All you need is love von blumenpups (All you get is trouble (ZoTa) *Kapitel 20*) ================================================================================ Kapitel 17: Lorenor is an idiot. -------------------------------- Kapitel 17: Lorenor is an idiot. Tashigi stutzte. Hinter ihr trat das kleine, sprechende Rentier nervös von einem Huf auf den anderen und wartete gespannt ihre Reaktion ab. Lysop stand mitten im Türrahmen zur Krankenstation und beobachtete Tashigi's Gesichtsausdruck, als sie das Zimmer, dass ihr vorübergehend als Rückzugsort dienen sollte, zum ersten Mal nach den Reparaturen sah. Sie konnte es nicht fassen. Sämtliche Fläschchen mit Medikamenten, Säften und anderen Flüssigkeiten waren verschwunden. Ebenso die teilweise vertaubten Wälzer über Medizin, die Stapel von Notizen und die ganzen Gefäße, die Tashigi an Chemieunterricht erinnert hatten. Stattdessen hatte jemand die Liege zusätzlich aufgepolstert, damit man es darauf gemütlicher hatte. Statt der mitgenommenen Tagesdecke hatte man ihr frische, wohlig duftende Bettwäsche parat gelegt und ihren Schlafplatz mit einigen aufgeschüttelten Kissen verschönert. An den Wänden hatten die Jungs Haken angebracht, an denen sie zumindest ihre Jacke aufhängen konnte. Eine kleine Kommode war neben den freien Platz am Schreibtisch gequetscht worden, gefüllt mit Anziehsachen, die die nächsten paar Tage definitiv reichen würden. Vermutlich Leihgaben von Nico Robin und der Navigatorin, und Tashigi war sich noch nicht sicher, ob sie die Kleidung wirklich tragen würde, aber was blieb ihr anderes übrig? Auf dem Schreibtisch lag ein buntes Sammelsorium aus Hygieneartikeln für sie bereit, ein paar Handtücher, Zahnbürste, Duschgel, eine Bürste. Brillenputztücher. Vollkommen perplex ertappte sich Tashigi dabei, wie sie den Arzt an der Schulter kraulte, während ihr Blick weiterhin fassungslos durch den Raum glitt, den sie so offensichtlich umgestaltet hatten, damit sie sich wohler fühlte. Die grelle Deckenlampe hatten Lysop und Chopper mit bunten Tüchern abgehängt, auf dem kleinen Beistelltisch neben der Liege lag eine kleine Auswahl von Büchern, falls sie sich langweilte. Und Tashigi war sich sehr sicher, dass sie auf noch mehr Details stoßen würde, sobald sie sich die Zeit nahm, das Zimmer zu erkunden. Sie war verwirrt. Wenn sie alles richtig verstanden hatte, war sie eine Gefangene und die anderen Piraten. Jetzt, in diesem Moment, fühlte sie sich zum ersten Mal nicht so. "Gefällt es dir?", fragte Chopper, nervös von einem Bein aufs andere tänzelnd. "Ja, sehr", gestand Tashigi mit belegter Stimme und schenkte dem Rentier ein Lächeln. Tatsächlich war dieser Raum schöner ein- und hergerichtet als die Kajüte auf dem Marineschiff, auf dem sie seit Langem diente – und das eigentlich ihr zu Hause war. Verrückt! Lysop zupfte sich eine Haarsträhne aus der Stirn. "Nami konnte uns noch nicht sagen, wann wir das nächste Mal anlegen können. Wir dachten, bis dahin willst du es dir vielleicht halbwegs gemütlich machen", erklärte er und klopfte gegen die frisch reparierte Tür. "Und Sichtschutz gibt es jetzt auch", fügte er überflüssigerweise hinzu. Tashigi lächelte beide zurückhaltend an, vollkommen überrumpelt von dieser mitfühlenden Geste. "Das ist lieb von euch. Vielen Dank", rang sie sich schließlich verwirrt ab, obwohl alles in ihr dagegen protestierte. Ein hübsches Zimmer verbesserte ihre Lage schließlich auch nicht. Trotzdem freute sie sich tierisch darüber, mehr als sie sich eingestehen wollte. Ein eigenes, kleines Reich, in dem sie vergessen konnte, in welche Bredouille sie da wieder geraten war – ein Rückzugsort. Das war es, was ihr den ganzen Tag an gefehlt hatte, angefangen beim Frühstück. "G-Gern geschehen", gab Lysop zurück. Wie absurd. Hatte er wirklich den halben Tag damit verbracht, mit Chopper ein Zimmer für einen Marinelieutnant herzurichten? Er war sicherlich nicht glücklich mit der Situation – hallo?! Sie war bei der Marine! - aber bisher war Tashigi nur sauer gewesen, nicht mordlustig. Wenn man die zersäbelte Tür jetzt mal außer Acht ließ. Seine Devise zum Umgang mit ihrem "Gast" Lächeln, aber auch nie den Rücken zudrehen. Zumindest fürs Erste. Chopper brachte sich außerhalb von Tashigis Reichweite, beteuerte energisch, er wäre gar nicht lieb und trabte dann die Stufen zur Kombüse hinauf. Tashigi sah ihm schmunzelnd nach. Der kleine Kerl war wirklich niedlich. Sie wollte das (ehemalige) Krankenzimmer betreten, als Lysop es verlassen wollte. Der Handwerker wich beinahe panisch vor ihr zurück. Verdutzt machte sie ihm Platz, er schob sich eilig an ihr vorbei (Chopper konnte ihn doch nicht mit ihr allein lassen!) und flitzte ebenfalls die Treppe hoch. Auf halber Höhe hielt er jedoch noch einmal inne, drehte sich zu ihr herum und musterte sie mit hervorgeschobenem Kinn. "Ich hatte keine Angst!", beteuerte er. "O-Okay?", stammelte Tashigi irritiert. Lysop nickte, wohl mehr zur Selbstbestätigung, und huschte dann in die Küche. Tashigi blieb noch verwirrter als zuvor zurück. Kopfschüttelnd drehte sie der Treppe dann ihren Rücken zu, betrat ihr kleines Reich und schloss die Tür hinter sich. Tief durchatmend lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Tür. Ihr brummte der Schädel von zu vielen neuen Eindrücken. Sie sehnte sich nach etwas Vertrautem und ein bisschen Ruhe. Mit ersterem konnte sie nicht dienen, aber zumindest die Ruhe konnte sie bewerkstelligen. Sie bemerkte, dass der Schlüssel zur Tür an einem Stück Schnur direkt daneben baumelte. Sie rammte ihn ins Schloss und verriegelte die Tür, damit niemand hereinkommen konnte. Einen kurzen Moment blieb sie rastlos im Zimmer stehen, triefend nass, immer noch verwirrt von den Ereignissen des kurzen Tages. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Sie hatte sich das Piratenleben eindeutig anders vorgestellt. Vielleicht lag es auch nur daran, dass kein anderes Piratenschiff ihren Weg gekreuzt hatte, aber der Tag war weitestgehend unblutig verlaufen. Nachdem Lorenor das Krähennest hinaufgeklettert war, hatte er auch keine dummen Sprüche mehr heruntergerufen, auf die sie hätte kontern können. Sie hatte gerade angefangen, darüber nachzudenken, was sie jetzt eigentlich den ganzen Tag über anstellen konnte, als Ruffy und Ace zeitgleich aufs Deck hinausstürzten. Wie angewurzelt blieb Tashigi stehen, während die beiden D.'s haarscharf links und rechts an ihr vorbei, einmal um den Mast herum und schließlich am Orangengarten entlang wegsprinteten. Sie hatte beiden immer noch fassungslos nachgesehen, da entdeckte sie den blonden Koch, der sich wütend im Türrahmen aufgebaut hatte, eine Bratpfanne mit noch immer brutzelndem Öl in der Hand. "JA, LAUFT NUR, IHR PENNER!", schnauzte der hagere Kerl, eine Kippe halb aufgeraucht im Mundwinkel. "Resteverwertung, am Arsch. Das war ein ganzer Schinken", fluchte er halblaut vor sich hin, aschte ab – und entdeckte Tashigi, die verdattert auf dem Deck stand. Seine düstere Miene hellte sich augenblicklich auf, so abrupt, als hätte man einen Schalter umgelegt. "Tashi-Mausi!", hauchte er verzückt und warf ihr ein strahlendes Lächeln zu. "Ich habe dir dein Frühstück bei Seite gestellt. Möchtest du nicht mal kosten?" "Eh...nein, nein. Kein Hunger", beteuerte sie hastig, nicht gewillt, sich wieder zu Nico Robin in die Kombüse schleppen zu lassen. Oder diesem Schleimbeutel auch nur einen Schritt zu nahe zu kommen. Tashi-Mausi. Würg. "Kann ich dir sonst irgendetwas Gutes tun, mein Augenstern?" Tashigis Auge zuckte genervt. "Nein", schnappte sie zurück, drehte ihm den Rücken zu, bevor er sie noch weiter anschmachten konnte, und zog wahllos eine der beiden Luken im Boden auf, fest entschlossen, das Schiff zu erkunden. "Du bist so süß, wenn du mir die kalte Schulter zeigst!", seufzte der Blonde verliebt, dann hörte Tashigi die Tür der Kombüse hinter ihm zufallen. Endlich. Hatte hier jeder eine Schraube locker? Eine Stunde später hatte sie alle Kabinen des Schiffes schon zwei Mal abgeklappert und sich den Grundriss soweit eingeprägt. Das Krankenzimmer hatte sie gemieden, weil sie wusste, dass der Handwerker und das Rentier dort bei der Arbeit waren. Sie wusste auch nicht genau, womit sie gerechnet hatte – ein geheimes Schatzzimmer voller Gold oder einen versteckten Kerker voller weiterer Gefangener – aber das Spannendste, was sie fand, waren Wachsmalbuntstifte. Ihr fiel absolut nichts ein, wozu Piraten Wachsmalbuntstifte gebrauchen konnten. Als sie ihr Magenknurren nicht mehr ignorieren konnte, ging sie zunächst an Deck und checkte durchs Bullauge die Lage in der Kombüse. Abgesehen von dem Blondchen, das mit gerüschter Schürze am Herd stand, war sie leer. Hastig schlüpfte Tashigi durch die Tür hinein, die Packung Buntstifte immer noch in der Hand. Sanji drehte sich zu ihr herum. "Wie wär's jetzt mit einem Happen?", hakte er schmunzelnd nach und sie gab sich geschlagen und nickte. Freudig machte er sich an die Arbeit und als er ihr eine Auswahl aus kleinen, köstlichen Snacks an den Tisch brachte, entdeckte er auch die Stifte in ihrer Hand. "Oh, du hast Ruffys Malstifte gefunden", stellte er erleichtert fest. "Was hat er damit vor?", fragte Tashigi skeptisch. Irgendeine neuartige Form von Waffe vielleicht? "Nun ja – er malt", erklärte der Blonde, setzte sich auf einen Platz schräg gegenüber von ihr und bedeutete ihr, zu essen. Sie kam der Aufforderung nach und – verdammt noch mal, sie hatte noch nie etwas besseres probiert. Erstaunt schluckte ihren Bissen von...was war das? Pfannkuchen? Seit wann waren Pfannkuchen so lecker?!...herunter und kam wieder aufs Thema zurück. Monkey D. Ruffy – ein Maler? Unvorstellbar. "Landschaften oder was?", hakte sie auflachend nach. "Vor allem Strichmännchen", gestand Sanji grinsend und deutete auf ein buntes Potpourri aus Bildern, die mit Magneten an den Kühlschrank geheftet waren. Tashigi blinzelte mehrmals. Das waren Kinderzeichnungen. So etwas konnte jeder Dreijährige malen. Sanji hüstelte verlegen. "Ich weiß. Du hättest mal die Flagge sehen sollen, die er für uns entworfen hat." Tashigi schüttelte verwundert den Kopf. Das wurde ja immer besser hier. Plötzlich war ihr zum Heulen. Das würde Smoker ihr doch alles niemals abkaufen. Sie war ja sowas von geliefert. In Gedanken versunken leckte sie sich die Finger ab und griff abwesend zum zweiten Pfannkuchenröllchen. Sie wurde aus dieser Mannschaft nicht schlau, nicht im geringsten. Das, was sie taten, und das, was sie waren, passte vorne und hinten nicht zusammen. Tashigi hatte damit gerechnet, grausige Situationen zu durchleben. Nicht damit, die verlegte Packung Buntstifte des künftigen Piratenkönigs wiederzufinden. Sie blieb lange in Gedanken versunken auf ihrem Platz sitzen, unfähig, irgendetwas zu tun. Der Tag war noch keine vier Stunden alt, aber sie fühlte sich wie erschlagen. Sie knabberte an den Leckereien, die der blonde Smutje – der sich ihr endlich als Sanji vorgestellt hatte – zubereitet hatte. Der war schon längst wieder in den Vorbereitungen für das Mittagessen versunken. Erst, als ein heftiger Ruck durch das Schiff fuhr, wurden sie beide zurück ins Hier und Jetzt gerissen. Tashigi warf es beinahe zu Boden und auch Sanji geriet mächtig ins Schleudern. Die Gläser und Teller klirrten bedrohlich in ihren Regalen, fielen aber zumindest nicht heraus. Als sie den ersten Schreck überwunden hatte, sprang Tashigi instinktiv auf die Beine, riss dabei den Stuhl zu Boden, und griff automatisch nach ihrem Schwert. Sie biss sich auf die Lippe, als sie ins Leere griff. "Was war das?!" Sanji fluchte leise und warf einen Blick durch das Bullauge. "Keine Ahnung. Wird schon nichts Schlimmes gewesen sein", gab er dann ungerührt zurück und schob sich, immer noch verärgert über die Störung, eine Kippe zwischen die Lippen. Tashigis Auge zuckte. Nichts Schlimmes? Bei dem Ruck?! Vorsichtig, jederzeit bereit, eine zweite Erschütterung auszubalancieren, bewegte sie sich auf die Tür zu und warf einen Blick aufs Deck. Am Bug, direkt an der Galleonsfigur, standen Ace und Ruffy an der Reling, starrten ins Wasser hinab und feuerten etwas oder jemanden aus Leibeskräften an. Tashigi schob sich vollends aus der Kombüse, stieg die Stufen zum Deck herunter. Links entdeckte sie Nami, die sich in einem minimalistischen Bikini in einem Liegestuhl rekelte. Neben ihr stand ein Drink mit Schirmchen und sie trug Sonnenbrille, weshalb Tashigi nicht sagen konnte, ob sie wach war oder döste, auf jeden Fall war die Navigatorin der Strohhutbande vollkommen ungerührt angesichts des Trubels an Bord. Nico Robin entdeckte sie nirgendwo, weshalb Tashigi sich näher an die beiden euphorischen D.'s heranwagte. Zwei Meter schräg hinter ihnen blieb sie stehen und versuchte, einen Blick auf die Stelle zu erhaschen, auf die die beiden grinsend starrten. Sie konnte nichts erkennen. "JA, GIB IHM EINE! GENAU SO!", schrie Ruffy begeistert herunter. Tashigi trat näher an die Reling, und genau in dem Moment kam ihr ein Monster entgegengesprungen. Panisch wich sie zurück und stolperte über ihre eigenen Füße, als ein überdimensionaler Fisch mit riesigen Augen und Flossen so groß wie Rettungsbooten über die Reling flog. Tashigi landete auf ihrem Hintern und krabbelte rückwärts bei Seite, um dem Monsterfisch auszuweichen. Mit einem hässlichen Klatschen landete er nur Zentimeter neben ihr. Wasser spritzte ihr ins Gesicht, sammelte sich ruckzuck auf den Planken zu einer gigantischen Pfütze. Sie saß immer noch mit klopfendem Herzen auf ihrem Hosenboden, bemerkte gar nicht, dass sie noch nasser wurde, und starrte ungläubig auf das Monstrum neben sich. War das...? Ein Seekönig?! Ein Seekönig. Und er war mausetot. Das Tier nahm einen Großteil des Decks ein, aber es rührte sich nicht. Tashigi versuchte verzweifelt eine Erklärung dafür zu finden, dass ein Seekönig sich post mortem dazu entschied, an Bord dieses Schiffes zu hüpfen, da kletterte die Antwort auch schon an Bord. Ihr fiel alles aus dem Gesicht, als Lorenor sich keuchend und triefnass an der Reling hochzog. Ruffy und Ace klopften ihm auf den Rücken und gratulierten ihm lachend und wild durcheinanderredend zu seinem Fang, während sie ihn am Shirt über die Reling zogen. Zorro, noch völlig außer Atem, grinste amüsiert, als Ruffy geradewegs an Tashigi vorbei zum Kopf des Monsters rannte, um das Ding aus der Nähe zu begutachten. Zorro's Bewegungen froren für den Bruchteil einer Sekunde ein, als er Tashigi entdeckte. Auf dem Boden, mitten in einer Wasserlache. "Was machst du da unten?" Sie blinzelte entgeistert und ihr Blick zuckte abwechselnd zwischen ihm und dem Seekönig hin- und her. Ace schlang einen Arm um Zorros Schulter, rieb ihm freundschaftlich mit den Fingerknöcheln über den Schädel – gerade fest genug, dass es ein bisschen wehtat – und strahlte ihn breit an. "Sie hat sich so erschrocken. Das Gesicht hättest du sehen sollen!", informierte Puma D. Ace den Schwertkämpfer, schob seinen orangenen Cowboyhut aus der Stirn und lächelte Tashigi warm entgegen. Die rappelte sich finster dreinschauend auf die Beine und fluchte, weil ihre Hose größtenteils nass war. Sie warf einen letzten Blick auf den toten Seekönig, dann ging sie rasch unter Deck. Hoffentlich waren die Langnase und das Rentier endlich mit ihren Arbeiten fertig. Sie hatte die Schnauze für heute voll. Als sie die Tür hinter sich zuzog, hörte sie gerade noch Lorenor in Richtung Kombüse brüllen: "EY KOCHLÖFFEL! WOHIN MIT DEM SEEKÖNIG?!" Und hier war sie nun, im Krankenzimmer, noch immer triefend nass im Raum stehend, noch immer fassungslos über das, was seit den Frühstücksverhandlungen passiert war. Ein Seekönig. Seufzend blickte sie an ihrer tropfnassen Hose herunter, dann in Richtung der Kommode in der Nähe des Schreibtischs. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als wirklich eine der Hosen zu tragen, die die Piratinnen ihr zur Verfügung gestellt hatten. Zumindest, bis ihre eigene wieder getrocknet war. Auch ihr Oberteil hatte einige Spritzer abbekommen. Ganz abgesehen davon, dass sie von dem Gefecht auf Shadow Island immer noch ziemlich verstaubt waren. Als sie genauer an sich hinabsah, entdeckte sie sogar Blutflecken. Eine Dusche war längst überfällig und für eine Sekunde konnte sie sich nichts Schöneres vorstellen, als unter einem heiß dampfenden Wasserstrahl zu stehen. Ob die Strohhüte Warmwasser an Bord hatten? Sie sammelte alles zusammen, was sie für eine Dusche brauchte, entriegelte die Tür und warf einen Blick nach links und rechts. Dann huschte sie herüber zur Jungenkajüte, klopfte an und als niemand antwortete, wagte sie sich hinein. Diesmal warf sie keinen einzigen Blick zu den Kleiderschränken der Jungs, sondern steuerte zielstrebig auf die Badezimmertür zu. Sie suchte sich einen freien Platz, um das Handtuch und die Wechselkleidung abzulegen, stellte das Duschgel an den Rand der Badewanne. Dann schloss sie die Tür ab, zog sich hastig aus und streckte sich nach dem Duschkopf. Als sie das Wasser aufdrehte, war es zu ihrer Überraschung warm. Sie lächelte und schloss die Augen. = = = "KANNST DU NICHT MAL EINEN FISCH AUSEINANDERNEHMEN, DU NEANDERTALER?!" "JA, DANN MACH'S DOCH SELBST, KESSELSCHRUBBER! IST SCHLIESSLICH DEIN JOB!" "ACH, UND WAS IST DEINER?! NEUNZIG PROZENT SCHLAFEN UND ZEHN PROZENT KLAPPE AUFREISSEN?!" Zorro und Sanji starrten sich wütend an, jeder auf der jeweils anderen Seite des halb zerteilten Seekönigs. Später würde jemand das Deck schrubben müssen, die Planken waren glitschig von Blut und Fischeingeweiden. Ruffy machte sich schon seit Minuten einen Spaß daraus, barfuß quer über das Deck zu schlittern. Keiner war bereit, zuerst wegzusehen. Erst, als Ruffy direkt vor Zorros Nase entlang glitt, riss der Blickkontakt ab und der wütende Bann wurde gebrochen. Vorübergehend. Während Sanji trotz der allgemeinen Sauerei an Deck immer noch wie aus dem Ei gepellt aussah, sah Zorro aus, als hätte er in einer Wanne voll Blut gebadet. Ausnahmsweise war es nicht seins. "Ach leck mich doch", knurrte Zorro Blondi zu, winkte halbherzig ab und stapfte unter Deck, um eine Dusche zu nehmen. Sanji grinste triumphierend. Diese Kabbelei hatte er haushoch gewonnen. Unter Deck hörte Zorro bereits das Rauschen der Dusche und fluchte leise. Er trabte zur Kajüte, durchquerte sie und riss die Tür zum Badezimmer auf. Dort trat er sich umgehend die Stiefel von den Füßen und zog sich gleichzeitig das blutige Shirt über den Kopf. "Ey, Lysop! Vebrauch' nicht das ganze warme Wasser, ich will auch noch duschen", sagte er, während er den Gürtel öffnete. Er hörte nur ein Poltern, aber als er sich umdrehte, entdeckte er, dass sich die Stange des Duschvorhangs gefährlich durchbog. Spätestens, als sämtliche Flaschen mit Duschgel von den Ablagen in der Badewanne herunterpolterten und er einen kurzen Blick auf einen Fuß erhaschte, war er sich sicher, dass jemand bei seinen Worten vor Schreck ausgerutscht war und sich nur mühsam vor einem Sturz bewahrte. Und dass dieser jemand ganz eindeutig nicht Lysop war. Zorro erstarrte mitten in der Bewegung, die Hand am Gürtel. Nami war an Deck gewesen, oder? Er konnte sich noch nicht einmal die Schulden leisten, die er schon hatte. Ein paar Sekunden war es totenstill im Badezimmer, wenn man von dem lautstarken Prasseln des Wassers absah. Dann kam gefährlich langsam Tashigis Kopf hinter dem Duschvorhang zum Vorschein. Zorro hielt unmerklich die Luft an und nahm sofort die Hände vom Gürtel, damit sie die Situation nicht ganz so falsch interpretierte. Sie sah aus, als würde sie ihm jede Sekunde vor Wut ins Gesicht springen. Ihr Wangen waren gerötet, ob vor Wut, Scham oder der Wassertemperatur konnte Zorro unmöglich sagen. Genau in diesem Moment sprang sein Gürtel auf, löste sich und die Hose rutschte ihm von den Hüften in die Knie. Er biss die Zähne zusammen. Warum?! "Raus", zischte Tashigi, mit zuckendem Auge. Sie gab sich alle Mühe, nicht allzu genau hinzusehen. Aber kaum hatte sie den Blick von seiner Boxershorts abgewandt, fiel er unweigerlich auf die monströse Narbe auf seinem Oberkörper. Seinen durchtrainierten Oberkörper. Sie musste sich zusammenreißen. "Ach, du bist es", stellte Zorro fest, als würden sie sich auf der Straße über den Weg laufen. "Dann kann ich ja mit drunter kommen." Tashigi hatte das Gefühl, ihr Kopf explodierte. Entgeistert starrte sie ihm ins Gesicht und hatte keine Ahnung, was sie antworten sollte. Lorenor grinste und seine Augen funkelten amüsiert. "Das war ein Scherz", klärte er sie auf. Tashigi fand, er riss genauso schlechte Witze wie Nico Robin. Warum rührte er sich nicht?! Am liebsten hätte Tashigi dem Piraten etwas an den Kopf geworfen, aber sie hatte alle Gegenstände auf den Boden der Wanne befördert. Und sie würde sich jetzt garantiert nicht bücken, während Lorenor Zorro auf der anderen Seite des Duschvorhangs stand wie festgewachsen und zu ihr herübergaffte. Sie verfluchte innerlich ihr hämmerndes Herz. "Handtuch", kommandierte sie mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete, und streckte den Arm hinaus ins Freie. "Du hast noch Schaum in den Haaren", entgegnete Lorenor und rührte sich nicht. "HANDTUCH!", schnappte Tashigi. "UND UM GOTTES WILLEN, ZIEH' DIE HOSE WIEDER HOCH!" Zorro hob spöttisch die Hände. "Okay! Ich ergebe mich der Macht der Marine!", verkündete er spöttisch."VERARSCH MICH NICHT, LORENOR!" Schmunzelnd zog sich Zorro die Hose hoch und prüfte zwei Mal nach, ob der Gürtel auch wirklich verschlossen war. Dann blickte er erneut zu Tashigi herüber, aber von der war nicht viel mehr zu sehen als ihr linker Arm. Er reichte ihr ein Handtuch. "Dabei ist das nichts, was du nicht schon mal gesehen hättest", fügte er halblaut an. Blöd, dass Tashigi genau dabei das Wasser abstellte. Tashigi erstarrte in der Badewanne, riss ihm das Handtuch aus der Hand und wickelte es sich um den Körper. Sie war so wütend, dass sie keine Ahnung hatte, was sie sagen sollte. Wütend auf Lorenor, weil er sich so großkotzig gab und die Unverfrorenheit besaß, einfach mitten im Badezimmer stehen zu bleiben. Darauf, dass er sie verführt hatte. Darauf, dass die Schmetterlinge, die er ihr eingebracht hatte, einfach nicht kaputt zu kriegen waren. Und wütend auf sich selbst, dass sie das alles überhaupt zugelassen hatte. "Handtuch", verlangte sie erneut, ohne auf seine Worte einzugehen. Wieder streckte sie die Hand hinaus. "Aber ich hab dir doch grade-" "Das reicht nicht." "Ich weiß doch sowieso, was drunter ist." "Das heißt aber nicht, dass ich es dir präsentiere! Und jetzt gib mir endlich noch ein Handtuch und schieb deinen Hintern hier raus!" Kommentarlos reichte Zorro ihr ein zweites Handtuch und nahm vorsichtshalber noch ein drittes zur Hand. Sie hatte absolut recht, er sollte schleunigst von hier verschwinden. Er hatte sie in der Dusche überrascht – dafür gab es keine Entschuldigung. Andererseits konnte sie ihm hier zumindest nicht weglaufen. Blöd, dass er immer noch keine Ahnung hatte, wie er die Sache zwischen ihnen wieder einrenken konnte. Er holte Luft, um etwas zu sagen, und stieß sie nach zwanzig Sekunden wieder aus, als Tashigi erneut die Hand herausstreckte. Er gab ihr stumm das Handtuch. Tashigi zupfte an dem kuschlig weichen Handtuch herum und steckte die Enden noch einmal fest, bevor sie sich in das dritte Handtuch einwickelte. Lorenor sollte bloß nicht auf den Gedanken kommen, dass sie ihm freiwillig auch nur ein Fitzelchen nackte Haut zeigen würde. Sie legte sich das Tuch um die noch freiliegenden Schultern, rubbelte sich durch die feuchten Haare. "Wie bist du eigentlich hier reingekommen? Ich habe abgeschlossen, du Arschloch! Was fällt dir ein, einfach hier reinzuplatzen – und dann auch noch dreist stehen zu bleiben und dumme Sprüche zu klopfen? Hast du einen Dachschaden?!", schnauzte sie dann endlich und riss den Duschvorhang mit einem Ruck zur Seite. Sie wollte Lorenors Gesichtsausdruck sehen, wenn er antwortete. Aber Lorenor war weg. Sie blinzelte irritiert. Kurz zog Tashigi sogar in Erwägung, dass sie sich Lorenors Anwesenheit in ihrem überreizten Zustand nur eingebildet hatte, aber nein: der Durchgang zur Männerkajüte war nur angelehnt und auf dem Badezimmerboden lagen immer noch seine Stiefel und ein blutverschmiertes Shirt, dass eindeutig nicht ihr gehörte. Misstrauisch drehte sie den Kopf noch ein wenig zur Seite, aber der Pirat versteckte sich nirgends. Gut für ihn, sonst hätte sie ihm nämlich den Kopf abgerissen. Immer noch skeptisch kletterte Tashigi aus der Badewanne heraus und wäre beinahe hingefallen, weil sie die Handtücher viel zu fest umgebunden hatte. Entschlossen nahm sie die beiden Schritte zur Tür der Männerkajüte, schob sie behutsam auf und warf einen Blick hinein, aber nein – auch hier war keine Spur von Lorenor zu sehen. Der Mistkerl war tatsächlich einfach abgehauen. Schon wieder. Langsam gewöhnte sie sich irgendwie daran. Seufzend zog Tashigi die Tür wieder zu und verriegelte sie zum zweiten Mal. Im Anschluss drückte sie probehalber die Klinke herunter – und staunte nicht schlecht, dass sie einfach so wieder aufschwang, als hätte sie nicht gerade erst abgeriegelt. Verdutzt musterte sie das Türschloss und stellte fest, dass das Schließblech beinahe aus der Halterung herausgerissen war. Mit anderen Worten: Sie konnte abschließen so oft sie wollte, die Tür würde sich trotzdem öffnen lassen. Frustriert warf sie sie zu und zog sich an, so schnell es ging. = = = Zorro zog sich ein Shirt über den Kopf, dass er sich im Vorbeigehen wahllos aus dem Kleiderschrank gegriffen hatte. Hinter ihm schwang die Klappe zur Männerkajüte zu. Kaum war er dazu in der Lage gewesen, seine Gedanken wieder sinnvoll aneinander zu reihen, hatte er das Badezimmer gar nicht schnell genug verlassen können. Tashigis Schimpftirade hatte er nur noch zur Hälfte mitbekommen und das war wahrscheinlich auch gut so. Seufzend fuhr er sich durch das kurze Haar und sah sich erst dann richtig an Deck um. Und bemerkte, wie heiß es geworden war. Verrückt, dass ihn das Wetter auf der Grandline immer noch auf dem falschen Fuß erwischen konnte. "Zorro!", rief Ruffy ihm begeistert zu und winkte von seiner Position auf der Galeonsfigur fröhlich. Dankbar, einen Vorwand zu haben, nicht an Jenkins und ihre letzte Begegnung zu denken, schlenderte Zorro zu seinem Captain herüber. "Was gibt's?", brummte er und stützte sich mit den Ellbogen auf die Reling. Ruffy grinste ihn verschwörerisch an. "Ich habe mir was überlegt", verkündete der künftige Piratenkönig entschlossen. Zorro ahnte, worauf das hinauslief. Vor allem deshalb, weil es nur eine Frage der Zeit gewesen war. "Nein, sie wird nicht bei uns mitmachen, Ruffy", versicherte er dem Strohhut und grinste ihn schief an. "Woher willst du das wissen?", entgegnete Ruffy unbekümmert und machte es sich auf Lämmchen gemütlich. Die Arme im Nacken verschränkt, die Beine im Schneidersitz, den Strohhut zum Schutz vor der erbarmungslosen Sonne tief in die Stirn gezogen. Zorro zuckte mit den Schultern. Da fielen ihm spontan an die hundert Gründe ein. "Weiß ich einfach." Ruffy schmunzelte bloß in sich hinein und Zorro wusste, dass es keinen Zweck hatte, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Das hatte schon in Shell Town nicht geklappt und auch Nami hatte Ruffy bestimmt zehn Mal buchstabiert, dass sie sich unter gar keinen Umständen einer Piratenbande anschließen würde. Und was hatte es gebracht? Für einen kurzen Moment verunsicherte Zorro die Vorstellung, dass Lieutnant Tashigi Jenkins sich von Ruffy überzeugen lassen würde. So unwahrscheinlich das auch war. Er hatte keine Ahnung, wie er sich damit fühlen würde, sie dauerhaft in seiner Nähe zu haben. Er wusste ja noch nicht einmal, wie er sich im Moment fühlte. Seitdem sie sich auf Shadow Eleven über den Weg gelaufen waren, handelte er wie auf Autopilot. Er schüttelte den Gedanken ab, als ein Feuerball ihn um Zentimeter verfehlte und ihm die Nackenhaare verbrannte. Als Zorro einen Blick über die Schulter warf, sah er Ace, der mit nacktem Oberkörper auf dem Treppengeländer vor der Kombüse saß und ihnen strahlend entgegenlächelte. Die Hände hatte er zu Pistolen geformt. "PWEW PWEW PWEW!", rief er ihnen zu und Zorro wich zur Seite, um einigen kleinen Feuerkugeln auszuweichen, die er aus seinen Fingerspitzen zu ihnen herüberschoss. Ruffy lachte lautstark, verknotete seine Arme um die Galeonsfigur und ließ sich herunterbaumeln, zwei Meter über dem Meeresspiegel. Die Mini-Feuerbälle schwirrten an ihnen vorbei, verkohlten die Reling nur ganz leicht und verpufften dann ins Nichts. Ace warf sich in Deckung, genau zwischen Namis Orangenbüsche. Zorro linste zu Ruffy herüber, automatisch nervös, weil der so nahe über dem Wasser baumelte, und wurde erst ruhiger, als sein Captain sich geübt wieder an Bord schwang. Ruffys Arme schnellten über das Deck, seine Hände krallten sich am Dach der Kombüse fest und im Nullkommanichts folgte ihnen der Rest des Körpers. Und Zorro, der Ruffys Bein nicht mehr schnell genug hatte ausweichen können. Mit Hochgeschwindigkeit sausten sie über das Deck, direkt auf die Kombüse zu. Weil Ruffy sein Bein um Zorros Hüfte gewickelt hatte, befand sich der Schwertkämpfer in gefährlicher Schräglage. Ruffy landete elegant auf dem Dach der Kombüse, Zorro, den er in letzter Sekunde abgewickelt hatte, prallte mit dem Gesicht genau gegen das Bullauge. Bevor er seitlich an der Wand herunterrutschte, konnte Zorro noch sehen, wie Sanji in schallendes Gelächter ausbrach. "Ups. Sorry, Zorro." "Ich bring dich um, Ruffy. Ich schwör's", ächzte Zorro dumpf, so, wie er es jedes Mal tat. Während Zorro noch vollkommen damit beschäftigt war, wieder auf die Beine zu kommen, stürzte Ruffy sich auf seinen Bruder, der zwischen zwei Orangenbüschen hockte und das Spektakel amüsiert beobachtet hatte. Blätter wirbelten auf und eine Orange kullerte über das Deck, aber Nami griff erst ein und maßregelte die beiden Brüder, als eine Stichflamme aufleuchtete. Zorro grinste. Sie war wirklich noch mild gestimmt, sonst hätten die beiden D.'s ihr blaues Wunder schon viel früher erlebt. Kaum wieder aufrecht, schlug Zorro den Weg zur Kombüse ein. Am Küchentisch saßen Chopper und Lysop, die immer etwas früher zum Essen eintrafen, wenn es sich anbot. Die Chancen, etwas vom Essen abzubekommen, stiegen enorm an, wenn man schon vor Ruffy da war. "Na? 'Nen Ausflug gemacht?", kam es hämisch von Sanji, der in gerüschter Schürze am Herd stand, mit dem Rücken zu Zorro. Zorro konnte sein dämliches Grinsen trotzdem vor sich sehen. "Schnauze, Kochlöffel", gab er deshalb entschieden zurück und ließ sich auf einen freien Stuhl fallen. Chopper blickte auf. Kritisch nahm er den Schwertkämpfer in Augenschein. Es dauerte nicht lange, dann verzog er das Gesicht. Das tat er immer. Zorro fiel es schwer, sich an Choppers ärztliche Verordnungen zu halten. "Lass mich deine Schiene wechseln", verlangte der Arzt entschlossen und deutete auf das rechte Handgelenk des Schwertkämpfers. Die Bandage war völlig durchweicht und verdreckt und von einem stützenden Effekt konnte keine Rede mehr sein. Zorro seufzte. "Kann das nicht warten?", fragte er, und als Chopper ihn entgeistert anstarrte, fügte er hinzu: "Ich wollte eh gleich noch duschen gehen." Man sah dem Rentier deutlich an, dass ihm das nicht passte, aber er nickte. Mit Zorro zu diskutieren hatte in diesem Punkt bekanntermaßen keinen Sinn. "Ich hoffe, du gehst noch vor dem Essen duschen. Du stinkst nämlich wie ein Iltis!", warf Sanji ein und drehte sich zu ihnen herum. "Ernsthaft. Wolltest du nicht sowieso schon längst unter der Dusche stehen? Warst du mal wieder zu blöd, das Badezimmer zu finden?" Zorro starrte den Koch mit zusammengepressten Kiefern an, sofort wieder auf 180. Sanji's Mundwinkel zuckten belustigt in der Annahme, mitten ins Schwarze getroffen zu haben und dafür hätte Zorro am liebsten irgendetwas geworfen, aber das wäre zu kindisch. Und es war nichts in Reichweite. "Ja, und ich habe mich geradewegs in Jenkins Arme verirrt", konterte der Schwertkämpfer, souveräner als er sich fühlte. Für einen klitzekleinen Moment sah Sanji wirklich verblüfft aus, dann wütend. Und danach, als müsse er sich das Lachen wirklich heftig verkneifen. Zorro ahnte bloß, dass er kopfüber ins Fettnäpfchen gesprungen war, und Lysop bestätigte es ihm mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken, als er zu ihm herübersah. Scheiße. Natürlich, was sonst? Er musste sich nicht einmal mehr herumdrehen um zu wissen, dass Tashigi Jenkins genau hinter ihm stand. Tashigi fackelte nicht lange. Nicht genug, dass dieser Idiot sie schamlos im Badezimmer überrumpelt hatte, er hatte anscheinend auch nichts besseres zu tun, als es seiner Crew auf die Nase zu binden. Dieses Mal würde sie ihm das überhebliche Grinsen aus dem Gesicht wischen. Mit zwei schnellen Schritten überwand sie die Distanz zwischen sich und Lorenor und riss seinen Stuhl an der Lehne heftig zurück. Mit rudernden Armen versuchte der Pirat das Gleichgewicht zu halten und beugte sich automatisch nach vorne, aber darauf war sie vorbereitet. Mit den Füßen trat sie ihm die Beine weg, mit einer Hand packte sie seine Schulter und mit einem Krachen landete der Schwertkämpfer auf dem Boden. Abgesehen von Sanjis unterdrücktem Lachanfall wurde es mucksmäuschen still in der Kombüse. Bis Zorro verblüfft blinzelte und sich von der Überraschung erholte, so mühelos niedergestreckt worden zu sein. "Hast du sie noch alle?", entfuhr es ihm patziger, als er wollte. Tashigi setzte ihm ihren Stiefel auf die breite Brust. "Das Gleiche könnte ich dich fragen!", schnauzte sie zurück und war zum ersten Mal froh, unbewaffnet zu sein. Sie hätte ihn sonst ohne zu zögern in Stücke gehackt, angefangen mit seinem dämlichen Gesicht. Lorenor versuchte halbherzig, ihren Fuß von seiner Brust runterzuschieben. Tashigi war sich ziemlich sicher, dass er das mühelos tun könnte, aber er tat es nicht, und das spielte ihr in die Hände. Wenn er es nicht über sich brachte, ihr körperlich weh zu tun, war das nicht ihr Ding. Sie hatte anders herum jedenfalls kein Problem damit. "DU EGOISTISCHES ARSCHLOCH! WENN DU NOCH EINEN SCHEISS ZEH INS BADEZIMMER SETZT, WÄHREND ICH UNTER DER DUSCHE STEHE, KANNST DU SÄMTLICHES SHAMPOO AUF EX TRINKEN! VIELLEICHT KANNST DU DANN MAL EINEN KLAREN GEDANKEN FASSEN, VOLLIDIOT!" Zorro blinzelte noch einmal, dann versuchte er sich auf die Ellbogen zu stemmen, aber Jenkins trat sie einfach jedes Mal weg, sobald ihm ein bisschen Körperspannung gelang. Am Tisch verzog Chopper seufzend das Gesicht, aber niemand mischte sich ein. Diesen Revierkampf mussten sie ganz alleine ausfechten. Auch gut. "MAN, WAS KANN ICH DENN DAFÜR, DASS DAS SCHEISS SCHLOSS KAPUTT IST?!", keifte Zorro zurück, den Kopf in den Nacken gelegt, damit er Jenkins ins Gesicht sehen konnte. "DU HÄTTEST EINFACH RAUSGEHEN KÖNNEN STATT WIE ANGEWURZELT STEHEN ZU BLEIBEN UND SCHWACHSINN ZU QUATSCHEN, DU NEANDERTALER!", brüllte Tashigi zurück. Zorro setzte schon zu einem verbalen Gegenangriff an, da brachte Sanjis Gelächter sie beide aus dem Konzept. Irritiert blickten beide Schwertkämpfer zu dem Smutje herüber. Sanji verschluckte sich vor Lachen am Qualm seiner Zigarette und wedelte mit der Hand in der Luft herum, als könne er sich dadurch unsichtbar machen. Neandertaler. Ganz seine Worte. Er versuchte, es Tashigi zu Liebe zu erklären, bekam jedoch kein anständiges Wort heraus. Der Marinelieutnant ließ niemandem mehr die Gelegenheit, irgendetwas zu erklären. Sie versetzte dem am Boden liegenden Lorenor noch einen Tritt vor die Brust, der ihm die Luft aus den Lungen quetschte, und verließ danach türenknallend die Kombüse. Sanji wischte sich verstohlen über ein tränendes Auge, während Zorro nach Luft schnappte, sich nun endlich aufsetzte und verwirrt auf die Kombüsentür starrte. Was war da denn gerade schiefgelaufen? Irritiert schüttelte er den Kopf, kam auf die Beine und stellte den Stuhl wieder auf. Bis auf das zischende Öl in den Pfannen war es immer noch auffallend still in der Kombüse. Sanji, der sich mittlerweile von seinem Lachanfall weitestgehend erholt hatte, zündete sich an der Gasflamme des Herdes eine neue Zigarette an. Zorro blieb unschlüssig an Ort und Stelle stehen. Sollte er Jenkins jetzt nachgehen und sich entschuldigen? Oder die Sache doch lieber auf sich beruhen lassen? Chopper riss ihn aus seinen Gedanken: "Hat sie dir wehgetan?" Sanji prustete erneut los. Zorro seufzte lautlos, winkte ab und steuerte die Tür der Kombüse an. Nicht, um Jenkins nachzugehen und auch nicht, weil ihm nichts einfiel, was er Sanji an den Kopf werfen konnte, sondern einfach, um rauszukommen. Als Sanji ihn zurückrief, war er nahedran, den Koch einfach zu ignorieren, aber mit der Hand an der Türklinke hielt er noch einmal inne. Mit hochgezogener Augenbraue warf er einen Blick über die Schulter – was?! "Essen ist fertig. Sagst du dem Marine-Häschen Bescheid, wenn du rausgehst?" Entgeistert drehte Zorro sich zu dem Smutje herum. "Wa...Hättest du das nicht früher sagen können?!", platzte es aus ihm heraus. Aber nein, der blöde Kochlöffel behielt die Info so lange für sich, bis er sich selbst um Kopf und Kragen geredet hatte. Mistkerl! Sanjis hämisches Grinsen war dann auch Antwort genug. Frustriert langte Zorro erneut nach der Tür, aber die schwang ihm ins Gesicht, bevor er auch nur einen Schritt nach draußen machen konnte. "ESSEN! SANJI, ENDLICH!", triumphierte Ruffy im Laufmarsch. Er bemerkte gar nicht, dass er seinen Vizen umrannte, sondern düste ohne Umschweife an seinen Tisch. Er gewann das Rennen gegen Ace um eine Nasenlänge. Zorro ächzte, als auch noch Ace über ihn hinwegtrampelte. Puma verlor vielleicht das Rennen, aber er war der Erste, der ein Stück Seekönigfilet auf dem Teller hatte. Während am Küchentisch die Schlacht um das Mittagessen eröffnet wurde, rappelte Zorro sich erneut auf und verkrümelte sich aus der Kombüse. Nicht, um Jenkins zu holen. Als würde er dem Kesselschrubber einen Gefallen tun. Er kam genau drei Schritte weit. An der Treppe, die vom Deck zur Kombüse führte, kam ihm Robin entgegen. Sie führte die Liste der Leute, die er im Moment nicht sehen wollte, seit gestern offiziell an. Seit dem Frühstück hatte er sie nicht mehr gesehen – auf einem Schiff von der Größe wie ihrem eine schlechte Leistung. Natürlich war ihm klar gewesen, dass er ihr nicht dauerhaft aus dem Weg würde gehen können, aber musste es ausgerechnet jetzt sein? Robin lächelte ihn an, als ob alles in bester Ordnung wäre. War es aber nicht. "Hallo, Herr Schwertkämpfer", grüßte sie und hob eine Hand zur Begrüßung. Zorro schnaubte halblaut, ignorierte die Archäologin und schob sich an ihr vorbei die Treppe hinunter, ohne etwas zu entgegnen. Er war immer noch sauer. Und er würde aus auf unabsehbare Zeit auch bleiben. Ohne einen weiteren Blick zu ihr zurück zu werfen, scannte er das Deck ab, konnte Jenkins aber nirgendwo entdecken. Gut so. Kurz hielt er inne, unsicher, was er tun sollte. Dann steuerte er entschlossen das Krähennest an und genau in diesem Moment packten ihn zwei Hände an den Beinen und brachten ihn beinahe zu Fall, weil er das Gleichgewicht kaum so schnell verlagern konnte. Etwas schwankend schaffte er es, stehen zu bleiben. "Lass mich los, Robin!", raunzte er, ohne nach unten oder hinter sich zu sehen. Genervt versuchte er, sich aus ihrem Griff zu befreien, aber je energischer er sich ihrem Griff entgegenstemmte, desto fester packte sie zu. Dann hörte er ihre Schritte hinter sich und in der nächsten Sekunde tippte sie ihm auf die Schulter. So lange, bis er sich entnervt seufzend zu ihr herumdrehte. Sie lächelte immer noch, aber mittlerweile ein wenig frustriert. "Können wir den Streit nicht bei Seite legen?", fragte sie, während sie ihn eindringlich musterte. Die angespannte Stimmung zwischen ihnen schlug ihr auf den Magen. Robin war gewohnt, dass man ihr nicht traute, aber zumindest ihre Crewmitglieder hatten immer unerschütterlich zu ihr gestanden. Und sie musste sich eingestehen, dass es ihr nicht gut tat, mit einem ihrer Freunde im Clinch zu liegen. Abgesehen von Tashigi selbst trug ihr niemand nach, wie sie gehandelt hatte – bis auf den Herrn Schwertkämpfer. Robin war sich sicher, den Grund dafür zu kennen, aber sie hatte keine andere Möglichkeit gesehen, von Shadow Eleven zu entkommen. Das musste doch selbst Zorro erkennen können. Weil er immer noch nichts sagte, sondern sie bloß eisig anstarrte, fügte sie noch hinzu: "Du kannst mich nicht ewig ignorieren." Gerade jetzt fiel es Zorro schon schwer, Robin zu ignorieren. Vor allem, weil er stinksauer auf sie war und sie keinen schlechteren Zeitpunkt hätte wählen können, den Streit zu besprechen. "Nein, kann ich nicht. Aber ich muss auch nicht mit allem konform gehen, was du tust. Und jetzt lass mich los", forderte er und deutete auf seine Beine, die sich immer noch in ihrem Klammergriff befanden. Seufzend ließ Robin ihn frei. "Ich habe in unser aller Interesse gehandelt." Zorro lachte trocken auf. "Na, in meinem Interesse bestimmt nicht. Und in Jenkins' ganz bestimmt auch nicht", stellte er klar, bevor er ihr erneut den Rücken zukehrte und seinen Weg zum Krähennest fortsetzte. Er spürte ihren Blick im Nacken, sah jedoch nicht einmal zu ihr herunter, während er den Mast hinaufkletterte. Erst, als er das Krähennest erreicht hatte, hörte er, wie sie sich in Richtung Kombüse entfehrnte. Erleichtert schwang er sich hinein in den Ausguck und wäre beinahe heruntergefallen, als er Tashigi entdeckte. Verwirrt hielt er inne, halb im Krähennest, halb auf dem Geländer balancierend. Scheiße. Das Krähennest war immer sein Rückszugsort gewesen und Jenkins hier vorzufinden, brachte ihn völlig aus dem Konzept. So sehr, dass ihm nichts besseres einfiel als: "Was machst du denn hier?", was absolut nicht das Richtige war. Finster blickte Tashigi zurück. Sie hockte auf dem Boden, den Rücken gegen das Holz gelehnt, die Beine bis an die Brust angezogen und die Arme darum gelegt. Eigentlich hatte sie gar nicht hier raufklettern wollen, aber auf dem Deck war ihr Nico Robin entgegen gekommen und das hier war der Punkt, wo sie am weitesten von der Frau entfernt war. Nur dass Lorenor sie hier sehr schnell finden würde, daran hatte sie nicht gedacht. Sie hatte das Gespräch zwischen ihm und der Teufelsfrau mithören können – nicht schwer, so patzig, wie Lorenor reagiert hatte – und das hatte ihrer Wut auf ihn wieder einen Dämpfer verpasst. Und das gefiel ihr nicht. Sie wollte sauer auf Lorenor sein. Sie hatte jedes Recht dazu. Aber sie musste zugeben, dass ihr das manchmal schwerer fiel, als es sollte. Nur – anmerken lassen musste sie sich das ja noch lange nicht. "Hast du ein Problem damit? Ist hier Zutritt verboten?!", schnappte sie zurück. Lorenor hob beschwichtigend die Hände. Beinahe hätte er darüber erneut das Gleichgewicht verloren und wäre hinten über aufs Deck gekippt, aber er fing sich noch, setzte sich auf den Rand des Krähennestes, beide Beine fest auf dem Boden. Zorro sah sie nicht an, vor allem deshalb, weil er keinen Schimmer hatte, was er sagen sollte. Er war so gereizt, dass jedes Wort das Falsche gewesen wäre. Jenkins machte dieses Schweigen und seine nachdenkliche Miene wahnsinnig. Er sah sauer aus, aber sie hatte keine Ahnung, weshalb genau. Vielleicht, weil sie ihn vor seiner Crew in seine Schranken gewiesen hatte oder weil sie hier im Krähennest hockte, sie konnte es unmöglich sagen. Aber es wurmte sie tierisch. "Was ist los? Hat es dir die Sprache verschlagen?", platzte sie schließlich heraus. Ihr Unterton war so stichelnd, dass Zorro sie schließlich verständnislos anblickte. Er seufzte und fuhr sich mit einer Hand über die Stirn, in Gedanken immer noch bei Robin und ihrem scheinheiligem Versuch, Frieden zwischen ihnen zu stiften. Weil Jenkins ihn noch immer eisig anstarrte und auf eine Antwort wartete, winkte er ab. "Nicht wegen dir", stellte er klar und fuhr sich nachdenklich über die Stirn. Aber wenn sie ihn schon so anraunzte, war es wahrscheinlich angebracht, etwas zu der Situation in der Kombüse zu sagen. "Wegen vorhin...", setzte er an und fuhr sich unangenehm berührt über den Nacken. Er war es nicht gewöhnt, sich für etwas entschuldigen zu müssen und es fiel ihm schwer, den richtigen Ansatz zu finden. Das Jenkins schnaubte und den Blick auf ihre Knie richtete, machte es nicht besser. Er verstummte unsicher. Vielleicht war es auch besser, gar nichts zu sagen. Er hatte die Befürchtung, dass sie ihn ins Meer schmeißen würde, wenn er noch einen Ton von sich gab. Zuzutrauen wäre es ihr allemal und nach seiner verschlafenen Reaktion in der Kombüse war es sich nicht einmal so sicher, ob er es würde verhindern können. Jenkins brachte ihn dermaßen aus dem Konzept, dass sogar die einfachsten Verteidigungsmechanismen ins Stocken gerieten. Außerdem hatte er nichts, aber auch gar nichts zu seiner Verteidigung zu sagen. Er hatte sie im Bad überrascht und es danach Sanji auf die Nase gebunden, um ihn zu triezen. Wären die Rollen vertauscht, er hätte sich auch verprügelt. "Ich höre", durchbrach Tashigi die angespannte Stille. Sie beobachtete Lorenor aus den Augenwinkeln heraus, neugierig, was er hatte sagen wollen. Wenn er schon damit anfing, sollte er die Sache auch zu Ende bringen. Einen Rückzieher würde sie nicht dulden. Beinahe hätte sie geschmunzelt. Lorenor wich ihrem Blick wieder aus, richtete ihn aufs Meer und versank scheinbar wieder in seinen Gedanken. Es sah unsicher aus und das übertrug sich auf sie selbst. "Ich wollte mit dem Spruch nur Sanji zur Weißglut treiben. Das war vielleicht nicht sonderlich erwachsen, aber auch nicht böswillig gemeint", sprach Zorro schließlich in die Stille hinein. "Und es tut mir Leid", fügte er zerknirscht hinzu, als würde es ihm nachträglich noch einfallen. Tashigi blinzelte. Ernsthaft? Das war seine Erklärung? "Du hast sie doch nicht mehr alle, Lorenor", stellte sie fest und klang dabei nicht halb so wütend, wie sie eigentlich hatte klingen wollen. Aber Wut war verdammt anstrengend und eigentlich hatte Lorenor sein pubertäres Verhalten mit seiner Antwort an Nico Robin schon wieder gut gemacht. Aber das würde sie ihm nicht auf die Nase binden. Zorro lächelte schwach. Er spürte, dass das Gröbste überstanden war und entspannte sich ein wenig. Dann nickte er in Richtung Kombüse. "Geh besser zum Mittagessen, sonst lassen Ruffy und Ace nichts übrig", riet er ihr, rutschte vom Rand des Krähennestes herunter und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Dass Jenkins nicht mehr allzu sauer auf ihn war, hieß noch lange nicht, dass er bereitwillig sein Revier räumen würde. "Keinen Hunger", versetzte Tashigi, die sich nicht vorstellen konnte, wie eine siebenköpfige Crew einen Seekönig verspeisen sollte. Sie hatte das Vieh gesehen – es war so riesig, dass selbst ein Marineschiff sich locker eine Woche davon ernähren konnte. Da würde schon noch etwas für sie übrig bleiben. Aber als Zorro sich gegenüber von ihr sinken ließ, wurde ihr bewusst, dass Lorenor nicht die Absicht hatte, sie hier in Ruhe zu lassen. "Moment – willst du jetzt etwa hier sitzen bleiben?!" Zorro's Mundwinkel zuckten kaum merklich nach oben. Er linste zu ihr herüber. "Hast du ein Problem damit? Ist hier Zutritt verboten?", zitierte er sie trocken und für einen klitzekleinen Moment starrte Tashigi ihn einfach perplex an. Dann stand sie ruckartig auf, versetzte ihm einen harten Schlag gegen die Schulter, der ihn bloß noch breiter grinsen ließ, und kletterte dann vom Krähennest herunter. Unten am Deck hielt sie inne und warf einen Blick nach oben, aber von Lorenor war nichts zu sehen. Lächelnd schüttelte sie den Kopf. Lorenor Zorro war ein Idiot. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)