Like a puppet on a string von Mir_Rage (So sehr ich mich auch wehr', ich komm nicht mehr los von dir) ================================================================================ Kapitel 5: Ich bin nicht mehr wie früher ---------------------------------------- Wie an einer Schnur gezogen (was wohl auch der Fall war) schnellte die junge kunoichi an den Wurfgeschossen und Bomben, die der gegnerische shinobi ihr entgegen warf, vorbei, wirbelte grazil durch die Luft, stieß sich von den Bäumen ab und verharrte dann auf einer Astgabel. „Jutsu der verwobenen Schicksalsfäden- Todesnetz der schwarzen Witwe!“ Mit diesen Worten zog sie beiden Hände an und die Chakra- Fäden, die sie kreuz und quer über der Lichtung gezogen hatte, spannten sich und fesselten ihr Opfer mit unglaublicher Härte. „Respekt, du hast ein Metall- Spirit in die Fäden gelegt! Wirklich äußerst schlau! Kleine, schlaue Puppenspielerin! Du solltest dir mal wirklich eine zulegen!“ „Ist mir zu viel Arbeit. Außerdem.... bin ich nicht so feige mich hinter einer Puppe zu verstecken und ihr die Drecksarbeit zu überlassen.“ „Natürlich... und das hat nicht zufällig damit zu tun, das in einem Team sich niemals zwei Puppenspieler befinden dürfen? Du und dein Herzbube dort drüben, ihr könntet nie miteinander ein Team bilden, weil sich früher oder später euere Fäden ineinander verheddern würden. Äußerst hinderlich bei einem Kampf!“ „Halts Maul, du elender Mistkerl! Jutsu des Blitzschauers- Erste Stufe!“ Shinkiro machte bei diesen Worten eine Abfolge von Handzeichen. Knisternd jagten weiße Blitze über die roten Chakra- Fäden und entluden ihr schmerzhafte Spannung in das gefesselte Opfer. Der aber begann nur laut zu lachen. „Da hab ich ja ins Schwarze getroffen! Oh ja, verheddern würdet ihr euch und egal wie sehr ihr euch bemüht, wie sehr ihr euch auch lieben oder hassen mögt, ihr werdet niemals von einander loskommen. Wenn die Fäden sich erst mal so verwoben haben wie bei euch, dann....“ „Zweite Stufe!“ Zu den ausgestreckten Zeigefingern gesellten sich nun auch beide Mittelfinger, die symbolisch für die doppelte Spannungsstärke standen. „Was ist los? Hat da jemand etwa Angst? Angst, man könnte in ihr kleines zerbrechliches Mädchenherz blicken??“ Einen Moment lang verharrte das Mädchen unschlüssig. „Fünfte Stufe!“ schrie sie dann entfesselt wie ein tobender Orkan und dieses Mal kam kein Gelächter, nein jetzt waren es Schmerzensschreie, die bald darauf verstummten. »Was weißt denn du schon von meinem Herzen?« waren ihre grimmigen Gedanken, als Shinkiro die Fäden löste und vom Baum herab sprang. Wortlos ging sie auf die Maske zu, die verloren am Boden lag. Die leblose Gestalt beachtete sie nicht weiter, als sie danach den Umhang holte. „Hat sie... hat sie ihn umgebracht?“ „Ich... weiß nicht. „Nein, er lebt! Sie hat ihn nur... betäubt.“ Temari und Kankuro sahen verwundert auf. Gaara war wortlos neben die beiden getreten. „Mit dir alles in Ordnung?“ wollte seine Schwester wissen. Aufmerksam musterte sie ihn. „Er hält die Klappe, genau wie früher! Shinkiro scheint nichts verlernt zu haben!“ „Nein, anscheinend hat sie seit den vier Jahren sogar erhebliche Fortschritte gemacht. Aber die Entwicklung, die ihr Charakter genommen hat gefällt mir ganz und gar nicht. Kein Wunder, schließlich ist sie auch eine halbe Oto. Was das heißt muss ich ja wohl nicht betonen!“ Einer Regung folgend, griff Temari nach ihrem Fächer. Ihr gefiel diese gespannte Ruhe nicht. Nur weil sie dieses Mädchen dort einmal gekannt hatten, musste nichts bedeuten. Sie hatten sich schon damals in ihr geirrt! Ein leises Sirren, gefolgt von einem Aufschrei und dem Geräusch, als der Fächer zu Boden fiel zerschnitten die kurze Stille in dem Wald. Fassungslos starrte die Suna- kunoichi auf ihre Handfläche. Ein hauchdünner Blutfaden hatte sich gebildet. „Ich bin allerdings nicht mehr das kleine Mädchen von damals!! Die Zeiten sind ein für allemal vorbei. Und nur fürs Protokoll: Ich hab nur eingegriffen, weil ich sonst wieder Ärger von meinem Vorgesetzten bekommen hätte. Wie gesagt: Wenn’ s nach mir ginge, könntet ihr alle samt zur Hölle fahren!“ Wie ein unsichtbarer Totenschleier schenkte sich die Stille über die Lichtung. Während Gaara nach wie vor seine ewig unbewegte Miene zur Schau trug, Temari tiefste Verachtung und Feindseligkeit ausstrahlte, hielt der dritte der Sabakuno- Geschwister den Kopf gesenkt. „Verstehe!“ murmelte Kankuro schließlich „Dann ist es also wahr. Du bist nichts weiter....“ Er hob den Kopf und erwiderte Shinkiro’ s kalten Blick „....als eine miese, verlogene Verräterin!!! Ich wünschte, du wärst mir nie begegnet!!“ Das laute Klatschen schien durch den ganzen Wald zu hallen. Langsam drehte die kunoichi den Kopf, der von der Wucht des Schlages zur Seite gerissen wurde, herum. Ihre Wange war glühend rot. „Verrat?! Du nennst mich Verräter?“ wisperte sie ungläubig, dann flammten die kalten Augen auf. „Wer hat hier wen verraten? Sag mir das! Ich, die ich nun nur noch eine Drittel meiner Schall- Jutsus verwenden kann, weil ich den Schlag von Gaara auf dich verhindert habe? Ich, weil dein Vater mich als mögliche Gefahrenquelle aus dem Dorf verbannt hat? Ich, die sich nur etwas Vertrauen und Anerkennung von dir gewünscht hat? Ich, die dich einmal den besten Freund auf der Welt genannt hat??? Wer hat hier wen verraten, Sabakuno Kankuro? WER?“ Immer lauter war ihre Stimme geworden bis sie ein einziges hysterisch- schrilles Geschrei war. Im ersten Moment war der junge shinobi zu erschrocken und verwirrt um etwas zu erwidern, und im nächsten Augenblick.... ging ihm die Luft aus und er sackte in die Knie. Shinkiro hatte mit aller Kraft und Präzision zu geschlagen. Als er fluchend den Kopf hob, funkelten ihre Augen ihn noch einmal an. „Sag mir, WER? WER, Kankuro!“ flüsterte sie düster. Wortlos wand das Mädchen sich schließlich um und schnellte nach zwei Schritten davon. Ihre Shilouette verschwamm im Gewirr der Blätter und so plötzlich wie sie erschienen war, war Shinkiro auch wieder verschwunden. „Na warte, du verfluchtes Biest! So billig kommst du mir nicht davon.“ Temari wollte gerade zur Verfolgung ansetzten, da umklammerte Kankuro ihr Handgelenk und hielt sie fest. „Temari, was ist damals geschehen? Was? Du weißt es, nicht wahr? Erzähl es mir! Ihr beide! Ihr sagt mir jetzt, was bei dieser verdammten Prüfung vor vier Jahren geschehen ist!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)