Masterpiece von Archimedes ================================================================================ Prolog: Wieder und wieder ------------------------- Welch wundersame Aussicht sich ihm hier oben über die nächtliche Stadt doch bot, hier auf dem höchsten Gebäude Gothams. Hell erleuchtet war sie, so schön und so gut, sah man von dem nieselnden Regen ab, der ein langweiliges Grau über sie legte. Aber Daddy war ja zurück. Das hier war seine Stadt. Er würde wieder Farbe in die Straßen bringen, in die Häuser und in diese kleinen süßen Bürgerlein, vorliebend ein saftiges Rot neben einem immer schlecht gelaunten Schwarz. Und es würde großartig werden! Mit einem breiten Lächeln leckte er an dem bunt gestreiften Lolli, einer süßen Miniatur von der Welt, schob ihn in den Mund, um mit hässlichen Zähnen auf ihm herum zu kauen, ein beängstigendes Knacken und Knirschen wie von Knochen zwischen Mühlsteinen. Er rieb sich die Hände und schüttelte mit gerunzelter Stirn das Wasser aus seinen Handschuhen. Aah, noch wusste er nicht, was er als nächstes tun würde. Es gab so vieles, tausende und abertausende Möglichkeiten! Aber solange es die Fledermaus beinhaltete, würde er sich wohl einfach überraschen lassen. Zeitig, etwas zu tun, war es jedenfalls, die Tage waren ihm in Arkham schrecklich lang geworden ohne seinen Freund. Sein stets schweigsames und immerzu miesepetriges Gegenstück hatte ihn nicht ein einziges Mal besucht, und mit jedem Tag, an dem er nicht gekommen war, er ihn nicht hatte triezen können, war seine Laune ein Stück mehr ins Bodenlose gefallen. Einmal hatte er gar einen Wärter, - irgendeinen Bob, Charlie oder Johnny… oder Pummelpott, er hatte sich den Namen nicht gemerkt, bevor er mit ihm russisches Roulette gespielt hatte-, nach einem schwarzen Umhang und einer Maske mit Ohren gefragt. Zu Halloween… Buhuuu. Huhu. Hu. Aber bei aller Liebe, Schwarz stand ihm einfach nicht... nicht, dass er auf diese Tatsache irgendeinen Furz gab. Dann würde er Batman eben dazu bringen müssen, aus seinem Versteck zu kriechen. Viel Kontakt zur Außenwelt war in der Anstalt nicht drin gewesen, aber er hatte die leise Ahnung, dass der große Mann nicht viel Amüsantes während seiner Abwesenheit erlebt haben konnte. Angeregt knackte er mit den Fingern. Ein wenig Unterhaltung würde also ihnen beiden gut tun. Der Joker saß lachend am Rande des Daches von Wayne Enterprises, an der Stelle, wo er mit dem Schneidbrenner ein Stück des metallenen Sicherheitszauns herausgeschnitten hatte. Seine Beine baumelten in wildem Gezappel über die Brüstung hinweg in den Abgrund, und seine Augen rollten in ihren Höhlen von einer Seite zur anderen, folgten mit makaberem Interesse jeder noch so kleinen Regung in den Straßen. Er spuckte den Stil aus, um mit freudiger Erwartung zuzusehen, wie der unangetastete Überrest der kleinen Welt hinunter stürzte. Währendessen, weit hinter den Außenvierteln der Stadt, erhob sich das herannahende Donnergrollen, der Vorbote eines bösen Sturms, eines Unheils, wie die Welt es noch nicht gesehen hatte. Der nieselnde Regen war schon bald zu einer Flut angeschwollen, die in die Tiefe rauschte, dem Clown nicht nur die Handschuhe durchweichte und seinen Hemdkragen hinunter lief, sondern auch die Schminke auf seinem zerstörten Gesicht verwischte und die grobe Haut mit einem verlaufenden Rot in Weiß überzog, in der selben Weise, wie Blut reine Westen besudelte. In seinem krank genannten Geist formten sich Ideen zu Möglichkeiten, Möglichkeiten zu Szenarien und Szenarien zu Ereignissen, Ereignisse, mit denen er die Stadt und ihre Menschen erneut erschüttern konnte, Ereignisse, die jenen einen kleinen Schubs bedeuteten, der sie auf ihrem schwankenden Hochseil zu Fall brachte und ihnen zeigte, dass ein jeder von ihnen immer nur einen Schritt vom Abgrund entfernt war; jedes einzelne dazu gedacht, den Batman zurückzubringen. Die Bürger Gothams hatten ihren dunklen Ritter aus ihrer Mitte verstoßen, wie er es prophezeit hatte, und nun würde er ihnen zeigen, wohin sie kamen ohne ihn. Die Stadt würde brennen. Er würde schubsen, schubsen und schubsen, wieder und wieder, bis sie den Batman auf ihren Knien anflehten, zurückzukommen. Der Joker hob seine Arme, reckte den Kopf und hieß den Regen auf seinem Gesicht willkommen, den Lärm des Unwetters, mehr noch aber die Schönheit der aufschrillenden Sirenen, überall dort, wo der Sturm seine Opfer forderte, für die er nur zu gern, gleich einem Organisten, mit seinen Händen den Takt vorgab. „Ah, ohoho. Aaah. Bald wirst du zurück sein“, lachte er zufrieden in die Nacht hinaus, „Es bedarf nur eines kleinen Schubsers!“ Seine Augen rollten nach unten. Ein wohliger Schauer ging ihm beim abermaligen Blick in die Tiefe durch Mark und Bein, und als er sich vom Dach abstieß und furchtlos fiel, vermisste er neben dem griesgrämigen Retter Gothams nichts… …nun ja… außer vielleicht… einen Dirigentenstab Kapitel 1: Das Ass im Ärmel --------------------------- Und es sollte mit einem Video beginnen: “Guten Abend Gotham! Oder für manche guten Morgen...je nachdem, wie rum ihr hängt” Sein Gesicht, das über den Bildschirm flimmerte, in verwackelten und unscharfen Bildern in schwarz/weiß, war über die Wochen hinweg vergessen worden und doch lehrte es das Fürchten wie am ersten Tag. Nur einen kleinen Ausschnitt davon erfasste die Bildbreite des Camcorders, jenes entstellte und verzerrte Narbengewebe, das sich geschwulstartig um seine Lippen legte und sie zu einem barbarischen und dauerhaften Lächeln formten. Grotesk und unheimlich überschminkt, machten sie die weiß gepuderte Haut in ihrem Kontrast fahl und leblos. Ein blutendes Rot war es, das sich, obwohl es auf dem Bild schattenhaft grau war, dem Betrachter ins Gedächtnis fraß, sich erneut einätzte wie Säure, damit es ihn auf ewig in seinen Träumen heimsuchte. “Nun, Männer und Frauen von Gotham City, ihr habt mich vermisst, während meines Urlaubs in Arkham, hmm? Und wie ihr mich vermisst habt! Oooh, oh, ooh... die Straßen sind furchtbar aufgeräumt. So ordentlich. Ach so anständig… So. Unanständig. Ruhig!”, der Mann lachte schrill, minutenlang. Er ließ sich Zeit. “Ha, hoohoo, haha… Nebenbei, guter Job Comissioner Gordon, den sie da gemacht haben, wirklich ein guter Job. Und weil sie so zum Schreien gut waren, sie und ihr großer schwarzer Freund, habe ich ein passendes Geschenk für sie” Mit einem züngelnden Lecken über seine Lippen stellte der Joker den Camcorder ab, ging grinsend rückwärts, die Hände in wilder Bewegung und den Blick sorgfältig auf die Kamera gerichtet, über den weißgekachelten Boden zu einer Metallwand im Hintergrund, in deren kaltem Stahl mehrere nummerierte Fächer eingelassen waren. “Zeit für ein bisschen Ba-da-boom!!!” Mit einem lauten Krachen wurde Fach Nummer 38 aufgerissen, eine lange metallene Bahre herausgezogen; darauf drapiert lagen mehrere Stangen Sprengstoff, angeschlossen an eine Schaltuhr. “Wisst ihr “, erklärte er, während er aus einer seiner vielen Jackentaschen ein Messer zog, “bei euren ganzen Systemen und Kontrollen und dem ganzen peniblen Ordnungskram, an dem ihr mit euren kleinen Seelchen hängt, ist es doch erstaunlich, wie oft Dinge”, er zuckte die Schultern, runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf, “wie oft …öh… Dinge, sagen wir mal, auf zauberhafte Weise verschwinden können” Mit Interesse drehte und wendete er die Klinge vor seinen Augen, bevor er wieder in die Kamera sah. “Das Famose daran: Ihr bemerkt es nicht einmal… Ha! Aber… aber ICH gebe euch die Chance herauszufinden, was euch so Wertvolles verloren gegangen ist! Nun, vorausgesetzt, dass ihr es bis hierher schafft, bevor die süße Ticktack-uhr abgelaufen ist” Mit einem simplen Knopfdruck begann der Zähler des Sprengsatzes zu laufen und mit wenigen schnellen Schritten war der Mann zurück vor die kleine Kamera geeilt. Leiser, sehr viel schmeichelnder und mit durchaus charmanter Stimme, vergaß man das dazu gehörige Gesicht, fügte er hinzu: “Ach und Batman, da ich weiß, dass du das hier siehst”, der Camcorder wurde erneut verrückt, um drei geknebelte Männer ins Bild zu nehmen, die kopfüber von der Decke baumelten, ihre Gesichter rot angelaufen, die Augen aufgequollen und weit aufgerissen vor Angst, “versuch bitte nicht mit dem Kopf nach unten zu schlafen!” Wieder erklang das Lachen von den vernarbten Lippen, dass man glaubte, Fingernägel kratzten über eine Schultafel. Sie füllten das Bild, als küsse der Joker die Linse: "Ich bin zurück. Enttäuschen solltest du also nicht” Mit einem dunklen Grollen drückte Bruce Wayne die Pausetaste, nippte von seinem Scotch und stierte in die mit verschmiertem Schwarz bemalten Augen des Jokers auf dem Standbild, auf das grässliche Grinsen, das faulende Zähne entblößte. Er seufzte ungehalten. Zum wievielten Male er sich die DVD nun auch ansah, seit die Nachricht des Jokers in den abendlichen Gotham News gelaufen war, er konnte sich nicht erklären, warum er die City Morgue nicht gesprengt hatte. Wegen der direkten Nachbarschaft zum neu erbauten Polizeihauptquartier, mit Gordons Büro im obersten Stock, konnte er das Leichenschauhaus wohl kaum verschont haben. Im Gegenteil. Es wäre eine geradezu willkommene Herausforderung gewesen es unter der Nase des Commissioners dem Erdboden gleich zu machen. Es erschien Bruce wie eine Farce, denn nichts ergab einen Sinn. Zugegeben, hatte er es mit dem Joker zu tun, ergab niemals irgendetwas einen Sinn. Aber dieses Mal war alles anders, zu atypisch, selbst für ihn. Brütend wanderte er über den blanken Marmorboden seines Büros. Die Bombe war eine Attrappe gewesen - in den Dynamitstangen hatte sich lediglich Knetgummi für Kinder befunden- und er wusste besser als jeder andere, dass es nicht die Art des Mannes in Purpur war zu bluffen. Er war ein Mann seines Worts. Des Weiteren waren die drei Pathologen am Leben gewesen, als Batman im untersten Geschoss angekommen war, zwar nicht unversehrt, aber auch nicht, wie er es erwartet hatte, gut abgehangen und mit zu Brei aufgeweichten Gehirnen. Unschlüssig, weil ein Unschuldiger vom Joker am Leben gelassen wurde, war er durch die Räume gegangen, immer in der Erwartung, dass er mit jedem weiteren Schritt in eine Falle tappen würde. Doch es hatte keine gegeben. Weder einen Trick mit doppeltem Boden, noch einen versteckten Plan oder Hinterhalt. Alles, was er vorgefunden hatte, war der leere Raum gewesen, in dem Mortimer Gunt und andere ihre Sektionen vornahmen, in einer Ecke die verängstigten Männer mit verheulten Augen, ein bisschen Blut - deutlich weniger, als es für den Clown üblich war- und auf der Bahre schließlich die falsche Bombe, dekorativ geziert von einem Zettel, auf dem stand: Nur ein Scherz... Dieses Mal Neben ihr hatte eine Jokerkarte gelegen. Bruce runzelte grüblerisch die Stirn. Der Freak hätte das Gebäude in die Luft jagen können, und Batman hätte seinen Hinweis dennoch gefunden und verstanden. Warum also hatte er es nicht getan? Mit einigem Widerwillen nahm er die Spielkarte in die Hand, um ein weiteres Mal den Einzeiler zu lesen. Er hatte aufgehört zu zählen, wie oft er das in den letzten zwei Stunden getan hatte. Alles, was man braucht, ist ein Ass im Ärmel Bruce erinnerte sich. Das hatte der Psychopath ihm unten bei den Docks gesagt und mit der unauslöschlichen Erinnerung an den gefallenen Staatsanwalt, einstmals die Hoffnung Batmans und aller Bürger auf eine saubere Stadt, war ein böser Verdacht in ihm gekeimt, der ihn nervös machte. Seit er die Morde Harvey Dents vor vier Monaten auf sich genommen hatte, war es ihm aber nicht mehr möglich ihn zu überprüfen. Batmans Chancen, sich in die Computer des Leichenschauhauses einzuklinken um sich persönlich davon zu überzeugen, dass in Fach Nummer 38 tatsächlich der richtige Mann gelegen hatte, bevor er eingeäschert worden war, waren mehr als gering. Zumindest wenn er vermeiden wollte dem ein oder anderen engagierten Jungcop in die Arme zu laufen, der sich aus seinem Anzug eine Karriere und einen guten Ruf schneidern wollte. Daher wartete er. Und wenn es eines gab, das Bruce Wayne mehr hasste als den Joker, dann war es dazu verdammt zu sein, zu warten. Just in diesem Moment läutete das Telefon in seiner Hosentasche. “Sie hatten Recht”, Gordon musste sich nicht mit langen Höflichkeitsfloskeln und einer Vorstellung aufhalten, er war der einzige, der Batman anrief, “der DNA-test beweist es. Die Asche stammt keinesfalls von Harvey Dent. Großer Gott, wie konnte das nicht bemerkt werden?” “Wie konnte an jenem Abend nicht bemerkt werden, dass er noch am Leben ist?!” Batman atmete deutlich hörbar aus. Es war kein direkter Vorwurf, der aus ihm sprach, vielmehr grenzenloses Unverständnis und nicht zuletzt ein großes Maß an Wut darüber, dass ausgerechnet ein Mörder und Verbrecher wie der Joker sie darauf aufmerksam machen musste. Böse Vorahnungen befielen ihn wie eine Seuche. Vor einer Woche war die Geißel Gothams, kaum hatten die Wärter ihn einen Moment aus den Augen gelassen, aus Arkham ausgebrochen und hatte während seiner Flucht seine blutige Handschrift im medizinischen Personal hinterlassen… …mit einem Gemüseschäler! Der Himmel weiß, woher er ihn hatte! Einem der weiblichen Ärzte hatte er feinsäuberlich Hautstreifen vom Gesicht geschält, bevor er sich erbarmt hatte sie umzubringen, schmale Streifen in Form eines Schnurbarts einer Katze. Beim Anblick der jungen Frau war Bruce aufgegangen, dass, je grausamer eines der Opfer am Ende aussah und je qualvoller es starb, desto mehr Spaß der Joker daran hatte. Wie er dieses Monster doch verachtete… Und nun war Dent irgendwo in der Stadt, genesen von seinen Verbrennungen und dem schweren Sturz in die Tiefe, der ihn hätte töten müssen. Und wer konnte es ihm verübeln, sänne er immer noch auf Rache? Rachel. Mit Trauer dachte er an sie, schwieg betreten bei der Erinnerung an ihre lachenden Augen und dem Versprechen, das sie ihm gegeben hatte. Er hätte sie geheiratet. Sie wäre es gewesen. Sie hätte auf ihn gewartet, auf die Zeit, in der die Stadt Batman nicht mehr brauchte. In einem Anflug von Wut, verzweifelter rasender Wut, die in ihm wucherte und gärte und das seit Wochen, schleuderte Bruce das Glas Scotch gegen die Wand. Das KLirren und Splittern klang gut in seinen Ohren, zu sehen wie sich nach dem Gewaltausbruch die rotbraune Flüssigkeit in den feinen Rauputz saugte, tat ihm ungemein wohl. Wie sehnlich er sich in diesem Moment wünschte, der Joker wäre hier. Er würde ihm den Schädel einschlagen bis er durch seine verdrehte Form von Logik durchgedrungen wäre, bis er das letzte bisschen Verstand auf dem Grund des Wahns erreicht hätte. Mit jedem Schlag würde er ihm Respekt vor dem Leben einprügeln, Respekt vor jedem einzelnen Opfer und vor Rachel, und er würde es genießen, er würde es genießen ihm das morbide Grinsen aus dem Gesicht zu treiben. Danach würde er seinen Hintern zurück nach Arkham schleifen, auf dass er dort verrotte! “…man? Batman? Sind sie noch da?”, dröhnte die Stimme Jim Gordons aus dem Handy in seiner Hand. Mit einem Ächzen ließ sich Bruce in einen Sessel sinken und stützte seinen Kopf in die Handflächen. Es würde niemals aufhören. Die Stadt produzierte ihre Mörder, Vergewaltiger, ihre Irren und Psychopathen, die ganze Bandbreite an Gesindel, wie die Fliegen sich im Sommer vermehrten. Wäre der Joker fort... es würde ein anderer kommen. Nach einigen Minuten, in denen er nichts mehr dachte, er da saß und aus den großen Glasfassaden des Waynetowers auf die Skyline Gothams blickte und Gordon ihn wild beschwatzte, besorgt und aufgeregt, er bald schon ins Telefon schrie, war der Ausbruch vorbei und Verstand und Vernunft regierten ihn wieder: Wenn der Clown sich selbst auch nicht mit etwas Primitivem wie Rache befasste, war ein solches Gefühl schließlich viel zu persönlich und nahe gehend, lag es dennoch nahe, dass er sich mit Dent - noch immer verweigerte er sich dem Namen Twoface- zusammen tun würde. Und Bruce mochte sich das neue Szenario nicht ausmalen. Es fröstelte ihn regelrecht bei dem Gedanken, was diese beiden imstande waren anzurichten. Mit einem zusammenziehenden Gefühl im Magen gestand er sich ein: Die Ruhe vor dem Sturm, sie war wohl unwiderruflich zu Ende. Er führte sein Mobiltelefon ans Ohr. “Ja. Ich bin noch da…. Ich bin immer da”, antwortete er und legte auf. Kapitel 2: In der alten Universität - Teil 1 -------------------------------------------- Irrgärten waren etwas Wunderbares! In ihnen hatten sie immer das Gefühl, jemand ginge hinter ihnen. Wenn das Hallen ihrer gehetzten Schritte von den feuchten Mauern zurückgeworfen wurde, es ihnen erschien wie ein steter Verfolger, der darauf brannte, seine Hände um einen dürren Hals zu legen, wenn sie keuchend vor ihm flohen und fauliger Moder des kryptischen Wirrsals in ihren zierlichen Lungen rasselte, wenn sie an den Kreuzungen der steinernen Wundertüten nicht wussten, wo sie sich befanden, all ihr Planen ihren Geist verließ, sodass sie nicht vorhersahen, was sie an der nächsten Biegung erwartete, wenn sich das eisige Deckenwasser mit dem Dunst ihres Schweißes vermischte und die geisterhaften Gewölbe übergroß wurden, zu einem Labyrinth, wo zwischen Schatten und vollkommener Dunkelheit kein Unterschied mehr bestand, dann schlossen sich die Hände der Düsternis mit einer beklemmenden Enge um ihre Herzen. In ihrer Panik ächzten sie auf und schrieen. Und doch war es nur seine Stimme, die er ihnen dunkel durch die Gänge hinterher schickte, einen heiteren Reigen aus ´Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein!´ Wenn es nur noch eines Streichelns des Mauerwerks mit Metall bedurfte, eines schalen, parodistischen Kratzens, dann heftete sich sein Lachen an ihre Fersen. Weil die wimmernden Leute dachten, er verfolge sie, schneller und schneller, hetzte sie, jage sie, trieb sie das verstörende Echo seines Lachens weiter und tiefer hinein. Der Joker setzte seinen Weg in der Dunkelheit fort. Er hatte sehn wollen, wie die Menschen hier unten reagierten. Nur ein-, zweimal, vielleicht auch öfter, hatte er es in den ersten Tagen seiner neuen Freiheit ausprobiert, bis ihm die Idee gekommen war, was er mit Harvey anfangen wollte und er daufhin sein Video verschickt hatte. Aber nicht einen hatte er in die Katakomben unter Gothams alter Universität hinein getrieben, nicht einem war er weiter gefolgt als um die nächsten zwei Ecken. Nicht einem war er selbst an den Kragen gegangen. Bloß ein bisschen lautlicher Voyeurismus... mehr war es nicht gewesen. Unter seinem Arm raschelte absonderlich das Plastik einer Kleidertasche. Mittlerweile, zwei Wochen nach seinem Ausbruch, kannte der Joker jeden einzelnen der Wege unter den Gebäuden. Er kannte ihre Wölbungen und Krümmungen, jede Erhebung und Vertiefung des uranfänglichen Gesteins, all die Geräusche, die lauten wie die leisen, wie sich das Rumoren der U-Bahnen anhörte, die in angrenzenden Schächten ratterten und wie das Quieken des Ungeziefers klang, das in den Gängen hauste, das Gewinsel jener albernen Kreaturen, für die er sich nicht die Mühe machte, nach ihnen zu sehen. Alligatoren waren immerhin in der Kanalisation beheimatet, nicht hier, hatte er schließlich keinen je mit einer Lesebrille erwischt! Der Joker schnüffelte vor sich hin. Er hatte all die Gerüche kennen gelernt, die die Gemäuer kennzeichneten, vertraut war er heute mit einem jeden. Doch konnte er von den alten Wänden mit ihren bizarren Geheimnissen da capo überrascht werden. Hier tat sich plötzlich eine neue Kammer auf, dort eine morsche, längst verfallene Tür, hinter der nächsten Windung eine zugemauerte Pforte zu einem weiteren Tunnel, der tiefer hinein in das unterirdische Labyrinth führte. Einer von ihnen führte an seinem Ende gar zu Dinosaur Island, neuneinhalb Meilen von der Alma Mater entfernt. Der Joker begann zu summen, denn neben dem durchaus anregenden Radius, der ihn geistig beflügelte, hatte auch der Gedanke einen der Trucks des dort aus Illinois gastierenden Zirkus´ abzugreifen, etwas unerhört Verführerisches. Den letzten hatte Batman, ungehobelt wie er war, zerlegt, stilvoll, äußerst stilvoll sogar. Trotzdem fand er, war das ein richtig unfeines Benehmen von ihm gewesen. Der Joker hielt inne. Angenommen, man lauschte genau und das Wetter konvenierte, angenommen, der Regen trug die Klänge bis hier herunter, dann konnte man die dudelnde Musik in der Manage hören. Von dieser Idee gestochen, presste er ein Ohr an die nächst beste Wand, streichelte mit der Zungenspitze die Innenseiten seiner Wange, drückte sie in den kantigen Stein und mit verbissener Konzentration hörte er: Nichts. Er rümpfte die Nase. Die vergangenen Tage waren so langweilig gewesen. Batman hatte sich trotz seiner lieblichen Einladung nicht blicken lassen, folglich hatte es keine Reiberei gegeben, keinen Schlagabtausch und keine Frotzelei. Er fragte sich recht ernst, was den verkannten Retter der Stadt hemmte, ihn zu suchen, war der Joker doch davon überzeugt, dass ihm ohne ihn etwas fehlen musste, ebenso wie ihm selbst etwas ohne Batman fehlte. Und die Cops? Ach, die Cops. Die lieben Bauern auf dem Schachbrett. Gordon. Der neue Commissioner gebot, wie es aussah, Stillschweigen über die Akte `Dent´ und sein herzzerreißendes aber nicht eingetretenes Ableben. Selbstverständlich schwieg er sich ebenso über seinen Ausbruch aus Arkham aus. Wo der Brandherd fehlte, da gab es kein Feuer. So war der Joker von der offiziellen Verlautbarung, das Band sei vor dem Tod des devoten Staatsanwalts entstanden, kaum überrascht worden. „Ein kluger Mann, ohne Zweifel.“, sagte er beschwingt. Die Pressetrottel spekulierten nichtsdestotrotz treu, zwar ohne den Flair echten Schreckens, dennoch verlässlich genug, sodass der Joker mit Freude die Reaktionen der Leute beobachtete. Aber dass die fliegende Ratte sein Geschenk nicht zu würdigen wusste, das tat wirklich weh. Dabei hatte er sich mit der Rechtsmedizin überaus edelmütig gezeigt, was für einen Kerl wie ihn echt heftig war, aber kein Schwein dankte einem heutzutage eine gute Tat. Nun ja, er war sehr subtil gewesen, zu subtil für Batman. Sein Fehler. Er wäre nicht verwundert, wäre Batman jetzt verwundert. Man konnte sagen, was man wollte, der dunkle Ritter - was waren Gothams Bürger bei ihren Heldennamen einfallsreich - war nicht einer der schnellsten Denker. Wie dem auch sei, es gab keine Musik, und dann war da noch sein Gast, der partout weder lachte noch seine Münze warf. Das konnte er nicht verstehen, war die Welt doch eine lustige Angelegenheit und der Zufall der fairste Begleiter von allen. In einiger Entfernung trippelten Ratten, über dem Joker knatterte die Bahn. „Quiekidi, quiekidi, quiek, ratta-ta-tata“, schnarrte er und klemmte sich die Kleidertasche fester unter den Arm. Oh, er hoffte, Harvey würde sich freuen. Der Anzug war eine Maßanfertigung, nicht gerade billig, - er hatte ihn ehrlich und gesittet bezahlt -, und er betonte den neuen, zwiespältigen Charakter des ehemaligen Staatsanwalts ausgesprochen gut. Da finde mal einen Schneider, dem die Morbidität im Blute liegt, Stoff aussehen zu lassen wie verbranntes Fleisch. Sein alter, grauer Tweed erinnerte Harvey zu sehr an Vergangenes. Na, wenn das nicht das Gemüt verdüsterte. Er brauchte ohne Zweifel etwas mehr Repräsentatives. Nach weiteren Schritten und endlosen Abzweigungen stand der Joker vor seinem Ziel: einer wuchtigen Türe aus neuer Eiche. Er warf einen letzten Blick zurück in den unheimlichen, ins Nichts führenden Gang, der lediglich durch den fahlen, aus einem fingerbreiten Türspalt über dem Boden dringenden Lichtstrahl erhellt wurde. Der Joker fröstelte, legte die Hand auf die Klinke. „Schaurig“, gurrte er mit wackeliger Stimme und schüttelte sich, sodass alles an ihm schlotterte. Dann grinste er finster, denn er meinte nicht den Keller. Er stieß die massive Türe auf, lehnte sich, den Kopf schräg gelegt, in den Rahmen, „Klopf, klopf Harvey.“, und kostete den abfälligen Blick aus, der ihm von seinem Gast zugeworfen wurde. Es bestand keine Gefahr, dass Dent flüchtete, die Türe zu versperren, hatte keine Notwendigkeit. Sie befanden sich in einem muffigen Raum, einem kargen Zimmerchen, weit entfernt von der oberen Welt, zu weit, um durch die Gänge hinaus zu finden. Klein und ungemütlich war es, mit nicht mehr als einer staubigen Pritsche und einem einzelnen Stuhl, sehr zugig und mit spärlichem Licht, gerade so wenig, um Dent den Aufenthalt unerträglich zu machen, trotzdem genug, dass er sein Antlitz in dem sauber geputzten Spiegel, der in Kopfhöhe über dem Bett an der Decke angebracht worden war, betrachten konnte. Tag für Tag. Genau die richtige Umgebung für amüsante Verhandlungen mit ihm. „Also, ich hoffe doch nicht, dass du dich jetzt irgendwie unwohl fühlst, Harvey?“, fragte der Joker und offenbarte, dass seine Witze definitiv schlecht waren. Dent antwortete nicht, was nicht schlimm war, genügte dem Joker der Zorn, der in dessen Gesicht aufloderte und eilends zurück gedrängt wurde. Er gluckste. Ah, dabei lag er direkt unter der Oberfläche, darauf wartend von ihm befreit zu werden. Auch sah der Clown, dort wo Haut fehlte und der Blick auf zerstörtes Fleisch und Sehnen freigegeben wurde, wie sich die zwei Teile seines Gebisses eisern aufeinander pressten. Hmmm… ahaha, ein offenes Buch zu lesen, erforderte größere Anstrengung. Der Joker lächelte breiter, karikierter. Bewusst provozierend sprach er daher weiterhin: „Äh also, also, ich für meinen Teil hätte genug von…“, er gestikulierte durch den Raum, zuletzt auf den Spiegel, „…dem hier.“ „Wenn du mich beschwatzen willst, dann verschwinde wieder.“, war die Antwort. Der Joker holte die Münze des Staatsanwalts hervor, pustete nicht vorhandenen Staub von ihr und drehte sie in den Fingern. Er kniff die Augen zusammen, trat neben ihn und schenkte ihm eines seiner marodesten Lächeln. Seit nunmehr einer guten Woche besuchte er Dent allabendlich und unterbreitete stets das gleiche Angebot. Immer reichte er ihm den Glückstaler seines Vaters, forderte ihn auf, fortzuführen, was er vor seinem Sturz begonnen hatte. Jedoch wies Dent ihn fortwährend zurück, sodass die nächtlichen Begegnungen dabei waren, eine nervtötende Routine zu entwickeln, die den Joker kribbelig machte. Er war ein Mann reich an Geduld, Zeit im Überfluss und beinahe grenzenlosem Verständnis, aber Harvey Dents unangebrachtem Koller vor dem Chaos und seiner Abneigung ihm gegenüber würde er nicht mehr Zeit als notwendig widmen. Er hatte ein echtes Problem zu lösen: Batman. Dent würde dabei nutzvoll sein, nichtsdestotrotz sollte dieser darauf achten, dass sein Interesse an ihm nicht plötzlich schwand. „Weißt du, was mir aufgefallen ist?“, fuhr der Joker fort, setzte sich mit einem Seufzen auf den Stuhl und ließ die Kleidertasche neben sich fallen, “Wenn in dieser Stadt etwas passiert, dann, dann nehmen die Menschen die Dinge gerne hin, wie sie sind. Selbst wenn sie ganz fürchterlich sind. Verstehst du, sie erdulden es. Sie sitzen es aus, damit alles irgendwann vielleicht wie früher wird. Du warst bisher nicht so einer, Harvey, der die Dinge aussitzt. Denn du kennst die Wahrheit.“ Der Joker deutete auf die entstellte Gesichthälfte des Staatsanwalts. „Dass sich alles verändert. Nichts bleibt für immer.“ Er beugte sich vor, um ihn von unten herauf anzusehen. „Ich meine, sag mir, wie ist es auf der anderen Seite des Zauns? Hmm? Fühlst du dich miserabel mit dem, was du jetzt bist?“ Dent tastete unbewusst nach den verbrannten Stellen, die mühevoll abheilten und ihn zeichnen würden für den Rest seines erbärmlichen Lebens. Als er die wütenden Erhebungen mit den blutigen Blasen, die rauen Vernarbungen und frei liegenden Knochen spürte, wandte er sich beschämt vom Joker ab. Dieser, im Nu aufgesprungen, packte seinen Kopf mit roher Gewalt und zwang ihn nach oben in den Spiegel zu blicken. Die Münze fiel zu Boden und blieb mit der geschmolzenen Seite nach oben gerichtet liegen. Dent wehrte sich nach Kräften, nicht allein gegen den übermächtigen Griff, der ihn nötigte, das zu sehen, was niemand lieben konnte, sondern auch gegen das zutiefst befriedigende Gefühl, das in ihm kochte, sobald er in die Nähe des runden Metalls kam und in die Reichweite der Seelenfalle, die es bedeutete. „Ich sag dir nur, was du auch selbst schon weißt. Es gibt kein Zurück für dich. Hör auf, daran zu zweifeln, sonst verlierst du irgendwann noch den Verstand!“ Dent krallte sich verbissen in die Handschuhe des Clowns. Nah am Ersticken riss und zerrte er, um ihn abzuschütteln. Der Joker ließ ihn los, bevor er Gefahr lief, ihm das Genick zu brechen. „Was willst du, dass ich tue, Joker? Soll ich dir die Hände um den Hals legen und solange zudrücken, bis dir das Lachen darin stecken bleibt? Soll ich dich prügeln und schlagen und mich in den Abgrund stürzen, bis zu davon überzeugt bist, dass ich genau so verkommen bin wie du?“, würgte er unter keuchendem Husten hervor. Der Joker leckte seine Lippen, bückte sich nach der Münze und drückte sie Dent in die Hände. „Nein, nein. Nein! Ich denke, das haben wir hinter uns. Nein wir, ah sieh mich an, wir werden dieser Stadt geben, was sie verdient. Und es gibt keinen Grund sich für dieses Tun zu schämen oder für das, was wir sind.“ Ihm ansehend, dass zwei Seelen in Dents Brust wüteten, tätschelte er seine Hände. Er wusste, die eine bettelte nach dem Beständigen, nach seinem guten Leben, das er gelebt hatte, einem Leben aus Ordnung und Moral. Die andere schrie ihm regelrecht entgegen, all die blödsinnigen Regeln endlich hinter sich zu lassen, um zu etwas neuem zu werden, etwas größerem und zu tun, was zu tun war: Den Menschen zu beweisen, dass selbst der Beste unter ihnen scheitern konnte. „Ich kann nicht. Ich will nicht vergessen.“ Der Joker wusste, woran es lag, dass Dent sich weigerte den allerletzten Schritt zu gehen, welches Fitzelchen ihn hinderte: Die Erinnerung an sein süßes Spätzelchen. „Du bist aufrichtig selbstmitleidig, oder?“, impfte er weiter, „Du würdest dich nie überwinden, dieser Stadt den wahren Harvey Dent zu zeigen und all seine grauenvollen Seiten, aus einer völlig undienlichen Angst heraus, allein zu stehen. Du jammerst um Verlorenes und weigerst dich zu sehen, was Batman und Gordon bereits erkannt haben: Du bist auf Abwege geraten, Harvey. Da ist nichts Heldenhaftes mehr in dir.“ Der Joker schnaubte gedehnt, ließ sich zurück auf den morschen Stuhl fallen, dass dieser bedenklich knackte und begann mit einem Messer seine Nägel zu feilen. „Sieh dich an, wie armselig du geworden bist.“ Der Joker wusste, dass der Anwalt nicht wirklich die Einsamkeit fürchtete, auch ängstigte er sich nicht, grässliche Dinge zu tun, von denen hatte er reichlich auf seinem Konto verbucht, und auch war es nicht die Angst davor, dass Gotham City sah, wie tief sein Fall gewesen und wie wenig von seiner Staatsanwaltschaft übrig geblieben war. Es lag definitiv an dieser Rachel, der Frau, von der auch Batman sich seinen spitzohrigen Kopf hatte verdrehen lassen. Hübsches Ding, wenn auch nicht sehr clever. Wenn Dent sich an sie erinnerte, so erahnte der Joker, dass er es in dem Bewusstsein tat, dass sie sich über seine Taten gegenüber Gordon und seiner Familie entsetzt gezeigt hätte, wie enttäuscht sie doch gewesen wäre, wüsste sie Bescheid, was ihr gerechtigkeitsliebendes Häschen so alles verbrochen hatte. Er wusste, dass Dent in diesen Momenten gerne das Gesicht vor Scham in den Händen verbarg, auch dass er dann an den Vernarbungen bis zur Besinnungslosigkeit zu kratzen anfing, bis sie wieder aufrissen und das heraus quellende Blut die Stimmen in ihm fort gewaschen hatten, jene Stimmen, die unerbittlich nach Rache jubilierten und die beipflichteten, dass allein der Zufall die moralische Konstante dieser Welt war. Seiner kleinen Freundin zuliebe wollte er sein Potential verschwenden. Aber das war schon okay. Es hatte zwar ein Weilchen gedauert und leicht war es nicht gewesen, aber der Joker war vorbereitet. Ein nicht aufhörendes Lächeln erwuchs auf seinen Zügen. „Sag mir einen Grund, warum ich auf dich hören sollte.“, wisperte Dent. „Äh, wie bitte?“ Der Clown unterbrach sich bei seinem Nagelfeilen und sah ihn skeptisch an. „Sag mir einen Grund, warum ich auf dich hören sollte.“ Und jetzt ging´s los! „Wie wäre es mit einem Anzug, hm?“, fragte der Joker freundlich gegen. Er griff sich die Kleidertasche, stand auf und ließ sich auf die abgenutzte Bettstatt neben Dent fallen, wie ein Käfer auf den Rücken. Die Kleidertasche fand den Weg in dessen Arme. „Oh und übrigens“, fuhr er fort. Dann kramte er halb liegend in seinem Mantel, „dem hier dürftest du nicht ganz abgeneigt sein, möglicherweise.“ Er reichte ihm einen Umschlag, „na komm“, und nickte ihm zu. „Was ist das?“ Der Joker schnalzte mit der Zunge, „Das? Das ist ein erstes Anzeichen von Ärger. Du weißt ja, etwas, das einen über die Klippe schickt.“, und verdrehte den Kopf, bis sein Genick knackte. Ah, jetzt würde es eine exzellente Nacht werden. Der Clown nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie Dent das Kuvert öffnete, er den Inhalt herauszog, wie seine Finger dann zu zittern begannen, sobald er sich das, was sich ihm bot, vergegenwärtigte, wie sich seine Finger krampfhaft um eine noch bittere Wahrheit schlossen, als die, dass er nie wieder Gothams weißer Ritter sein würde. Keine Sekunde später fand der Joker sich auf dem Boden des Raumes wieder mit einem rasenden Mann über ihm, der in wildem Wahn auf ihn eindrosch und seinen Kopf wiederholt in den dreckigen Boden der kleinen Kammer rammte. „Das ist eine Lüge! Eine Fälschung!“ „Huuh, hahaha“, lachte der Joker. Neben beiden lag ein Foto von Rachel, abgebildet in tiefer Umarmung mit Batman, und die Art ihrer Beziehung war eindeutig zweideutiger Natur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)