SRKajol - Kaisa Junoon von elfogadunk ================================================================================ Kapitel 17: ------------ Shah Rukh drückte Kajol dicht an sich. Er wollte sie nie wieder gehen lassen. Er strich ihr durch ihr dickes, weiches Haar und vergrub seine Gesicht in ihrer Schulter. Auch Kajol hatte ihren Kopf auf seine Schulter gelegt und ihre Hände ruhten auf seinem Rücken. So saßen sie eine Weile da und vergaßen die Welt um sich herum. Sie spürten nur ihre Körper und wie ihre Herzschläge eins wurden. Irgendwann öffnete Kajol die Augen und löste sich von ihm. „Nun sind wir wieder da, wo wir vor drei Jahren waren… Und es hat sich nichts geändert. Es… ist einfach nicht möglich…“, sagte sie leise und schaute zu Boden. Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange. Shah Rukh legte seinen Hand in ihren Nacken und küsste die Träne zärtlich weg. „Kajol, du hast Recht. Es hat sich nichts geändert. Meine Gefühle für dich sind die gleichen wie damals. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher als mit dir zusammen zu sein…“ Kajol stand auf und setzte sich auf die Couch. Genau dieses Gespräch hatte sie vor drei Jahren vermeiden wollen und nun musste sie es doch führen. Sie betrachtete ihre Hände, die sie in ihren Schoß gelegt hatte und sagte: „Aber… deine Eltern…“ Shah Rukh kam zu ihr und setzte sich neben sie. Er wollte nicht mehr reden. Er hatte es satt. Ganz langsam fuhr er mit seinem Zeigefinger an ihren Arm entlang zur Schulter, strich ihr Haar beiseite und küsste liebevoll ihren Nacken. Sie schloss die Augen und bekam Gänsehaut. Was machte er mit ihr? Dieses Gefühl hatte sie noch nie bei jemand anderem als bei ihm gehabt. Sie hatte Angst, es zuzulassen und wollte aufstehen, doch Shah Rukh hielt sie fest. Sie fiel zurück und beide landeten auf dem Boden vor der Couch. Er hatte seine Arme um sie gelegt und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich werde dich nicht schon wieder gehen lassen. Du bist mir oft genug weggerannt…“ Dann schob er sanft ihren Salwar von ihren Schultern und küsste sie. Kajol versuchte erneut, sich ihm zu entziehen, doch er war wieder schneller. Er drückte sie mit dem Rücken an die Couch, sodass sie nicht mehr weg konnte. Er schaute ihr in die Augen und schenkte ihr ein schelmisches Grinsen, dass ihr sagte, dass sie nun endgültig in der Falle saß. Seine Hände hielten ihre Schultern fest und er küsste sanft ihr Schlüsselbein, dann fuhr er mit seinen Lippen ganz langsam ihren Hals entlang hinauf zu ihrer Wange. Er legte seine Stirn an ihre und sie schauten einander in die Augen. „Meine Eltern hatte damals zugestimmt… Sie haben nichts gegen dich und nichts gegen unsere Beziehung…“, sagte Shah Rukh leise und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Sie hatte die Augen geschlossen und bemerkte plötzlich, dass seine Lippen die ihren leicht berührten, ganz sanft und zärtlich. Ein wohliger Schauer lief über ihren gesamten Körper. Die Berührung wurde zu einem Kuss, den Kajol nach kurzem Zögern auch erwiderte. Shah Rukh saß im Schneidersitz vor ihr und zog sie an sich, so dass sie auf seinem Schoß zum Sitzen kam und ihre Beine um ihn schlang. Aus den zaghaften Berührungen ihrer Lippen wurde ein leidenschaftlicher Kuss. Drei Jahre hatten die beiden auf diesen Moment gewartet und nun hatten sie das Gefühl, alles nachholen zu müssen. Er strich mit seinen Händen ihren Rücken entlang und liebkoste ihren Hals und ihr Dekolleté. Kajol hatte ihre Hände in seinem vollen Haar vergraben und genoss jede seiner Berührungen. Plötzlich hielt er inne und schaute auf die Kette, die um ihren Hals hing. Er nahm den kleinen Anhänger in die Hand und schaute Kajol an. „Das… ist doch…“ Diese Kette war damals in dem kleinen Kästchen gewesen, das er ihr geschenkt hatte, als sie diese Grippe hatte. Kajol wurde rot und sagte lächelnd: „… Ja. Ich hab sie in den letzten Jahren nie abgelegt. So warst du immer bei mir…“ Shah Rukh machte dieser Satz so glücklich, dass er sie mit einer Umarmung überfiel. Daraufhin fielen beide nach hinten um und mussten anfangen zu lachen. Die Anwesenheit des jeweils anderen tat ihnen so gut, dass sie sich do lebendig fühlten wie schon lange nicht mehr. Kajol wollte aufstehen, doch Shah Rukh zog sie zurück auf seinen Schoß und legte die Arme um sie, damit sie nicht weglaufen konnte. Dann strich er ihr zärtlich über den Rücken und freute sich, als er sah, dass sie Gänsehaut bekam. Er hauchte ihr zarte Küsse auf den Hals und hinter ihr Ohr. Doch das ließ sie sich nicht gefallen und begann ihn zu kitzeln und in die Seiten zu pieksen. Die beiden fingen an, sich wie kleine Kinder zu raufen und über den Boden zu rollen. Völlig außer Atem hievte Shah Rukh Kajol schließlich über die Schulter, trug sie ins Schlafzimmer und legte sie auf das Bett. Er legte sich auf sie und sie küssten sich, erst wieder zaghaft und dann leidenschaftlicher. Jede Faser ihrer Körper wollte dem andern so nahe wie möglich sein. Sie hatten so viel Zeit nachzuholen, in der sie hätten zusammen sein können. Sie küssten und umarmten sich. Shah Rukhs Berührungen wurden fordernder, doch Kajol zog die Bremse und legte einen Finger auf seinen Mund. „Das… gibt es erst nach der Hochzeit.“, meinte sie, sah ihn verführerisch an und zog eine Augenbraue hoch. Er grinste ertappt, aber verstand. Die Ehre einer indischen Frau respektierte er. So rollte er sich schließlich von ihr herunter und legte seine Arme um sie. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust und sie fühlte sich so wohl wie noch nie. Sie unterhielten sich bis spät in die Nacht. Kajol fühlte sich so schuldig, dass sie damals nicht genug Vertrauen in Shah Rukh und nur auf das Gerede der Dorfleute gehört hatte. Er beruhigte sie und versicherte ihr, dass er sie verstand, auch wenn er die verlorenen Jahre bedauerte. Sie erzählten sich, was in den letzten Jahren bei ihnen passiert war und irgendwann schliefen sie ein. Am nächsten Morgen weckten die Sonnenstrahlen die beiden. Als Kajol die Augen öffnete und sah, dass Shah Rukh neben ihr lag, wusste sie, dass sie das alles nicht nur geträumt und endlich ihr Glück wiedergefunden hatte. Sie küsste seine Nasenspitze und er öffnete verschlafen die Augen. Er grinste als er sie sah und zog sie an sich. Sie küssten sich lange und innig bis sie außer Atem waren. Als Shah Rukhs Blick zufällig auf die Uhr fiel, die an der gegenüber liegenden wand hing, schreckte er auf. Er musste seit einer Stunde im Büro sein! Kajol schaute ihn verwirrt an und er erklärte es ihr. Er verschwand schnell im Bad und versuchte seine Haare zu bändigen, aber das gelang ihm ohne Gel selten und er hatte heute keine wichtige Besprechung, also ließ er es bleiben. Als er seine Kleidung noch ein wenig gerichtet hatte, gab er Kajol einen Abschiedskuss auf die Stirn und bat sie, am Nachmittag mit gepackter Tasche zu ihm zu kommen, da er heute zu seinen Eltern fahren wollte und sie ihnen gleich vorstellen wollte. Nochmal. Sie lächelte und stimmte zu. Als sie am Abend vor dem Haus von Shah Rukhs Eltern standen, war Kajol sehr nervös. Ihr war es peinlich, nach drei Jahren einfach so wieder in ihr Leben zu platzen und ihren Sohn heiraten zu wollen. Shah Rukh versuchte beruhigend auf sie einzureden, doch das funktionierte nicht. Er musste sie beinahe mit Gewalt ins Haus ziehen, so sehr sträubte sie sich. Als sie endlich drinnen waren, bekam Shah Rukh einen Schreck: Auf der Couch saß doch tatsächlich Rani mit seinen Eltern! Als Anupam und Kirron ihren Sohn sahen, freuten sie sich, doch als Kajol um die Ecke kam, fiel ihnen beinahe die Kinnlade herunter. Auch Rani schaute skeptisch. Shah Rukh versuchte diese mehr als unangenehme Situation zu entspannen. „Namaste, miteinander. Ähm… Rani, das ist Kajol. Kajol, das ist Rani.“ Die beiden grüßten sich etwas unbeholfen, weil verunsichert. „Und ihr müsstet Kajol ja noch kennen.“, meinte er dann zu seinen Eltern gewandt. Die beiden nickten verwirrt und Kirron nahm ihren Sohn am Arm und führte ihn in die Küche. „Was soll das denn?!“, fragte sie ihn. „Ich habe euch die ganze Zeit gesagt, dass ich Kajol noch liebe und jetzt haben wir endlich zueinander gefunden. Das war damals alles ein großes Missverständnis und nun wollen wir endlich heiraten.“, entgegnete er euphorisch. Seine Mutter seufzte. „… Ich freue mich wirklich für euch, von ganzem Herzen… Aber… Was ist nun mit Rani?“ Shah Rukh wusste darauf keine Antwort. „Ich weiß es nicht… Sie ist wirklich ein nettes Mädchen, aber ich habe euch von Anfang an gesagt, dass ich nicht weiß, was daraus werden soll…“ „Sag das mal ihrem Onkel. Er hat fest auf dich gesetzt.“ „Dann hättet ihr ihm das ausreden sollen.“ Während die Diskussion in der Küche weitergeführt wurde, saßen Kajol, Rani und Anupam im Wohnzimmer. Es herrschte eine peinliche Stille. Kajol betrachtete Rani heimlich aus dem Augenwinkel und sie staunte über ihre Schönheit. Sie selber hatte sich extra etwas Hübsches angezogen, doch neben Rani fühlte sie sich trotzdem etwas wie ein verblassender Stern. Als Shah Rukh und Kirron endlich wieder kamen, atmete Kajol innerlich auf. „Rani, es gibt da etwas, das ich dir sagen…“, begann Shah Rukh, doch Rani stand auf und kam auf ihn zu. „Ich hab schon verstanden. Sie war also das Wichtige, was du noch erledigen musstest?!“, fragte sie ihn mit einem Augenzwinkern. Er schaute ertappt zur Seite. „Ist schon gut. Ich habe mir nie wirklich Hoffnungen gemacht. Mein Leben geht weiter und ich wünsche euch beiden viel Glück.“, sagte sie und lächelte Kajol an. Dann verabschiedete sie sich von allen und ging. Hosted by Animexx e.V. 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