Schwarze Witwe von feuerregen (Leben nach dem Tod) ================================================================================ Kapitel 1: Schwarze Witwe ------------------------- Ohne Eile schloss er die Tür, ehe er langsam auf mich, der nicht hatte warten können und schon oberkörperfrei auf dem Bett lag, zu schritt, sich den dünnen schwarzen Seidenschal vom Hals zog und sich geschmeidig auf meine Hüften setzte. Vor Erwartung zitternd glitten meine Hände an sein Oberteil, wollten den untersten Knopf der eng anliegenden schwarzen Weste öffnen, die als einziges seine weiße Haut, die schmale Hüfte und die makellose Brust verdeckte, doch wurden meine Hände aufgehalten, fest gepackt und über meinen Kopf gezogen, wo er sie mit seinem Schal ans Gitter am Kopfende des Bettes Band. Wortlos. Wie schon den ganzen Abend. Auf den Knopf seiner schwarzen, eng anliegenden Lederhose starrend, der sich direkt über meinem Gesicht befand, harrte ich der Dinge. Denn würde ich ihm nicht seinen Willen lassen, würde er aufstehen und gehen. Er hatte es schon einmal getan. Er wollte nicht angefasst werden. Nicht von mir. Von niemandem mehr. Der, den er wollte, war tot. Und nun versuchte er, seine Trauer mit Sex zu ersticken. Quälend langsam wanderte der noch in schwarzen Stoff gehüllte Oberkörper erneut vor meinen Augen vorbei, bis die seinen meine trafen. „Ich liebe dich nicht.“, hauchte er mit leerer Stimme, leerem Blick. Ein Schmerz durchzuckte mich, traf mich direkt ins Herz. ~+~ Böses Mädchen hab kein Mitleid mit mir Gib mir die Peitsche und ich danke es dir — heut Nacht ~+~ „Ich weiß.“, antwortete ich schmerzlich lächelnd. So war es jedes Mal. Er sagte mir, dass er mich nicht liebte, bevor wir es taten. Er liebte einen anderen und er ließ es mich nur zu oft wissen. Wissen und spüren. Er hatte sich wieder auf meine Hüfte gesetzt, warf die weichen blonden Haare zurück und begann nun selbst, seine Weste aufzuknöpfen, strich sich hin und wieder über die freigelegte Haut, die zu berühren ich so begehrte. Er reizte seine blassrosa Brustwarzen, indem er immer wieder wie zufällig mit den Fingerspitzen darüber fuhr und ließ sein Becken quälend langsam auf meinen Lenden kreisen, was mir ein leises Keuchen entlockte. Kaum hatte ich den ersten Laut von mir gegeben, erhob er sich erneut, öffnete den Knopf seiner Hose und kniete sich diesmal so über mich, dass ich – mit etwas Anstrengung – den Reißverschluss mit den Zähnen fassen und aufziehen konnte. Mehr tat ich nicht, ich hatte aus meinen Fehlern gelernt. ~+~ Schwarze Göttin lass mich dein Opfertier sein Mach was du willst mit mir Ich werd dir alles verzeihen — heut Nacht ~+~ Er rutschte wieder tiefer, hielt an, als sein Gesicht über meinem war und küsste mich. Endlich! Es war ein grober Kuss, nur Gier und Kälte in ihm. Aber doch sehnte ich mich jeden Abend, wenn er mich wieder mit seinen leeren Augen dazu brachte, ihm zu folgen, nach diesem einen Kuss. Dem einzigen, den er mir heut nach gönnen würde. Nur einmal ließ er mich diese weichen Lippen kosten, die viel zu warm waren für das erkaltete Herz, das in ihrem Besitzer schlug. Ein Schauer jagte meinen Rücken hinab, als eben diese Lippen sich auf mein Brustbein legten, die Zunge zwischen ihnen hervorbrach und eine feuchte Linie bis zu meiner Kehle zog. Sein Atem ließ mich zittern, als er über die feuchte Haut strich und angenehme Kältewellen durch meinen Körper schickte, bis die Lippen wieder auf mein Brustbein trafen, sich dieses Mal ihren Weg abwärts suchten. Über angespannte Bauchmuskeln, die Finger provozierend, reizend, meine Seiten entlang gleiten lassend. Von außen drang nur Kälte auf mich ein, als er mir langsam, mit aller Zeit der Welt, die Hose auszog, doch mein Inneres kochte. Ich begehrte ihn so sehr, diese Augen hatten mich verschlungen, schon bevor sie ihr Feuer verloren, nur noch in dumpfem Braun die Welt anklagten für den Verlust seines Geliebten. Ich wollte ihn berühren, zerrte an meinen Fesseln, riss die Arme nach vorne, doch der Knoten saß fest. Ich hatte keine Chance, mich zu befreien, keine Chance, ihn zu berühren, den leichten Schweißfilm auf der weichen Haut zu verwischen, der in einer Weile dort sein würde. Er machte mich wahnsinnig. Ich wollte ihn berühren, wollte ihm Lust und Nähe schenken, Wärme geben, doch alles, was er zuließ, war ein Kuss. Dieser eine verdammte Kuss, der mir genug und doch viel zu wenig war für den Anblick, den er mir gerade bot. ~+~ Küss mich schwarze Witwe Hab kein Mitleid mit mir heut Nacht Friss mich schwarze Witwe Komm spür mich Ich will dich berühren ~+~ Seine Hand strich langsam - reizend - mein Bein hinauf, während seine Lippen über meine Bauchmuskeln glitten, ihren Weg zu meinen Brustwarzen fanden und mir Lustschauer um Lustschauer durch den Körper jagten. Seine Hand war an meiner Hüfte angekommen, stützte sich darauf, während er selbst den Kopf hob, mit einer schwungvollen, fast schon verspielten und doch vollkommen unbewusst durchgeführten Bewegung seine blonden Haare aus dem Gesicht schleuderte und mich mit in den Nacken gelegtem Kopf ansah. Die verschleierten Augen sahen mich ausdruckslos an, die verführenden Lippen öffneten sich leicht und ein einzelnes, kleines Wort entwich ihnen und sorgte dafür, dass sich alles in mir verkrampfte. „Seto“ Er sah mich nicht mehr, sah nur noch den, den er sich zu sehen wünschte. Wie jedes Mal. Und jedes Mal ließ ich wieder zu, dass er mir ein weiteres Stück meiner Selbst nahm und auf ewig zerstörte. Warum hatte ich mich nur in jemanden verliebt, dessen Herz mir nie gehören würde? Weiter kam ich mit meinen Gedanken nicht, er hatte sich wieder hinabgebeugt und zwang mich zu einem lauten Aufstöhnen, als er mich endlich dort berührte, wo ich es am sehnlichsten wünschte. Heiß brannten seine Lippen auf meinen Lenden, weiches Fleisch auf hartem, eine vorwitzige Zunge, die vordrang, Gebiet erkundete und wieder verschwand und mein bisherig schweres Atmen und Keuchen in Stöhnen verwandelte. Schmale Finger an meinen Seiten ließen mir keine Sekunde Pause, steigerten meine Lust, mein Verlangen, und ließen mich stärker an den Fesseln reißen, sodass das Gewebe schon unangenehm in meine Handgelenke schnitt. Immer wieder, immer schneller wich mir sein Name über die Lippen, als könnte ich ihn dadurch irgendwie erreichen, sein Herz berühren. Doch er zeigte sich in keiner Weise beeindruckt, unterbrach sein Tun nicht einmal, bis ich ihm mit einem leisen Aufschrei mein Becken entgegen drückte und schwer keuchend zurück in die Matratze sank. „Joey...“flüsterte ich leise, doch der Angesprochene richtete sich lediglich wieder auf, leckte sich mit der Zunge die sichtbaren Überreste meines Orgasmusses von den Lippen und strich sich mit der Linken die Haare aus dem Gesicht, während sich die Rechte bereits wieder auf Wanderschaft begab. ~+~ Schwarze Witwe reiß mir das Herz aus der Brust Beug dich in meinen Schoß Lass mich krepieren vor Lust — heut Nacht ~+~ Mit ausdruckslosen Augen blickte er mich an, während seine Finger über meinen Bauch tanzten und kleine elektrische Impulse an mein Hirn sandten, die mich wieder nicht zur Ruhe kommen ließen. Wie konnte ein Mann nur so lasziv aussehen? Mir schossen Bilder von vergangenen Tagen durch den Kopf, als ich in diese leeren Augen blickte. Bilder von Zeiten, in denen sie noch leuchteten, strahlten in dem Glück, das er fühlte und in vollen Zügen auskostete. Zeiten an der Seite eines Anderen. Zeiten, in denen er unbeschwert lachen konnte. Zeiten, in denen ich mein Herz an ihn verlor. Damals hatte ich noch gehofft, ihn irgendwann mein Eigen nennen zu dürfen, doch mit seinem Liebsten war auch das unschuldige Lachen verschwunden. Er war vergeben. Vergeben an einen Toten. Und doch genoss ich die Nächte zwischen Lust und Schmerz, zwischen Leben und Tod. Lust in meinen Gliedern, Schmerz in meinem Herzen, Leben in seinen Handlungen, Tod in seinen Augen. Doch auch diese Augen hatten mich gefangen. Auf ihre Art. Sie weckten meinen Beschützerinstinkt. Darum gab ich mich ihm hin, auch wenn es mich zerbrach. Denn ich wusste, würde er nicht mich haben, würde er zu einem Anderen gehen. Und ich wollte ihn nicht noch einmal verlieren. Nicht auch noch ihn. Wieder diese Augen! Viel zu dicht. Und doch nicht dicht genug. „Mach mich los!“, verlangte ich, doch bekam ich genau die Antwort, die ich erwartet hatte. Ein monotones „Nein.“, während er sich unglaublich elegant – als wäre er nicht von dieser Welt - an meinem Körper hinabgleiten ließ. „Küss mich.“ Meine Stimme war einem Flehen gleich, als er sich über meine Hüfte kniete und langsam tiefer sinken ließ, mir ein Stöhnen entlockte, als er mich eng umfing. „Nein.“ Ein helles Aufstöhnen folgte dem kleinen Wort, schenkte ihm trotzdem nicht das kleinste Bisschen Leben, ließ es kalt und unnahbar klingen, wie es seine Lippen verlassen hatte. Eine Hand lag auf meinem Bauch, bewegte sich über meine Haut, als er langsam anfing, sich zu bewegen, und ließ mein zwischendurch abgeklungenes Keuchen wieder lauter werden, verdrängte nun jeglichen Gedanken. Und wie jedes Mal, bevor ich mich fallen ließ, galt mein letzter Gedanke dem Mann, der Joeys Herz mit in den Tod genommen hatte. Klagte ihn an, dass er dem Mann, der nun nie Mein sein würde, so etwas angetan hatte, immer noch antat. ~+~ Keine Rettung Ich trag dein Gift schon in mir All meine Lebenskraft versinkt im Abgrund der Gier — heut Nacht ~+~ ___________________________________________________________________________ Ich hoffe, ich habe mich nicht komplett in der Stimmung vergriffen und es hat genug Eindruck hinterlassen, um einen Kommentar wert zu sein. Ich will nicht viele Worte zu der Story machen, jeder sollte sich seine eigenen Gedanken dazu machen, nur eines würde mich interessieren: Wessen Sicht ist das? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)