Sense of a Butterfly von MerlinsSake ================================================================================ Kapitel 18: Der Überfall ------------------------ >>>Vorwort<<< xX25. Oktober 2008Xx Kommentare: @MSAYA: So ist das als dunkler Lord... keine Zei zum nachdenken ;) @DarkDragonheart: Mmmhh keine Schlechte Vermutung mit der Frau^^ Mal sehen, wie nah du dran bist... *kiss* MerlinsSake ~oO~0~Oo~ ~*~ Der Überfall ~*~ „Du willst also etwas über das Volk Boreas’ wissen?“ „Weißt du etwas über sie?“ „Windgeister gehören zu den ältesten Geschöpfen, die auf dieser Erde wandeln. Nimm dich jedoch in Acht, denn sie gehören auch zu den tödlichsten. Sie sind frei, ungebändigt und wild. Einige nennen sie auch die Seele des Windes, da sie die reinsten Luftmedia sind, die es gibt, so wie Ifrits Volk Feuermedia, Gayas Erdmedia und Lirs Wassermedia. Wie sie wirklich aussehen wissen nur wenige, denn sie sind Gestaltwandler. Diese Wesen lassen sich nur selten auf jemanden ein und wenn, sind sie starke Verbündete. So, wie die Menschen jedoch sind, haben sie Wege gesucht und gefunden Windgeister zu fangen. Sie werden in den Körper gesperrt, den sie grade haben, was ihnen die Möglichkeit nimmt, ihre Gestalt zu wechseln, und ihre Magie wird gefesselt. Zwar sind sie noch immer mächtig, doch sind sie nicht mehr in der Lage sich zu befreien.“ „Das klingt grausam.“ „Das ist es. Doch sei gewarnt. Wenn sie sich doch irgendwie befreien, oder man ihnen die Fesseln nimmt, wird einen die entfesselte Magie töten, wenn man in seiner Nähe ist. Sie können sie bändigen, doch ihnen ist es egal, wen sie damit schaden, denn sie machen keinen Unterschied zwischen den humanoiden Völkern, so wie wir Ameisen nicht voneinander unterscheiden. Nur sehr selten sehen sie jemanden als würdig an und verschonen ihnen.“ „Du sagtest manchmal lassen sie sich auf jemanden ein. Erzähl mir mehr?“ „Du musst wissen, es gibt noch einen anderen Weg einen Windgeist zu unterwerfen. Wenn man seinen Namen kennt, kann man alles von ihm verlangen. Es ist sehr selten, dass ein solches Geschöpf seinen Namen preisgibt, denn es kann nicht verhindern, dass man diesen Namen weitergibt. Die alten Riten verlangen, dass sie einen neuen Namen erhalten, der nicht über sie herrscht, mit dem man sie dafür rufen kann, doch oft kam es vor, dass man sie verraten hatte.“ „Hier bist du also. Ah, wie ich sehe scheint ja etwas von meinen Stunden hängen geblieben zu sein.“ Harrys Kopf ruckte herum, als er eine zweite Gestalt in der Dunkelheit ausmachen konnte. Langsam wurde es heller und er schien auf einer weiten Wiese zu stehen. Sanft strich der Wind durch das saftige Gras und über ihnen konnte er vereinzelte Kreaturen über den Himmel jagen sehen. Seufzend wandte er sich an den blonden Mann, der vor ihm stand und ihn musterte. Helle Gewänder verhüllten alles, ohne wirklich zu verbergen, wie schön seine gesamte Gestalt war. Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Zügen, doch die Augen verrieten Harry, dass er sich grade wieder einmal in Schwierigkeiten befand. „Schön dich zu sehen Raziel, auch wenn ich fürchte, dass ich gleich mächtig in der Tinte stecke. Umsonst dringst du nicht in meine Träume ein.“ „Nein, da hast du wohl recht. Ich möchte dich warnen. Sieh es als zusätzliches Geburtstagsgeschenk.“ ~*~ Hier an dem ruhigen See hatte Seba gehofft mehr über den jungen Mann zu erfahren, der ihr ein Rätsel war. Sie hatte zwar nicht viel aus ihm heraus bekommen, denn Harry schien nicht gern über sich zu sprechen, dafür hatte sie andere Informationen erhalten. Zudem würde es noch oft genug Gelegenheiten geben, mehr über ihn zu erfahren, obwohl der Knabe sich als äußerst geschickt erwiesen hatte, Fragen auszuweichen, oder die Antworten so zu formulieren, dass sie im Grunde keine waren und nur noch mehr Fragen aufwarfen. Bis ihr das jedoch richtig klar wurde, war es meist zu spät. Als er dann irgendwann eingeschlafen war, hatte sie sich um ihn gelegt, um ihn mit dem weichen, dunklen Fell zu wärmen. Er war erschöpft, das spürte sie, sah es ihm an, so ließ sie ihn gewähren. Die ganze Zeit über hatte sie ihn betrachtet, hatte versucht mehr zu erfahren, durch bloßes hinschauen, aber viel konnte sie nicht sagen, auch wenn das mehr war, als viele andere erkannten. Er war groß, aber so unheimlich leicht. Fast hätte sie ihn nicht gespürt, als er bei ihr auf den Rücken gesessen hatte. Lange hatte sie darüber nachgedacht, hatte Möglichkeiten erwogen und wieder verworfen, bis nur noch eine geblieben war. Auch wenn er dünn, grade zu mager war, so erklärte das dennoch nicht dieses Federgewicht. Nicht bei einem Menschen. Engel hingegen waren äußerst leicht, da sie zum Fliegen geschaffen wurden. Wenn er das Blut der Engel in seinen Venen hatte, würde es so vieles erklären, was sie nicht zuzuordnen vermochte. Unter andrem den Engelsbann auf seinen Augen, denn normal zeigte dieses Volk sich nicht, mischte sich nicht ein. Sie schnaubte. Es würde aber auch erklären, warum der Junge so viel zu wissen schien, dafür, dass er unter einfachen Menschen aufgewachsen war. Einer von ihnen musste ihn unterrichtet haben. An und für sich auch sehr ungewöhnlich, wenn sie bedachte, dass die meisten Engel die Nephilim, die Kinder eines Engel und eines anderen Wesens, nicht sonderlich schätzten. Wenn zudem noch das Blut der Elben in ihm zirkulierte, war seine ganze Gestalt auch kein Rätsel mehr. Eine wirklich seltene und vor allem wunderschöne Mischung. Ein Lichtelb. Sie hatte von ihnen gehört, doch noch nie einen gesehen und ihr war auch noch nie ein Wesen begegnet, das diesem Jungen auch nur nahe kam. Zwar war er nicht so vollkommen wie die Engel, oder so grazil wie die Elben, aber dennoch schöner als diese Völker einzeln. Woher jedoch diese dunklen Haare kamen, blieb ihr ein Rätsel, ebenso wie diese ausdruckstarken, leuchtenden, smaragdgrünen Augen. Auf einmal versteifte sich der Körper des noch immer schlafenden Jungen, nur um sich im nächsten Moment ruckartig aufzusetzen und die Augen erschrocken aufzureißen. °Was ist los mit dir?° Verwirrt stieß die große Wölfin Harry mit der Schnauze an. Die ganze Zeit hatte er ruhig dagelegen, während sie ihren Gedanken nachgehangen hatte. Umso weniger verstand sie, warum er nun so verstört war, da er nicht den Anschein erweckt hatte, einen Albtraum gehabt zu haben. „Der Orden will das Anwesen angreifen. Ich muss sofort zurück.“ Davon hatte Harry gesprochen. Hier in England herrschte ein Krieg aus Täuschung, Lüge und Verrat. Es war verwirrend und sie hatte das Ganze noch immer nicht ganz durchschaut, doch eines war ihr durchaus klar. °Nein, das ist viel zu gefährlich. Du bleibst hier. Es ist keiner außer dir da. Du sagtest doch, sie seien alle fort.° „Aber was ist mit den Kindern? Was ist wenn sie noch da sind? Außerdem, es gibt eine Menge wichtiger Unterlagen und Dinge, die ihnen nicht in die Hände fallen dürfen.“ Warum ihr plötzlich klar war, das sie ihn nicht stoppen konnte, wusste sie nicht, doch irgendwie machte es sie wütend und frustrierte sie zugleich. °Was hast du vor?° „Einen Bannkreis. Zwar kann ich nicht verhindern, dass sie in das Gebäude kommen, doch nichts wird mehr da sein. Ich muss nur … “ jedoch durchschnitt Seba ihm den Satz. Sie wusste nun was er vorhatte. Sein Lehrer schien ihn auch in die hohe Kunst der Engelsbanne unterwiesen zu haben und auch wenn es sie faszinierte, dass dieser Junge sich zutraute einen Bannkreis über ein ganzes Gebäude zu sprechen, war es dennoch gefährlich. Zum einen koste es viel Magie ihn aufrecht zu halten und zum anderen musste er in ihm bleiben, damit er nicht fiel. °Das ist Wahnsinn! Wenn sie dich entdecken...° aber auch ihr Einwand wurde unterbrochen. „Das werden sie nicht. Und jetzt bring mich bitte da hoch. Ich würde es dir ungern befehlen müssen.“ Sie gab nach und ließ den Jungen auf ihren Rücken steigen. Dieses Mal musste sie sich nicht hinlegen, da sie als Wolf bedeutend kleiner war, als ein Pferd. Schneller als der Wind jagte der Windgeist zu dem alten Gemäuer hoch. Dort angekommen sprang Harry von ihrem Rücken und stürmte in das Schloss. °Pass auf dich auf Nedjem Kamen.° Als der Gryffindor durch die Tür verschwunden war, war auch von ihr nichts mehr zu sehen. Das musste Harry ohne sie durchstehen, denn dorthin, in das Haus, konnte sie ihm nicht folgen. ~*~ Schwungvoll kreiste die blutrote Flüssigkeit in ihrem kristallenen Kelch, während blitzende Rubine diesem Schauspiel folgten, ohne es wirklich zu sehen. Die Gedanken hinter diesen eindruckvollen und vor allem ungewöhnlichen Augen, kreisten ebenfalls. Kreisten um einen Jungen, den die Frau nur aus der Ferne gesehen hatte, doch diese wenigen Augenblicke hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt, wie nur wenige zuvor. Ein einfaches Menschenkind, ein Insekt gegen das alte Geschöpf, das neben ihm stand und dennoch schien der Windgeist nur ein Schatten neben diesem Jungen zu sein. /Einbildung/ wies sie sich selbst zurrecht. Er war nur ein einfältiges Kind, das wahrscheinlich nicht einmal wusste, was es dort tat. /Warum hat er es dann getan? Warum hat er die Augen geschlossen, als die Magie hervorbrach und hat nicht versucht zu fliehen? Warum war er nicht überrascht gewesen? Hat er gewusst, was er tat? Und bei den Fängen des großen Dracula, warum zur Hölle hat er dann gelächelt?/ Fragen über Fragen und doch keine einzige Antwort. Sie sollte versuchen über etwas nachzudenken, das sie zu irgendeiner Lösung brachte, etwas, das sie verstehen ließ. Am besten ging sie das Problem von einer anderen Seite an. Dass der Junge hier war hieß, dass er irgendwas mit ihrem Sohn oder ihrem Mann am Spitzhut hatte, aber was? Wussten diese, was sie sich dort ins Haus geholt hatten? Und wo waren die beiden abgeblieben? „Ach, bei den Dämonen der sieben Höllenkreise!“ Wütend warf sie den Kelch lang durch den Raum, doch bevor er die Wand berühren konnte, war er einfach verschwunden, so wie alles andere im Raum. Auch der Sessel, auf dem sie bisher gesessen hatte. Mit einem Rums und einem unschönen Fluch in dem osteuropäischen Dialekt der Vampire, landete die silberhaarige Frau recht unsanft auf dem Boden. Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Wer kam auf die Idee einen Bannkreis zu ziehen? Vor allem: Wer? War ihr noch irgendwas entgangen? Bei allen Mächten, was ging hier verdammt noch einmal vor? Murrend stand sie auf und ging zur Tür. Sie würde das schon noch rauskriegen und gnade Dracula dem Bastard, der das hier zu verantworten hatte. Sie war grade so richtig in Stimmung jemanden zu zerfleischen. Grade als sie die Klinke runter drücken wollte hörte sie, wie etwas in den unteren Etagen explodierte. Das Geräusch von splitterndem Holz drang an ihr feines Gehör und ihr war klar, dass jemand das Eingangsportal zu Sägespänen verarbeitet hatte. Wie die Augen des Lords flammten die ihren vor Wut blutrot auf. Diese Tore waren von ihrem Urgroßvater selbst dort eingesetzt worden. Das würde Tote geben. Niemand hatte es zu wagen ihr Haus zu demolieren. Vor der Tür eilten Schritte her. Sie wunderte sich einen Moment, wie schnell sie hier hochgekommen waren, doch kümmerte es sie nicht weiter. Stattdessen riss sie die Tür auf, bereit jemandes Eingeweide in den Gängen zu verteilen, sah jedoch nur noch, wie ein schwarzer Haarschopf um die Ecke flitzte. Sonst war der Gang wie ausgestorben. /Schwarze Haare?/ stutzte sie. War das nicht der Junge vom Morgen? Sie sollte wirklich mal ein ernstes Wörtchen mit ihrem Spross reden und ihren Mann in den Kerkern aufhängen. Ein verschlagenes Lächeln zog kurz über ihr sonst schönes Gesicht. Ein wirklich reizvoller Gedanke, egal, wo der so plötzlich herkam. Doch dafür war jetzt nicht die Zeit. Hier ging irgendwas vor, das Ärger bedeutete. Großen Ärger. Vielleicht war das der Junge von vorhin gewesen und vielleicht würde sie von ihm ein paar Antworten bekommen, wenn er sich nicht wehrte und sie ihn lebend erwischte. ~*~ ~Nagini, Salena, wo seid ihr? Kommt bitte, wir werden angegriffen und ich brauche euch!~ Harry lief einen der Gänge im Haupttrakt entlang, irgendwo im dritten Stock in der Nähe der Bibliothek, als ihm endlich jemand antwortete. Der Bann war gelegt und der Orden mittlerweile da, immerhin waren sie ja auch nicht zu überhören gewesen, doch ihm war auch klar, dass er alleine einige Probleme haben würde, den Rest in Sicherheit zu bringen. ~Was ist kleiner Tollpatsch? Was ist hier los?~ hörte er die Stimme von Salena, an der er grade vorbei rannte. Schlitternd kam er zum stehen und ging zurück. Erst jetzt hörte er die Schritte, die ihm gefolgt waren und sich schnell näherten. Hastig stellte er sich in die Nische, in der die Schlange lag und drückte sich an die Wand darauf hoffend, unentdeckt zu bleiben. Wenn der Orden erfuhr, wo er zurzeit wohnte, würde er mächtige Probleme bekommen. Kurz zuckte er zusammen, als Salena sein Bein umschlang und sich daran machte, sich an ihm hoch zu schlängeln, um sich um seinen Körper zu legen. Sie war zwar etwas schwer, aber mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt, mit ihr oder Nagini umherzustreifen. Leise und schnell erklärte er ihr die momentane Situation, verstummte aber abrupt, als die Schritte fast bei ihm angelangt waren, jedoch an ihm vorbei gingen. Grade wollte er aufatmen, als es plötzlich still war und im nächsten Moment die Schritte direkt auf ihn zukamen. ~*~ Mit zu Schlitzen verengten Augen sah die Frau zu dem Jungen. Langsam glitten ihre Augen von dem ernsten Gesicht, hin zu dem Zauberstab, der direkt auf sie gerichtet war. /Ebenholz. Wie…/ schoss es ihr durch den Kopf, bevor sie plötzlich in dem Gedanken inne hielt. Sie erkannte den Stab. Erschrocken weiteten sich ihre Augen, als sie an ihren Gürtel, zu einem länglichen Lederhalter, griff, doch der war leer. Wieder sah sie zu dem Balg, das sie mit ihrem eigenen Stab bedrohte, und versuchte auszumachen, wer und was er war, konnte jedoch nichts Besonderes feststellen, außer dass er schnell sein musste. So schnell, dass es ihm gelungen war, ihr den Zauberstab abzunehmen, ohne dass sie es bemerkt hatte. Vor ihr stand definitiv kein Mensch, auch wenn sie nicht ausmachen konnte, was er sonst sein sollte. Der feine Geruch nach Mandel und Honig, den er an sich hatte, war angenehm, doch sonst roch er nach nichts. Etwas das gar nicht sein durfte. Eigentlich sollte sie in der Lage sein, sein Wesen zu erkennen, die Magie, die durch sein Blut floss, riechen, doch da war nichts. Als würde er gar nicht existieren, als würde er nicht leben, als wäre er… tot. Etwas auf Höhe ihres Bauches zischte und ihre Augen glitten zu der blauen Schlange um den Bauch des Jungen, der doch tatsächlich in Parsel antwortete. Was hatte die Schlange ihres Mannes mit diesem Jungen zu schaffen und wieso zur Hölle, verstand er sie? /Oh, Salazar mein Freund, ich glaube du hast mir einiges zu erklären./ Sie griff nach dem Stab, den ihr dieser Bengel plötzlich hinhielt und widerstand dem Drang, dessen schwarze Spitze dem Jungen an die Kehle zu drücken. Leute waren manchmal gesprächiger, wenn man nett zu ihnen war. Eine Gunst, die ihr herumtreibender Ehemann nicht zu spüren bekommen würde, wenn ihre Vermutung bestätigt würde. Parsel wurde vererbt… „Was geht hier vor sich?“ ihr herrischer Ton erinnerte Harry irgendwie an seine Hauslehrerin Professor McGonagall. „Viel Zeit für Erklärungen bleibt uns nicht. Der Orden des Phönix greift das Haus an. Tom ist mit dem Rest los ein Buch zu besorgen. Wissen sie, wer noch alles hier ist?“ Die Frau war einen Moment irritiert von dem Ton in dem er mit ihr sprach. Sie konnte sich der Stimme des Jungen irgendwie nicht entziehen und antwortete ihm. „Es sind noch einige Kinder hier. Im Spielzimmer im Nordflügel.“ Die Worte waren einfach über ihre Lippen geglitten, bevor sie sie hatte stoppen können. Bevor sie jedoch irgendwas hinzufügen konnte schnitt der Bengel ihr das Wort ab. „Sie müssen mir helfen, sie hier raus zu bringen. Kommen Sie.“ Der Junge eilte wieder los, dieses Mal in die Richtung des Nordflügels und sie folgte ihm, wusste der Teufel warum. Ihr war durchaus klar, dass die Lage ernst war, doch das wollte ihr Verstand noch nicht so richtig in Angriff nehmen. Viel mehr versuchte sie herauszufinden, wer das war und warum sie sich, bei allen Clanen des Nordens, von ihm herumkommandieren ließ. Sie knirschte mit den Zähnen. „Wer bist du, bei Merlins Gnaden, verdammt noch mal? Ich habe dich hier noch nie gesehen.“ Kurz stockte der Junge, als würde ihm etwas einfallen, worauf ein kurzer, aber unschöner Fluch folgte. Schnell durchwühlte der Knabe seine Taschen, schien aber nicht zu finden was er suchte. Dann bückte er sich und löste ein silbernes Kettchen von seinem linken Fußgelenk, dass er genau zu mustern schien. Irgendwas murmelnd drehte er das Metall in seinen Händen, bevor sie spürte wie Magie kurz, aber deutlich aufflammte und in das Schmückstück zu fließen schien. Wieder legte er es sich um den Fuß und schloss die Augen. Er schüttelte sich etwas, als würde ihm kaltes Wasser den Rücken hinunterlaufen, aber das nahm die Frau nur am Rande wahr. Seine Haare schienen durch diese Geste plötzlich zu wachsen und färbten sich langsam von der Wurzel, bis hin zu den Spitzen blau. Seine Gesichtszüge änderten sich, bis hin zu den Augen, die sich, wie auch schon die Haare, von Innen nach Außen blau färbten. Im nächsten Augenblick stand ein völlig anderer Junge vor ihr und nicht ein Funken Magie erklärte diese Veränderung, oder hing das mit dem Zauber zusammen, den er auf das Kettchen gesprochen hatte? Ohne Stab, wie ihr erst jetzt auffiel. „Bin ich noch zu erkennen?“ Da war es wieder. Wieder konnte sie nicht anders, als ihm mit einem klaren Nein zu antworten. Der Junge setzte seinen Weg fort und schien sich erst dann wieder ihrer Frage zu besinnen. „Mein Name ist Harry. Ich bin hier so etwas wie ein Gast.“ „Was soll das heißen, so etwas wie? Und wieso wechselst du andauernd deine Gestalt?“ fragte sie gereizt, als sich der Junge wieder zurück verwandelt hatte, jedoch unbeirrt weiter ging. Wie sie es hasste, keine Ahnung zu haben, was vor sich ging. „Damit mich Dumbledores Leute nicht erkennen, doch ewig werde ich diese Illusion nicht halten können. Mehr Magie konnte ich nicht in das Kettchen legen, sonst wird der Bannkreis vielleicht nicht lang genug halten.“ „Wie...“ Wie hatte dieser Grünschnabel es geschafft einen Bannkreis um das ganze Haus zu ziehen? Und wie konnte er in der Lage sein, Magie in ein Schmuckstück zu legen? Bei den Zehn Weisen, das war hohe weiße Magie. „Ich kann mich noch nicht offen gegen den alten Mann stellen. Wie viele Kinder sind im Gebäude?“ Ein abrupter Themenwechsel, doch dieses Mal schaffte sie es sich dem Drang, ihm zu antworten, entgegenzustellen. So nutzte sie die Gelegenheit. „Wer bist du genau?“ Sein Vorname hatte sie kein Stück voran gebracht. /Bei Draculas Reißzähnen, der Junge befreit einen Windgeist, überlebt diesen Selbstmordakt und reitet auf diesem davon, dann taucht er wieder auf, legt einen Bannkreis, der größer ist, als zehn Magier bewerkstelligen können und wechselt ohne einen Funken Magie seine Gestalt. Entweder ist das hier ein mächtiger Scherz, oder einfach nicht möglich./ „Harry James Potter.“ Wer der Hausherrin schon einmal begegnet war, hätte in diesem Moment jeden Glauben an das Fortbestehen der Welt, wie er sie kannte, verloren, als die Frau plötzlich strauchelte und beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Harry Potter? So wie in der-Junge-der-lebt? Dumbledores ultimative Waffe? Gast in diesem Haus? Der Junge log. Es konnte einfach nur eine Lüge sein. War das der Grund, warum niemand hier war? Ein tiefes Grollen rollte ihre Kehle hinauf, als sie sich auf den Jungen vor sich stürzte. Niemand schadete ihrer Familie, ohne mit dem Leben dafür zu zahlen. ~*~ Überrascht versuchte Harry dem plötzlichen Angriff ausuzweichen, doch die scharfen Klauen zerrissen die Haut seines rechten Arms. Erschrocken blickte er in die Richtung der aufgebrachten Vampirin, die nun mit gezogenem Zauberstab vor ihm stand. „Wo sind die Bewohner?“ Harrys Gedanken rasten. Es scheint ein Fehler gewesen zu sein, der Frau zu sagen wer er war. Verdammt. Er hätte vorsichtiger sein sollen, als sie noch einmal nachgefragt hatte, wer er war. Es hätte ihn stutzig machen sollen. Sich zu überlegen, wie man es hätte besser machen können, brachte ihm jetzt auch nichts mehr. Stattdessen sollte er sich Gedanken darüber machen, wie er die Situation entschärfen konnte. Doch wie sollte man mit einem aufgebrachten Vampir reden? Das war schon bei Voldemort meist schief gelaufen. Versuchen musste er es. Vielleicht hatte er ja Glück. „Das habe ich doch gesagt. Die sind unterwegs…“ weiter kam er nicht, den die aufgebrachte Frau schnitt ihm das Wort ab. Soweit zum Thema Glück. Anscheinend schien das Temperament des Lords von seiner Mutter zu kommen. „Hör auf mich weiter anzulügen. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dir deine Geschichte abnehme, Potter. Als wäre ein Kind wie du in der Lage ein ganzes Gebäude zu bannen. Du solltest schnell mit der Wahrheit kommen, sonst werde ich dir dein hübsches Köpfchen von den Schultern trennen. Glaub mir, ich bin da nicht grade zimperlich.“ Nein, reden würde nichts bringen. Auch wenn es ihm nicht behagte, so war eine kleine Machtdemonstration wohl unausweichlich. Jedoch musste er Vorsicht walten lassen. Nur wenn sie das Gefühl bekam, dass er ihr überlegen war, hatte er eine Chance. Er musste also schnell sein, den Überraschungsmoment nutzen. Er machte sich keine Illusionen darüber, eine Vampirin auf die schnelle besiegen zu können, doch ein Kampf würde sie Zeit kosten. Zeit, die sie nicht hatten, die die Kinder nicht hatten. Die grünen Augen schienen sich zu verdunkeln und hatte seine Haltung bisher von Überraschung gezeugt, kam es ihr nun vor, als würde sie einem Elben gegenüberstehen, der begann mit seinem Opfer zu spielen. Einen Moment irritierte sie der Eindruck, doch da sprach der Junge wieder. „Ich will nicht gegen Sie kämpfen. Für solche Spielchen haben wir nicht die Zeit. Überlegen Sie es sich gut, oder ich werde das hier schnell zu einem Ende bringen.“ „Glaubst du, dass du mir drohen kannst?“ Das nächste, das geschah, ging einfach zu schnell, selbst für die Vampirin. Sie konnte im Nachhinein nicht mehr sagen, wie es Potter gelungen war, sie von den Füßen zu reißen, sie zu entwaffnen und ihr wieder den eigenen Stab an die Kehle zu halten. „Ich weiß, dass ich dir drohen kann, Blutsauger.“ Bevor sie antworten konnte, war der Junge wieder aufgestanden und hatte ihr den Stab vor die Füße geworfen. Harry hoffte, dass sie einen Waffenstillstand erkannte, wenn sie ihn sah. „Tick, tack, tick, tack, die Zeit läuft uns davon. Sollen wir das wiederholen, oder bist du endlich bereit mir zu vertrauen, Cruenta Slytherin? Wenn ich dich töten wollte, dann würdest du nicht mehr hier sein.“ Seine Stimme war ruhig, fest und dennoch mit einer klaren, unmissverständlichen Drohung. Sein ganzes Wesen schien von einem Moment auf den anderen völlig um geschwungen zu sein. Vor ihr stand nicht mehr der junge Mann, dem sie bis eben gefolgt war, auch nicht der Elb, der mit ihr spielte, wie die Katze mit der Maus. Nein, dieser war anders, dunkler und dennoch… sie wusste nicht, wie sie es beschreiben sollte… es gab keine Worte dafür, die erklärten, warum sie bereit war, ihr Schicksal und das aller in diesem Anwesenden in seine Hände zu legen. Es war, als würde vor ihr das Wesen stehen, das der Junge war und dennoch schien es ihn einfach nicht zu geben. Auch wenn sie sich wiederholte: Ihre beiden Männer hatten ihr eine Menge zu erklären. Sie ließ das Gespräch noch einmal Revue passieren, rief sich alle Ereignisse ins Gedächtnis, die sie heute mit diesem Bengel erlebt hatte und ihr wurde eines klar: Wenn dieser Junge der Feind war, hatten sie verloren. So ungern sie es auch zugab, aber Albus Dumbledore hatte hervorragende Arbeit geleistet diesen Junge zu der Waffe zu machen, die er war, auch wenn dieses Stück anscheinend seinen eigenen Willen hatte, wenn man ihm denn wirklich glauben konnte. In dem Augenblick wusste sie nicht wer mehr ihre widerwillige Achtung verdient hatte. Der Puppenspieler, der sie geformt hatte, oder die Puppe, die sich anscheinend von ihren Fäden hatte lösen können? Nur brachte es nichts, sich in einer solchen Situation philosophischen Fragen zu stellen. „Sag mir, wie ist dir der Bann gelungen.“ Der Junge seufzte und streckte seine Hand aus. Es hatte keinen Sinn, sich dumm zu stellen und würde Zeit kosten. „Eine Bitte habe ich zuerst.“ Einfach so, würde er sich gewiss nicht offenbaren. „Was für eine Bitte?“ Cruenats Stimme klang misstrauisch. Mit gerunzelter Stirn beobachtete sie den Jungen und warf undeutbare Blicke auf dessen ausgestreckte Hand. Vor allem auf die zwei feinen Linien, die sein Handgelenk zeichneten. Zeugnisse über das Seelenleben hinter den kraftvollen, grünen Augen. „Ein Geheimnis für ein Geheimnis.“ Sie verstand. Egal was sie über diesen Jungen wusste, sollte sie für sich behalten. Eine große Bitte, denn sie hieß ihrem Sohn und ihrem Mann zu verschweigen, was dieser Junge konnte, denn irgendwas sagte ihr, dass sie keine Ahnung hatten. Anderen Falls würde Harry Potter sie bestimmt nicht um ihre Verschwiegenheit bitten. „Dein Geheimnis ist bei mir sicher, solange du dich nicht gegen uns stellst“ nickte sie und ergriff die Hand. Als sie stand, folgte sie einer wegwerfenden Geste des Jungen und fixierte ein Symbol auf dem Boden, das sie das letzte Mal vor Jahrhunderten in einem Märchenbuch gesehen hatte. Ihre Augen weiteten sich. Jetzt verstand sie, wie ein Einzelner in der Lage war, um dieses Haus ein Bannkreis zu ziehen, auch wenn sie geglaubt hatte, dass es diese Magie nicht mehr gab, sie nur noch eine Legende war, so wurde sie nun eines besseren belehrt. Eine solche Entwicklung konnte alles bedeuten, oder auch nichts. Wieder sah sie zu dem so unscheinbaren Jungen, der eine solch alte Kunst beherrschte. „Kann man dir trauen?“ Eine einfache Frage und dennoch Fundamental. Irgendwas in ihr sträubte sich gegen den Jungen zu kämpfen. Es führte ihr vor Augen, was sie am Morgen gesehen hatte, rief ihr in Erinnerung, dass der Junge hier anscheinend ein Gast war und das dieses Wesen sie längst hätte vernichten können, wenn es das gewollt hätte, einfach weil sie nicht gewusst hatte, gegen was sie antrat, dessen sie sich noch immer nicht sicher sein konnte. /Was ist, wenn er mit dir spielt?/ Sie schob die kleine eindringliche Stimme beiseite. Im Augenblick hatte sie genug Probleme. Sich einer Katze gegenüber zu sehen, wenn man selbst die Maus war, war nicht die Einstellung, die ihr jetzt helfen würde. Bei weiten würde sie es nicht dazu kommen lassen, unvorsichtig zu sein, doch wie verteidigte man sich gegen etwas, das man nicht verstand, das man nicht kannte? „Es liegt außerhalb meines Interesses sie, die Mitglieder ihrer Familie, oder sonst einen Getreuen ihres Sohnes zu schaden. Vielleicht bin ich keiner von Toms Leuten, doch bin ich auch nicht dumm genug Dumbledore weiterhin zu folgen.“ Sie glaubte ihm. Warum? Das wussten wahrscheinlich nicht einmal die Götter. „Warum versuchst du unsere Geheimnisse zu hüten?“ Es musste einen Haken geben. „Ich verlange nichts dafür. Es liegt auch in meinen Interessen, dass diese Seite nicht fällt. “ Auch wenn sie seine Ambitionen nicht kannte, so lag es nicht in ihrer Absicht die Hilfe, die ein solches Geschöpf versprach, abzuweisen, vor allem nicht, wenn der Preis so einfach war. Wie falsch diese Ansicht war, würde sie bald noch herausfinden, denn leicht würde es für sie gewiss nicht werden Harry Potter sich selbst zu überlassen. Doch wie konnte sie das, ohne präkognitive Fähigkeiten, auch nur ahnen? Stillschweigend, ohne jegliche Absprache gingen die beiden weiter, nur das Zischen der Schlange war hin und wieder zu hören. Cruenta scherte sich jedoch im Augenblick nicht darum und sorgte mit einer einfachen Bewegung ihres Stabes dafür, dass Harrys Arm verbunden war. Nun, da sie wusste, mit wem sie es zu tun hatte, mehr oder weniger, drängte sie die Rätseleien um den Bengel beiseite und begann über die Schwierigkeiten nachzudenken, die ihnen das Eindringen des Ordens bereitete. „Was ist mit den Kindern?“ wollte die Vampirin wissen, als sie an der spiralförmigen Treppe angelangt waren. Noch war die Luft rein, doch bald würden die Eindringlinge auch bis hierhin vordringen. Sie machte sich keine Illusionen, dass es ihnen gelingen würde einen Haufen kleiner Kinder zu verteidigen, egal wie gut der Junge auch sein mochte. „Wir müssen sie irgendwie rausschaffen. Im Haus ist es viel zu gefährlich. Vorschläge?“ Auch Harry maßte sich nicht an, mit der Situation und den Kindern fertig zu werden, auch wenn er jemanden hatte. Die Kinder mussten weg, da gab es keine Alternative und keinen Kompromiss. Nur wie war die Frage. Die Antwort hatte die Hausherrin. „Im Nordflügel gibt es einen Geheimgang, der in den Wald führt. Ein Fluchttunnel, der zu diesem Zwecke errichtet worden ist. “ Der Junge nickte. Das klang viel versprechend. „Gut.“ Der Gryffindor wandte sich wieder an Salena, die noch immer wie ein Gürtel um seine schmalen Hüften lag. ~Weißt du wo Nagini steckt?~ Die Schlange brauchte nicht lange zu überlegen, denn auch sie hatten Eigenheiten, Gewohnheiten und ihre Lieblingsplätze. „Verdammt!“ frustriert fuhr sich Harry durch die Haare, als er sich vor Augen rief, was das für ihn bedeutete. „Was ist?“ Lady Slytherin konnte es noch nie leiden, wenn Anwesende in Zungen sprachen, die sie nicht verstand, vor allem in Momenten, in denen der Ärger vor der Tür stand. Zudem bezweifelte sie stark, dass sie sich eines Tages daran gewöhnen würde, dass ein Junge die Schlangenzunge beherrschte, der nicht von ihrem Blute war. Erschwerend kam hinzu, dass die biestige Schlange ihres Gatten, dem letzten Parselmund, abgesehen von ihren gemeinsamen Kindern, diesen Bengel zu mögen schien. „Nagini ist im Südflügel“ kurz, knapp und auf den Punkt gebracht, so wie sie es mochte, doch anscheinend musst man diesem Bengel alles aus der Nase ziehen. „Was genau gedenkst du nun zu tun?“ fragte sie spitz. Sollte er doch merken, dass ihr seine wortkarge Art ganz und gar missfiel. „Zuerst die Kinder. Danach werde ich mich zu ihr durchschlagen.“ Ein klarer Plan, der ebenso dumm und gefährlich war. Nicht das man plötzlich auf den Gedanken kam, dass sie diesen seltsamen Jungen nicht in Gefahr wissen wollte. Es war allein… ja, was bewog sie eigentlich dazu, so zu denken? Sie konnte sich doch nicht um jedes dahergelaufenes Kind sorgen. Das wäre ja noch schöner. „Das schaffst du niemals alleine.“ Sie war von ihrer eigenen Stimme überrascht. Eigentlich hatte sie gar nicht vorgehabt, Harry Potter anzufauchen. Wütend biss sie sich auf die Zunge. Irgendwas an ihm irritierte sie, was sie zu diesem unkontrollierten Verhalten bewegte. Sie wusste nicht, wie sie mit ihrem eigenartigen Verbündeten umgehen sollte. „Das wird schon. Ich werde sie einfach im Dunkeln lassen. Ist so was wie ein Heimvorteil für mich“, grinste Harry, der nichts von den aufgewühlten Gedanken der Hausherrin ahnte. Diese Verstand das offensichtliche Wortspiel Harrys nicht und genügte sich damit abfällig zu schnauben, ebenso wie Salena, wobei es seltsam klang, wenn Schlangen das taten. ~So kann man es natürlich auch sagen. Jetzt versteht sie bestimmt mehr als zuvor.~ Konnten Schlangen zynisch klingen? Die Schlangendame hingegen verstand durchaus, dass Harry sich gar nicht so Bildhaft ausgedrückt hatte, wie es auf den ersten Blick erschien. Sie wusste, dass er jedes Wort so meint, wie er es gesagt hatte. Die drei waren bereits im Nordflügel, als der jüngste abrupt stehen blieb und auf irgendwas aufmerksam geworden war, dass sich der Wahrnehmung der beiden Damen entzog. Die Vampirin wollte die Stimme erheben, um zu erfahren, was dieses Verhalten plötzlich zu bedeuten hatte, als der Junge eine Hand hob und ihr somit bedeutete zu schweigen. Salena hingegen verhielt sich ruhig und genoss die sanften Wellen, die Harry aussandte. Nagini hatte ihr zwar heute Nacht davon erzählt, doch hatte sie nicht gewusst, wie angenehm die Magie von Harry war. Auch wenn sie sich konzentrierte, konnten ihre feinen Vampirsinne nichts Ungewöhnliches feststellen. Warum war der Junge vor ihr dann so angespannt? Doch dieser Moment löste sich auf, als er sich auch wieder in Bewegung setzte und einen der Wandteppiche beiseite riss. „Blaise, Draco. Dreht sofort wieder um, wir müssen die Kleinen hier wegbringen. Der Orden greift an. Los beeilt euch.“ Trotz ihres Erstaunens machten die beiden Slytherins auf dem Absatz kehrt und eilten den Weg zurück, den sie gekommen waren. Sie kannten den Gryffindor und wussten, dass jetzt weder die Zeit noch der Ort für mehr Informationen war und mal ehrlich, wer wollte sich schon den bald zweiten Lord widersetzen? Es war für sie nur eine Frage der Zeit, bis die beiden sturen Esel das merkten, was die meisten hier wussten. Die Hausherrin musterte den Rücken des Jungen, der nun hinter den beiden anderen hereilte. Wie konnte er Draco und Blaise bemerken? Grade diese beiden konnten sämtliche Anzeichen, die auf ihre Anwesenheit hindeuteten verbergen und das hatten die zwei auch getan, sonst hätte sie sie ebenfalls bemerkt. Entweder war Potter so gut, oder sie sollte noch einmal über ihre eigenen Fähigkeiten nachdenken. In dem Spielzimmer herrschte das reine Chaos. Überall weinten Kinder, riefen nach ihren Eltern, oder versuchten mit ihren Fragen herausbekommen, was vor sich ging. Die vier ältesten unter ihnen hatten sichtliche Probleme den Nachwuchs ruhig zu kriegen. Während Blaise lächelnd versuchte auf einige einzureden, stand Draco eher verloren da und musterte den Zirkus mit verschlossener Miene. Ein Mädchen mit kurzen schwarzen Haaren versuchte sie durch strenges ermahnen dazu zu bewegen still zu sein, während die vierte im Bunde eines der kleineren Mädchen auf dem Arm hatte und ihr über den Rücken strich. An und für sich die beste Methode, doch konnte sie nicht alle Kinder auf einmal beruhigen. Harry schüttelte den Kopf. Das Geschrei und Weinen von den Jüngsten, den aufgeregten Stimmen der etwas Älteren und den Beruhigungsversuchen der Ältesten war ein Intermezzo aus Stimmen, das gewiss bald Aufmerksamkeit erregen würde. So würden sie die Kinder nie rechtzeitig ruhig bekommen. Eine Idee formte sich in seinem Kopf und er seufzte auf. Wenn er jetzt nicht aufflog, sollte er sich überlegen doch bei Dumbledore zu bleiben. Wenn die Leute hier wirklich so dumm waren, dann wäre er hier auch nicht besser aufgehoben, als auf der anderen Seite. Wahrscheinlich würde er es noch bereuen, doch wie er schon gesagt hatte, die Zeit lief ihnen davon. o0O0o Put your faith in what you most believe in Two worlds, one family trust your heart Let fate decide To guide these lives we see A paradise untouched by man Within this world blessed with love A simple life, they live in peace Die Kinder wurden zusehends ruhiger und lauschten gebannt dem Lied. Auch die vier älteren sahen ihn an. Blaise Augen fingen an zu strahlen, während Draco Mühe hatte, dass sein Kiefer nicht aufklappte. Wie, bei Morganes Rachsucht, hatte ihnen das entgehen können? Es war doch so einfach, so offensichtlich, dass es wieder unmöglich gewesen war. Draco verlor sogar noch ein paar Nuancen an Farbe, als ihm etwas klar wurde und auch Blaise schien zu verstehen, da auch er merklich blasser wurde. Softly tread the sand below your feet now Two worlds, one family Trust your heart Let fate decide To guide these lives we see Beneath the shelter of the trees Only love can enter here A simple life, they live in peace „Hört den Anfang unserer Geschichte“ begann Blaise flüsternd. „Denn sie ist wahr“ beendete Draco eben so leise. In dem Moment wussten die zwei, wessen Geschichte ihnen gestern erzählt worden war. Leicht verstört sahen die beiden einander an, bevor ihre Blicke zu Harry Potter wanderten. Raise your head up Lift high the load Take straight from those that need you Build high the walls Build strong the beams A new life is waiting But danger's no stranger here Cruenta bemerkte das Verhalten der beiden Slytherinschüler. Bisher hatte sie in der Tür gewartet und das Treiben vor ihr im Auge behalten. Der Junge hatte wirklich eine schöne Stimme, melodisch und klar. Ein guter Zug von ihm, denn die Kinder waren nun still und vor allem abgelenkt. Umso schleierhafter war ihr, was die zwei hatten. Irgendeine Erkenntnis hatte sie getroffen und sie schien irgendwas in sich zu tragen, dass bei dem Blick, den die beiden dem Gryffindor schenkten, in ihr Mitleid für Harry Potter aufflammte. Grade bei Draco, der nur selten etwas über seine Gefühle preisgab, hatten die traurigen Augen mehr zu bedeuten, als bei irgendwen anderem. No words describe a mother's tears No words can heal a broken heart A dream is gone, but where there's hope Somewhere something is calling for you Two worlds, one family trust your heart Let fate decide To guide these lives we see* o0O0o „Sollen wir was spielen?“ fragte Harry mit sanfter Stimme, als er in die Hocke ging und ein Lächeln seine Züge erstrahlen ließ, als würde es von innen leuchten. Die meisten rannten auf den jungen Mann zu, warfen ihn lachend um und belagerten ihn mit Fragen und Vorschlägen, was sie denn nun machen könnten. Vergessen war die Gefahr, verdrängt die Angst. Ebenfalls lachend richtet sich Harry wieder auf und sah die halben Portionen mit seinen strahlend grünen Augen an, als er verschwörerisch seine Stimme hob. „Ich weiß ein ganz tolles Spiel. Jeder von euch sucht sich einen Partner und fasst ihn an der Hand. Los.“ Begeistert suchte sich jeder einen Partner und wartete schon gespannt auf die nächste Anweisung. Die vier anderen konnten nur staunend beobachten, wie leicht der Gryffindor die Kinder um den Finger gewickelt hatte. Selbst die Hausherrin nickte zufrieden. Konnte so ein Junge wirklich hinter dem Orden stehen? „Und jetzt werden wir uns ganz still davon machen. Wir tun so, als wären wir Abenteurer. Wir müssen uns durch das große Schloss hier schleichen und einen Geheimgang finden. Der bringt uns dann zu einem ganz geheimen Ort. Es heißt, dass dort etwas Besonderes auf mutige Entdecker wartet. Aber wir müssen ganz leise sein, damit die bösen Männer, die auch hinter dem Schatz her sind, uns nicht entdecken. Die nette Tante hinter mir ist eure Führerin. Nur sie kennt sich in diesem großen Schloss aus. Die vier dahinten werden eure Leibwachen sein. Jeder Abenteurer braucht starke Kämpfer an seiner Seite, die ihm bei Gefahren helfen können.“ „Milly, ich glaube Harry macht dir grade den Platz als Mutter unseres kleinen Kindergartens hier streitig“ flüsterte Blaise zu einem Mädchen, mir langen schwarzen lockigen Haaren und bernsteinfarbenen Augen. Sie war auch in Slytherin und in seinem Jahrgang. Doch sie lächelte nur auf dessen Aussage. „Er geht gut mit den Kindern um. Er würde einen spitzen Vater abgeben. Mir ist er sympathisch. Sieh doch wie begeistert und ruhig sie sind. Trotz der Gefahr haben sie ihren Spaß.“ Das andere Mädchen schnaubte verächtlich. Ihre dunkelblauen Augen glommen vor Misstrauen und Abscheu. Ihr Name war Pansy Parkinson und auch sie war in Slytherin. Draco verdrehte die Augen. Er konnte das Mädchen nicht leiden. Seit der ersten Klasse lief sie ihm hinterher und versuchte bei ihm zu landen. Sie war auf alles eifersüchtig, dass sich auch nur in seine Nähe wagte. Völlig Irre. Zum Glück wusste sie nichts von Blaise, oder zumindest nicht alles und das war auch gut so. Aber als wäre das noch nicht genug bedrängten die Parkinsons seine Eltern manchmal regelrecht, damit sie ihn mit dieser Furie verlobten. Zu seinem Glück akzeptierte sein Vater seine Entscheidung, dass er die gewiss nicht wollte, auch wenn dieser es lieber gesehen hätte seinen einzigen Sohn zu verloben. An und für sich waren die Parkinsons eigentlich keine zu verachtende Partie. Die Kinder folgten ihnen jetzt ganz ruhig und schienen total fasziniert von dem Spiel. Auch die Leibwachen schwiegen, obwohl zwei von ihnen so einige Fragen regelrecht auf der Zunge brannten, doch sie wussten, dass jetzt bestimmt nicht der Zeitpunkt war, um diese zu stellen. Der Fluchttunnel war ein Stockwerk tiefer und durch drei weitere Geheimgänge hatten sie den Zugang ohne irgendwelche Schwierigkeiten erreicht. Millicent und Pansy führten die kleine Gruppe an. Der Rest, bis auf Harry, würde den Schluss bilden, falls jemand sie verfolgen sollte. Als das Letzte Kind in dem dunklen Gang verschwunden war, hörte man irgendwo in der Ferne Stimmen und Schritte. Bald würde der Orden hier sein. Sie hatten kaum noch Zeit. Harry trat ein paar Schritte zurück und verwandelte sich wieder in den blauhaarigen Jungen. Sicher war sicher. „Was soll das Harry? Wofür brauchst du die Illusion?“ fragte Draco ihn wütend. Der Blonde hatte ein mieses Gefühl bei der Sache, denn bisher hatte Potters Weltenretterkomplex nichts als Schwierigkeiten bedeutet. „Draco, nicht so bissig“ lächelte dieser nur verschmitzt. Ein Verhalten, das den Malfoy auf die Palme bringen konnte. Jedoch fuhr er mit ernster Stimme fort, als wäre der kurze Spaß an der Situation nur eine Einbildung gewesen. „Ich kann hier nicht weg. Der Bannkreis wird von mir aufrecht gehalten. Ich muss in seinem Innern bleiben, damit er stehen bleibt. Du weißte, dass sie großen Schaden anrichten können, wenn sie irgendetwas finden.“ Ein Blick in die roten Augen der Vampirin sagte ihnen, dass Harry die Wahrheit sagte, egal wie unglaublich sie klang. „Aber was ist mit dir? Was ist wenn sie dich erwischen? Tom würde uns umbringen.“ Blaise klang schon ein bisschen verzweifelt. Er mochte den aufgeweckten Gryffindor, der etwas Leben in dieses Haus gebracht hatte. „Wenn es ihnen gelingen sollte, hat der ganz andere Sachen, um die er sich Sorgen muss, als um einen gefallenen Gast. Keine Angst, ich werde aufpassen. Das eine oder andere Ass habe ich noch im Ärmel und jetzt beeilt euch, dass ihr hier wegkommt.“ Harrys Worte konnten die beiden bei weitem nicht beruhigen. „Wir lassen dich nicht alleine.“ Kam es dieses Mal von Draco, worauf hin Harry lachte. „Vor einiger Zeit war ich noch ganz oben auf eurer Abschussliste und jetzt wollt ihr mir beistehen? Also wirklich. Ich bin immer noch Harry Potter. Ein Gryffindor. Ich kann nicht auf noch zwei Schlangen aufpassen. Salena wird euch begleiten und Nagini werde ich noch auflesen. Ihr müsst die Kinder in Sicherheit bringen. Alleine kann ich den Weißkitteln viel besser auf der Nase rum tanzen und jetzt verschwindet.“ Energisch schob er die beiden in die Richtung in die der Rest gegangen war. Wütend zischte die Schlange, als sie sich von Harry löste und an den beiden vorbei in dem dunklen Gang verschwand. Auch wenn es ihr nicht passte, respektierte sie seine Entscheidung. Draco sah ihn noch einmal kurz an und löste das Band von seinem Gürtel, dass die Scheide seines Schwertes daran befestigte und reichte es dem Jungen. Eigentlich hatte er mit Blaise Harry für das Training holen wollen, als der Ärger begann. Dass das Schwert nicht mit allem anderen verschwunden war, hatte etwas zu bedeuten. Irgendwas oder irgendwer schien seine Hand über den selten dämlichen Gryffindor zu halten, denn Draco Lucius Malfoy glaubte nicht an Zufälle. Nicht seit er Harry James Potter kannte. „Ich will es wieder haben, verstanden?“ Harry sah ernst zu ihm, als er das Schwert ergriff und nickte. „Danke.“ Der letzte Hüter ihrer Geheimnisse wandte sich um und ging, als Draco noch leise etwas flüsterte, bevor er dem Rest in den Fluchttunnel folgte. „Pass auf dich auf, Schmetterling.“ Kurz stockte Harry, lief jedoch weiter und dann war er auch schon um der nächsten Ecke verschwunden. „Viel Glück Junge“ murmelte die Frau noch, bevor sie den Geheimgang hinter sich schloss. ~*~ ~Nagini, bist du hier irgendwo?~ Es war Harry gelungen unentdeckt in den Südflügel zu gelangen, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten. Es erstaunte ihn, wie viele Leute hier her geschickt worden waren. Was wollte Dumbledore damit bezwecken? Wäre es nicht ratsamer, eine so große Truppe als Kavallerie zurückzuhalten, falls es im Museum eng wurde? Oder erhoffte er sich hier neben dem ersten Buch irgendetwas zu finden, dass er gegen das zweite eintauschen könnte? Nein, so ging der Mann nicht vor. Diesen Ort hier zu kennen war ein zu großer Trumpf, als dass er ihn jetzt schon ausspielte. Irgendwas war falsch gelaufen, nur was? Das Elbenblut wurde aus seinen Gedanken geholt, als ihm Tatsächlich jemand in der Zunge der Schlangen antwortete, doch es war gewiss nicht Nagini. ~Tommy? Da bist du endlich! Was geht hier vor, ich…~ Sie verstummte, doch nach einem kurzen Schweigen fuhr sie misstrauisch fort. ~Du bist gar nicht Tommy! Wo ist mein Bruder?~ Diese Stimme gehörte zu einem kleinen Mädchen, das sich bisher hier im Arbeitszimmer des Lords versteckt hatte. Das Geräusch, das Schlangen verursachten, wen sie über Teppich glitten war zu hören und zeugte von Naginis Anwesenheit. Diese blickte zu dem Fremden Jungen auf und beäugte ihn misstrauisch, auch wenn seine Stimme ihn verwirrte. ~Bruder?~ fragte dieser verwundert. ~Harry, bist du das?~ Erstaunt wandte sich der Junge zu der Schlange, die ihn genau musterte. ~Ja natürlich, oh...~ Erst jetzt fiel ihm wieder ein, dass er die Illusion trug und ließ sie wieder fallen. Dem Mädchen fiel sprichwörtlich das Kinn auf die Brust, als sie sah, wie das Haar kürzer und dunkler wurde, die Augen einen wunderschönen Grünton annahmen und auch seine Gesichtszüge feiner, femininer wurden. Er war bestimmt so groß wie ihr Bruder und hatte schöne Kleider an. An den Füßen trug er nichts, nur das leise Klimpern von Metal verriet ihr, dass er wohl ein Fußkettchen tragen musste. So wie er vor ihr stand, sah er für sie aus, wie ein Wesen aus den Märchen, die ihre Patin ihr manchmal vorlas, so grazil und einfach atemberaubend. Nicht einmal der Verband an seinem rechten Arm konnte diesem Bild einen Abbruch tun. „Bist du ein Engel?“ fragte sie ihn atemlos. Ein Lächeln stahl sich auf seine Züge, dass das Gesicht nur noch freundlicher und überirdischer wirken ließ. Langsam ging er in die Hocke und war nun mit ihr auf Augenhöhe. „Seit heute schon, aber nur zur Hälfte. Verrätst du mir, wer du bist?“ „Mein Name ist Mara. Mara Slytherin.“ Harry runzelte die Stirn, als versuche er diese Information zu verarbeiten. „Du bist also Toms Schwester, oder?“ Er hatte gar nicht gewusst, dass der Lord Geschwister hatte. Bisher hatte er auch nur den Vater sehen können, doch heute hatte er die Mutter und die kleine Schwester von Tom getroffen. „Genau“ sagte sie stolz. Eine Schwester, die ihren Bruder abgöttisch zu lieben schien. „Wie alt bist du denn schon?“ „Sieben.“ Ein Jahr bevor er nach Hogwarts gegangen war. Zwei Jahre, bevor er Voldemort das erste Mal seit jener Nacht begegnet war. Energisch schob er die düsteren Gedanken fort. „Dann bist du ja schon eine kleine Lady.“ Ihre Augen funkelten bei der Bezeichnung. Zwar konnte der Gryffindor das nicht sehen, doch er konnte es spüren, wie sie ihre Haltung veränderte, und den Ton hören, der nun in der kindlichen Stimme mitschwang. „Das sagt Tommy auch immer zu mir.“ Jetzt musste Harry lachen. Es war ein helles und warmes Lachen. „Sagst du mir, wie du heißt Engel?“ „Mein Name ist Harry. Harry James Potter.“ Die Kleine verzog das Gesicht. „Das ist aber nicht grade ein engelhafter Name. Aber er gefällt mir.“ Mit einer einladenden Geste Verneigte er sich kurz vor ihr. „Zu euren Diensten MyLady.“ Das Mädchen kicherte, während die Schlangen dem nur fasziniert zusahen. Niemand hatte es bisher geschafft die kleine Mara so schnell für sich zu begeistern. Plötzlich explodierte wieder etwas und schreckte nicht nur das Kind auf. Auch Harry und Nagini zuckten zusammen. Sofort schritt der Schüler zu der Tür und lauschte. Der Knall war nicht sonderlich weit entfernt gewesen. „Was war das? Was ist hier los?“ Auch wenn er die Angst hörte, die ihre Stimme untergrub, so war Mara doch gefasst, nicht so wie die anderen Kinder, die er im Spielzimmer getroffen hatte. „Wir werden angegriffen.“ Seine Stimme war ruhig und er versuchte die Anspannung aus ihr zu bannen, was ihm recht gut gelang. „Was? Was ist mit Tommy und Vater und Onkel Luc und ...“ Sanft unterbrach das Elebenblut sie, bevor sie sich in eine Panik steigern konnte. „Die sind Unterwegs. Sie hatten etwas Wichtiges zu tun und mussten alle weg.“ „Was? Und Dray, Blaise, Alex und Daimon? Und wo sind die ganzen anderen Kinder?“ Wieder ging er vor dem aufgelösten Kind in die Hocke und sah sie mit einem Ausdruck an, den das Kind nicht benennen konnte. Es war, als wenn Zuversicht, Hoffnung, Gefahr und Sicherheit in ihm lagen. „Deine Mutter hat sie mit Draco und den anderen in Sicherheit gebracht.“ „Mama ist hier?“ Plötzlich fiel Harry etwas auf. Warum hatte keiner gemerkt, dass die kleine Mara nicht da war? Immerhin ist sie doch die Tochter der Hausherrin. Ein Verdacht formte sich in ihm. „Weiß jemand dass du hier im Manor bist?“ Betreten schaute das Kind zu Boden und schwieg, was den jungen Potter bestätigte. „Erklärst du es mir?“ bat er sie sanft und die funkelnden Augen sahen wieder zu dem Engelsblut auf. „Eigentlich sollte ich bei Onkel Ric und Tante Asca, meinen Paten sein, doch ich wollte doch Tommy wieder sehen und Papa.“ Plötzlich konnten sie Stimmen und schnelle Schritte hören. Jemand kam auf sie zu. Schnell verwandelte sich Harry wieder in den blauhaarigen Jungen und wandte sich an Mara. „Komm, wir müssen hier weg, bevor sie uns finden.“ Er breitete die Arme aus und das Mädchen warf sich ihm um den Hals. Sachte hob er sie hoch und trug sie so auf seinem rechten Arm. Kurz verzog er das Gesicht. Verfluchter Blutsauger. Die Wunden brannten höllisch. ~Nagini, komm.~ ~Ist gut.~ Schnell hatte sich die Schlange das Bein hoch um seine Hüften gelegt. So voll gepackt trat er nun auf den Gang. Die Schritte waren näher als er gedacht hatte. Seine Gedanken rasten. Eine Idee musste her. Ein Gedanke formte sich und er seufzte innerlich auf. Es passte ihm bis heute nicht, dass er das, was er gleich tun würde, überhaupt konnte. Wenn er diese Art der Magie irgendwann meistern sollte, dann wäre er laut Raziel so stark, wie nur wenige vor ihm. Harry wusste warum es nur wenige waren, denn nur wer die richtigen Mediaveranlagungen besaß und die Prüfung bestand, die er am liebsten nie ablegen würde, wenn er es verhindern konnte, konnte er sich als den ersten Magus seit Merlin schimpfen lassen. Er würde dann eine Macht besitzen, die er nicht haben wollte. Das war der Preis dafür gewesen, dass er heute hier stand, gegen den Orden vorging und die Schwester des dunklen Lords rettete. „Du musst jetzt ganz ruhig sein kleine Lady. Ich lass es jetzt immer dunkler werden. Sag mir bitte, wenn du nichts mehr siehst.“ Harry spürte wie das Mädchen nickte. Langsam wurde es immer finsterer in dem Gang und selbst Maras Vampiraugen, die eben noch schwach zwei Gestalten um die Ecke hatten biegen sehen, konnten nichts mehr ausmachen. ~Da sind zwei, aber alles ist nun schwarz.~ ~Danke, das hast du toll gemacht.~ Harry hörte die zwei und konnte ihre verschwitzten Körper auch riechen. Es war ein schrecklicher Geruch. Seine Sinne waren, da nun auch sein letztes Bluterbe vollends aktiv wurde, noch feiner geworden und er musste dringend üben sie zu kontrollieren. Solch einen Gestank hielt man doch im Kopf nicht aus. „Willkommen in meiner Welt“ rief er noch, bevor er sich in eine Nische stellte. Grade noch rechtzeitig, da zwei Flüche im nächsten Augenblick ungesehen durch die Luft sirrten. „Verdammtes Schlangenpack. Zeigt euch ihr feigen Mistkerle!“ fluchte der eine vor sich hin, während der andere Verzweifelt versuchte mit einem Lumos Licht in die Dunkelheit zu bringen, doch sein Zauber war nicht sonderlich effektiv gegen Harrys magischen Schatten. Wie lautete eine alte Formel der Vampire? Er hatte sie bei Raziel aufgeschnappt, als dieser ihm über die Blutclane erzählt hatte. Nur einem des ältesten und mächtigsten Clans und jedem, der in seiner Gunst stand, war es erlaubt, diese Formel zu sprechen. Dem Jäger eine dunkle Nacht. Dem Gejagten eine noch dunklere. Sachte setzte er das Mädchen ab und flüsterte ihr sanft in Parsel zu, dass sie ganz still sein und sich keinen Millimeter rühren sollte. ~Nein, du darfst mich nicht allein lassen. Du findest mich doch nie wieder. Du kannst mich doch gar nicht sehen, wenn ich nichts sage~ flehte sie. ~Du brauchst keine Angst haben. Ich bin in der Finsternis zuhause. Ich verspreche dir, dass ich dich wieder finden werde. Und jetzt ganz ruhig.~ Mit diesen Worten entfernte er sich von der kleinen Schwester des Dunklen Lords, die trotz ihrer Angst, alleine gelassen zu werden, ganz still blieb. „Komm raus du dreckiger Mistkerl. Oder bist du zu feige es mit richtigen Männern aufzunehmen?“ „Das ist keine Sprache, die man in Anwesenheit einer Dame benutzt.“ Erschrocken fuhr der Mann herum, der eben noch geschrieen hatte, da die Stimme ganz nah hinter ihm gewesen war, doch konnte er nichts erkennen. Das letzte, was er wahr nahm, war ein harter Schlag ins Gesicht und ein gezielter Tritt in den Bauch, als die so oder so schon finstere Welt in der schwärze seines Geistes versank und er bewusstlos zu Boden ging. Jedoch kurz bevor er diesen berühren konnte, war er einfach verschwunden. Verwundert überlegte sich Harry, was das zu bedeuten hatte und vor allem, wie das funktionierte, als er durch die wütende Stimme des zweiten wieder in die Gegenwart gerufen wurde. „Komm raus du feige Schlange. Traust du dich nicht, mir unter die Augen zu treten? Hast wohl ohne deine Dunkelheit keine Chance, oder bist du einfach nur so hässlich?“ „Er ist nicht hässlich!“ rief zu Harrys erschrecken Mara wütend. Zum Glück reagierte er schneller als der Mann, und bevor dieser, der sofort auf das Mädchen losgestürmt war, reagieren konnte, lag er bewusstlos in seinen Armen, doch dann verschwand auch dieser Körper einfach. „Ich Sorge nur dafür, dass ihr genauso viel seht wie ich“ murmelte er abwesend, bevor er die letzten paar Schritte zu dem aufgelösten Kind ging. Sachte packte er die Kleine wieder und hob sie hoch. Kleine Ärmchen schlangen sich um seinen Hals und sie vergrub das Gesicht in seinem Shirt. Das leichte Zittern verriet, wie erschrocken sie war. „Hatte ich dir nicht gesagt ruhig zu sein?“ tadelte das Elbenblut sie resigniert. Das hätte ganz schön ins Auge gehen können, auch wenn es süß von ihr war, ihn so in Schutz zu nehmen. „Ja, aber er hat dich beleidigt. Außerdem bin ich nicht von der Stelle gewichen, obwohl der Mann auf mich zugestürmt ist.“ „Das war auch ganz tapfer von dir. Komm, wir können nicht an einem Ort bleiben.“ Mit dem Kind auf dem Arm machte sich der Schüler entgegen der Richtung auf den Weg, aus der die beiden Ordensmänner gekommen waren. „Wie hast du das gemacht?“ Vergessen schien der Schreck und nur noch Neugierde blieb in der Stimme zurück. „Was?“ Verwundert sah Harry zu dem Mädchen hinunter, auch wenn diese Geste völlig unnütz war, da der Gang noch immer in absoluter Finsternis lag. Das würde auch noch ein paar Minuten so bleiben, bis der Zauber verflog. „Du hast dich ganz leise bewegt. Ich konnte dich gar nicht hören.“ „Das ist mein kleines Geheimnis, Prinzessin“ schmunzelte er und tippte ihr auf die Nase. „Wow, man könnte denken, dass du siehst was du tust.“ „Das tu ich leider nicht. Für mich ist jeder Tag in Finsternis gehüllt. Ich habe einfach gelernt damit zu Recht zu kommen.“ „Das klingt irgendwie traurig. Ich dachte Engel leben im Himmel und da ist es doch immer hell. Aber vielleicht bist du ja ein gefallener Engel.“ Das brachte den Gryffindor zum Schmunzeln. So weit daneben lag die kleine Lady Slytherin nicht mit ihrer Theorie. „So was in der Art. Wir müssen jetzt wieder ganz ruhig sein, damit wir nicht erwischt werden.“ ~*~ Harry, der immer noch die kleine Mara trug, verlangsamte seine Schritte als er sich dem Zimmer näherte, in dem die Kinder vorher noch gewesen waren. Sein Plan war es, die Kleine ebenfalls in den Fluchtunnel zu schicken. Auf dem Weg hierher hatten sechs Männer vom Orden sie entdeckt, doch bisher hatten sie Glück gehabt. Mehr als ein paar Kratzer hatte Harry nicht abbekommen, bevor es ihm gelungen war sie auszuschalten, jedoch würde er sich um einiges besser fühlen, wenn er die beiden Damen, die ihn begleiteten, in Sicherheit wusste. Wären sie den Männern nicht einzeln begegnet, wer weiß, wie es dann ausgegangen wäre… Stimmen drangen aus der offenen Tür des Spielzimmers, was Harry dazu veranlasste, sich noch leiser und vorsichtiger zu bewegen, als so schon. Hinter einer Säule nahe dem Raum, bedeutete Mara ihm, dass dort ein versteckter Gang lag. Ihre Kenntnisse des Anwesens waren äußerst praktisch und hatten ihnen den einen oder anderen Zwischenfall erspart. Sie kannte sich hier so gut aus, wie er in Hogwarts. Ohne zu zögern trat er durch die Mauer, von der er nicht gewusst hatte, dass sie da war. Harry kannte den Gang, doch bisher hatte er geglaubt, dass es sich um einen stink normalen handelte. Illusionen wirkten eben nur auf die, die sie auch sehen konnten. So stellte er sich ungesehen nahe der Wand und lauschte dem, was besprochen wurde. Jemand trat durch eine zweite Tür zu den beiden Männern, die abrupt schwiegen. Seine Schritte waren eigenartig, den jeder zweite klang, als würde Holz auf den Boden schlagen, statt der üblichen Ledersohlen. An irgendwas erinnerte ihn das. „Wir müssen raus hier! Die Todesser kommen zurück. Außerdem scheinen die Mistkerle, die noch hier sind nicht so dumm zu sein, wie der Rest des Packs.“ Jetzt viel es Harry wie Drachenschuppen von den Augen. Die Stimme kam ihm mehr als nur bekannt vor. Das war Alastor 'Mad-Eye' Moody. Ein paranoider Ex-Auror und guter Freund von Dumbledore. Im vierten Jahr sollten sie von ihm in Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet werden. Zwar hatten sie einen Doppelgänger vor die Nase gesetzt bekommen, aber trotzdem konnte er ihn erkennen, da der Mann sich fast wie der echte benommen hatte und dadurch, dass er Vielsafttrank getrunken hatte, sah er auch so aus und hörte sich so an, wie der echte Moody. Im vorletzten Sommer, der nach seinem vierten Jahr, war er dem echten begegnet und musste feststellen, dass er paranoider war, als er gedacht hatte. Er hatte ein magisches Auge, dass durch Wände sehen konnte und irre herum rotierte, doch, gelobt sei Salazar, funktionierte dass hier in diesen magischen Mauern vom Hause Dracul nicht, so wie im Grimmauldplace. Viel zu viel Vampirmagie. Schon in Hogwarts war die Fähigkeit nur begrenzt einsetzbar. „Sagt dem Rest, dass sie hier alles in Brand stecken sollen, damit, falls sie doch noch was hier versteckt hatten, es vernichtet wird und diese Bastarde, die den Bannkreis halten drauf gehen. Wenn das geschieht, fackelt alles, was sie versucht hatten zu schützen, mit ab.“ Höhnisches Lachen erklang von den Männern, bevor sie sich trennten, um an verschiedenen Stellen Feuer zu entzünden und danach zu verschwinden. Harry und seine Begleiter blieben unentdeckt in dem Geheimgang. Leise schlich der sich zu dem letzten Kerl, der noch dort war und stellte sich ganz dicht hinter ihn. „Hey!“ Der Mann drehte sich um und blickte in tiefblaue Augen eines Jungen, dessen Haare eben so Blau waren, wie der Himmel. Auf dem Arm trug er ein kleines Mädchen mit den blutroten Augen Voldemorts und eine Schlange lag um seine Hüften, deren gelben Augen ihn zu erdolchen schienen. Das Bild war für den Ordensmann wie aus einem wahr gewordenen Alptraum, als wären zwei Dämonen gekommen, um ihn zu töten. „Das Manor in Brand zu stecken ist noch immer meine Aufgabe.“ Mit diesen Worten schlug er dem Zauberer hart ins Gesicht, welcher sofort zu Boden ging, doch auch dieser verschwand einfach. ~*~ Entsetzt sah die Gruppe Todesser auf das Schloss, das vollkommen in Flammen stand. Überall konnte der dunkle Lord die verzweifelten Stimmern der Eltern vernehmen, die ihre Kinder alleine in diesem Inferno zurückgelassen hatten. Mütter schluchzten, Väter schrieen und auch ihm ging es nicht besser, selbst, wenn nicht ein Ton seine Lippen verließ, nicht ein Muskel sich in seinem Gesicht rührte. „Was ist hier passiert?“ vernahm er schwach die Stimme seines Vaters neben sich. Auch seinem Vater, den sonst so kühlen und beherrschten Vampirlord stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. „Salazar!“ Der Gerufene wandte den Blick von dem brennenden Schloss ab, während dessen Sohn seinen Blick einfach nicht von den Flammen lösen konnte. Diese Stimme, war es möglich? War das seine Frau? Das hieß, sie war wieder zurück. „Cruenta, Schatz. Wo kommst du her?“ Salazar rannte seiner Frau entgegen, welche ihm erleichtert in die Arme fiel. Auch Tom wandte nun seinen Blick von dem teuflischen Schauspiel ab und entdeckte hinter seinen Eltern eine kleine Gruppe, angeführt von der jungen Bulstrode und Parkinson. Auch Draco, auf dessen Schulter Salena lag, und Blaise, die die Nachhut bildeten waren da. Doch er war nicht der einzige, der sie in dem Moment entdeckte. „Die Kinder!“ rief irgendjemand und sofort liefen die Eltern auf ihre Sprösslinge zu und schlossen sie erleichtert in die Arme. „Was ist hier geschehen Mutter?“ Die Stimme des Lords klang erleichtert, wenn auch noch immer das Entsetzen in ihr mitschwang. „Der Orden hat uns angegriffen.“ Es war als hätte ihm jemand direkt ins Gesicht geschlagen. Tom wurde blass, als er die Bedeutung der Worte und ihr Ausmaß begann zu realisieren. Wahrscheinlich hatte der Orden eine Menge an Artefakten und Unterlagen gefunden. Er konnte nicht sagen, was der Orden nun wusste, da der Rest grade in Flammen aufging. Das war ein harter Schlag für sie, wenn nicht ein vernichtender. War das Dumbledores Plan gewesen, sie in falscher Sicherheit zu wiegen? War die Wut über den Rückzug heute, den der Schulleiter antreten musste, nur Show gewesen? Ein Akt in einem Stück? Und sie waren darauf herein gefallen, hatten den Köder geschluckt. Dabei hatte der Tag so gut begonnen, wenn auch mit etwas Ärger. Sie waren erfolgreich aus dem Museum gekommen und heute Abend war eine kleine Feier geplant gewesen, doch jetzt war alles wofür sie jahrelang gearbeitet hatten, umsonst. „Wie konntet ihr da unentdeckt raus?“ fragte Salazar seine Frau. Es half ihm jetzt nicht den Kopf zu verlieren. Vielleicht gab es noch was zu retten. „Harry Potter hat uns alle noch rechtzeitig raus gebracht.“ Eine eiskalte Hand schien Toms Herz mit eisernem Griff zu umklammern, als er sich vergeblich nach dem wilden Schopf seines Gryffindor-Gastes umsah. „Wo ist Harry?“ Die Frau sah zu ihrem Sohn. Noch nie hatte sie erlebt, dass er Angst um jemanden hatte, der nicht zur Familie gehörte, doch das hatte er, wie sie seiner Stimme entnahm. Panische Angst. War das der Grund, warum Harry sich hier aufhielt? Was hatte sich so rapide verändert, dass die Welt nicht mehr in den Bahnen lief, die sie einst gekannt hatte? „Er ist zurückgeblieben. Er wollte noch Nagini holen. Dafür musste er durch das komplette Schloss.“ Der Griff wurde immer erbarmungsloser. Cruenta sah, wie die braunen Augen sich verdunkelten. Schmerz, Trauer, Verlust. War ihm der Junge so wichtig? Noch gab es Hoffnung. „Er hat das Anwesen in einen Bannkreis gelegt, damit die Ordensleute nichts finden konnten. Er muss noch in dem Gebäude sein, denn der Bann steht noch.“ Tom sah sie entsetzt an. Dieser Junge, dieser blutjunge Elbenspross, hatte einen Bann über das ganze Schloss gesprochen? Unmöglich! Ganz egal wie mächtig er auch sein mochte, das ging einfach nicht! „Tom, wenn er sich ernsthaft mit dir angelegt hätte, hättest du keinerlei Chance gegen ihn“, stellte seine Mutter trocken fest. Sie fand den Jungen beeindruckend. Er hatte bewiesen, dass er seinen Kopf zu nutzen wusste und einiges auf Lager hatte. Hoffentlich überlebte er das, damit sie ihn übers Knie legen und eigenhändig den Leichtsinn aus dem Kopf schlagen konnte. Tom hörte die Stimme seiner Mutter gar nicht mehr, denn es war ihm im Augenblick egal, was sie sagte. Harry war immer noch in dem Inferno. Er musste ihn da sofort rausholen. Ohne zu zögern stürmte er auf die großen Flügeltüren in der Front zu. Der Führer des dunklen Ordens stellte den Umstand, dass die großen Portale völlig intakt waren nicht in Fragen, war ihm auch nicht bekannt, dass sie nur einige Zeit zuvor in die Luft gejagt worden waren. ~*~ Wenn er es gewusst hätte, hätte er nach einigem Nachfragen herausgefunden, wie effizient und schnell Hauselfen arbeiten konnten und wie geschickt Minky die kleine Scharr koordiniert hatte, damit das Ganze klamm und heimlich vor sich gegangen war. „Harry Potter seltsamer kleiner Lord. Viel zu gefährlich da drin. Mutig, aber dumm.“ Die kleine alte Elfe schüttelte ihren Kopf, dass die Ohren nur so um sie herum schlackerten. Zusammen mit den anderen Hauselfen stand Minky unentdeckt im Schutze einer seltsam anmutenden Statue, die ebenfalls das geschehen beobachtete. Sie wusste, wann sie einem Gast zu gehorchen hatte, wenn die Bitte auch ihr selbst nicht passte. Der kleine Lord hatte eine Entscheidung getroffen und sie würde den Teufel tun sich ihm entgegen zu stellen, wenn er leider im Recht war. Auch wenn es ein dummes Recht war. Als Thomas dann auch noch zu dem brennenden Gebäude lief wollte sie ihm hinterher, denn dieser Bengel würde sich noch selbst schaden. Viel zu impulsiv, nicht so überlegt wie Harry. Jedoch hielt sie etwas an ihrer Schürze zurück und sie blickte in die tiefen violetten Augen einer schwarzen Wölfin, deren Haupt ein weißer Streifen in ihrem Fell zierte. „Auch du seltsames Ding. Nicht haben Wichtigeres zu tun, als Geschehen hier sehen?“ Wieder schüttelte sie den Kopf, als sie das Lachen des Windgeistes spürte. / Alle verrückt sein heute./ ~*~ Blaise, der vorsorglich von seinem Freund bereits losgeschickt worden war, folgte dem Lord auf dem Fuße. Tom würde also Hals über Kopf in die Flammen stürzen, um sein Kätzchen zu retten. Manchmal machte sein Freund ihm wirklich Angst, denn mal wieder hatte Draco Recht behalten. Er konnte die Gefühle anderer und ihre daraus resultierenden Reaktionen so gut bestimmen, dass es fast an Psychoanalyse, oder wie die Muggel das nannten, grenzte. Blaise beobachtete dieses Talent schon lange, doch alleine Harry Potter schien sich diesem entziehen zu können, was deutlich an dem Ego des Malfoysprosses kratze. So lag auch die Vermutung nahe, dass dieser deswegen die Konfrontationen mit dem Goldjungen gesucht hatte, um den wahren Harry Potter zu sehen. Trotz allem konnte er sich nicht des Gefühles erwehren, dass Draco die Gegenwart des Gryffindors sogar genoss. Es war keine Eifersucht, doch Harry Potter konnte dem Malfoyerben etwas geben, das er nicht konnte und das wurmte ihn. Grade in der Zeit, wo Harry hier war, konnte er spüren, dass es da etwas gab, das diese beiden Jungen, die so unterschiedlich waren wie Tag und Nacht, verband. Doch auch konnte er sich dem ganz eigenen Charme des goldenen Löwen nicht entziehen, ebenso wie die meisten, die ihm begegneten. Tom Riddle topte sie jedoch alle um Längen, denn dieser war Harry James Potter völlig verfallen. Etwas, das man von dem dunklen Lord nicht gewohnt war, wie Blaise schmunzelnd feststellte. Eine Explosion ließ die Gründe erbeben, was die beiden aus ihren Gedanken aufschreckte und sie dazu trieb, ihre Schritte weiter zu beschleunigen. Plötzlich flogen die großen Tore unter einer Druckwelle auf, die die beiden völlig unerwartet von den Füßen riss. Egal Wer auch immer der Ursprung dieser Magie gewesen war, war nicht von der Sorte Fastsquib. Dort drinnen wartete ein Magier auf sie und beiden fiel nur einer ein, der diesen Titel verdiente und stark genug war, eine solche Welle auszusenden. Sofort zogen sie ihre Zauberstäbe und schossen Flüche durch die geöffneten Tore, wo sie in dem Qualm den unförmigen Schemen eines Wesens ausmachen konnten. Eine schnelle Bewegung des Schattens und ihre Flüche kamen zurück, schlugen jedoch rechts und links von ihnen ein. Im nächsten Moment riss etwas ihnen die Stäbe aus den Händen, die einige Meter entfernt von ihnen landeten. Beide blickten auf und beobachteten wie eine Gestallt ins Freie stolperte und sich hustend aus dem Rauch hervorkämpfte. So recht konnte der dunkle Lord nicht fassen, was er dort sah. Ein blauhaariger, ihm völlig fremder Junge, kam schwer atmend, mit geschlossenen Augen aus dem Qualm und trug ein kleines Mädchen in einem hellen Sommerkleid. Bei diesem Anblick blieb ihm fast das Herz stehen. Tom erkannte das Mädchen auf dem Arm des Schülers. Das war seine Schwester! „Mara.“ Erstickt brachen die Worte aus seinem Mund, als er fassungslos den vom Ruß verdreckten silbernen Haarschopf betrachtete. Wieso war sie hier? Hatte der Orden sie entführt? Doch warum brachten sie sie dann hier her? Oder war sie hier gewesen und als Geisel genommen? Im Grunde war das jedoch im Augenblick völlig unwichtig. Auch wenn es wahrscheinlich eine der schwersten Entscheidungen seines Lebens war, so würde er erst seiner kleinen Schwester helfen, bevor er sich um Harry kümmern konnte. Hoffentlich hielt der Gryffindor noch etwas durch. Auch Salazar und Cruenta blickten entsetzt auf ihr jüngstes Kind, jedoch hielt die Frau ihren Mann zurück, der nun ebenfalls losstürmen wollte. Ihre Tochter war in Sicherheit, Harry war bei ihr und auch er war da nun raus. Da brauchten sie sich als Vampire nicht unnötig den Flammen nähern. Was weder sie noch Blaise in diesem Augenblick bedachten war, dass die beiden Abkömmlinge des Slytherinblutes gar nicht wissen konnten, das da vorne Harry James Potter saß. ~*~ Harry fiel auf die Knie, als er am Absatz der Treppe angekommen war. Der Impuls, den er ausgesandt hatte, um das Feuer zurückzudrängen, war doch etwas zu viel gewesen, anders hätten sie jedoch die Tür nie erreicht. Bisher hatte er noch nie Angst vor der Macht des Feuers gehabt, noch nie seine Hitze gefürchtet, doch dieses Feuer war das… abscheulichste, das er je erlebt hatte. Es war so widernatürlich, wie ein Wal in der Wüste Gobi, wie ein Pegasus unter der Erde, wie eine Dryade in einem Vulkan. Es folgte keinen Gesetzten, folgte keiner Logik, zerstörte einfach, was ihm in die Quere kam, war völlig außer Kontrolle. Auch wenn er ein Talent in dem Umgang mit diesem Element besaß, wie Raziel es einmal genannt hatte, so entzog sich dieses völlig seiner Gabe. Vorsichtig legte er seine kleine Begleiterin vor sich auf den Boden. Er hatte die kleine Lady nicht mehr in die Sicherheit des Fluchtunnels bringen können, da der Gang in dem der Zugang war, in Flamen gestanden hatte, als sie ihn endlich erreicht hatten. Leise wimmerte sie. Behutsam riss er den Ärmel ihres Kleides ab und legte somit den verbrannten Arm frei. Wütend biss Harry sich auf die Lippe. Er hatte es nicht kommen sehen, wie auch? Die Flammen hielten sich an nichts, das er kannte. Wie hätte er denn damit rechnen sollen, dass in einem leeren Haus etwas explodieren konnte? „Ganz ruhig kleine Maus. Wir sind jetzt draußen. Hol tief Luft und atme lange wieder aus, damit der Rauch aus deinen Lungen kommt. Ich werde mich um deinen Arm kümmern. Gleich wird er auch nicht mehr wehtun, ja?“ Tom und Blaise waren mittlerweile wieder auf den Beinen und liefen mit ihren Zauberstäben, die sie wieder aufgesammelt hatten, auf die beiden zu. Harry bemerkte sie nicht, aber er wusste dass irgendwo noch mindestens zwei waren, da er ihre Zauber abgewehrt hatte, doch wusste er nicht ob es noch welche vom Orden waren oder ob die Todesser wieder zurück waren. Seine Nase war durch den ganzen Rauch nicht mehr funktionstüchtig, Laute nahm er nur noch gedämpft war, da der Knall der Explosion direkt hinter ihm gewesen war, und seine Lunge brannte. In seinem aktuellen Zustand konnte er Freund nicht von Feind unterscheiden. Sämtliche Sinne verweigerten ihm aufgrund dieser Tortur den Dienst. Er fühlte sich vollkommen wehrlos und angreifbar. Nagini war ihm auch keine Hilfe, da sie das Bewusstsein in der giftigen Luft verloren hatte. Panik versuchte sich durch sein Denken zu fressen, doch er durfte das nicht zulassen. Wenn er die Kontrolle verlor, wäre auch das Mädchen in Gefahr. Ein gequältes Stöhnen verließ seine Lippen. Er wollte nicht darüber nachdenken, was dann passieren würde. Er musste sich fassen und seinen Geist auf das konzentrieren, was er jetzt zu tun gedachte. Bisher war es ihm immer nur mäßig gelungen, doch viele Alternativen hatte er zurzeit nicht. Es vereinfachte die Sache auch ungemein, dass er nicht die Auren lesen wollte. Ein kurzer Blick, ein flüchtiger Eindruck, das würde schon genügen, doch mit der aufsteigenden Panik und den anderen, völlig überforderten Sinnen war das leichter gesagt als getan. So war der Impuls, den er losschickte zu heftig und er keuchte schwer auf. Tränen liefen ihm über das Gesicht, zogen Spuren durch den Ruß, der überall an ihnen war. Die langen Haare fielen wie ein Schleier vor sein Gesicht als er sich vorbeugte und die Arm schützend um seinen Körper legte, als könne ihn das vor dem schützen. Die ganzen Eindrücke, die Reize waren zu viel, zu stark, zu wild und er brauchte alle seine Selbstbeherrschung nicht aufzuschreien. Eine kleine Hand strich über seine Wange, eine so einfache und dennoch so unschätzbar wertvolle Geste. Ein kleines Lächeln huschte um seinen Mund, als er tief durch atmete und versuchte alles zu sortieren, was er grade erfahren hatte. Immerhin wusste er jetzt was sich alles im Umkreis von einigen hundert Metern herum trieb, meldete sich eine kleine zynische Stimme in ihm. Als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, waren der Lord und Blaise schon fast bei ihnen. Die Illusion löste sich auf und nun erkannten auch Tom und Salazar, dass es Harry war. Der Gryffindor war so unendlich müde. Auch wenn er kaum was von seiner eigenen Magie gebraucht hatte, so war das Weben dennoch ungemein Kräfte zehrend. Physisch, wie psychisch. Doch noch immer war es nicht vorbei. „Blaise, komm bitte sofort hierher. Tom bleib zurück“, krächzte Harry. Seine Stimme wollte nicht so wie er, aber die beiden hatten ihn verstanden. Es kostete den Vampir einiges, zurück zu bleiben, viel zu erleichtert war er, dass seine Schwester und Harry lebten und in Sicherheit waren. So wartete er einige Meter entfernt. Blaise, der es nicht glauben konnte, dass der Lord wirklich gehorchte, hatte sich währenddessen Harry gegenüber hingekniet und versperrte somit Tom die Sicht auf dessen Schwester. „Mach bitte ihren Arm nass. Ich brauche viel Wasser. Die Verbrennungen sind schlimm.“ Der Junge nickte und tat wie ihm geheißen. Er wusste zwar nicht wozu, aber wenn Harry in diesem Ton sprach, konnte man nur dass tun, was er von einem wollte. Die Verbrennungen auf der Außenfläche des rechten Armes sahen böse aus, vor allem da Vampire sehr feuerempfindlich waren. Keine Magie, die irgendein Heiler beherrschte, würde verhindern können, dass für immer Narben bleiben würden. „Woher weißt du es? Dass ich ein Dämon bin“ wurde Harry gefragt, als das leise Plätschern des Wasser diesem sagte, dass Blaise auf ihn gehört hatte. Der angesprochene grinste hinterlistig, dass dem Slytherin ein Schauer über den Rücken lief. „Wer sagt, dass ich es weiß? Ich habe keinen Zauberstab und du schon. Danke, ich denke das reicht.“ Das Mädchen hatte angefangen zu schluchzen, da das kühle Nass höllisch auf der Wunde brannte. „Ich weiß Maus es schmerzt, aber gleich ist alles vorbei. Ich lege jetzt meine Hände auf deinen Arm. Es wird höllisch wehtun aber sei stark, ja? Dann ist es schnell vorbei. Dein Tommy wird dich dann hier weg bringen.“ Die Kleine nickte tapfer und biss sich auf die Lippe, als Harry seine Hände auf den Arm legte. Blaise sah ihn perplex an. Er kannte Mara Slytherin. Normalerweise konnte niemand sie im Zaum halten, nicht einmal seine jüngeren Brüder, obwohl sie mit ihr befreundet waren, niemand, außer vielleicht der Lord, doch auf Harry hörte sie. Kein Gemecker, kein Gezeter, rein gar nichts. Vielleicht lag es an ihrer Verletzung? Nein, viel mehr lag es einfach an Harrys ehrlicher und warmer Natur, der man sich wirklich nur schwer entziehen konnte. Seine Aufmerksamkeit richtete sich jetzt auf Harrys Hände, die anfingen matt zu glühen. Noch nie hatte er von etwas Ähnlichem gehört. Solche Heilmethoden, durch Handauflegen, wurden bestimmt seit Jahrhunderten nicht mehr praktiziert. Die modernen Sprüche waren bei weitem effektiver. Nach ein paar Minuten nahm das Elbenblut seine Hände wieder von dem Arm des Mädchens und Blaise konnte seinen Augen nicht trauen. Als wäre nie etwas geschehen, keine Narben, nicht einmal mehr eine Rötung der Haut. Erschöpft sackte Harry zurück, lächelte jedoch sanft das Mädchen an. Raziel hatte recht mit den Fähigkeiten gehabt, die er wohl mit seiner Volljährigkeit entwickeln würde. Dieses Mal hatte er jedoch auf seine eigene Magie zurückgreifen müssen. „Komm kleine Lady, Tommy wartet schon. Deine Mum und dein Dad erwarten dich sicher.“ Unsicher stand die kleine auf, rannte dann aber auf ihren Bruder zu, der sie glücklich an sich drückte und auf den Arm nahm. Auch Harry erhob sich, was erst beim zweiten Anlauf gelingen wollte. Seine Beine fühlten sich an wie Pudding. „Tommy! Ich hatte solche Angst, aber der Engel ist gekommen und hat mich beschützt und den Kerlen gezeigt, wo es lang geht.“ Sofort schlang die kleine Mara ihre Arme um seinen Hals und vergrub den Kopf in den weiten Roben, als sie dort war, wo sie heute Morgen eigentlich hin gewollt hatte. /Engel?/ Erstaunt sah der dunkle Lord zu Harry, der dabei war Nagini von sich zu lösen und sie ihm über die Schulter legte. Ja, Engel war kein schlechter Name für diesen Jungen. „Geh, bring sie zu euren Eltern.“ Der Lord nickte und ging ein paar Schritte rückwärts, bevor er seinen Blick von Harry abwenden konnte und sich umdrehte. Erst als die beiden außer Hörweite waren richtete sich Harry wieder an Blaise, der nicht von seiner Seite wich, als würde er damit rechnen, dass der Junge-der-immer-noch-lebt gleich zusammen brechen würde. „Zabini, du musst das Feuer löschen!“ Präzise und eindeutig. War der Knabe völlig verrückt geworden? „Nein! Vergiss es Potter! Deine kleine Fackelei hat mir schon gereicht. Aber das Feuer da ist magisch. Ich buchstabier es dir gerne. M.A.G.I.S.C.H! Dafür bin ich bei weitem nicht stark genug. Weißt du wie viel das an Magie kostet?“ Harrys Gedanken rasten, klapperten in Rekordzeit alle ihm bleibenden Möglichkeiten ab. Wenn er sich nicht täuschte mit dem, was dieser Slytherin war, dann sollte er tatsächlich in der Lage sein dieses Feuer zu löschen. Das eröffnete auch einen Weg, doch war der Preis hoch dafür und er konnte nicht sagen, ob es funktionieren würde. Jedoch es war einen Versuch wert. Noch hatte er genug Reserven. Im Ernstfall würde er zwar mit seinem Leben bezahlen, doch er befand, dass es das allemal wert war. Was war schon sein Leben, gegen den Fall des dunklen Ordens. Wenn das Feuer wirklich alles in dem Schloss zerstören würde, hatte Dumbledore so gut wie gewonnen. „Malfoy wird mich umbringen“ murmelte der Gryffindor kaum verständlich, als er sich ganz Blaise zuwandte. „Was?“ wollte dieser wissen, da er zwar die Worte verstanden hatte, aber ihren Sinn nicht greifen konnte. „Du hast doch die Fähigkeiten deiner Mutter geerbt, oder?“ Harry klang etwas abwesend, als er einen Energiepuffer für den Bann erstellte. Eine viertel Stunde musste reichen, um das Feuer zu löschen. Danach würde der Bann fallen. Keinen Augenblick eher oder später. Egal ob er selbst noch stand oder nicht. Hoffentlich reichte es. Blaise hingegen war verwirrt. Er wusste nicht worauf der Junge hinaus wollte und bestätigte einfach die Vermutung. Es war eh egal, da Potter zu wissen schien, dass er kein Mensch war. „Nymphe, oder?“ fragte Harry weiter, um ganz sicher zu gehen. Ok, woher wusste der Junge so gut Bescheid? „Was hast du, bei Morganas rosa Spitzen-BH, vor? Wozu fragst du, wenn du die Antwort eh...“ Blaise verstummte. Er hatte durchschaut worauf dieser Idiot hinaus wollte. Nein, das würde er nicht mitspielen. Auf gar keinen Fall! „Mit einem Kuss können Nymphen ihren Opfern die Energie absaugen. Bei Zauberern sogar reine Magie.“ Die monotone, leicht abwesende stimme klang, als würde der Löwe wie ein Ravenclaw eine Passage aus einem Buch rezitieren. /Gibt es an diesem seltsamen Typen auch eine Hufflepuffseite? Sekunde, was hatte er gesagt?/ Erst jetzt sickerten die Worte bis zu dem Weißhaarigen durch. „Vergiss es. Lies es mir von den Lippen ab! N.E.I.N!“ „Ich lese dir nen Scheißdreck von den Lippen ab. Weißt du was passiert wenn der Bann fällt?“ fauchte jetzt Harry. Der junge Dämon versteifte sich, schwieg aber. „Gut, anscheinend schon. Also willst du, dass der Alte Mann so einfach gewinnt?“ Harry ergriff die Hände seines Gegenübers und drückte sie. „Aber was ist mit dir? Du...“ Ein verzweifelter Versuch und Blaise wusste, dass Harry wusste, dass er sich geschlagen gab. „Es ist der einzige Weg. Du bist der Einzige, der in der Lage ist dieses widerliche Feuer zu löschen. Selbst wenn ich dir Magie zuschieben könnte, wäre der Verlust, der Verschleiß, dabei zu groß. Wir brauchen alles was wir kriegen können. Meine Magiereserven sollten groß genug sein. Außerdem, seh’ ich so schrecklich aus?“ Das verschmitzte Grinsen auf Harrys Gesicht löste etwas die Anspannung Zabinis und ließ ihn trocken auflachen. Der schwarzhaarige war nun völlig durchgedreht grade jetzt Witze zu reißen. „Nein. Eigentlich bist du eine echte Schönheit, für nen Kerl.“ „Eigentlich?“ Klang das Elbenblut wirklich etwas pikiert, oder täuschte er sich? Ein Blick sagte ihm, dass er zwar so klang, doch es gehörte einfach mit zur Show, mit zum Witz. „Ja eigentlich. Aber mit meiner Veela kannst du es einfach nicht aufnehmen.“ Harry lachte. Ein bitterer Geschmack machte sich in Blaise seinem Mund breit. Was wenn es sein letztes Lachen war? „Der große Blaise 'Casanova' Zabini ist also in festen Händen. Na hoffentlich ist sie nicht hier und schaut zu, sonst wird sie noch eifersüchtig.“ Meinte er das nur oder lag eine seltsame Betonung auf dem Sie? „Bist du dir sicher?“ gab er jedoch neckend zurück, dankbar für jede Ablenkung. Harry wurde ernst. Sie hatten eine wertvolle Menge Zeit mit ihrem Gespräch gebraucht. „Beeil dich lieber. Du hast noch 12 Minuten um das Feuer zu löschen und die Beine in die Hand zu nehmen.“ Blaise schloss noch einmal kurz die Augen, bevor er den schlanken Gryffindor zu sich zog und ihn küsste. Langsam hob er seinen rechten Arm, während er den linken um die Hüften des Jungen legte und begann das Feuer zu löschen. Konzentriert versuchte er darauf zu achten, dass er Harry nicht zu viel seiner Magie raubte und ihn somit zu töten, doch der Magiefluss schien nicht weniger zu werden. Das Potential musste riesig sein. Trotz des langen Tages schien es kaum angerührt worden zu sein. Langsam spürte er, wie der Fluss schwächer wurde, ebenso wie Harry selbst, der vorher schon müde gewirkt hatte, und wollte sich lösen, auch wenn das Feuer noch nicht gelöscht war, doch er wollte ihn nicht umbringen. Nur leider hatte er seine Rechnung ohne die Sturheit und diese Märtyrer-Ader des Gryffindors gemacht. Der hatte seine Hand in den hellen Haaren des Dämons vergraben und hielt ihn davon ab, den Kuss zu lösen. Ein Mal begonnen musste er sich von seinem Opfer trennen, sonst konnte er nicht aufhören ihm die Magie abzusaugen. Wie sehr er es auch versuchte, er kam nicht von dem Jungen los und so gab er seinen Widerstand auf. Erst als die letzte Flamme erloschen war, löste Harry seinen Griff und ließ Blaise frei. „In dreißig Sekunden fällt der Bann. LAUF!“ Ohne sich der Worte klar zu werden rannte Blaise, als wäre eine Horde Drachen hinter ihm her. Tränen liefen aus seinen Augen, doch er drehte sich nicht mehr um. Es war zu viel gewesen. Viel zu viel. Auch wenn der Gryff so stark war, so viel Energie zu verlieren… ein Körper konnte das nicht verkraften. Harry hatte gewusst, dass der andere wertvolle Sekunden mit seinem Zögern verschwendet hätte, hätte er ihn nicht mit Engelszunge fortgeschickt. Das Zusammenbrechen und der Druck der entstand, wenn ein Bann fiel und nicht vorsichtig gelöst wurde, konnte einen beträchtlich anschlagen. ~*~ Draco war zu den Slytherins getreten, um den Lord im Auge zu behalten. Nicht das noch irgendwas Unvorhergesehenes geschah, denn noch immer brannte das Schloss und Harry Potter stand noch. Auch wenn er den Jüngeren langsam mochte, so kannte er dessen Talent für dumme und vor allem gefährliche Aktionen. Ihm und Tom blieb dann aber fast das Herz stehen, als sie mit ansahen, wie sich Harry und Blaise erst zu streiten schienen, doch dann plötzlich der Gryffindor Zabinis Hände griff und sie sich küssten. Der Lord verstand nicht so recht, warum es ihm so gar nicht passte, dass die zwei Jungen sich küssten. Der Eisprinz hingegen konnte nicht fassen, was sein Freund da grade tat. Doch dann sahen sie, wie das Feuer langsam zurück ging und verstanden, dass der Streit wahrscheinlich darauf zurückzuführen war, dass Harry wohl nicht ganz damit einverstanden war, dass Blaise ihm die Magie entziehen wollte. Tom wollte zu den beiden stürmen, sie von einander trennen, doch seine Mutter hielt ihn auf. „Bleib hier. Wenn der Junge zusammenbricht fällt der Bann. Das würde dir nicht gut bekommen.“ Verzweifelt blickte dieser jetzt von seiner Mutter zu dem Elbenblut. Was war, wenn Zabini ihn umbrachte? Dann auf einmal wandte sich Blaise ab und rannte auf sie zu, so schnell er konnte. Harry sah sie einen Moment zufrieden lächelnd an, bevor er einfach zusammenbrach. Wenn jemand ihm in dem Moment direkt in die Augen gesehen hätte, hätte er gesehen, wie das Leben in den grünen Smaragden erlosch. Wie eine Kerze, die man einfach ausgeblasen hatte. „HARRY!“ schrie Tom, riss sich von seiner Mutter los und rannte auf ihn zu. Cruenta war einfach zu verwirrt von dem Blick des Jungen, als das sie ihren Sohn hätte aufhalten können. So lächelte nur jemand, der seine Aufgabe erledigt hatte und sich damit abgefunden hatte zu sterben. In einem solchen Lächeln, lag eine Entschuldigung, an all die, die ihn vermissen würde. Sie drückte ihre Tochter an sich, die nicht zu verstehen schien was vor sich ging, jedoch erstaunlicher Weise schwieg und alles still beobachtete. Noch bevor Tom in den Bannkreis treten konnte, war Blaise auf seiner Höhe und riss ihn um. Der Rest sah noch wie eine blaue Kuppel um das Schloss aufflammte. Der Bann brach zusammen und nichts erinnerte mehr an das, was hier geschehen war. Wenn sie das Schloss betreten würden, wäre noch alles so, wie sie es verlassen hatten. Jetzt konnte Tom nichts mehr aufhalten zu Harry zu kommen. Rutschend kam der Lord zum stehen und schloss den Körper des Jungen in seine Arme, doch er ließ ihn sofort wieder los, als dieser gequält aufstöhnte und den Mann von sich drückte. Der Druck war nur schwach, zeigte es doch, wie erschöpft er war. „Tom bitte.“ Harrys Worte machten Tom klar, dass er ihm fern bleiben sollte, aber er verstand nicht wieso. Blaise kam auf Harry zu, der noch immer auf dem Boden lag und sah ihn besorgt und etwas fassungslos an. Wie, beim Dreitagebarte Merlins, war es möglich, dass dieser elendig selbstlose Gryffindor noch lebte? Er hatte ihm zu viel seiner Magie geraubt. Es war einfach unmöglich. /Das ist Harry Potter. Das Wort unmöglich gibt es für ihn nicht./ Seit wann klang sein Sarkasmus eigentlich wie Draco? Aber das war jetzt nebensächlich. Harry Potter schien sich irgendwie nie sonderlich um irgendwelche verdammten Normen zu scheren, an die sich sonst jeder hielt. Wie zum Beispiel, dass magische Lebewesen, ob Mensch oder sonst was, starben, wenn man ihnen zu viel ihrer Magie raubte. Was anderes war jetzt viel wichtiger, und zwar Harry anscheinend verletzter Rücken. Blaise hatte eins und eins zusammen gezählt. Die Stelle, wo Maras Arm verbrannt war, hatte ihn vorher schon stutzig gemacht. Anscheinend sah Harrys Rücken wohl nicht besser aus, immerhin war er derjenige gewesen, der sie getragen hatte. Sachte nahm er seinen Mitschüler aus den Armen des Lord und legte ihn auf die Seite, das Gesicht zum Lord gewandt. Mit einem kräftigen Ruck zerriss er das Shirt, damit er es ihm besser ausziehen konnte. „Hey, ich mochte das Teil.“ Ein schwacher Protest, doch Blaise schnaubte. „Ich kauf dir ein neues, wenn du das Überlebst.“ Vorsichtig entfernte er den Stoff und legte damit das verbrannte Fleisch frei. Blaise schluckte. Ein grauenvoller Anblick. „Also wirklich, du bist ein Held Potter“ sprach er abwertend, aber mit einem besorgten Unterton. „Zuerst retten wir die Prinzessin des Schlosses, dann das Königreich und zu guter letzt machen wir jedem hier Sorgen. Und jetzt? Jetzt siehst du was du davon hast.“ Harry musste schmunzeln. Blaise war zu oft mit Draco zusammen. Tom, der das Schauspiel der beiden böse verfolgt hatte, zog zischend die Luft ein, als er sich aufrichtete und so Harrys verbrannten Rücken sah, nachdem Blaise unter einem kleinen Schmerzensschrei von Harry mit einem Ruck den restlichen Stoff weggerissen hatte. Blaise musterte die Verletzungen mittlerweile kritisch. „Nach einer Dusche ist das wieder weg“, witzelte Harry mit schwacher Stimme. Tom verstand nicht wie der Junge mit so einer Verletzung noch Witze reißen konnte. Die Wunde war von einem magischen Feuer, im Schloss gab es ja nichts mehr, was hätte brennen können, und waren somit, wenn überhaupt, nur schwer zu heilen. Blaise jedoch verstand den Wink. /Vielleicht spricht er ja nie so bildlich, wie es scheint/ überlegte er, bevor er sich wieder an den Schwarzhaarigen wandte. „Schaffst du das alleine?“ Harry nickte. „Wenn du mir etwas Wasser gibst ist das das geringste Problem.“ Wieder ein Grinsen von beiden, wenn auch Harry sichtliche Mühe hatte wach zu bleiben und Blaise seins eher gequält wirkte. Was war er eigentlich? Ein Wasserhahn? Der Lord verstand nicht worauf sie hinauswollten. Am besten er bracht Harry rein und sah sich das zusammen mit dem Tränkemeister an. Vielleicht war noch etwas zu retten. Blaise indes half Harry dabei sich aufzusetzen und hob währenddessen seine Hände und hielt sie etwas über Harrys Schultern. Wasser floss jetzt den zerschundenen Rücken runter. Zischend zog der Gryffindor die Luft ein, als flammender Schmerz über die geschundene Haut jagte. Mara war wirklich tapfer gewesen. Langsam schloss er die Augen und konzentrierte sich. Auch dieses Mal erhob sich ein mattes Glühen und staunend konnten die beiden beobachten, wie Harrys Rücken langsam verheilte und die glatte Haut kein Zeichen der Hitze mehr aufwies. Der Schwarzhaarige schwankte gefährlich, doch Tom war sofort zur Stelle und fing ihn auf. Sachte hob er den immer noch sehr leichten Jungen hoch. „Es tut mir Leid“ flüsterte dieser schwach. Die Heilung schien ihm seine letzten Kräfte gekostet zu haben. Kräfte, die das normale Maß eines jeden Wesens, das er kannte, bei weitem übertraf. Doch was machte Harry nur so stark? Was gab ihm nur den Willen durchzuhalten? „Dir braucht nichts Leid zu tun. Du hast die Kinder gerettet und Dumbledores Leute daran gehindert hier irgendetwas zu finden.“ Sanft und dennoch beschwörend. Sich aufzuregen kostete nur Kraft. „Aber es war meine Schuld, dass ihr alle Unterwegs wart.“ „Was meinst du damit? Wir waren alle ...“ der Lord stockte. Jetzt erst wurde ihm klar was Harry meinte. „Du meinst wegen dem Plan?“ Ein schwaches Nicken. „Es tut mir Leid. Es ist alles meine Schuld. Und wieder einmal hat das Leben mir gezeigt, wie es mich doch hasst.“ Harrys Körper entspannte sich nach diesen Worten. Die Anstrengung des Tages forderte jetzt ihren Tribut von ihm und er schlief einfach ein. Tom sah entsetzt auf den Jungen. Schnell überprüfte er dessen Vitalfunktionen und stellte zum Glück aber fest, dass er noch atmete, wenn auch schwach. Irgendwie waren das jetzt zu viele Informationen auf einmal gewesen. Harry besaß irgendwelche mysteriösen Heilkräfte in Verbindung mit Wasser. Dann war da noch dieser Bannkreis, den er einige Zeit aufrechterhalten hatte und danach hat er noch das Feuer zusammen mit Blaise gelöscht. Ihm fiel wieder die Energie Welle ein, als Harry sich ins freie gekämpft hatte, als sie ihn für Dumbledore gehalten hatten und die Illusion ein. Es bereitete ihm Sorge, wie viel Energie er verbraucht haben musste. So lange konnte das doch kein normaler Mensch aushalten, auch kein Elb. Dass Harry sich auch noch die Schuld an der ganzen Misere gab, war auch kein Punkt den er so recht verstand. Das muss echt ein Scheiß Tag für ihn gewesen sein. Vor allem an seinem siebzehnten Geburtstag ~*~ Salazar legte eine Hand auf die Schulter seines Sohnes. „Tom, wir müssen das Anwesen wo anders verstecken.“ Völlig abwesend nickte dieser und folgte seinem Vater auf das Gelände. Alle Anwesenden, die dazu in der Lage waren, hatten sich in einem Kreis um den Ankerpunkt der Gründe aufgestellt und murmelten jetzt eine Beschwörungsformel. Sie konnten nicht riskieren, dass der Orden hier wieder auftauchte, da sie im Augenblick wussten, wo es war. Tom setzte sich zu den Kindern auf die Wiese, die sich in einem Kreis um ihn herum niederließen. Sie fragten ihn die ganze Zeit, was mit ihrem Freund auf seinem Arm war. Auch Mara war bei ihm und strich ihrem Engel sanft über den Kopf, während zwei Jungen, die eindeutig Zwillinge waren, hinter ihr standen und dem zusahen. Millicent Bulstrode erzählte Tom, der sie verwundert anblickte und die stumme Frage stellten, woher die Kinder Harry kannten, was geschehen war als sie angegriffen wurde, auch wenn sie auf Dracos Bitte hin nicht erwähnte, wie es Harry genau gelungen war, die Kinder zu beruhigen. Irgendwie nachdenklich sah der Mann nach dem Bericht auf das friedlich schlafende Gesicht, des Jungen in seinen Armen. Harry war schlau, intelligent, kinderlieb, nahm kein Blatt vor den Mund, hilfsbereit, mutig, stark und vor allem geheimnisvoll. Stur, dickköpfig, sarkastisch, leichtsinnig und manipulativ ließ er aus seinen Aufzählungen raus. Eine richtige Führungsperson. Es schien kaum etwas zu geben, was er nicht konnte. Tom verstand nicht, wie jemand diesem Jungen schaden wollen konnte. Wie er das hatte wollen können. Wenn man ihn kannte zog er einen einfach in seinen Bann. Auch wenn er von den Leuten in die Rolle des Helden gesteckt wurde, als er noch ein Baby gewesen war, wurde er der Rolle mehr als gerecht. Wenn er es damals nicht schon gewesen wäre, würde er diesen Titel auf jeden Fall eines Tages sich selbst verdienen. ~*~ Salazar und Cruenta sahen beide sanft lächelnd zu ihren Kindern, die verträumt durch die verstrubbelten, schwarzen Haare des Jungen auf Toms Armen strichen. „Sie sind ein süßes Paar, findest du nicht?“ Der Mann nickte. „Ja. Alle beobachten die beiden schon, seid der Junge hier ist. Keinem sind die Blicke entgangen, die Tom Harry zuwirft. Keinem, bis auf Harry. Entweder ignoriert er sie oder er hat sie wirklich noch nicht bemerkt. Du solltest dir mal anhören, wie der Kleine Tom die Leviten liest, wenn er wieder Mal seinen Sturschädel gegen ihn durchsetzten will, oder es einfach wagt zu atmen, wenn Harry das grad nicht passt. Alleine als er Harry zum Einkaufen mitschleppen wollte, was dem Jungen gar nicht in den Kram gepasst hatte, dachten wir, dass das Haus dem nicht mehr lange standhalten würde. Tom hatte ihn durch die geschlossene Tür angebrüllt und ihm versucht weiß zu machen, dass er was ordentliches zum anziehen bräuchte. Du musst wissen, dass er vorher nur Kleider von seinem Cousin hatte, der die Ausmaße eines kleinen Wals hatte. Am Anfang war es noch schlimmer, als Harry sich noch mit Händen und Füßen gegen seinen Aufenthalt in meinem Manor gewehrt hatte.“ Lachend blickte Cruenta in die Augen ihres Mannes, die schelmisch zu funkeln begonnen haben. „Die halbe Portion? Was hat er denn gemacht?“ Auch wenn sie den Jungen-der-lebt heute in Aktion erlebt hatte, so wollte das Bild, das sie sich von ihm gemacht hatte nicht zu diesen hübschen Knaben passen. „Als er angekommen war, war er ziemlich übel zugerichtet und Tom hat ihn wieder aufgepäppelt. Als Harry dann endlich wieder zu sich gekommen ist und zum Essen kommen sollte, hat er es irgendwie geschafft die Tür mit dem Bann zu blockieren. Er kam zwar immer noch nicht raus, aber wir auch nicht rein. Den ganzen Tag hat er dann aus Protest das Anwesen mit seiner Musik beschallt. Nach einer Nacht, in der wohl kaum einer ein Auge zubekommen hatte und einem ebenso lauten Tag, hat er doch glatt sein Zimmer in Brand gesteckt. Irgendwie hatte er es in dem Durcheinander dann geschafft zu entkommen, doch konnten wir ihn wieder einfangen.“ Die Frau musste sich schon schwer atmend an ihrem Mann festhalten. Wie konnte nur ein einzelner Junge, der doch wirklich nur ein Strich in der Landschaft war, den ganzen Orden ihres Sohnes so dermaßen auf Trab halten? Als Salazar dann auch noch erzählte wie es weiterging liefen ihr vor Lachen die Tränen über das Gesicht. „Endlich jemand, der Tom zeigt wo es lang geht“ keuchte sie erstickt zwischen ihren Lachern. ~*~ Tom richtete sich nun auf und ging, gefolgt von den Kindern, die freudig um ihn herum jagten, hoch zu den Portalen, da das Umsetzten erfolgreich abgeschlossen war. „Seid wann ist Tom so beliebt bei den Kleinen?“ fragte Regulus verdutzt, der zusammen mit Severus zu den beiden Slytherin getreten war. „Ich muss dich enttäuschen. Die Aufmerksamkeit gilt dem Jungen“, vernahmen sie die belustigt wirkende Stimme der Herrin des Hauses. Sie hatte sich noch immer nicht beruhigt von dem was ihr Mann ihr erzählt hatte. Minky indessen hatte ihr Hauselfen wieder an die Arbeit gejagt. Es gab noch viel zu tun. Die ganzen Leute hatten gewiss Hunger nach so einem Tag und die ganzen Dinge, die sie für die Feier vorbereitet hatten, mussten kalt gestellt werden. Heute würde der kleine Lord wahrscheinlich nicht mehr feiern, nur noch schlafen. ~oO~0~Oo~ * two worlds von Phil Collins Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)