch mein Blick muss ihn gezeigt haben, denn er hält inne und macht vorsichtig einen Schritt auf mich zu. Warum tut es so weh, das er mit ihnen darüber spricht, aber es mit mir nie getan hat? Warum ist da wieder dieses Brennen in meinem Innern, das mich langsam zerfrisst. Hätte ich Tränen würden sie aus mir heraus brechen, doch so bleibe ich nur stehen, gefangen in einem tränenlosen Körper. „Wir haben ihn dazu gezwungen, nachdem der Begleiter deiner Mutter bei uns aufgetaucht war und wir ihn vernichtet hatten.“ „Arkadius? Er war bei euch? Ihr habt ihn..?“ Mein Blick muss geschockt, erschrocken, verletzt sein, denn er macht ein weiteren Schritt auf mich zu und berührt vorsichtig meine Schulter. Seine Augen sind noch immer nicht voller Hass.. Er starrt mich nicht an, wie eine Fremde, sondern als würde er mich ewig kennen. „Wir wussten nicht wer er war, doch er kam zu uns, verlangte nach euch und drohte uns. Wir hatten keine Wahl als ihn zu vernichten.“ Ich nicke schwach. Natürlich hatten sie keine Wahl gehabt und trotzdem heißt es, dass sie irgendwo in der Nähe sein muss, oder doch zumindest kommen wird, wenn er nicht zu ihr zurück kehrt, oder? Ich spüre Jacobs beruhigende Wärme erst, als er mich einfach in seine Arme zieht, die ganze Wucht der Temperatur auf meinen kalten Körper trifft und mich erinnert, an das Gefühl einem Werwolf nahe zu sein. Ich schmiege mich automatisch an den warmen Körper und seufzte wohlig. Wie kann mein Verstand begreifen, dass es nicht Sev ist, in dessen Armen ich liege? Wie kann ich begreifen, aufgewühlt von Erinnerungen und dem plötzlichen Gefühl wieder daheim zu sein, in der brüderlichen Umarmung, von früher? „Ela, du musst mit mir zurück kommen. Wir können dich vor deiner Mutter beschützen, dich und deinen Bruder.“ Es dauert, bis die Worte mir wirklich in mein Gedächtnis dringen: dich und deinen Bruder. Sev. Das ist nicht Sev. Ich löse mich schnell von Jacob, mache drei Schritte zurück und schaue ihn verwirrt an. „Warum? Warum wollt ihr mich plötzlich beschützen? Warum bist du so nett zu mir? Warum.. Ich verstehe das nicht. Noch vor ein paar Wochen wolltet ihr nichts mit mir zu tun haben, habt mich geduldet, aber gehasst und verachtet. Deine Brüder haben mich wie ein Stück Vieh behandelt, wolltet mich töten und jetzt das.. Warum? Warum Jacob?“ Seine Arme sinken herab und er schaut sie selber ein wenig verwundert an. „Du.. Wir..“ Er ringt nach Worten, wirkt selbst ein wenig mit der Situation überfordert und schaut mich erst nach gefühlten Stunden wieder an. „Meine Brüder verstanden es einfach nicht. Sie verstanden nicht, wie er mit dir zusammen leben, dir sein Blut geben, dich lieben konnte. Keiner von uns konnte es nachvollziehen, doch nun ist es klar. Du wurdest unwillentlich verwandelt und hasst dein Dasein vielleicht noch mehr als wir. Er ist jetzt einer von uns und wir können all seine Gefühle, seine Gedanken nachempfinden. Wir fühlen es, verstehst du? Und ich..“ Er macht langsam einen Schritt auf mich zu und ich zwinge mich ruhig stehen zu bleiben. Etwas in seinem Blick erinnert mich an Sev, seine Auge an jenem Tag, doch dieses Mal hat es nicht den Beigeschmack der Flucht, es wirkt warm, herzlich und offen.. „Vielleicht habe ich den Beschützerinstinkt meines Bruders übernommen, oder ich .. ich weiß es nicht, kann es nicht beschreiben, aber da ist das Verlangen dich zu beschützen, die Traurigkeit aus deinen Augen zu verbannen und einfach dafür zu Sorgen, dass du wieder lächelst, denn ich habe dich noch nie lächeln sehen.“ Etwas in seiner Haltung verrät mir, das er mehr darüber weiß, mehr über seine eigenen Gefühle, doch ich will nicht nachfragen, will ihn nicht zwingen es mir zu sagen, könnte es vermutlich auch nicht. „Also soll ich mit dir zu ihnen gehen und bei euch leben?“ Die Worte kommen nur stockend über meine Lippen. Noch immer fällt es mir schwer das zu glauben, doch da ist keine Lüge in seinen Augen. Er nickt nur, macht einen weiteren Schritt auf mich zu und nimmt vorsichtig meine Hand. „Wirst du mit mir kommen?“ „Ich weiß nicht.“ Meine Antwort ist ehrlich. Was soll ich tun? Konnte ich wirklich mit ihm gehen, nach La Push? Ich bin nicht bereit unter Menschen zu leben, kann ihrem Geruch noch nicht vollends widerstehen und vor allem weiß ich nicht, ob ich zu ihm zurück will. Sev, mein Bruder, der nun teil dieses Rudels ist.. Was geschieht, wenn Mutter uns findet? Wird er versuchen sie zu töten, oder sie ihn? Ich glaube noch immer daran, das auch sie es schaffen kann wieder unter Menschen zu leben, glaube daran, dass sie Sev nicht so abgrundtief hasst, wie er glaubt und das es ein Happy End gibt.. trotz allem.. Was wird geschehen? Muss ich nicht mit ihm gehen und bei ihnen leben, um das schlimmste abzuwenden, um sie davon zu überzeugen in Frieden zu leben? „Ich komme mit dir.“ „Warte kurz, ich verwandle mich nur schnell, damit wir besser zurück kommen.“ Jacob verschwindet kurz im Dickicht und kehrt in seiner rotbraunen Wolfsgestalt zurück. Er bewegt sich auf mich zu, als plötzlich Rosalie aus dem Wald geschossen kommt und sich dicht vor mich stellt. „Lass sie in Frieden dummer Köter!“, brüllt sie mit ihrer glockenhellen Stimme bedrohlich und etwas, das einem Knurren ähnelt, dringt aus ihrer Kehle. Auch Jacob hat sich sofort in Angriffsstellung begeben und knurrt bedrohlich, greift jedoch nicht an, wohl wissend, das er sich auf ihr Territorium begeben hatte. „Du hast die Grenze überschritten Hund. Du weißt dass es Krieg bedeuten kann, also verschwinde. Sie gehört zu uns!“ Ihr Keifen und Zetern wird immer lauter und dringt schmerzhaft in den Ohren. „Rosalie, beruhige dich. Er hat mir nichts getan und das wird er auch nicht.“ Überrascht macht sie einen Schritt zurück, neben mich, sodass sie ihn im Auge behalten kann, während ihre Aufmerksamkeit sich mir zu wendet. „Was meinst du damit?“ „Ich kenne ihn und werde mit ihm gehen.“ „WAS? Bist du von allen guten Geistern verlassen? Saphaela, das ist einer der Werwölfe aus La Push. Sie lassen nichts Gutes an uns und werden dich töten, sobald du die Grenzen überschritten hast.“ „Nein das wird er nicht.“ Edward tritt ebenfalls aus dem Dickicht und stellt sich beschwichtigend neben seine Schwester. „Edward..“ „Nein Rosalie. Es ist gut so. Saphaela möchte zu ihnen gehen und das sollten wir akzeptieren.“ „Aber..“ „Rosalie.“ Meine Stimme ist leise, als ich ihr eine Hand auf die Schulter lege und entschuldigend lächle. „Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe, aber ich kenne die Wölfe bereits und muss nun zu ihnen gehen… Etwas verbindet uns und..“ „Dann geh doch!“ Hinter der kalten Stimme erkenne ich den Schmerz, die Verletztheit und es tut mir leid sie so zu sehen. Trotzdem gleitet meine Hand von ihr ab und ich gehe langsam zu Jacob. „Danke Edward.“ Als er mich anschaut dringt die Erkenntnis zu mir durch. Er hatte es die ganze Zeit gewusst, hatte trotz allem die Bilder in meinem Kopf gesehen, die Erinnerungen an Sev und das Rudel. Er hatte es gewusst und für mich geheim gehalten. „Danke für alles.“ „Nichts zu danken.“ Es wundert mich nicht, als Alice neben ihm auftaucht und mich anlächelt. „Komm uns bald mal besuchen, ja?“ Ich nicke und wende mich ein letztes Mal zu Rosalie. „Es tut mir leid.“ Sie schaut mich verletzt an, sagt nichts, verschwindet nur wortlos im Wald. Erneut entschlüpft mir ein Seufzen. Ich mag sie wirklich, auch wenn sie schwierig ist. Ein letztes Mal winke ich Alice und Edward zu, bevor ich mit Jacob im Wald verschwinde, auf dem Weg zurück nach La Push, zurück zum Rudel und zu meinem Bruder.. ***** Sorry das es so lange gedauert hat ><* Gomen. Neues Kapitel folgt bald. kommis?? ^^ Kapitel 11: enttäuschend (Severins Sicht) ----------------------------------------- Ein Happy End wird es nicht geben! Ich weiss es einfach das eine Konfrontation mit meiner Erzeugerin unweigerlich auf den Tod von Einen von uns hinaus läuft. Die Frage ist zur Zeit nur: Werde ich bereit sein, dass zu tun was richtig ist? Wenn Ela mich bittet, unserer Mutter nichts zu tun... . Werde ich das richtige tun? Was ist richtig? Sie wird mich bitten sie in Ruhe zu lassen, ihre Verbindung zu ihr ist stärker als die zu mir, wo ich mich all die Jahre nicht um sie gekümmert habe. Mich zu jemanden werden liessen, der niemals Ausreden sucht, sondern die Schuld in voller Macht auf sich einkrachen ließ. Gibt es für mich überhaupt einen Himmel? Einen Ort an dem am Ende doch alles glücklich und gut ist und ich nur noch Severin bin und nicht der Bruder der seine Schwester liebt? Im Moment wünsche ich mir nichts mehr, als das ich so wie alle bin und mir auch Flügel wachsen, die mich ins Licht bringen. Fliegen, in die Erlösung hinein, weg von all der Einsamkeit und den Schmerzen der zu sein, der ich bin. Wohin werde ich kommen wenn es so weit ist? Sterben.... . Wie merkwürdig vertraut mir das Wort jetzt vorkommt. Als könnte ich es nicht erwarten bis es so weit ist. Leah durchgeht ein Zittern als sie meinen Entschluss wahr nimmt und sie sieht mich erschrocken von der Seite an. Auch die Anderen fühlen den gewaltigen Schauer, der durch alle geht. Nur ich bliebe normal dort stehen und starrte in die Richtung, in die Jacob verschwunden ist. Die Asche des Erzeugers brennt immernoch zu meinen Füßen, aber glimmt langsam aus. Sie haben mir Bilder geschickt, damit ich verstand wie alles so weit kommen konnte. Arkadius war auf ihr Gebiet gekommen und sie witterten ihn. Da er den selben Hass auf Wehrwölfe empfand wie alle Vampire, ging es ganz schnell, bis er sich auf einen Kampf eingelassen hatte, aber nicht bevor er meinen und Elas Namen an ihre Köpfe warf . Dieser törichte Kerl war fest davon überzeugt es mit ihnen allen aufnehmen zu können und stellte das Ultimatum, wenn sie mich freiwillig herraus gaben, dass niemanden etwas geschieht. Meine Fährte endete an der Hütte und Elas war zu sehr von meinem Geruch überdeckt, als das er ihren anderen Weg wahrgenommen hätte. Oder hatte Mutter ,ihn damit beauftragt nur mich zu suchen? Automatisch davon ausgehend, dass er Ela mit mir zusammen finden könnte? Schließlich bin ich in ihren Augen nur ein dreister Entführer, der ihr das Liebste entrissen hat und sie nur aus Spaß, so weit von ihr fort schleppte. Ihre geliebte Tochter, ihr Püppchen mit den Strippen die sie so lange auf ihren Weg vorwärts gezogen haben. Und ihr Sohn, den sie noch mehr verabscheute als den Mann den sie geheiratet hatte. Der Klotz an ihren Bein. Ja, sterben hörte sich schrecklich schön an! "Sev... !" flüstert es leise neben mir. "Hm?" ich wende mich verwirrt zur Seite und starre die verängstigte Leah an. Erst dann erkenne ich, dass sie meine Horrorvorstellungen von der Schlacht mit meiner Mutter genau mitbekommen hatte und zwar jeden, grausamen Fetzen. Mir weiten sich meine Augen, als ich den Schmerz in ihren Blick sehe und gleichzeitig die Sorge. Sie lässt ihren Kopf hängen und setzt sich unaufgefordert neben mich. "Es tut mir Leid!" sage ich ganz sanft. Warum auch immer, irgendwie schienen mir das die besten Worte in dieser Situation. "Denkst du wirklich das es so aus geht?" "Ich bin mir sicher, dass es keinen anderen Weg gibt!" Es ist schon merkwürdig sie so zu sehen, fast schon gebrechlich und so absolut nicht die Leah die ich kenne. Sie seufzt und wendet den Blick ab, als ich eine kurze Emotion von ihr aufschnappe. Nicht nur Sam ist gut darin seine Gefühle zu verstecken, auch Leah hat in der Zeit gelernt, alles was ein Anderer nicht wissen sollte, hinter einer Mauer zu verschließen. Manchmal erfolgreich, manchmal weniger. Sie dachte an den Kuss, der für mich immer nur ein Spiel gewesen war, um Sam die Chance zu geben Ela zu vergraulen. Doch für Leah war es in der Zeit, von der wir die 16 Tage sehr viel miteinander verbracht hatten, so etwas wie ein Grundpfeiler für etwas anderes geworden. Sie hatte mich gern gewonnen, mehr als gern. Auch ich war verstoßen worden und vom Rudel so gut wie gar nicht anerkannt,genauso wie sie. Außerdem verstanden wir uns sehr gut, lachten über die gleichen Dinge und bauten in ein paar Tagen so etwas wie eine Aussenseiterallianz gegen die anderen auf. Zwar waren wir nur zu zweit, aber das war besser als allein. So lange wie wir den Anderen hatten, der auf unserer Seite stand, war es egal was die Anderen dachten. Sie sieht mich ernst an und meint: "Und deswegen gibst du einfach auf? Ich habe dich immer für stärker gehalten!" Ich schubbse sie leicht mit meiner Schulter an. "Dann brauchst du dir Seths Gemecker nicht mehr an hören, dass er sein Zimmer wieder haben will!" "Hör auf mit den Scherzen! Ich meine das ernst! Du willst dein Leben wegschmeißen? Nur wegen deiner Schwester, die nicht mal den Mut auf bringt von sich selbst zu dir zurück zu kommen? Ist dir nicht schon mal aufgefallen, dass du der Einzige von euch beiden bist, der sich auf so eine Art an seinen Zwilling klammert?" Ich lächle ein wenig, auch wenn man das in meiner Wolfsform nicht sehen kann, merkt Leah genau was los ist und keift: "Was zur Hölle ist jetzt witzig?" Sie verzieht die Lefzen zu einem leichten Knurren. "Man könnte meinen du wärst eifersüchtig Leah Clearwather!" ich hebe meine rechte Augenbraue etwas und schaue amüsiert auf ihr ertapptes Gesicht, dass sich sofort ab wendet als sie merkt, dass ich sie an starre. "Du bist ganz Elas Mann, oder Severin? Selbst wenn sie sich für Jacob entscheiden würde, würdest du noch Beifall klatschen und bei ihrer Hochzeit Brautjungfer spielen." Mein bellendes Gelächter rüttelt die anderen etwas aus ihrer Trance, die alle versuchen Jacobs Gedanken nach zu hängen , um damit fest zu stellen wo er sich gerade befindet und wer bei ihm ist. Aber ich bin zu sehr mit Leah beschäftigt, um den eindeutigen Geruch wahr zu nehmen. "Naja, ich glaube kaum, dass ich für eine Jungfer jungfräulich genug bin." pruste ich. "Da fragt man sich ernsthaft besorgt wie viele Frauen du schon hattest!" murrt sie. Ich überlege kurz. "Bei 30 hab`ich aufgehört zu zählen!" gebe ich feixend zurück und stubbse Leah erneut an, die beinahe aus allen Wolken gefallen wäre und mit offenen Maul direkt in meine Augen starrt, um ab lesen zu können ob ich Scherze mache, oder es wirklich ernst meine. "Dr...Dreißig! M..mit nicht einmal 18 Jahren!" stottert es in ihren Gedanken. "Du hältst mich echt für einen Gigolo oder?" gebe ich skeptisch zurück. "Dr..Dr..Dreisig!" Ich versuche sie etwas von der Ahnung ab zu bringen, die sie hat. Denn Leah versteht als Erste die Hinweise. Natürlich, sie und ich sind so sehr zusammengewachsen, dass sie fast riecht wenn es mir schlecht geht. Sie soll nicht um mich weinen! Niemand sollte das! "Es gibt keine andere Alternative? Ich meine, für dich... und mich?" fragt sie plötzlich sehr ernst. Blitzschnell begreife ich auf was sie hinaus will und stemmte mich sanft gegen ihre Seite, drücke meinen Kopf reibend gegen ihren. Sie überrascht diese Reaktion, aber es weckt keine Hoffnung. "Ich wünschte es wäre so!" meine ich leise." Ich wünschte, es gäbe nicht nur Ela in meinen Kopf. Aber, alles was ich will ist sie, verstehst du Leah? Ich atme sie, ich sehe nur sie und rieche nur ihren Geruch, überall wo ich bin, ist nur Ela." "..Nur sie!" brummt sie fast grimmig und meint dann beißend sarkastisch: "Das... , kommt mir schrecklich bekannt vor!" Mir auch! Doch bevor ich etwas anderes tun kann, als ihr über das Gesicht zu lecken, bricht der Wald vor uns auf und das Erste was ich sehe sind die rostbraunen Pfoten, die sich zögernd voreinander setzen und dann ein Geräusch, dass sich anhört als springt jemand auf Gras.Mein Kopf wirbelt nach oben und ich blicke in die Augen, die meinen so ähnlich sind. Nicht in der Farbe, aber in der Form und in dem Ausdruck. Unsicherheit, Angst, Verwirrung? Der Moment ist da, in dem ich mich von Leah lösen muss und sie in der Gewissheit zurück lasse, dass eine Beziehung mit mir so unmöglich ist, wie eine zu ihren geliebten Sam. Wieder wurde ihr Herz gebrochen, als sie das deutliche Leuchten in meinem Blick sieht und sie weicht wieder zurück und positioniert sich weit weg von ihrem Rudel. Das doch nicht ihres ist. Wäre da nicht wieder dieses Gefühl gewesen, wäre ich Leah gefolgt und hätte ich gesagt das ich bei ihr bleibe und ihre Wunden stopfe. Aber..., auch ich bin nicht mehr ganz. Das gesamte Rudel ist stumm unserer Unterhaltung gefolgt und irgendwo konnte ich Sams leise Eifersucht spüren. Aber jetzt riss er sich zusammen und trat einen Schritt vorwärts. Dennoch nicht so schnell wie ich es tat. Meine Beine bewegen sich von allein. Etwas zieht mich vorwärts und immer schneller laufend, nein rennend , stürme ich auf Ela zu. Bis ich nur noch einen Schritt vor ihr stehe und inne halte. Konnte es sein, dass sie zurück gewichen ist? Und das vor mir? Ich verwandle mich in meine, so veränderte und dennoch gleiche, menschliche Gestalt zurück. Ich schäme mich nicht nackt zu sein, aber trotzdem ziehe ich mir schnell die Shorts über, die Seth mir unfreiwillig geborgt hatte und beachte Leahs neugierige Blicke in meinem Rücken gar nicht. Ela sah mich in der Vergangenheit oft genug nackt, aber jetzt wendet sie auch beschämt den Blick ab und ich frage mich einen Moment , was sie zu dieser komischen Handlung bewegt. Dann richte ich mich wieder zu voller Größe auf und starre sie direkt an. Nichts hat sich geändert, sie gleicht immernoch meinen personifizierten Engel in menschlicher Gestalt und augenblicklich sehne ich mich nach ihrer Kälte. Aber getraue mich nicht auch nur zu nah an sie heran zu treten, aus Angst sie zu zerbrechen.Oder mich zu verraten? Meine Flügel, die mich ins Himmelreich tragen sollten, fielen von mir ab, als ich es schlichtweg nicht mehr aus hielt und den letzten Schritt auf sie zu tat. Meine Arme umschlingen sie heftig und etwas zu energisch drücke ich Ela an mich. Und da ist wieder die vertraute Kälte an meiner Brust, was die gesamte Zeit gefehlt hatte, dass ich nicht richtig schlafen konnte. Der eine , kleine Teil der von den Anderen getrennt wurde, ist nun wieder ein Ganzes! "Ela!" ich hauche ihren Namen immer wieder ."Ela, Ela,Ela ... ." Doch sie bleibt stumm. Verzweifelt, bittend um Vergebung mache ich genau das falsche. Überwältigt von ihrer Nähe, ausgenokt von meinen kranken Geist, der mehr von ihr will, als sie nur in den Armen zu halten, umfasst meine Hand automatisch ihren Kiefer und drückt ihn nach oben. Immernoch stumm, aber mit schreckgeweiteten Augen schaut sie mich an und Jacob knurrt neben mir, als er sieht was ich ohne Kontrolle über mich selbst tun werde. Mein Kopf sinkt langsam herab , ihren halbherzigen Versuch sich zu befreien ignorierend. Ich lächle leicht, als mein Mund kurz vor ihren Halt mach und flüstert: "Willkommen zurück!" Doch dann lasse ich von ihr ab, der Widerstand in ihren Blick ist unverkennbar und ich bin nicht der Mensch, der jemanden zu etwas zwingt das er nicht will. Den Kopf hängend, reuevoll zur Seite gedreht und die Arme leblos neben meinen Seiten, fühle ich ihren Körper immernoch nah vor mir . ************ Neues Kapi ist bereits fertig und wir nicht lange auf sich warten lassen. Danach kann es etwas dauern, aber wir geben uns Mühe. Liebe Grüße ^^ Kapitel 12: redend (Saphaelas Sicht) ------------------------------------ Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, als wir das Rudel erreichen, doch sicherlich nicht seine herzliche Begrüßung, seine Nähe so plötzlich zu spüren, als hätte auch er mich vermisst, als würde auch er nicht ohne mich sein können. Mein Körper sehnte sich nach der Wärme der Geborgenheit, in der Zeit des Exils, als die sich der Aufenthalt bei den Cullens anfühlte. Ein Exil weit fort von meinem Heim, meiner Zuflucht, meinem Bruder, meinem Sev. Obwohl ich doch weiß, das er nicht mir gehört, das er nicht mein ist und dem vergangenen Augenblick zu folge nun Leah gehört, schreit es in meinem Kopf er wüde zu mir gehören, nur zu mir.. Als seine Lippen meine fast berühren starre ich ihn überrascht an. Es scheint eine Ewigkeit her zu sein, eine Ewigkeit, die verloren war und nun zurück kehren sollte? Geschockt starre ich zu ihm hinauf, unwillig. Die Stimme ist nicht verschwunden, die Stimme die immer wieder in meinem Kopf flüstert, das er zu einem Rudel gehört, das er mehr braucht als mich. Wie soll ich sein Handeln deuten? Er wirkt wie ein Süchtiger, der seine Droge zurück erhalten hat und.. bin ich nicht wie eine Droge für ihn? Bin ich nicht genau das, was er beschützen, was er halten, was ihn aufbauen kann und ebenso das, was ihn zerstört, was ihn am meisten belastet? Ich weiche keinen Zentimeter zurück, als er sich wieder von mir löst und sich doch nicht entfernt. So nah, das seine Wärme trotzdem meine Haut erreicht, steht er vor mir und schaut zu Boden. Warum ist sein Blick so traurig, so voller Schmerz? Habe ich ihm weh getan? Fast automatisch hebe ich meine Hand und will ihn trösten über die Wange streicheln, doch ich halte inne, bevor wir uns wieder berühren. Seine Augen starren in meine und ich kann den Blick nicht deuten. Er gilt noch immer einer Fremden, nicht wahr, oder gilt er wirklich mir? Etwas ist darin, das ich nicht zu deuten vermag, das mich zittern lässt, nicht vor Angst, sondern vor.. Freude? Warum berührt mich dieser Blick? Warum wärmt er mein Innerstes? Warum fühle ich mich trotz aller Grenzen zu Hause? Warum bin ich glücklich, obwohl wir uns entfremden? Was bedeutet dieser Blick voller Sehnsucht? Meine Hand sinkt herab, doch meine Beine bewegen mich noch immer nicht von ihm weg, als würde mich etwas festhalten, mich erneut an ihn binden und dieses eine Mal nicht nur durch das Blut, durch ein unbekanntes Schicksal, sondern durch mich selbst, durch ihn.. "Jacob hat dich also gefunden und zurück gebracht." Es ist keine Frage, die Sam an mich richtet, eher eine stumpfe Feststellung. Ich richte meinen Blick etwas unwillig auf ihn, immer noch nicht sicher, wie ich mit Sev umgehen soll. Der Blick des Rudelführers wirkt irgendwie betreten und als ich mich umschaue stelle ich fest, das es allen so zu gehen scheint. Sie schauen mich nicht an, als wäre ich ein Monster, sondern schlicht weg, als wären sie gefangen von unserem Anblick, als wüssten sie mehr, als wüssten sie, was es bedeutet. Kennen sie eine Antwort, die mir verborgen bleibt. Ich nicke leicht. "Dieses Mal wirst du in La Push bleiben." Nicht nur ich schaue ihn etwas überrascht an, auch der Rest des Rudels wirkt überrumpelt. Sie starren ihn an, nicht einmal wütend, sondern einfach verwundert. "Ich bringe sie bei mir unter.", schlägt Jacob vor und ich lächle ihn dankbar an. Etwas in seinem Blick erinnert mich an Sev Augen, wie sie mich anstarrten. "Was wollt ihr wegen unserer Mutter unternehmen?" Sevs Stimme hat einen seltsamen Klang, anders als noch vor ein paar Wochen, irgendwie tiefer, trauriger. Ich schaue zu ihm auf. Er scheint nicht eine Sekunde seinen Blick von mir gewendet zu haben. "Nichts, so lange sie unser Territorium nicht betritt werden wir uns nicht rühren. Doch sobald sie merkt das ihr Gefährte nicht zurück kommt, wird sie sich selbst auf die Suche machen und die Fährte bringt sie hier her. Und was dann geschieht müsst ihr entscheiden." Sev wendet seinen Blick nicht von mir ab, schaut mich nur an und nickt leicht. Wir müssen es entscheiden, ist alles, was in mein Gedächtnis dringt. Wir.. Würde das wirklich funktionieren? Unsere Ansichten konnten unterschiedlicher nicht sein und er würde nicht mit mir darüber reden, oder? "Ihr solltet nur vorher wissen, was geschehen muss und es uns sagen." "Ihr solltet über einiges reden.", wirft Leah plötzlich sarkastisch ein und erst jetzt bemerke ich ihren Blick, der sowohl Feindseligkeit mir gegenüber, als auch eine unbestimmte Trauer ausdrückt. Ich denke sie ist mit Sev zusammen? Warum starrt sie mich so an? Warum schmerzt es das zu glauben? Erst jetzt schaut Sev sie an und ich bin erstaunt, als er nicht, wie sonst, aufbrausend reagiert, sondern ebenso traurig zurück starrt. Hatten die beiden einen Streit? Ging es darin vielleicht um mich? Das konnte nicht sein, niemals.. oder? Ich will irgendetwas sagen, um ihnen zu helfen, ihn zu trösten, doch mir fällt nichts ein. Nur sein Name wandert immer wieder in Bahnen in meinem Kopf. "Ela." Es ist nur ein Flüstern, doch ich höre es, als Jacob mich anspricht. Seine warme Hand legt sich vorsichtig auf meine Schulter und ich wendet mich zu ihm um. "Komm, ich zeige dir erst einmal dein Zimmer." Spürt er, wie sehr mich diese Situation belastet? Spürt er meinen Schmerz? Irgendetwas in mir drin ist verletzt, weil Sev sich ihr zu wendet.. Ist das nicht irrational? Und irgendetwas anderes möchte mit Jacob mit gehen, möchte an seiner Seite bleiben und wieder die Wärme spüren, die Sevs ersetzt, zumindest fast.. Sev scheint in seine Gedanken versunken zu sein und starrt Leah an. Vielleicht reden sie auch wieder mit einander? Können Werwölfe das nicht? Sind sie nicht so eng verbunden? Enger, als Bruder und Schwester? Das Etwas in mir überwiegt und ich folge Jacob langsam, bedacht darauf leise zu sein und ihr Zusammensein nicht zu stören. Warum hatte Sev mich so begrüßt, mich angesehen, als hätte er mich vermisst.. gesagt willkommen..Nein, er hatte mich nicht zu Hause willkommen geheißen, nur zurück.. So viele Gedanken schwammen in meinem Kopf, in einem trägen Meer, das ich nicht zu fassen vermag. Jacob führt mich in seiner menschlichen Gestalt von den anderen Weg, nickt Sam nur kurz zu, der mit der gleichen Gestik reagiert und greift irgendwann einfach meine Hand, um mich ins Dorf zu ziehen. La Push, das Indianerreservat, wie er mir erklärt, macht einen friedlichen, familiären Eindruck auf mich. Jake grüßt jeden und wird mit sehr viel Freundlichkeit zurück gegrüßt. Jeder kennt jeden und obwohl es sicherlich auch einmal Ärger gibt, scheinen sie sich gut zu verstehen. Ein Ort, der einer Heimat gleicht. Wie gern würde auch ich so etwas besitzen. Einen Ort, an den ich zurück kehren kann, von dieser langen Reise, aber den gibt es nicht. Nach wenigen Minuten erreichen wir sein Haus, das, etwas klein und ein wenig abseits, am Waldrand steht und trotzdem dazu gehört. Nach einander zeigt er mir alle wichtigen Zimmer, das Wohnzimmer, die Küche. Obwohl es mir sinnlos vorkommt, denn schließlich benötige ich keinen dieser Räume, freue ich mich über seine Aufmerksamkeit und schaue mir alles genau an. Trotz des Männerhaushaltes ist es aufgeräumt und heimlich. Der alte Tisch in der Küche, das knarrende Sofa.. alles hat Persönlichkeit und Individualität. Es ist heimatlich... "Es scheint dir zu gefallen." Wirt sitzen gerade nach der kleinen Besichtigung im Wohnzimmer und während er kiloweise Sandwichs in sich rein stopft sitze ich lächelnd daneben. "Ja, es ist alles so.. familiär, verstehst du? Ein Heim, zu dem man zurück kehren kann, das einen aufnimmt und umsorgt." "Vermisst du deine Heimat?" Gute Frage.. Vermisse ich sie. Vermisse ich den Ort an dem ich aufgewachsen bin, den Ort der.. "Ich weiß nicht.. eigentlich habe ich keine, das heißt.. naja.." Es ist schwer in Worte zu fassen und ich versuche mich zu konzentrieren, daher bemerke ich auch nicht, das er aufhört zu essen und mich aufmerksam anblickt. "Obwohl es sicherlich den Ort und auch unser Haus noch gibt ist dort nichts mehr.. verstehst du? Nichts, was mich willkommen heißt, nichts das mich behütet, oder zu dem ich jeder Zeit zurück kann. Dieses Haus hat etwas gegenwärtiges.. Du kannst dir sicher sein das es auch in Zukunft noch da sein wird, aber meine.. Heimat.." Ich stocke. Das Wort liegt mir irgendwie schwer auf der Zunge. "Meine Heimat ist vergangen." "Ela." Ich schaue zu ihm auf und merke erst jetzt, wie nah er bei mir sitzt. Seine Wärme umfängt mich behütend, als er mich umarmt und zu sich zieht. Dieses Etwas in mir tritt wieder zum Vorschein und meine Arme legen sich wie von selbst um seinen Körper, mein Kopf lehnt an seiner Brust und ein Gefühl von Geborgenheit breitet sich in mir aus. Ein Gefühl, das ich sonst nur bei Sev empfunden habe. Es ähnelt ihm, so wie Jacob ihm ähnelt. Was genau geschieht hier? Benutze ich ihn als Ersatz? Als Ersatz für was? Und warum ist Jacob so zu mir? Warum verhält er sich meinem Bruder so ähnlich? Warum nimmt er mich in den Arm, wenn ich traurig bin? Warum wärmt er mich, wenn ich innerlich friere? "Jacob.. warum?" "Warum was?" Seine tiefe Stimme brummt an meinem Ohr und macht mir einmal mehr die Nähe bewusst. "Warum bist du so zu mir, so..Ich weiß nicht. Du behandelst mich anders, als dein Rudel, kümmerst dich um mich.." "Willst du es nicht?" Etwas in seiner Stimme lässt mich aufschauen und tatsächlich ist ein matter Schmerz in seinen Augen. "Nein..." Als er sich von mir lösen will, halte ich ihn unwillkürlich fest. "Das meine ich nicht. Ich.. es erstaunt mich nur. Ich.. ich mag deine Wärme und deine Art, aber es ist so komisch." "Spielt es eine Rolle, warum ich mich um dich Sorge? Warum ich will, das du glücklich bist?" Ich lehne mich wieder an ihn und lausche in mich. Spielt es eine Rolle? Ich möchte wissen warum, aber ist es wirklich wichtig? Muss ich es wissen? Wenn ich ehrlich bin ist es nicht von Bedeutung. Es ist egal. Noch immer an ihn gelehnt schüttle ich den Kopf. "Nein." Seine Hand wandert in beruhigenden Bewegungen über meinen Rücken, während ich einfach meinen Gedanken nach hänge. Benutze ich ihn wirklich als Ersatz? Ist er wirklich wie mein Bruder? Es fühlt sich anders an. Da ist nicht dieses innerliche Erwärmen, dieser Wunsch ihm auf ewig nahe zu sein, niemals von seiner Seite zu weichen. Ja, ich mag Jacob, seine Art, sein Lachen und vor allem die Freundlichkeit und Führsorge, mit der er mir begegnet, obwohl er mich kaum kennt. Ich akzeptiere seinen Wunsch es mir nicht erklären zu müssen und von all den fremden Werwölfen ist er der einzige, mit dem ich Zeit verbringen möchte. Trotzdem bleibt er ein Fremder. Ich schaue wieder zu ihm auf und er lächelt noch immer auf mich herab. "Danke." Meine Stimme ist leise, aber er hört es trotzdem und stupst mich mit seiner großen Hand in die Seite. "Nichts zu danken." "ich verstehe nicht, warum du so gut zu mir bist und das ist wohl in Ordnung, aber dankbar bin ich dir trotzdem.. Ich.." Sollte ich ihm wirklich sagen, wie es mir im Moment ging? Konnte ich mich ihm so weit anvertrauen? "Was ist?" Ein Fremder, er blieb ein Fremder.. "Nichts schon gut." "Ela, du kannst mir alles erzählen. Ich werde es für mich behalten, es irgendwo in meinem Kopf vor dem Rudel verbergen. Das verspreche ich dir." "Danke, aber ich kann noch nicht.. Irgendetwas gibt dir das Vertrauen in mich, aber ich.. Du bleibst ein Fremder, auch wenn ich dich gern kennen lernen möchte." "Gut, dann fangen wir doch gleich damit an. Hi, ich bin Jacob und wir befinden uns zufällig in meinem Haus." Als er mir die Hand reicht prusten wir beide. Die Situation ist einfach zu absurd. Werwolf und Vampir, natürliche Todfeinde sitzen zusammen im Wohnzimmer seines Hauses und stellen sich vor. "Hi, ich bin Saphaela, aber nenn mich Ela. Nett dich kennen zu lernen." Wir unterhalten uns noch einige Zeit als würden wir uns das erste Mal irgendwo treffen und tauschen Banalitäten aus, bis es an der Tür klopft. Jacob steht langsam auf, öffnet sie und noch bevor er in irgendeiner Art und Weise reagieren kann, steht mein Bruder direkt vor mir und schaut mich mit durchdringenden Augen an. Ich blicke zurück, einfach hinauf zu ihm und merke kaum, wie ich mich selbst von der Couch erhebe. Seine Augen, unterschiedlich farbig,.. Waren sie schon immer so schön gewesen? Dieser Glanz, ein sanftes Leuchten, voller Wärme, gleicht einer Zuflucht, in die ich mich zurückziehen, in der ich versinken kann. Wieder bewegt sich meine Hand zu seinem Gesicht und dieses Mal berühre ich es ganz sanft, ganz vorsichtig und als wäre er der große bronzefarbene Wolf, schmiegt er sich daran und drückt seine Wange leicht in meine Handfläche. Ich lächle leicht, so zufrieden, so unglaublich zufrieden ihn wieder bei mir zu spüren, seine warme Haut zu fühlen, die so andere Gefühle in mir auslöst als Jacobs. Was sind das für Empfindungen, die mich veranlassen ihn zu berühren, seine Wange zu streicheln und einfach bei ihm zu stehen, mir seine Umarmung herbei zu sehnen, seine Nähe, irgendwie Intensiver als früher. Wann haben sie sich geändert? Wann habe ich solche Wünsche entwickelt, solche Sehnsüchte? Ein Schaudern wandert durch seinen Körper, dabei schaut er mich nur an und seine tiefe, irgendwie zu raue Stimme flüstert bestimmt: „Wir sollten reden.“ Ich nicke langsam. „Im Wald?“ Als wir an Jacob vorbei gehen, will er mich zurück halten, doch ich lächle ihn nur freundlich an. „Ich komme bald wieder.“ Das seine Hände herab sinken, sein Blick traurig wird und irgendetwas darin aufblinkt, das Sorge sein könnte, nehme ich nicht mehr wahr, als Sev meine Hand hält und wir gemeinsam im Wald verschwinden. ********** Ohja, jetzt wird es witzig. Was plötzlich mit Jacob los ist? Könnt ihr euch das nicht denken? ^^ Kommis? Es ist ein wenig tiefgründig. xD Wartets ab *jubel* Kapitel 13: sündigend (Severins Sicht) -------------------------------------- Das Licht bricht sich durch die Bäume und hinterlässt wandernde Schatten, die über den Boden gleiten wie Geister. Es regnet nicht mehr, obwohl ich die schwarzen Wolken am Horizont sehe, die sich langsam über Forks zusammenziehen. Die Grenze dieses Gewitters scheint genau an der Stadtgrenze zu liegen. Ich werde melancholisch bei dem Anblick und wünsche mich sofort wo anders hin. Ob allein, oder mit ihr zusammen, weiss ich nicht. Denn Elas Blick verletzt mich, den sie sehnsüchtig zurück auf Jacobs Haus wirft. Das Gefühl, den Beginn einer wunderbaren Beziehung gestört zu haben, lässt mich eiskalt erschaudern. Wo mein Herz fast zerspringt und mein Kopf in Glasscherben zu baden beginnt, werden meine Augen dunkel und mein Herz wie aus Stein. Denn ich werde sie Heute von mir trennen... . Mein Griff um ihre Hand wird fester , doch sie sagt nichts, oder nimmt es nicht wahr. Denn ihre Reaktion läuft nur auf ein leichtes Zucken ihres Daumens hinaus, dass nur von den gequetschten Nerven zu kommen scheint. Und ich freue mich auf meine Tat, irgendwo schreit etwas aus Triumph und Vorfreude einen Singsang auf mein Vorhaben, der wie ein Echo wiederhallt. Ein unwirkliches Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht, dass traurig und nicht heiter wirkt. Wir schweigen sehr lange und schauen uns kein einziges Mal an. Alles was uns verbindet sind unsere Hände, die ineinander verschmolzen sind, wie zwei Glasstauen. Und ich fühle die Kälte wieder deutlicher als jemals zuvor. Ich vernehme die Schritte von einem Wolf hinter uns und schnappe Leahs Geruch auf. Sie weiss was ich vor habe, aber will mich nicht davon abhalten, sondern ist nur als Sprachrohr für das Rudel in meiner Nähe geblieben. Keiner von meiner neuen Familie will mich allein und ungeschützt in den Wald gehen lassen, in dem mein Untergang lauern könnte. Aber der Grund das es gerade Leah ist, die mich überwacht, ist irgendwie zu logisch, als das es wahr sein kann... . Sie wartet auf mein Versagen. Ich laufe mit Ela noch ein paar Meter weit, bevor ich ihre Hand von meiner trenne und ihr den Rücken vollends zu drehe. Sie streckt ihre Finger ein wenig nach mir aus und murmelt ein: "Geh nicht!", als hätte sie meine Gedanken gelesen. Überrascht wende ich mich ihr zu und funkle sie durchdringend an, durchleuchte ihre hilflose Geste mit jedem Augenaufschlag. "Wie kommst du darauf?", frage ich sie ernst. Sie verschlingt die Arme vor ihrem Körper, dass es aus sieht als würde sie frieren und wendet den Blick traurig von mir ab. "Warum hast du mich zurück geholt, wenn du jetzt vor hast mich zu verlassen?" "Wie zur Hölle kommst du nur darauf?", zische ich. Sie erzittert vor der Härte meiner Stimme und umarmt sich fester. "Ich kenne dich mein Leben lang und immer wenn du weg gegangen bist, hattest du diesen Blick und diesen Ausdruck in deinem Gesicht.Jedes mal, wenn du mich und Mutter zusammen gesehen hast, hattest du es und erstrecht, als wir auf Vaters Beerdigung waren." Ich schlucke hart, der Klumpen reisst mir fast die Kehle auf. "Ich habe nicht vor zu gehen Ela! Ich war nicht der, der uns getrennt hat und zu den Cullens geflüchtet ist, falls du dich erinnerst!" Sie versteht den wütenden Vorwurf und blickt mir reuevoll entgegen, dass ich wieder nach Luft schnappe und mir den schmerzenden Adamsapfel massiere. "Es..., es tut mir leid!" Sie flüstert die Worte nur. "Und du bist nicht die, die in meiner Nähe sein sollte. Jacob wird gut auf dich aufpassen und der Rest des Rudels behandelt dich von heute an auch mit dem Respekt den du verdienst, aber ich... ." "Sev nicht... !" "Ich werde bei Leah bleiben, ich werde mit dem Rudel jagen und ich bin in deiner Nähe, aber du wirst mich nicht oft zu Gesicht bekommen.Bei Jacob hast du alles was du brauchst und er wird sein Leben geben um dich zu beschützen. Das ist alles was ich jemals für dich wollte." Sie versteift sich und starrt auf das goldene Gras vor sich, tief in den Erinnerungen versunken, wie es war, als ich noch der alte Severin war. Ich erkenne erst später, dass sie es so aufgefasst haben muss,als ob sie nur ein Klotz an meinem Bein gewesen wäre und ich nur wegen meiner Reue bei ihr blieb. Es verletzte sie wohl noch mehr, als nur die Einbildung das es so sein könnte. Denn die Wahrheit beisst sie jetzt mitten ins Gesicht. Ihre Augen wandern ziellos umher, einen Platz suchend an dem sie sich nicht so hilflos fühlen muss. "Liebst du Leah? Ist es deswegen weil du mit ihr zusammen sein willst und ich nur störe? Bitte Sev, sei ehrlich zu mir, ich bin diese Geheimniskrämerei leid! Alle hier wissen etwas, dass sich um mich dreht und niemand sagt es frei herraus. Sag einfach nur die Wahrheit!" Ihre Beine zittern als ich mich ihr langsam zu wende und sie, nur das Profil zu ihr gedreht, mit zusammengekniffenen Lippen mustere.Ich sehe wieder ihre tränenlosen Augen, die zittern und das Wasser suchen, dass nie fließen wird. Ich beneide sie darum, dass ihre Tränensäcke ausgetrocknet sind! "Leah ist eine gute Freundin, aber ich kann nicht mit ihr zusammen sein... ." "Warum nicht?", fragt sie plötzlich aufbrausend und ballt die Hände zu Fäusten. "Weil ich nicht sie liebe... .", gebe ich etwas trotzig zurück. "Aber... vorhin. Ich verstehe nicht was los ist! Was ist nur so schlimm, dass du es mir nicht erzählen willst? " Ich schnaufe leise und meine halblaut: "Ja, schlimm wird es nur dann, wenn du nicht aufhörst mich so flehend an zu sehen!" Und wie sehr mich ihre Augen in dem Moment zu ihr hin ziehen und mich in Verlangen brennen lassen. Sie setzt erneut an, als hätte sie die Warnung überhört: "Ich verstehe dich nicht mehr Sev! Du umarmst mich, als würdest du das Heil der Welt in meinen Armen suchen. Dann gehst du wieder auf Abstand und versuchst uns zu trennen, als wäre ich etwas ekliges das an deinem Bein klebt. Warum hast du mich nicht einfach bei den Cullens gelassen? Ich will nicht mehr, dass du bei mir bleibst, nur weil du denkst du bist mir was schuldig!" "Du wirst glücklich... !" "NEIN SEV!", fährt sie sich mich plötzlich an und in ihren Augen funkelt die Wut. "Hör auf bestimmen zu wollen was für mich richtig ist! Ich bin kein kleines Kind mehr, dass von irgendjemanden rumgeschubst werden muss. ICH entscheide was mit MIR passiert!" Erschrocken fahre ich vor ihrem harschen Ton zusammen, der so untypisch für meine Ela ist, aber irgendwo entfacht diese Reaktion in mir ein Feuer und lässt meine Hände kribbeln. Dieses Aufbegehren, diese ungewohnte Dominanz lässt meinen gesamten Körper kribbeln und das nicht auf unangenehme Art. Die widerspenstige Geste, läd dazu ein gebrochen zu werden. Das geparrt mit den verdammten traurigen Augen, ist eine Mischung die ich nicht vertrage. Es gibt einen lauten Klick und das Licht erlischt in meinem Kopf. Alles was bleibt sind drei Worte: Ich brauche sie! Jetzt! Sofort! SOFORT! Mit einem Satz bin ich bei ihr, umfasse grob ihre Handgelenke die sich abwehrend vor ihren Körper heben. Ich drücke sie hart zur Seite und mache damit den Weg frei mich vollends an sie zu stämmen. Meine Größe, die sie fast zwei Köpfe übersteigt, wirkt fast bedrohlich, aber auch auf eine Art unglaublich leidenschaftlich und völlig willenlos. Ich ziehe ihren Geruch in meine Nase, schließe dabei die Augen und ignoriere ihren entsetzen kleinen Quiekser, als mein Kopf nach unten an ihr Ohr wandert und meine rechte Hand sie an der Talie noch enger an mich drückt. "So.. ." meine ich."Du willst es also ehrlich?" Brennend versengt mein Blick ihre Pupillen und ich fühle die Verwirrung, wie etwas anderes... . Etwas...so vertrautes. `Tu es einfach! Tu es!`bettelt meine Sucht. "Ich liebe dich!", summe ich leise und erhoffe gar keine Antwort. "Ich dich doch auch!", gibt sie naiv zurück und ich muss laut auflachen, doch fasse ich mich schnell wieder. "Nicht auf die Art, wie du mich liebst!", flüstere ich leise , bevor meine Linke die Locke aus ihren Mundwinkel streift und ich beobachte wie sie von ihrer Lippe gleitet. "Soll ich dir ZEIGEN wie ich es meine?" Sie hat gar keine Chance zu antworten, denn als sich ihr Mund öffnet, landet meiner schon auf ihren und meine Hand krallt sich in ihr Haar, dass sie gar keine Chance hat um uns zu trennen. Aber... das Aufbegehren bleibt aus. Zuerst bleibt sie regungslos, als ich sanft an ihrer Unterlippe ziehe, doch dann stößt sie einen Seufzer aus und schließt die Augen, als sei sie selbst von etwas übermannt worden. Nun ist sie es, die ungestüm wird und mit ihrer Zunge fordernd die Meine sucht.Sie umschlingt und in einer Woge begräbt die unbeschreiblich ist. Der goldene Schuss für einen Heroinsüchtigen. Das Morphium für einen Mann der Jahre lang nur Schmerzen hatte. Die Heilung für einen Krebskranken. Ein Arm, der einen Kriegsveteranen von selbst nachwächst. Alle Ereignisse gepaart in nur einen Moment, der absoluten Reinheit, die richtig ist. Nicht falsch, verboten oder verabscheungswürdig. Sondern das richtigste was ich je in meinem Leben getan habe und tun werde. Denn mein Name ist Severin und ich liebe meine Schwester so sehr, dass ich für sie nicht nur sterben werde, sondern auch in der Hölle schmoren und jahrhundertelange Qualen erlebe, die schier unerträglich sind. Und all das ist richtig... ... nur richtig! "Sev!" Sie trennt sich, kurz meinen Namen keuchend, von mir und umfasst zitternd meinen Kopf, der nicht von ihr los lassen will. Ihr sanftes Drücken, dass für mich wieder bedeutet, dass sie nicht mehr will, bringt mich kurz von meiner Rage runter. Die sofort wieder aufflammt als ich ihr Gesicht sehe. Mein Arm bleibt an ihrer Talie und auch mein Druck lässt nicht nach. Sie lässt sanft ihre Daumen über meine Wange streicheln und ich schliesse meine Augen , um auf alles vorbereitet zu sein, was jetzt kommt. Doch sie sagt nichts, sondern schaut mich nur untersuchend an, als erwarte sie, dass ich krank sei. Mein erhitzter Kopf und der keuchende Atem verbieten auch mir zu sprechen. Wir sehen nicht mehr aus wie Buder und Schwester, jeder Aussenstehende hätte das jetzt vehemend bestritten. Sie holt tief Luft und drückt von selbst ihre Lippen wieder auf meine, was mich kurz erzittern lässt. Ich friere diesmal nicht wegen ihrer Kälte! Dann beginnt das Spiel erneut, nur das wir Beide jetzt die Strippenzieher sind und des Anderen Bewegungen lenken: stürmischer, schneller, fordernder... . Leah heult hinter uns ein Geräusch, das nach Beerdigung, Staub und Tod , genauso nach Leben , Geburt und einer neuen Ära klingt. Irgendwo stimmt die Stimme von Jacob in den Singsang mit ein und das Rudel ist uns jetzt so nah, dass sie uns hätten trennen können. Zeugen unserer Sünde, vor dem Gericht, das nur aus 2 Leuten bestand: Ela und mir. ***** Joa, ein neues Kapitel. ^^ Lasst eure Meinung in einem kommi zurück. *gespannt ist* und das nächste Kapitel ist unterwegs. Dauert vielleicht noch bis Montag. Liebe Grüße, Autumn und GwYn Kapitel 14: lebend (Saphaelas Sicht) ------------------------------------ Ich schaue in abwartend an. Was ist dieses Gefühl, das mein totes Herz erhitzt, das es fast veranlasst wieder zu schlagen? Welche Empfindung ist so stark selbst geschwisterliches Blut zu überwinden? Ich will nicht daran denken, daran, das es falsch ist, daran, das er mein Bruder ist, vom selben Fleisch, den selben Eltern gezeugt und in die Welt entlassen. Um meine zitternden Lippen zu beruhigen, um mir zu beweisen, das es nur richtig sein kann, das dies der Himmel ist, drücke ich sie erneut auf seine, ergreife die Initiative und bestätige, was er wohl nie zu glauben gewagt hatte, ich empfand genauso. Die brennende Hitze in meinem Körper, die mich veranlasst noch näher an ihn zu treten, mich an ihn zu pressen und dem irrigen Glauben zu erliegen ich könnte Feuer mit Feuer bekämpfen, überflutet uns, lässt uns erschaudern und erbebeben. Ganz vorsichtig und etwas schüchtern von meinem eigenen Verlangen überspült, öffne ich meine Lippen und unsere suchenden Zungen finden einander, spiegeln unsere eigene Suche wieder, berühren sich, sacht, zärtlich.. stürmischer, schneller, fordernder.. Ich merke kaum, wie das Rudel sich um uns sammelt, vollkommen in diesem Gefühl, dieser unbeschreiblichen Empfindung versunken, die das erste Mal, seit meiner Wandlung zum Monster, mein Innerstes erwärmt. Nur am Rande höre ich das Aufheulen, das einen Teil von mir schmerzlich zusammen zucken lässt. Was ist das? Trotz dieses uneingeschränkten Glücks ist da ein Teil in mir der weint, der sich unterdrückt aufzulehnen versucht und nach einer anderen Umarmung schreit, einer anderen Wärme.. Nur ganz kurz, dann ist es wieder verschwunden und liegt geschlagen danieder, irgendwo in meinem Herzen, in einem kleinen Teil davon, der zuckt, als hätte ich ihn geschlagen. Langsam und ein wenig unwillig lösen wir uns voneinander, blicken in die Augen der anderen Wölfe, des Rudels, das sich um uns gescharrt hat und teils geschockt, teils traurig zu uns herüber blickt. Leah, die kleine Werwölfin wirkt irgendwie gebrochen und ihr Blick ist für mich nicht zu deuten. Jacob, er schaut mich so besorgt, so niedergeschlagen an, als hätte ich ihm das Herz gebrochen, doch das konnte nicht sein, denn schließlich kannte er mich kaum.. Obwohl das für ihn keine Rolle zu spielen schien. Unwillkürlich springen meine Gedanken zu unserem letzten Gespräch zurück. ‚Spielt es eine Rolle warum?’ Sev verseift sich neben mir, packt mich ein wenig fester an der Taille und versucht mich von ihm abzuschirmen. Was sieht er wohl in seinen Gedanken. Jacob würde mich doch nichts tun, oder? Ich schaue zu Sev hinauf, versuche seine Züge zu ergründen, doch darin steht nur die altbekannte Wut, die mich fast ein wenig lächeln lässt. Ist er wieder der selbe wie früher, hat er zu sich selbst zurück gefunden oder.. ist sein neuer Weg einfach.. dem von damals ähnlicher? Würde er jetzt bei mir bleiben? Würden wir wieder zusammen sein? Glücklich? Einmal im Leben? Um ihn zu beruhigen lege ich Sev eine Hand auf die Wange und sofort wendet sich seine Aufmerksamkeit mir zu. Ich lächle ihn liebevoll an, seine Züge werden weicher, zärtlicher. Hatte er mich jemals so angesehen? „Es ist ok, oder?“, frage ich vorsichtig und weiß selbst nicht genau worauf ich hinaus will. Seine Augen scheinen erneut in meinen zu versinken und auch ich schaue zwischen ihnen hin und her, verliere mich in den Farben, die mir so altbekannt und neu zugleich vorkommen. Etwas darin verzaubert mich. War es schon immer da gewesen? Dieses wundervolle Gefühl der Wärme, wenn ich ihn ansehe, wenn er zurück schaut, mit soviel.. Liebe im Blick? Er nickt leicht, gibt Antwort, auf eine Frage, die ich selbst nicht wirklich verstehe, doch ich nutze die Gelegenheit, löse mich nur ein Stück weit von ihm und knie mich auf den weichen Waldboden. Der Einzige, den ich wirklich ansehe ist Jacob. Er hat mich akzeptiert, hat mich zurück geholt und wollte mir einen Platz zum Ruhen geben, einen Ort an den ich zurück kommen kann.. Er war gut zu mir.. Ich lächle ihn sanft an, noch immer etwas unsicher, weil ich mir nicht sicher bin wie er reagieren wird und warte auf seine Reaktion, während ich betont langsam meine Hand in seine Richtung ausstrecke. Der kleine Teil in mir, der sich auch in Sevs Umarmung nach ihm gesehnt hatte, jauchzt vor Freude auf, als er auf mich zu kommt und seinen breiten wölfischen Kopf an meiner Hand reibt. Obwohl Sev noch immer sauer auf ihn herab schaut, sagt er nichts und lässt es zu das Jacob sich nah an meine Beine setzt, als ich mich wieder aufrichte und in die Runde der anderen Wölfe schaue. Was ist das in ihren Gesichtern? Verwunderung? Erstaunen? Etwas an Jacobs Verhalten scheit sie zu verstören. Während sich Sevs Arme wieder fest um meine Taille schließen, ich mich an ihn lehne und das Kribbeln an meinem Rücken genieße, krault meine Hand Jakes großen, rotbraunen Kopf und ich spüre die angenehme Wärme, als er sich an mein Bein lehnt. Gerade in diesem Moment empfinde ich die Welt als geschlossen, als vollkommen und heil. Mit meinem Bruder, mit dem mich mehr verbindet, Dinge, Gefühle, dich ich noch nicht verstehen kann und Jacob, dem vielleicht ersten und einzigen Freund in Sevs Rudel, den ich gefunden hatte und finden würde. Ich kann nicht erahnen, was mich mit diesen beiden Menschen verbindet, die mich so besonders, so wichtig geworden sind, wie nichts sonst, nicht einmal.. Der Gedanke an meine Mutter, die uns schlussendlich an diesen Punkt unserer Existent getrieben hatte, schmerzt. Als Kind, habe ich sie geliebt, sie vergöttert für das wohlige Gefühl das sie mir trotz ihrer seltsamen Art immer gegeben hat.. und doch.. Wegen ihr bin ich ein Monster. Wegen ihr sind wir auf der Flucht. Sev hasst sie.. Und sie hasst Sev, den Bruder.. den Mann, den ich liebe… Wie soll das weiter gehen? Nur unbewusst nehme ich, tief in meine Erinnerungen versunken, wahr, wie sich eine von Sev Händen von meiner Taille löst und Leahs grauen Kopf berührt, der sich fast ein wenig unterwürfig, niedergeschlagen, an ihn schmiegt. Mich beachtet sie kaum, schaut mich nur kurz an und etwas, das einem Seufzten nahe kommt, entringt sich ihrer Kehle. Ist sie das für ihn, was Jacob für mich ist? Ich schüttle den Kopf, um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen, denn schlussendlich würde es mich zu der Frage führen, was Jacob für mich ist. Wieder streichle ich ihm über den Kopf, kraule ihn hinter den Ohren und schaue in die Runde des restlichen Rudels. Ihre Augen wirken noch immer betreten, doch Leahs und Jacobs Bekenntnis zu uns, lässt sie verwirrt da hocken, nicht begreifend, wie das sein kann. Wie können sie uns wählen, bei uns bleiben wollen? Ihr Heulen hatte traurig und gebrochen geklungen, als hätten wir sie verletzt, etwas beendet oder beerdigt und doch saßen sie nun neben uns, bewiesen uns, dass sie bleiben würde, was auch geschah. Einmal mehr frage ich mich, was sie uns sind.. Und vor allem, was wir ihnen bedeuten. Meine Augen wandern automatisch zum Rudelführer, der Sev anstarrt und mit ihm zu sprechen scheint. Was sie bereden erfahre ich nicht, doch Sevs Haltung entspannt sich langsam, seine Augen werden ruhiger, seine Züge weniger angespannt. „Ist alles wieder ok?“ Obwohl ich weiß, dass sie alle mich hören können, spreche ich leise und schaue zu ihm hinauf. „Wir können bleiben.“, ist alles was er sagt und drückt mich wieder an sich, zieht mich ein Stück weit von Jacob weg. Das Rudel löst sich langsam wieder auf und verschwindet im Wald, während wir vier zurück bleiben. Wir, deren Schicksal irgendwie miteinander verbunden ist, wenn es für Wesen wie uns überhaupt ein Schicksal gibt… „Lass uns langsam zurück gehen.“ „Nach Hause?“, frage ich sanft und schaue ihm direkt in die Augen. Im ersten Moment wirkt er verwirrt und blickt kurz zu Jacob und Leah, die sich noch immer zu unseren Füßen befinden und mit einem nicht einzuordnenden Blick zurück schauen. „Ja, nach Hause.“ Seine Lippen legen sich noch einmal kurz auf meine, bevor wir gemeinsam mit unseren Werwölfen zurück nach La Push gehen. Es hätte ein perfekter Moment sein können. Wir befinden uns in einem Rudel, haben einen Ort, an dem wir verweilen, Freunde, die uns wichtig sind und vor allem haben wir einander.. Ein perfekter Moment, ein Sonnenstrahl in der regnerischen Welt dieser Halbinsel. Wie leicht es ist, sich das einzureden.. Die Welt ist bei weitem nicht perfekt. Irgendwo ist unsere Mutter, die wartet und kommen wird um ihn zu töten, den Mann, den ich liebe. Sie wird kommen und keinen der Wölfe am leben lassen wollen.. Werden sie versuchen uns zu beschützen? Ich rede es mir ein, versichere mir selbst, das wir zu ihnen gehören.. Obwohl ich die Mauer spüren kann, den Abgrund der zwischen uns steht. Jacob und Leah, gehören zu uns, doch grenzt sie das nicht vom Rest ab? Sam, Jared, Embry, Paul.. Sie alle sagen nichts, gehen davon und lassen uns allein in ihrer eigenen Welt. Akzeptanz ist nicht Respekt.. Ignoranz ist nicht Vertrauen.. Als ich zu Sev aufschaue, lächle ich.. Kann ich ihn davon überzeugen, das ich zufrieden bin? Obwohl ich mich eine Familie, ein Heim und wirkliche Freunde wünsche.. Obwohl ich mir wünsche das dieses Rudel mich so akzeptiert, wie ich bin.. wie wir sind, weiß ich, das es vermutlich nie eintreten wird. Der Abgrund zwischen uns ist groß. Wir sind Werwolf und Vampir, Bruder und Schwester, Geliebte.. Das Wort, ist mir in seiner vollen Bedeutung noch nicht klar, aber ich weiß, das es uns gut beschreibt. Mein Herz gehört ihm. Er wollte dieses harte, tote Fleisch und ich gebe es ihm bereitwillig, nehme sein warmes, lebendes, entgegen, halte es, liebe es.. Der kleine Teil in mir, der nach Jacobs Wärme ruft, verurteilt meine Empfindung, flüstert mir zu, es sei falsch, trotz des wundervollen Gefühls, das Sevs Berührung in mir auslöst. Dieser Teil möchte mich dazu bewegen Jacobs Wärme in Anspruch zu nehmen, bei ihm zu bleiben, Sev nicht an mich heran zu lassen. Wieso fühlt es sich so gut an, wenn es falsch ist? Wieso bin ich glücklich, trotz der Dinge, die um uns herum zerbrochen sind? Wir sind Fabelwesen, Monster aus den Gruselgeschichten kleiner Kinder. Werwolf und Vampir, Beschützer und Zerstörer.. Uns gibt es nur im Märchen. So dachte auch ich früher einmal. Bekommen Märchen nicht ein Happy End? Ist der Weg immer so steil? Der Kampf immer so hart?.. Ich wünsche mir ein glückliches Ende.. Ich wünsche mir sehnlichst, das alles gut wird.. Ich unterdrücke die böse Vorahnung in mir, versuche zuversichtlich in die Zukunft zu schauen und zu genießen, was es zu genießen gibt. Die Welt der Fabelwesen und Monster ist schlimm genug, um sich einen Funken Realität zu wünschen. ******* Hoffe es hat euch gefallen. Nächste Kapitel wird folgen. Liebe Grüße, Gwyn und Autumn P.s. Eure Fragen werden noch beantwortet xD Kapitel 15: wissend (Severins Sicht) ------------------------------------ Realität? Was ist die Realität? Das Ende des Wünschens, oder der Beginn des wirklichen Lebens? Es ist nichts weiter als Schmerz und Leid. Ela hatte den Protest des Rudels nicht gehört. Mein Kuss mit ihr hat Sam tief beunruhigt, der immer gehofft und gebetet hat, dass es nie so weit kommt. Er war es die ganze Zeit der die Tatsache verdrängte , dass der neue Teil seines Rudels nicht „Normal“ war. Er hatte gehofft ,das ich,seitdem ich Leah kennen gelernt hatte, ein wenig von der Wahnvorstellung runter gekommen sei , meine eigene Schwester zu lieben. Aber als ich Ela an mich heran zog, sie mit den Augen fixierte als sei sie eine Beute, lernte Sam das Inzest kein Ammenmärchen, sondern zum greifen nahe Realität war. Die Realität ist nicht nur Schmerz und Leid, sondern auch Enttäuschung! Ela hörte nicht wie Sam die Worte schier heraus würgte, als ich ihn in Gedanken fragte ob wir bleiben dürfen. Denn ich hatte gespürt wie es ihm eiskalt den Rücken runter lief und das nicht auf positive Weise. „Ihr dürft!“ hatte er geantwortet. Aber das war nicht nur eine Antwort gewesen, sondern auch ein Urteil. So harmlos die Worte auch waren, sie waren eine unausgesprochene Verbannung, deren Bedeutung ich nur verstand weil ich genau hin hören konnte. Da lag Ekel in seiner Stimme, Abscheu und Mitleid . Seine Augen waren kühl, lauernd, nicht mehr so wie die Tage zuvor. Und das Rudel, durch das Rudelbewusstsein geprägt, versteifte sich genauso. Denn ihr Alpha war es, der jetzt gegen mich war. Realität ist nicht nur Schmerz, Enttäuschung und Leid sondern auch Einsamkeit. Aber nein, allein waren wir nicht! Denn Jacob und Leah schlugen sich auf unsere Seite , aus einem Grund, den ich mir nur zusammen reimen konnte. Der Eine aus der Hoffnung heraus dadurch Der Nahe zu sein die er liebte und die Andere deswegen um ... . Bei ... mir zu sein... . Realität ist nicht nur Schmerz, Enttäuschung, Leid und Einsamkeit, sondern auch Hoffnung! Wir laufen zu viert durch den Wald. Aber nicht auf la Push zu, wie ich es Ela gesagt hatte, sondern auf die alte Hütte, in der wir am Anfang gelebt hatten. Leah hatte die Idee das es jetzt nicht gut wäre zurück zu gehen und wir dort erstmal überlegen konnten was als nächstes kam. Und ich fand die Idee gar nicht so schlecht! Jacob dagegen, der nie von Elas Seite wich, stimmte nur zögernd zu. Er wollte lieber mit ihr zurück zu seinem Vater gehen, aber natürlich ohne mich und Leah. Aber das Thema wurde im Keim erstickt als meine Schwester mir und Leah Recht gab. Denn Jake konnte ihren Wünschen so wenig widersprechen wie ich. Man könnte meinen, dass es , nachdem ich jetzt nur von zwei Werwölfen umringt bin, furchtbar ruhig in meinen Kopf sein müsste, aber dem ist nicht so! Absolut nicht! Ich höre jetzt ganz genau seine Gedanken , die er auf mich abschießt wie Pfeile, als ich Ela hinter mir her ziehe, deren Wangen immer noch glühen. Ihr Lächeln ist nicht verblasst, sondern schön wie eh und je. „Nimm deine Finger von ihr du bist ihr Bruder!“ höre ich seine Worte in meinen Kopf.“ Du bist nicht mal stark genug gegen Sam an zu kommen, wie willst du den Rest der Welt dann überleben?“ Er ist es, der mir den Spiegel vor`s Gesicht hält und mir Lügen in meinen Geist pflanzt. Gebündelt in einer Woge von Worten die er wohl selbst nicht unter Kontrolle hat . Denn Jacob Black ist nicht der Wohltäter den er Ela vor spielt. In ihm brennt es noch heftiger als in mir. Ich hätte es nicht für möglich gehalten , dass Jemand mich noch mehr verabscheuen kann als ich mich selbst. Und ja, ich bin erschrocken darüber! Nicht weil ich es nicht erwartet habe, sondern weil es mit einer Intensität über mich schwappt , die schier unvergleichbar ist. Es begann als er sich für unser, nein MEIN, Rudel entschieden hat uns damit sein Band dichter mit meinem verflochten wurde. Falsch! Eigentlich begann es ab den Zeitpunkt als Ela ihm über den Kopf streichelte. „Du kannst sie nicht beschützen! Und das weisst du auch selbst“ flüstert es jetzt. Ich kralle meine Finger fester in den Stoff von Elas Kleid und ziehe sie schneller mit mir. Nur ein einziges Mal müsstet ihr jetzt in meiner Haut stecken und das fühlen was ich fühle. Ihr würdet euch vor mir fürchten! Leah, die immer noch in Wolfsform ist, mustert mich ab und zu von der Seite und wittert das hervorbrechende Gewitter, was gar nicht so weit entfernt liegt. „Sev!“ Ela wispert jetzt, denn sie merkt auch das etwas nicht stimmt. „Was ist los?“ Ich habe wohl mein zuvor entspanntes Gesicht zu einer bitterten Fratze verzogen. „Nichts!“ lüge ich kurz und ziehe sie an mich und damit weit von Jacob weg,was einen neuen Wortschwall von ihm herauf beschwört: „Was ist Severin? Fühlst du dich bedroht? Ich denke du bist dir jetzt deiner Sache so sicher?“ Meine wütenden Augen wandern kurz zu seinen völlig anteilnahmslosen Wolfsgesicht. Er schenkt mir keinen Blick, als wüsste er nicht das ich seine Gedanken lesen kann. Ich bin mir jetzt gar nicht so sicher ob er überhaupt weiss was er flüstert. Ich seufze tief, meine Augen glitzern als ich sie an sehe und mein Lächeln ist ehrlich. Mit einem kurzen Kuss auf ihre Stirn will ich meine Antwort nur bestätigen, nur meine Hände krallen sich etwas zu verräterisch in ihre Seite. Jacob knurrt neben mir einen tiefen Laut und es ist das erste Mal ,dass er mir seit dem Kuss ins Gesicht sieht. In seinem Augen liegt der selbe Ekel wie in Sams,dessen Bedeutung sich wieder nur gegen mich richtet. Als sei alles meine Schuld! Und ich wäre der negative Pol der zwei positive voneinander trennt.... . Alles... ist... meine... Schuld! Mit einem heftigen Drücken spüre ich wie Ela von mir weg gestoßen wird und erst später weiss ich das es Leah ist, die sie gerettet hat. Denn mein Körper bebt jetzt, stärker als jemals zuvor. Er überschlägt sich fast, in einem Rhythmus des Schüttelns und Zitterns, mit dem meine Muskeln mahlen wie ein Mahlstrom. Ich hatte meine Hände zu Fäusten geballt und fixierte Jacob mit tödlichen Blick. Tödlich trifft es ziemlich genau, denn wenn Ela noch an meiner Seite gestanden hätte, wäre sie jetzt von zwei riesigen Pranken, meinen Pranken, nieder gestreckt wurden, die sich mit eiskalter Präzision auf Jacob stürzen. Ich bin jetzt kein Mensch mehr! Die Menschlichkeit ist mit dem Erwachen des Wolfes vollkommen ausgelöscht. Ich funktioniere nur noch, von dem Hass und der Angst getrieben, die sich alle gegen Jacob richten,der mir schon von Anfang an ein Dorn im Auge war. Aber dieser Wutausbruch rührt von etwas anderen her. Zuvor konnte ich auch die Ruhe selbst sein, egal was man mir sagte. Aber wenn es um Ela geht ... . Brüllend landet mein Maul in Jacobs rechter Flanke. Der gar nicht so schnell schalten kann wie alles passiert. Die Wucht meines Aufschlags lässt ihn sich fast überschlagen und wir rollten gemeinsam ein paar Meter übereinander weg, bevor auch er seinen Kampfgeist entdeckt und nach meinem Ohr zu schnappen beginnt während ich wie wild an dem Fell seiner Flanke ziehe. Ich knurrte nicht, ich brülle, wie das Monster was ich bin. Er versucht sich herum zu wälzen um nicht mit entblößten Bauch vor mir liegen zu müssen, aber ich nagle ihn so schnell fest, dass nur noch ein erbärmliches Jaulen verrät was ich mit seinem Bein angestellt habe. Irgendwo schreit Ela, aber selbst sie vermag mich nicht von dieser Rage herunter zu bringen. Und da war wieder die Stimme, dass dieser Dreckskerl aber auch nicht ruhig sein kann: „War das alles Severin? Du bist so schwach wie du es immer warst!“ „Halt dein verdammtes MAUL!“ schrie ich ihn förmlich an und dann, ganz plötzlich, als ich kurz seinen verwirrten Blich erhaschte, war das wieder so ein Moment,wie, wo ich wusste was Sam mir wirklich mit seiner „Ihr dürft“ Antwort sagen wollte. Diese Augen von Jacob Black... . Nein! Ich schreckte mit blutigen Maul vor seinem Körper zurück,der sich kein einziges Mal ernsthaft vor meinem Angriff verteidigt hatte. Nein... , diese Stimme..., das war nicht Jacob! Die ganze Zeit... . „Kompliment Severin! Du bist schneller dahinter gestiegen als die Meisten!“ Sie verändert sich, wird heller, weiblicher und kommt mir mit einem Schlag schrecklich bekannt vor. „Viele haben gedacht sie hätten den Verstand verloren, aber das waren ja auch keine Wölfe.“ „Mutter!“ Das Flüstern erfolgt nur in meinem Kopf und selbst Leah und Jake hören es kaum. Das Zusammenzucken und Zurückweichen meines Körpers nimmt Leah als perfekten Zeitpunkt wahr um mich mit aller Kraft ihres Körpers auf den Boden zu werfen. Als ob ich noch im Stande bin mich großartig nach dieser Erkenntnis zu bewegen. „Oh Severin! Du hast diesen Namen von deinem Vater , wusstest du das? Aber sei nicht traurig, ihr werdet euch sehr bald wiedersehen. Es ist nicht mehr lange hin bis du wirklich erkennst was deine Schuld ist. Ela wird sich sicherlich freuen!“ Meine Augen wandern hilflos zu meiner Schwester, die zusammengesunken an dem Platz sitzt zu dem Leah sie geschleudert hat. Ihre Augen sind nicht mehr mit dieser bedingungslosen Liebe erfüllt wie zuvor. Sondern mit Angst. Angst vor mir? Angst um Jacob? Ich rieche Leahs Fell wie von weit weg und beginne langsam zu begreifen das wir immer näher auf unser Ende zu steuern. Mutter ist nicht hier, sie sitzt nicht hinter einem Strohhalm und springt jeden Moment hervor. Aber sie ist näher als wir denken, sonst hätte ihre Kraft keine Wirkung auf mich. Wahrscheinlich in Forks, oder... ? Meine Augenlieder flackern, Erschöpfung übermannt mich sofort, die Nachwirkung ihres besonderen Talents. „Genau, schlaf Severin! Und pass bloß auf, dass in der Nacht keine Monster kommen die deine Geliebte stehlen!“ Irgendwo, in der hintersten Region meines Gehirns höre ich ihr Lachen , als sei ich auf Drogen. Verzerrt surreal, aber doch so nah das sie mir in den Hals hätte beissen können ... meine eigene Mutter, mein eigen Fleisch und Blut. Aber ich bin müde, so schrecklich müde! Nur einen kurzen Moment fühle ich die eiskalten Finger um meinem Hals und rieche den Geruch, den ich hassen sollte. Ja, das ist Realität! Nicht Angst, oder Hoffnung, Schmerz,Leid, Einsamkeit oder Eifersucht... . Sondern Verrat! *************************** Wir wünschen euch ein gesundes neues Jahr. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)