Dear Mum, I Have Become An Emo von Endstation ================================================================================ Kapitel 2: Schlaflied --------------------- Kapitel 2: Schlaflied Pünktlich um 6 Uhr klingelte der Wecker. Alice schlug seine Augen auf und schaute an die weiße Decke. Steh auf Alice…ein neuer Tag deines verdreckten Lebens fängt wieder an…steh auf und suche dir neue Freunde…geh und mach deine Mutter stolz. Stumm schlug Alice die Decke zur Seite und setzte sich auf. Sein Blick viel auf seine Unterarme. Wenn er Glück hatte, dann würde er die Verbände so abkriegen, dass die Wunden nicht wieder aufreißen würden. Wieso so still heute Alice? Willst du denn gar nicht mit mir reden? Leise tapste er aus seinem Zimmer und ging ins gegenüberliegende Bad. Sadie lächelte ihm müde entgegen. „Morgen Kleiner“, sagte er gähnend. „Morgen.“, gab Alice zurück und machte den Wasserhahn an um seine Unterarme drunter zu halten. Sadie zog sich seine schwarze Hose an und schaut über Alice` Schulter ins Waschbecken. „Warte ich helfe dir…“, sagte er leise und nahm sanft die Unterarme des Kleineren. Vorsichtig wickelte er den Verband ab und hielt ihn immer wieder unter den kalten Strahl damit er sich was von den Wunden löste. Als er die weißen Bänder dann vollständig gelöst hatte, zog er seine Augenbrauen nach oben. „Du hast mal wieder vollkommen übertrieben…“, sagte er. Alice antwortete nicht sondern zog sich langsam aus um duschen zu gehen. „Ersauf mir ja nicht.“, sagte Sadie noch und ging dann kopfschüttelnd aus dem Bad. Alice zog sich weiter aus und stieg anschließend in die eben angemachte Dusche. Warmes Wasser lief über seinen Rücken und er versuchte einen Moment zu entspannen. Heute würde er wieder auf eine neue Schule kommen. Es war jetzt schon das Fünfte Mal das er die Schule wechseln musste. Letztes Mal war der Grund, weil er mitten im Unterricht angefangen hatte zu schreien. Einfach so. Ohne das er selber es überhaupt mitbekommen hatte. Keiner mochte ihn, von daher war es am Anfang nicht weiter schlimm. Doch dann passierte es immer öfter. Bald kam es bis zu 12 Mal am Tag vor. Die Eltern beschwerten sich. Wieso sollte man auch einen kranken Jungen auf eine normale Schule schicken? Dort gehörte er nicht hin. Das sagten ihm die Erwachsenen als er alleine an einem Elternabend vor ihnen Stand. Ganz alleine. Sein Bruder musste über Nacht wieder im Gefängnis bleiben, weil er was angestellt hatte und seine Mutter hatte keine Lust. Sie sagte, es wäre eine Schande mit so einem Etwas dort aufzutauchen. Und dann stand er dort. Die Erwachsenen warfen ihm wilde Beleidigungen an den Kopf und er hörte nicht zu. Das einzige was er hörte war Gizmo. Er hörte immer nur Gizmo wenn er den anderen nicht zu hören wollte. Weil Gizmo sein einziger Freund war. Weil Gizmo der einzige war der ihm zu hörte. Weil Gizmo der einzige war der die Lügen erkannte. Die Tür ging auf und Sadie kam herein. „Beeil dich du musst was essen, bevor Mum aufwacht. Auf Stress am Morgen können wir beide verzichten.“ Dann ging er wieder. Alice öffnete seine Augen und nahm etwas Shampoo in seine Hand. Gründlich wusch er seine Haare und danach seinen Körper. Als er fertig war, stieg er aus der Dusche und trocknete sich mit einem großen Handtuch ab. Schnell schlüpfte er in die von seinem Bruder hingelegte Boxershorts und ging aus dem Bad in die Küche. Sadie saß bereits am Tisch und schmierte ein paar Brote für den Jüngeren. „Damit du was für deine neuen Freunde hast“, sagte er dann immer und wuschelte ihm durch die Haare. Er wusste, dass Alice nie Freunde finden würde, aber trotzdem wollte er nicht dass sein Bruder an sich selbst zweifelte. Er war ein lieber Junge. Nur eben etwas schwierig. Schweigend setzte Alice sich an den Tisch und nahm sich ein Brot. Lustlos beschmierte er es mit Nutella und biss anschließend hinein. „Wie kannst du nur immer diesen Süßkram essen.“, sagte Sadie und starrte dabei auf die dicke Schicht aus Nutellacremé. Alice schaut auf sein Brot, lächelte und hielt es anschließend seinem Bruder vor die Nase. „Du kannst ruhig mal beißen.“, sagte er freundlich. „Nee, lass mal“, antwortete Sadie und machte sich selber etwas zu Essen. Nachdem sie eine halbe Stunde ausgiebig gemeinsam gefrühstückt hatten, stand Alice auf und ging zurück in sein Zimmer. Ein Kichern kam vom Bett und Gizmo stierte Alice schief an. Was ist mit dir Alice? So kenn ich dich ja gar nicht. Bist du so aufgeregt? Wegen deiner neuen Schule?? Wieder ein Kichern. Alice ging ruhig zu seinem Schrank herüber und suchte sich eine seiner engen schwarzen Hosen heraus. Ein schwarzes T-Shirt mit pinken Aufdruck rausgekramt und alles schnell angezogen. Dann ging er wieder ins Bad um sich an sein Gesicht zu wenden. Egal für wie krank ihn die anderen hielten, er war schon immer ein kleiner Hygienefreak gewesen, besonders wenn´ s um sein Aussehen ging. Alice nahm etwas Make-up und verteilte es gleichmäßig in seinem Gesicht um einige Unreinheiten zu überdecken. Dunkel umrandete er seine Augen mit Kajal und trug noch etwas schwarzen Lidschatten auf um seine blauen Augen noch mehr zu betonen. Etwas Wimperntusche aufgetragen und fertig war das Einfachste. Seine Haare kämmte er mit einem feinen Kamm über sein Gesicht nach links, um sie anschließend kräftig zu toupieren und Haarspray draufzusprühen. 20 Minuten später und eine gute Flasche Haarspray weniger, lief er in die Küche und nahm die eingepackten Brote mit in sein Zimmer. Ordentlich steckte er sie in seine mit Glocken und Sicherheitsnadeln verzierte umhänge Tasche und nahm anschließend Gizmo um ihn mit reinzustopfen. Er band ein Band um den Körper des Tieres, so damit es halb herausschauen konnte. Alice zog sich seine schwarze Jacke und seine schwarzen Chucks an, hing sich seine Tasche um und ging aus der Wohnung. Leise lief er durch das Treppenhaus und ging nach draußen. Ein kurzer Blick auf sein Handy verriet ihm das es erst 7:15 Uhr war und er noch was Zeit hatte. Langsam schritt er den Weg zu seiner neuen Schuhe entlang, die zum Glück nur 15 Minuten entfernt lag. Seine Augen stierten auf den Boden. 5 Autos und 2 Busse fuhren an ihm vorbei. 2 schwarze Autos, ein silbernes, ein grünes und ein rotes. Dann kam ein Fahrrad. Das Mädchen was auf diesem fuhr hatte lange blonde Haare zu einem Zopf zusammengebunden. Alice schaute in ihren Nacken. Plötzlich drehte sich das Mädchen zu ihm um und guckte ihn an. Alice` lächelte ihr zu und hob seine Hand zu einem Gruß. Das Mädchen wurde rot und sah nicht einen Mann der ihr entgegen kam. Erst als der ältere Herr eine Reihe von Beschimpfungen von sich gab, als er vom Fahrrad gestreift wurde, schaute die Blondine nach vorne und entschuldigte sich vielmals dafür, dass sie nicht aufgepasst hatte. Alice beobachtete das alles zufrieden und schaute dem Mädchen nach. Sie drehte sich noch einige Male mit hochrotem Kopf zu ihm um, wagte es aber nicht mehr so lange zurück zu schauen. Irgendwann fuhr sie dann rechts und verschwand aus Alice` Blickfeld. Hihihi…Sie konnte ja gar nicht ihre Augen von dir nehmen Alice… „Ich weiß.“, antwortete er zufrieden und bog an der gleichen Ecke ab wie das Mädchen. Das Kichern Gizmo` s erstarb erst als Alice durch das große Schultor schritt, und über den Schulhof lief. Überall waren Jugendliche, Jüngere und Ältere, alle in einzelnen Gruppen. Was meinst du Alice? Meinst du, du stehst auch irgendwann in einem dieser kleinen Kreise, zusammen mit deinen Freunden? Langsam bewegte er seinen Kopf zu einem Nicken. Interessiert beobachtete er eine Gruppe von ca. 7 schwarz gekleideten Jugendlichen. Einer der Größten erzählte etwas und alle fingen an zu lachen. Ein Mädchen mit blonden Haaren meckerte ihn mit rotem Kopf an. Schau sich das einer an Alice…das ist doch die Kleine von vorhin...Na los geh rüber und stell dich ihr vor! Sie würde sich sicher freuen… Wieder nickte er und setzte seine Füße an zum gehen. (Sie lachten. Alice wollte mitlachen.) Alles um ihn herum wurde stumm. (Sie unterhielten sich. Alice wollte sich mit unterhalten.) Sein Blick haftete an der kleinen Gruppe (Sie hatten Spaß zusammen. Alice wollte mit ihnen Spaß haben.) Seine Schritte wurden schneller. (Sie waren Freunde. Alice wollte auch Freunde.) Plötzlich wurde er von hinten gerammt und er fiel zu Boden. Seine Hände schrabten durch den Aufprall auf und sein Kopf schlug schmerzhaft auf den Boden. Zögernd rappelte er sich auf. Verstört schaute er auf seine Hände. Die Haut war abgefetzt und man konnte deutlich das Fleisch darunter erkennen. Langsam hob er seinen Blick. Um Alice standen 9 Jugendliche, alle gekleidet in einer übergroßen Baggy, T-Shirt und Cap. Die Mädchen trugen Bauchfrei und einen möglichst tiefen Ausschnitt. „Schon wieder so eine Emo Schwuchtel?? Man müsste euch alle abknalln!“, sagte einer der Hopper und spuckte vor ihm aus. Alice starrte den Jungen an. „Hallo ich rede mit dir!“, sagte er genervt und einer der anderen schlug ihm von hinten gegen den Kopf. „Antworte gefälligst!!“, schrie er und sie lachten. „Scheint so als wäre unser kleiner Freund wohl taub.“ „Wie süß…Schaut euch das mal an, der Kleine bringt sein Kuscheltier mit zur Schule!“, lachte ein Mädchen. Sie nahm Gizmo aus der Tasche und wackelte damit vor Alice` Gesicht herum. Wieder lachten sie alle. „Gizmo…“, sagte der Kleinste leise„Gizmo!!“ Doch das Tier blieb stumm. „Rufst du nach deiner Mama?“ „Der hat doch gar keine mehr! Nachdem sie gesehen hat was für eine Missgeburt sie als Sohn hat, hat sie sich selber umgebracht!“ „Na Los! Hol deine Rasiermesser raus und ritzt dir die Pulsadern auf!!“ Grob packte einer der Hopper Alice an den Handgelenken und drückte feste zu. Es tat weh, doch Alice verzog keine Miene. Seine einzige Aufmerksamkeit galt der Gruppe schwarz Gekleideter, die nah bei einander standen und zu ihm rüber sahen. Sie tuschelten. Redeten. Über ihn. Alle. Sie redeten über ihn. Über Alice. „Brian!! Was macht ihr da!“, ertönte die laute Stimme eines älteren Herren. Eben genannter ließ Alice los und alle traten von dem Jungen zurück. „Ich habe euch schon mal gesagt, wenn so was noch einmal vorkommen sollte, fliegt ihr von der Schule!“, schrie er fast „wenn ihr nicht sofort in eure Klassenräume geht, wird diese Drohung auch wahr!“ Dann gingen sie. Das Mädchen ließ Gizmo auf den Boden fallen und lief ihren Freunden hinterher. Alice nahm seine Sachen und stopfte sie zurück in seine Tasche. Gizmo ließ er einen Moment in seinen Händen, begutachtete ihn und steckte dann auch ihn ein. „Das tut mir wirklich Leid…Sowas machen sie jeden Tag…“, sagte der Mann und musterte Alice „und sie sind?“ „Alice…ich bin neu hier auf dieser Schule.“, antwortete er. Der Mann nickte. „Schwarting mein Name…Ich bin der stellvertretende Schuldirektor.“ Noch einmal musterte er Alice misstrauisch an. „Ich denke es wäre das Beste wenn sie ins Sektäriat gehen und sich anmelden. Dort erfahren sie dann in welche Klasse sie kommen werden.“ Dann ging er. Alice schaute auf den Platz wo die kleine Gruppe Jugendlichen mit dem blonden Mädchen noch gestanden hatte, doch sie waren schon weg. Die Schüler strömten an ihm vorbei in` s Gebäude und Alice schloss sich ihnen an. Zur Salzseule erstarrt schaute Alice wie gebannt auf die Tür. Sie war grün und der Rahmen grau, so wie der Rest dieser ganzen Schule. Neben dem Rahmen hing ein Schild mit der Inschrift 10 e. Dies würde seine neue Klasse werden, egal wer hinter dieser Tür saß. Er würde mit ihnen so lange auskommen müssen, bis er wieder die Schule wechseln müsste, weil die Schüler und auch Lehrer nicht mehr mit ihm klar kamen. Zögernd legte er seine Hand auf die Türklinke und öffnete sie. Der eben noch hörende Lärm verstummte sofort und alle schauten zur Tür. Der Lehrer drehte sich von der Tafel zu dem Schwarzhaarigen, schaute ihn eine kurze Zeit verklärt an, welches sich dann zu einem Lächeln entwickelte. „Du musst der neue Schüler sein! Ich bin Herr Reichert, dein Deutschlehrer.“, sagte er überfreundlich „Bitte! Komm zu mir und stell dich den anderen vor!“ Langsam trat er in den Raum, schloss hinter sich die Tür und ging zum Lehrer. Steif blieb er neben ihm stehen und drehte sich langsam zu der Klasse. Die Mädchen tuschelten und die Jungs musterten ihn, nicht recht wissend, was sie von ihm halten sollten. Lächel für deine neuen Freunde Alice…Lächel und sag was du ihnen mitgebracht hast… Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht des Kleinen und er strahlte seine neuen Mitschüler an. „Mein Name ist Alice und wer mein Freund wird, bekommt ein Brot mit ganz viel Nutella!“ Alle waren stumm, bis sie plötzlich anfingen zu lachen. Herzhaft zu Lachen. Aus tiefster Seele. „Der hat sie doch nicht mehr alle!“, schrie einer und kippte fast vom Stuhl. Alice` Lächeln verblasste langsam. Sein Kopf sank gen Boden. „Erm…setz dich bitte nach hinten neben Jack, Alice“, sagte Herr Reichert. Alice schaute auf. In der letzten Reihe war ein einziger Platz frei. Die anderen ignorierend ging er durch die Reihen nach ganz hinten. An dem freien Tisch saß ein Junge mit schwarzen Haaren und blonden Strähnen. Er war genauso gekleidet wie Alice. Jack schaute aus dem Fenster und seine Mimik war ernst. Er hatte nicht gelacht. Er hatte nicht über Alice gelacht. Alice ließ seine Tasche auf den Boden fallen und setzte sich auf den Stuhl. Seine Hände schob er zwischen seine Beine und schaute stur nach vorne. Herr Reichert fuhr mit dem Unterricht fort und die Klasse beruhigte sich langsam. Trotz einiger Ermahnungen des Lehrers, tuschelten sie jedoch weiter und schauten immer wieder nach hinten. „Schlagt bitte im Buch Seite 65 auf und lest euch den kleinen Abschnitt durch. Danach macht ihr Aufgabe 1 bis 3. Wer das geschafft hat kann nach draußen in die Pause.“, ertönte die laute Stimme des Deutschlehrers. Jack regte sich und schlug gähnend sein Buch auf und las den Text durch. Alice beobachtete ihn einen Augenblick. „Kann…Kann ich bei dir rein gucken?“, fragte er leise. Jack schielte zu Alice, schob dann grummelnd sein Buch in die Mitte. Der Kleinere lächelte ihm freundlich entgegen. Dann machte auch er sich daran die Aufgaben zu erledigen. Es war noch niemand auf dem Schulhof außer ein paar Schüler aus seiner neuen Klasse. Alice stand alleine und beobachtete 3 Personen. 2 Mädchen und Jack…Jack…Jack… Alice schloss seine Augen und atmete einmal tief durch. Dann schritt er auf die 3 zu. Die Mädchen alberten herum und Jack beobachtete sie lächelnd. Als er Alice sah, räusperte er sich und die beiden Mädchen verstummten und schauten ebenfalls in die Richtung aus der der, der für sie Fremde, kam. Alice blieb vor ihnen stehen und kramte in seiner Tasche. Zufrieden holte er heraus was er suchte und hielt Jack ein Brot, ordentlich in einer kleinen Tüte eingepackt, vor die Nase. „Danke, dass ich in dein Buch mit reingucken durfte“, sagte er lächelnd. Jack starrte auf das Brot und dann zu Alice hoch. „Gern geschehen…“, murmelte er und schob Alice` Hand von sich weg. Die Mädchen kicherten und fingen an leise zu reden. Der Kleine beobachtete sie eine kurze Weile aus dem Augenwinkel, schaute dann aber wieder zu Jack. „Nimm es ruhig, es schmeckt wirklich gut!“, strahlte er und drückte es ihm einfach in seine Hand. Dann suchte er sich selber ein Brot raus, holte es aus der Tüte und biss herzhaft hinein. Jack starrte Alice an, welcher seelenruhig weiter aß und vor sich hinlächelte. „Wir sehn uns.“, sagte Jack leise, ließ das Brot zu Boden fallen und ging mit erhobenem Haupt an Alice vorbei. Die Mädchen folgten ihm lachend und fingen, sofort an, lauthals über Alice zu reden. Der kleine Schwarzhaarige schaute langsam zum Boden auf das Brot. Vorsichtig kniete er sich hin und nahm das Brot in seine freie Hand. Alice schob sich den Rest, der von seinem Essen noch übrig geblieben ist in den Mund und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Dann holte er den Rest seiner kleinen Brottüten heraus. Es waren 7 gewesen. 2 für sich selber und 5 für seine neuen Freunde. Eines gehörte Jack, also nur noch 4. Das Runtergefallene steckte er zurück in seine Tasche und die anderen legte er im Kreis vor sich. Alice nahm ein Brot aus dem weißen Papier und fing an es zu essen. „Wie war es auf deiner neuen Schule?“ „Gut.“ „Hast du neue Leute kennen gelernt?“ „Nein.“ „Wieso denn nicht?“ „Sie sind blöd. Genauso wie die anderen davor auch und die davor auch und die davor auch und-„ „Schon gut Alice ich hab es verstanden…Hast du denn versucht mit ihnen zu reden.“ „Ja.“ „Dann ist okay…“ Schweigen. „In den Herbstferien kann ich vielleicht zu dir kommen. Meine Eltern wollen meine Oma besuchen, das heißt ich könnte den ganzen Tag bei dir bleiben. Du weißt doch noch wo meine Oma wohnt, oder?“ „Ja. Sie wohnt 2 Straßen weiter.“ „Genau.“ „Ich mag den Herbst.“ „Ich weiß.“ „Da kann man tolle Fotos machen.“ „Und wir werden ganz viele neue machen.“ „Machen wir auch welche zusammen?“ „Ja machen wir.“ „Dann wird dieser Herbst ein guter Herbst.“ „Ja das wird er. Ist deine Mutter da?“ „Ja, sie ist in ihrem Zimmer und weint wieder.“ „Wo ist dein Bruder?“ „Er ist im Wohnzimmer und guckt Fern.“ „Okay…“ „Alex?“ „Ja?“ „Es gewittert.“ „Keine Sorge dir passiert nichts.“ „Okay…“ „Ich muss Schluss machen, meine Mutter nervt.“ „Okay…“ „Bau keinen Mist, ja?“ „Ich bin ein gutes Kind.“ „Ja ich weiß Alice…Ich ruf dich morgen nochmal an.“ „Ist gut.“ „Und hab keine Angst wegen dem Gewitter, ich pass auf dich auf.“ „Ja das tust du.“ „Okay Kleiner…Also dann bis morgen.“ „Bis morgen.“ Dann legte er auf. Alice nahm seine Tasche und stellte sie auf sein Bett. Als erstes packte er Gizmo aus und legte ihn auf sein Bett. Dann holte er seinen Collageblock und seine neuen Bücher heraus. Zum Schluss nahm er die Brote und ging zu seinem Schrank. Der Schwarzhaarige öffnete die Schranktür und holte einen Schuhkarton heraus. In dicken Druckbuchstaben stand auf ihm „Für meine Freunde“. Er öffnete ihn und legte die 4 Brote zu den anderen Broten, die dort noch vom letzten Mal drin lagen. Dann stellte er ihn zurück zu den 3 anderen schon gefüllten Kartons. Aus einer Schublade über dem Schrank nahm er einen neuen und schrieb dort die Worte „Für Jack“ drauf. Vorsichtig legte er das Brot mit der leicht verdreckten Tüte hinein, verschloss diesen und stellte ihn unter sein Bett. Alice zog seine Sachen aus und holte sich ein Long-Shirt aus dem Schrank und zog es über. Dann tapste er ins Bad um sein Gesicht zu waschen. Nachdem er dies erledigt hatte, lief er leise an dem Zimmer seiner Mutter vorbei ins Wohnzimmer. Ein lauter Donner ging über ihrem Haus und der Fernseher ging aus. „Verfluchte Scheiße…“, grummelte Sadie und stand auf um dem Fernseher einen kleinen Schlag zu versetzten. Doch auch das brachte nichts um den Fernseher wieder zum Laufen zu bekommen. „Kann ich bei dir schlafen?“, fragte Alice leise und Sadie drehte sich zu seinem Bruder. Ein Seufzen ging über seine Lippen und er nickte. „Geh schon mal vor, ich mach mich so lange fertig.“, antwortete er leise. Alice lächelte und lief in das Zimmer von Sadie. Alice mochte es. Zwar waren die Möbel alle schon abgenutzt und zum Teil durch Asche und verschüttetem Alkohol verdreckt, aber es roch immer angenehm. Fröhlich darüber, mal wieder bei seinem Bruder zu schlafen, legte er sich ins Bett und kuschelte sich in die Decke. 10 Minuten später kam Sadie, nur noch in Boxershorts gekleidet, in sein Zimmer und legte sich zu Alice ins Bett. Der Kleinere kuschelte sich sofort an seinem Bruder und kicherte leise. Sadie legte locker einen Arm um die Hüfte seines Bruders und drückte ihn sanft an sich. Als es plötzlich blitze, erschrak Alice und er öffnete seine Augen. An der Wand gelehnt saß Gizmo, dass Gesicht zu einer hässlichen Fratze verzogen. „Hast du Angst Sadie?“, fragte Alice und kuschelte sich mehr an seinen Bruder. „Nein…“, murmelte er im Halbschlaf. „Ich auch nicht.“ Schlaf mein Kindchen, schlafe ein, die Nacht, sie schaut zum Fenster rein, der runde Mond, er hat dich gerne, und es leuchten dir die Sterne, Schlaf mein Kleines, träume süß, bald bist du im Paradies, denn gleich öffnet sich die Tür, und ein Monster kommt zu dir, mit seinen elf Augen schaut es dich an, und schleicht sich an dein Bettchen ran, du liegst still da, bewegst dich nicht, das Monster, zerkratzt dir dein Gesicht, seine Finger sind lang und dünn, wehr dich nicht, es hat keinen Sinn, und es kichert, wie verrückt, als es deinen Hals zudrückt, du schreist, doch du bist allein zu Haus, das Monster sticht dir die Augen aus, dann bist du still und das ist gut, es beißt dir in den Hals und trinkt dein Blut, ohne Blut, bist du, bleich wie Kreide, dann frisst es deine Eingeweide, dein kleines Bettchen, vom Blut ganz rot, die Sonne geht auf und du bist tot. Schlaf mein Kindchen, schlaf jetzt ein, am Himmel stehen die Sternelein, schlaf mein Kleines, schlafe schnell, dein Bettchen ist ein Karussell, schlaf mein Kindchen, schlaf jetzt ein, sonst kann das Monster nicht hinein. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ E.N.D.E xDD Das 2.te Kapitel gefällt mir irgendwie nicht so....Erst wenn Jack auftritt find ich es eigentlich ganz gut! Besonders das Ende mag ich, weil ich mir richtig gut vorstellen kann, wie der große böse Gizmo, klein Alice ganz gemein anstarrt und dann "Schlaflied" von den Ärzten singt. Unbedingt anhören!! Das Lied ist richtig hammer. Review ist immer gerne gesehen, auch von Leuten die meine FF auf der Favoritenliste haben *hust* (-> kleine Anspielung, wers versteht hats drauf) bye Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)