Ohne mich. von AliceWunderlich (Kannst du lieben) ================================================================================ Kapitel 1: Geliebter Zwilling! ------------------------------ Hastig drehe ich mich um. Habe ich dich nicht grade meinen Namen sagen hören? Ich sehe in die Leere, in die Dunkelheit. Wo bist du? Ich kann deine nähe immer noch spüren, deinen Duft riechen. Wo bist du? Ich greife in die Dunkelheit. Eine Träne läuft langsam meinem Gesicht herunter. Warum? Wir gehören doch zusammen! Wir beide – Du und Ich!! Weitere tränen folgen. „Zack?“ deine Stimme betört meine Ohren. Schnell schlage ich die Augen auf und sehe in sein Gesicht. „Zaack, Brüderchen,“ sagst du und schenkst mir ein lächeln. Wie ich es liebe, wie alles an dir. Du bist perfekt! Gut, wir sind Zwillinge, aber du bist im Gegensatz zu mir perfekt! „Zack, nicht träumen. Steh auf wir müssen los,“ sagst du und schenkst mir dein lächeln. Langsam stehe ich auf und ziehe mich an. Du sitzt grinsend am Schreibtisch und schreibst wieder mit IHM! Ich hasse ihn. „Wir gehen doch heute auf die Party, oder,“ fragst du nebenbei. „Ja, klar,“ antworte ich und bereue es, zugesagt zu haben. Jetzt kann ich es nicht mehr ändern! Ich seufze. Bald ist es soweit! Es ist nun schon Abend und wir beide gehen auf diese Party. Ich habe keine Lust. Wir werden gleich von ihm begrüßt. Es nimmt dich in den Arm und küsst dich. Ich hasse ihn. Er grinst mich so dumm an. Weiß er etwas?! Unmöglich! Wir gehen rein und ihr beide verschwindet. Immer wenn du mit ihm zusammen bist, lässt du mich alleine. Warum? Schon nach 30 Minuten bin ich völlig betrunken. Ich sollte nicht so viel Alkohol trinken. Ich werde von einem Mädchen angesprochen. Sie ist süß, aber wir sind beide betrunken. Nichts ernstes also. Trotzdem lasse ich mich auf sie ein. Wir küssen uns. Würde es sich bei dir auch so anfühlen? Oder besser? Ich gucke zu dir rüber. Ihr knutsch wild, du bemerkst meinen Blick nicht mal. Ich lasse von dem Mädchen ab, entschuldige mich – Ich bin einfach zu voll. Ich gehe nach draußen und setze mich unter den Sternenhimmel. Er ist schön heute Nacht. Weißt du noch früher? Als wir zusammen die Sterne angeguckt haben und uns schworen, niemanden zwischen uns zu lassen?! Wie kindisch! Ich spüre jemanden hinter mir stehen. Ruckartig drehe ich mich um, doch dort ist niemand. Wieder nur die Einbildung? Lautlos rinnt eine Träne meinem Gesicht herab. Hastig wische ich sie mir weg. Ich gehe wieder rein und mein Blick fällt zu euch. Ihr seid immer noch beschäftigt. Ich muss weg! Schnell verlasse ich die Feier und laufe. Laufe bis das Atmen weh tut und meine Beine mich nicht mehr tragen. Langsam halte ich an. Vor mir erstreckt sich der Rhein. Ich bleibe oben an der Brücke stehen und gucke in das dreckige Wasser. Der Mond spiegelt sich verschwommen darin. Auch mich sehe ich ganz klein und verschwommen darin. Meine Schwarzen Haare hängen mir schlaff ins Gesicht, doch es stört mich nicht. Schnell gehe ich aber weiter. Ich will wieder nach Hause. Ich brauche eine ganze Stunde um nach hause zu kommen. Dort lege ich mich auch sofort ins Bett. Du bist noch nicht da. Ich schlafe ein. Du sitzt vor mir und lächelst mir entgegen. Du berührst mein Gesicht, streichelst es sanft nach. Ein Schauer durchzieht meinen ganzen Körper. Doch dein lächeln verschwindet. „Zack? Ich hasse dich,“ sagst du dann mit deiner wundervollen Stimme. Ich will etwas sagen, doch meine Stimme versagt. Schweiß gebadet wache ich auf. Nur ein Traum?! Es war so real… Mein herz rast, es tut schon richtig weh. Ich gucke in dein bett und da liegst du, doch nicht alleine. Er liegt neben dir. Wie ich ihn doch hasse!! Ich stehe auf und gehe erst einmal duschen. Schön! Danach etwas Frühstücken und dann raus. Egal wohin, nur raus. Ich gehe etwas Spazieren und bin erst am späten Nachmittag wieder Daheim. Wie schnell die Zeit doch vergangen ist! Zuhause wartest du schon auf mich. Ich freue mich echt darüber, aber ich hoffe er ist weg. „Hallo Zack! Wo warst du denn die ganze Zeit? Ich habe dich echt vermisst. Und ans Handy bist du auch nicht gegangen,“ sagst du gleich und grinst. Ich nicke. „Ja, weil ich etwas alleine machen wolle,“ antworte ich ehrlich. Du verziehst dein Gesicht zu einer Grimasse. „Aber warum denn,“ fragst du und guckst mich etwas beleidigt an. Ich zucke meine Schultern. Ich möchte dir den Grund nicht sagen! Du ziehst einen schmoll Mund. Das ist echt süß, aber ich bleibe hart! Du kommst auf mich zu und umschlingst meine Hüfte mit deinen Armen und presst deinen Körper gegen meinen. Mir wird heiß. Ich lege meine Hände um deine Schultern und drücke dich kurz. Das muss reichen! Ich löse mich von dir und gehe dann ins Zimmer, du folgst mir. Wir legen uns zusammen auf mein bett und starren an die Decke. „Sasha kommt heute noch mal vorbei,“ sagst du, nach einer Zeit die für mich wie eine Ewigkeit vorgekommen ist. Ich schlucke schwer. „Okay, wenn’s sein muss,“ sage ich und werde zum Schluss immer leiser. Ich gucke dich an und Du grinst mir entgegen. „Sag mal, Jack, liebst du ihn wirklich,“ frage ich nuschelnd. Dein grinsen verschwindet und dein Gesicht nimmt eine ernste und nachdenkliche Mine an. „Ja, sonst wäre ich nicht mit ihm zusammen,“ sagst du und zwinkerst mir zu. Dumme frage. Klar liebst du ihn! „Stimmt,“ sage ich traurig und schließe meine Augen. Schon nach kurzem bin ich wieder eingeschlafen. Ich wache von Stimmen wieder auf. Er ist da! Er sitzt am Schreibtisch und ihr unterhaltet euch. Ihr redet über mich. Wieso? „Er ist so anhänglich,“ sagt er und ich kann den Spot in seiner Stimme hören. Du seufz resigniert. „Er ist halt mein Bruder, wir waren immer zusammen,“ sagst du dann leise. Nerve ich dich etwa auch? „Er benimmt sich wie ein eifersüchtiger Ex-Lover,“ sagt er und lacht auf. Du atmest tief ein, willst antworten, doch ich öffne meine Augen. „Zack! Du wach,“ sagt er höhnisch und lehnt sich im Stuhl zurück. Ich schnaube. Arschloch! „Ja, schon,“ antworte ich matt und stehe auf. Du lächelst mir entgegen. „Ich dachte schon du wärst du Dornröschen mutiert,“ sagst du und kicherst. Es ist so süß. Der Klang deiner Stimme verzaubert mich immer wieder. Ich trotte ins Bad und höre euch im Z immer noch angeregt reden. Die Zimmertür öffnet sich, schritte und dann öffnet sich auch die Badezimmertür. Erschrocken wirbele ich um uns sehe in sein Gesicht. Er grinst verlogen. Wie ich ihn doch hasse!! Er kommt auf mich zu und bleibt kurz vor mir stehen. Ich kann seinen Atem spüren. Er soll weg gehen! „Du liebst Jack – Nicht wahr,“ fragt er leise. Was für eine Frage! Natürlich!!!! Ich nicke bloß scheu zur Antwort. Er kommt noch näher auf mich zu, erschrocken weiche ich ein paar schritte zurück, bis ich ans Waschbecken stoße. Was hat er bloß vor? Er beugt sich zu mir vor und drückt seine Lippen auf meine. Ich reiße meine Augen auf. Was soll das jetzt werden?? „Lass die Finger von ihm, oder ich sage ihm das du total scharf auf mich bist und ihm sein glück nicht gönnst,“ zischt er und wendet sich ab. Verwirrt schaue ich ihm hinterher. Meine Gedanken fliegen kreuz und quer. Ich gehe in unser Zimmer und ihr sitzt knutschend auf dem Bett. Als ich rein komme löst ihr euch. „Ich muss dir etwas sagen, schatz,“ sagt er mit brüchiger Stimme. Was ist jetzt? Du drehst dich zu ihm und lächelst ihm entgegen. Das macht mich wütend!! „Was denn,“ fragst du nach. Er guckt zu mir rüber und grinst einmal kurz dreckig. Du hast es nicht gesehen. Er schaut dich mit seinen großen Augen an. Weint er? „Dein Bruder..er..er hat mich geküsst,“ sagt er leise und mit brüchiger stimme. Tränen rollen ihm das Gesicht herab. „Was,“ schreien wir beide gleichzeitig. Du böse und ich erschrocken. „Er hat gesagt, er will das du nur ihm gehörst,“ schluchzt er weiter. Lüge! Er lügt! Ich schüttele meinen Kopf. „Das stimmt nicht,“ rufe ich entsetzt. Warum macht er das? Du guckst mir böse entgegen. „Zack?! Warum,“ fragst du leise nach und nun fängst auch du an zu weinen. Nicht weinen! „Das stimmt nicht,“ wiederhole ich mich. „Zack..wenn du so etwas machst, verleugne es wenigstens nicht,“ sagst du leise. „Aber ich würde so etwas niemals tun. Ich liebe dich doch,“ sage ich. „Das ist nicht wahr, sonst würdest du so etwas nicht tun,“ schreist du nun. Ich gucke zu ihm herüber. Er grinst. „Ich…Ich hasse dich,“ sagst du dann. Nein…Nicht diese Worte!! Ich stolpere rückwärts. Raus…Ich will nur noch raus! Ich laufe weg. Weg von dir. Warum? ER hat gelogen!! Was sollte das bloß? Warum glaubst du ihm…und nicht mir?!?! Deinem Zwilling?? Es ist dunkel. Ich komme an der Brücke von gestern an. Es ist still hier. Das ist mir gestern gar nicht aufgefallen. Ich gucke wieder herab, ins verdreckte Wasser. Es ist verdreckt, wie ich. Es stimmt, ich habe ihm sein glück wirklich nicht gegönnt. Ich war so eifersüchtig auf ihn, dass ich dein Glück vergessen habe! Es tut mir so leid! Verzeih mir. Ich klettere das Geländer hoch und stelle mich an den Rand. Vor mir, unter mir, das Wasser. Die Tiefe. Die Dunkelheit! Ich schließe meine Augen. Ich sehe dich, wie du mir lächelnd entgegen kommst. „Und wir bleiben immer zusammen, nicht, Bruderherz,“ fragst du mit deiner betörenden Stimme. Ich lasse mich fallen. In die Dunkelheit. Nun kannst du glücklich werden, Bruderherz. Ohne mich. Kapitel 2: Doppelt Geliebt. --------------------------- Sanft setze ich mich zu ihm hin. Er schläft und doch rinnt eine Träne lautlos seinem Gesicht entlang. Ich beuge mich über dich und küsse die Träne weg. Ich schließe meine Augen. Beherrsch dich, Junge! Du hast es solange ohne ihn ausgehalten, werd’ nicht schwach. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Ich liebe ihn, ja, ich liebe ihn wirklich. Meinen Zwillingsbruder! Wird sind eins, und doch zwei. Verächtlich schüttle ich meinen Kopf. Ich muss ihn wecken, sonst falle ich wohlmöglich doch noch über ihn her. „Zack,“ sage ich sanft. Ich will dich nicht zu grob wecken! Du schreckst hoch. War es doch zu doll? „Zaack, Brüderchen,“ sage ich und schenke ihm ein lächeln. Er guckt mich an und lächelt kurz gequält auf. Dann guckt er weg. Ein Tagtraum. In letzter Zeit machst du das öfters, also Tagträumen! „Zack, nicht träumen. Steh auf wir müssen los,“ sage ich sanft, lächle und stehe dann auf. Ich muss meinem freund noch schreiben. Ja. Ich habe einen freund, aber nur, damit ich meinen Bruder nicht überfalle. Ich muss grinsen. Eigentlich wäre es ja schön, mal über ihn herzufallen. Seinen Lippen einen stöhnen zu entlocken… „Wir gehen doch heute auf die Party, oder,“ frage ich dann. Sasha, mein Freund, hat grade noch mal nachgefragt ob wir kommen. „Ja, klar“, sagt er traurig und seufzt. Ich weiß, dass er keine Lust hat. Ich schließe das Fenster von ICQ und seufzte auch auf. So ein Mist!! Der Tag neigt sich dem Ende zu und Zack und ich sind auf den Weg zur Party. Als wir dort sich, erde ich sofort stürmisch begrüßt. Sasha drückt mich an sich und wir küssen uns. Es ist schön, aber ich glaube mit Zack wäre es schöner. Ich beobachte ihn, so gut ich kann. Er trinkt viel Alkohol. Ich hasse, wenn er das tut. Nach knapp einer halben stunde, sehe ich wie sich so eine betrunkene kleine schlampe an ihn heran macht. Päh! Wenn er es >so< will! Sasha und ich hören auf zu knutschen und als ich wieder zu dem Mädchen schaue, sitzt sie alleine da. Den Kopf in die Hände gestemmt. Wo ist Zack? Ich gehe zu dem Mädchen hin und rüttle sie an der Schulter. Mit verweinten Augen schaut sie mich an. „Du..Hast du deine Meinung geändert,“ fragt sie und lächelt, gezwungen. Ich schüttle meinen Kopf. Sie fängt erneut an zu weinen. Ich streichle ihr sanft über den Kopf. „Ich bin nicht Zack! Ich bin sein Zwilling,“ sage ich und lächle. Sie guckt mich entsetzt an, wischt sich die Tränen weg und lächelt, mit roten Wangen, zurück. „Ohh, tut mir leid,“ sagt sie dann und flüchtet. Armes ding. Zack ist so ein Herzensbrecher!! Ich weiß wo er ist! Langsam gehe ich an die Terassentür. Er steht dort. Ich gehe näher auf ihn zu. Er bemerkt mich anscheinend gar nicht. Sein Blick ist auf den endlosen Himmel gerichtet. Die Sterne! Unter den Sternen haben wir es uns geschworen! Geschworen, niemanden zwischen und zu lassen. Wie kindisch! Ich strecke meine Hand nach ihm aus. Soll ich?! Soll ich nicht?! Ich beschließe für nicht, drehe mich um und gehe. Drinnen gehe ich sofort zu Sasha und falle über ihn her. Besser, als über Zack! Jemand unterbricht mich und Sasha beim knutschen. Das Mädchen von vorhin. Sie lächelt mir schüchtern entgegen. „Jack,“ fragt sie dann. Ich nicke. Woher kennt sie meinen Namen? „Zack ist grade gegangen“, sagt sie leise und geht dann wieder. Ich wende mich wieder zu Sasha. „Lass ihn etwas Freilauf,“ sagt er und küsst mich zaghaft auf den Mund. Wieder nicke ich. Er hat so ein Recht. Und ich nicht. Wahrscheinlich liebt Zack mich nicht mal! Ungefähr um 2 Uhr Nachts gehe ich nach Hause. Da Sasha liebt frage, nehme ich ihn mit. Sein dad stresst ihn. Zuhause schläft Zack schon. Im schlaf sieht er so gequält aus… Ich streichle einmal deinem Gesicht entlang. Dein Gesicht wirkt plötzlich entspannter, oder ist das nur Einbildung? Ich schüttle den Gedanken fort und schlafe dann auch gleich ein. Um 13 Uhr, nächsten Tag wache ich auf. Sasha und Zack sind schon weg. Ich gähne und strecke mich und stehe dann auch auf. Schnell dusche ich mich und ziehe neue Sachen an Schön!! Sasha ist schon nach Hause. Er schrieb mir einen Zettel. „Bin Zuhause! Meine Mum hat sich sorgen gemacht. *chu* Sasha!“ Ich knülle den Zettel zusammen und werfe ihn in den Müll, da wo er hingehört. Ich lächle leicht. Über den Tag hin versuche ich mindestens 80 Mal Zack anzurufen, doch er nimmt nicht ab. Ob ihm etwas passiert ist? Ungefähr um 17 Uhr kommst du zur Tür hinein. Mein Herz macht einen sprung. Sofort gehe ich auf dich zu. „Hallo Zack! Wo warst du denn die ganze Zeit? Ich habe dich echt vermisst. Und ans Handy bist du auch nicht gegangen,“ sage ich und grinse. So was kann mich verraten! „Ja, weil ich etwas alleine machen wolle,“ antwortest du schnell und guckst wieder so eigenartig. Ich verziehe mein Gesicht. Wie gemein!! „Aber warum denn,“ frage ich schmollend nach. Du zuckst deine Schultern lediglich. Du bist so eigenartig zu mir! Ich will dich berühren, deinen Duft einatmen!! In diesem Moment ist mir alles egal! Ich umschließe deine Hüfte und presse mich gegen dich. Wie Kokain, schnüffle ich deinen Geruch auf. So Himmlisch. Zögerlich erwiderst du die Umarmung kurz, löst dich abrupt von mir und gehst ins Zimmer. Ich folge dir. Ist ja schließlich auch mein Zimmer! Du legst dich aufs Bett und ich lege mich zu dir. Und nun? Ich würde liebend gerne über dich herfallen. Ich weiß, ich wiederhole mich! Aber erst starren wir beide an die Decke. Aus dem Augenwinkel beobachte ich dich ein wenig. Ach, ich muss ihm noch sagen, das Sascha heute kommt. So’n Mist. „Sascha kommt heute noch,“ höre ich mich da schon sagen, danach höre ich dich Schlucken. Hm. „Okay wenn’s..,“ sagst du, und flüsterst zum Schluss nur noch, so das ich es nicht verstehe. Egal. Ich grinse leicht. Er nuschelt immer so in seinen Imaginären Bart. Das ist echt süß. Er guckt mich an und ich kann seinen Blick nicht deuten. Was ist jetzt los? „Sag mal, Jack, liebst du ihn wirklich,“ fragst du nun, erneut nuschelnd. Mein grinsen verschwindet und ich überlege hart. Soll ich es ihm sagen? Soll ich? Soll ich nicht? „Ja, sonst wäre ich nicht mit ihm zusammen,“ sage ich und zwinkere ihm zu. Ich hoffe er glaubt das! „Klar,“ sagst du und ich glaube in deiner Stimme Traurigkeit zu hören. Du schließt deine Augen und siehst sofort um einiges friedlicher aus. Sascha kommt eine halbe Stunde später. Wir gehen in unsere Zimmer und reden eine ganze weile. „Er ist so anhänglich,“ sagt Sasha und guckt mit spöttisch an. Arsch. Ich seufze resigniert, er ist so dumm. „Er ist halt mein Bruder, wir waren immer zusammen,“ sage ich leise. Stimmt, wir wollten immer zusammen sein. Ich habe Sascha zwischen uns gestellt, aber nur damit ich nicht über ihn herfalle. „Er benimmt sich wie ein eifersüchtiger Ex-Lover,“ sagt Sascha und lacht auf. Ich atme tief ein und will grade etwas sarkastisches erwidern, da öffnet er seine Augen. Ich stoppe in meinem tun. Bloß nichts sagen. „Zack! Du wach,“ sagt Sascha höhnisch. Hat er ihn auch angeguckt? Du schnaubst. Ich glaube, du fandst das nicht so witzig. „Ja, schon,“ antwortest du trotzdem nur matt und stehst auf. Dein Körper ist so...geil…Ich darf gar nicht hingucken. Um nicht weiter auf seine untere Region zu schauen sehe ich ihm ins Gesicht und lächle. Unsere blicke treffen uns kurz und ein blitz schlägt in meinen Körper ein. „Ich dachte schon du wärst du Dornröschen mutiert,“ sage ich und kichere. Dein blick wirkt plötzlich erhellt. Du bist so unglaublich schön, Bruder. Langsam gehst du los, Richtung Bad. Sascha und ich unterhalten uns weiter. „Ich wäre froh, wenn ich sein Ex-Lover wäre,“ lache ich. Saschas Mine verfinstert sich. Dann geht Sascha einfach los. Auch Richtung bad. Was ist jetzt los? Angespannt sitze ich auf dem Bett und warte auf irgendein Zeichen von euch. Sascha kommt schmunzelnd zurück. „Bitte küss mich jetzt,“ sagt er und schon kurz darauf verwickelt er mich in eine heißen Zungenkuss. Aus dem Augenwinkel sehe ich dich ins Zimmer kommen. Sofort löse ich mich von Sascha. Er muss das nicht sehen. Es tut MIR weh. „Ich muss dir etwas sagen, Schatz,“ sagt Sascha plötzlich. Was ist jetzt los? Ich drehe mich total zu ihm um und lächle ihm entgegen. Jetzt bloß nicht nervös wirken. „Was denn,“ frage ich nach. Er dreht sich kurz weg. Ich höre ein schluchzen und dann sieht er mich an. Seine Augen sind mit Tränen gefüllt. „Dein Bruder..er..er hat mich geküsst,“ sagt Sascha leise und mit brüchiger stimme. Tränen rollen ihm das Gesicht herab. „WAS,“ schreien wir, mein Bruder und ich, gemeinsam. Ich bin böse darüber. Er anscheinend erschrocken. „Er hat gesagt, er will das du nur ihm gehörst,“ schluchzt Sascha weiter. Zack sieht geschockt aus und schüttelt seinen Kopf. Warum? Warum tut er mir das an?? „Das stimmt nicht,“ schreist du entsetzt. Ich gucke ihn böse an. Warum lügt er? Er soll mir die Wahrheit sagen! Ich wusste doch, dass er ein Arsch ist und mich hasst. „Zack?! Warum,“ frage ich nach und fange an zu weinen. Mich macht das so fertig. „Das stimmt nicht,“ wiederholst du dich. Warum machst du es mir nur so schwer, Bruderherz? „Zack...wenn du so etwas machst, verleugne es wenigstens nicht,“ sage ich leise. „Aber ich würde so etwas niemals tun. Ich liebe dich doch,“ sagst du. „Das ist nicht wahr, sonst würdest du so etwas nicht tun,“ schreie ich nun auch. Du guckst weg. Also ist es wahr. Er will nicht, dass ich glücklich werde. „Ich…Ich hasse dich,“ sage ich dann. Mein Atem stockt. Was habe ich da bloß grade gesagt? Ich liebe ihn doch. Du stolperst rückwärts. Rennst raus, weg. Ich würde dir gerne hinterher laufen. Ich stehe auf, doch Sascha hält mein Handgelenk fest. „Lass ihn. Er kommt schon wieder wenn er sich beruhigt hat,“ sagt er leise und doch rau. Er schmeißt mich auf’s Bett und hält meine Hände fest. Er küsst mich und ich beruhige mich ein wenig. Sein Kuss wird intensiver. Er streichelt sanft meiner Linie entlang und seine Hand wandert weiter nach oben, bis zur meiner Brustwarze. Ich keuche auf, als er in sie kneift um sie danach sanft abzulecken. T-Shirt und Hose sind schnell ausgezogen. Bei mir und bei ihm. Er streichelt meinem Schenkel entlang und ist auch schnell in meinem Schritt angelangt. Sanft streicht seine Hand in meine Boxershorts und umgreift mein Glied. Ich stöhne auf. Er ist so sanft zu mir. Er versteht mich. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn nicht. ~ 3 Wochen später ~ Ich stehe in einem schwarzen Anzug auf dem Friedhof. Um mich herum massig Leute. Ich kenne nicht alle, aber es ist mir egal. Vor mir wird grade ein Sarg in ein tiefes Loch gelassen. Zack. Er liegt darin. Wird grade begraben. Ich schlucke schwer. Ich darf nicht weinen, ihm zuliebe. Oder soll ich doch weinen? Ich starre auf den Sarg, der nun ganz im Loch verschwunden ist. Erneut schlucke ich schwer. Sie haben ihn gefunden. Am Rhein. Er hatte viele Brüche, seine Schädeldecke ist gebrochen gewesen. Wie eine Glasschale die man ausversehen fallen lässt. Aber daran ist er nicht gestorben, nein. Er ist erstickt. Langsam und qualvoll. Und warum? “Ich hasse dich!“ Nein. Ich hasse dich nicht. Ich liebe dich. Aber nun liebe ich nicht mehr. Ich kann nicht mehr lieben - Ohne Dich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)