Das Licht in der Dunkelheit von night-blue-dragon ================================================================================ Kapitel 4: Zufällige Begegnung ------------------------------ Kapitel 4 Zufällige Begegnung Wohlig seufzend streckte sich Dominique in der heißen Badewanne aus. Seine Gedanken wanderten in jene Gruft, die eine Geheimtür besaß, die wiederum in ein unterirdisches Gewölbe führte. Nach der Pleite mit dem Schwarzhaarigen, der seinen Herrn nie erreichte und das Auftauchen des Jägers, war Barnabas extrem wütend. Rücksichtslos reagierte dieser sich sexuell an Estrada ab, obwohl das für den Blonden schmerzhaft war, erregte es ihn im höchsten Maße. Entsprechend behandelte er jetzt seine Lover, berauschte sich an den Schmerzen, die er ihnen zufügte. Mit dem Jäger, hatte er recht gehabt. Barnanbas erklärte ihm, das es immer Mal wieder vorkam. Aus irgendeinem Grund, hatte ein Mensch Fähigkeiten, die, bei entsprechenden Training, ihn in die Lage versetzte, sehr erfolgreich Jagd auf Dämonen zu machen. Offenbar hatten sie so ein Exemplar als Gegner. Estradas Aufgabe bestand nun darin, diesen Mann ausfindig zu machen. Der Blonde strich sich über sich über seinen schmerzenden Hals. Sein Fürst hatte ihn heute gebissen, während er in Estrada eindrang. „Keine Sorge, es bringt dich nicht gleich um und zu einem Vampir wirst du auch nicht. Das entscheide ich erst, wenn ich mit dir zufrieden bin.“, keuchte der Fürst nebenbei mit rauer Stimme, als er den Schrecken seines Untergebenen bemerkte. Der Grünäugige lag entspannt, in dem jetzt angenehm warmen Badewasser. Schläfrig ließ er seine Hände über seine Körper gleiten. Die Gedanken an das Geschehen in der Gruft erregten ihn, seine Hände berührten seine Erektion. Seine linke Hand machte sich auf den Weg zu seiner Brust, dort zwirbelte und kniff er abwechselnd seine Brustwarzen. Seine rechte kümmerte sich um seinen kleinen Freund. Seine Gedanken waren bei Barnabas, der hart in ihn eindrang, aufstöhnend ergoss er sich in das warme Wasser. Mürrisch wanderte Barnabas in seinem ’Gefängnis’ hin und her, wie ein eingesperrtes Raubtier. So fühlte er sich und das war er auch – ein Raubtier. Gefährlicher, gnadenloser und blutrünstiger als irgendeine andere Spezies. Endlich raus aus diesem Gefängnis, das war sein größtes Bestreben. Er war zwar zum Leben wiedererweckt worden, doch war der Prozess noch nicht abgeschlossen, dafür fehlte noch ein ganz wichtiges Detail. Es fehlte noch das Blut einer ganz bestimmten Person. Leider hatte er keine Ahnung, wie diese aussah, er wusste nur, das es diese Person geben musste. Die Beschwörung hätte sonst nicht funktionieren können, allerdings sollte diese fragliche Person ebenfalls anwesend sein, damit ihr Blut ihn gleich befreite und er ungehindert unten den Menschen wandeln konnte. Der Kerl, den Estrada ihm zur Begrüßung zur Verfügung stellte, war zu dem Zeitpunkt seiner Auferstehung ganz nett gewesen. Auch die Jungs, die der Blonde anschleppte, waren ja ganz süß, aber er wollte sich endlich selber umsehen, vor allem hatte er keine Lust mehr, mit seinem ’Blutkonserven’ so sparsam umzugehen. Bis auf die wenigen Male an denen er Vampire machte, war er nie richtig satt geworden. Wie soll er da wieder zu voller Kraft kommen? Zu allem Überfluss kam Estrada auch noch mit der Nachricht, das ein Jäger in der Stadt umher streifte. Das kam immer mal wieder vor, er glaubte nicht, das dieser ihm gefährlich werden konnte. Wenn Estrada nicht so brauchbar in der Menschenwelt wäre, hätte er ihn schon längst zu einem Vampir gemacht, vielleicht sogar zu seinem Gefährten. Der Blonde hatte gute Qualitäten und inzwischen auch die gleichen Vorlieben, wie Barnabas selbst. Doch darüber wollte sich der dunkle Fürst noch nicht den Kopf zerbrechen, es gab erst dringenderes, das erledigt werden musste. Das war ja, wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen, seit dem Vorfall im ’Mystica’, verbrachte J.J. die meisten Nächte in den Straßen und auf den Dächern der Stadt. Am Tage suchte sein Freund nach dem Brünetten. So langsam verlor J.J. die Geduld um dem Jäger nachzuspüren. Wohl oder Übel musste er auf den Zufall warten, bis ihm der Jäger wieder über den Weg lief. Und so lange konnte das auch nicht mehr dauern, der blonde Vampir stellte auf seinen Streifzügen fest, dass immer mehr Blutsauer die Stadt unsicher machten. Noch hatte er nicht eingegriffen, noch interessierte es ihn nicht besonders, warum die Vampire so aktiv waren. Kampflärm erregte seine Aufmerksamkeit, vorsichtig näherte er sich dem Ort, hoffend den Brünetten endlich zu sehen. Doch dieser war nicht da, eine Frau stellte sich den Untoten entgegen. Jetzt stand sie schützend vor deren Opfer, lachend näherten sich die zwei Vampire. J.J. machte sich bereit einzugreifen, doch war das nicht nötig. Blitzschnell erledigte die junge Frau ihre Gegner und kümmerte sich danach um den Mann, der noch mal mit dem Schrecken davonkam. Der Braunäugige setzte nachdenklich seinen Weg fort. Noch ein Jäger, nein, eine Jägerin, es musste ja sehr viele Nachtgeschöpfe geben, wenn zwei Jäger für Ordnung sorgten. J.J. merkte nicht, das ihn kalte, blaue Augen beobachteten, dass die von ihm gesuchte Person, ganz in seiner Nähe war. Frustriert kehrte der Blonde nach Hause zurück, in seinem Trainingsraum baute er seinen Frust ab. Unter der Dusche entschied er sich dann, den Jäger Jäger sein zu lassen und sich wieder mehr dem Vergnügen zu widmen. Ein paar Tage später hatte er einige Dinge in der Stadt zu erledigen. Normalerweise war er ja ein Nachtmensch, aber heute musste er am Tage in die Stadt. Nun mag sich der ein oder andere Fragen, J.J. geht bei Tage in die Stadt? Er ist doch aber ein Vampir und die vertragen das Tageslicht, besonders das Sonnenlicht, nicht. Das mag auch für die Vampire gelten, doch dieser blonde Vampir bildete eine Ausnahme. Wie das gelegentliche Erscheinen eines Jägers, kam es auch mal vor, das ein Vampir aus der Reihe schlug und sich im Tageslicht bewegen konnte ohne Schaden zu nehmen. So ein Vampir war J.J., zu der Zeit als er das feststellte, suchte er auch nach einer Erklärung, fand aber keine. So nahm er dieses Geschenk einfach hin. Heute marschierte er nun, bei strahlenden Sonnenschein, durch die Straße, sein Ziel war die Bank, die in der Nähe der Bibliothek lag. Gewohnheitsmäßig ließ er seinen Blick über die Menschen schweifen, als ihm der Atem stockte. Überrascht blieb er stehen, gerade hatte er den Jäger ausgemacht, man... bei Tage sah er ja noch viel besser aus. Zu J.J.s Leidwesen, befand sich der Brünette in Begleitung einer Frau. Sie war eine ungewöhnliche Erscheinung, passte aber hervorragend zu dem Jäger. Sie waren ein wirklich schönes Paar, das Bild der Beiden, versetzte dem Blonden einen Stich. Die Frau war ausgesprochen schön, ihre langen, tieflilanen Haare trug sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ihre Bewegungen waren sehr geschmeidig, eher schon katzengleich. Hm... diese Art der Bewegungen kamen ihm sehr bekannt vor... Richtig, das war doch die Frau, die er, bei einem seiner Streifzüge, beobachtete. Die beiden Jäger gehörten also zusammen, das war ja interessant, jetzt war das Paar auf dem Weg in die Bibliothek. Kurz bevor sie das Gebäude betraten, sah sich der Braunhaarige um, eine gewohnheitsmäßige Geste. Sein Blick fiel auf J.J., der Jäger zog verwundert seine Augenbrauen zusammen, war aber im nächsten Augenblick im Gebäude verschwunden. Ärgerlich setzte der Blonde seinen Weg fort, zu gerne wäre er dem Jäger gefolgt, doch leider konnte er seinen Termin nicht sausen lassen. Mokuba konnte sein Glück kaum fassen. Heute war er zufällig in der Bibliothek, gerade war er im Begriff zu gehen, als ihm sein Retter entgegen kam. Sofort verwarf er alle weiteren Pläne für den Tag, möglichst unauffällig folgte er dem Brünetten und seiner hübschen Begleitung. Zielstrebig begaben sich die Zwei in die Abteilung, in der uralte Bücher über Mythen und Legenden standen. Grant hielt sich zwischen den Regalen auf, beobachtete das Pärchen durch die Lücken der aufgestellten Bücher. Diese hatten schnell die gewünschte Lektüre beisammen, saßen am Tisch und sahen die alten Schriften durch. Nach einer Weile saß nur noch die Frau am Tisch... ihr Haar war wirklich wunderschön, es wirkte so seidig. Suchend ließ Mokuba seinen Blick durch den Raum schweifen. „Suchen sie mich?“, fragte eine kühle Stimme direkt neben Mokuba. Erschrocken drehte er sich um. Beim Anblick dieser kühlen, intensiven, blauen Augen musste Grant schlucken. „Ähm...Nein....ähm....ja.....ich“, stotterte der Schwarzhaarige überrascht. Eine Augenbraue wanderte fragend nach oben. „Was denn nun? Ja oder Nein?,“ abwartend sah der Jäger den Journalisten an. Dieser räusperte sich. „Ja, ich habe sie gesucht. Ich konnte mich noch gar nicht bei ihnen für meine Rettung bedanken.“ Mokubas Sicherheit kehrte wieder zurück. Der Blauäugige nickte kurz, wandte sich um und ging wieder zu seiner Begleitung. Verblüfft blieb Grant stehen und sah dem Mann hinterher. Schließlich kam wieder Bewegung in den Schwarzhaarigen, das war die Chance mehr über diesen Mann herauszufinden. Als er den Tisch erreichte, räusperte er sich wieder, blaue und lilafarbene Augen sahen ihn an. Entschlossen stellte Grant sich vor. „Ich bin Mokuba Grant, Journalist von Beruf. Wäre es wohl möglich ein Interview mit ihnen zu bekommen?“ In den Augen der Frau blitzte es amüsiert auf, das Gesicht des Mannes verschloss sich. „Nein.“ Kam es kurz und knapp, von ihm. „Aber ihren Namen verraten sie mir doch?“ blieb Grant hartnäckig. „Wozu?“ Hm, sehr gesprächig war der Typ ja nicht gerade. „Ich möchte gern wissen, wie mein Retter heißt.“, versuchte der Schwarzhaarige noch mal sein Glück. Sein Blick huschte über die Bücher auf dem Tisch. „Wieso wälzen sie die Bücher? Im Internet finden sie doch alles viel leichter.“, bemerkte Grant nebenbei. „Wenn wir das so ohne weiteres könnten, wären wir nicht hier, Mr. Grant.“, antwortete die Frau freundlich. „Ich bin Elana.“, stellte sie sich vor. „Sehr erfreut sie kennen zu lernen, Miss Elana.“, begrüßte Grant sie höflich, sie lächelte zurück. „Elana reicht völlig aus.“ „Nur wenn sie mich Mokuba nennen.“, stimmte der Schwarzhaarige zu. „Gern Mokuba.“, sie deutete auf ihren Begleiter, der immer finsterer dreinblickte. „Das ist Seto Kaiba.“, stellte sie ihn vor. Jetzt strahlte Grant richtig. „Sehr erfreut sie kennen zu lernen, Mr. Kaiba.“, wiederholte er nun seine Begrüßung gegenüber dem Brünetten, der brummte nur unwillig. „Wollen sie wirklich all diese Bücher durchsehen?“, hakte Grant jetzt nach, während er sich nun die vielen Bücher genauer ansah. Elana lachte leise auf. „Wie ich schon sagte: Wenn wir eine andere Möglichkeit hätten, wären wir nicht hier.“ Mokuba dachte nach. „Eventuell könnte ich ihnen helfen, schneller zu finden, was sie suchen.“ Kaiba sah auf, „Wie?“, wollte er wissen. „Bei mir zu Hause kann ich auf alle Datenbanken zu greifen.“ Grant grinste verschwörerisch. „Und wenn ich alle sage, meine ich das auch.“ Abwartend sah er jetzt auf den Blauäugigen, dieser würde immerhin entscheiden. Aufmerksam betrachtete Elana den Schwarzhaarigen, sie fand ihn recht sympathisch, ob er wohl seine vollmundigen Versprechen halten konnte? „Gib ihm eine Chance Seto. Wenn Mokuba es nicht kann, können wir uns immer noch durch die Bücher wühlen.“, vielleicht gelang es ihr ja Seto zu überreden, denn so richtig Lust, sich durch die Bücher zu arbeiten hatte sie nicht. Auch Kaiba hatte keine große Lust auf die Bücher, er stand auf, sah den Schwarzhaarigen an und fragte reserviert. „Adresse?“ Mokubas Herz schlug höher, das war ja bestens, vielleicht bekam er ja doch noch sein Interview. Schnell nannte er seine Adresse. „In etwa einer Viertelstunde sind wir da.“, meinte Elana, zügig verließen sie und Seto die Bibliothek. Grant beeilte sich ihnen zu folgen, vor dem Gebäude trennten sich ihre Wege. Die Viertelstunde später trafen sich die Drei vor Grants Wohnung wieder. Mokuba schloss seine Tür auf, ließ Elana und Kaiba eintreten, rasch öffnete der Schwarzhaarige sein ’Heiligtum’. Er brauchte nur einen Schalter betätigen und schon fuhren alle Rechner, nebst dazugehörigen Geräte hoch. „Das dauert einen Augenblick, möchten sie etwas trinken? Einen Kaffee vielleicht? Ich koch schnell einen.“, bot Grant seinen Gästen an. „Für mich nicht, danke.“, lehnte die junge Frau dankend ab, Setos Blick war Ablehnung genug. Schließlich waren alle Rechner bereit, fragend sah Mokuba den Blauäugigen jetzt an. „Und was genau suchen sie jetzt?“ Aber nicht er antwortete sondern Elana, „Wir suchen einen Vampir. So wie es aussieht, hat er bestimmte sexuelle Vorlieben. Außerdem muss dieser hier in der Nähe der Stadt gelebt haben und muss auch hier vernichtet worden sein.“ Das kam Mokuba alles sehr bekannt vor. „Kann es sein, das es sich dabei um einen Fürsten handelt?“ fragte er nach. Überrascht blickte Seto auf, „Wieso fragen sie?“ Grant seufzte, eigentlich wollte er die Ergebnisse seiner Recherche, für sich behalten, aber er hatte wohl keine andere Wahl, als sie Kaiba mitzuteilen, wenn er dessen Vertrauen gewinnen wollte. Also berichtete er von seinen Nachforschungen, einschließlich der Anmache Estradas im ’Mystica’. Schweigen senkte sich, nach seinem Bericht, über die kleine Gruppe. Die Gedanken des Brünetten überschlugen sich, er hatte genug Erfahrung mit Vampiren um zu wissen, das es sich um einen niederen Fürsten handeln musste. Die Erweckung des obersten, mächtigsten Vampirs, Graf Dracula, hätte sehr hohe Wellen geschlagen. Das war bei diesem nicht der Fall. „Suchen sie nach einem mindestens 700 Jahre alten Fürsten, der in diesem Landstrich gelebt hat und nach seiner Vernichtung mit einem Bann belegt wurde.“, präzisierte Seto Elanas angaben. Mokuba nickte und erstellte die entsprechende Suchmaske. „So, jetzt dauert’s ein Weilchen.“, informierte der Journalist Elana und Kaiba. „Können sie noch eine Suche starten?“ wollte der Jäger wissen, Grant nickte. „Klar geht das, wonach soll ich noch suchen?“ „Nach einer Legende.“, antwortete der Brünette, „Der Legende von einem Vampir, der auch am Tage agieren kann, dem das Sonnenlicht nichts ausmacht.“ Verwundert sahen Elana und Mokuba den Jäger an. „Das gibt es?“ erkundigte sich die Lilahaarige ungläubig. „Das soll Grant herausfinden.“, bekam sie die spärliche Antwort von Seto. Dessen Gedanken wanderten zurück in das ’Mystica’, seine Beute hatte sich ausgerechnet einen Vampir als Schutzschild geholt. Ein Blick in dessen braune Augen verrieten ihm, das dieser zu den Blutsaugern gehörte. Sein Instinkt täuschte ihn noch nie, auch die nächtlichen Streifzüge des blonden Vampirs, blieben ihm nicht verborgen. Umso verwunderter war Kaiba, als er den Blonden vorhin im Sonnenlicht sah. Das dieser ihn erkannte, entging Seto nicht. Waren die Begegnungen nur Zufall? Oder versuchte dieser braunäugige Blutsauger, etwas über ihn herauszufinden? Das fehlte auch noch, es reichten ihm schon die stinknormalen Blutsauger, die sich, wie eine Plage, über die Stadt ausbreiteten. Da brauchte er so einen ’Daywalker’ überhaupt nicht. Am besten vernichtete er ihn bei der nächst besten Gelegenheit. Blutsauger war Blutsauger, egal wie besonders er auch sein mochte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)