Shaman King- Avatar Style von abgemeldet (a new beginning) ================================================================================ Traum oder Vision? ------------------ Huhu ^^ Viel Spaß beim lesen alles Liebe Dartzi "..." - normales Sprechen ~...~ - Gedankenverbindung der Zwillinge ~~~~~ Hao stöhnte leise, als sich seine zuvor mehr oder weniger friedliche Traumwelt änderte. Die nun vollkommene Dunkelheit löste sich nur langsam und widerwillig auf, ehe sie den Blick auf eine junge Frau, sie konnte nicht sehr viel älter sein als er, freigab. Sie rannte einen einsamen Gang entlang, floh in panischer Angst vor etwas, vor jemandem. Schließlich stolperte sie, blieb zitternd am Boden, ehe sie sich langsam erhob, wie in Zeitlupe, und sich umwandte, den nahenden Tod in Kauf nehmend, wissend, dass sie nicht fliehen konnte, dass sie nie würde fliehen können. Nach einigen Minuten hatten ihre Verfolger sie eingeholt, sie waren langsam gegangen, ganz entspannt, wissend, dass das Mädchen, diese Närrin, aufgeben würde. Es waren drei Männer, in rot und gold gewandet. „Warum…?“ Die stimme der Frau brach ab, noch ehe sie genau fragen konnte, doch die Drei wussten, und antworteten. „Wir beschützen das, was am wichtigsten ist und du, oh Tochter des Mondes, du bist dabei uns alle ins Dunkel zu stürzen.“ Sie blickte sie an, verständnislos glitzerten ihre Augen, ehe kalte Tränen ihre Wangen herab liefen, zu Boden fielen und silbrige Spuren in der Dunkelheit hinterließen. „Auf Wiedersehen, Tochter des Mondes, ich hoffe darauf, dass Eurer Seele Vergebung zu Teil wird.“ Der mittlere der drei Männer setzte sich in Bewegung, einen dünnen Dolch in der Hand, ja, er würde sie töten, so wie er bereits ihre übrige Familie getötet hatte… Er stand nun genau vor ihr, legte den Dolch vorsichtig an ihre Pulsader, die letzten, zittrigen Schläge ihres jungen Herzens spürend, und dann drückte er langsam auf die filigrane Klinge, die dem Druck nachgab und tiefer sank, dass Fleisch zerteilte, und das Blut, das ihm dargeboten wurde, annahm. Das Mädchen selbst spürte, wie sie starb, aber sie spürte noch etwas anderes. Es war vollkommene Gleichgültigkeit, etwas, was noch niemand vor ihr im Moment des Todes wahrgenommen hatte. Was hatte sie schon zu verlieren? Alle, die sie jemals geliebt hatte, waren tot, alle von ihr gerissen, wofür lohnte es sich also noch zu leben? Ihr kalter Körper sank zu Boden, blieb dort liegen, ohne jedes Leben. Der Mann lächelte sanft, sprach ein Gebet und wandte sich um, ging zu seinen Freunden, die einige Sekunden später entsetzt zurück wichen. Er aber, blieb stehen und wandte sich um, nur um in das kalte und hasserfüllte Antlitz der Frau zu blicken, die er soeben noch getötet hatte. „Was…?“ Sie lächelte, ihre Gesichtszüge schienen aufzutauen, warm zu werden, unendlich liebevoll. “Ich nehme deine Entschuldigung an. Ihr tut auch nur das, wofür ihr hier seid, ebenso wie ich.“ Ein samtenes Leuchten umgab sie jetzt, füllte die Luft mit einer seltsamen Art von Energie, ehe sie die Hand hob, eine kurze, schnelle Bewegung machte, und alle drei Männer tot zu Boden fielen. Das Blut, welches sie gebändigt hatte schwebte sekundenlang unheilvoll in der Luft, ehe es zu Boden fiel, die drei Toten benetzend. Sie starrte kurz auf ihr Werk, ehe sie verschwand, sie gehörte nicht mehr hier her, soviel wusste sie, sie war nicht mehr Teil dieser sterblichen Welt, denn sie war mehr. Hao starrte eine Weile auf die drei Toten, nicht verstehend, warum sich die Vision, wie er doch gedacht hatte, dass es eine war, nicht auflöste, wo doch ganz offensichtlich niemand mehr hier, oder besser gesagt dort war, durch dessen Augen er es hätte beobachten können. „Oh Hao…“ Er erstarrte, wandte sich um, und blickte die Frau an, er erkannte sie nicht sofort, sie war älter als in seinem Traum, seiner Vision, oder was auch immer. Sie stand vor ihm, vollkommen entspannt, ihre silbrigen Augen leuchteten, warum, war Hao nicht ganz klar. „Weißt du, wer du bist?“ Hao starrte sie einige Minuten an, ehe er nickte. „Ich bin Hao Asakura, geboren unter dem silbrigen Stern, Wiedergeburt des Avatars.“ Sie lachte leise, ein warmer, verlockender, heller Klang. „Diese Titel gibt es immer noch? Welch Ironie.“ Sie seufzte leise, ehe sie ihn wieder ansah. „Du, Avatar, Hao Asakura, wirst sterben, auf die eine oder andere weise. Ob durch mich, oder durch sie… das ist egal…“ Sie kam ihm langsam näher und legte einen eiskalten Zeigefinger auf sein Herz. „Du, Hao, wirst mich noch anflehen, dich zu töten!“ Der Ältere der Beiden schreckte aus seinem Schlaf hoch, Grund dafür, war ein stechender Schmerz in seinem Herzen. Sein Blick fiel auf seine Brust, den schlafenden Yoh sehend, sanft und liebevoll lächelnd, ehe eine Bewegung außerhalb seines Gesichtsfeldes seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Für Sekunden glaubte er, diese Frau zu sehen, aber da war niemand, nur Leere, nur Luft… Nach einer kleinen Weile hatte er sich soweit beruhigt, dass er den Weg zurück in den Schlaf fand, obwohl er nicht ganz wusste, ob er wieder schlafen wollte. Seine Sorgen allerdings blieben unbegründet, jedenfalls für heute Nacht blieben weitere Visionen mit einem gewissen Hang zur Dramatik aus... immerhin etwas. Das Klingen des Weckers weckte zumindest Hao, der erneut schlagartig wach war, Yoh grummelte nur vor sich hin und drehte sich tiefer in seine Decke ein, so wie immer also, wer kriegte diesen Kerl schon pünktlich aus dem Bett? Ein leises seufzen entfloh den Lippen des Älteren, ehe er sich erhob, anzog und noch einmal einen Blick zu Yoh warf, schwach lächelnd. „Bis Nachher Schatz...“ Das sich etwas seltsam anhörende gegrummel sollte wohl als Antwort verstanden werden, immerhin hatte er ihn gehört. Durch die noch leeren Gänge wandernd frage er sich langsam, ob irgendwer an seinem Wecker herumgespielt hatte, die wenigen elektronischen Lappen schalteten sich normalerweise um 6.30 Uhr automatisch an, aber im Moment waren sie noch dunkel... hatte irgendwer an seinem Wecker herum gespielt? Wenn ja, dann war es eben seine Schuld, wenn er gleich los ging und so jetzt Stundenlang warten musste. Allerdings lies ‚irgendwer’ nicht lange auf sich warten, sein liebster Lieblingswächter stampfte schon gruselig schlecht gelaunt um die Ecke, noch gruseliger war der Fakt, dass sich seine Züge aufhellten, als er Hao erblickte, der sich augenblicklich wünschte in der Wand verschwinden zu können, aber Nein! Er musste ja unbedingt Feuerbändiger sein, die nutzloseste Fähigkeit von allen... „Ah.... Hao...“ Die Stimme seines Gegenübers jagte dem armen Angesprochenen Angstschauer über den Rücken und aus irgendeinem Grund wollte er wieder krank sein... ob es was brachte, wenn er seinen Kopf gegen die Wand schlug? Hmmm... wohl eher nicht, leider. Der Wächter begann wieder mit seiner leicht herablassenden, doch irgendwie respektvollen Art zu reden. „Da das ja eh auf Ihrem Programm steht, wie wär’s heute mit Duschen schrubben?“ Ja, ganz eindeutig schlechter tag um den Fuß vor die Tür zu setzen. Wenn der Kerl morgens schon so ‚gut’ gelaunt war hieß es nie etwas Gutes für Hao... Einige Minuten später fand sich Hao dann mit Eimer, Seife und Putzlappen in dem gigantischsten Duschraum wieder, den er je gesehen hatte, wie groß war das Ding? 3x3 Klassenräume à 80 Quadratmeter? Joa... könnte wohl gut hinkommen, allerdings wollte er lieber gar nicht wissen, wie groß der Raum wirklich war, dass verstärkte nur die Sorge, dass er vor Morgenabend nicht hier raus kam. „Na dann, ich werde Ihnen Gesellschaft leisten und darauf achten, dass alles auch hübsch sauber ist, wenn Sie gehen...“ Hao’s vorher noch irgendwie brauchbare Stimmung, die sich einst bei dem Gedanken erhellt hatte, diesen Kerl bald los zu sein, rutschte ein paar weitere Stockwerke in den Keller. Der junge Avatar gab ein grummeln von sich, flutete kurz entschlossen den Duschraum und begann zu schrubben, oh, dass würde Rückenschmerzen geben. Yoh derweilen starrte in etwa zur selben Zeit vollkommen entsetzt zur Tafel. Was auch immer sein Bruder grad machte, er war ja viel zu früh gegangen, Yoh wollte auf jeden fall mit ihm tauschen. Ihr Mathelehrer hatte mit dem Biolehrer getauscht, der hatte sich aus irgendeinem Grund den Fuß gebrochen, also musste ihr Sportlehrer rann, der aber anderweitig verhindert war und nun stand ihre Erdkundelehrerin mit einem Überraschungstest vor ihnen. Während Yoh mit seinem Stift spielte starrte er auf den bedruckten Zettel, auf den irgendwelche Länder aufgedruckt waren. Den zweiten teil des Testes hatte er schnell erledigt, die unterirdischen reiche der Welt kannte er in- und auswendig, nur dummerweise gaben die nur ca. 20% der Punkte, der kontinental Schrott der Oberfläche machte die restlichen und entscheidenden 80% des Testes aus... ~Haaaaoooooo?~ Ebenjener bekam einen halben Herzinfarkt als in seinem so schön leergefegten Kopf, woran größtenteils das ununterbrochene Gelaber des Wächters, denn er doch zu ignorieren suchte, schuld war, die Stimme seines Bruders ertönte. ~Was? Und brüll nicht so.~ Yoh schwieg eine Weile, ehe er wieder etwas... dachte. ~Du kennst dich doch mit den Kontinenten aus...~ Hao, der bisweilen völlig entspannt weiterputze seufzte resigniert, ehe er antwortete ~Zeig her, dass halt ich ja im Kopf nicht aus.~ Yoh’s unterdrücktes Lachen war noch gut hörbar, ehe er schließlich die noch unausgefüllte Karte der ‚oberen’ Welt vor sich hatte. ~Du musst das echt Mal lernen Schatz, kann ja nicht sein, dass du immer schummeln musst.~ ~Ich schummel doch gar nicht... immer...~ Hao seufzte nur leise, ehe er seinem Bruder diktierte, was er wohin schreiben sollte, jetzt mit diesem Sturkopf zu streiten hatte absolut nichts gutes an sich, außer dem Fakt, dass der Wächter ihn schon höchst interessiert anstarrte, schließlich reagierte er hier auf Dinge, die ganz klar nichts mit dessen Gerede zu tun hatten. ~Danke Schatz.~ ~Nichts zu danken Yoh...~ der jüngere kicherte leise, ehe er die Verbindung wieder trennte... wieder leere in Hao’s Kopf, wieder Ruhe... Weitere recht ereignislose Stunden vergingen, in denen der Wächter von irgendwelchen ‚Heldentaten’ berichtete, die er (angeblich) vollbracht hatte, nun, eigentlich war es ja ganz unterhaltsam, aber... ne, allen zuhören, nur nicht dem. Die Zeit kroch dahin, irgendwie hatte Hao das Bild eines sterbenden Tieres vor sich, dass einfach nicht auf die andere Seite wechseln wollte, war das Hier denn so schön? Ein leises Gähnen entfloh Hao’s Lippen, als er vielleicht die Hälfte des Raumes geschafft hatte, dass zog sich wirklich endlos hin, immer weiße, glatte Fliesen, immer Wasser, immer Seife, immer... irgendwie kam in ihm ein Déjàvu-Gefühl hoch, obwohl er sich sicher war, dass er noch nie in seinem leben Duschräume geschrubbt hatte... wieder gähnte er, wieder lachte der Wächter hinter ihm, fragte ihn irgendetwas, aber Hao hörte ihn nicht, dass tat er seit Stunden schon nicht mehr, die Stimme dieses Kerls hatte er erfolgreich ausgeblendet, ob er ihn jetzt jemals wieder hören würde? Wenn nicht war Hao damit auch glücklich, sehr glücklich, um genau zu sein. Weitere Stunden vergingen, als Hao Schritte hörte... leichte Schritte, die Schritte einer Frau. Er nahm sogar das leichte flattern ihres Mantels war, als sie sich bewegte, und dann zuckte er zusammen, als er sowohl die Stimme der Frau erkannte, als auch wegen eines gewissen plötzlich ansteigenden Lärmpegels. „WIE KANNST DU HAO-SAMA NUR DIESEN DUSCHRÄUM GEBEN? DER IST VIEL ZU GROSS FÜR EINEN ALLEIN!“ Ja, dass war ganz sicher sein Vormund, sie war immer recht Laut, wenn es darum ging, ihn oder seinen Bruder zu verteidigen, auf welche Art auch immer. Hao erhob sich, stöhnte leicht und sah zu seinem weiblichen Vormund. „Darf ich gehen?“ Sie sah kurz von dem Wächter auf, den sie weiterhin anbrüllte, blinzelte kurz, ehe sie lächelte und nickte. „Ja, darfst du, morgen machen wir Unterricht, ja?“ Hao nickte nur und huschte an den beiden vorbei, den Weg zur Halle nehmend, er wollte eigentlich noch etwas essen, aber nicht einmal das schien ihm heute vergönnt zu sein, es war schon zu spät... klar, dass sie aufgetaucht war, sie hatte einen sechsten Sinn für‚ Hao steckt in irgendwelchen, nicht von anderen Schülern verursachten Schwierigkeiten’ und aus ihren Worten hatte er ja entnehmen können, dass er (eigentlich) einen ganz anderen Duschraum hätte putzen sollen... einen kleineren. Vollkommen entgeistert schlenderte er nun zurück zu ihrem Zimmer, öffnete die Tür und stutze. Yoh saß an ihrem Schreibtisch und... machte Hausaufgaben? Nun, wenn ihm seine Sinne schon unmögliche Bilder zeigten wusste er, dass es Zeit war fürs Bett, sein Bruder machte nie Hausaufgaben. Die Tür wieder schließend seufzte er leise. „Abend, Schatz. Wie war dein Tag?“ „Oh, ganz gut Hao, hast mir ja geholfen, ihn zu überleben.“ Der Ältere verdrehte nur die Augen. „Immer wieder gerne.“ Yoh lachte wieder, stand kurz auf, um Hao einen Kuss zu schenken, ehe er sich wieder an seine Hausaufgaben machte. Der Ältere blinzelte nur etwas verwirrt, dann schüttelte er leicht den Kopf, sich in ihr gemütliches, weiches Bett kuschelnd. In seinem Traum eilte Hao einen langen, dunklen Gang entlang, blieb dann schliddernd stehen, erkennend, dass er nahe dem Orakel war, und nun, wissend, wo er war, lief er in ihre Richtung, irgendetwas sagte ihm, dass er mit ihr reden musste, nach etwas wichtigem fragen sollte. Nur noch ein paar Meter trennten ihn von dem zweiten Eingang, den die kleine ‚Höhle’ hatte, doch dann blieb er wie angewurzelt stehen, er hörte Stimmen, männliche Stimmen. Wächter. Und dann, nach einer scheinbaren Ewigkeit hörte er auch ihre Stimme, schwach und sanft, wie immer. „Ich sehe wieder... die Zukunft des Avatars liegt wieder vor mir, in all ihrem Glanz, in all ihrem Schrecken.“ „Und?“ Die männliche Stimme klang ungeduldig. Sie aber lachte sanft, ehe sie ihre matte Stimme erhob. „Wisst Ihr, dass es noch nie in der Geschichte der Welt zwei Avatare gab? Nein? Woher auch...“ sie seufzte leise, gespielt theatralisch „Wisst Ihr, es darf nur einen geben, ein zweiter würde ihm die Macht nehmen, die Ihr so sehr sucht, die Macht, das Gefüge der Welt zu kontrollieren, alles wieder ins Lot zu bringen, alles, was ihr falsch gemacht habt.“ Sie schwieg eine Weile, nur eine Frage hing jetzt im Raum, eine leise, unausgesprochene, drängende „Was können wir tun?“ „Nun, es gibt nur eines, das Ihr, die Wächter tun könnt. Ihr müsst die überflüssige Seele töten, nur dann wird dem wahren Avatar die Macht zuteil, die benötigt wird, um diese Welt wieder bewohnbar zu machen. An ihrem sechzehnten Geburtstag werdet Ihr erkennen, wer der wahre Avatar ist, Ihr werdet es in seinen Augen sehen, und in dem Moment, in dem Ihr es seht, muss der Andere sterben...“ Hao schreckte wieder hoch, das Licht war immer noch so hell, wie zuvor, Yoh saß immer noch an seinen Hausaufgaben, das leise kratzen des Stiftes war zu vernehmen, die leisen Atemzüge Yohs. „Glaubst du, die Wächter würden uns umbringen wollen?“ Haos Stimme war seltsam leise, und sie hörte sich so fremd an... Yoh seinerseits drehte sich um, sah Hao verwirrt an, musterte ihn. „Nein, warum sollten sie?“ „Weiß nicht, einfach nur...“ Hao stutze, hatte diese abgedrehte Jugendliche nicht damals zu einem Satz der Erklärung angesetzt, ehe sie verschwunden war? Sie musste es wissen, hatte es wohl schon immer gewusst... und sie war wohl auch die Einzige mit der Hao darüber reden konnte. Aber... sie finden. Das war das Problem. ~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)