All you need is love von blumenpups (All you get is trouble (ZoTa) *Kapitel 20*) ================================================================================ Kapitel 20: Nailed it. ---------------------- Kapitel 20: Nailed it. Tashigi wurde erst gegen Mittag wach. Schlagartig. Weil jemand markerschütternd schrie, als würde ihm die Haut bei lebendigem Leib von den Knochen gezogen. Und zwar direkt vor ihrer Kabine! Im Sprung von der Liege griff Tashigi nach ihrer Brille und setzte sie auf, dann riss sie die Tür auf und warf achtsam einen Blick in den Flur. Sie sah... …sie verstand nicht ganz, was sie sah. „NEEEEIN! ICH WILL NICHT!“, kreischte Ruffy und wickelte seine Arme panisch um das Treppengeländer. Dort kniete Lysop auf einer Stufe und versuchte verzweifelt, die Gliedmaßen seines Captains wieder zu lösen. Mit mäßigem Erfolg. „IHR KÖNNT MICH NICHT ZWINGEN! ICH BIN EUER CAPTAIN!“, schrie Ruffy weiter. „Das gibt dir nicht das Recht zu stinken wie ein Iltis!“, erklärte Nami, ihrem Tonfall nach nicht zum ersten Mal. „PIRATEN MÜSSEN STINKEN! DAS WEISS DOCH JEDER!“ „Mensch, Ruffy!“, motzte nun auch Ace und ließ die wild um sich tretenden Füße seines Bruders frustriert fallen. „Das kann doch nicht dein Ernst sein!“ „ICH WIIIIIIILL NIIIIIIIIICHT!“ „Was ist denn hier los?“, fragte Tashigi verwirrt, aber niemand hörte sie, weil Ruffy so einen Terz veranstaltete. Die Tür zur Jungenkajüte ging mit einem Knall auf. Heraus trat Zorro, noch völlig zerzaust, warf einen professionellen Blick auf das Chaos im Flur und kam zu dem einzig logischen Schluss: Badezeit! Die schlimmsten zwei, drei Stunden der Woche. Ruffy wehrte sich stets mit Händen und Füßen dagegen, unter die Dusche zu müssen und meistens blieb es Zorro überlassen, ihn da hineinzubekommen. Aber heute nicht. Wenn es hochkam, hatte er eine Stunde Schlaf bekommen. Sollte seine Crew den Job dieses Mal übernehmen. Er reckte Nami den erhobenen Daumen entgegen. „Ihr macht das super! Weiter so!“, lobte er, machte auf dem Absatz kehrt und warf die Tür wieder hinter sich zu. „ZORRO! KOMM SOFORT ZURÜCK!“, schrie Nami frustriert. „HIIIILF MIR, ZORROOOO!“, heulte Ruffy Nami stemmte die Hände in die Hüften: „ZORRO, DU SCHULDEST MIR WAS!“ Langsam öffnete sich die Tür zur Jungenkajüte. Zorro warf Nami einen bitterbösen Blick zu, als er auf Ruffy zumarschierte. Er packte ihn unter den verknoteten Armen und zerrte den größten Teil seines Captains ohne Rücksicht auf Proteste in Richtung Badezimmer, sodass sich dessen Arme und Beine quer durch das Unterdeck spannten. Es brauchte ein bisschen Überzeugungsarbeit, damit Ruffy das Treppengeländer losließ und seine Füße ins Bad zog („Ich kann dich auch in kleine Stücke schneiden und diese dann waschen. Deine Wahl.“), aber danach verlief alles Weitere reibungslos. Denn sobald Ruffy einmal unter der Dusche stand, war es meistens schwer, ihn wieder rauszukriegen. Trotzdem hielt Zorro Wache, müde an den Türrahmen gelehnt. „Und benutz Shampoo. Nicht das von Nami, das stellt sie dir in Rechnung.“ „Okay. Zorro?“ „Hm?“ „Ich hab Tashigi gefragt, ob sie bei uns mitmachen will.“ „Hm.“ „Sie hat Nein gesagt.“ „Überraschung“, entgegnete Zorro, nicht überrascht. „Ja, total!“ Ruffy streckte kurz den Kopf hinter dem Duschvorhang hervor, zum Beweis, dass er Shampoo benutzte. Ein wahrer Schaumberg thronte auf seinem Kopf. „Aber ich glaube, so schlimm findet sie es hier gar nicht, was meinst du?“ „Weiß nicht“, sagte Zorro ausweichend. Wenn er ehrlich war, war er noch nicht wach genug, um über Tashigi nachzudenken. Weil er nicht hatte einschlafen können, weil er dauernd an sie gedacht hatte. Und einschätzen konnte er sie schon gar nicht, sonst hätte ihr Kuss ihn gestern nicht so überrumpelt. Sie hatte ihn doch geküsst, oder? Er hatte sich das nicht alles eingebildet oder nur geträumt? „Ich mag sie jedenfalls! Sie ist lustig“, plapperte Ruffy weiter. Zorros Gedanken schweiften ab. Tashigi war nicht lustig. Sie war tollpatschig, das ja. Und kratzbürstig. Unheimlich streitsüchtig. Besserwisserisch. Musste immer das letzte Wort haben. Total stur. Sie war klug und taff und stark. Und sie konnte verdammt gut küssen. Er bekam nicht genug davon. Ob sie das heute wiederholen würden? Oder würde Tashigi bereuen, was sie getan hatte, und ihn ein zweites Mal zum Teufel schicken? Ruffy riss ihn aus seinen Gedanken. Den Schaum auf seinem Kopf hatte er zu einer Krone geformt. „Guck mal, ich bin Piratenkönig!“ „Ihr seid furchterregend, eure Hoheit.“ Ruffy kicherte. = = = „Ich hatte ja keine Ahnung, dass er immer noch so ein Problem mit Duschen hat“, wunderte sich Ace, während er gemeinsam mit Nami, Lysop und Chopper an Deck die Tische für das Mittagessen deckte. Tashigi half ihnen, vor allem deshalb, weil sie dadurch beschäftigt war und nicht darüber nachdachte, ob sie gestern Nacht einen riesigen Fehler gemacht hatte. Schon wieder. „Problem…“, schnaubte Nami. „Das ist eine gottverdammte Katastrophe!“ Lysop und Chopper lachten. „Hat Ruffy früher auch immer so ein Theater gemacht?“ „Und wie“, bestätigte Ace, während er die Gabeln verteilte. „Das ganze Dorf hat es mitgekriegt, wenn bei uns zu Hause Badezeit war.“ Er wirkte beinahe nostalgisch. „Einmal ist er mir entwischt und nackig in die Kneipe geflitzt, um sich bei Shanks über die ungerechte Behandlung zu beschweren.“ „Wie hat Shanks reagiert?“, raunte Lysop ehrfürchtig. Auch Tashigi spitzte die Ohren. Shanks? Der Shanks? Rothaar Shanks? Kapitän der berüchtigten Akagami-Bande? „Er hat brüllend gelacht und gesagt: Aber Ruffy, Piraten müssen stinken!“ Daher hatte er den Schwachsinn also. „Wenn ich Shanks jemals in die Finger kriege, bringe ich ihn um!“, murmelte Nami, während die Jungs schallend lachten. Die Luke der Jungenkajüte schwang auf. Ruffy sprang an Deck, mit nassen Haaren und nur in Boxershorts: „ICH BIN SAUBER!“, verkündete er euphorisch. „ZIEH DIR WAS AN, RUFFY!“, verlangte Nami und warf Zorro, der hinter seinem Captain an Deck kletterte, einen vorwurfsvollen Blick zu. „Warum hat er kaum was an, Zorro?!“ „Mein Job war, ihn zu duschen. Wenn du willst, dass er sich mehr anzieht, musst du dich selbst darum kümmern“, erklärte Lorenor. „Und du schuldest mir Geld.“ An Deck wurde es totenstill. Niemals zuvor hatte irgendjemand hier an Bord es gewagt, Nami zu sagen, sie würde Geld schuldig sein. Nami hatte die Finanzen an Bord in eiserner Hand und niemand wusste so genau, wieviel Reichtum sie schon angehäuft hatte. Ein Kredit bei ihr war kostspielig, diese Erfahrung hatte jeder von ihnen gemacht. Eiskalt hob Nami eine Augenbraue. „Warum sollte ich dir Geld schulden?“ „Weil er sie gestern Abend gefragt hat!“, verkündete Zorro triumphierend. „Hat er nicht!“, japste Lysop. „Verdammt, ich hatte getippt, er fragt sie erst morgen.“ „Ich hab auf heute Abend gewettet“, murmelte Chopper enttäuscht. Nami stöhnte und richtete ihren Blick auf Tashigi. „Sag bitte, dass das nicht wahr ist!“ „Das…was? Wovon redet ihr eigentlich?“ „Hat Ruffy dich gestern gefragt, ob du unserer Crew beitreten willst?“ Tashigi stutzte. Hatte Ruffy das vorher etwa nicht mit seiner Mannschaft besprochen? „Äh, ja. Hat er.“ Zorro grinste breit in Namis Richtung, aber die Navigatorin gab nicht auf. „Vor oder nach Mitternacht?“, verlangte sie brüsk von Tashigi zu wissen, die sich langsam aber sicher veräppelt vorkam. „Was spielt das für eine Rolle?“ „Vor. Oder. Nach. Mitter. Nacht.“ „Vor dem Abendessen!“, sagte Tashigi genervt und setzte sich an den gedeckten Tisch. „Argh!“ Nami klang, als wäre sie ehrlich getroffen. Sie drehte sich zu Ruffy herum, der dem grillenden Sanji nicht von der Seite wich. „Hättest du nicht noch ein bisschen damit warten können?“ „Womit?“, fragte Ruffy. Er hatte die Diskussion nicht mitverfolgt, sondern wie gebannt zugesehen, wie Sanji allerlei Leckereien auf dem Rost wendete. „Tashigi zu fragen, ob sie bei uns mitmachen will!“ „Warum sollte ich damit warten?“, fragte Ruffy verwundert. „Ich weiß doch schon, dass ich sie in der Mannschaft haben will. Das sieht köstlich aus, Sanji!“ Seufzend wandte Nami sich an Zorro. „Ich schulde dir…wieviel?“ „Du weißt genau, wieviel du mir schuldest“, entgegnete Zorro grinsend und ließ sich auf den Stuhl neben Tashigi fallen. Tashigi wusste nicht, was sie mehr aus dem Konzept brachte: Dass die Crew hinter ihrem Rücken eine Wette abgeschlossen hatte, wann Ruffy sie fragen würde. (Wann, nicht ob. ) Dass niemanden ihre Antwort darauf auch nur im Geringsten zu interessieren schien. Oder dass ihre Knie wieder die von Lorenor Zorro berührten, wie gestern Abend. Ihr dummes Herz stolperte, als ihre Blicke sich zum ersten Mal an diesem verrückten Tag trafen. Der Pirat lächelte sie warm an. Beinahe hätte zurückgelächelt, aber sie konnte sich gerade noch davon abhalten, schlug die Beine übereinander und warf ihm einen drohenden Blick zu. Zorros Lächeln fiel abrupt in sich zusammen. Er wollte etwas sagen, aber in diesem Moment verkündete Sanji, das Essen sei fertig, und der übliche Tumult brach los, noch bevor die erste Pfanne auf dem Tisch stand. Tashigi wich seinem fragenden Blick gezielt aus und sein Magen verknotete sich zu einem kompakten, bleiernen Etwas. Sie bereute es. Der Gedanke hatte sich bereits angeschlichen, nachdem Tashigi zu Bett gegangen war, und ihn seither nicht mehr losgelassen. Widerwillig hatte er die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass sich die Geschichte wiederholte und versucht, sich darauf vorzubereiten. Also sollte es ihm eigentlich nicht den Boden unter den Füßen wegziehen. Das tat es aber. Es zerriss ihm das verdammte Softie-Herz. Abrupt schob Zorro seinen Stuhl zurück und stand auf. „Ich geh wieder schlafen“, sagte er kurz angebunden, als er die erstaunten Blicke seiner Mannschaft auf sich spürte. „Aber du hast noch gar nichts gegessen“, stellte Sanji mit einem raschen Blick auf Zorros leeren Teller fest. Was die Verpflegung seiner Crewmitglieder betraf, ging der Smutje keinerlei Kompromisse ein. Nicht einmal wegen des blöden Schwertfuchtlers. „Wenn du Ruffy nackt gesehen hättest, wäre dir auch der Appetit vergangen“, entgegnete Zorro, kurz bevor die Luke zur Jungenkajüte sich über ihm schloss. Tashigi hielt den Blick auf ihren Teller gerichtet, aber Namis forschender Blick in ihre Richtung entging ihr trotzdem nicht. Sie spürte, wie sie darunter rot anlief und verfluchte sich dafür. Am liebsten hätte sie ebenfalls den Tisch verlassen, zwang sich aber zu bleiben. Nur weil Lorenor sich bockig verdrückte, musste sie es ihm ja nicht gleich tun. Trotzdem hatte sie ein schlechtes Gewissen, seine gute Laune mit einem einzigen Blick gesprengt zu haben. Bis zu dem Moment, indem Lorenor sich neben sie gesetzt hatte, war ihr selber nicht klar gewesen, wie sie reagieren würde. Seitdem sie hier an Bord der Strohhutbande war, war eigentlich gar nichts mehr klar. Das alles verwirrte sie. Und Lorenor verwirrte sie am meisten. Er und die dämlichen Gefühle, die er in ihr auslöste. Die absolut verkehrt waren. Und sich so verflucht gut anfühlten. „Schmeckt es dir nicht, Teuerste?“, schreckte Sanji sie aus ihren Gedanken. Tashigi zwang sich zu einem Lächeln. „Doch, es…ich bin nur schon satt.“ Zweifelnd hob Sanji seine kringelige Augenbraue, drängte sie aber nicht weiter. Und er hielt Ruffy nicht auf, dessen Hand sofort quer über den Tisch schoss, um sich Tashigis Reste einzuverleiben. „Es wird heute Abend stürmen“, stellte Nami mit einem Blick auf den strahlend blauen Himmel fest, nachdem Ruffy und Ace auch noch den letzten Krümel verzehrt hatten. „Heute Abend werden wir wieder in der Kombüse essen müssen, auch wenn es noch etwas müffelt. Sanji, kannst du dich mit den Jungs darum kümmern?“ „Aber selbstverständlich, Namilein“, zwitscherte Sanji vergnügt. „Und denkt dran, das Geschirr und die Schränke zu sichern.“ „Natürlich, meine Königin!“ Lysop fuhr sich über den sonnenverbrannten Nacken. „Ich werde die Bordwand der Jungenkajüte verstärken. Seit dem Leck vor ein paar Wochen will ich lieber auf Nummer sicher gehen. Chopper, willst du mir helfen?“ Der Elch strahlte. Wenn er Lysop half, musste er nicht die Kombüse reinigen. „Ja!“ Als die beiden gemeinsam nach unten verschwanden, bewaffnet mit Brettern, Nägeln und einem Hammer, wurde es plötzlich geschäftig an Deck. Tashigi packte mit an, ohne groß darüber nachzudenken, und trug gemeinsam mit den Piraten das Geschirr in die stinkige Kombüse und klappte Tische und Stühle zusammen, die Nico Robin einer langen Reihe von Händen angab, die die Möbelstücke im Lagerraum verstauten. Ruffy schnallte sich auf den Stufen zur Kombüse die Rollschuh Wisch & Weg© um, ließ sich von seinem Bruder aufhelfen und rauschte ab in die Kombüse. Tashigi hörte ihn noch minutenlang kichern und gegen Herd und Tisch rumpeln. Sanji zündete sich seufzend eine Zigarette an und folgte Ace dann in die Kombüse, um die Aufräumaktion zu beaufsichtigen und das Chaos auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Tashigi sah sich um und stand plötzlich alleine an Deck. Verwirrt sah sie sich um und entdeckte Nico Robin oben auf dem Krähennest. Die Teufelin winkte ihr lächelnd. Abrupt wandte Tashigi sich ab und machte sich auf den Weg in ihre Kajüte. = = = „Lass dich nicht stören!“, sagte Lysop, als er unter lautem Getöse mit einem Arm voll Bretter und Chopper im Schlepptau in die Kajüte platzte. Zorro warf den beiden von seinem Platz auf der Couch aus einen frustrierten Blick zu. „Könnt ihr das nicht später machen?“, fragte er, etwas lauter, weil Lysop ohne Umschweife damit begann, die Bretter an die Innenseite der Bordwand zu hämmern. „Nami sagt, es stürmt nachher!“, erklärte Chopper und reichte Lysop Nägel an. Weil das mit Hufen gar nicht so einfach war, fielen ihm manchmal ein paar herunter, aber im Großen und Ganzen klappte es ganz gut. „Ah“, grunzte Zorro. Dagegen hab es nichts einzuwenden. Nami lag mit ihren Wettervorhersagen praktisch nie daneben. „Braucht ihr Hilfe?“ „Nein, leg dich irgendwo schlafen!“ „Du brauchst noch Ruhe!“, ergänzte Chopper. Wenn er die doch irgendwo bekäme, dachte Zorro während er aufstand und ging, um die beiden ihren Job machen zu lassen. „Ach, Zorro?“, rief Lysop und musste Lachen. „Geh besser nicht hoch, sonst musst du bestimmt helfen, die Kombüse sauberzumachen.“ „Es stinkt immer noch bestialisch“, seufzte Chopper und rümpfte sein empfindliches Näschen. Zorro zwang sich zu einem Grinsen. „Danke für den Tipp!“, sagte er und zog die Tür hinter sich zu. Dann blieb er ein wenig ratlos im Flur stehen, bis er auf die Idee kam, sich eine freie Nische im Lagerraum zu suchen. Er brauchte Zeit, um nachzudenken. Auf dem Weg dorthin erwischte er allerdings die falsche Tür und landete im Krankenzimmer. Tashigis Zimmer. Sie saß auf der Liege, die Knie an die Brust gezogen, und blickte überrascht zu ihm herüber. Zwei erschreckend kräftige Herzschläge lang passierte nichts weiter, als dass sein Gehirn komplett aussetzte. Dann pampte Tashigi ihn an: „Was willst du denn jetzt?!“ Und irgendwie war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Zorro stieß den Atem aus, den er die ganze Zeit unbewusst angehalten hatte. Unaufgefordert betrat er das kleine Zimmer, schloss die Tür etwas lauter als nötig hinter sich und wandte sich ihr wütend zu. „Was ich will?“, wiederholte er mit kaum unterdrückter Wut in der Stimme. „Die Frage ist wohl eher: Was zum Teufel willst du?!“ Tashigi, die sich mittlerweile vor ihm aufgebaut hatte, setzte zu einer Antwort an, aber er unterbrach sie sofort: „Was zum Teufel willst du von mir?!“ „Ich will gar nichts von dir!“, stieß Tashigi automatisch hervor und wurde ebenfalls lauter. Was vollkommen egal war, weil Lysop nebenan Nägel in die Wand schlug wie ein Weltmeister. „In der einen Sekunde küsst du mich, in der nächsten stößt du mich wieder weg! Das macht mich wahnsinnig!“ Jetzt brüllte Zorro beinahe. Denn es stimmte, es trieb ihn langsam aber sicher in den Wahnsinn nicht zu wissen, woran er bei ihr war. „Was ist da zwischen uns?!“ „Da ist gar nichts zwischen uns!“, brüllte Tashigi zurück. Getroffen schwieg Zorro. Sein Blick wurde dunkel. Dann machte er einen Schritt auf sie zu, legte die Hände um ihre Taille und zog sie an seinen Körper. Tashigi keuchte überrascht, und er ließ seine Finger sanft über ihre Haut gleiten. Ihr Atem wurde schneller, als er sein Gesicht in ihrer Halskurve vergrub und mit den Lippen an ihrem Ohrläppchen entlang strich. Und als seine Lippen nur noch Millimeter von ihren entfernt waren, hielt sie den hektischen Atem an. „Gar nichts?“, raunte Zorro. „Absolut nichts“, hauchte Tashigi kaum hörbar. Sofort ließ Zorro sie los und wollte einen Schritt zurücktreten, aber Tashigi hielt es keine Sekunde länger aus, drängte sich an ihn, küsste ihn, vergrub die Hände in seinen Haaren. Eng umschlungen stolperten sie auf die Liege, Tashigi rücklings, Zorro über sie gebeugt, noch mit einem Bein auf dem Boden. Sie zerrte so lange an seinem Shirt, bis er endlich die Arme streckte und sie es ausziehen konnte. Irgendwie schafften sie es, ihren Kuss selbst dabei nicht zu lösen. Und auch dann nicht, als weitere Kleidungsstücke folgten. = = = „Wo waren wir?“, fragte Tashigi danach. Ihr Kopf lag auf der Brust des Piraten und sie lauschte fasziniert seinem Herzschlag. Er hatte einen Arm um sie gelegt und strich mit seinen rauen Händen zart über ihre Taille. Sie fühlte sich federleicht. „Da ist nichts zwischen uns“, soufflierte Zorro hilfsbereit. „Richtig. Da ist nichts zwischen uns“, stimmte Tashigi zu. Zorro grinste. Irgendwie nahm die Tatsache, dass sie sich nackt an ihn schmiegte, ihren Worten die Glaubwürdigkeit. Seine Hände an ihrem Körper wanderten höher, hinauf zu ihren Brüsten. Sie hielt ihn nicht davon ab. „Wenn da nichts zwischen uns ist…was ist es dann?“ Tashigi konnte nicht direkt antworten. Sein Finger, der ihre Brustwarze umkreiste, lenkte sie einfach zu sehr ab. „Müssen wir es denn unbedingt definieren?“, stieß sie schließlich atemlos hervor. Ernst drehte Zorro sich herum, bis sie Stirn an Stirn beieinander lagen. „Ich mag dich, Tashigi“, gestand er schließlich leise. „Du bist der letzte Mensch auf dieser Welt, in den ich mich verlieben sollte, aber es ist passiert. Und ich will wissen, woran ich bei dir bin.“ Das erschien ihm nicht zu viel verlangt, nach allem, was gewesen war. Tashigi sah ihm nicht in die Augen, hatte aber das Gefühl, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Vielleicht, weil der Großteil ihres Bluts bei seinen Worten schlagartig in ihren Kopf geschossen war. Verliebt. Lorenor Zorro war in sie verliebt. Und er wollte wissen, ob sie dasselbe fühlte! Das stellte sie vor ein gewaltiges Problem: Sicher, ihr Herz kam jedes Mal aus dem Takt, wenn er sie ansah. Ihre Gedanken kreisten ständig um diesen ungehobelten Piraten und ja verdammt, er hatte ihr Herz im Sturm erobert. Aber das hieß nicht, dass sie als Marineleutnant sich auch darauf einlassen konnte. „Ich mag dich auch“, gab sie nach einer gefühlten Ewigkeit zu und schaffte es endlich, dem Piraten in die Augen zu sehen. Sein Gesichtsausdruck entspannte sich augenblicklich und das machte es ihr nicht unbedingt einfacher, ihre nächsten Worte auszusprechen. „Aber-“ Zorro stöhnte frustriert. Er hatte so eine böse Vorahnung, was sie als nächstes sagen wollte, und er wollte es nicht hören. Als hätte er nicht selbst schon darüber nachgedacht, was alles dagegen sprach! „Aber“, setzte sie erneut und mit strengem Gesichtsausdruck an, doch er schnitt ihr mit einem drängenden Kuss das Wort ab, sodass ihr (wieder einmal) die Luft wegblieb. „Kein Aber“, bestimmte Zorro schließlich leise und strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. Diese Geste war so intim, dass Tashigi tatsächlich gehorchte, alle Einwände hinunterschluckte und sich an ihn schmiegte. Über die Probleme, die ihre Gefühle füreinander mit sich brachten, konnten sie später immer noch reden. „Sag’s nicht deiner Crew, okay?“, bat sie ihn nach einer Weile. „Die hätten nichts dagegen“, sagte Zorro achselzuckend. „Na gut, Sanji vielleicht schon, aber nur aus Prinzip, weil er sich dann keine Hoffnungen mehr machen kann.“ Tashigi musste schmunzeln. Sie konnte sich die Reaktion des Smutjes bildhaft vorstellen. „Trotzdem. Lass uns erst mal sehen, wohin es führt. Bitte.“ Wie konnte er da nein sagen? Es gefiel ihm zwar nicht, etwas vor seiner Crew zu verbergen, aber Zorro konnte ihren Gedanken irgendwie nachvollziehen. „Da gibt es nur ein Problem“; gestand er widerwillig. Kaum merklich hob Tashigi den Kopf von seiner Schulter. „Welches denn?“ „Naja…Nami und Robin haben uns heute Morgen gesehen. Als du schlafen gegangen bist.“ Tashigi setzte sich so abrupt ab, dass ihre Brüste wackelten, was Zorro für ein paar Sekunden völlig aus dem Konzept brachte. „Und das sagst du erst jetzt?!“ „Wie schon gesagt, sie haben kein Problem damit“, winkte er ab. Im Gegenteil – niedlich hatten sie gesagt, oder nicht? „Und sie erzählen es ganz bestimmt nicht herum.“ Jedenfalls nicht, wenn er Nami ihre Wettschulden erließ. Alles andere als beruhigt legte Tashigi sich wieder hin und den Kopf an Zorros Schulter. Kaum zu fassen, dass sie erwischt worden waren, bevor das zwischen ihnen überhaupt richtig angefangen hatte! Und dann ausgerechnet von Nico Robin! Am liebsten wäre Tashigi im Erdboden versunken. Wie sollte sie den beiden Frauen bloß je wieder unter die Augen treten? Sollte sie nun so tun, als wüsste sie nichts davon? Oder die beiden direkt darauf ansprechen? Nein, das wäre viel zu peinlich. Sie konnte doch nicht mit zwei Piratinnen ihr Gefühlsleben diskutieren! Außerdem ging das hier niemanden außer Lorenor und sie selbst etwas an, basta. Sie würde das Thema nicht zur Sprache bringen und wollte Zorro gerade bitten, dies ebenfalls nicht zu tun, als ihr auffiel, dass das zwecklos wäre. Weil der Pirat in der Zwischenzeit eingeschlafen war. Er hatte den Kopf an ihren gelehnt und atmete ruhig und gleichmäßig. Sein Mund stand ein Stück offen und nachdem Tashigi ihn eine Weile lang beobachtet hatte, hauchte sie behutsam einen zarten Kuss auf seine Lippen. Sofort legte er einen Arm um ihren Körper und brummte zufrieden, doch er wachte nicht auf. Lächelnd schmiegte Tashigi sich in seine Arme. Scheiß auf Nico Robin. Für den Moment war Tashigi schlicht und einfach glücklich. 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