Kick it like Ohzora von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Hand in Hand mit dir ------------------------------- Du bist wie du bist Und du lebst in deiner eigenen Welt. Genauso geht’s auch mir Jeder muss das tun, was immer er für richtig hält. Wir sind niemals gleich Auf der Suche gehen wir oft andere Wege, dorthin Wo die Zukunft wohnt Und wir finden dann was wichtig ist und alles macht Sinn. „Sag mal Sanae, warum hast du Tsubasa eigentlich noch nichts von deiner Austauschreise erzählt?“, fragte Yoshiko ihre Freundin, als sie im Unterricht nebeneinander saßen. Sanae blickte von ihrem Buch auf und sah ihre Freundin an, dann zuckte sie mit der Schulter und schaute wieder nach vorne zum Lehrer. „Warum soll ich es ihm denn sagen?“ „Vielleicht weil es ihn interessiert und er es bestimmt gerne wissen möchte.“ „Warum glaubst du das?“ Sanae blickte ihre Freundin an und seufzte. „Du hast es ihm gesagt.“ „Ich wusste ja nicht, dass sie es noch nicht wissen.“ „Natürlich, wissen Sie es nicht. Ich wusste ja auch nicht, dass sie her kommen.“, meinte Sanae nur. Yoshiko nickte und blickte ihre Freundin von der Seite fragend an. „Willst du denn immer noch weg?“ Sanae blickte ihre Freundin fragend an, dachte aber nun selber über diese Frage nach. „Ich meine, Tsubasa ist doch nun hier, dann musst du doch nicht…“ „Das hat gar nichts damit zu tun.“, meinte Sanae schnell und blickte ihre Freundin ernst an. Aber war es nicht wirklich so gewesen, dass sie diese Austauschreise angenommen hatte, weil Tsubasa sich nicht bei ihr gemeldet hatte und sie nicht mehr in Japan warten wollte. Ja, sie wollte näher bei ihm sein. Hatte sich selber entschieden, ihm hinter her zu reisen. Eigentlich hatte Yoshiko ja Recht. Tsubasa war nun wieder da. Endlich. Jetzt, brauchte sie ihm ja eigentlich nicht mehr reisen. Aber sie hatte sich schon so auf diese Reise gefreut. In zwei Wochen sollte sie fliegen. Sollte sie das alles nun absagen? Sollte sie nun alles für Tsubasa hinschmeißen? Er hatte sie doch so lange warten lassen. Warum sollte sie nun aufgeben, worauf sie sich selber so sehr freute? „Vielleicht solltest du mal mit Tsubasa reden.“, schlug Yoshiko vor. Sanae blickte sie an und rollte mit den Augen. „Machst du doch schon für mich, oder?“, meinte sie leicht verärgert. Sie war nicht sehr begeistert davon, das Yoshiko Tsubasa davon erzählt hatte. Als sie ihn heute Morgen endlich nach Langem wieder gesehen hatte, hatte sie es gar nicht mehr im Kopf gehabt. Es war wie weggeblasen, dabei hatte sie sich die letzten Wochen sehr darauf gefreut und eigentlich an nichts anderes mehr gedacht. Aber der Moment als er endlich wieder vor ihr stand, war einfach zu emotional gewesen. Und wenn es mal dunkle Tage gibt Und wenn man den Weg vor sich nicht mehr sieht, Dann warte, denn ich bin gar nicht weit von dir Wir gehen den langen Weg zu zweit. „Hey Yoshiko, wo ist denn Sanae?“, fragte Tsubasa Yoshiko, als diese als Letzte aus dem Klassenzimmer kam. Diese lächelte Tsubasa und Hikaru, der neben seinem Freund stand an. „Sie ist in der Halle.“, erklärte diese. „Was macht sie denn da?“, fragte Tsubasa verwirrt. Es war doch Schulschluss, was sollte Sanae also noch in der Sporthalle machen. „Sie tanzt.“, meinte Yoshiko mit einem Lächeln. „Trainiert sie wieder die Cheerleader?“, fragte Hikaru nun und lächelte die junge Frau, die vor ihm stand ein. Yoshiko schüttelte den Kopf. „Nein, um diese Uhrzeit nicht mehr.“, meinte sie lächelnd und schloss die Tür hinter sich. „Sie trainiert für die Meisterschaft.“ „Meisterschaft?“, fragten nun Tsubasa und Hikaru überrascht. „Ja, unsere Sanae ist die Beste der Stadt. Sie hat schon viele Kämpfe gewonnen.“ „Versteh ich das richtig, es gibt Meisterschaften im Tanzen?“, fragte Hikaru. „Ja, das gibt es.“ „Und was wir da dann bewertet?“, fragte Tsubasa interessiert. „Ausstrahlung, Choreografie, Outfit, einzelne Figuren, Ausdruck, die Musikwahl.“ „Wow, das klingt ja richtig kompliziert.“, meinte Hikaru nur und folgte Tsubasa uns Yoshiko aus dem Schulgebäude heraus. „Naja, bei Sanae sieht das immer super einfach aus. Sie ist darin ein richtiges Naturtalent.“ „Verstehe.“, meinte Tsubasa vor sich hin. Yoshiko blickte Tsubasa von der Seite an. „Rede mit ihr.“, bat sie ihn mit leiser Stimme. Überrascht blickte er sie an. Dann nickte er. „Weißt du, Sanae ist ein toller Mensch und das weißt du. Sie hat die ganze Zeit auf dich gewartete, auch wenn sie es nie zugeben würde. Sie hat das mit dem Austauschprogramm nur gemacht um näher bei dir zu sein.“ Tsubasa Augen weiteten sich. „Was meinst du damit?“ „Ihr Ziel ist Brasilien gewesen.“ Tsubasa wusste nun gar nicht, was er sagen sollte. Das war mehr als nur überraschend. Sie wollte ihm also näher sein. Wo er es nicht geschafft hatte, sich nur bei ihr zu melden, wollte sie also den ersten Schritt machen. „Sie wollte nach Brasilien?“ „Wow, das ist mal ein Ding.“, meinte Hikaru. Yoshiko lächelte. „Und nun wo du da bist, weiß sie nicht, ob sie nicht doch fliegen soll.“ Tsubasa blickte Yoshiko fragend an. „Warum?“ „Weil sie nicht weiß, was du für sie wirklich empfindest, deswegen sollst du mit ihr reden. Sag ihr, dass sie nicht gehen soll.“ „Genau mach das, Mann.“, meinte auch Hikaru. Tsubasa blickte von Yoshiko zu seinem Freund Hikaru, seufzte dann und fuhr sich durchs Haar. „Ich kann das nicht.“, meinte er mit leiser Stimme. „Was meinst du damit?“, fragte Hikaru überrascht. „Ich habe nicht das Recht, sie an ihrem Gehen zu hindern.“ „Ist das dein Ernst Mann?“, fragte Hikaru seinen Freund. Tsubasa nickte und ging. Er hatte wirklich nicht das Recht dazu. Er hatte sie doch alleine zurück gelassen. Er hatte sich all die Zeit nicht bei ihr gemeldet. Nun wollte sie näher bei ihm sein. Sie wollte den Schritt gehen. Nicht mal das, hatte er geschafft. Er hätte jede Zeit zurückkehren können, aber er hatte es nie getan. Er hatte sich immer nur ihr Foto angesehen und hatte es nie übers Herz gebracht, die Briefe abzuschicken, die er ihr geschrieben hatte. Nicht einen Einzigen. Nicht einen Einzigen Anruf hatte er gemacht. Er hatte kein Recht ihr zu sagen, dass sie nun nicht mehr gehen sollte. Das sie zu ihm gehen sollte, näher bei ihm sein wollte, war ein Zeichen dafür, was sie für ihn empfand. Und was tat er? Er konnte sie doch nun nicht daran hindern, ihren Weg zu gehen. Was jetzt vor uns liegt, Sind nur unsre Fragen. Was morgen geschieht, Kann doch heute niemand sagen. Wir gehen weiter und du lässt mich nicht los. Dein Flüstern am Ohr Sagt mir die Richtung. Wir tasten uns vor Auf schwankenden Inseln - Doch auch die längste Nacht geht vorbei. Sanae tanzte zu der Musik, die aus ihrem CD-Player kam. Sie trainierte im kleinen Ballettraum der Schule. Hier gab es Spiegel an den Wänden und da sie alleine trainierte, konnte sie somit sehen, wie ihre Bewegungen waren. Sie musste wissen, wann sie mehr Ausdruck rein bringen musste. Es musste alles zur Musik passen, jede einzelne Bewegung, jeder Schritt. Sie war inzwischen eine richtige Perfektionistin geworden, was das Tanzen anging. Aber es machte ihr auch sehr viel Spaß. Es war einfach das was sie brauchte. Es war wie bei Tsubasa und seinem Fußball. Da war er in seiner Welt und hier war sie in ihrer Welt. Erschöpft griff sie nach dem Handtuch und legte es sich um den Hals. Sie war mal wieder ausgepowert. Wie jeden Tag, wenn sie trainierte, was momentan häufig jeden Tag war. Aber sie wollte einfach fit sein für die Meisterschaft. „Das war toll.“ Überrascht drehte sie sich um und sah Tsubasa. Er stand im Türrahmen, lehnte sich dagegen und lächelte sie an. „Es ist leider noch nicht perfekt.“, meinte sie selbst kritisch. „Ich fand es toll.“ „Toll ist aber kein erstes Platz.“, antwortete sie ihm und trank einen Schluck aus ihrer Wasserflasche. „Wie lange stehst du schon da?“ „Wie lange tanzt du hier schon?“, stellte er eine Gegenfrage. Sie lächelte, stellte die Flasche wieder hin und stellte die Musik mit der Fernbedienung aus. „Wie lange ich generell tanze oder wie lange ich täglich tanze?“ „Beides.“, meinte er zu ihr. Er stand immer noch im Türrahmen. Sie sah wundervoll aus. Sie trug gerade nur eine schwarze Leggings und ein Bauchfreies Top. Ihre Haare, hatte sie zu einem Zopf nach hinten gebunden, aber einige Strähnen hatten sich daraus gelöst und hingen ihr wild und leicht verführerisch, wie er fand, ins Gesicht. Das hier war nicht mehr seine Sandkastenfreundin, mit der sich über Fußball unterhalten hatte. Das hier war eine wunderschöne Frau geworden. Wie lange war er fort gewesen? Es war einfach zu lange. Er hatte zu viel verpasst. „Möchtest du mit mir nach Hause gehen?“, fragte sie ihn, als sie mit ihren Sachen an ihm vorbei ging. „Oder wohnt ihr nun woanders.“ „Nein, wir wohnen wieder in unserem alten Haus. Ja, ich begleite dich sehr gerne, Sanae.“ Sie lächelte. „Dann lass mich nur kurz umziehen.“, sagte sie und wollte an ihm vorbei. Doch Tsubasa griff nach ihrem Handgelenk und hielt sie fest. Fragend blickte sie ihn an. Tsubasa spürte, wie sein Herz schneller schlug, als er sie so nah vor sich sah. Sie war zum greifen nahe. Sanft streichelte er ihr über die Wange, blickte ihr weiter in die Augen. Er sah, dass sie überrascht war, aber sie schüttelte ihn nicht ab. Vorsichtig fuhr er mit seinen Fingern die Konturen ihrer Lippen entlang. Sanae schluckte. Sie wusste nicht, was das hier gerade war. Aber in der Luft lagen so viele Emotionen. Sie drehte den Kopf weg und ging an ihm vorbei. „Ich zieh mich schnell um. Warte draußen.“, sagte sie nur und ließ ihn stehen. Tsubasa seufzte und ließ seine Hand nach unten fallen, wo sie sich zu einer Faust ballte. Hand in Hand mit dir Möchte ich immer weiter durchs leben gehen Wenn ich dich bei mir spüre Bin ich sicher das wir diesen Traum gemeinsam sehen Die Vergangenheit Unsichtbar verworren ist sie im Herzen Und dort wird sie ewig sein Und wir setzten die Erinnerung gemeinsam fort Tsubasa und Sanae liefen schweigend nebeneinander her. Seit sie das Schulgebäude verlassen hatten, hatte sie kaum ein Wort miteinander gewechselt. Erstens stand die Sache mit dem Austauschprogramm im Raum. Und außerdem war da noch die große Frage, was der andere für den jeweils anderen empfand. Beides wollten Beide eigentlich zur Sprache bringen, aber fanden nicht die richtigen Worte, also schwiegen sie und ließen eine kalte Wortlosigkeit entstehen. Bis Tsubasa schließlich seufzte. Er sollte nun den Anfang machen, wo Sanae doch schon zu ihm nach Brasilien reisen wollte. „Sanae, du sahst richtig toll aus, als du getanzt hast.“ Sie lächelte. „Danke.“ Sie war ihm für das Kompliment dankbar, aber auch dafür, dass er nun das Gespräch nun anfing. „Yoshiko hat mir erzählt, dass du für die Meisterschaft trainierst.“ Sanae nickte. „Ja, ist mein Ziel.“ „Wann sind die denn?“ „In einer Woche. Nächsten Sonntag. Du kannst ja vorbei kommen.“ „Klar, mach ich das. Hikaru war ja schon begeistert, als er gehört hat, dass es fürs Tanzen eine Meisterschaft gibt.“ „Ja, es ist fast so wie beim Fußball.“, meinte sie lächelnd. Tsubasa nickte. Und wieder schwiegen Beide. Dabei hatten sie sich früher fast nur übers Fußballspielen unterhalten. Aber es war eben nicht mehr so wie früher. Und wenn auch mal kalter regen fällt Und wenn dich an diesen Ort nicht mehr hält Dann sieh kurz zurück denn ich bin hinter dir Wir gehn den langen weg zu zweit Was jetzt vor uns liegt sind offene fragen So weit wie das Meer Wer kann uns jemals sagen Wie geht’s weiter wohin führt der weg? Sie kamen an einen verlassenen Spielplatz an. „Erinnerst du dich noch daran?“, fragte Tsubasa. „Ja, natürlich.“, meinte die junge Frau und ging zur Schaukel. Sie legte ihre Tasche daneben ab und setzte sich auf die Schaukel und lächelte Tsubasa an. „Komm setz dich doch zu mir.“ Tsubasa lächelte und setzte sich auf die andere Schaukel, neben Sanae. „Wie alt waren wir damals?“ „Ich weiß nicht mehr.“, meinte Tsubasa, grinste aber. Die Sonne ging langsam unter. Er blickte zu Sanae. „Sanae.“, fing er mit ernster Stimme an. „Yoshiko hat mir von deinem Austauschprogramm erzählt.“ „Ich weiß.“, meinte Sanae schnell. Er nickte. „Warum hast du mir davon nichts erzählt?“ „Warum hast du mir nicht erzählt, dass du wieder in Japan bist?“, stellte sie ihm eine direkte Gegenfrage. Tsubasa seufzte. „Ich war ein Idiot.“ „Das fällt dir früh auf.“ „Ich weiß. Ich war all die Jahre ein Idiot. Es gab glaub ich keinen Tag an dem ich nicht an dich gedacht habe, aber ich habe es nie übers Herz gebracht, dir zu schreiben. Das ist eine lächerliche Entschuldigung.“ „Da hast du Recht. Ich hätte dir geschrieben, wenn ich deine Adresse gehabt hätte. Ich hab so viele Briefe geschrieben, aber ich habe nie einen abschicken können, weil mir das wichtigste gefehlt hatte, deine Adresse.“, meinte sie mit leiser Stimme und blickte vor sich. Sie konnte ihn nun nicht anschauen. Es fiel ihr eh schwer, darüber zu reden. „Ich weiß, Sanae und es tut mir Leid.“ Diese nickte. „Du bist damals einfach gegangen. Hast mich zurück gelassen und nun tauchst du einfach wieder auf.“ Tsubasa nickte und seufzte schwer. „Ja, ich bin nun wieder da.“ „Warum?“, fragte sie ihn, ohne ihn anzublicken. Tsubasa wiederum blickte sie an, er sah ihr zu, wie sie neben ihm leicht schaukelte, sich mit dem Fuß vom Boden abstieß und auf den Boden schaute. „Weil ich endlich wieder bei dir sein wollte.“ Überrascht blickte sie ihn an. Diese Worte hatte sie nun wirklich nicht erwartet. „Ja, Sanae. Ich hab endlich den Mut gefunden in ein Flugzeug zu steigen, um wieder bei dir zu sein. Hier bei dir in Japan.“, sagte er ihr offen. Sanae stutzte. Sie wusste nicht mal so Recht wo sie nun hinschauen sollte. Das waren die Worte, die sie doch immer hören wollte und nun sagte er sie ihr. Einfach frei heraus. Und sie glaubte ihren Ohren kaum. „Ich muss dir das jetzt sagen, Sanae.“ „Warum jetzt?“ „Weil ich Angst habe dich zu verlieren.“ Ihre Augen sich, als sie das hörte. „Ich bin wegen dir wieder hergekommen. Ja, ich hatte irgendwie gehofft, dass du immer für mich da sein wirst, dass du auf mich warten wirst. Es war ein dummer Gedanke, dabei war ich ja der Erste der gegangen war.“ Er lächelte leicht. „Und nun höre ich, dass du ein Austauschprogramm mitmachst.“ „Ich...“ „Nein, lass mich bitte zu Ende reden. Ich bin es dir schuldig.“, meinte er zu ihr. Sie nickte. „Als Yoshiko mir dann gesagt hat, wo dein du dein Austauschprogramm machen würdest, traute ich meinen Ohren gar nicht.“ Sanae blickte wieder auf den Boden. „Ich konnte es nicht glauben. Ich bin dumm gewesen, Sanae. Es tut mir Leid.“ „Es ist schon okay.“ „Nein, ist es nicht.“ Er stand auf. Sie blickte auf und schaute ihn überrascht an. „Nein, Sanae es ist nicht okay, wie ich dich zurück gelassen habe, wenn man bedenkt, dass ich dich schon immer geliebt habe.“ Und was auch geschieht wir folgen den Sternen Sie zeigen den weg in ein neues leben Doch auch die letzte Nacht geht vorbei Und was vor uns liegt sind nur unsere fragen Was morgen geschieht kann doch heut niemand sagen Wir gehen weiter und du lässt mich nicht los Dein flüstern am Ohr Zeigt mir die Richtung Wir tasten und vor Auf schwankenden Inseln- Doch auch die letzte Nacht geht vorbei Am Ende wirst du mein Geheimnis sehen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)