I'm no longer a replica von Bito (Beyond Birthday ist nun am Zug) ================================================================================ Prolog: Promise --------------- Unaufhörlich prasselte der Regen aus der dichten Wolkendecke herab und hüllte die Stadt in einen tristen, grauen Schleier, der jegliche Sicht verhinderte. Die sonst so belebten Straßen lagen beinahe menschenleer da, vom plötzlichen Regenschauer leicht überschwemmt, da die Kanaldeckel nicht schnell genug den Weg in die Kanalisation frei geben konnten. Passanten, die ihren Einkaufsbummel oder Spaziergang verrichtet hatten, hatten die nahe liegenden Geschäfte und Gastronomien angesteuert, um dem ganzen Ausmaß des Regens zu entgehen und nicht triefnass nach Hause zurück zu kehren. Nur eine einzelne Zeitung wurde über die nasse Straße geweht und auseinander gerissen. Hilflos den Wetterlaunen ausgesetzt, ohne Chance dem Spiel des Windes und Regens zu entkommen. Die schwarzen, gedruckten Buchstaben waren kaum noch zu erkennen und ließen nur noch erahnen, dass dort einmal etwas über einen Verbreche geschrieben stand, der an Herzversagen gestorben war. Der Regen schien nicht aufhören zu wollen und die meisten Spaziergänger fanden sich damit ab erst einmal eine Weile zu warten und dabei gemütlich einen Kaffee zu schlürfen. Nicht einmal seinem ärgsten Feind wünschte man es bei diesem Wetter vor die Tür zu treten. Niemand wagte es jetzt noch auch nur einen Schritt aus der Haustür zu machen. Doch eine schemenhafte Gestalt suchte sich ihren Weg durch die Straßen. Getragen von durchweichten Turnschuhen in einem Grauton, der zuvor einmal ein reines Weiß gewesen war, die ihre besten Tage wohl schon seit einiger Zeit hinter sich hatten. Auch die viel zu lange, blaue Jeans schlurfte über den nassen Boden und sog sich nach und nach mit immer mehr Regenwasser voll. Der Mann war dürr, was man durch das weiße, vollkommen durchnässte Sweatshirt erkennen konnte und relativ groß, was jedoch nicht auffiel, da er eine gebeugte Haltung eingenommen hatte. Seine schwarzen Haare lagen ihm nass auf der Stirn. Gemütlich schlenderte er weiter, als würde der Regen ihm gar nicht weiter auffallen, genauso wenig wie die Tatsache, dass all seine Kleidungsstücke voll gesogen waren wie ein Schwamm und schwer an seinem Körper hingen. Endlich, nach einiger Zeit, hatte er sein Ziel erreicht und stoppte seine Schritte auf einem Friedhof, vor einem Kreuz aus weißem Marmor. Mit seinen dunkel umrandeten Augen, die davon zeugten, dass er seit Tagen, wenn nicht seit Wochen keinen richtigen Schlaf gefunden hatte, waren fest auf den blanken Stein gerichtet. „Du hast also doch verloren…L…“, murmelte der Mann und hob seinen Zeigefinger an die Lippen. Immer noch waren seine leicht rot glänzenden Augen auf den Gedenkstein gerichtet, der dem größten Detektiv des Jahrhunderts zu Ehren erbaut worden war, doch nur die wenigsten hatten von seinem Tod erfahren. Die Bevölkerung wurde in dem Glauben gelassen, dass L noch immer munter Fälle löste, jedoch sah die Wahrheit vollkommen anders aus. L war ersetzt worden. So wie es schon immer geplant worden war, wenn es zum Äußersten kommen sollte. Und er war eine dieser L Kopien gewesen, bis er sich anders entwickelt hatte, als es von ihm erwartet worden war. Er, Beyond Birthday, war lediglich ein Prototyp gewesen, doch hatte er in gewissem Sinne das Original geschlagen, da er noch lebte. Doch zu seiner Verwunderung verspürte er keine Genugtuung, noch reichte es nicht aus. Es war nicht sein Sieg über L gewesen, sondern Kiras und das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Wenn er den Kira-Fall lösen würde, würde ihm etwas gelingen, was L nicht hatte vollbringen können und damit wäre ein für alle mal bewiesen, dass er, B, ewiger Zweiter, besser war als das Original. Dann wäre sein Sieg vollkommen und unanfechtbar. Langsam ließ er sich in die Hocke sinken, achtete dabei aber darauf das Grab nicht aus den Augen zu lassen. „L…ich werde dich übertrumpfen…“, murmelte Beyond Birthday und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Endlich war seine Chance gekommen, endlich würde er sich beweisen können. Nicht länger eine Kopie ohne eigenes Leben sein. Nicht länger bloßer Ersatz für jemanden, der sich sein ganzes Leben lang feige versteckt hatte. Wie viele Stunden hatte B sich abgemüht um den Anforderungen gerecht zu werden. Stunden voller Arbeit, Schmerz und Einsamkeit. Schon immer war er allein gewesen. Die anderen Kinder im Wammyhaus hatten ihn stets gemieden, da etwas Unheimliches von Beyond ausging. Eine Aura des Todes, die ihn schon sein ganzes Leben über begleitete. Überall, wo er hinkam sah er nur den Tod. Wusste genau, wann sein gegenüber sterben würde, wie viel Zeit diesem noch blieb. Manche würden die Augen eines Todesgottes als Gabe bezeichnen. Immer zu wissen wer einem gegenüber stand oder über den Weg lief, doch sollten ihre diese Augen eher als Fluch bezeichnet werden, da ihr Träger eine furchtbare Last mit ihnen zu tragen hatte. Doch störte Beyond seine Fähigkeit nicht im Geringsten, denn er war bereits mit dieser zur Welt gebracht worden. Vorsichtig legte er seine Hände auf den nassen Erdboden des Grabes. Ein diabolisches Lächeln legte sich auf seine Lippen, das nicht einmal bei dem nun einsetzenden Donner verschwand. Blitze zuckten über den Himmel und tauchten den Friedhof für kurze Zeit in helles Licht. „Ich werde Kira überführen.“, lachte der Schwarzhaarige: „Das schwöre ich. Und dann… dann bin ich besser als du L. Hast di das verstanden?“ Seine Stimme war nun beinahe ein Schreien. „Du wirst schon sehen, dass ich besser bin als das Original! Meine Fähigkeiten übersteigen deine bei weitem! Warts nur ab! Ich werde siegen.“ Hämisches Lachen drang aus seiner Kehle, während er seine Hand abdrücke in der Erde hinterließ. Behutsam, beinahe schon liebevoll zog er ein Taschenmesser aus seiner Tasche und klappte es mit einer beiläufigen Handbewegung auf. Einige Herzschläge lang betrachtete er die Klinge, an der das Regenwasser abperlte, bevor er sie einmal quer über seine Handfläche zog. Blut sickerte aus der Wunde und tropfte auf das Grab. Damit war es beschlossen. Bei seinem eigenen Blute hatte er einen Schwur abgelegt und er würde nicht eher ruhen, bis er Kira das Handwerk gelegt hatte. Beyond richtete sich wieder auf und leckte sich das restliche Blut, das an seiner Hand klebte, ab. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht machte er sich auf den Weg seine Mission zu beginnen. Das leise Kichern, das er dabei von sich gab wurde jedoch vom drohenden Donnerschlag verschluckt. „Hahahaha…Ich werde der Sieger sein…harharhar.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)