Tears from heaven von angelwater (Tränen vom Himmel (Seth x Jono)) ================================================================================ Prolog: -------- ... Nun steckt aber in jedem Fall, auch im alltäglichsten von Liebe, der Grenzfall, den wir, bei näherem Zusehen, erblicken können und vielleicht uns bemühen sollten, zu erblicken. Denn bei allem, was wir tun, denken und fühlen, möchten wir manchmal bis zum Äußersten gehen. Der Wunsch wird in uns wach, die Grenzen zu überschreiten, die uns gesetzt sind. Nicht um mich zu widerrufen, sondern um es deutlicher zu ergänzen, möchte ich sagen: Es ist auch mir gewiß, daß wir in der Ordnung bleiben müssen, daß es den Austritt aus der Gesellschaft nicht gibt und wir uns aneinander prüfen müssen. Innerhalb der Grenzen aber haben wir den Blick gerichtet auf das Vollkommene, das Unmögliche, Unerreichbare, sei es der Liebe, der Freiheit oder jeder reinen Größe. Im Widerspiel des Unmöglichen mit dem Möglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten. Daß wir es erzeugen, dieses Spannungsverhältnis, an dem wir wachsen, darauf, meine ich, kommt es an; daß wir uns orientieren an einem Ziel, das freilich, wenn wir uns nähern, sich noch einmal entfernt. ... Ingeborg Bachmann "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar" Solange ich mich erinnern kann, bin ich ein Sklave. Ein Sklave in Ägypten. Nun stehe ich wieder hier mit anderen Sklaven, weil wir verkauft werden sollen. Das ist bei mir schon das dritte Mal, obwohl ich gerade einmal 16 bin. Man hat mich immer wieder an die Sklavenhändler zurückgegeben. Ich war meinen Besitzern zu ungehorsam. Was soll ich machen? Ich hasse mein Leben als Sklave nun einmal mehr als alles andere. Ich bin neidisch auf die Menschen, die frei sein können. Die meisten Menschen auf dem Markt sehen mich lüstern an. Davor habe ich am Meisten Angst. Verkauft zu werden an jemanden, der mich nehmen will und ich kann nichts dagegen machen. In meinen Gedanken versunken merke ich nicht, wie ich an der Reihe bin. Meine gelb goldenen Haare, die für dieses Land total untypisch sind, hängen wir verschwitzt ins Gesicht. „Wer möchte diesen Sklaven haben? Er ist noch jung und kann viele Arbeit verrichten.“ Viele Arme gehen nach oben. Manche die den Arm oben haben, schauen mich immer noch lüstern an. Mir läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn ich daran denke, was sie mit mir anstellen könnten. Eine grauenvolle Vorstellung. „Wie viel wollt ihr für diesen Jungen?“, fragt eine Stimme aus der ersten Reihe. Ich schaue kurz auf und begegne blauen Augen. „Ich denke nicht, dass dieser Junge etwas für euch ist, Priester Seth. Er ist stur und hört nie auf seinen Herren.“, sagt der Verkäufer. Priester? Etwa einer der Priester des Pharaos am Palast? Aber was will ein Priester von mir? „Lasst es nur meine Sorgen sein. Ich werde diesen Jungen mitnehmen. Also, wie viel wollt ihr für ihn?“, sagt der Priester mit einer eiskalten Stimme. Der Verkäufer sagt einen Preis und ich werde von den Ketten losgemacht, die mich am Fliehen hindern, und dem Priester übergeben. Der Priester sagt: „Komm.“, und ich folge ihm still. Und wieder beginnt ein neuer Abschnitt meines Sklavenlebens. Ja, ich weiß, es ist eine ziemlich kurze Einleitung, aber ich hoffe, ich schaffe das nächste Kapitel bis Sonntag. Ich hoffe aber trotzdem, dass es euch gefallen hat. Bis zum nächsten Kapitel. LG. Das Zitat von Ingeborg Bachmann hat mich zu dieser Fanfiction angeregt, deshalb habe ich es oben eingefügt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)