The Chronicles Of Narnia - The Lion, The Witch And The Wardrobe von AnaJay_Lupin ================================================================================ Kapitel 1: Evacuating London ---------------------------- Evacuating London Die Sonne glitzerte durch die schmutzigen Fenster des Bahnhofs, als eine Mutter zwei Jungen und zwei Mädchen durch eine Menschenmenge zu einem langen Zug führte, der von einer Dampflok angetrieben wurde. Die jüngste der Mädchen blickte fasziniert umher, zupfte am Rock ihrer Schwester und flüsterte: „Das ist so riesig, Suse!“ Susan Pevensie sah zu ihrer Schwester Lucy herunter, lächelte sie kurz an und sah dann wieder nach vorne. Nun standen sie in einer Schlange, alle vier in einer Reihe und ihre Mutter kontrollierte noch einmal die Zettel, die an den Jacken ihrer Kinder befestigt waren. Als sie sich sicher war, dass sie nicht all zu schnell abreißen würden, wandte sie sich an ihren ältesten Sohn, schloss ihn in die Arme und flüsterte leise: „Versprich mir, dass du gut auf sie Acht gibst, Peter…“ Der blonde Junge nickte stumm. Als seine Mutter ihn losließ, drehte er sich kurz herum und wischte sich mit seinem Hemdsärmel über das Gesicht. Mrs. Pevensie umarmte nun Suse. Tapfer lächelte das Mädchen, als ihre Mutter sagte: „Du bist nun die Mutter für Lucy, Suse. Sei für sie da, ja?“ Suse nickte tapfer. Edmund jedoch, der dritte der Geschwister, wich vor seiner Mutter zurück und blickte trotzig zu Boden. „Wäre Dad hier, würde er uns nicht wegschicken.“, murmelte er und unterdrückte seinen Zorn. „Wäre Dad hier, gäbe es keinen Krieg!“, zischte Peter seinem Bruder zu der die Tränen in den Augen seiner Mutter sah. Mrs. Pevensie aber strich kurz über die Haare ihres Sohnes und kniete dann zu Lucy nieder, die ihren Tränen nun freien Lauf ließ. „Nicht weinen, Lucy, es ist doch nicht für immer…“, flüsterte ihre Mutter, aber Lucy war noch klein und verstand nicht, warum sie ihre Mutter alleine lassen musste. „Ich will nicht von dir weg, Mama.“, weinte Lucy und schlang die Arme um ihre Mutter. Mrs. Pevensie rollte eine Träne die Wange hinunter. In diesem Moment ertönte ein tiefer Ton, der von der Lok herkam. Peter fasste sich zusammen, nahm Suse an die Hand und mit ihr zusammen gingen sie an einem Kontrolleur vorbei in den Zug. Edmund schaute immer noch trotzig auf den Boden. „Ed!“, rief Peter und packte ihn am Arm. „Was?“, fragte Ed und sah ihn böse an. „Verdammt, Ed, nun stell dich nicht so an und komm in den Zug!“ Lucy hinter ihm lugte hervor und sah zu ihrem Bruder mit den schwarzen Haaren. „Eddie?“, fragte sie lieb. Denn so nannte sie ihn immer, wenn sie miteinander spielten. „Nenn mich nicht Eddie!“, schrie Edmund, packte seinen Koffer und stampfte in den Zug. Er war so in Rage dass er nicht merkte, wie er direkt in ein anderes Mädchen hineinlief. Ihr Koffer fiel ihr aus der Hand und flog genau auf Edmunds Fuß. „’tschuldigung.“, murmelte Edmund, dann eilte er weiter in den Zug und folgte Suse und Lucy, die wieder weinte, weil Ed sie so angeschrieen hatte. Peter schüttelte nur den Kopf, eilte auf das Mädchen zu, hob den Koffer auf und stellte ihn ihr wieder hin. Erst dann sah er auf und sah sie an. Sie musste so alt sein wie er, hatte klare, blaue Augen und schwarze, gelockte Haare, die zu einem Zopf gebunden waren. Ihrer Größe nach war sie genauso groß wie er. „Entschuldigung, dass Edmund dir deinen Koffer aus der Hand geschlagen hat.“, sagte Peter und lächelte sie an. Das Mädchen jedoch sah ihn nur ausdruckslos an und sagte: „Danke.“ Dann drehte sie sich herum und ging wieder den Gang entlang, ohne auch nur einen weiteren Blick auf Peter zu verschwenden. Peter wunderte das nicht. Sie war viel besser gekleidet als er und seine Geschwister, sicherlich war sie eine von den höheren Töchtern aus London. Er nahm es ihr nicht übel. Suse oder Edmund hätten es getan. Er spürte, wie der Zug langsam anrückte. Schnell lehnte er sich aus einem Fenster, Suse und Lucy etwas weiter hinten, und winkte wie viele andere Kinder seiner Mutter, die durch eine Absperrung zurückgehalten wurde, dem Zug zu folgen. „Keine Angst, Mum! Es wird alles gut!“, rief Suse und winkte mit einem tapferen Lächeln. Peter schluckte. Würde wirklich alles gut werden…? Etwas später an dem Tag saßen die vier Pevensies in ihrem leeren Abteil im Zug. Schon einige Male heute waren sie in Bahnhöfen eingefahren und viele Kinder waren ausgestiegen, unter ihnen auch ein Mädchen in Edmunds Alter mit einem kleinen Jungen, die zu einer Bauernfamilie kamen. Als Edmund sah, wie die Bauersfrau abschätzig auf den Zettel blickte und dann das Mädchen vorwärts schubste, sah er missmutig zu Peter, der nur seufzte und den Blick abwandte. Es wurde jetzt Mittag und Lucy wurde langsam hungrig. „Suse, ich hab Hunger.“, sagte sie und klammerte sich an ihre Schwester. Suse lächelte sie an, streichelte ihren Kopf und sagte: „Aber Lucy, wir haben unsere Brote doch erst vor einer Stunde gegessen. Du kannst unmöglich schon wieder hungrig sein.“ „Aber ich habe Hunger. Ganz großen sogar.“ Ihre Augen wanderten zu Peter. Der aber sah sie nur ruhig an, beugte sich dann vor und sagte: „Suse hat Recht, wir haben nichts mehr. Es tut mir Leid, Lucy.“ Edmund neben ihm stöhnte genervt. Lucy wimmerte leise, während sie die kleinen Arme um ihren Bauch schlang und leise wieder weinte. Suse sah zu Peter, aber der zuckte nur mit den Schultern. Suse verdrehte die Augen, dann sagte sie: „Es dauert sicher nicht mehr lange, bis wir da sind, Luce.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher.“, sagte eine Stimme. Die vier Kinder sahen auf und zur Tür. Dort, in dem Rahmen des Abteils, stand das Mädchen, das Edmund heute Morgen angerempelt hatte. Peters Blick war starr auf sie gerichtet und er hörte nicht wie Susan sich räusperte, um seine Aufmerksamkeit auf seine Schwester zu lenken. „Peter?“ „Äh, was?“, fragte der älteste und drehte seinen Kopf so schnell, dass es in seinem Nacken knackste. „Au…“ Suse verdrehte wieder die Augen, sagte dann aber zu dem Mädchen: „Können wir dir helfen?“ „Es sind keine Plätze mehr frei hier in diesem Abteil.“, sagte sie und Peter sah sie wieder an. Ihre Stimme war klar und schön. „Du kannst gerne hier sitzen, wenn du möchtest.“, sagte Peter. Zu spät realisierte er, was er da gesagt hatte. Aber es hatte etwas Gutes. Er konnte endlich ein Lächeln auf ihren Lippen erkennen, als sie sagte: „Danke.“ Das Mädchen hievte ihren Koffer in das Gepäcknetz über ihr, bevor Peter ihr helfen konnte. Dann setzte sie sich gegenüber von Ed, der am Fenster saß, und genau neben Peter. Ihr Blick wanderte, dann sah sie Lucy, die sie mit tränennassen, aber großen Augen ansah. „Du hast Hunger, nicht wahr?“, fragte das Mädchen und lächelte sie sanft an. Lucy nickte stumm. Das Mädchen jedoch kramte in ihrer Tasche und zog schließlich eine Tafel Schokolade hervor, die sie auspackte und ein Stück der kleinen Lucy hinhielt. Sie zögerte. „Nimm nur, meine Kleine. Das ist feinste Schokolade aus dem Mellington Road.“ Lucy sah Peter an, der langsam nickte. Dann beugte sich Lucy langsam vor und nahm sie aus ihrer Hand. Sie kostete sie und sofort hellte sich ihr Blick auf und sie lächelte. „Danke schön, ähm…“ „Elena.“, sagte das fremde Mädchen und lächelte in die Runde. „Elena McCoy ist mein Name.“ Dann reichte sie die Schokolade an alle weiter, nur Edmund weigerte sich strickt, welche zu essen. Die Fahrt ging weiter und die Sonne war schon am Untergehen. Lucy lehnte in Suse’s Armen, Peters Blick ruhte auf die Landschaft am Fenster und Edmund schlief. Elena aber war noch hellwach, sah dem Abendrot entgegen und lächelte. Dann, als die ersten Sterne auftauchten, begann sie zu singen… < One day, one night… still here with me in my arms. Feel that, feel that… Tender it…> Lucy sah auf zu Elena. < Feel this feel this…> „Du hast eine schöne Stimme…“, flüsterte das kleine Mädchen. Elena lächelte sie an, zwinkerte und sang dann wieder eine süße Melodie, die Peter, Suse und Lucy von einem warmen Ort träumen ließ, das so fern war aber ihnen doch so nahe schien… < One day, one night… tonight he’s there. Feel him Feel him Let him Tonight come…> Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)