Another Chance II von SerinaCorvus (The War within) ================================================================================ Kapitel 22: 22 -------------- 22 Serina hatte ihren freien Tag, doch anstatt ihn zu genießen flohte sie zu Remus, um im Hauptquartier des Phönixordens nach dem Rechten zu sehen. Als sie aus dem Kamin trat, sah sie vier Leute um den Esstisch herum sitzen. Benjy Fenwick und Peter Pettigrew lachten über etwas, dass Caradoc Dearborn gerade gesagt hatte. Die letzte Person, eine junge, stämmige Frau mit hellbraunen Haaren, kannte sie nicht. „Soll ich dir mal sagen, wie du einen Mann auf dich aufmerksam machst, Emmy?“ Benjy sah die unbekannte Frau an, die grinsend nickte. „Wir Männer sind einfach gestickt, Em. Du muss einfach nur Anwesend sein, lächeln und wenn du auch noch was zu essen dabei hast, hast du schon gewonnen!“ Serina prustete los. „Sprich du nur von dir, Ben! Es sind nicht alle Männer verfressene Schürzenjäger!“ sagte sie und ging auf die Vier zu. „Stimmt, Manche sind auch nur verfressen, so wie Padfoot, oder?“ Peter begrüßte sie mit einem Grinsen. „Hör mir bloß auf, Peter. Was dieser Mann zu sich nimmt ist echt nicht mehr normal. Eines Tages wird er aufgehen wie ein Hefekloss, das schwör ich euch!“ „Hey, Rina!“ Caradoc zog einen weiteren Stuhl heran, damit sie sich setzten konnte. „Du kennst Emmy noch nicht, oder?“ Serina schüttelte den Kopf. „Ich bin Emmeline Vance und unsagbar froh, nicht das einzige weibliche Wesen im Orden zu sein!“ Sie lachte und war Serina auf Anhieb sympathisch. „Ich kann dich gut verstehen. Ist bei diesen Kerlen ja auch kein Wunder! Ich bin übrigens Serina.“ „Moodys Tochter, richtig? Ich hab schon Einiges von dir gehört.“ „Sie ist unsere Barbie, weil sie so klein und niedlich ist!“ lachte Caradoc, was ihm einen finsteren Blick der jungen Frau einbrachte. „Also … erstens bin ich ganz sicher keine Barbie. Die haben nämlich niemals so viele blaue Flecken wie ich immer und Zweitens, mein Lieber, darf nur Kingsley mich mit solchen Spitznamen versehen. Der hat sich das nämlich hart erarbeitet!“ Benjy stieß seinen Freund an. „Ich würde aufpassen, was ich sage, Doc. Denk daran, wie Kings ausgesehen hat!“ Caradoc hob abwehrend die Hände und lachte. Serina sah sich suchend um. „Wo stecken eigentlich die Hausbesitzer?“ „Dorcas hat die Nachtschicht im Mungos und Moony mit Elphias unterwegs.“ sagte Peter und die junge Aurorin sah ihn verwundert an. „Mit wem?“ „Elphias Doge. Ein alter Schulfreund von Dumbledore, den der Professor auch in den Orden geholt hat. Die Beiden wollen versuchen, etwas mehr über Voldemorts Vergangenheit heraus zu bekommen.“ erklärte Caradoc und Peter nickte. „Genau. Und wir gehen unsere Unterlagen noch mal durch, in der Hoffnung, irgend etwas Interessantes zu finden.“ „Na dann, schon was gefunden?“ Emmeline schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Wobei, wusstest du, dass Voldemort gar kein Reinblüter ist?“ „Ist nicht dein Ernst?“ Serina beugte sich über den Tisch und warf einen Blick in die Akte, die vor Emmeline lag. „Doch! Sein Vater war ein Muggel. Ich wette, dass wissen seine Anhänger nicht einmal.“ „Na, stolz ist er da bestimmt nicht drauf!“ sagte Benjy. „Ach, Peter? Du willst nicht zufällig in die Küche gehen, oder?“ „Hatte ich nicht vor, wieso?“ „Dann hättest du mir ein Butterbier mitbringen können! Aber gut, dann muss ich halt selber gehen.“ Benjy erhob sich und machte sich auf den Weg. „Ähm, Ben?“ rief Peter, als der Auror in der Küche verschwunden war. „Wenn du schon mal da bist, kannst du mir aber eins mitbringen!“ Benjy streckte seinen Kopf durch den Türeingang und sah ihn an. „Sag mal, willst du mich veräppeln?“ „Hey, du bist Auror, ich nur ein armer Bürohengst, da würde ich mir das doch nie erlauben!“ Benjy schüttelte den Kopf. „Ok, will noch einer eins?“ Serina, Caradoc und Emmeline hoben gleichzeitig ihre Hände. „Wenn ihr alle was trinken wollt, warum seid ihr dann nicht selber gegangen?“ Die Vier sahen sich und lachten. „Warum sollten wir, Ben? Du läufst wieder humpelfrei, damit ist deine Schonzeit vorbei!“ Er zwinkerte dem Auror zu, der mit rotem Kopf wieder in der Küche verschwand. --- --- --- Severus Snape zuckte fast unmerklich zusammen, als er den Neuankömmling aus dem Kamin treten sah. Er kannte ihn natürlich, Lucius hatte ihm bereits von dem Werwolf erzählt, aber dennoch empfand er die Gegenwart Fenrir Greybacks alles andere als angenehm. Der Werwolf war größer als er. Sein Umhang spannte sich über seinen massigen Schultern und verfilzte Haare hingen ihm ins Gesicht. Er hatte lange, spitz zulaufende gelbe Fingernägel und ihn umgab ein Geruch von Blut und modriger Erde, als ob er die letzten Nächte im Wald verbracht hätte. „Mein Lord.“ Er sprach mit einer tiefen, heiseren Stimme und wand sich Voldemort zu, der ihn bereits erwartet hatte. „Angst, Severus?“ flüsterte Bellatrix ihm ins Ohr und Snape schüttelte leicht den Kopf. „Ich verstehe nicht, dass etwas wie er zu uns gehören soll!“ Bellatrix lachte leise. „Nun, manchmal ist es effektiver, ihn zu schicken, denkst du nicht? Allein seine Anwesenheit erstickt jeglichen Widerspruch im Ansatz!“ „Warst du erfolgreich, Greyback?“ Voldemort musterte den Werwolf, der seine Lippen zu einem Grinsen verzog. „Sag schon, was hat Karkaroff geantwortet?“ „Er wird kommen und sich uns anschließen.“ „Igor hat meine Eulen ignoriert, aber du hast ihn überredet?“ fragte Lucius und er hielt dem eisigen Blick stand, den Fenrir ihm zuwarf. Der Werwolf ging langsam auf ihn zu und streckte seine geballte Hand aus. „Ich kann sehr überzeugend sein, Malfoy.“ knurrte er und ließ etwas in die Hand des blonden Todessers fallen. Lucius verzog angewidert das Gesicht, als er zwei blutige Zähne erblickte. „Ein Andenken.“ grinste Greyback und Malfoy warf sie in den Kamin. „Genug!“ erklang Voldemorts Stimme und die Versammelten sahen ihn an. „Ihr wisst, was ihr zu tun habt!“ Er ließ seinen Blick über die Todesser gleiten, die gehorsam nickten. „Dann geht jetzt. Und findet das Medaillon!“ --- --- --- „Das Essen war köstlich, Mrs McKinnon!“ sagte Fabian und strich sich genüsslich über den Bauch. Er hatte das Gefühl, jeden Moment zu Platzen. Marlenes Mutter lachte. „Danke, dass hört man gerne. Briton? Hilft du mir bitte, den Tisch abzuräumen?“ sie sah ihren Sohn an, der die Augen verdrehte. „Kann Lene das nicht machen?“ „Beweg dich, Brüderchen. Es schadet dir gar nicht, mal mit im Haushalt anzufassen!“ „Weiberkram!“ murmelte der Junge und Fabian grinste. „Ich sollte ihn vielleicht mal mit in die Zentrale nehmen und eine Stunde bei Rina lassen. Die kann ihm zeigen, was Weiberkram ist! Was macht dein Bruder eigentlich hier? Müsste er nicht in Hogwarts sein?“ Marlene sah sich um, ob ihr Bruder in Hörweite war, doch von Briton war nichts zu sehen. „Er ist ein Squip und kann nicht ein bisschen zaubern. Darum haben Mum und Dad beschlossen, ihn nicht dorthin zu schicken. Er geht auf eine normale Muggelschule.“ Rupert McKinnon, Marlenes Vater, nickte und erhob sich von dem Esstisch. „Lasst uns ins Wohnzimmer gehen. Wie ich Leanne kenne, wird sie gleich mit frischem Kaffee ankommen.“ Marlene und ihr Freund folgten ihm und sie ließen sich auf dem Sofa nieder. „Ist bestimmt nicht einfach für ihn, in einer Zaubererfamilie zu leben, oder?“ Rupert schüttelte den Kopf. „Nein, gewiss nicht. Wahrscheinlich ist er darum auch immer ein wenig aufmüpfig und Leanne und ich lassen ihm viel zu viel durchgehen.“ Leanne kam mit einem Tablett in das Wohnzimmer und stellte jedem eine dampfende Tasse Kaffee auf den Tisch. „Briton ist in sein Zimmer gegangen. Er fühlt sich in Gegenwart anderer Zauberer immer etwas … unwohl.“ Der junge Auror nickte. „Verständlich, Mrs McKinnon. Marlene hat es mir erzählt.“ „Mum? Hast du mittlerweile über das nachgedacht, was ich dir gesagt habe?“ Marlene sah ihre Mutter fragend an, die sich seufzend setzte. „Hat sie.“ sagte Rupert und drückte die Hand seiner Frau. „Es ist ihr zwar nicht leicht gefallen, aber in Anbetracht der momentanen Lage wird deine Mutter sich von ihrem Sammlerstücken trennen!“ Fabian blickte sie überrascht an. „Sie sammeln magische Gegenstände?“ Leanne nickte. „Ja, schon lange. Aber Lene hat ja Recht. Ich werde sie Morgen in die Winkelgasse bringen und sehen, dass ich sie loswerde. Auch wenn sie jetzt sicher nur noch einen Bruchteil dessen Wert sind, was sie einmal gekostet haben!“ „Ich kann Lene nur zustimmen. Es ist sehr riskant an diesen Sachen fest zuhalten. Geld sollte Ihnen da im Moment ziemlich egal sein.“ „Siehst du, Mum! Sogar Fabi sagt dass, und er muss es wissen! Ich werde jedenfalls erst wieder beruhigt schlafen können, wenn deine Sachen alle aus dem Haus sind!“ Leanne McKinnon seufzte. „Morgen früh, versprochen, Kind!“ --- --- --- Im Hauptquartier war es leerer geworden. Benjy und Emmeline waren nach Hause gefloht und Caradoc musste seinen Dienst in der Mysterienabteilung antreten. Peter betrachtete das große Plakat, dass er neben der Landkarte an die Wand im Hauptquartier aufgehängt hatte, und drehte sich zu Serina um. „Schniefelus?“ Serina sah von der Akte auf ihrem Schoß auf. „Hm, ich weiß nicht. Mach mal ein Fragezeichen, solange wir nicht sicher sind.“ Sie listeten gerade alle Namen auf, die ihnen einfielen und denen sie eine Verbindung zu Voldemort zutrauten. „Viele haben wir ja noch nicht.“ sagte der junge Mann. „Was denkst du ist mit Malfoy?“ Serina lachte. „Auf jeden Fall! Wenn der kein Todesser ist will ich keine Aurorin mehr sein!“ Peter grinste und kreiste den Namen des ehemaligen Slytherin ein, als sich die Flammen des Kamins grün färbten und Sirius das Hauptquartier betrat. „Hey, Padfoot!“ begrüßte Peter seinen Freund und Serina sah ihn freudestrahlend an. „Hi! Schön, dass du da bist … Ist was passiert?“ Sie sah seine sorgenvolle Mine und richtete sich auf. „Sirius? Was ist los?“ Der junge Auror setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. Peter legte seinen Stift beiseite und kam zu ihnen herüber. „Padfoot?“ Es ist wegen Lily ...“ sagte er und atmete tief durch. Serinas Augen weiteten sich vor Schreck. „Lily? Oh, mein Gott, was ist mir ihr? Geht … geht es ihr gut?“ Er nickte schwach. „Ja, ihr geht es ... ich weiß nicht. Es sind ihre Eltern! James kam vor zehn Minuten in die Zentrale gestürzt und … Lilys Eltern hatte einen Autounfall. Sie waren wohl auf dem Weg zu ihrer Schwester und die Straße war nass. Auf einer Brücke haben sie die Kontrolle über ihren Wagen verloren und sind durch die Absperrung in einen Fluss gefahren.“ „Mein Gott!“ Serina schlug sich die Hände vor's Gesicht. „James, er … Er sagte, dass er jetzt mit Lily nach Little Whining müsse, und wenn Moody ihm nicht Frei geben würde, dann würde er eben kündigen. Moody hat ihn natürlich gehen lassen, aber ...“ „Ich muss sofort zu ihr!“ Serina sprang von dem Sofa auf, doch Sirius hielt sie kopfschüttelnd zurück. „Sie sind bereits weg, Rina! Er sagte, er wisse noch nicht, wann sie wieder kämen, aber er meldet sich bei uns sobald sie wieder da sind.“ Sie sank neben ihn auf dem Sofa zusammen und Tränen liefen über ihr Gesicht. Peter schloss für einen Moment die Augen. „Arme Lily.“ murmelte er und Sirius nickte bestätigend. „Als ob wir nicht schon genug mit Voldemort zu tun hätte. Muss so was auch noch passieren?“ Er drückte Serina tröstend an sich und hauchte ihr einen Kuss auf das Haar. --- --- --- Briton McKinnon saß auf der Fensterbank in seinem Zimmer und sah in den Nachthimmel hinauf. Er hatte die Musik laut aufgedreht. Dank eines Schallzaubers drang allerdings nicht ein Ton nach draußen, dafür hatten seine Eltern vor langer Zeit gesorgt. Seine Schwester hatten ihren Freund heute das erste Mal mit nach Hause gebracht, obwohl die Beiden schon sehr lange zusammen waren und er glaubte, dass sie es seinetwegen so lange aufgeschoben hatte. Sie schämte sich nicht für ihn, aber sie wollte ihn nicht verletzten. Marlene hatte oft von Fabian gesprochen und insgeheim beneidete Briton ihn. Wie gerne würde er sich einmal auf einen Besen setzten und in den Himmel davon fliegen! Seine Eltern benutzten keine Besen und Marlene hatte bisher immer abgelehnt, ihn einmal mit zunehmen, weil es zu gefährlich wäre. Briton dachte daran, Fabian zu fragen. Als Auror müsste er doch sicher genug fliegen können, um eine zweite Person mitzunehmen und da ihr Haus weitab des Ortes stand würde sie auch niemand dabei sehen können. Sein Blick fiel auf die Scheune, in der er sich im Sommer immer mit seinen Freunden traf und er sah vier dunkle Gestalten, die sich in ihrem Schatten herum drückten. Der Junge konnte sie nicht genau erkennen, aber als sich einer von ihnen umdrehte sah er eine silberne Maske im Licht der Straßenlaterne aufblitzen. So schnell er konnte stürzte Briton aus seinem Zimmer und rannte ins Erdgeschoss. „DAD!“ Briton stolperte die Treppe mehr runter, als dass er lief und stürzte ins Wohnzimmer. „Da … Stehen Leute an unserer Scheune! Einer hat so 'ne Maske auf, wie sie in der Zeitung beschrieben wird … So eine silberne ...“ Fabian sprang vom Sofa auf und eilte ans Fenster. Seine Augen suchten die Dunkelheit ab und dann sah er die Schatten auf der anderen Straßenseite. „Shit!“ Er fuhr herum und sah seine Freundin an. „Ihr müsst hier weg! SOFORT!“ „Was ist denn los?“ Rupert sah den Auror verständnislos an, während der seinen Stab zog und einen Patronus losschickte. „Bei Merlin!“ Jetzt kehrte auch Bewegung in Marlene. Sie riss ihre Mutter von dem Sofa hoch und drängte sie zu dem Kamin. „Beeilt euch!“ Leanne war starr vor Schreck. „Aber Briton … Er kann den Kamin nicht benutzen!“ „Ich kümmer mich darum, Mum. Jetzt macht, dass ihr weg kommt! Wir treffen uns bei Tante Elise.“ Rupert zog seine Frau in den Kamin, während Marlene die Hand ihres Bruders ergriff. „Halt dich gut fest, ja?“ sagte sie und der Junge nickte. Bevor sie disapparierte sah sie noch, wie Fabian einen weiteren Patronus losschickte. --- --- --- Die vier Todesser standen im Schatten der alten Scheune, um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen. „Ihr wisst, wonach wir suchen.“ erklang Malfoys verzerrte Stimme unter der silbernen Maske. „Wenn sie es uns nicht freiwillig geben, dann töten wir sie und suchen nach dem Medaillon.“ „Was, wenn sie es haben und uns geben?“ Malfoy erkannte Severus' Stimme und sah ihn an. „Dann nehmen wir es und töten sie danach!“ antwortete Bellatrix und Greyback lachte knurrend. „Lasst mir aber was über. Ich hatte heute Morgen kein Frühstück!“ „Keine Sorge, Greyback. Soweit ich weiß haben die McKinnons sogar ein Kind.“ „Wie alt?“ „Dreizehn.“ „Bah, zu alt!“ knurrte der Werwolf. „Ich mag es, wenn sie jung sind!“ Severus lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er zog seinen Zauberstab und lief mit den Anderen auf das Haus zu. „Dann wollen wir ihnen mal einen Fluchtweg anschneiden. Snape, Mitkommen.“ sagte der Werwolf mit tiefer Stimme und Severus nickte stumm. Er folgte Greyback zu der rechten Seitenwand des kleinen Hauses und zielte auf die Stelle, wo sie den Kamin vermuteten. Severus wollte gerade seinen Fluch schleudern, als hinter ihm ein Zweig knackte. „Das ist eine ganz blöde Idee!“ sagte eine bekannte Stimme, und er wirbelte herum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)