All you need is love von blumenpups (All you get is trouble (ZoTa) *Kapitel 20*) ================================================================================ Kapitel 2: First and last time ------------------------------ Und weiter geht's! ^^ Viel Spaß beim Lesen xD Für -Yoruichi-, die keine Mühen scheut, mir auch noch spät abends meine Mathehausaufgaben zu machen. Die mir jedes Mal, wenn sie mich sieht, so euphorisch um den Hals fällt, dass sie mir beinahe alle Knochen bricht und die so treu an meiner Seite steht, wie man es sich nur wünschen kann. Danke, 'Kleine' ^.~ Love ya ♥ Chapter 2: First and last time Ein leises Schnauben drang über seine zusammengekniffenen Lippen. Das durfte doch jetzt nicht war sein. Die geballten Hände ließ er wieder in die Hosentaschen gleiten, dann stapfte er wie ein trotziges Kleinkind mit dem Fuß auf und sah sich ratlos um, während er seinen verfluchten Orientierungssinn zum Teufel wünschte. Sein Kopf wandte sich nach Rechts, doch alles, was er durch die Dunkelheit erkennen konnte, war eine noch viel dunklere Seitengasse, die ganz bestimmt nicht zu der Kneipe führte, in der die anderen seit einer geschätzten Stunde auf ihn warten mussten. Leise und unverständlich vor sich hermurmelnd setzte er seinen Weg ins Ungewisse fort, kickte im weitergehen missmutig ein Steinchen vor sich her und blickte düster umher auf der Suche nach einer Kreuzung, die ihm wenigstens halbwegs bekannt vorkam. Geschmack und Wirkung der Rumflaschen, die er bis dato schon vertilgt hatte, waren schon längst verflogen und steigerten seine miese Laune ins Unermessliche. Das Leben schien ihn wirklich zu hassen, stellte er zum wiederholten Male fest, straffte jedoch die Schultern und ließ ein inbrünstiges Seufzen vernehmen. Verflucht. Dabei hatte er doch eigentlich nur mal für kleine Schwertkämpfer gemusst. Wie er dabei draußen auf der Straße gelandet war, wusste er nicht mehr und was ihn noch weiter hinaus in die Stadt getrieben hatte, war auch etwas, über das er lieber nicht weiter nachdachte. Eine Augenbraue zuckte in die Höhe als er einige Meter hinter sich eine Flasche zerbersten hörte. Nach kurzem Zögern warf er einen Blick über die Schulter, doch im selben Moment brach ein wildes Lachen los und mit einem leichten Kopfschütteln stapfte der Schwertkämpfer weiter. Bloß eine Gruppe betrunkener Volldeppen. Dennoch hielt er inne, als dem Gelächter ein holpriges Wimmern folgte. Er atmete tief durch, beschloss weiterzugehen, doch als eine Frauenstimme erneut aufwimmerte und nuschelnd ein: „Lasst mich!“ herausbrachte, schüttelte er erneut den Kopf – diesmal über sich selber – und wandte sich mit einem verständnislosen Seufzer wieder herum, eine Hand an die Schwerter gelegt und einer Schlägerei nicht ganz abgeneigt. „Stell dich nicht so an, Kleine.“ „Jetzt nimm sie dir schon – die kriegt eh nichts mehr mit. Die ist sternhagelvoll.“ „Ach, die will’s doch nicht anders.“ Ein Glucksen. „Mach schon, Alter, ich will auch noch.“ Mit einem leisen Klicken ließ er sein Wado-Ichi-Monji herausschnappen, musterte die vier Möchtegern-Männer vor sich mit abschätzigen Blicken und riss den anderen schließlich mit der freien Hand an der Schulter zurück, sodass dieser seine Beute, eine junge Frau, stolpernd und unfreiwillig frei gab. „H-Hey…!“, protestierte er lallend und schenkte dem grünhaarigen Schwertkämpfer einen stechenden, anklagenden Blick. Zorro ignorierte ihn beflissentlich, zog erneut eine Augenbraue in die Höhe und langte schließlich entschlossen nach der Frau, die mehr gegen ihn fiel als alles andere. Er spürte ihren hektischen, heißen Atem an seiner Brust, schenkte ihr jedoch keine Beachtung. „Die gehört mir“, stellte er mit einem selbstsicheren Grinsen klar, auch wenn er weder wusste, wer sie war, noch beabsichtigte, irgendetwas Unzüchtiges mit ihr anzustellen. Oder überhaupt irgendetwas mit ihr anzustellen. Die vier Pappnasen vor ihm blickten ihn erstaunt an. Einer setzte überzeugt zu einem Protest an, um sein Revier zu markieren, klappte nach einem kurzen Blick auf seine Schwerter den Mund jedoch wieder zu. Sprachlos traten sie samt und sonders den Rückzug an, begannen wenige Meter weiter jedoch aufgebracht miteinander zu diskutieren. „Voll der Irre, ey. Ham doch gar nix gemacht.“ „Echt. Nur weil die Trulla sich so angestellt hat…“ Stirnrunzelnd blickte Zorro ihnen nach, seufzte dann leise und sah zu seinem Anhängsel herunter, die indessen beide Arme um seine Taille geschlungen hatte und mit ihrem ganzen Gewicht an ihm lehnte. „Alles okay?“, fragte er ruhig, schob sie ein Stück zurück – und erstarrte. Aus verklärten, dunklen und unglaublich vertrauten Augen blickte sie ihn unter ihren schwarzblauen Haarsträhnen heraus an. Ihre Brille saß ihr schief auf der Nase und sie sah etwas zerrupft aus. Ihr Atem war immer noch beschleunigt, ihre Wangen gerötet und sie hatte zweifellos zu tief ins Glas geschaut. Und doch hätte er sie unter tausenden wieder erkannt. Er grollte. „Du…!!!“ Sie kicherte. „Lllorenor Ssorro! Gibb mir deine Schwwäärrter!“ Abrupt schob er sie auf Armeslänge von sich weg, hielt sie jedoch an der Schulter fest, da sie sonst sicherlich das Gleichgewicht verloren hätte. Er spürte nur zu gut, wie sein Herz gegen seinen Brustkorb hämmerte. Sie sah Kuina so ähnlich und war doch so anders wie sie. Dennoch spielte er immer wieder verrückt in ihrer Gegenwart – und konnte es sich nur beschränkt erklären, denn meist vermied er jeglichen Gedanken an sie. Sie streckte die Arme nach ihm aus, sank dann jedoch mit einem erschöpften Seufzen wieder gegen seine Brust und regte sich nicht mehr. Unsicher verharrte er ebenfalls, kniff dann fest die Lippen zusammen und blickte angestrengt in die Dunkelheit hinaus. Er zuckte beinahe zusammen, als er ihre Hände unter seinem Shirt spürte. „Was machst du da?“, knurrte er leise, fasste sie an den Handgelenken und schob sie mit sanfter Gewalt ein Stück von sich weg. Schmollend und mit tränenden Augen blickte sie ihm entgegen, sodass er tatsächlich einen Moment lang sprachlos war. „Du bis’ soooooooooo gemein!“, beteuerte sie mit einem leichten Nicken, verlor beinahe das Gleichgewicht und plumpste rücklings auf den Boden, lauthals lachend. Er verdrehte sie Augen. Na super. Mit einer entschlossenen Bewegung landete Tashigi schließlich quer über seiner Schulter, wo sie leise empörend quiekte und hilflos mit den Füßen herumstrampelte. „Lasss mich runtäärrr!!“ „Halt die Klappe, Süße.“ Je länger sie orientierungslos durch die Nacht stapften, auf der Suche nach einer ganz bestimmten Kneipe, desto stiller wurde das betrunkene Etwas auf seiner Schulter, desto weniger Gegenwehr gab es gegen seinen Griff, der sie oben hielt. „Duuuuu? Ssorro??“ Er seufzte tief. „Was gibt’s?“ Ein leises Hicksen. „Bin bedrunken.“ „Ich merk’s.“ Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. Sie zappelte erneut wild herum, bis er sie schließlich resignierend seufzend herunterließ. Erschöpft lehnte sie sich gegen seine Schulter, ließ sich vertrauensvoll weiter von ihm durch die Stadt geleiten. „Du bis’ Abschaum und n Arsch“, teilte sie ihm leise schnaubend mit. Belustigt zog Zorro eine Augenbraue hoch. „Ach, wirklich? Erzähl mir was Neues, Kleine.“ Der Marineleutnant setzte zu einer überzeugenden Antwort an, hielt dann inne und zuckte hilflos mit den Schultern. Immer noch schmunzelnd legte der Grünhaarige ihr einen Arm um die Taille und zog sie ein Stück näher zu sich – nur um sie zu wärmen, natürlich. „Du bist echt bekloppt.“ „Un’ besoffn.“ „Und das, ja.“ Sie gluckste leise, schmiegte ihren Kopf an seine Brust und schloss die Augen. Umständlich schielte er im Gehen zu ihr herunter, seufzte dann, blieb stehen und hob sie sachte auf seine Arme. Reflexartig schlang sie die Arme um seinen Hals, lehnte den Kopf an seine Schulter an und brummte zufrieden. Unschlüssig blickte der Schwertkämpfer sich um. Und nun? Jetzt stand er hier, mitten in der Nacht, in einer fremden Stadt, auf einer fremden Insel und ohne den geringsten Schimmer, wohin er musste, um wieder zu seiner Mannschaft zu finden. Dass er auf seinen Armen einen weiblichen Marineleutnant hatte, der ihm noch ordentlich Probleme bereiten konnte und die er dennoch äußerst anziehend fand, machte seine Lage auch nicht unbedingt besser. Leise seufzend setzte er schließlich seinen Irrweg fort, während Tashigis Atem sanft über seine Halsbeuge strich. Mit einem lauten Knarzen schwang die Tür des Wirtshauses auf, doch im allgemeinen Trubel fand dieses Geräusch nicht die geringste Beachtung. Erschöpft und mit bleiernen Armen trat Zorro hinein, ließ die Tür unachtsam wieder hinter sich zufallen und versuchte angestrengt, sich einen Weg durch die tanzenden und lachenden Menschen zu kämpfen. Nach einer geschätzten Ewigkeit hatte er es endlich geschafft und zu seinen Leuten zurückgefunden, auch wenn er sie in jenem Moment noch nicht entdecken konnte. Gehetzt hielt er Ausschau nach den Treppen, die hinauf zu den Gästezimmern führten, konnte sie jedoch nirgends sehen. Auf seinen Armen rührte sich langsam aber sicher Tashigi „Mist“, murrte er halblaut, spürte kurz darauf eine Hand an seiner Schulter und drehte sich unwillkürlich herum, nur um in Namis grinsendes Gesicht zu blicken. Anscheinend hatte die Navigatorin schon ordentlich zugelangt, denn ihre Augen wirkten seltsam abwesend und von gerade stehen konnte wohl auch schon lange keine Rede mehr sein. Auffordernd hielt sie ihm einen Krug Bier vor die Nase, wedelte energisch damit herum und verschüttete mehr als die Hälfte. „Hey Zorro! Wo warst du denn so lange? Komm, trink mit mir auf---…oh.“ Sie hielt mitten in der Bewegung inne, als ihr Blick auf die friedlich schlummernde Frau in den Armen ihres Crewmitglieds fiel und langsam aber sicher erkannte sie auch, um wen es sich handelte. Sie fauchte wie eine wütende Katze und einen Moment befürchtete Zorro, sie würde ihm hier und jetzt an die Gurgel springen. „Bist du vollkommen wahnsinnig?!“ „Reg dich ab. Ich hab sie gefunden.“ „Hast du jetzt auch noch dein letztes bisschen Verstand verloren?!!“ „Sie saß in der Klemme. Ich hab ihr nur geholfen.“ „ICH HELF DIR GLEICH!!! Wie bist du auf die hirnrissige Idee gekommen, sie zu uns zu schleppen?! Da kannst du uns direkt im Schlaf die Kehlen aufschlitzen!!!“ Ihr funkelnder Blick begegnete dem gelassenen Zorros und ihre Schultern sackten kaum merklich runter während ihre Wut scheinbar ins Nichts verpuffte und sich ein ebenso wissender wie verblüffter Blick auf ihrem Gesicht ausbreitete. „Ach…so ist das“, stellte sie schließlich fest, legte den Kopf leicht schief und beobachtete mit einer gewissen Genugtuung, wie sich ein hauchzarter Rotschimmer über die Wangen des Schwertkämpfers zog. „Was auch immer du dir da gerade zurechtlegst – du liegst total daneben“, knirschte der Grünhaarige, während er angespannt Namis Mienenspiel betrachtete, das nach einiger Zeit von entsetzt zu ungläubig und schließlich zu amüsiert und wieder zurück wechselte. „Sie braucht ein Bett“, riss er sie schließlich vorsichtig aus ihren verqueren Gedanken, darum bemüht, sich nichts weiter anmerken zu lassen. Augenblicklich fuhr Nami wieder auf. „Wenn du denkst, dass ich auch noch für sie zahlen würde, dann hast du dich ganz gewaltig geschni—“ „Sie kriegt mein Bett.“ Nami schwieg einen Moment, seufzte dann resignierend und wank mit einer schlaffen Handbewegung ab. „Mach doch, was du willst“, brummte sie, fuchtelte dann umständlich in eine ganz andere Richtung, bis auch er den Vorhang sah, hinter dem die Treppe ins obere Stockwerk verborgen sein musste. Dann drehte sie sich ohne ein weiteres Wort und mit einem letzten, scheelen Blick wieder um und verschwand im Getümmel. Zorro verharrte noch einige Sekunden und blickte der Orangehaarigen nach, die sich mit einigen schmerzhaften Ellbogenstößen ihren Weg zurück zu Ruffy, Robin und Sanji freikämpfte und breit grinsend mit ihnen anstieß, kaum dass sie sie erreicht hatte. Als sich Tashigis Finger jedoch fester in seine Haut krallten und er ein dumpfes Murmeln vernahm, schob auch er sich durch die Menschen, wich einem vorbeisurrendem Gegendstand aus – dem folgenden Klirren nach zu urteilen einem Glas – und schob schließlich den abgenutzten Vorhang bei Seite, um die Treppen zu erklimmen. Oben angekommen stieß er die nächst beste, angelehnte Tür und schob sie ungelenkt mit dem Fuß wieder hinter sich zu. Langsam glitt sein Blick durch den kleinen Raum, konnte jedoch nichts Ungewöhnliches erkennen, sodass er schließlich mit einem leisen Seufzer auf das Bett zutrat und Tashigis reglosen Körper auf die Decken gleiten ließ. Behutsam löste er ihre verschränkten Finger aus seinem Nacken, ließ seinen Blick einige Sekunden zu lange auf ihr ruhen und wandte sich dann ab. Stumm fuhr er sich durch das müde Gesicht, streckte dann die Arme aus, die von dem dauerhaften Gewicht etwas schwer geworden waren, und ließ sich dann langsam auf der Bettkante sinken. Die Matratze quietschte entrüstet, gab dann jedoch nach und gewährte ihm Platz. Ruhig streifte er sich die Stiefel von den Füßen, fuhr sich mit einer Hand durch den so oft verspannten Nacken und schielte aus den Augenwinkeln neugierig zu dem schlafenden Marineleutnant. Leise murmelnd drehte sie sich in seine Richtung, streckte eine Hand aus, tastete eine Weile ins Leere und öffnete dann verwirrt blinzelnd die Augen. Für eine Sekunde stockte ihm der Atem, obwohl er sich wohl eigentlich längst an den Anblick hätte gewöhnen müssen. Doch jedes Mal wenn sie ihn anblickte, und sei es noch so wütend oder herausfordernd, noch so hasserfüllt, es rief jedes verfluchte Mal ungeahnte Gefühle in ihm hervor, von denen er eigentlich gedacht hatte, dass er sie mit Kuinas totem Körper begraben hätte. Doch das Leben spielte nun einmal nicht nach seinen Regeln, hatte es nie getan. Und es machte mal wieder keine Ausnahme. „Hab schon gedacht, du wärs weg“, nuschelte es ihm beinahe unverständlich entgegen, während Tashigi sich aufsetzte und verwirrt durch das blauschwarze Haar fuhr. „Soll ich gehen?“, schmunzelte er. Sie stöhnte. „Neiiheiiin!!“, sagte sie nachdrücklich, lächelte dann leicht und robbte ein wenig weiter zu ihm, verhedderte sich jedoch in der Decke und plumpste auf seinen Schoß. Beide erröteten schlagartig. Doch keiner sah sich im Stande auch nur etwas gegen diesen Umstand zu tun. Während Zorro spürte, wie das Blut heiß in seine Wangen schoss, kicherte Tashigi leise, schmiegte sich unsicher etwas näher an seine Beine an und schlang einen Arm um seine Taille. Der sonst so gefasste Schwertkämpfer erstarrte zur Salzsäule. Tashigi ließ sich dadurch jedoch nicht stören, hielt sich an der Schulter des Grünhaarigen fest und zog sich umständlich an ihm hoch, bis sie schließlich leicht wankend auf gleicher Augenhöhe mit ihm war. Kaum erfolgreich dort oben angekommen hatte sie jedoch auch schon wieder vergessen, was sie eigentlich wollte, legte den Kopf leicht schief und blickte ihrem puterroten Gegenüber nachdenklich in die Augen. Dann lächelte sie triumphierend – ganz so schlecht war ihr Gedächtnis anscheinend doch nicht – und sie beugte sich entschlossen zu ihm vor. Bevor Zorro überhaupt realisierte, was sie vorhatte, hatten sich ihre Lippen bereits vereint und sie strich etwas unbeholfen mit ihrer Zunge über seinen Mund, bettelte um Einlass. Er spürte, wie sich einige Schauer gegenseitig über seinen Rücken jagten und schließlich im Nirgendwo verliefen. Er zögerte, spürte ihre heiße Zunge, ihren heißen Atem, ihre fordernden Hände – doch er wusste, dass es falsch war. Und dennoch richtig. Verwirrt schloss er die Augen, legte eine Hand an ihre Seite und löste sich langsam von ihr, blickte ihr ernst und hin- und hergerissen zwischen dem, was er wollte, und dem, was das einzig Richtige war, entgegen. Irritiert blinzelte Tashigi und öffnete die Augen, senkte den Kopf leicht als sie seinen stummen, strengen Blick bemerkte. Tränen schossen ihr heiß in die Augen, so plötzlich, dass sie keine Chance mehr hatte, sie zurückzudrängen. Ruhig blickte er sie an, sah das leichte Zittern, dass durch ihre Schultern lief. Die Haare hingen ihr ins Gesicht herein, sodass er ihre Augen nicht sehen konnte. In ihm tobte ein rasender Sturm, ein Sturm zwischen Anstand und Verlangen, der sich nicht bezwingen ließ. Ein leises Seufzen kam über seine Lippen und zögernd streckte er einen Arm nach ihr aus, fasste sie sanft am Kinn und zwang sie, ihn anzublicken. Er schluckte, als er die Tränen sah, die sich langsam aber sicher ihren Weg über ihre geröteten Wangen und in ihm verkrampfte sich so einiges. Unsicher schwieg er. Seine Gedanken fuhren Achterbahn. Während ihm eine kleine Stimme in seinem Hinterstübchen immer wieder entgegen schrie, dass er besser sofort die Beine in die Hand nahm und sich aus dem Staub machte, schrillte auch noch eine innere Alarmglocke los. Sie war bei der Marine. Eine Beziehung wäre unmöglich, wäre falsch und sollte er sich darauf einlassen, würde für ihn wahrscheinlich nicht mehr dabei herausspringen, als ein paar schmerzhafte Erinnerungen und ein gebrochenes Herz. War es das Wert? Sein Körper bebte. Ja, das war es ihm wert. Und wenn es noch so kurz war. „Bist du dir sicher?“ Ein stummes Nicken, gefolgt von einem erstickten Schluchzer. „Und was ist mit Smoker? Der Marine? Deinem Leben?“ Seine Stimme klang zunehmend bitterer, ohne, dass er es hätte verhindern können. „Smoker hat mich sowieso nicht mehr lieb!!“ Irritiert zuckte eine seiner Augenbrauen in schwindelerregende Höhe. Das war eindeutig nicht richtig. Sie war sternhagelvoll. Sie schluchzte erneut, versuchte verzweifelt, sich aus seinem kühlen Blick zu winden, als er beschloss, dass richtig oder falsch hier keine weitere Rolle mehr spielte. Vorsichtig wischte er mit dem Daumen die nassen Tränen aus dem Gesicht, beugte sich dann langsam nach vorne und vereinte ihre Lippen zu einem erneuten Kuss, der heiß und verlangend ausartete. Sie schmeckte süß, nach Wein und noch irgendetwas anderem, einem Eigengeschmack, den er nicht einmal hätte beschreiben können, wenn er es gewollt hätte. Das Gefühl ihrer nackten Haut unter seinen rauen Fingerspitzen würde er nie vergessen. Langsam und behutsam ließen sie sich eng umschlungen in die Kissen sinken, küssten sich unglaublich zärtlich, erkundeten den Körper des jeweils anderen gierig, bevor sie sich schließlich liebten. Dieses Miststück. Frustriert schnaubend rempelte er mit voller Absicht einige unschuldige Fußgänger an, die seinen Weg kreuzten, ihm wütende Blicke hinterher warfen und bei seinem vernichtenden Blick doch lieber die Klappe hielten. Sein gesamter Körper schien unter Strom zu stehen und der Verlust, den er vor kaum mehr als einer Stunde erlitten hatte – und auch erwartet hatte – schmerzte mit zunehmender Intensität. Während er diese blöde Marinetussi, die ihm das Herz gestohlen hatte, sämtliche Höllenqualen auf den Hals wünschte, schalt er sich selbst einen Deppen, überhaupt Hoffnung geschöpft zu haben. Es hatte auf der Hand gelegen, dass sie ihn fallen lassen würde, wie eine heiße Kartoffel und er sollte lieber froh darum sein, dass er nicht schon längst in Handschellen in irgendeiner Zelle vor sich hin vegetierte, doch der Frust saß tief in seiner Brust, tief in seinem Herzen, und mangels anderer Möglichkeiten beschloss er, seinen Kummer in einigen Litern Alkohol zu ertränken und danach nie wieder an sie zu denken, sofern das möglich war. Dumm war nur, dass er erstens chronisch Pleite war und darum auch wie so oft keinen müden Berry mit sich trug, dass sich nie eine Kneipe zeigte, wenn man sie brauchte, und das Nami gestern Nachmittag auch irgendwelche Andeutungen hatte fallen lassen, dass sie bereits heute wieder ablegen würden, auch wenn er sich an den genauen Wortlaut nicht mehr erinnern konnte. Leise vor sich hinfluchend schlug er wahllos irgendeinen Weg ein – egal, für welche Richtung er sich entschied, er würde sowieso mitten im Nirgendwo ankommen. Er konnte noch so oft behaupten, dass es alles ihre Schuld war, dass sie allein ihn in diese Misere geritten hatte…eigentlich wusste er es besser. Schließlich hatte er ja genauestens gewusst, worauf er sich da einließ. Wer mit dem Feuer spielte, gewann eben nicht immer. Wie ein Wink des Schicksal stach ihm dann das Aushängeschild einer mehr als zwielichtigen Spelunke ins Auge – ein willkommenes Zeichen, dass Geld keine Rolle mehr spielte, wenn man sowieso total am Boden war. Fest entschlossen, die versäumten Flaschen vom Vorabend nachzuholen, ließ er die Tür mit einem lauten Krachen auffliegen. Falls der Wirt doch Scheine sehen wollte – er hatte immer noch seine Schwerter, mit denen er drohen konnte. Ohne wirklich darüber nachzudenken löste er das Wado-Ichi-Monji von seiner Hüfte, ließ es geräuschvoll auf dem Tresen aufprallen und ließ sich stumm auf dem Barhocker davor sinken. „Drei Flaschen Rum – für’s erste.“ Die Augenbraue des Wirts schob sich ungläubig in die Höhe. „Junge, du hast aber einiges vor. Schlechten Tag gehabt?“ Zorro grinste leicht, ein wenig wehmütig, etwas herausfordernd. „Blödes Erwachen, scheiß Morgen und noch beschissenerer Tag“, stimmte er mit einem knappen Nicken zu. „Tja…manchmal ist das Leben nur im Vollrausch zu ertragen“, sagte der alte Mann hinter dem Tresen mitleidig und öffnete ihm die erste Flasche. Wie wahr, dachte der Grünhaarige grimmig, nahm das Getränk in Empfang und setzte die Flasche an. ____TBC____ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)