Beautiful Disaster von shiroi ================================================================================ Kapitel 6: ----------- @Nimrodel: Wie es bei Yohji und Brad gelaufen ist, kannst du jetzt - zumindest im Ansatz - lesen! ^_~ Achtung: Bad Language (ein bisschen.. ;)) 6. Yohji saß währenddessen zu Hause, wartete auf seinen Geliebten und seine Laune wurde mit jeder Minute schlechter. Seine Nacht mit Brad war nicht das gewesen, was er erwartet hatte - was sie beide erwartet hatten. Es war Sex, sie waren befriedigt, aber das übliche Hochgefühl dabei und danach hatte gefehlt. Vermutlich waren die Erwartungen einfach zu hoch gewesen. Aber als er dann zu Hause ankam, Ken nicht zu Hause war und er ihn auch nicht erreichen konnte, war die Enttäuschung noch größer, denn anscheinend amüsierte sich sein Freund prächtig. Als Ken am Nachmittag nach Hause kam, saß Yohji gerade in der Küche und starrte in seinen schwarzen Kaffee. Durch das Klappen der Tür aus seinen Gedanken gerissen, sprang er auf und lief zur Tür. Diese wurde gerade von einem ziemlich müden Fußballer geschlossen. "Na.. auch wieder da?", kam es kühl und mit unterdrückter Wut von Yohji. Ganz automatisch zog Ken den Kopf ein. Nanu, was ging denn jetzt ab? Vorsichtig schielte er durch die Strähnen, die ihm über die Augen fielen, zu Yohji auf. "Hi, auch nett, dich zu sehen!", konterte er ein wenig genervter als beabsichtigt. "Fauch mich nicht an, das Ganze war deine Idee!", schnappte er noch und wollte sich damit an dem Älteren vorbeischieben. Schlagartig nahm die Sehnsucht nach dem Telepathen wieder zu, nach der Geborgenheit, die er bei ihm gespürt hatte; seine Kleidung, seine Haut, alles roch noch nach dem Anderen. Okay.. DAS war nicht beabsichtigt gewesen mit dieser verdammten Vereinbarung. Eigentlich sollte er, Yohji, eine Wahnsinnsnacht haben. Dass Ken anscheinend viel mehr Spaß gehabt hatte, passte ihm so gar nicht. "Ja, richtig, es war meine Idee. Aber es war die Sprache von einem Abend und nicht von einer Nacht samt Frühstück und Mittag." Er wusste, dass er Ken unrecht tat, denn schließlich hatte er ihn selbst dazu überredet, aber in seiner Wut und Enttäuschung wollte er das einfach nicht sehen. Zudem schmerzte es ihn mehr, als er gedacht hätte, wenn er sich nur vorstellte, was dieser blöde Telepath alles mit seinem Freund angestellt hatte. Ken verzog unwillig das Gesicht und zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Hm. Du hast mir gesagt, dass ich bestimmt viel Spaß mit Schuldig haben könnte. Tut mir leid, dass ich dich beim Wort genommen habe." Ken war durchaus klar, dass Yohji nie im Leben davon ausgegangen war, dass er mit dem Schwarz eine Sexorgie feiern würde, wie er es getan hatte. Und noch viel weniger hatte der Ältere wohl geahnt, was sonst noch passieren könnte - was passiert war. Er lächelte verträumt. Dass er sich innerhalb eines Abends haltlos in den Schwarz verlieben würde, damit hatte er selbst niemals gerechnet. Dann schob er diese Überlegungen weit von sich und sah Yohji wieder an. "Lässt du mich bitte durch? Ich bin müde und will ins Bett." Dieses Lächeln gefiel Yohji gar nicht und auch nicht, dass sein Geliebter wohl die ganze Nacht nicht geschlafen hatte. "Ich hatte damit trotzdem nicht mehr als einen Abend gemeint!" Mit einem genervten Schnauben ging Yohji wieder in die Küche, ließ Ken damit einfach so stehen. Er hatte gerade eine extreme Wut in sich; er war wütend auf sich, auf Brad und vor allem auf Schuldig, aber er wollte das eigentlich nicht an seinem Freund auslassen. Ken war froh, zumindest für den Augenblick so einfach davon gekommen zu sein. Er war sich sicher, dass es nicht immer so leicht werden würde. Vor allem, wenn Yohji erst einmal auf die Idee kam, sich für die scheinbar nicht sehr zufriedenstellende Nacht von ihm entschädigen zu lassen... Ken wusste nicht, ob er nochmal mit Yohji schlafen konnte - er bezweifelte es. Aber darüber würde er sich später Gedanken machen. Jetzt wollte er nur schlafen - und von Schuldig träumen. + Ungefähr zur gleichen Zeit wie Ken nach Hause kam, betrat auch Schuldig die Schwarzvilla, gab sich dabei aber keine Mühe leise zu sein. Zu sehr war er damit beschäftigt, die letzte Nacht Revue passieren zu lassen. Jetzt wo der Andere nicht mehr bei ihm war, er sich richtig nach ihm sehnte, wurde ihm erst wirklich bewusst, was diese Wärme in seinem Inneren bedeutete. Immer wieder fragte er sich, wie es möglich war, dass er sich so schnell in diesen Weiß hatte verlieben können? Wo sein Herz doch eigentlich seinem Leader gehörte.. gehört hatte? Auch der Amerikaner wartete schon auf seinen Lover, allerdings versteckte er seinen Missmut weit weniger. "Wo kommst du JETZT her?", knurrte er wütend. "Du hättest längst zu hause sein sollen!" Er baute sich vor dem Deutschen auf und funkelte ihn zornig an. Kurz zuckte der Telepath zusammen, er hatte nicht damit gerechnet, Crawford sofort anzutreffen. Dann jedoch zog er die Augenbrauen zusammen und sah dem Älteren ins Gesicht. "Was soll die Frage? Du weißt doch genau, wo ich war. Und seit wann schreibst DU mir vor, wann ich zu Hause sein soll?" Das wütende Gesicht des Anderen machte ihm keine Angst, schließlich war es dessen Idee gewesen, so musste auch er mit den Konsequenzen klar kommen. Brad schnaubte abfällig. "Hab ich dir vielleicht befohlen, gleich einen halben Urlaub mit dem Weiß zu machen?", giftete er empört. "Du solltest einen Abend mit ihm verbringen! ABEND! Es ist drei Nachmittag! Also, was soll das?" Eine kleine Ader an seiner Schläfe begann verdächtig zu zucken "Komm mal wieder runter.." Müde strich sich der Deutsche über die Augen. "Du hast mir befohlen - was schon zu viel war - ihn zu ficken und das hab ich gemacht. Über die Zeit hast du kein Wort verloren. Also krieg dich wieder ein." Schuldig versuchte sich an seinem Leader vorbei zuschieben. Aber genau das ließ der Amerikaner nicht zu. Für ihn war das Thema noch nicht vom Tisch. "Hab ich etwa gesagt, du sollst ihn die ganze Nacht und den halben Tag ficken? Verdammt noch mal, du _wolltest_ ihn doch nicht mal ficken! Wieso jetzt auf einmal doch?" Es wurmte ihn unendlich, dass Schuldig, der zu diesem Treffen hatte gezwungen werden müssen, anscheinend mehr davon gehabt hatte als er selbst. "Und wieso sollte ich es nicht tun? Sei doch froh, dass ich das gemacht habe, was du gesagt hast. Sonst beschwerst du dich doch darüber, wenn ich nicht nach deiner Pfeife tanze." Schuldig hatte keine Lust über das Warum zu reden, denn das würde nur noch mehr Probleme geben. "Es hat sich halt so ergeben. Was nervt dich daran so?" Und plötzlich ging ihm ein Licht auf. "Sag bloß, dein Schäferstündchen mit dem Schnüffler war ein Reinfall?" Er musste sich ein eindeutiges Grinsen verkneifen Das war ein direkter Treffer ins Schwarze. Brad zog ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Gleich darauf hellte sich seine Miene allerdings wieder auf. "Ja, war es", gab er zu. "Es war zwar schön, aber nicht das gleiche wie mit dir." Damit trat er noch näher zu seinen Lover und strich ihm mit dem Zeigefinger über die Brust und den Bauch. "Aber jetzt bist du ja wieder da", grinste er dreckig. Schuldig würde schon wissen, was er meinte. Schuldig zog eine Augenbraue nach oben, na das war ja mal ein Kompliment, auch wenn er sich darüber nicht freuen konnte. Genau so wenig wie über die Berührung, die er gerade spürte. "Würdest du mich bitte durchlassen? Ich bin hundemüde.." Auf den Satz von Brad ging er gar nicht erst ein. Dem Älteren stand im wahrsten Sinn des Wortes der Mund offen. Er trat zur Seite, sein Blick brannte sich aber wütend in Schuldigs Rücken. Sonst war es auch noch nie ein Problem für Schuldig gewesen, wenn er müde war... Außerdem folgerte Brad daraus, dass der Telepath die ganze Zeit nicht zum schlafen gekommen war. Er ballte seine Hände zu Fäusten und ermahnte sich selbst, ruhig zu bleiben. Er wollte einfach nicht glauben, dass der Deutsche die ganze Nacht mit dem Weiß... Nein, bestimmt waren die beiden nach einer ausgedehnten Clubtour erst in irgendeiner Absteige gelandet - in den frühen Morgenstunden. Oder sogar erst am Vormittag, denn sonst wäre Schuldig sicher schon eher zu hause gewesen. Eine Runde Sex dauerte schließlich nicht Stunden. Der Telepath ging langsam an Crawford vorbei und stieg die Treppe zu seinem Zimmer nach oben. Er war wirklich todmüde, schließlich waren Ken und er nicht wirklich zum schlafen gekommen, nur kurz waren sie eingedöst, bevor sie sich von einander getrennt hatte. Er spürte den Blick in seinem Rücken, reagierte aber nicht darauf, wollte sich weitere Standpauken ersparen. + Erst am nächsten Morgen kam Ken wieder aus seinem Zimmer. Er hatte gut und fest geschlafen und fühlte sich nach dem Wochenende wunderbar entspannt und zufrieden. Schweren Herzens hatte er sich geduscht und damit Schuldigs Geruch von seiner Haut gewaschen, bevor er in die Küche ging, um zu frühstücken. Als er sich auf seinen Platz setzte, verzog er kurz das Gesicht. Okay, sitzen konnte er für die nächste Zeit komplett knicken - kein Wunder, so oft wie er mit dem Schwarz geschlafen hatte. Außerdem hatte er sich vorsichtshalber ein Halstuch umgebunden, immerhin hatte sich Schuldig einige Male ziemlich ausgetobt, so dass Kens Hals mehrere Knutschflecken und Bissmale aufwies. Bei dem Gedanken daran grinste der Fußballer glücklich. Nur ein paar Minuten später kam ein unausgeschlafener Yohji ebenfalls in die Küche. Er hatte es sich verkniffen, gestern noch einmal zu Ken zu gehen, schlafen hatte er aber auch nicht können. Ständig war das Bild von seinem Freund und dem Telepathen vor seinem inneren Auge aufgetaucht. Müde schlurfte er erst mal zur Kaffeemaschine und murmelte ein "Morgen" in Kens Richtung. Als er den Kaffee angesetzt hatte, drehte er sich um und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte. Sein Blick ging nachdenklich zu dem Fußballer und blieb an dem Halstuch hängen. Etwas, was der Jüngere so gut wie nie trug. "Schuldig muss ja ziemlich wild gewesen sein..", meinte er zerknirscht. Unwillkürlich rutschte Ken "Und ob!" heraus. "Na, ging schon", verbesserte er sich schnell und hoffte dabei, dass er seine Miene besser im Griff hatte als sein Mundwerk. Ungemütlich rutschte er auf dem Stuhl herum und zischte dabei leise auf. Nein, das ging so nicht... Ken schnappte sich seine Tasse, stand auf und lehnte sich gegen den Kühlschrank. Das war eindeutig besser... Yohjis Blick verfinsterte sich. "Dafür, dass du erst gar nicht begeistert von der Sache warst, scheinst du ja VIEL Spaß gehabt zu haben." Dass Ken nicht mal mehr sitzen konnte, puschte seine Wut noch mehr nach oben. Er ballte die Hände zu Fäusten, riss sich aber so gut wie möglich zusammen. Der Braunhaarige senkte seinen Blick in die Tasse, die er in den Händen hielt, und biss sich auf die Lippe. Was sollte er darauf antworten? Lügen konnte er nicht, Yohji kannte ihn viel zu gut, jede größere Unwahrheit hätte er sofort erkannt. Aber vielleicht kam er mit der Halbwahrheit durch... "Es war besser, als ich erwartet hatte", nuschelte er seiner Tasse zu. Sein Herz schrie bei dem Gedanken, die traumhafte Nacht mit seinem wundervollen Schatz so zu verleugnen. Aber so lautete ihr Deal und Ken wollte weder Schuldig noch sich selbst in unnötige Schwierigkeiten bringen. "Tzz.." Zähneknirschend drehte sich der Blonde um und holte sich eine Tasse aus dem Schrank, schenkte sich etwas vom Kaffee ein. Dann wandte er sich wieder dem Anderen zu. "Aber war es nötig, das ganze bis auf nächsten Tag auszuweiten? Der Schwarz hat dir wohl das Hirn rausgevögelt, hm?" Seine Worte tropften nur so vor Sarkasmus, der den Schmerz in seinem Inneren betäuben sollte. Ruckartig hob Ken den Kopf und starrte seinen Freund... Exfreund an. "Was hast du für ein Problem, Yohji? Du warst doch derjenige, der unbedingt mit einem Schwarz vögeln wollte. Hat Oracle es dir nicht richtig besorgt? Ja, ich hab mit Schuldig geschlafen! Na und? Das war es doch, was du wolltest! Es ist doch nicht meine Schuld, dass deine Nacht nicht so lange gedauert hat!" Wütend blitzte der Ex-Detektiv sein Gegenüber an. "Nein, ich wollte, dass du dich mit ihm triffst, vielleicht mit ihm schläfst - aber nicht, dass du dir von dem Typen den Arsch wundficken lässt und erst sonst wann nach Hause kommst! Und die Qualität meiner Nacht hat damit rein gar nichts zu tun!" Gegen Ende hin wurde er immer lauter. "Woher soll ich denn wissen, dass du nicht das gleiche getan hast?", konterte Ken ebenso laut. "Oder meinst du vielleicht, dass mir der Gedanke gefallen hat, dass du für den Schwarz die Beine breit machst und mich dafür opferst? Beschwer dich jetzt nicht, dass ich auch versucht habe, ein wenig Spaß zu haben!" Das war zwar längst nicht alles und auch nicht mehr aktuell, aber das war Ken gerade egal. Mit zwei großen Schritten war er bei Ken und stand dicht vor ihm. "Weil ich mich an meine Versprechen halte - und ich hab dir versprochen, das es nur ein ABEND sein würde.", zischte er wütend und fixierte den Jüngern mit den Augen. "Und wenn es dir so schwer gefallen ist, wieso hast du dann überhaupt erst zugesagt? Oder bist überhaupt hingegangen?“ "Was hättest du denn gemacht, wenn ich nicht mitgespielt hätte? Du hättest auf jeden Fall mit Crawford rumgefickt! DU hast mich mit Schuldig verkuppelt, um dir Brads Schwanz in den Arsch schieben zu können! Also halt den Mund, weil ich auch eine schöne Nacht hatte!" Ken erwiderte den bösen Blick mit zornfunkelnden Augen und biss sich auf die Zunge, um nicht noch viel mehr zu sagen. Er bebte vor Wut. Auch Yohjis Hände zitterten vor unterdrückten Gefühlen. "Glaubst du wirklich, ich hätte dich betrogen? Niemals! Wenn du Nein gesagt hättest, hätte ich das ganze abgeblasen. Warum, glaubst du, hätte ich dich sonst gefragt? Ich hätte mich schließlich auch so vögeln lassen können, ohne dich einzuweihen." Dass er sicher nicht locker gelassen und Ken solange bedrängt hätte, bis dieser zustimmte, ließ er eben mal außen vor - schließlich ging es hier um Prinzipien. "Mir geht es auch gar nicht darum, dass du Spaß gehabt hast.. Sondern darum wie lange und vor allem wie oft!" Ken lachte verächtlich. "Das glaubst du doch selber nicht! Du hast mich gefragt, damit du kein schlechtes Gewissen haben brauchst, sonst nichts!" Abschätzend sah er den Anderen an und zog eine Augenbraue nach oben. "Wie lange und wie oft? DAS willst du nicht wirklich wissen, Yohji." Er hatte bei fünf das zählen aufgehört... Allerdings kribbelte bei der Erinnerung sein Magen schon wieder aufgeregt. "Du scheinst ein ziemlich schlechtes Bild von deinem Freund zu haben. Hab ich dir jemals Anlass dazu gegeben, so über mich zu denken?" Irgendwie war er enttäuscht, dass Ken tatsächlich glaubte, er würde ihn eiskalt hintergehen. "Natürlich will ich nicht wissen, wie oft und wie lange! Ich meinte, dass es eindeutig zu weit gegangen ist, was du da veranstaltest hast!" Außerdem machte es Yohji zu schaffen, dass sein Geliebter mehr Spaß mit einem anderen hatte als mit ihm. Er konnte sich nicht wirklich daran erinnern, dass sie jemals mehr als zwei mal hinter einander Sex gehabt hatten. Ken zog einen Schmollmund. Es war schon klar, dass Yohji der Meinung war, er sei zu weit gegangen. Wenn er ehrlich war, musste er ihm ja auch zustimmen. Es war von einem Abend die Rede gewesen, nicht davon, sich Hals über Kopf in Schuldig zu verlieben. "Tut mir leid, wenn du jetzt enttäuscht bist", meinte er, man merkte aber, dass ihm so rein gar nichts leid tat. "Was erwartest du von mir? Dass ich mich dafür entschuldige, weil ich das beste draus machen wollte?" Was sollte er darauf jetzt antworten? Yohji wollte keine Entschuldigung, nicht wirklich jedenfalls. Immerhin war er nur angepisst, dass Ken das ganze so übertrieben hatte, von den Gefühlen, die da noch im Spiel waren, wusste er ja nichts. "Nein, dafür will ich keine Entschuldigung - warum auch? Es war schließlich das, was ich von dir wollte. Aber erklär mir, warum zur Hölle du die ganze Nacht durchvögeln musstest? Bekommst du nicht genug von mir?" Der verletzte Stolz sprach aus ihm, mehr nicht. Ken fühlte, wie ihm das Blut ins Gesicht stieg und seine Wangen färbte. "Nein... es hat mir doch immer gereicht", murmelte er. Wie sollte er sagen, dass es eine Offenbarung gewesen war, mit dem zärtlichen und liebevollen Telepathen zu schlafen - von ihm wortwörtlich geliebt zu werden? Wie sollte er sagen, dass er nicht genug bekommen hatte, weil er sich verliebt hatte? "Und jetzt nicht mehr, nachdem du mit diesem Typen geschlafen hast?" Irgendwie klang Kens Antwort verdächtig danach und mit einmal lief es Yohji eiskalt über den Rücken. Was, wenn der Jüngere plötzlich etwas für den schwarzen Telepathen empfand? Er trat einen Schritt zurück und musterte Ken genau. Bedrückt ließ Ken den Kopf hängen. Er wusste, wie seine Antwort lauten würde, gäbe es die Abmachung zwischen ihm und Schuldig nicht. "Doch, natürlich", brachte er stockend über die Lippen und hatte dabei fast Tränen in den Augen. Er wollte doch nicht mehr mit dem Älteren ins Bett, sein ganzes Wesen sehnte sich nur noch nach Schuldig. Auch wenn die Antwort nicht wirklich überzeugend klang, fiel Yohji trotzdem ein Stein vom Herzen. Er wollte sich nicht mehr weiter streiten, hatte ihm der letzte Gedanke doch einen ziemlichen Schock verpasst. So strich er Ken zärtlich über die Wange. "Dann ist ja gut.." Bei der Berührung zuckte Ken ungewollt zusammen und musste sich mächtig zusammen nehmen, um nicht Yohjis Hand auszuweichen. Er hatte eine Ahnung, dass da noch einiges auf ihn zu kommen würde. Statt die Zärtlichkeit zu erwidern, hob er seine Tasse und nahm einen großen Schluck. Im Moment konnte er den Älteren nicht ansehen - und wollte es auch gar nicht. Leise seufzend zog der Blonde seine Hand zurück und betrachtete seinen Freund noch mal kurz. Dann drehte er sich weg und ging zur Spüle und schüttete den Kaffee weg, der inzwischen nur noch lauwarm war. "Wir sehen uns später." Damit verließ er die Küche und ging nachdenklich wieder in sein Zimmer. ~*~tbc~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)