Bodyguards von DirrtyHaruka (Platzhirsche unter sich) ================================================================================ Prolog: Nächtliche Begegnung ---------------------------- Titel: Bodyguards Untertitel: Platzhirsche unter sich Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht uns sondern Naoko Takeuchi und Riyoko Ikeda. Einzig die Story gehört uns. Wir bereichern uns nicht an diesem Dokument oder verwenden es zu gewerblichen Zwecken. Autorenvorwort Dirrty & Sniper: Eine kleine Komödie die wir uns zusammen gesponnen und innerhalb eines Tages nieder geschrieben haben. Wir dachten das wäre mal was anderes. Viel spaß beim lesen! Prolog:Nächtliche Begegnung Ein Fenster öffnete sich langsam. Draußen war es tiefdunkle Nacht und auch im Haus war alles dunkel. Die Bewohner schliefen tief und fest. Eine dunkle Gestalt kletterte durch das geöffnete Fenster in das Wohnzimmer. Leise schlich sie sich durch den Raum, bis das Wohnzimmerlicht anging und eine blonde Person in zerknittertem Anzug vor dem Einbrecher stand. „Erwischt!“ Der Einbrecher wurde am Kragen gepackt. „Fragt sich nur wer hier wen erwischt hat!“ Der Einbrecher fasste die blonde Gestalt an den Händen und schmiss sie zur Seite auf den Glastisch, der lautstark zersprang. „Du Drecksack“, knurrte sie und rappelte sich wieder auf um ihrerseits den Einbrecher mit Schwung über das Sofa zu befördern, wobei die Rückenlehne ziemliche Schäden davon trug. Die Hausherrin, Michiru, eine erfolgreiche Violinistin, kam langsam die Treppe herunter. Der Lärm hatte sie aufgeweckt. In ihren Händen zitterte eine Pistole, die sie für den Notfall meist bei sich trug. Allerdings stellte sie recht bald im Wohnzimmer angekommen fest, dass sie die Waffe wohl nicht brauchte. „Was ist denn hier los?! Hört auf euch zu prügeln!“ Die blonde Gestalt sah Michiru an. „Aber es ist ein Einbrecher!“ Michiru legte die Waffe beiseite. „Nein, Oscar. Das ist Haruka.“ Oscar runzelte die Stirn. „Hä?“ Haruka rappelte sich unter Schmerzen, aus den Trümmern des Sofas auf und schubste Oscar in den Sessel. „Was ist das für ein Spinner?“ „Das ist kein Spinner das ist mein Bodyguard“, meinte Michiru. „Die in Japan haben mir gesagt du hast keinen Bodyguard. Ich bin dein Bodyguard!“ „Du solltest eigentlich noch 3 Wochen im Krankenhaus liegen, außerdem ist das klar das sie in Japan nicht wissen das ich einen Bodyguard habe. Wir sind in Frankreich.“ „Mademoiselle Kaioh? Entschuldigen sie, wenn ich sie unterbreche aber: Was zur Hölle soll das? Ich muss mich doch nicht rumschubsen lassen“, schaltete sich Oscar ein. „Ich bin wieder da, es geht mir gut, du kannst ihn nachhause schicken.“ „Erstens: Sie, zweitens: Nein“, meinte Michiru. Oscar zuckte mit den Schultern und machte es sich im Sessel bequem. „Wieso nicht? Es geht mir gut. Brauchst du seit neuestem zwei?“ Michiru seufzte. „Denkst du nicht es macht mehr Sinn in Frankreich auch einen französischen Bodyguard zu haben? Sonst hätte ich ja wohl einen deiner Kollegen mitgenommen.“ „Warum?“ „Sie kennt sich hier besser aus als wir und hat hier auch bessere Verbindungen?“ „Für mehr als Verbindungen haben taugt sie nicht. Diese Wurst sollte besser frühstücken.“ „Ich hab dich eben durch das Sofa durch geworfen! Obwohl du mich nicht mal richtig wach angetroffen hast, also halt dich mal geschlossen.“ Michiru schloss die Augen und fuhr sich kurz durchs Haar. „Könntet ihr aufhören zu streiten? Haruka, du solltest auch überhaupt nicht hier sein. Ob es dir gut geht oder nicht, du hattest noch 3 Wochen Krankenhaus vor dir und das wohl nicht, weil die Ärzte gerade Lust dazu hatten dich zu beherbergen.“ „Es geht mir gut, bis auf diese Geschichte mit der Schulter. Sonst hätte diese Wurst wohl jetzt einen gebrochenen Kiefer.“ „Du…“, brummte Oscar und wollte aufstehen aber Michiru hob die Hand und stoppte sie so in ihrer Bewegung. „Oscar, ignorier es einfach.“ Oscar sah Haruka verärgert an, lehnte sich dann aber wieder zurück. „Gerade wegen deiner Schulter hättest du im Krankenhaus bleiben sollen. Schlimm genug das mich tatsächlich jemand versucht hat umzubringen und dich die Kugel erwischt hat.“ „Ist ja auch mein Job. Wenn SIE Ahnung von ihrem Job hätte, wäre die Wohnung ordentlich gesichert gewesen und ich wäre nicht rein gekommen.“ „Ich soll Mademoiselle Kaioh beschützen, nicht das Haus. Und meinen Job hab ich gemacht!“, schnauzte Oscar. „Ruka, Oscar hat erstens Recht und zweitens: Im Moment ist es nicht dein Job.“ „Jetzt ist es wieder mein Job. Es geht mir doch gut!“ „Dann machts halt zu zweit. Mein Management wollte sowieso das ich zwei Bodyguards kriege und so muss Oscar auch nicht 24/7 hier sein“, resignierte Michiru. Haruka schaute Oscar finster an und nickte dann. „Okay.“ Oscar rollte mit den Augen, sagte aber nichts. „Gut. Übrigens: Wer von euch beiden ersetzt mir die Möbel?“, meinte Michiru dann. „Sie ist durch den Tisch gefallen!“, sagte Ruka. „Du hast mich durch geworfen! Ich bezahl das Sofa“, erwiderte Oscar. Michiru sah genervt zur Decke. „Teilt euch das halbe, halbe. Ich geh wieder ins Bett. Oscar, wenn du willst kannst du nachhause gehen. Deine Freundin wartet bestimmt schon sehnsüchtig.“ Oscar sah Michiru an und knirschte mit den Zähnen. Sie überlies ihren Job ungern anderen, aber sie hatte vermutlich Recht. „In Ordnung Mademoiselle Kaioh. Wann soll ich zurück sein?“ Oscar stand auf. „Morgen Mittag reicht völlig. Grüß Rosalie von mir und drück deinen Sohn.“ Oscar lächelte. „Gern. Bis morgen also. Bis morgen…und ruh deine Schulter aus.“ Den letzten Satz sprach sie grinsend zu Haruka und verabschiedete sich dann. „Und wieso stehst du noch da rum? Kommst du jetzt mit oder willst du in dem Trümmerfeld schlafen?“, fragte Michiru und lächelte sanft. „Gibt es irgendwas womit ich dich überzeugen könnte, diesen Golden Retriever zu entlassen?“ „So gut kannst du gar nicht sein“, meinte Michiru und stieg langsam die Treppen wieder hoch. „Das werden wir ja sehen“, grinste Ruka und folgte ihr. Kapitel 1: Hightech vs. Handarbeit ---------------------------------- Kapitel 1:Hightech vs. Handarbeit Am nächsten Morgen hatte Haruka beschlossen das Haus auf seine Sicherheitslücken zu untersuchen. Sie stand vor der Eingangstür und überlegte welche Vorkehrungen an diesem Platz zu treffen waren. Michiru schaute ihr schon den ganzen Morgen dabei zu und belächelte die Fürsorge der Blonden etwas. „Bist du noch nicht fertig?“ „Ich habe noch nicht den optimalen Standort für eine Überwachungskamera gefunden.“ Michiru sah Haruka an. „Oscar meinte das wäre nicht nötig.“ „Da sieht man mal dass sie überhaupt keine Ahnung von ihrem Job hat.“ „Sie soll mich beschützen und das hat sie bis jetzt ganz gut auch ohne Kameras und Alarmanlage geschafft“, erwiderte Michiru. „Du hast ihr schon die Geschichte erzählt, dass ein Stalker hinter dir her war der dich beinahe erschossen hätte?“ „Natürlich weiß sie das.“ „Und dann denkt diese Frau Superwurst alle böse Menschen werden nur durch ihre Anwesenheit abgeschreckt?“ „Ich glaube kaum dass sie das denkt. Aber laut der Agentur ist sie die Beste für diesen Job und ich muss ehrlich sagen: Sie hängt sich wirklich rein. Wenn auch ohne Hightech.“ „Vielleicht hättest du dir nach diesem Vorfall entgegen deiner eigentlichen Meinung einen großen bulligen Kerl suchen sollen.“ Michiru seufzte. „Du weißt, das fällt zu sehr auf. Außerdem fühle ich mich in Gegenwart von Männern, eben nicht so wohl. Darum bevorzuge ich Frauen. Ich nehme mein Album schon extra in Frankreich auf, damit in Japan Gras über die Sache wachsen kann und ich mir eben keinen Schrank als Schutz suchen muss.“ „Ja, aber sie hat Familie. Ich denke da ist ihre Berufswahl etwas unglücklich.“ „Ihre Freundin hat sie kennen gelernt da hatte sie den Beruf schon lange“, meinte Michiru. „Und dann ein Kind?“ „Das hat Rosalie mit in die Beziehung gebracht. Sie war zuvor mit einem Mann verheiratet.“ „Du bist ja bestens informiert.“ Michiru lächelte. „Rosalie und ich sind uns recht ähnlich. Wir haben uns schnell angefreundet.“ „Ich halte sie trotzdem für untauglich.“ Michiru schüttelte immer noch lächelnd den Kopf. „Es war meine Entscheidung. Hör jetzt auf zu meckern und such deinen Kameraplatz.“ Sie stellte sich ein bisschen auf die Zehenspitzen und gab Haruka einen kurzen Kuss. Oscar die gerade die Einfahrt hoch schritt, blieb ein bisschen irritiert stehen als sie das sah. Sie hatte sich ja gestern schon gefragt, weshalb die beiden sich duzten, scheinbar war das die Erklärung. Aber das ging sie ja eigentlich auch nichts an. Sie schüttelte kurz den Kopf und setzte sich dann wieder in Bewegung. „Guten morgen Mademoiselle Kaioh“, sagte sie und sah Haruka nicht einmal an. „Morgen Oscar. Pünktlich wie immer.“ „Selbstverständlich. Schöne Grüße von Rosalie“, meinte Oscar lächelnd. Michiru erwiderte das Lächeln. „Letzte Nacht noch ausreichend das angeknackste Ego lecken lassen?“ Oscar sah Haruka an, einen Moment war sie versucht ihr gegen die Schulter zu boxen. „Kannst du auch mal die Klappe halten?“, sagte sie dann stattdessen. Michiru rollte die Augen. „Oscar, wir müssen ins Aufnahmestudio. Und du Haruka: Such weiter deine Kameraplätze oder schau dir Paris an. Wir sind heute Abend zurück.“ Haruka nickte und Oscar nahm Michiru am Arm um sie zum Auto zu bringen. Am Abend kehrten Oscar und Michiru dann vom Aufnahmestudio zurück. Michiru wollte erst einmal in Ruhe duschen gehen, also blieb Oscar im Erdgeschoss. Im Wohnzimmer fand sie dann Haruka vor einem Laptop vor, der Bilder aus verschiedenen Räumen, den Garten und Eingangsbereich des Hauses zeigte. „So was solltest du absprechen und nicht einfach machen“, stellte sie fest, als sie hinter Haruka getreten war. „Keine Sorge. Ich drehe schon kein Video über dich.“ „Dieser ganze Hightech Mist ist Unsinn. Wenn du so was brauchst um Mademoiselle Kaioh zu beschützen, machst DU deinen Job nicht richtig.“ „Vorsicht ist besser als Nachsicht. Das ihr Europäer mit der Technik noch nicht so weit seit ist ja kein Geheimnis.“ „Wir sind so weit. Wir brauchen nur nicht für alles einen Knopf. Wir machen den Großteil unserer Arbeit nur eben immer noch selber. Stolz und so“, meinte Oscar. „Ja nur dummerweise kann man nicht an allen Orten gleichzeitig sein. Das können aber Kameras. Zwingt dich ja keiner die Sachen zu benutzen.“ „Hab ich auch nicht nötig. Ich kann meine Arbeit auch ohne so was erledigen. Das tu ich schon seit Jahren.“ „Wahrscheinlich weil du weder der Installation noch der Bedienung mächtig bist. Geh nach Hause und spiel Ersatzpapi für den Kleinen deiner Freundin.“ Oscar sagte nichts sondern holte aus und gab Haruka einen Schlag sodass sie vom Stuhl fiel. Haruka gedachte es aber nicht dabei zu belassen, sondern trat gegen den Drehstuhl, der Oscar gegen die Beine schlug und sie darüber fallen lies. Michiru, mal wieder vom Krach ins Erdgeschoss gelockt, schaute sich ihre beiden Bodyguards an, die da so nebeneinander auf dem Boden lagen. „Was war denn jetzt schon wieder?!“ „Sie hat angefangen!“, jammerte Oscar. „Stimmt gar nicht!“ „Stimmt wohl! Wenn du deine große Klappe einmal halten würdest, wäre ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Meine Familie geht dich nämlich gar nichts an!“, maulte Oscar. „Langsam komme ich mir nicht vor wie eine Violinistin, sondern wie eine Kindergärtnerin“, murmelte Michiru. „Es geht dich auch einen scheiß an ob ich Kameras installiere oder nicht.“ „Sie sind aber unnötig!“ „Sagt ihr mir bescheid wenn ich euch die Windeln wechseln soll?!“ Michiru schüttelte den Kopf. Oscar atmete durch und stand dann langsam zusammen mit Haruka auf. Dabei schob sie den Stuhl etwas sehr Kraftvoll zu Haruka zurück. „Siehst du? Sie fängt schon wieder an.“ Oscar zuckte mit den Schultern. „Ich hab dir nur deinen blöden Stuhl zurück geschoben.“ „Wenn einer blöd ist dann du und nicht der Stuhl.“ Oscar machte einen Schritt auf Haruka zu und wollte sie am Kragen fassen. „Schluss jetzt, verdammt!“, brüllte Michiru dann aber unvermittelt und Oscar erstarrte in ihrer Bewegung. Haruka grinste und streckte Oscar die Zunge raus. „Beide, Haruka!“ „Arschloch“, murmelte Oscar. „Seht ihr euch in der Lage ein paar Minuten lang unbeaufsichtigt in einem Raum zu sein, ohne euch gleich zu beleidigen oder zu prügeln?“, meinte Michiru dann. „Solange wie diese…Person die Schnauze hält“, sagte Haruka. „Das musst du gerade sagen!“ „Ruhe jetzt! Oscar vielleicht solltest du dein Zimmer räumen. Es ist ja unnötig, das du über Nacht hier bleibst. Dann kann Haruka das Zimmer beziehen.“ Oscar sah Haruka aus den Augenwinkeln an und dann Michiru. „Wie sie wünschen, Mademoiselle Kaioh.“ Abermals streckte Haruka, Oscar die Zunge raus. „Rein damit oder ich reiß sie dir ab!“, zischte Oscar und ging dann an Michiru vorbei die Treppe hinauf. „Ich sag doch sie fängt immer an.“ „Irgendwie glaube ich dir das nicht so ganz“, erwiderte Michiru dann. „Sie hat behauptet ich würde meinen Job nicht ordentlich machen!“ „Das hast du von ihr auch behauptet. Also hast praktisch du angefangen. Aber das ist auch egal. Wäre schön, wenn ihr das lassen könntet. Mein Mobiliar hat schon genug gelitten.“ Michiru setzte sich auf das noch heil gebliebene Sofa. „Das mit dem Glastisch war ja keine Absicht.“ Haruka setzte sich neben Michiru. „Absicht oder nicht, das ist egal.“ Michiru schloss die Augen, lehnte sich an Haruka und gähnte leise. „Wenn du müde bist, geh doch ins Bett. Dann kann ich noch eine Kamera im Bad installieren“, grinste Haruka. Michiru knuffte ihr in die Seite. „Wag es dich.“ „Nein. Dann würde unser Othello permanent vor dem Laptop hängen.“ Haruka legte den Arm um Michiru. „Othello heißt Oscar. Und es wäre vielleicht wirklich besser, wenn du aufhören würdest so zu sticheln. Sie macht ihren Job und sie macht ihn gut“, meinte Michiru leise. „Soll ich nach Japan zurück?“ Michiru atmete geräuschvoll aus. „Das habe ich nicht gesagt. Aber du hast es wirklich nicht nötig den Platzhirsch zu spielen.“ „Den muss ich nicht spielen, der bin ich ja auch.“ „Lass sie einfach ihren Job machen. Es ist ja nur bis ich mit meinen Aufnahmen fertig bin.“ „Was mitunter noch Monate dauern könnte, wenn ich dein Management richtig verstanden habe.“ „Es dauert noch eine Weile, ja. Aber es ist eben nicht für immer.“ „Ja, Gott sei dank.“ Michiru schüttelte lächelnd den Kopf. Nebenbei hatte sie nach und nach drei von Haruka’s Hemdknöpfen geöffnet und strich nun mit einer Hand über ihre Schussverletzung. „Ich weiß, dass du dir große Sorgen um mich gemacht hast. Aber ich bin in guten Händen gewesen und werde es weiterhin sein. Und jetzt wo du da bist, erst Recht“, meinte sie dann. Oscar kam die Treppe hinunter. „Ich bin fertig, Mademoiselle Kaioh. Soll ich dann jetzt auch gehen?“ Sie hatte durchaus gesehen was vor sich ging, sprach aber nicht darauf an oder lies es sich anmerken. Michiru zog die Hand aus Haruka’s Hemd und stand auf. „Ja, mach Feierabend, Oscar. Wir sehen uns dann morgen Mittag wieder.“ Oscar nickte. „Natürlich. Bis morgen.“ Einmal lies sie ihren Blick noch mal zu Haruka wandern, bis sie sich mit ihrer Tasche herum drehte und ging. Zumindest war sicher dass irgendwas zwischen den beiden lief. Was auch immer es war. Kapitel 2: Schockschwerenot --------------------------- Kapitel 2:Schockschwerenot Ein paar Tage später hatte Oscar, Michiru zum einkaufen begleitet. Es war ausgemacht, dass sie danach direkt Feierabend hatte und so hatte Rosalie beschlossen sie abzuholen. Allerdings hatte das Einkaufen einerseits etwas länger gedauert, so dass Rosalie schon vor der Tür stand als Michiru dort ankam und andererseits kümmerte sich Oscar noch um das klemmende Garagentor und die Tüten und kam so erst viel später ins Wohnzimmer. In dieser Zeit hatten sich Rosalie und Michiru noch in Ruhe unterhalten können. „Das Garagentor geht wieder, Mademoiselle Kaioh.“ Michiru stand wieder vom Sofa auf, auf das sie sich gesetzt hatte. „Sehr gut. Danke Oscar. Bringst du die Tüten in die Küche? Ich gehe duschen.“ „Natürlich.“ Oscar brachte die Tüten in die Küche und kam dann zurück ins Wohnzimmer. „Du bist früh dran, Schatz“, sagte sie dann zu ihrer Freundin. Richard, der fünfjährige Sohn Rosalie’s lief auf Oscar zu. „Oscar!“ Sie lächelte und hob ihn hoch. „Hey, mein Kleiner.“ Rosalie sah Oscar an. „Eigentlich wart ihr recht spät, aber Michiru meinte schon es war viel los.“ „Ja, da war die Hölle los.“ Oscar setzte sich auf das Sofa, den Kleinen immer noch auf dem Arm. „Ich hab übrigens mit Michiru gesprochen.“ Oscar runzelte die Stirn. „Worüber denn?“ „Ob du nicht hin und wieder mal ein, zwei Tage die Woche frei kriegen kannst. Du kommst immer so spät nach hause, du siehst Richard kaum. Dabei hat er sich immer so gefreut wenn ihr was unternommen habt.“ „DU hast mit MEINER Chefin darüber gesprochen ob ICH frei kriege? Hast du sie noch alle?“ Oscar lies Richard los. „Reg dich doch nicht gleich so auf.“ „Ich reg mich aber auf! Du kannst doch nicht einfach meine Chefin um freie Tage bitten!“ „Wenn ich es nicht mache, macht es keiner! Du hast ja vermutlich nicht mal darüber nachgedacht!“ „Warum auch?! Du hast ja nichts gesagt!“ Richard hüpfte vom Sofa und hielt sich die Ohren zu. Haruka sah erschrocken von ihrem Laptop auf, sah erst das streitende Pärchen und erst dann den Jungen. Sie stand auf und ging zu Richard. „Hey Kleiner. Lust auf ein Eis?“ „Auf so was kommt man von alleine!“, brüllte Rosalie, zwischendrin. Der Kleine sah zu Haruka auf und nickte. Haruka sah noch mal kurz zu Rosalie und Oscar, befand es aber für unglücklich in das Gespräch etwas einzuwerfen. Also nahm sie den Kleinen an die Hand und ging mit ihm in die Küche. „Du wusstest welchen Job ich mache und das er viel Zeit in Anspruch nimmt! Komm mir jetzt nicht so!“, schrie Oscar. „Das du erst 24/7 nicht nach hause kommst und dann erst spät abends, davon wusste ich nichts!“ „Bodyguard, Rosalie. BO-DY-GUARD! Glaubst du meine Klienten brauchen nur mal eine Stunde am Tag Schutz?!?“ Rosalie atmete geräuschvoll aus. „Weißt du was? Darüber reden wir zuhause! Aber glaub nicht das du heute im Schlafzimmer schläfst!“ Oscar rollte mit den Augen. „Oh toll. Die Du-schläfst-auf-dem-Sofa-Karte. Sehr kreativ und Erwachsen!“ Rosalie murrte vor sich hin und schaute sich suchend um. „Wo ist Richard? Richard?!“, rief sie. Haruka schaute aus der Küche ins Wohnzimmer. „Der Kleine sitzt in der Küche, isst sein Eis und guckt Cartoons.“ Rosalie überlegte einen Moment und ging dann ohne weitere Worte in die Küche. Oscar blieb auf dem Sofa sitzen. Haruka steuerte einen Sessel an. „Nicht das es mich irgendwas angeht, aber muss es sein, das ihr euch vor dem Kleinen so dermaßen anschreit?“ „Ja, das geht dich wirklich nichts an“, murrte Oscar. Haruka zuckte die Schultern. „In Ordnung, wenn er das nächste Mal zwischen euch steht, mit Tränen in den Augen und sich die Ohren zu hält justiere ich weiter meine Kameras.“ Oscar atmete tief ein und aus. „Ja okay, es ist scheiße, aber ich bin das auch einfach noch nicht gewöhnt mit Kindern, okay? Zufrieden?“ „Vielleicht sollte, trotz Streit, eine von euch nach ihm gucken, wenn er dabei ist.“ Jetzt war es Oscar die, die Schultern zuckte. „Vermutlich richtig.“ Sie überlegte kurz. „Sag mal, kann ich heut in deinem Zimmer pennen? Ich gehe einfach mal nicht davon aus das du das Bett brauchst“, sagte sie dann. „Denkst du ich schlafe in einem Sarg?“ „So abwegig ist das gar nicht. Nein, ich dachte du schläfst bei Michiru.“ „Was veranlasst dich zu diesem Gedanken?“ Oscar lehnte sich zurück. „Na ja. Ich bin nicht blind weißt du?“ Haruka biss sich auf die Unterlippe. „Ich schlafe nicht pauschal jede Nacht bei ihr.“ Oscar runzelte die Stirn. „Da läuft also nichts Festes? Hätte ich vermutet.“ „Wir haben da nie Konkret drüber gesprochen.“ „Wäre vielleicht mal sinnvoll.“ „Wenn ich was Falsches sage, bin ich meinen Job los.“ Oscar zuckte wieder mit den Schultern. „Ich weiß ja nicht was du ihr sagen willst.“ „Egal was ich sage, es wird wohl nichts daran ändern das du heute Nacht nicht hier schlafen kannst.“ „Mist!“ „Weswegen habt ihr euch so angezickt?“ Zugehört hatte Haruka ja nicht. „Weil sie einfach über meinen Kopf hinweg, mit Michiru darüber gesprochen hat ob ich ein, zwei Tage die Woche frei haben kann.“ „Ja und?“ „Ich will nicht dass meine Freundin, mit meiner Chefin, meine freien Tage ausmacht!“ „Das hättest du schon lange selbst machen können. Wir sind zu zweit.“ „Ich will ja gar nicht frei nehmen. Ich wusste bis grade ja nicht mal, das sie das will.“ „Jetzt denk mal nach. Der Kleine ist vielleicht 6…“ „5“ „In Ordnung. 5. Morgens ist er im Kindergarten, du bist bis späteren Abend hier, da sollte ein Kind in seinem Alter im Bett sein. Er sieht dich dann nicht und du ihn logischerweise auch nicht.“ „Ja ich weiß, aber so ist der Job nun mal. Okay, jetzt sind wir zu zweit. Aber das ist ja nicht bei jeden meiner Klienten so. Wenn das jetzt schon so anfängt, was soll das dann werden?“, meinte Oscar. „Jeder Klient ist dazu verpflichtet dir ein wenig Freizeit einzuräumen.“ Oscar nickte. „Ja sicher. Das ist dann eben abends.“ „Ja, aber Bodyguards haben auch nicht pauschal eine Familie. Dafür haben die meisten Arbeitgeber Verständnis“, meinte Haruka. Oscar seufzte. „Wie gesagt, dieses Familiending, da bin ich noch nicht lange drin.“ „Das Leidwesen, wenn man sich eine Frau mit Kind sucht. Aber hübsch ist sie ja.“ Oscar rollte mit den Augen, lies aber Haruka’s letzten Satz sonst unkommentiert. „Gesucht hab ich keine Frau mit Kind. Das ergab sich so. In so was muss man glaub ich rein wachsen.“ „Im Moment hättest du jedenfalls die Möglichkeit, durch mich, die Freizeit zu haben um rein zu wachsen.“ „Es geht ums Prinzip. Solche Angelegenheiten regele ich selber. Ich brauche keine Frau die das für mich macht.“ „Sie hat das einfach nur gut gemeint.“ „Es ist peinlich!“, erwiderte Oscar. „Und wenn schon. Michiru ist doch kein Unmensch…“ Haruka grinste. „…und das du keine Eier hast wusste ich ja schon länger.“ „Ha ha ha.“ „Kleiner Scherz. Jedenfalls ist das kein Grund sich so dermaßen an die Gurgel zu gehen.“ „Ich bin eine sehr temperamentvolle Person.“ „So wie der Kleine reagiert hat, war das auch nicht euer erster Streit?“ „Nein wir streiten uns schon mal öfter.“ „Immer wegen deiner Arbeit?“ „Hauptsächlich deswegen.“ „Denke nicht dass das zu viel verlangt ist, wenn du dir hin und wieder mal Zeit für sie nimmst, wenn es schon zu spät ist, sich um euren Kleinen zu kümmern.“ „Sie hat trotzdem nicht das Recht, allein zu entscheiden ob und wie viel freie Tage ich mir nehme. Das sollte sie endlich mal verstehen“, meinte Oscar. „Ich denke nicht dass sie es von Michiru eingefordert hat, sondern sie lediglich gebeten hat sich das zu überlegen und sie hat es dir ja gesagt und nicht hinter deinem Rücken mit Michiru vereinbart.“ „Ich wüsste so was nur gerne bevor es meine Chefin weiß.“ „Du stellst dich genauso kindisch an wie bei den Kameras.“ „Entschuldige. Ich möchte eben gern selbst meine Termine legen. Das Alter in dem meine Termine von jemand bevormundet wurden, aus dem bin ich raus. Es ist ja nicht so als könnte man mit mir nicht reden.“ „Ja. Deine Reaktion eben, zeigt das überdeutlich.“ „Man sollte eben schon mit mir reden, bevor man irgendwas für mich erledigt“, meinte Oscar. „Wie ich schon sagte, hat sie es bestimmt gut gemeint. Nicht ganz uneigennützig aber sicherlich mit gutem Willen.“ Oscar schloss kurz die Augen. „Ich rede später noch mal mit ihr. Und du vielleicht mal mit Michiru.“ Jetzt grinste sie. „Du bist nur scharf auf meinen Job.“ „Unsinn, wenn Michiru zurück nach Japan geht, ist mein Vertrag ausgelaufen. Ist mir also egal. Nur sah sie für mich aus, als ob sie durchaus an was Festerem mit dir interessiert wäre.“ „Warum sagt sie dann nichts?“ „Warum sagst du nichts? Du hast doch sonst so eine große Schnauze.“ „Argumentativ richtig.“ Oscar grinste. „Sag ich doch. Sie wird dir keinen Korb geben. Du hast dich für sie abballern lassen. Wenn das mal für sie kein Beweis dafür ist das dus mit ihr ernst meinst.“ „Das ist mein Job. Du kennst den Film doch. Es war genauso wie da nur das nicht die dämliche Melodie von I will always love you im Hintergrund lief und Michiru nicht hysterisch gebrüllt hat: ‚Ich blute nicht…Er ist es…mein Bodyguard!’ Hätte sie das getan wäre ich aus trotz gestorben.“ Oscar lachte. „Viel mehr kenne ich davon auch nicht. Ham sie sich nun gekriegt?“ „Weiß ich nicht. Ich bin nach dieser Szene kopfschüttelnd aus dem Kino gegangen.“ „Dumm das. Na ja, jedenfalls warum solltest du ihr bis hierhin nachreisen obwohl du im Krankenhaus sein solltest, wenn da nix wäre? Und wenn da von ihr aus nichts wäre, hätte sie dich wieder zurück geschickt. Also von daher. Eigentlich hast du nichts zu verlieren“, meinte Oscar. „Mein Gott. Sind wir jetzt so was wie Freunde?“ „Sagen wir, wir sind gute Kollegen“, meinte Oscar zügig. „Schock.“ „Gehen wir nun, Oscar?“, ertönte Rosalies Stimme von der Küchentür her. Oscar sah auf. „Jaaaaaah“, sagte sie dann und stand auf. „Gib halt nach. Auch wenn du es gar nicht so meinst“, raunte Haruka, Oscar noch zu. Letztere grinste halb und hob dann die Hand zum Abschied. „Bis morgen, Haruka.“ „Macht’s gut.“ Kapitel 3: Ersatzpapa --------------------- Kapitel 3:Ersatzpapa Zuhause angekommen brachte Oscar, Richard ins Bett. Nachdem sie ihm eine Gute Nacht Geschichte vorgelesen und das Buch zur Seite gelegt hatte, gab sie ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich hab dich lieb, mein Kleiner“, sagte sie blieb aber sitzen. „Sag mal, hattest du Angst als deine Mama und ich uns so gestritten haben?“ „Ihr schreit immer so.“ Oscar fuhr ihm durchs Haar. „Das tut uns leid. Weißt du, wir meinen das nicht so, wenn wir so schreien. Wir versuchen das nicht mehr vorkommen zu lassen, okay?“ Richard nickte. „Ich versprechs dir. Gute Nacht.“ Sie lächelte leicht und stand dann auf. „Gute Nacht, Oscar. Gute Nacht, Mama!“ Den letzten Satz rief er etwas lauter. „Gute Nacht, mein Schatz“, meinte Rosalie dann die am Türrahmen stand. Oscar drehte sich etwas erschreckt rum. „Wie lang stehst du schon da?“ „Eine Weile. Lass uns im Wohnzimmer was trinken.“ Oscar nickte und verließ mit Rosalie das Zimmer. Hinter sich zogen sie die Tür zu und gingen ins Wohnzimmer. Oscar ging an den Wohnzimmerschrank und holte zwei Gläser und eine Flasche Wein heraus. Die Gläser befüllte sie mit dem Wein und stellte sie auf den Tisch. „Dann setz dich“, meinte sie und setzte sich selbst. Rosalie nahm platz. „Falls wir noch mal in so einen Streit geraten sollten, sollten wir wirklich darauf achten das Richard es nicht mitbekommt.“ Oscar nickte. „Sehr richtig.“ Rosalie seufzte. „Ich wollte dich heute Nachmittag nicht übergehen oder vor vollendete Tatsachen stellen, aber Michiru ist eine der wenigen Arbeitgeber, die dir durchaus mehr Freizeit einräumen würden, wenn du nur danach fragen würdest. Du hast schließlich noch eine Kollegin.“ „Du hättest eben einfach vorher mit mir sprechen sollen, anstatt gleich mit ihr. Das macht nicht wirklich den Eindruck den ein Bodyguard machen sollte“, meinte Oscar. „Du warst kaum lang genug hier, das man in Ruhe hätte reden können. Oscar, es geht eigentlich gar nicht mal um mich, dass ich möchte dass du öfter hier bist. Weißt du ich bin froh dass Richard, kaum die Scheidung von Bernard verstanden hat. Aber jetzt ist er alt genug zu begreifen was vor sich geht. Und darum soll er sich an dich gewöhnen. Im Moment sieht er dich, wenn überhaupt nur wenn du ihm gute Nacht sagst. So begreift er doch gar nicht, dass du nun zu unserer Familie gehörst. Im Moment bekommt er nur mit das wir uns ständig streiten. Irgendwann glaubt er noch, das wir uns nur was Böses wollen.“ Oscar nahm einen Schluck von ihrem Wein. „Die ganze Situation ist immer noch recht neu für mich. Ich habe nie über Kinder nachgedacht, also weiß ich nicht mal, was ich außer spielen mit ihnen anfangen soll. Ich habe mir einfach keinen Kopf darum gemacht“, meinte sie dann. „Spielen war doch schon mal ein guter Anfang. Er hat sich immer so gefreut. Nur dafür musst du dir eben Zeit nehmen.“ Oscar nickte langsam. „Ja, das werde ich jetzt auch, aber lass mich so was selbst machen, ok?“ „Ich werde jetzt nicht zu jedem deiner zukünftigen Arbeitgeber laufen und ihn um mehr Freizeit bitten.“ „Das ist auch besser so. Nicht jeder ist wie Michiru. Und ich brauch die Jobs, wenn ich für euch sorgen will.“ Rosalie nahm lächelnd einen Schluck von ihrem Wein. „Das weiß ich doch, Schatz.“ Oscar nickte. „Gut. Wieder gut?“ Sie sah ihre Freundin fragend in die Augen. „Nur wieder gut, wenn du in Zukunft nicht gleich wieder ausrastest, wenn ich mit dir reden will.“ Oscar hob die Hände. „Versprochen.“ „Dann wieder gut.“ „Und ich muss auch nicht auf dem Sofa schlafen?“ „Nein, du darfst ins Bett.“ Oscar grinste ein bisschen. „Schön!“ Epilog: Ich blute nicht…es ist mein Bodyguard --------------------------------------------- Epilog:Ich blute nicht…es ist mein Bodyguard Am nächsten Abend hatte Oscar, Michiru nach den Aufnahmen im Tonstudio wieder heimgebracht. Unterwegs war Oscar in der Videothek gewesen, was ihr einen schiefen Blick von Michiru eingebracht hatte, weil sie ihr nicht sagen wollte, welchen Film sie geliehen hatte. Bei Michiru angekommen, war diese wie immer gleich unter die Dusche verschwunden. Oscar ging ins Wohnzimmer. „Ah, wusst ich doch das du am Laptop sitzt“, meinte sie dann. „Und? Durfte die Wurst ins Bett?“ „Wurst hat im Bett nichts zu suchen. Aber ich hab im Bett geschlafen.“ „Geht doch“, grinste Haruka. „Ich hab was mitgebracht“, meinte Oscar und warf Haruka die DvD Hülle auf den Schreibtisch. „Oh mein Gott. Soll ich die Kotztüten holen?“ Oscar schüttelte den Kopf. „Nein, wir spulen bis zur letzten halben Stunde vor. Dann haben wir das Ende endlich mal gesehen und können es abhaken.“ „Die Szene mit: ‚Ich blute nicht… ‚ ist so kitschig.“ Oscar nahm die DvD Hülle wieder an sich. „Darum überspringen wir sie ja auch.“ Sie ging zum Fernseher unter dem der DvD Player stand, legte die DvD, auf der groß „Bodyguard“ geschrieben stand, in den Player und schaltete den Fernseher ein. „Ich bin vielleicht gespannt. Hoffentlich verreckt er.“ „Wir werden sehen.“ Oscar warf sich mit den Fernbedienungen auf das Sofa, suchte die richtige Szene und startete wieder regulär. Eine halbe Stunde später war der Film dann auch schon wieder vorbei. „Natürlich verreckt er nicht.“ „Wer hätte das gedacht? Sie kriegen sich“, meinte Oscar. „Das macht den Film noch kitschiger als ich dachte.“ „Na ja, da siehst du zumindest: Du hast gute Chancen auf ein Happy End“, grinste Oscar und stand auf um die DvD wieder zurück in die Hülle zu legen. „Das du Pauschal davon ausgehst das ich eins Suche.“ „Wenn du es nicht suchen würdest, hättest du es schon längst gesagt.“ „Fuchs.“ Oscar zuckte mit den Schultern. „So ist das.“ Sie sah auf die Uhr. „Ich sollte auch so langsam. Dann kann ich den Film wieder weg bringen und zum Abendessen zuhause sein.“ „Gottchen, werden wir häuslich?“ „Mh….Es gibt Pizza. „Ach hast du gekocht?“ „Nein, wann denn? Rosalie. Komplett selbst gemacht. Ein Traum. Aber damit der Wahr wird muss ich los. Red du mal mit Michiru.“ „Das sehen wir dann. Bring den Film weg. Sonst will sie ihn hinterher auch noch gucken.“ „Das wäre doch soooo romantisch. Bodyguard und Klientin sehen sich zusammen kuschelnd auf dem Sofa ‚Bodyguard’ an. Die Klientin fängt an zu weinen, als sich Kevin Costner heldenhaft vor Whitney Houston schmeißt, und der Bodyguard kann der Klientin, sanft die Tränen vom Gesicht wischen und ihr mit Blicken seine wahren Gefühle offenbaren“, sprach Oscar mit übertrieben schmalziger Stimme. „Da wünscht man sich doch gleich die Kugel in Tokio wäre tödlich gewesen. Fahr nachhause und ess deine Pizza.“ Oscar grinste. „Mach ich jetzt auch. Bis Morgen!“, meinte sie und verschwand. Wenig später nachdem Oscar weg war, kam Michiru wieder hinunter. „Oscar schon weg?“, sprach sie Haruka an, die sich immer noch auf dem Sofa lümmelte. „Ja. Vor einer Viertelstunde gegangen. Brauchtest du sie noch?“ Michiru schüttelte den Kopf. „Nein, aber normalerweise verabschiedet sie sich.“ „Wollte zum Familienabendessen nicht zu spät kommen. Übrigens, sie weiß das mit uns.“ „Ach so?“ „Ja. Was ist uns?“ Michiru schaute Haruka an und überlegte. „Ich weiß es nicht.“ „Das hab ich ihr auch gesagt.“ „Was glaubst du denn, was es ist?“ „Na ja. Wenn man nach der Oscarprämierten Filmvorlage geht, kriegt er ja die Frau für die er sich hat über den Haufen schießen lassen.“ Michiru nickte. „Allerdings. ‚Ich blute nicht. Er ist es….mein Bodyguard’“, zitierte sie. „Es ist soooo kitschig.“ „Schon. Aber ein schöner Film.“ „Geschmäcker sind ja bekanntermaßen verschieden.“ „Wie wahr. Aber was soll mir das sagen? Du willst die Frau für die du dich über den Haufen hast schießen lassen nun auch kriegen?“, fragte Michiru. „Wenn die Frau daran ebenfalls Interesse hätte dann ja.“ Michiru lachte leise und setzte sich dann zu Haruka. „Soll ich meine Geige holen und ‚I will always love you’ darauf spielen?“ „Ich liege aber nicht blutend am Boden.“ „Nein, das hatten wir auch schon.“ „Würde ich jederzeit wieder machen.“ „Ach so. Gut ich leg mir dann das Zitat passend.“ „Dann werde ich wahrscheinlich an meinem eigenen Erbrochenen ersticken.“ Wieder lachte Michiru und lehnte sich dann an Haruka an. „Keine Sorge. Das passiert schon nicht.“ „Gut. Haben wir darüber schon mal gesprochen. Was uns jetzt ist, weiß ich allerdings immer noch nicht.“ Michiru lächelte amüsiert. „Ach, Haruka. Du hast mich doch schon lange. Muss ich dir das wirklich erst noch sagen?“ „Du hast selbst gesagt, wir haben da eigentlich nie drüber gesprochen.“ „Manche Dinge erklären sich von alleine. Aber jetzt haben wir ja darüber gesprochen.“ „Gut. Kannst du jetzt Oscar entlassen?“ „Nein. Jetzt sowieso nicht mehr“, stellte Michiru fest. „Ich werd sie nicht los, oder?“, fragte Haruka und Michiru schüttelte den Kopf. „Nein.“ Haruka seufzte und legte den Arm um Michiru. „Große Böse Welt.“ Michiru schloss die Augen. „So ist das eben manchmal.“ Autorennachwort Dirrty & Sniper: So wir hoffen ihr hattet genauso viel Spaß beim lesen, wie wir beim Schreiben. Vielen Dank für die Kommis. Im übrigen spezial thx to Jethro. Sie wollte ja mal ein ausführlicheres Machtgerangel, zwischen unseren beiden Hauptchars. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)