DaNnY eT dEs DoLeUrS von Chokkan7_12 ================================================================================ Kapitel 10: 10. surprise ?! --------------------------- Mit einem kraftvollen Zug hatte Sam die Tür aufgerissen, jetzt sprang sie enthusiastisch in den Raum, bereit jegliche Angriffe abzuwehren. Doch er war leer. Verwirrt ließ sie ihre Waffe sinken, sie war es nicht gewohnt, dem Bürgermeister von Amity Park nicht gleich zu begegnen. Wohin war der Halbgeist nur verschwunden? Eine bedrückende Stille breitete sich aus und das Gothic - Mädchen ging langsam in die Knie. "Verdammt... wo steckst du?!", murmelte sie genervt davon, dass sie so davon überzeugt gewesen war, Vlad befände sich hier, weil er doch niemals damit rechnen konnte, dass sie hier auftauchen würde. Schon allein, weil er doch glauben müsste, Tucker und sie würden sich ganz alleine um Danny kümmern, da seine Eltern das Geheimnis nicht wüssten. Nachdenklich setzte sie sich im Schneidersitz in die Mitte des Wohnzimmers und blickte rasch von einer Wand zur anderen. Vor Plasmius war man schließlich nie sicher, das hatte sie schnell gelernt, in all den überraschenden Treffen mit ihm. Plötzlich blieb ihr Blick an dem überdimensonalen Kamin vor ihr hängen. Aus den Erzählungen von Dannys Schwester, die ja schon mal hiergewesen war, wusste das Mädchen, dass sich dahinter Vlads Geheimlabor sowie sein Geisterportal befanden. Vielleicht hielt er sich dahinter versteckt? Er konnte eigentlich unmöglich damit rechnen, dass sie das Versteck auch kannte, zumal er sie doch immer als unwichtige Person behandelt hatte! Auf Zehenspitzen tapste Sam zu dem vermeintlichen Versteck hin, zog ihr Schwert und umklammerte es fest, um ja wehrhaft zu sein, ehe sie, Jazz*' damaligem Bericht folgend den Kerzenständer links wie einen Hebel zur Seite hin umlegte. Und dann tat sich auch schon das geheime Zimmer auf. Ein chemischer Geruch strömte ihr entgegen, was der Umweltaktivistin ganz und gar nicht gefiel. Aber sie musste sich zusammenreißen, Dannys Leben stand auf dem Spiel! Ein paar Minuten wartete sie ab, damit sie sich auch ganz sicher sein konnte, dass kein Angriff aus dem Hinterhalt vollführt werden würde, bevor sie den 1. Schritt forwärts machte. "Nanu...? Wen haben wir denn da?", ertönte von einer Sekunde auf die andere plötzlich die Stimme des verzweifelt Gesuchten. Wie eine unheimliche Macht trat Vlad Plasmius aus dem halbdunklen Eingang und stand nun direkt vor Sam. Erschrocken tat sie einen Sprung nach hinten und hielt ihm die Schneide an die Kehle. Kalt grinsend schob er diese sanft zur Seite und lächelte beinahe liebenswürdig. "Ich bin ganz und gar nicht überrascht, dich hier zu sehen, Miss Manson", höhnte er und schritt einfach an ihr vorbei. Sam konnte ihre aufgestaute Wut kaum noch zügeln, trotzdem wollte sie hören, was der Feind zu sagen hatte. "Du magst Daniel einfach viel zu sehr, als dass du nichts unternehmen würdest", fuhr Vlad fort, ehe er sich auf einem seiner gemütlichen Sessel niederließ. Von dort aus fühlte er sich wohl noch überlegener. "Ich weiß zwar nicht, ob der Technikfreak oder Jasmine jetzt bei ihm ist, doch nehme ich stark an, dass er immer und immer schwächer wird. So ist das nunmal beim "Giftmischer". Zwar hatte ich ihm eigentlich befohlen, Jack das Gift einzuflößen, aber dummerweise hat Daniel dazwischengefunkt und er musste dran glauben. Aber so ist es fast noch besser, denn ich schlage 2 Fliegen mit einer Klappe: Zum einen sehe ich Jack Fenton leiden und zum anderen werde ich endlich seinen Sohn und gleichzeitig auch meinen 2. Erzfeind los!" Schallendes Lachen folgte und der Atmosphäre um das Gothic - Mädchen herum wurde jede Hoffnung genommen. Sein Lachen brachte sie beinahe zum Weinen. "Es gibt kein Gegenmittel. Daniel wird qualvoll von dieser Welt gehen und du wirst das nicht verhindern können, selbst wenn du dein eigenes Leben aufs Spiel setzt!", rief der Habgiergeist boshaft zwischen seinen langatmigen Lachanfällen. Das war zu viel für Sam. Während sich Tränen den Weg über ihr schönes Gesicht bahnten holte sie mit einem kräftigen Schrei zu einem Schlag aus und feuerte wild violette Strahlen um sich. Die Wut, die Trauer, die Verzweiflung, all das hatte sie zur Gänze gepackt und sie wollte nur noch Rache üben. Aber Vlad machte sich einfach durchsichtig, entging somit den Strahlen und war für sie somit nicht mehr auffindbar. Gestresst schaute sie sich um und brüllte ins Nichts hinein: "Du Dreckskerl! Musstest du soweit gehen? Wieso? Wieso Danny? Weshalb musstest du ihm das antun? Von Minute zu Minute verliert er immer mehr Ektoplasma, bzw. Blut, er wird verbluten...! Niemand kann ein so kaltes Herz haben, dass er das zulässt! Was für ein Herz aus Stein musst du haben, dass dir dein Gewissen nicht dazwischenfunkt?! Du Ekel...! Du gefühlloses Ekel!" Ihr Wutausbruch verwandelte sich in einen Weinkrampf, völlig ausgepowert sank Sam zusammen und schluchzte dem Boden entgegen, immer wieder dasselbe Wort murmelnd: "Danny... Danny... Danny..." Diesen Schwachpunkt nutzte der böse Geist aus und schickte sie mit einem magentafarbenen Strahl seinerseits in die Bewusstlosigkeit. Hämmern. Klirren. Eine Stimme. Das war das Erste, was Sam wieder bewusst wahrnahm. Ihr Kopf tat wahnsinnig weh und sie traute sich nicht, die Augen zu öffnen. Während ihr restlicher Körper sich ganz taub anfühlte, kamen ihre Sinne langsam wieder. Zuerst waren die Geräusche weit entfernt, aber dann schienen sie immer näher und klarer zu werden. Vorsichtig lauschte sie in sich hinein und bald schon hatte ihr Gehörsinn wieder vollständig die Realität erreicht. Nur die Augen wagte sie nicht aufzumachen. Stattdessen tastete sie langsam um sich herum und sie brauchte sich nicht mal umzublicken um zu wissen, wo sie sich befand. In einem Käfig! Einem riesengroßen, eisernen Käfig, der wohl auch Strahlen besaß, durch die man weder als Mensch, noch als Geist entkommen konnte. Sam fragte sich allerdings, was Vlad mit ihrer Waffe angestellt hatte, da sie nach kurzer Zeit schon erwartend festgestellt hatte, dass sie sie nicht mehr bei sich trug. Plötzlich hörte sie wieder die Stimme: "Gute Arbeit, Giftmischer - Geist! Zur Belohnung kannst du dir was von meinem neuen Gift nehmen, es ruft eine bisher unentdeckte Art der Ekto - Akne hervor!" Ein Lachen folgte, so böse, dass es ihr kalte Schauer über den Rücken jagte. Dieses Ekel! Schließlich ließ sie sich nach einem weiteren Konflikt mit sich selbst doch dazu überreden, einen Blick auf diesen sogenannten Giftmischer zu werfen. Im Nachhinein wünschte sie sich aber, sie hätte das nicht getan. Die wabbernde, braune Erscheinung, die ständig zu lachen schien, aber man konnte keinen Ton hören, diese hinterlistigen, kalten Augen, schlimmer als bei jeder Gestalt aus einem Horrorfilm und die Tasche mit den ganzen zum Teil sofort tödlichen Mixturen. In dem Gothic - Mädchen stieg purer Hass auf, aber sie zwang sich so zu tun, als würde sie das in keinster Weise berrühren. Wie sie schnell festgestellt hatte, war sie in einem dunklen Eck des Labors eingesperrt, und Vlad stand mit dem Rücken zu ihr in seiner Geister - Aufmachung und verhandelte mit dem Verursacher all der Probleme der letzten Tage. Konzentriert warf sie Blicke durch den Raum. Wo hatte er nur ihr Schwert versteckt? Auf den 1. Blick fand sie nichts, was auch nur ansatzweise nach ihrem Begleiter aussah, also ließ sie die Suche erstmal bleiben. Auf einmal wandte sich Plasmius zu ihr und ging auf ihr Gefängnis zu. Rasch stellte Sam sich weiterhin bewusstlos, doch der Habgiergeist ließ sich nicht beirren. "Ich weiß, dass du wach bist, hör auf, dich bewusstlos zu stellen!" Flink drückte er auf einen nicht zu übersehenden Knopf auf einer Fernbedienung, die er gewandt aus seinem schwarzen Umhang gezückt hatte, schaltete somit die Sicherheitswirkung des Käfigs aus und griff mit seiner Geisterhand nach dem Mädchen. Gewaltsam packte er es beim Oberteil und zog sie ganz nahe an die Gitterstäbe, sodass sie seinen Atem spüren konnte. "Nimm... deine... Griffel... weg...", drohte sie heiser, da ihr der stinkende Atem des Geistes irgendwie die Luft nahm. Wieder lachte der, der sie festhielt laut. "Du glaubst wohl, du kannst dir alles erlauben, wie...? Pass auf, sobald dein Freund sich im Jenseits befindet, überlege ich mir, was ich mit dir anstelle. Aber momentan hat Daniels Tod oberste Priorität! Trotzdem sollst du erste Buße für deine Frechheiten tun..." So schnell, dass Sam gar nicht zuschauen konnte, holte er wieder die Fernbedienung hervor und machte das Schutzschild wieder aktiv. Dann zog er Sam grob noch dichter an die Gitterstäbe und sie bekam einen saftigen Stromschlag ab, der sie fast wieder ihr Bewusstsein kostete. Tief getroffen taumelte sie nach hinten, stürzte auf den kalten Boden ihres Gefängnisses und blieb regungslos liegen. Mit einem fast kindlichen Kichern wendete er sich seinem Geisterportal zu und schenkte Sam keine Beachtung mehr. Die Schmerzen in Sams Brust wurden immer unerträglicher, es hatte sie genau am Brustkorb erwischt und sie spürte die Verbrennungen. Allerdings war das nichts im Vergleich zu ihren seelischen Schmerzen. Danny... und tot? Das durfte nicht sein! Sie hatte ihm doch noch was zu sagen... 'Wenn du jetzt doch nur hierwärst und dir all das anhören könntest, was ich dir schon lange sagen wollte', waren ihre verdrossenen Gedanken. So plötzlich, dass Sam Angst hatte, einen Schock fürs Leben zu kriegen, krachte etwas durch die Decke. Geröll schlug mit viel Lärm auf dem Boden auf und zersprang in tausend Teile, während ein ihr wohl bekannter Geist elegant auf dem gefließten Untergrund landete. Vor Schreck hatte sich auch Vlad umgedreht und dabei ein Fläschchen fallen lassen, dass er gerade in das Portal hatte einfüllen wollen. 'Das gibt's nicht... Das ist unmöglich...', dachten der böse Geist und das Gothic - Mädchen synchron. "Danny!" Tatsächlich stand da mit einem vor Selbstsicherheit strotzenden Lächeln auf den Lippen der allseits bekannte Retter in der Not: Danny Phantom. Seine Haut war so bleich wie sonst Knochen, der orangene Latexverband rund um seine Wunden hatte eine ungesunde, grünliche Farbe bekommen und er schwitzte aus allen Poren. Dennoch war er gekommen! "Nein, Danny, sonst wirst du...", versuchte Sam ihn zu warnen, aber der Held von Amitiy Park schnitt ihr einfach das Wort ab. "Keine Sorge, mir passiert nichts." Er warf ernste Blicke auf seine verletzte Freundin und drehte sich ruckartig mit grün - glühenden Händen zu Plasmius um. "Wie kannst du es wagen, meiner Freundin das anzutun?", raunte er bedrohlich und ließ dem Geist nicht einmal Zeit zum Antworten, sondern feuerte entschlossen seine Strahlen ab. Noch immer schockiert vom plötzlichen Auftauchen des vermeintlich Kranken konnte Vlad nicht alle Strahlen abwehren und flog gegen die nächste Wand. Hustend rappelte er sich erstaunlich schnell wieder auf und setzte zu einer Konterung an: "Du miese kleine Ratte... hm?" Vlad hielt in seiner Beschimpfung inne und schaute verdattert seinen Erzfeind an. Danny stand in mehr als verkrümmter Haltung da und übergab schleimig grünes Ektoplasma auf seinen Boden! "Uwarg", würgte der 14- jährige und keuchte, als er meinte, sein Magen hätte sich beruhigt. Danach taumelte er kurz und musste sich auf dem Boden abstützen. Angeekelt hatte sich seine Freundin im Käfig umgedreht um nicht auch nocht kotzen zu müssen. Als sie sich dann endlich wieder hinzusehen traute, wagte sie nicht zu glauben, was sie da sah. Dannys Arm und Bein trieften vor dem grünen Geister - Blut! "Nein!", schrie sie entsetzt, aber Danny ignorierte sie. Stattdessen schritt er selbstsicher auf den Habgiergeist zu und verpasste ihm noch ein paar, nicht unsafige, Schläge. Stöhnend ging dieser ein zweites Mal zu Boden, machte aber keine Anstalten sich zu wehren. Da ging Sam ein Licht auf. "Nein! Siehst du nicht, dass er sich nicht wehrt? Er wartet nur darauf, bis du vor Erschöpfung zusammenbrichst! Er steckt deine Schläge doch locker weg! Danny!" Mehr konnte das Mädchen nicht mehr schreien, weil ihre Brandverletzung zu sehr wehtat. Dann kotzte Danny wieder, diesmal fast auf seinen Feind. "Hahahahahaha!" Heiser lachend erhob er sich wieder und blickte triumpfierend auf den mit kämpfenden Halbgeist. "Sieh dich doch an, wie jämmerlich du hier herumkotzt!", rief Plasmius mit Boshaftigkeit. "Du wirst das nicht lange durchstehen! Bald ist all das Ektoplasma, dass dich als Geist am Leben erhält, bzw. das Blut, dass dich als Mensch am Leben hält, vollständig aus deinem Körper geflossen und dagegen kannst du rein gar nichts tun! Schade, dass deine Eltern erst nachher erfahren werden, dass es sich bei dem 'Geisterjungen' um ihren Sohn handelte! Hahaha! Um Maddie tut es mir zwar leid und irgendwie auch um deine Schwester, aber um die beiden werde ich mich kümmern. Was mit deinem Vater passiert, ist mir aber egal!" Während der ehemalige Collegefreund seiner Eltern sich wieder eine schadenfreudige Lachpause gönnte, versuchte der Geisterjunge aufzustehen und einen erneuten Angriff zu starten. Doch ihm fehlte die Kraft dazu. 'Wie gern würde ich einfach einschlafen... Nur schlafen...', wünschte er sehnlichst in Gedanken. Mehr spürte er es, als er es sah, aber er wich instinktiv einem magenta - farbenen Strahl aus. Gekonnt schlitterte Danny über den Boden und schaute Vlad hasserfüllt an, der mit glühenden Händen auf ihn zu schritt und ihm nun entgültig den Gar ausmachen wollte. Dann fiel sein Blick auf Sam. Seine Sam. Er wusste schon immer, dass sie viel verband. Sie war hierhergekommen, um ihn zu rächen. Rache war zwar die falsche Lösung, aber doch war er gerührt. Das Gothic - Mädchen hatte so viel riskiert und jetzt sollte sie hier in diesem Käfig verschimmeln? Als sein Feind seine verzweifelte Blicke bemerkte, lachte er kurz auf. "Und du schaffst es nicht mal, deine Freundin zu retten!" 'Und du schaffst es nicht mal, deine Freundin zu retten...' Das schmerzhafteste Echo auf der ganzen Welt hallte in Dannys Ohren wider und um ihn war es endgültig geschehen. Er holte Luft, soviel noch in seinem ausgelaugten Körper vorhanden war und heulte markerschütternd. Erschrocken hielt sich Sam die Ohren zu, während Vlad nicht mehr damit gerechnet hatte. Durch die Druckwelle krachte er gegen sein eigenes Geiserprotal, verwandelte sich in seine menschliche Hälfte und wurde in die Geisterwelt geschleudert. Die Decke und Wände stürzten ein, alles bebte un wackelte. Das Gefängniss von Sam zerbrach und sie robbte mit den Händen an den Ohren zu ihrem Freund. Die ganze Villa krachte ohrenbetäubend in sich zusammen, aber all den Lärm überdeckte dieser gewaltige Geisterheuler. Schlau wie sie war, versuchte das Mädchen aufzupassen, dass sie beide nicht von einem der herabstürzenden Teile getroffen werden würden, während Danny weiterheulte, als ob es kein Morgen gäbe. Nach einer Weile war der Spuk vorbei. Der größte Lärm, den es je in der Geschichte von Amity Park gegeben hatte, verwandelte sich in die leiseste Stille. Mit Vorsicht wagte das Gothic - Mädchen ihre Hände von den Ohren zu nehmen. Alles war still, nicht einmal das leise Prasseln des Zements der herabgestürzten Gesteinsbrocken war zu hören. Schockiert stellte Sam fest, dass Danny direkt vor ihr stand und gegen den wolkenbedeckten Nachthimmel blickte. Sein Körper war durch und durch grün, das Ektoplasma tropfte still und leise von seinen Händen und Beinen. Als wäre nichts geschehen, drehte er sich um und sah sie an. Mit einem Lächeln, dass jede Eiszeit hätte schmelzen können. "Danke", sagte er nur und fiel wie ein Stein in ihre Arme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)