Ich kann nicht lieben ... von Armaterasu (... nicht nachdem, was passiert ist.) ================================================================================ Kapitel 10: .:10:. ------------------ Das leise Stöhnen aus dem Badezimmer wurde ab und zu etwas lauter, bis es schließlich sehr lang gezogen war. Ich kniff meine Augen zusammen, wollte das Stöhnen von ihm nicht hören, erinnerte es mich doch irgendwo an das Erlebte, obwohl es dieses Mal etwas anderes war, trotzdem war ich erleichtert als Kouyou seinen Höhepunkt erlebte und ich war froh, dass ich es ihm nicht besorgen musste. Ich hörte wie der Wasserhahn betätigt wurde und kurze Zeit später trat er aus dem Badezimmer, die Haare leicht verwuselt. Trotzdem war es schön, was er mit mir gemacht hatte, obwohl mir ebenfalls die Bilder in den Kopf geschossen waren, aber er war so unendlich sanft und zärtlich. Wäre Miyazaki auch so? „Darf ich noch etwas zu dir unter die Decke?“, fragte er mich und ich nickte, wollte ich doch selbst seine Nähe spüren. Er kam angeschlichen und hob die Bettdecke an, sah, dass ich noch immer wie vorher dalag und zog meine Hose wieder hoch, nachdem er noch einen Kuss auf mein schlaffes Glied gehaucht hatte. „Ich bin froh, dass du vorhin keinen Rückzieher gemacht hast.“, flüsterte er leise und ich nickte, denn auch ich war froh, dass ich es geschafft hatte wenigstens Kouyou an mich heran zu lassen, auch wenn es jetzt ganz anders war als im Club. Es war einfach wesentlich zärtlicher, gefühlvoller und einfühlsamer gewesen. „Darf ich dich küssen?“, fragte ich ihn, spürte ich doch ein Verlangen nach seinen Lippen. Kouyou lächelte mich auf so eine ehrliche Art und Weise an, dass ich sogar leicht rot wurde. Er beugte seinen Kopf über meinen und berührte meine Lippen. Schüchtern begann ich meine Lippen gegen seine zu bewegen, spürte wie er darauf einging und den Kuss fordernder werden ließ. „Kouyou, Yu! Essen ist fertig!“, rief Miyazaki von unten und ich wollte mich von Kouyou lösen, doch er vertiefte den Kuss noch etwas, forderte meine Zunge zum kleinen Kampf auf, den ich natürlich verlor. „Yu! Kou ...“ Augenblicklich löste ich mich von Kouyou und sah Miyazaki an, der mehr als verwirrt aussah. „Essen ist fertig.“, sagte er leise und verließ das Zimmer. Jetzt dachte er bestimmt nichts Gutes von Kouyou und mir. Ich senkte meinen Kopf und seufzte, denn das war gewiss nicht das, was ich wollte. „Ich rede nachher mit ihm, mach dir keine Gedanken.“ Ich schüttelte mit dem Kopf, was er hinnahm und erhob mich aus dem Bett, tapste die Treppen hinunter, um zum Esstisch zu gehen, wo Noriko und Kenji bereits mit Miyazaki saßen und auf uns warteten. Ich verbeugte mich kurz als Entschuldigung für das Warten und setzte mich hinzu. Kouyou tat es mir gleich und wir begannen schweigend mit dem mehr als leckeren Essen. Ich schaute öfters mal zu Miyazaki und er sah verletzt aus, hatte einen traurigen Blick und nicht sein, sonst so übliches, Dauergrinsen. „Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen. Takanori und Akira haben als Zeugen ausgesagt und auch die Beweislast ist erdrückend.“, informierte mich Kenji und ich nickte, verspürte plötzlich noch weniger Appetit als vorher, zwang mich aber trotzdem wenigstens die Hälfte zu essen, denn ich wusste, dass ich merklich abgenommen hatte. Als wir mit dem Essen fertig waren, räumten Kenji und ich den Tisch ab, kümmerten uns auch um den Abwasch, während Miyazaki und Kouyou nach oben in das Zimmer gingen. Noriko erledigte nach dem Essen immer noch etwas Schreibkram für ihre Arbeit, sodass sie sich sehr selten um das Aufräumen der Küche kümmerte. Allerdings musste sie das auch nicht, denn schließlich kochte sie schon, da brauchte sie nicht noch abräumen. „Dieser Mann ... Yutaka ... ist dein Vater, hab ich Recht?“, fragte Kenji mich leise und ich nickte, wollte jetzt nicht darüber sprechen. „Darf ich dir demnächst einige Fragen stellen? Es geht um die Ermittlungen und natürlich werde ich Noriko oder Miyazaki nichts davon erzählen, weißt ja ... Schweigepflicht und so.“ „Hai.“, sagte ich leise, blieb mir ja doch nichts anderes übrig und vielleicht blieb er somit länger in Haft, was für mich wieder ein Vorteil war.“ Gerade als ich auch ins Zimmer gehen wollte, kamen Miyazaki und Kouyou nach unten und Kouyou verabschiedete sich von mir sowie von den Hayakawas. „Bis morgen in der Schule, ja?“, lächelte er und begab sich auf den Nachhauseweg. Wahrscheinlich ging er in dieselbe Schule wie ich, nur dass ich ihn dort noch nicht wirklich gesehen hatte. Okay, ich hatte aber auch nicht wirklich auf andere Menschen geachtet, aber das war zweitrangig. „Hat er dich dazu gezwungen?“, fragte Miyazaki mich, sobald wir in seinem Zimmer waren und sah mich ernst mit seinen braunen Augen an. „Nein.“; flüsterte ich und sah wie seine Gesichtszüge etwas weicher wurden. „Gut, sonst wäre er morgen tot.“ „Ich ... danke dir für dein Verständnis und deine schier unendliche Geduld mit mir.“, sagte ich, doch er schüttelte nur den Kopf und lächelte. „Nicht der Rede wert. Ich möchte dich nur wieder lächeln sehen, denn das passt viel besser zu dir als der traurige Gesichtsausdruck und ich bin froh, dass du wieder redest. Das war echt schrecklich als du auf einmal kein Wort mehr gesagt hast.“ Er legte seine Hand an meine Wange, streichelte darüber. Ich zuckte erst zusammen, achte er würde mir eine Ohrfeige verpassen, aber als ich seine weiche Hand spürte, lehnte ich mir ihr sogar entgegen. „Du bist so stark, Yu. Ich bewundere dich.“, hauchte er und so langsam begann ich Miyazaki wieder zu vertrauen. „Komm, lass uns schlafen gehen, schließlich müssen wir morgen wieder in die Schule.“ Er ging zum Schrank, nahm sich ein XXL – Shirt heraus und verschwand im Badezimmer, welches er auch kurze Zeit später wieder verließ, damit ich mir meine Zähne putzen konnte. Als ich wieder aus dem Bad heraus trat, lag er bereits auf dem Futon. Ich krabbelte in Miyazakis Bett, zog die Decke über meinem Körper. Morgen musste ich also auch wieder in die Schule gehen. Okay, ich hatte keine Probleme, denn ich kam mit dem Lernstoff hinterher und die Leute in meiner Klasse waren zum größten Teil nett. Zwar hatte ich keine Freunde, aber auch keine Feinde. Man verstand sich und das beruhigte mich. „Yu ... Kouyou hat dich vorhin wirklich zu nichts gezwungen?“, fragte Miyazaki mich leise und ich bejahte, sagte, dass das freiwillig war und ich nichts machen musste. „Was hat er denn gemacht?“ Musste er mich das fragen? Was sollte ich denn jetzt antworten? Mein Kopf glühte und mein Herz schlug augenblicklich schneller, alleine schon, wenn ich daran dachte und die Gefühle, die er ausgelöst hatte, verursachten ein regelrechtes Kribbeln im Bauch. „Hat er es dir besorgt?“ Wieder drang Miyazakis leise, aber so unendlich sanfte Stimme an mein Ohr. „Hai.“, antworte ich leise doch meine Stimme hörte sich so anders an. „Hat ... hat es dir gefallen?“ Warum redet er mit mir darüber? Auch seine Stimme klang anders, irgendwie belegt. „Hai.“ Es hatte mir gefallen, auch wenn ich mich nach wie vor nicht selbst anfassen würde, dazu schämte und ekelte ich mich noch immer vor mir selbst. Ich schloss meine Augen und schlief auch fast sofort ein, bekam nicht mehr mit wie Miyazaki mich noch etwas fragte. Meine ruhige Nachtruhe wurde durch das zähe und lang anhaltende Klingeln des Weckers unterbrochen. „Yu ... wir müssen aufstehen.“, sagte Miyazaki total verschlafen und gähnte danach herzhaft. Müde setzte ich mich auf und rieb mir meinen Schlaf aus den Augen, sah dann zu Miyazaki und begann mit lachen. Er sah aber echt zu komisch aus, die Haare standen in alle Richtungen ab und sein Gesicht war irgendwie zerknautscht. Ich wusste nicht wie lange es her war, dass ich so lachen musste, aber es tat gut – verdammt gut. Wir gingen nacheinander ins Badezimmer um zu duschen, Zähne zu putzen und auf Toilette zu gehen. „Ach, mir fällt grad was ein. Kouyou hat dir eine neue Schuluniform besorgt. Sie liegt noch unten im Probenraum. Ich hol sie dir schnell.“, sagte er noch und verschwand aus dem Zimmer nur um kurze Zeit später mit meiner Uniform wieder aufzutauchen, die ich mir auch sofort im Bad anzog. „Bin schon mal in der Küche.“, rief er mir zu und ich hörte wie er wieder die Treppen herunter ging. Ich beeilte mich mit dem Anziehen und ging ebenfalls in die Küche um zu Frühstücken und um mein Bento einzupacken, welches Noriko für mich gemacht hatte. Natürlich hatte sie auch eines für Miyazaki fertig gemacht. Das Frühstück verlief schweigsam, was aber mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Müdigkeit lag. Ich hatte zwar gut geschlafen, aber es waren eindeutig zu wenige Stunden gewesen und ich glaubte Miyazaki erging es da ähnlich. „Guten Morgen, ihr zwei. Habt ihr gut geschlafen?“, begrüßte uns Kenji und nahm sich eine Tasse Kaffee. „Guten Morgen, Dad. Ja, aber ich bin immer noch hundemüde und Yu, glaube ich, auch.“, beantwortete Miyazaki die Frage und ich nickte als Bestätigung, erwähnte nichts von den Kopfschmerzen, die mich plagten. „Ich fahr euch zur Schule.“ „Aber wir gehen doch auf verschiedene?“, fragte ich überrascht, doch er erklärte mir, dass diese zwei nicht weit auseinander lagen. Kurze Zeit später verließen wir die Wohnung und setzten uns ins Auto, fuhren erst zu meiner Schule. „Halt die Ohren steif!“, sagte Kenji noch zu mir, bevor ich aus dem Auto stieg und mich verabschiedete. „Bis heute abend, Yu!“, winkte Miyazaki aus dem Auto bevor es auch schon los fuhr. Seufzend stand ich vor meiner Schule, irgendwie hatte ich Angst. Es waren so viele Menschen hier, war das schon immer so gewesen? Es half nichts, wenn ich einen guten Abschluss haben wollte, musste ich wohl oder über da rein. Ich atmete noch einmal tief durch und betrat das Gebäude, ging in mein Klassenzimmer. „Hey, Uke – san. Auch mal wieder da?!“, fragte mich Kazamasa, ein Klassenkamerad. „Hai.“, flüsterte ich fast und setzte mich auf meinen Platz. Zum Glück saß ich alleine, musste mich nicht mit einem nervigen Sitznachbarn abgeben und somit hatte ich einfach meine Ruhe. Es klingelte zur Stunde und alle setzten sich auf ihre Plätze bevor der Lehrer kam, welcher etwas verspätet eintraf. „Entschuldigt meine Verspätung, aber wir haben ab heute einen neuen Mitschüler.“, begann er und ich stutzte. Mitten im Schuljahr ein neuer Klassenkamerad? Doch dann betrat Kouyou den Raum und schaute sich im Klassenzimmer um, bis er mich entdeckte und mich anlächelte. So ein umwerfendes Lächeln habe ich noch nie bei ihm gesehen. „Guten Morgen, ich bin Kouyou Takashima. Auf ein nettes Miteinander.“, sagte er und verbeugte sich höflich. „Setz dich doch hier vorne hin.“, meinte der Lehrer und deutete auf den freien Platz neben mir. Okay, ich war froh alleine zu sitzen, aber gegen Kouyou hatte ich natürlich nichts einzuwenden. „So schnell sieht man sich wieder, Yu.“, grinste er und ich lächelte leicht. „Hai.“, sagte ich und die anderen stutzen, begannen wild miteinander zu tuscheln. „Ruhe!“, sagte der Lehrer sehr streng und das Gemurmel verstummte, dennoch spürte ich die Blicke der anderen auf mir. Ich wusste, dass es neugierige Blicke waren und keine, vor denen ich Angst haben brauchte. Die Stunde zog sich wie Kaugummi und ich war froh als es endlich zur Pause klingelte. „Wollen wir etwas raus gehen?“, fragte mich Kouyou und ich lächelte, sah ich doch schon wie meine Klassenkameraden regelrecht von den Sitzen aufsprangen und zielstrebig auf uns zugestürmt kamen. Außerdem würde etwas Frischluft bestimmt nicht schaden und meine Kopfschmerzen würden vielleicht etwas abklingen. „Woher kennt ihr euch?“, fragte Kazamasa und Kouyou antwortete: „Der Zufall wollte es so.“, bevor wir den Raum verließen, uns ein ruhiges Plätzchen auf dem Schulhof suchten. „Ich hab dir doch gesagt, das wir uns in der Schule sehen.“, grinste er und ich nickte. „Ja, das hattest du gesagt. Warum hast du die Schule gewechselt?“, fragte ich ihn, interessierte es mich doch, warum er nicht mehr auf seine alte gehen wollte. „Ich bin froh, dass ich da raus bin und außerdem liegt die Schule bedeutend näher als meine vorige.“, erklärte er mir. „Hmm.“ Ich setzte mich auf die Wiese und blickte zur Sonne, welche hoch am Himmel stand, schloss meine Augen. „Woran denkst du, Yu?“ „Das ganz schön viel passiert ist in den letzten Jahren.“ „Allerdings. Es waren weiß Gott nicht die besten Erfahrungen die du und ich gemacht haben, aber irgendwie prägen sie unsere Charakter.“ „Das stimmt. Man kann mit einfach Mitteln Menschen extrem verletzen, seelisch und auch körperlich.“ „Ich werde auf dich aufpassen, Yu.“, sagte Kouyou und schaute mich wieder an. Da war er wieder, dieser Blick, genau wie gestern Abend. In diesen Augen könnte ich mich glatt verlieren. Als ob er das bemerkt hätte, beugte er sich nach vorn, kam meinem Gesicht immer näher. Ich schloss erneut meine Augen, doch auf einmal tauchte Miyazaki vor meinen Augen auf, sodass ich zurück zuckte. „Was ... hast du?“, fragte er mich verwirrt. „Ich ... ich musste an Miya denken.“, gestand ich, brachte es bei Kouyou doch sowieso nichts, wenn ich lügen würde, er würde es ja doch bemerken. „Hat er gestern noch etwas gesagt oder getan? Hat er dich zu irgendwas gezwungen?“ „Nein, Kouyou. Er hat mich zu nichts gezwungen. Wir haben doch nicht einmal etwas gemacht.“ „Gut so, sonst wäre er in den nächsten Stunden tot.“, brummte er. „Das sagte Miya gestern auch. Wenn du mich dazu gezwungen hättest, wärst du heute auch tot.“ Kouyou sah mich mit tellergroßen Augen an und wir beide lächelten. „Warum ... warum musstest du an ihn denken?“ „Ich ... ich weiß nicht.“, gestand ich, wusste ich doch wirklich nicht, warum ich an ihn denken musste. „Hast du gestern bei dem Kuss an ihn gedacht?“, fragte er mich mit leiser Stimme und sah mich erwartungsvoll an. „Kurzzeitig ... ja.“ Ich konnte ihn nicht anlügen, es würde nichts bringen, er käme dahinter. Auf seinen Lippen bildete sich ein viel versprechendes Lächeln, welches mir die Röte ins Gesicht trieb. Wir saßen noch eine Weile schweigend da, bevor wir wieder in das Gebäude mussten und den Rest des Schultages über uns ergingen ließen. Es war langweilig, obwohl ich einiges nachzuholen hatte, aber ich wusste, dass ich das schaffen würde, wenn ich mich anstrengen würde. „Kann ich noch mit zu dir kommen?“, fragte mich Kouyou und ich nickte, hatte Miyazaki doch bestimmt nichts dagegen. „Ich hab Kopfschmerzen.“, sagte ich dann doch als wir uns auf dem Weg nach Hause befanden. Heute Morgen waren sie ja noch zu ertragen, aber jetzt hatte ich das Gefühl, als würde mein Schädel explodieren. Ich kniff meine Augen in kurzen Abständen zusammen um den grellen Sonnenstrahlen Einalt zu gebieten. „Hast du zu Hause Aspirin?“, fragte er auch gleich, doch ich wusste es nicht, hoffte einfach mal, dass Miyazaki welche hatte. „Keine Ahnung.“, antwortete ich daraufhin leise und versuchte die aufkommende Übelkeit zu unterdrücken. „Wir sind gleich da.“, versuchte er mir Mut zu machen, doch jeder Schritt wurde schlimmer und ich war glücklich als wir endlich vor der Tür waren. Kouyou klingelte und kaum betraten wir das Haus wurde mir schwarz vor Augen und ich klappte zusammen Alles war schwarz und ich war mittendrin. Es gab keinen Ausweg, keine Fluchtmöglichkeit. Die große Leere wirkte auf mich bedrückend und doch kam ich mir richtig klein vor. Sie war so gegensätzlich, so einengend und doch so furchtbar groß, die eventuell vorhandenen Wände wirkten so nah und doch so fern. Ich könnte schreien. „Kai!“ Jemand rief nach mir und ich drehte mich um, sah wie Kouyou mir zuwinkte. Ich rannte los, versuchte ihn zu erreichen, doch als ich fast bei ihm war, verschwand er einfach. „Yu!“ Wieder rief jemand nach mir und dieses Mal war es Miyazaki, der auf der anderen Seite des schwarzen Raumes stand. Wieder rannte ich los, doch auch er löste sich in Luft auf, kurz bevor ich ihn erreichte. „Yutaka!“ Eine Frauenstimme rief nach mir, eine sehr bekannte Frauenstimme. Ich drehte mich um und erblickte ... Sailor Moon?! //Okay, ich werde wahnsinnig.//, dachte ich mir und schloss kurzzeitig meine Augen. Zum Glück war sie verschwunden als ich sie wieder öffnete und somit umgab mich nur noch die schwarze Dunkelheit, „Kou ... Miya ... lasst mich nicht alleine!“, schluchzte ich und begann zu weinen. Ich hatte Angst, dass ich nie wieder aus der Dunkelheit rauskommen würde. „Lasst mich nicht alleine!“ Immer wieder wiederholte ich diese vier Wörter, in der Hoffnung, dass Kouyou und Miyazaki zurückkommen und mich aus der Dunkelheit befreien würden. „An die Zeit kann ich mich noch gut erinnern. Du hattest extrem hohes Fieber und hast immer wieder Miyas und meinen Namen gesagt.“, sagt Uruha. „Ich hab euch doch in der Dunkelheit gesucht. Es war überall schwarz und ich war darin gefangen – alleine. Was glaubt ihr, was ich für eine Angst hatte? Ich dachte echt, dass ihr mich irgendwo eingesperrt und alleine gelassen habt.“, versuche ich mich zu verteidigen. „Dabei haben wir dir immer wieder gut zugeredet und gesagt, dass wir bei dir sind und dich nie mehr alleine lassen werden.“ „Ich hab das doch nicht mitbekommen ...“, schluchze ich und weine schon wieder. „Scht ... Ist ja gut. Jetzt ist doch alles wieder in Ordnung. Schau doch mal, was du aus deinem Leben gemacht hast? Du hast die Sache verarbeitet, hast trotzdem immer wieder versucht Menschen an dich heran zu lassen, bist heute sogar ein absoluter Strahlemann und sogar der Leader von the GazettE.“, sagt Reita. „Und unsere Bandmami! Wir wären ohne dich doch so was von aufgeschmissen, weil uns sonst keiner in den Arsch tritt.“, wirft Ruki noch ein, bevor er sich von Aoi löst und regelrecht auf mich zugestürmt kommt und mich in das Sofa knuddelt. „Ich bin auch froh, dass ich dich habe, Kai.“, meint Aoi und krabbelt ebenfalls zu mir auf die viel zu kleine Couch. „Ich will auch Gruppenkuscheln!“, schmollt Uruha, doch Ruki hebt nur einen Arm und sofort krabbelt unser Leadgitarrist drunter. Fünf erwachsene Männer veranstalten Gruppenkuscheln auf einem Zweisitzer ... habe ich erwähnt, dass ich meine Jungs mehr als alles mag?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)