Neuneinhalb von CocaBeliLight ================================================================================ Kapitel 7: Sieben ----------------- Roxas sah Satoshi an. Sein Blick war leer. Im Schein des Mondlichts blitzte Satoshis Pistole. Er sah aus dem Fenster, kaute mit den Zähnen auf seinem Daumen herum. Roxas sah ihn mit angsterfülltem Blick an. Die Waffe nun auf ihn gerichtet, stand Satoshi vom Fensterbrett auf und lief mit langsamen Schritt auf den gefesselten und geknebelten Jungen zu. Er sah ihm in die Augen. Hielt den Lauf der Waffe unter sein Kinn. Grinste. „Wenn ich dich nicht bekomme, soll dich keiner kriegen...“, sagte er mit einem Lächeln. Satoshi küsste Roxas auf die Wange. Löste langsam die Hand- und Fußfesseln. Roxas sah ihn furchtbar ängstlich an. Sein Gesicht war von Tränen erfüllt. Satoshi setzte sich auf ihn. „Ich seh es schon in den Schlagzeilen: »17-jähriger Junge erschießt sich und seinen Freund«, klingt das ist unglaublich romantisch?!“, lachte er. Roxas war in keinster Weise zum lachen zu mute. Die Pistole wurde ihm nun gegen die Schläfe gedrückt. Er keuchte leicht auf, als Satoshis Hand in seine Hose griff. „Hab dich nicht so!“, grinste er. Er nahm ihn auf die Arme. Trug ihn zum Bett. Begann brutal an ihm herumzuspielen. Und Roxas’ Blick wurde leer. Als Satoshi seinen Exfreund bereits zum 5. Mal diese Nacht vergewaltigt hatte, wehrte sich Roxas nicht mehr. Er sah ihn an. „Erschieß mich endlich!“, sagte Roxas. „Wie bitte?“ „Du sollst mich erschießen. Dann ist das ganze wenigstens vorbei!“, sagte Roxas. Die Waffe schnellte auf ihn zu und ein lauter Knall folgte. Um Roxas wurde alles schwarz und Still. ~ Axel vermisste die langen Briefe von Roxas. Seit über einer Woche hatte er nichts von ihm gehört. Fand aber dennoch einen Brief in seinem Briefkasten. Die Handschrift kannte er nicht. Und auch der Name war ihm nicht bekannt. 17.06.1993 Axel, mein Name ist Olette. Wir kennen uns nicht, aber wir beide kennen Roxas. Es geht ihm nicht gut. Er wurde heute ins Krankenhaus gebracht. Sein Exfreund Satoshi hat ihn brutal vergewaltigt, mehrfach. Danach hat er ihn zusammengeschlagen und sich selbst erschossen. Roxas hatte schwere innere Blutungen, als man ihn fand. Er war ohnmächtig. Als er zu sich kam, war das erste Wort, was er sagte Dein Name. Deswegen schreibe ich Dir. Er wird wieder auf die Beine kommen. Und ich denke es geht noch schneller, wenn er einen Brief von Dir bekommen würde. Er hat immer so gestrahlt, wenn er Post von Dir hatte. Bitte schreib schnell. Meine Adresse steht auf der Rückseite. Mit lieben Grüßen, Olette Axel konnte nicht glauben was er dort las. Roxas wurde vergewaltigt? Von seinem Exfreund? Warum tut jemand so etwas? Er setzte sich in das Café und schrieb einen Brief. Axel schrieb den Brief diesmal mit Tränen in den Augen. Seine Sorge um Roxas wurde von Wort zu Wort, von Zeile zu Zeile größer. Er hatte Angst um ihn, hoffte, dass er schnell wieder gesund würde, dass er alles vergessen könne, was natürlich nicht ging. Axel arbeitete bereits den ganzen Tag im Restaurant, als er zu seinem Chef gerufen wurde. „Wir werden ein neues Restaurant eröffnen, und ich möchte, dass du dort Filialleiter wirst.“, sagte der Chef. Axel sah ihn mit großen Augen an. Er strahlte vor Freude und willigte ein. ~ Roxas lag in seinem Krankenhausbett. Das ewige piepen der Maschinen zehrte an seinen Nerven. Er wünschte, dass es endlich aufhörte, dass er endlich gehen konnte. Er wollte hier weg, wollte nach Hause, wollte zu Axel. Olette klopfte an seiner Tür und trat ein. „Hallo, Roxas!“, lächelte sie. In der Hand hatte sie einen großen Blumenstrauß und einen Briefumschlag. „Dir hat jemand diese Blumen zu mir geschickt! Du wirst dich sehr freuen! Ich hole schnell eine Vase, dann kannst du den Brief in Ruhe lesen.“, sagte sie und ging raus. Roxas sah ihr hinterher. Er nahm den Brief, öffnete den Umschlag und las diese lieben Zeilen. 20.06.1993 Mein lieber Roxas, ich habe gehört, Du liegst im Krankenhaus. Ach Mensch. Da bin ich nicht da und kann nicht auf Dich aufpassen. Bitte erhole Dich gut, ja? (smile) Ich hoffe, die Blumen gefallen Dir. Du sagtest mal, es gäbe keine schöneren Blumen als Lilien. Und ich muss Dir zustimmen. Sie sind wunderschön. Deine Freundin war so nett mir zu schreiben, wo Du bist. Es wird alles wieder gut. Wenn ich Zeit hätte würde ich zu Dir kommen, ich würde Dich besuchen und versuchen Dir ein Lächeln auf deine Lippen zu zaubern. Aber ich arbeite jeden Tag. Ich habe kaum noch eine freie Minute. Im Restaurant ist es jeden Abend voll. Es ist fast schon ein 24 Stunden Job. Ach ja, ich bin jetzt Kellner. Mir wurde eine Stelle als Filialleiter in einer anderen Stadt angeboten. Ich habe angenommen. Das heißt also, dass ich bald wegziehen werde. Roxas, ich vermisse Dich. Ich vermisse Deine strahlend blauen Augen, Deine süßen roten Lippen, Deine kleinen zarten Hände, Deine glockengleiche Stimme. Ich vermisse einfach alles an Dir. Du fehlst mir so sehr. Mir fehlt Deine Nähe, Dein Lachen, das immer den leeren Raum erfüllt hat. Was mir am meisten fehlt sind die Gespräche, die wir führten. Manchmal haben wir über so banale Dinge geredet, auf die sonst keiner gekommen ist. Ohne Dich fühle ich mich leer. Ich fühle mich einsam. Ich bin nichts, wenn Du nicht bei mir bist. Meine Lippen reden nicht mehr viel, mein Gesicht lacht nicht mehr so oft. Ich habe das Gefühl, dass ich Dich immer mehr verlieren würde. Roxas, ich liebe Dich noch immer. Du bist seit fast einem Jahr weg und ich bin nicht mehr ich selbst. Mein Lächeln ist erzwungen, meine Worte leer und ohne jede Bedeutung. Nur wenn ich Dir schreibe, öffnet sich mein Herz und ich kann alles herauslassen. Etwas fehlt hier. Was hier in meiner großen Dachgeschosswohnung fehlt bist Du! Hier ist es einsam und verlassen. Du fehlst mir sehr, Roxas! Werde schnell wieder gesund. In Liebe, Axel Roxas lächelte und strahlte richtig, als er den Brief zu Ende gelesen hatte. Olette stellte den Strauß Lilien ab und setzte sich neben Roxas. „Du strahlst ja, Roxas!“, sagte sie glücklich. Roxas nickte und legte den Brief zu Seite. Heute würde er nicht mehr antworten können. Der Abend hielt Einzug in Twighlight Town und bald schon wurde es Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)