Lost Memories von abgemeldet (Neue Erinnerungen, neues Glück - SasuNaru) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es ist so dunkel und kalt. Wo bin ich hier? Und wieso bin ich hier? Bin ich etwa schon tot? Gedämpft höre ich jemanden rufen. Doch wer ruft da? Und was? Ich friere so sehr. Warum ist mir so kalt? Was ist das plötzlich? Dieser angenehme Geruch und diese… Wärme. Es ist so schön. Das will ich nicht verlieren. Was es auch ist, es soll bleiben! Immer noch ist alles finster um mich herum. Doch dennoch dringt Licht zu mir. Die Stimme, die der eines Engels gleicht, bringt Licht in die Dunkelheit – zu mir und rettet mich langsam aus dieser Finsternis. Ich will ihn sehen! Ich will den Engel sehen! Mit ganzer Kraft versuche ich meine Augen zu öffnen. Es geht nicht. Meine Lider sind so schwer, ich schaffe es einfach nicht. Deshalb klammer ich mich mehr an die Wärmequelle, drücke sie fest an mich und lausche weiterhin der schönen Stimme. „Halte noch etwas durch! Wir haben es fast geschafft!“ Plötzlich wird meine Umklammerung schwächer – nein, nicht schwächer. Sie zwingen mich dazu mich von ihm zu lösen. Was soll das?! Ich will nicht loslassen! Es nützt nichts, meine Schreie nützen nichts, denn sie können sie nicht hören. So kalt. Ich will ihn nicht verlieren! Zumindest will ich ihn sehen! Ich nehme all meine Kraft zusammen und reiße meine Augen einen Spalt weit auf. Das grelle Licht blendet mich so sehr, nach der Dunkelheit. Langsam gewöhnen sich meine Augen an die Helligkeit. Mein erster Blick – ein junger Mann. Das muss der Engel sein mit Haaren so weich und Iriden so schön, dass man in ihnen versinken könnte. Einige Sekunden schaue ich ihn stumm an und so langsam dringt seine Stimme an mein Ohr. „Keine Sorge Kumpel, es wird alles wieder gut“, sagt die sanfte Stimme beruhigend zu mir. Ich will darauf etwas erwidern, aber er hält zwei seiner weichen Finger auf meine Lippen. „Du solltest dich schonen, also sag jetzt lieber nichts“, er scheint sich Sorgen zu machen, denn er schaut mich traurig an. Sacht lege ich seine Finger zur Seite. Überrascht sieht er mich an. Eine Frage brennt mir seit dem ersten Augenblick, in dem ich ihn gesehen habe auf der Seele. Noch einmal sammele ich meine Kraft zusammen. Ich muss mich beeilen, denn ich spüre schon, wie sie mich einholt, die Finsternis. Mein Mund öffnet sich einen Spalt weit und ich hole noch einmal Luft. Am Ende meiner Kräfte und nur sehr schwach bringe ich ein Flüstern hervor. Danach schließen sich meine Augen wieder und werde von Dunkelheit umgeben. Doch meine Frage hallt noch immer von mir unbemerkt im Raum. „Wer bist du?“ .•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•. Manchmal ist das Schicksal so grausam, dass es alles tut, um einem das Leben zu zerstören. Man fühlt sich einsam und hilflos. Doch diese Schicksalsschläge bringen nicht immer nur schlimmes mit sich, wie in dieser Geschichte. Kapitel 1: Please wake up ------------------------- Schon seit drei Tagen schläft er friedlich im sterilen Krankenzimmer vor sich hin und gibt kein Lebenszeichen von sich. Seine Verletzungen wurden gut umsorgt und er wurde auch gleich nach dem ersten Tag von der Intensivstation auf ein normales Krankenzimmer verlegt. Noch am gleichen Tag, also kurz nach der Operation habe ich mit der Hokage geredet. Ich habe ihr sofort erzählt, was mein Freund noch vor der Bewusstlosigkeit zu mir gesagt hat. Dies schien sie nicht sonderlich zu überraschen. Sie teilte mir mit, dass er eine klaffende Wunde am Hinterkopf hatte durch den harten Aufprall und deshalb möglicherweise sein Gedächtnis verloren haben könnte. Innerlich hoffe ich immer noch, dass dies nicht der Fall ist, aber es deutet sehr stark darauf hin. Das werde ich mir nie verzeihen können und er sicher auch nicht. Immerhin ist das alles meine Schuld… Leise schließe ich die Tür hinter mir und gehe auf das Fenster zu, um es zu öffnen, damit frische Luft einströmen kann und vielleicht dadurch die Lebensgeister meines Freundes geweckt werden. Kurz genieße ich die warme Briese und schließe dabei meine Augen. Danach wende ich mich wieder der Person zu, die immer noch ruhig im daliegt. Ich ziehe den Stuhl näher an das Bett und setze mich hin, um ihn weiter beobachten zu können. Er wirkt so friedlich und sorgenlos – im Gegensatz zu mir. Denn in meinem Kopf spukt immer noch das Geschehen vom ersten Tag herum, als ich ihn ins Krankenhaus von Konoha gebracht habe. -------------------------------------------------Rückblick------------------------------------------------- „Wer bist du?“ Entsetzt weiten sich meine Augen. Was sagt er da? Wieso sagt er so etwas? Mein Herz zieht sich zusammen und mein Atem versagt. Bevor ich etwas erwidern kann, werden seine Lider schwer und schließen sich wieder. Die Krankenschwestern führen ihn in den Operationssaal ein. Er verschwindet hinter den Türen und ist für mich nun unerreichbar. Aufgewühlt und mit gesenktem Kopf bleibe ich davor stehen. Verkrampft richtet sich mein Blick auf die Tür, hinter der er gerade verschwunden ist und in diesem Moment um sein Leben kämpft. Das kann er doch nicht ernst gemeint haben!? Meine Hände beben, meine Knie zittern. Überfordert mit der ganzen Situation lehne ich mich an die Wand. Langsam geben meine Beine nach und ich rutsche an dieser herunter. Nur ein leiser Hauch entweicht meiner ausgetrockneten Kehle. „Sasuke…“ ----------------------------------------------Rückblick Ende----------------------------------------------- Sanft streiche ich dem jungen Uchiha eine schwarze Strähne aus dem Gesicht. Eigentlich wünsche ich mir, dass er bald wieder aufwacht, aber ich habe auch Angst vor dem, was danach kommt. Was ist, wenn er sich wirklich an nichts mehr erinnert? Wie geht es dann weiter? Wird er sein Gedächtnis dann irgendwann wieder vollständig zurück erhalten oder doch alles für immer vergessen haben? Tief in Gedanken versunken, bemerke ich gar nicht, dass ich Sasuke weiter über die Haare streiche und langsam die Wange auf und ab fahre. Unter meinen Berührungen zuckt zuerst leicht die rechte Augenbraue und dann auf einmal beide Augen zusammen. Die Lider öffnen sich und schwarze Opale blicken müde durch den Raum bis sie auf mir haften bleiben. Von alle dem bekommr ich nichts mit bis ich mich auf einmal beobachtet fühle und zu dem Schwarzhaarigen schaue. ~*~ Blinzelnd gelingt es mir nach einigen Versuchen meine Augen ganz zu öffnen. Ich lasse meine Iriden durch den Raum wandern. Nicht gerade schön eingerichtet. Nur die nötigsten Sachen befinden sich hier. Ein weißer Schrank, ein Tisch mit Stühlen und ein Nachttisch. Alles wirkt so steril. Dazu kommt dieser unangenehme Geruch nach Medikamenten und Tod. Anscheinend liege ich hier in einem Krankenhaus. Plötzlich spüre ich, etwas Warmes an meiner rechten Wange und es wandert weiter bis es mein Haar erreicht und wieder zu meiner Wange herab fährt und das Ganze immer wieder wiederholt. Was ist das? Langsam schweift mein Blick dort hin, wo diese Berührungen herkommen. Meine Augen weiten sich, mein Herz fängt an zu rasen. Da ist er! Genau vor mir! Der Junge, den ich kurz bevor mir schwarz wurde, gesehen habe. Die goldenen Haare und azurblauen Augen, die sonnengeküsste Haut und das wunderschöne Gesicht mit den drei Narben auf je einer Wange. Schon zum zweiten Mal ist er der Erste, dem ich beim Aufwachen begegne. Ich will etwas sagen, aber bekomme keinen Ton heraus, noch nicht einmal ein Flüstern. Deshalb mustere ich ihn weiter und merke mir jedes einzelne Detail. Anscheinend hat er bemerkt, dass ich ihn beobachte und sieht zu mir herüber. Seine Augen weiten sich plötzlich und seine Lippen beben. Bei diesem Blick zieht sich alles in mir zusammen. Ist mein Anblick etwa so schrecklich, dass er mich gar nicht ansehen will? Schnell wende ich mich von ihm ab und kneife meine Augenlider fest zusammen, damit er nicht länger mich und ich nicht länger seinen entsetzten Gesichtsausdruck ertragen muss. „Sasuke…“, höre ich eine sanfte Stimme sagen. Seine Stimme. Doch ich wende mich nicht zu ihm. Trotzdem höre ich, wie der Stuhl nach hinten fällt. Er ist wohl mit einem Ruck aufgestanden. Stille. Noch immer traue ich mich nicht mich umzudrehen, aber diese Stille wird unerträglich. Es soll endlich etwas passieren. Plötzlich werde ich fest gepackt. Vor Schreck reiße ich meine Lider wieder auf und sehe, wie mich der Blonde fest im Arm hält und leise zu Schluchzen beginnt. Kurz zögere ich, aber dann schlinge auch ich meine Arme behutsam um seinen Körper. Dieser Moment. Es ist so schön meinem Engel so nahe zu sein und den süßlichen Duft einzuatmen. Der Duft nach Leben und nicht nach Tod, wie der, der im Raum verweilt. Nach einigen Minuten, die mir eher wie Stunden vorkamen, lässt mich der Junge mit den blauen Augen los und stellt sich vor mich hin. Eigentlich bin ich enttäuscht darüber, dass er mich losgelassen hat, aber das lasse ich mir nicht anmerken. Doch schon jetzt vermisse ich seine Nähe. Mit einem traurigen Blick sieht er zu mir hinunter. Ich fühle mich schuldig für diesen Blick. Schnell drehe ich meine Kopf zur Seite und senke ihn leicht. Wieder Stille. „Ich gehe schnell zur Hokage und sag ihr Bescheid, dass du wieder zu dir gekommen bist…“ Gehen? Er wird doch wohl jetzt nicht wirklich weggehen wollen oder? Doch er tut es wirklich! Er dreht mir den Rücken zu und will Richtung Tür. Schnell greife ich nach seinem Handgelenk. „Geh nicht… Bitte…“, verkratzt und heiser bringe ich diese Worte flehend hervor. Ich will nicht allein sein! Nicht wieder in der Dunkelheit versinken! Er ist doch mein Licht. Er soll hier bleiben. Bei mir. Verwirrt blickt mich der Blondhaarige an, lächelt dann aber im nächsten Moment und setzt sich an die Bettkante. „Wenn du nicht willst, dass ich geh, dann bleibe ich auch“ Mit einem leichten Lächeln erwidere ich seins. Mir ist wirklich ein Stein vom Herzen gefallen. Ich hatte echt Angst, dass er mich hier einsam zurück lässt. „Darf ich dich etwas fragen?“ Ich werde hellhörig und nicke stumm. „Erinnerst du dich an etwas? An deinen Namen? Wie du hier her gekommen bist? Oder an irgendwas anderes?“, fragt er mich und blickt mich dabei erwartungsvoll an. Kurz überlege ich, aber dann kommt ein zögerliches Kopfschütteln von mir. Der Blonde verschließt die Augen und seufzt leise aber hörbar auf. „Dein Name ist Sasuke Uchiha und ich bin Naruto Uzumaki, der der dich hier her gebracht hat“, beginnt er zu erklären und ich höre ihm dabei aufmerksam zu. Naruto also. Der Name passt irgendwie zu ihm. „Wir bilden beide eines der Anbu-Teams für die Hokage. So wie es aussieht, hast du dein Gedächtnis bei der letzten Mission verloren. Daran bin ich nicht ganz unschuldig…“, bedrückt schaut er zur Seite, aber dann doch wieder entschlossener zu mir. „Wie wär’s, wenn ich dir erzähle, wie du hier her gekommen bist? Vielleicht erinnerst du dich ja dann wieder an etwas…“, schlägt der Blondhaarige mir vor. Ich nicke und warte nun gespannt darauf, wie ich in dieses Krankenhaus gekommen bin und warum es seine Schuld ist. .•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•. Erinnerungen sind für die meisten Menschen der größte Schatz auf Erden. Sie helfen uns, uns an die zu erinnern, die wir liebten, die aber nicht mehr leben. Doch für einige sind sie auch die Hölle auf Erden, weil sie an das erinnert werden, was sie eigentlich für immer vergessen wollen. Kapitel 2: Mission with consequences ------------------------------------ „…“ = Jemand spricht //…// = Jemand denkt .•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•. Es war ein wunderschöner Tag Mitte Juni in Konoha-Gakure. Die Vögel zwitscherten, kein Wölkchen befand sich am Himmel und alle Bewohner unterhielten sich miteinander oder vergnügten sich. Alles war friedlich… „ICH BIN KEIN BAKA!!! ALSO NENN MICH NICHT SO, TEME!!“ „ACH JA?! WEGEN DIR SIND WIR WIEDER ZU SPÄT!! NUR WEIL DU MAL WIEDER NICHT RECHTZEITIG AUFSTEHEN KONNTEST!!“ … Außer diesen beiden Shinobis. Noch den ganzen Weg über bis zum Turm der Hokage und sogar bis zum Büro beschimpften sich die beiden ununterbrochen. So aufgebracht platzten auch beide zu Tsunade herein und stritten weiter ohne Punkt und Komma. „Jungs…“, keine Reaktion, „Jungs…“, immer noch nichts. Langsam färbte sich die Gesichtfarbe der Blondhaarigen in ein dunkles Rot vor Wut. Sie holte noch einmal tief Luft. „JUNGS!!!!“, brüllte sie mit voller Kraft die beiden an. Wie auf Knopfdruck verstummten Naruto und Sasuke . „Wieso streitet ihr denn schon wieder?“, fragte die Hokage ruhig, massierte sich aber genervt die Schläfen. Sie hasste es, wenn es zu laut war und am meisten an so einem Tag, wo sie die ganze Zeit vor den Akten sitzen musste. Kurz blickten sich die beiden Ninjas verdutzt an. Dann verzogen sie ihre Gesichter beim Anblick des jeweils anderen und es begann wieder ein wirres Durcheinander mit Beschimpfungen und viel Gebrüll. //Warum frage ich überhaupt nach?//, bereute es die Blondhaarige und seufzte genervt auf. Ungeduldig tippte Tsunade immer wieder mit ihrem rechten Fuß auf den Boden. Langsam bildete sich eine kleine Wutader auf ihrer Stirn. Als die beiden nach einigen Minuten immer noch nicht den Anschein machten sich zu beruhigen, stand die Hokage unbemerkt auf und schlich auf die beiden zu. Naruto und Sasuke waren so in ihren Streit vertieft, dass sie Tsunade nicht einmal wahrnahmen, als diese genau neben ihnen stand. Die Wutader auf ihrer Stirn pochte nun gefährlich und hatte sich von der Größe her etwa verdreifacht. „Na-ru-to…. Sa-su-ke…“, presste Tsunade unheimlich ruhig heraus. Bei diesem Tonfall zuckten die Angesprochenen kurz zusammen. Plötzlich war es sehr still in dem Büro. Beide wussten, was jetzt kommen würde. Die einzigen Dinge, die die zwei Streithähne spürten, waren zwei kräftige Griffe an ihren Hinterköpfen und den harten Zusammenprall mit dem Kopf ihres Gegenübers. „Aua…“, brachten die Shinobis trotz der großen Schmerzen ganz leise heraus, sodass es die Blondhaarige kaum hören konnte. Ein falsches Wort und sie hätten sicher noch mehr Kopfschmerzen und vielleicht auch noch ein paar gebrochene Knochen. „Soo~, da ihr euch ja endlich beruhigt habt, kann ich euch eure neue Mission erklären“, trällerte die Hokage fröhlich vor sich hin, während sie sich wieder zurück auf ihren Platz machte und sich hinsetzte. Ihr Zorn von der Sekunde davor, war einfach verflogen. Unheimlich, wie schnell ihre Stimmungen schwankten. Die Blondhaarige stützte ihre Ellenbogen ab und legte ihre Hände ineinander. Danach ließ sie ihr Kinn darauf ruhen und ihr Blick wurde ernster: „Ihr werdet die Schriftrolle zum Kazekage bringen. Diese Mission hat höchste Priorität, da es sich um wichtige Unterlagen handelt…“ „Um was für Dokumente handelt es sich denn?“, unterbrach Naruto die Erklärung. Tsunade holte kurz Luft, um nicht gleich wieder auszurasten. „Es sind Dokumente für sicheren Handel und gegenseitigem Schutz im Falle eines Angriffes zwischen Konoha-Gakure und Suna-Gakure. Eigentlich würde ich persönlich hingehen, aber mir fehlt die Zeit dazu. Deshalb will ich, dass ihr diese Aufgabe übernehmt… Ich kann es nicht glauben, dass ich ausgerechnet euch schicke, aber ihr seid nun mal das beste Anbu-Team und dazu auch noch diejenigen, denen ich am meisten vertraue. Auch wenn ihr euch wie Kleinkinder benimmt...“, seufzte die Blondhaarige resigniert auf. „Keine Sorge Baa-chan! Wir werden diese leichte Mission zu deiner größten Zufriedenheit erfüllen!“, grinste Naruto von sich selbst überzeugt und schnappte sich die Rolle, die die Hokage gerade überreichen wollte und verschwand mit Sasuke zusammen schnell in einer Rauchwolke. „NENN MICH NICHT IMMER BAA-CHAN!!!“, hörte man Tsunade noch bis nach draußen brüllen, sodass alle Blicke der vorbeigehenden Bewohner auf dem Turm hängen blieben. „Musstest du wieder so übertreiben, Usuratonkachi?“, murrte Sasuke seinen Freund an. „Ich konnte einfach nicht widerstehen“, grinste der Blondhaarige amüsiert vor sich hin und setzte seinen Weg weiter fort. Der Schwarzhaarige rollte genervt die Augen. An einer Abzweigung machten die Zwei kurz Halt. „Wir treffen uns in einer Stunde am Haupttor wieder. Ich hab keine Lust zu viel Zeit an so einen leichten Auftrag zu verschwenden“, brummte der junge Uchiha. „Hai“, kam es von Naruto und beider verschwanden. Zurück blieben nur zwei Staubwolken. *Eine Stunde später* Pünktlich und fertig ausgerüstet trafen sich zwei Anbus am Haupttor. Sie hatten ihre Masken aufgesetzt, sodass man sie nicht erkennen konnte, wer sie in Wirklichkeit waren. Kurz überprüften sie ihr Gepäck und ob sie die Schriftrolle dabei hatten, nickten sich zu und wurden dann zu Schatten, die durch den Wald Richtung Suna-Gakure flitzten. Innerhalb von nur wenigen Stunden erreichten sie ihr Ziel. „Wow, noch nicht mal sechs Stunden. Ich glaube wir haben einen neuen Rekord aufgestellt“, meinte Naruto, als sie vor dem Haupttor zum Stehen kamen und man konnte das Grinsen unter seiner Maske schon beinahe hören. Sasuke antwortete natürlich wieder einmal nicht und ignorierte den Chaosninja gekonnt. Obwohl die beiden den ganzen Weg durchgehend gesprintet waren, waren sie noch nicht einmal außer Atem. Das verdankten die Zwei dem harten Training, um überhaupt den Rang als Anbu erreichen zu können. Um diese Kondition aufzubauen hatten beide teilweise Nächte durchtrainiert. Dies hatte sich wirklich ausgezahlt, wie man sehen konnte. Zusammen gingen sie auf die Posten zu, die das Haupttor bewachten. Je zwei hellbraun gekleidete Männer standen auf den gegenüberliegenden Seiten des immensen Tores. Außer der eher hellen Kleidung trugen auch alle das Stirnband mit dem Zeichen Suna-Gakure’s und hatten eine Art Turban um ihre Köpfe gewickelt, damit sie nicht in der prallen Sonne einen Sonnenstich bekamen. Als diese die Maskierten schon von weitem erblickt hatten, ging einer von ihnen den Neuankömmlingen entgegen. „Willkommen in Suna-Gakure“, begrüßte der Wachposten die Anbus freundlich, „Wir haben euch schon erwartet. Folgt mir ich bringe euch zum Büro des Kazekage.“ Naruto und Sasuke folgten dem Suna-Ninja mit einem Zunicken. Die Sonne ging langsam unter und die Luft war nicht mehr so unerträglich heiß, genauso wie die Sonne. Deshalb tummelten sich langsam immer mehr Menschen auf den Straßen der Stadt herum. Erst jetzt erwachte die am Tage tote Stadt des ewigen Sandes zu Leben und blühte in der Dämmerung auf, um nachts im schönsten Schein zu strahlen. Durch die Masse hindurch gingen die drei Ninjas Richtung Rathaus. Viel Zeit zum Umsehen blieb ihnen nicht, da sie ihren Auftrag schnellstmöglich zu Ende bringen wollten. Nach knappen zehn Minuten erreichten sie das gewünschte Gebäude und wurden dort von der Sekretärin empfangen. Die Torwache verabschiedete sich von den Konoha-Ninjas und übergab sie der Frau am Empfang. Diese brachte die beiden zum Büro des Kazekage’s, bat sie aber darum zu warten bis die Besprechung, die Gaara gerade führte, beendet war. Beide setzten sich auf die Wartebank, die schräg gegenüber der Tür zum Büro stand. Die Sekretärin fragte sie noch, ob sie etwas wünschten, was die Zwei verneinten und ging dann wieder zurück zum Empfang, nachdem sie sich höflich verabschiedet hatte. Alles um die beiden herum war still. Sie warteten schon seit einer Viertelstunde. Naruto wurde langweilig, wie immer. Er konnte es nicht ertragen so lange zu schweigen. Immerhin hatten sie kaum ein Wort auf dem Weg in die Wüstenstadt gewechselt und bis jetzt auch nicht. Deshalb durchbrach er schließlich die Stille. „Willst du dann nachher sofort zurück oder sollen wir die Nacht hier verbringen?“, fragte er seinen Freund. Es dauerte einige Sekunden bis der Uchiha antwortete. „Dank deiner tollen Aktion hat Tsunade nicht gesagt, wie lange wir Zeit haben, um diese Mission zu erfüllen“, Sasuke seufzte. Musste aber gleich unter der Maske schmunzeln, weil er genau wusste, dass Naruto jetzt einen Schmollmund unter seiner eigenen Maske zog. „Wir sollten aber heute am besten noch aufbrechen. Übernachten können wir dann im Freien. Ich hab keine Lust hier zu bleiben...“, sprach der Schwarzhaarige gleichgültig und damit war die Sache für ihn geregelt. „Eigentlich würd ich ja gerne hier bleiben, aber wenn du nicht willst…“, leicht enttäuscht senkte Naruto den Kopf. Der Schwarzhaarige seufzte nochmals auf. „Naruto, du weißt doch genau, dass niemand hier weiß, wer wir sind. Auch Gaara nicht. Wenn wir hier bleiben, könnten wir nichts machen. Wir können ja ein anderes Mal her kommen, einverstanden?“, fragte der junge Uchiha mit einer für ihn ungewöhnlich sanften Stimme. Eigentlich war es nicht seine Art nett zu sein, aber bei dem Blonden machte er oft eine Ausnahme. Immerhin waren sie beste Freunde, auch wenn man es den Streithähnen nicht ansah. Gerade als der Chaot etwas erwidern wollte, öffnete sich die Tür und ein kräftig gebauter Mann mit dunkelblonden Haaren und grünen Augen trat heraus. Er trug einen schwarzen Anzug und hatte eine Aktentasche in der rechten Hand. Dem Anschein nach war er ein hoher Beamte. Gleichzeitig blickten die Anbus zum dem Herrn herüber und standen dann auf. Beim Vorbeigehen nickten sich beide Seiten zum Gruß kurz zu. Als dieser an der nächsten Ecke verschwunden war, klopfte Sasuke sofort an. Nach wenigen Sekunden konnte man auch ein „Herein“ von innen vernehmen. Der Aufforderung nachkommend betraten die Beiden das Büro und verneigten sich leicht vor dem Kazekage. Dieser saß vor einem riesigen Haufen Akten an einem sehr großen Schreibtisch, welcher vor dem Fenster stand. Aus diesem Fenster konnte man die Stadt überschauen und es war wirklich ein atemberaubender Anblick. Alles schimmerte im hellen Licht und leuchtete in den buntesten Farben auf. Von der zuvor dunklen, unheimlichen Geisterstadt war nun nichts mehr übrig geblieben. Die Menschenmassen füllten die Straßen und das Leben schien erst jetzt richtig zu beginnen. Als Gaara aufsah, erkannte er die eingetretenen Anbus, stand auf und begrüßte sie sogleich herzlich. Er wusste aber nicht, dass es sich bei den Maskierten um seine Freunde Naruto und Sasuke handelte, da sie durch ein spezielles Jutsu geschützt wurden, sodass gewährleistet wurde, dass niemand ihre wahre Identität erfuhr. Nach einem kurzen Wortwechsel übergab der Blondhaarige dem Rothaarigen die Schriftrolle und erklärte ihm den Grund ihres Kommens. Der Kazekage nickte bestätigend den Worten des jungen Anbus zu und unterschrieb das vorgelegte Dokument, nachdem er es gründlich begutachtet hatte. Auch wenn er der Hokage vertraute, musste er alles genau überprüfen, damit er nichts Falsches tat. Immerhin lag das Schicksal einer gesamten Stadt in seinen Händen. Bevor die Reisenden das Büro nach einer weiteren Verneigung verließen, bot ihnen Gaara an die Nacht in Suna-Gakure zu verbringen, um am folgenden Tag ausgeruht aufzubrechen. Dennoch verneinten sie dankend das Angebot und machten sich bereit den Rückweg anzutreten. Es war schon finstere Nacht, als sie die Stadt des Sandes schließlich hinter sich ließen. Nach etwa drei Stunden entschied sich das kleine Team ein Nachtlager in den Wäldern aufzuschlagen, die sie erreicht hatten. Da es ziemlich warm war, beschlossen die beiden an der frischen Luft zu übernachten, anstatt in den stickigen, kleinen Zelten. Deshalb war auch das Lager schnell hergerichtet. Sasuke kümmerte sich um das Brennholz und Feuer und Naruto um die Nahrung und Wasser. Gerade kam der Chaosninja zurück von seinem ‚Beutezug’. Er hatte einiges zusammengetragen. Mit nassen Haaren und einem zufriedenem Grinsen ging er auf den jungen Uchiha-Erben zu, der ihn etwas misstrauisch ansah wegen den feuchten Haaren. „Hier in der Nähe ist ein ruhiger Fluss. Wenn du dich also erfrischen möchtest, kann ich dich dorthin bringen. Die Wassertemperatur ist wirklich perfekt“, grinste der Blonde weiter, als einen Topf aufsetzte, mit etwas Wasser füllte und einige der mitgebrachten Zutaten hinein. Danach schnappte er sich ein Handtuch und rubbelte sich seinen goldblonden Schopf trocken. Plötzlich fühlte Naruto sich beobachtet und schaute zu seinem Freund herüber. Dieser hatte ihn die ganze Zeit über angestarrt und drehte nun seinen Kopf zur Seite und stand schnell auf, um sich ein Tuch zu holen und in die Richtung des Flusses zu gehen. Der Blonde legte seinen Kopf schief und schaute seinem Kollegen nach, der langsam im dichten Wald verschwand. Als der Schwarzhaarige wieder zurückkam, wurde Naruto gerade mit dem Essen fertig und gab jedem von ihnen eine Schüssel voll mit der Suppe. Auch Sasuke hatte sich gewaschen und legte sich deshalb das Handtuch genauso wie der Blondhaarige auf die Schulter, damit die tropfenden Haare nicht ihre Kleidung benetzten. Gemeinsam aßen sie zu Ende und unterhielten sich ein wenig miteinander. Während dieser ganzen Zeit trugen sie ihre Masken nicht, da sie keine Gefahren in unmittelbarer Nähe wahrnehmen konnten. Erschöpft richteten sich die beiden ihren Schlafplatz her und legten sich sofort hin. Schnell fanden sie dann auch ihren Weg ins Land der Träume. Doch ihre Reise in der Traumwelt wurde unterbrochen. Ein plötzliches Rascheln riss sie aus ihren süßen Träumen und brachte sie wieder in die Realität zurück. Sofort sprangen beide auf und legten sich ihre Masken an. Sie rückten näher zusammen, sodass sie kampfbereit Rücken an Rücken standen. Ihre Angreifer hatten sie umkreist, näherten sich ihnen auch immer mehr und verhinderten damit jegliche Fluchversuche. Trotzdem hatten die zwei Anbus keine Angst, da die Chakren so schwach waren, dass sie für sie keine Bedrohung darstellten. Wahrscheinlich einfache Banditen, die in den Wäldern ihr Unwesen trieben. Auf einmal schossen Kunais durch die Lüfte direkt auf die beiden Konoha-Ninjas zu. Mit einem geschickten Sprung in die Luft wichen sie diesen aus. Ein Kopfnicken zwischen ihnen symbolisierte, dass sich je einer von ihnen um eine Hälfte kümmern sollte. Sie verschwanden blitzschnell, bevor sie hinter ihren verwirrten Gegnern wieder auftauchten. Wie sie vermutet hatten, handelte es sich wirklich um lausige Banditen, die durch ihr Lagerfeuer angelockt wurden. Durch den kleinen Überraschungseffekt von Naruto und Sasuke war der Kampf schnell zugunsten der Ninjas entschieden. Gelangweilt von der Leichtigkeit dieses Kampfes schlenderten die Maskierten aufeinander zu. „Eigentlich sollten Banditen wissen, dass sie keine Chance gegen Anbus haben“, meinte Naruto leicht überheblich und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. „Sie werden es wohl nie lernen“, entgegnete Sasuke genervt, weil dieser Zwischenfall noch nicht einmal dafür gereicht hatte, um warm zu werden. Das Zweierteam unterhielt sich noch eine Weile und bemerkte dabei nicht, dass sich einer der Angreifer, der etwas weiter entfernt hinter Naruto lag, anfing sich zu bewegen. Der Schwerverletzte suchte etwas aus seiner Jackentasche heraus. Es war eine Kugel und wenn man genauer hinsah, erkannte man, dass diese Kugel eine Zündschnur besaß. Sie war zwar ziemlich klein, aber dennoch konnte sie eine starke Explosion hervorrufen. Langsam richtete sich der Bandit auf und zündete diese an. Dann blickte er zu den Anbus hinüber. „FRESST DAS!!!“, schrie er ihnen mit letzter Kraft entgegen, bevor er die angezündete Kugel in die Richtung der Konoha-Ninjas warf. Gerade als sich Narute umdrehen wollte, um zu sehen, was los war, packte ihn Sasuke am Ärmel und schleuderte ihn so schnell es nur ging von der Bombe weg, die etwa eine Meter hinter dem Blonden auf dem Boden lag. „Was…?“, doch bevor der Chaosninja zu Ende fragen konnte… BOOM … erblickte er durch den Augenwinkel ein grelles Licht und spürte eine Druckwelle, die ihn weiter weg schleuderte, da er sich noch in der Luft befand durch Sasuke’s Wurf. //Sasuke…// Der Blondhaarige landete etwas unsanft auf einem Baum und fiel dann weiter bis zum Boden. Trotz der Schmerzen und den Schock stand er sofort wieder auf und ging dorthin zurück, wo sich sein Teamkollege zuvor befand. //Bitte lass ihm nichts passiert sein… Bitte… Das ist alles meine Schuld… Wieso hab ich auch nicht aufgepasst?! Dummer Naruto, dummer, dummer Naruto!! Ich bin echt ein Baka!//, flehte und beschuldigte sich der Uzumaki innerlich und konnte einfach die Bilder nicht vergessen, die sich immer und immer wieder vor seinem geistigem Auge abspielten. Dank Sasuke’s schneller Reaktion war er nämlich mit nur leichten Schrammen dem Übel entkommen. Doch was war nun mit Sasuke? Er hatte gar nicht mehr so viel Zeit sich in Sicherheit zu bringen, weil er sich um Naruto gekümmert hatte. Je näher Naruto dem Zentrum der Explosion kam, desto weniger konnte er durch den Rauch und aufgewirbelten Staub erkennen. Auch das Atmen fiel ihm schwer, aber das hielt ihn nicht davon ab weiter zu gehen. Langsam lichtete sich der Rauch und man konnte immer mehr erkennen. Plötzlich weiteten sich die Augen des Anbus. Da lag er! Regungslos. Mit einer klaffenden Wunde am Hinterkopf. Einer tiefen Wunde am Bauch. Seine Maske war in Stücke gebrochen und man konnte sein Gesicht darunter erkennen. Blutverschmiert. „SASUKE!!!“, schrie der Blonde außer sich. Schnell rannte er zu seinem schwarzhaarigen Freund und überprüfte, ob dieser noch atmete und sein Herz schlug. „Zum Glück…“, flüsterte Naruto erleichtert, aber das schwerste war noch nicht überstanden. Er musste Sasuke so schnell es ging nach Konoha zurück bringen, da er sofort medizinisch versorgt werden musste. Sie waren glücklicherweise nicht mehr weit von ihrer Heimatstadt entfernt, deshalb nahm der Blonde den Uchiha vorsichtig und mit Bedacht ihn nicht zu verletzten auf den Arm und machte sich sogleich auf Richtung Konoha. „Halt noch etwas durch… Wir sind blad da…“, murmelte der Blondhaarige immer wieder vor sich hin und hoffte, dass diese Worte auch seinen Freund erreichten. .•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•. Gefühle zum Ausdruck zu bringen, fällt nicht jedem Menschen leicht. Einige haben nämlich nie gelernt, was Gefühle eigentlich sind und wie man diese zeigt, sodass es andere bemerken und an erkennen. Manche bauen dann eine Art Schild um sich herum, als Schutz, eine Mauer, die man nicht durchbrechen kann. Doch gibt es immer eine Person, die es schafft diese Festung zum Bröckeln zu bringen, egal ob man es will oder nicht. Denn niemand kann sich für immer verstecken. Kapitel 3: Listen to your heart ------------------------------- „…“ = Jemand spricht //…// = Jemand denkt Ich wünsche euch allen schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr =) Hab euch alle lieb *knuddel* Eure samiya .•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•. Je mehr ich mich dem Ende nähere, desto mehr blicke ich aus dem Fenster hinaus in die Weite Ferne und schreite auch immer mehr darauf zu. Ich weiß nicht genau, worauf mein Blick gerade fixiert ist. Ich will einfach nur nicht in Sasuke’s Gesicht sehen müssen, sobald ich fertig bin. Endlich habe ich mein Ziel, die Fensterbank, erreicht und klammere mich nun fest an die Fensterbank. „…Nachdem ich dich ich gefunden habe, habe ich dich hier her, nach Konoha, gebracht, damit du sofort versorgt werden konntest. Du wurdest operiert und jetzt liegst du hier...“, beende ich schließlich den ‚Bericht’. „…wegen mir….“, flüstere ich noch ganz leise und verkrampfe den Griff um die Fensterbank mehr. Zum Glück kann Sasuke mich gerade nicht sehen, weil ich mit dem Rücken zu ihm stehe. Schon seit einigen Minuten herrscht eine erdrückende Stille zwischen uns. Ich traue mich gar nicht mich umzudrehen. Angst steigt in mir auf. Was ist, wenn er sich immer noch nicht an etwas erinnert? Wird er sein Gedächtnis überhaupt wieder zurückbekommen? Oder vielleicht erinnert er sich ja doch wieder an alles und tut nur so, als wüsste er nichts mehr. Wenn das so sein sollte, dann…. Aber nein das kann gar nicht sein. DER Sasuke hätte nämlich niemals nach meiner Hand gegriffen und mich dabei so hilflos und verloren angesehen. Nachdem ich endlich diesen kleinen Kampf in meinem Inneren ausgeführt habe und zu dem Ergebnis gekommen bin, dass Sasuke seine Erinnerungen nicht zurück erlangt hat, drehe ich mich langsam zu ihm um. Mein Kopf bleibt dabei die ganze Zeit gesenkt. Ich atme noch einmal tief durch und hebe erst dann meinen Kopf an. Wieder treffe ich auf die pechschwarzen Augen, die mich dem Anschein nach die ganze Zeit gemustert haben. Sie sind so tief, dass jeder, der in ihnen versinkt, nicht mehr heraus kommen kann. Trotzdem gelingt es mir mich nach einigen Minuten aus dieser Starre zu lösen. Gerade will ich zum Reden ansetzen, als… TOK TOK TOK … es an der Tür klopft. Perplex schauen wir beide sofort in die Richtung. Bevor ich aber „Herein“ sagen kann, geht die Tür schon auf und es ist niemand anderes als die Hokage persönlich. Sie überfliegt gerade einige Unterlagen, sodass sie gar nicht bemerkt, dass Sasuke wach ist und sie ganz verwirrt ansieht. Erst vor dem Bett kommt sie zum Stehen und nimmt endlich den Hefter herunter. Nun blickt sie zuerst Sasuke überrascht an und dann zu mir herüber. Doch dieser Gesichtsausdruck ändert sich bei mir dann schlagartig. „Na-ru-to!“, zischt die Blondhaarige heraus und auch eine Ader pocht gefährlich an ihrer Stirn. //Oh oh. Das heißt nichts Gutes...// „Ehm… Hehe… Ja Hokage-sama?“, grinse ich sie schief an und kratze mir dabei am Hinterkopf. Außerdem stelle ich mich wieder näher ans Fenster, um notfalls daraus fliehen zu können. „WIESO SAGST DU MIR NICHT, DASS SASUKE ENDLICH AUFGEWACHT IST?! WIR WARTEN SCHON SEIT TAGEN DARAUF!!!“, brüllt voller Wut und mit einen knallrot angelaufenen Kopf an. „Ganz ruhig. Ich… ich kann das erklären… Ehrlich“, meine beiden Hände hebe ich vor meine Brust um mich einmal damit zu schützen und auch sie vielleicht dadurch ein wenig zu beruhigen. Anscheinend hilft es sogar auch, weil sie nun auf die Erklärung wartet. So erzähle ich ihr kurz, dass ich ihr Bescheid geben wollte, aber Sasuke mich nicht gehen gelassen hat und ich ihm erzählt habe, wie er hier her gekommen ist, da er sich an nichts mehr erinnert. „Ausnahmsweise kommst du noch einmal so davon. Aber nur DIESES Mal. Kappiert?!“, funkelt mich Tsunade böse an und ich nicke schnell zu, bevor sie es sich doch noch einmal anders überlegt. ~*~ //Also ist diese Frau die Hokage. Aber was macht sie denn dann hier? Und wieso schaut sie mich gerade so komisch an?// Misstrauisch sehe ich die Vollbusige an. Langsam nähert sie sich mir immer mehr und packt mich dann am linken Arm. Sie führt einige Tests durch, sodass ich darauf schließen kann, dass sie nicht nur Hokage, sondern auch Ärztin ist. Während der ganzen Zeit gebe ich keinen Laut von mir und blicke sich auch nicht an. Ich fixiere mich auf etwas – nein – auf jemand anderes. Nämlich auf Naruto. Dieser schaut mich schon die ganze Zeit so traurig und schuldbeladen an. Es ist doch aber gar nicht seine Schuld! //Ich habe mich doch vor ihn geworfen und zwar freiwillig, nach dem, was er erzählt hat. Dafür kann er doch nichts!// Am liebsten würde ich jetzt zu ihm gehen und ihn in den Arm nehmen und sagen, dass er nichts dazu kann, aber ich muss ja noch die Untersuchung über mich ergehen lassen. Innerlich muss ich aufseufzen. Hoffentlich werde ich heute noch aus dem Krankenhaus entlassen. Ich mag dieses sterile Zimmer und den Geruch hier nicht. Das erinnert mich alles so an den Tod und dem bin ich ja gerade noch so entgangen. „Jetzt schau mich mal an Sasuke und mach den Mund weit auf“, reißt mich die Blondhaarige plötzlich aus den Gedanken. Von ihrem zuvor wutentbrannten Gesichtsausdruck ist nichts mehr übrig geblieben. Ganz im Gegenteil sie lächelt mich warmherzig an. Ich nicke ihr zu und wende mich somit von Naruto ab. Diesen beobachte ich aber noch weiterhin aus dem Augenwinkel. ~*~ //Wieso habe ich nicht besser aufgepasst? Warum muss mich immer Sasuke aus der Patsche helfen oder mich immer beschützen? Er hat wirklich recht… Ich bin der größte Baka, den es gibt!!!// Ohne es zu merken balle ich meine Faust fest zusammen. Innerlich koche ich vor Wut. Wut auf Sasuke, auf Tsunade, aber besonders auf mich! „-to? Naruto?“, eine Stimme zieht mich aus den Gedanken wieder zurück in dir Realität. „Hmm?“, verwirrt blicke ich mich um und entdecke Tsunade, die genau vor mir steht. Ich zucke leicht zusammen, da ich noch nicht einmal bemerkt habe, wie sie die Untersuchung beendet hat und zu mir herüber gekommen ist. Die Blondhaarige verpasst mir einen leichten, aber dennoch schmerzhaften Hieb auf den Kopf. „Aua… Das tut weh“, meine ich und reibe mir über die Stelle, wo sie getroffen hat. „Dann pass gefälligst besser auf, wenn ich mit dir rede“, knurrt sie mich ein wenig verärgert an. „Tut mir Leid…“, murmle ich leise vor mich hin und senke dabei meinen Kopf. Die Blondhaarige seufzt auf. „Also noch einmal für dich. Sasuke ist körperlich wieder gesund und kann deshalb heute Abend wieder nach Hause gehen. Das Einzige, was dabei vielleicht ein wenig problematisch ist, dass er sein Gedächtnis auf unbestimmte Zeit verloren hat. Deshalb wirst du ihn auch nachher begleiten und mit ihm so viel Zeit wie möglich verbringen, da du schon immer seine Bezugsperson warst. Vielleicht erinnert er sich dadurch an Einzelheiten. Ach ja du brauchst nicht die ganze Zeit bei ihm zu bleiben, das heißt also du brauchst nicht bei ihm zu Hause zu bleiben. Er hat zwar sein Gedächtnis verloren, ist aber kein kleines Kind… Ich glaube das war es auch schon… Hast du alles verstanden?“, fragt die Hokage schließlich nach dem langen Vortrag. Immer noch mit gesenktem Kopf nicke ich leicht zu. „Kannst du….“, fange ich leise an zu murmeln. Damit erwecke ich die Aufmerksamkeit von Tsunade, die mich auch sofort neugierig anschaut. Nun sehe ich zu ihr auf und blicke ihr in die braunen Augen. „Kannst du denn wirklich gar nichts machen? Gibt es keine Möglichkeit Sasuke zu helfen sein Gedächtnis schneller zurück zu erlangen?“, verzweifelt suche ich in ihren Augen nach einer Antwort, nach einem Hoffnungsschimmer. Doch vergebens. Sie wendet ihren Kopf betrübt zur Seite und blickt den Schwarzhaarigen traurig an. „Das Einzige, was wir jetzt machen können, ist abwarten und hoffen, dass er durch dich seine Erinnerungen oder zumindest einen Teil zurückerlangt. Also müssen wir jetzt geduldig sein und einfach nur hoffen“, spricht die Blondhaarige mit so einer Sanftheit aus und blickt mich auch so warm lächelnd an, dass ich dadurch auch wieder Mut fasse und zurücklächle. Wir besprechen noch kurz, wann Sasuke zur nächsten Untersuchung kommen soll und dann verabschiedet sich die Hokage von uns. Danach räume ich langsam die Sachen meines Freundes zusammen und gebe ihm auch frische Kleidung zum Umziehen. Während er nämlich hier gelegen hat, habe ich ihm einige Dinge von ihm zu Hause mitgebracht, damit er etwas hat, sobald er aufwacht. ~*~ Schweigend nehme ich die Sachen an und lächle dem Blondhaarigen leicht zu. Dann nehme ich mir zuerst das T-Shirt. Langsam versuche ich mir zuerst das weiße Shirt abzustreifen, aber irgendwie will es nicht funktionieren. Denn ich spüre einen stechenden Schmerz in meiner Magengegend und muss zusammenzucken. „Au…“, murmle ich ganz leise vor mich hin. Dies bleibt leider nicht unbemerkt. Sofort dreht sich Naruto zu mir, der gerade dabei war, den Schrank auszuräumen und die restliche Kleidung in eine Tasche zu packen. Ein breites Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht und er kommt langsam auf mich zu. „Komm ich helf dir lieber, bevor deine Wunde aufgeht“, meint er sanft und zieht mir das T-Shirt vorsichtig über den Kopf noch bevor ich protestieren kann. Doch ich muss ehrlich sagen, dass es diesmal gar nicht wehgetan hat. Ich habe wirklich gar nichts gespürt. In Gedanken versunken, merke ich gar nicht, wie mir der Blonde mir ein blaues T-Shirt über den Kopf hält und mir ganz schnell überzieht. Dies bringt mich wieder zurück in die Wirklichkeit und ich starre ihn nur völlig perplex an. Das Grinsen von vorhin legt sich wieder auf seine Lippen. „Wenn du weiterträumst, kommen wir nie bei dir zu Hause an. Oder willst du doch noch einen Tag länger hier bleiben?“ Ich laufe rot an, schüttle heftig meinen Kopf und blicke sofort zur Seite. Noch einen Tag halte ich sicher nicht in diesem Krankenhaus aus. „Meinst du, du kannst deine Hose selbst anziehen oder soll ich dir auch dabei wieder helfen?“, höre ich Naruto mich fragen. Mein Gesicht wird noch ein Stück roter. „N-Nein, brauchst du nicht… Ich schaff das auch allein…“, bringe ich gerade noch so mit fester Stimme heraus. „Ok, dann räum ich schon mal die restlichen Sachen zusammen“, meint Naruto und geht wieder zurück zum Schrank. //Warum rasst mein Herz jetzt wie verrückt? Es kommt mir so vor, als würde es gleich in meiner Brust zerspringen… Und das nur, weil er mir ganz kurz so nahe war? Was ist nur los mit mir?// Unauffällig schiele ich kurz zu ihm herüber. Drehe mich aber sofort wieder zurück und wechsle meine Hose. Fertig angezogen, stehe ich auf und tappse zu dem Blondhaarige herüber. Verlegen senke ich meinen Kopf. „Ehm… Naruto?“, flüstere ich leise. Dieser schaut sofort auf und zieht eine Augenbraue hoch. „Hm? Was ist den Sasuke?“ „Kannst… Kannst du mir vielleicht auch Schuhe geben? Kann ja schlecht mit Socken durch die Gegend rennen oder?“, nuschle ich anfangs noch, aber meine Stimme wird dann mit der Zeit immer entschlossener. Plötzlich höre ich den Chaosninja laut auflachen. //Wieso lacht er denn jetzt auf einmal? Ist das etwa so lustig nach Schuhen zu fragen?!// Empört und auch leicht beleidigt drehe ich mich um und setze mich auf die Fensterbank und sehe in die Ferne hinaus. Diese Stadt scheint wirklich sehr schön zu sein und besonders die Felsen mit den fünf Gesichtern gefallen mir sehr gut. Später frage ich vielleicht Naruto, wer diese Menschen waren. Ich bekomme gar nicht mit, wie mich jemand von hinten umarmt und erschrecke mich deshalb so sehr, dass ich mich an die Arme klammer, die mich halten. Meine Augen kneife ich dabei fest zusammen und drücke mich auch fester gegen den Körper hinter mir. „Keine Sorge, ich bin es nur“, höre ich die helle und zugleich sanfte Stimme nahe an meinem Ohr. ~*~ Das zusammenzucken und auch das Verkrampfen des Uchiha’s hat mich zunächst irritiert, aber nach den kleinen Worten beruhigt er sich schnell wieder. Doch anstatt mich anzusehen, dreht er seinen Kopf weg und schaut schmollend zu Boden. //Süß… Moment, was denke ich da?// Ich schüttle meinen Kopf leicht hin und her. So etwas darf ich nicht noch einmal denken. Obwohl ich sagen muss, dass es doch ungewohnt ist, Sasuke schmollen zu sehen. Etwas so untypisches für ihn. Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. „Ist da jemand etwa beleidigt?“, flüstere ich ihm neckisch ins Ohr. „Tsss“, die typischste Antwort für den jungen Uchiha. Genau das habe ich die ganze Zeit vermisst. Mein Grinsen wird immer breiter. Da er immer noch eine Schnute zieht, kuschle ich mich etwas mehr an ihn heran, sodass ich jetzt mit meinem Kopf auf seiner linken Schulter liege. „Es tut mir Leid, wenn ich dich durch mein Lachen verletzt habe. Doch das war wirklich nicht böse gemeint… Es ist nur, du bist- nein, dein Verhalten ist so andersder, aber dann auch wieder nicht… Versteh mich jetzt nicht falsch! Es ist einfach nur so ungewohnt für mich dich so zu sehen. Verstehst du?“, meine anfangs feste Stimme wird immer leiser und auch mein Grinsen verschwindet immer mehr bis nur noch ein betrübter Gesichtsausdruck übrig bleibt. Ich würde Sasuke niemals absichtlich verletzen und schon gar nicht in seinem jetzigen Zustand. „I-Ist schon in Ordnung… Du hast es ja nicht böse gemeint, sonst würdest du ja jetzt keine Reue zeigen. Ich glaube auch, dass ich überreagiert hab. Tut mir Leid…“, höre ich es neben mir nuscheln. Er? ER entschuldigt sich?! Irgendwie gefällt mir ja diese neue Seite an ihm. Die macht ihn nämlich echt süß… Oh mann jetzt denk ich schon wieder, dass er süß ist. Ich glaub ich muss mir noch einmal klar machen, warum er nicht süß oder goldig oder irgendwie anders niedliches sein kann. Er ist nämlich ein Uchiha! Ja ein Uchiha! Und die haben nichts Niedliches an sich! Andererseits diese Seite ist zwar ungewohnt, aber auch die, die Sasuke die ganze Zeit vor allen versteckt hat. Nur mir hat er sie bis jetzt manchmal gezeigt und das auch nur, wenn es sein musste. An sich hat dieser Gedächtnisverlust doch etwas Gutes. Vielleicht lerne ich ihn damit besser kennen. Naja jetzt heißt es erst einmal abwarten und schauen, wie es weitergeht. Ich muss wieder lächeln. Warten wird wohl wirklich das Beste sein. „Hier ich hab dir deine Schuhe geholt“, meine ich zu ihm und hebe meine eine Hand etwas an, in der ich ein schwarzes Paar Schuhe. Eigentlich wollte ich mich zuerst von ihm lösen und ihm dann diese geben, aber irgendwie gefallen mir seine Wärme und besonders sein Geruch. Ich wunder mich schon die ganze Zeit, warum mit dieser angenehmen Duft noch nie vorher aufgefallen ist. Erst als der junge Uchiha nach dem Schuhpaar greift, entschließe ich mich doch schweren Herzens ihn loszulassen und laufe zurück zur Tasche, um sie noch zu schließen. Als ich mich wieder umdrehe, sehe ich Sasuke gerade dabei, wie er sich seine Schuhe zubindet. Einzelne Strähnen werden von der warmen Brise umspielt und sein Haar hat einen leichten rötlichen Schimmer von der untergehenden Sonne. Bei diesem Anblick muss ich wieder lächeln. Der junge Uchiha sieht gerade so hilflos, aber auch zugleich sorgenfrei aus. Völlig unbeschwert, als hätte es die Vorfälle in seiner Kindheit nie gegeben. Ich muss aufseufzen. Sofort schaut Sasuke neugierig zu mir herüber. Um ihm keine Sorgen zu bereiten setze ich gleich wieder ein Grinsen auf. „Wollen wir losgehen?“ Stumm nickt er zu. Immer noch so ruhig wie früher. Diese Eigenschaft wird sich wohl nie ändern. ~*~ Seit etwa einer Stunde sind wir schon unterwegs und das nur, weil Naruto gemeint hat, dass wir noch einkaufen gehen müssen. Das hätte ich auch morgen selbst erledigen können, aber naja. Er ist wirklich ein ziemlicher Dickschädel. Ich bin ziemlich erleichtert, als er mir dann endlich sagt, dass wir bei mir zu Hause angekommen sind. Doch gleichzeitig beunruhigt mich etwas in dieser Gegend. Alle Häuser in der Umgebung sind völlig runtergekommen und das Viertel ist wie ausgestorben. Es scheint keiner außer mir hier zu leben. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch betrete ich das Haus, in welches der Blondhaarige gerade verschwunden ist. Dieses ist nämlich das Einzige, das noch sehr gepflegt und nicht so brüchig aussieht wie die anderen. Drinnen verliert sich dieses unruhige Gefühl auf einmal und ich fühl mich plötzlich ziemlich wohl hier. Es ist alles schön gemütlich eingerichtet, zwar schlicht, doch das Nötigste ist vorhanden. „Sasuke komm doch in die Küche, dann können wir die Einkäufe verstauen“, ruft mich die aufgeweckte Stimme des Blonden. Den habe ich ja völlig vergessen. Nachdem wir alle Lebensmittel und Getränke in die Schränke gestellt haben, zeigt mir Naruto, wo sich mein Zimmer befindet und noch einige andere Räume. Anscheinend kennt er sich nicht komplett aus, denn die meisten Zimmer lässt er aus. Ich glaube, ich gehe nachher auf Entdeckungstour und schau mal, was sich hinten den Türen der unbekannten Zimmer befindet. Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Darauf freue ich mich schon riesig. „Mehr weiß ich jetzt auch nicht… Den Rest hast du mir nie gezeigt, wenn ich mal bei dir war.“ //Hmmm… Was das wohl für Gründe waren? Vielleicht finde ich ja nachher etwas heraus und erinnere mich dann vielleicht auch an etwas.//, grüble ich vor mich hin. „Hast du Hunger?“, schreckt mich Naruto auf einmal aus den Gedanken heraus. „Ehm… Ja ein bisschen.“ „Okay dann mach ich dir etwas zu essen, bevor ich gehe. Was willst du denn haben?“, fragt mich der Blondhaarige und schaut mich dabei mit leicht schief gestellten Kopf an. Diese Pose sieht wirklich niedlich aus. Am liebsten würde ich mich jetzt an ihn kuscheln. Moment! Was denk ich da gerade?! Ich glaube der Stoß auf den Kopf hat mir nicht nur meine Erinnerungen genommen oder was das auch schon vorher so? Ich glaube darüber mache ich mir später noch einmal Gedanken. Jetzt muss ich ihm erst einmal antworten. „Ich hätte gern einen Tomatensalat“, meine ich kurz darauf. Der Blonde schaut mich ein wenig überrascht an, aber dann grinst er wieder wie sonst immer und geht in die Küche. Eine Augenbraue geht bei mir hoch. //Was sollte denn das gerade?// Schulterzuckend gehe ich ihm hinterher und helfe ihm etwas in der Küche. Für sich selbst bereitet er eine Schüssel Instant-Ramen vor. Seltsames Zeug, aber es riecht gut. Vielleicht probier ich später auch was davon. Nach dem Essen räumen wir noch zusammen das Geschirr weg und stellen es wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück. Eine Zeit lang reden wir im Wohnzimmer noch miteinander bis wir dann merken, dass es schon kurz nach zwei Uhr nachts ist. Müde muss ich aufgähnen. „Ich glaube, du solltest langsam nach Hause gehen. Heute hast du dich schon genug für mich abgerackert“, sage ich zu Naruto und gähne noch einmal auf. „Das ist doch kein Problem. Du bist mein bester Freund, da ist es doch selbstverständlich“, lächelt er mir entgegen, „Bist du dir aber sicher, dass ich gehen soll? Wen du magst, kann ich auch hier bleiben…“ „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich kann schon auf mich selbst aufpassen. Du kannst ja morgen zum Frühstück kommen, okay?“ Etwas missmutig schaut mich der Blondschopf an, nickt dann schließlich doch zu und steht auf. Ich begleite ihn bis zur Tür und verabschiede ihn dann auch von dort aus. ~*~ Schon seit zehn Minuten stehe ich draußen vor der kleinen Gartenmauer. Irgendein Gefühl sagt mir, ich solle nicht gehen. Doch was soll denn schon großartiges passieren? Er ist zwar alleine, aber es würde schon keiner bei ihm einbrechen. Hoffe ich mal… Ach was, es wird schon nichts passieren. Eindringe würden sofort bemerkt werden und dazu haben wir notfalls noch ein Schutzschild, welches verhindern würde, dass Unbefugte eintreten können. Ich klatsche mir mit beiden Händen an die Wangen. //Denk nicht so viel nach Naruto! Wir reden hier immerhin von Sasuke! Dem passiert so schnell schon nichts!// Dieses Einreden scheint wirklich zu helfen, denn langsam setze ich einen Fuß vor den anderen. Doch bevor ich 20 Schritte zählen kann… „AHHHHHHHH“ … höre ich diesen lauten Schrei von einer mir nur zu bekannten Stimme. Blitschnell drehe ich mich um und nicht mal zwei Sekunden später habe ich schon die Tür aufgebrochen und stürme im Haus umher. „Sasuke? Sasuke, wo bist du?“, panisch rufe ich ständig nach ihm, aber erhalte keine Antwort. Mein Herz rast wie verrückt. //Warum habe ich ihn auch alleine gelassen? Genau dann, wenn er mich am meisten braucht?!// Eine Tür nach der anderen fliegt auf und schlägt laut krachend an der Wand auf. Doch ich kann ihn in keinem Zimmer auffinden. Plötzlich fällt mir der eine Flur ein, den ich normalerweise nicht betreten darf, aber das ist mir jetzt völlig egal! Schnell renne ich diesen entlang und öffne dabei jede einzelne Tür. Nur noch eine ist übrig. Wenn er da nicht drin ist, weiß ich auch nicht weiter. Kurz bleibe ich vor dieser stehen und führe meine leicht zitternde Hand langsam auf die Türklinke. //Bitte lass ihn da drin sein//, bete ich innerlich rauf und runter. Noch einmal tief Luft holend drücke ich schließlich die Klinke herunter und mache die Tür auf. „Sa-“, mir stockt der Atem. Was ich da sehe, zerreißt mir mein Herz. Diesen Anblick werde ich wahrscheinlich nie wieder vergessen können! .•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•. Sich selbst etwas einzugestehen, ist meist das schwierigste auf der Welt. Denn man will meist nicht sehen, was einem das Herz die ganze Zeit versucht zu sagen. Erst wenn etwas passiert, bemerken wir, was uns eigentlich wichtig ist beziehungsweise war. Aus diesem Grund sollte man immer auf das hören, was man spürt und nicht abwarten bis es zu spät ist. Denn ein gebrochenes Herz und eine zersprungene Seele ist nicht so schnell zu heilen wie eine körperliche Verletzung. Kapitel 4: Not only fear causes madness --------------------------------------- Ich traue mich gar nicht zu atmen, zu bewegen oder überhaupt etwas zu sagen. Nur ein einziger Gedanke wiederholt sich ständig, immer und immer wieder. //Was ist hier nur passiert?// Doch mir fehlt der Mut es über die Lippen zu bringen, meine Stimme in diesem Raum erklingen zu lassen. Alles ist verwüstet. Eine sehr alte, aber auch wunderschöne Vase liegt zu hunderten von Scherben zerschellt vor einem zerbrochenen Spiegel. Anscheinend wurde sie mit voller Kraft auf den Spiegel geworfen, wobei beide zu Bruch gingen. Ein kleiner Nachtisch liegt mit einem abgebrochenen Bein rechts neben mir. Hat ihn etwa jemand gegen die Wand geschleudert? Langsam wende ich meinen Kopf leicht nach rechts. Und wirklich: Da ist eine Delle in der Wand. Als ich mich wieder der Mitte des Zimmers zuwende, streift mein Blick das Bett. Die Kissen liegen in allen Ecken verstreut und die Decke wurde beinahe komplett hinuntergerissen. Nur noch ein Zipfel konnte sich auf dem Bett halten. Mit meinen Augen folge ich der Decke bis zu einer Art Halbkugel. Wenn man aber genauer hinsieht, erkennt man, dass es sich nicht um eine Halbkugel, sondern ein lebendes Wesen handelt. Um genauer zu sein um einen Menschen. Es ist niemand anderes als mein schwarzhaariger Freund. Zitternd, zusammengekauert und völlig verängstigt und verzweifelt klammert er sich krampfhaft an die Decke als wäre diese sein einziger Halt und sein einziger Schutz hier. Sein Gesicht kann ich von der Tür aus nicht erkennen, da sein rabenschwarzes Haar dieses verdeckt, sodass nicht einmal ein kleiner Schimmer seiner blassen Haut zu sehen ist. Zögerlich nähere ich mich ihm auf leisen Schritten. „Sa-…Sasuke“, mein Hals ist völlig ausgetrocknet und sein Name kratzt schrecklich in meiner Kehle. Selbst wenn jemand nehmen mir gestanden hätte, hätte er kein Wort von dem verstanden, was ich gerade gesagt habe. Denn mehr als ein Hauch ist nicht über meine Lippen gekommen. Nach einigen weiteren Schritten stehe ich endlich hinter ihm. Er liegt komplett zusammengekugelt vor mir, so wie ein Baby im Bauch der Mutter. Zum vorherigen Zustand hat er sich sogar noch mehr zusammengerollt und auch mehr verkrampft. Das Zittern hat nun auch stark zugenommen. Vorsichtig beuge ich mich zu ihm vor und fasse ihn zögerlich an der Schulter an. Als meine Fingerspitzen ganz leicht den Stoff seines T-Shirts berührt, zuckt so stark zusammen, dass ich meine Hand sofort wieder wegziehe, als hätte ich eine heiße Herdplatte angefasst. Jetzt bewegt der Schwarzhaarige sich gar nicht mehr und scheint auch den Atem angehalten zu haben. Anstatt darüber nachzudenken, wie ich ihm jetzt am besten helfen kann, packe ich ihn an der Schulter und drehe ihn zu mir um. Zu groß ist die Angst, dass er ersticken könnte. Doch schon im nächsten Moment bleibt mir das Herz beinahe stehen. So habe ich Sasuke noch nie zuvor in meinem Leben gesehen. Die Haarsträhnen kleben ihm im Gesicht durch den ganzen Schweiß, Tränen kullern unaufhörlich aus seinen Augen, diese sind ganz gerötet vom vielen Weinen und er atmet sehr schnell und unregelmäßig. Seine Gesichtsfarbe ist blasser als sonst und die Augen sind verschleiert und blicken ins Leere. „Sasuke? Sasuke? Kannst du mich hören? Sag doch etwas… Bitte“, flehe ich ihn an. ~*~ Kalt. Warm. Immer wieder wird mir kalt und dann wieder warm. Was war das an meiner Schulter? Was war das für ein Ruck? War er es etwa? Bitte nicht! Nicht schon wieder! Ich kann nicht mehr! Ich will hier weg! Doch warum kann ich mich nicht bewegen? Was hält mich da fest? Oder besser WER lässt mich nicht gehen? Langsam kann ich meine Arme wieder spüren. Mit aller Kraft, die ich habe, schlage ich so fest ich kann gegen den Widerstand, der mich zurückhält von hier fliehen zu können. Ein stechender Schmerz zieht über meine Schulter zu meinem Kopf. „Sas… oll… as“ Was war das? Hat da gerade jemand etwas gesagt? Das Einzige, was ich spüre ist der Schmerz und noch etwas anderes. Eine Art Griff. Ein Griff, der meinen Kopf festhält. Mein Blick ist genau in diese Augen gerichtet. Die Augen voller Hass und Kälte. Ich versuche mich zu bewegen, aber es geht nicht. Etwas Schweres hindert mich daran aufzustehen und der Griff an meinem Kopf, dass ich irgendwo anders hinsehen kann. Panisch und verzweifelt kneife ich meine Augenlider zusammen. Nicht mehr dieser eiskalte Blick. Nur nicht mehr diese Augen. „…an! Sas…“ Schon wieder. Ruft da etwa jemand etwas? Ich traue mich einfach nicht die Augen zu öffnen. Ein weiteres Mal würde ich es nicht ertragen sie ansehen zu müssen… „Mach d…. uf“ Nun spüre ich etwas Warmes an meinem Gesicht. Es kommt aber nur stoßweise. Immer wieder mit einer kleinen Pause zwischendrin. „Bitte Sasuke“ Das ist doch Naruto’s Stimme! Langsam blinzelnd öffne ich meine Augen einen Spalt weit. Die angsteinflössenden Augen verschwimmen und an ihre Stelle treten wunderschöne blaue Ozeane. Kurz darauf mache ich meine Augen ganz auf und sehe und auch die blau leuchtenden Augen Naruto’s vor mir. Ganz nah vor mir. Ich spüre etwas Warmes auf meiner Haut. Und es fließt immer weiter über meine Wangen. Tränen. Salzige Flüssigkeit, welche sich ihren Weg über mein Gesicht bahnt. „Du brauchst nicht weinen… Ich bin doch bei dir…“, flüstert mir der Blondhaarige beruhigt zu und steht langsam auf. Dabei zieht er mich auch vorsichtig hoch. Bevor Naruto aber ganz auf den Beinen stehen kann, springe ich ihm um den Hals und reiße ihn somit wieder zu Boden. „Naruto“, hauche ich gequält seinen Namen und kralle mich so fest es geht an ihn. „Schhhhhh, keine Sorge, ich bin doch bei dir. Alles ist gut. Du brauchst keine Angst mehr zu haben“, flüstert er mir beruhigt ins Ohr und streichelt dabei sanft über meine Haare und meinen Rücken. Durch diese behutsamen Berührungen hört das Zittern langsam auf und auch mein Atem wird regelmäßiger. Erst jetzt bemerke ich, dass ich mich an seine Brust gedrückt habe und sein angenehmer Duft mir in die Nase steigt. Auch seinen Herzschlag und die flachen Atemzüge kann ich nun deutlich wahrnehmen. All das hat eine so beruhigende Wirkung auf mich, dass ich erleichtert aufseufze. //Endlich ist der Alptraum vorbei// „Geht es dir wieder besser Sasuke?“, erklingt die Stimme des Blonden. Ich nicke leicht. „Willst du mir vielleicht erzählen, was passiert ist?“, fragt er zögerlich nach. Kurz halte ich inne. Doch wenn ich es nicht ihm erzähle, wem dann? Vielleicht weiß er auch, wer es war, den ich gesehen habe. Noch einmal nicke ich ganz leicht. Eigentlich wollte ich mich aufstellen, aber ich kann einfach nicht. Ich will, kann ihn nicht loslassen. Naruto scheint zu merken, wie wieder die Angst in mir hochsteigt und streichelt etwas öfter durch meine Haare. „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin ja bei dir. Und wenn es zu viel werden sollte, dann machen wir einfach eine Pause ok?“ Noch einmal ein stummes Nicken meinerseits. Langsam richtet sich der Blonde auf und lehnt sich mit mir im Arm gegen die eine Seite des Bettes. Im ernsten Moment hatte ich wirklich Angst, dass er mich loslassen würde. Zum Glück hat er das aber nicht getan. „Fang dann an, wenn du dich dafür bereit fühlst“, flüstert die engelsgleiche Stimme wieder zu mir. Obwohl es kein Befehl war, fange ich an zu erzählen. Anfangs stottere ich noch ziemlich viel, aber mit der Zeit werde ich sicherer. -------------------------------------------Rückblick---------------------------------------------------------- Der junge Uchiha schloss die Tür hinter dem Blondhaarigen und sofort bildete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht. //So jetzt geht’s erst einmal auf Entdeckungstour//, freute er sich wie ein kleines Kind. Das Haus war so riesig, dass es einige Geheimnisse verbergen musste, die Sasuke unbedingt lüften wollte. Vielleicht würde er auch wieder an etwas erinnern. Darauf hoffte er zumindest sehr, da er doch gerne wissen würde, warum er alleine in diesem Viertel lebt. //Mist, das wollte ich doch eigentlich Naruto fragen. Hmm… Frag ich ihn halt morgen, wenn er zum Frühstück kommt//, schulterzuckend machte er sich nun auf den Weg in den einen Flur, von dem Naruto behauptet hatte, dass er diesen nie betreten durfte. //Was da wohl ist, dass ich es ihm früher nie erlaubt habe?//, grübelte der Schwarzhaarige in Gedanken und merkte dabei gar nicht, wie er schon vor der ersten Tür im dunklen Gang stand. Erstaunt blickte er auf die Tür und musste leicht lächeln. Seine Füße haben ihn einfach hier her getragen, ohne dass er darüber nachgedacht hatte. Schon seltsam. Langsam öffnete Sasuke die schwere Tür und ihm flog auch gleich eine riesige Staubwolke entgegen. Dadurch erlitt er erst einmal einen kleinen Hustanfall und konnte auch nicht gleich seine Augen öffnen. Blinzelnd zog er langsam seine Augenlider auf, als sich der Staub endlich gelegt hatte und musste sich anfangs ziemlich anstrengen, um etwas erkennen zu können, da der Raum vollkommen in Finsternis gehüllt war. Nach wenigen Sekunden gewöhnte sich seine Augen an diese Umgebung und nahmen auch die ersten Umrisse im Zimmer wahr. Verwundert blickte der Uchiha-Erbe in den Raum. Da stand nicht mehr als einer Couch, einem Schrank und einer Vitrine, in der ein paar Gläser und Bilder standen. //Und das durfte Naruto nicht sehen?//, eine Augenbraue zückte hoch. //So wie es aussieht, hatte ich wohl Komplexe oder so//, genervt schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf. So ging er dann weiter zur nächsten Tür, wo sich das Spiel noch einmal wiederholte. Genauso wie auch an der Nächsten und der darauf Folgenden. Nach wenigen Minuten stand er dann vor der letzten Tür im Gang. Er atmete noch einmal tief ein. „Also wenn das nun auch so ein einfaches Zimmer ist, wie die Vorherigen, dann erkläre ich mich für verrückt“, flüsterte verärgert vor sich hin. Doch etwas war an dieser Tür anders als bei den Bisherigen. Als er seine Hand wieder auf die Klinke legte, durchfuhr Sasuke eine plötzliche Gänsehaut und ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit. Doch diese Geschehnisse interessierten den Schwarzhaarigen recht wenig und er öffnete das letzte Hindernis zwischen ihm und dem letzten Raum im ‚verbotenen Gang’. Er trat einige Schritte in den Raum und ließ dir Tür hinter sich zufallen. „Schon wieder ein Schlafzimmer“, nuschelte er vor sich hin und setzte sich auf das große Bett. Mit seinen Armen stützte er sich ab, legte seinen Kopf nach hinten und schloss dabei seine schwarzen Opale. Einige Sekunden war alles still um ihn herum. Doch dann blitzte etwas vor seinem inneren Auge auf und Sasuke zuckte zusammen. „Was- Was war das?“, stotterte er heraus und riss gleichzeitig seine Augenlider wieder auf. An Stelle eines leeren Zimmers fand er nun etwas vor sich auf – besser gesagt er fand jemanden vor sich auf. Ein Mann, der blutüberströmt vor ihm lag und sich nicht mehr bewegte. Erschrocken krabbelte er rückwärts weiter ach hinten an den Kopf des Bettes. Bis dort hin schaffte er es aber nicht, weil er diesmal etwas hinter sich fühlte. Als er langsam seinen Kopf wand, erblickte er eine Frau. Auch sie war mit der roten Körperflüssigkeit getränkt. Dem jungen Uchiha-Erben stockte der Atem bei diesem Anblick und er musste laut schlucken. Anstatt weiter Richtung Kopf des Bettes zu gehen, entfernt er sich immer weiter von dem toten Körper und fällt schließlich am Bettrand herunter auf den harten Boden. Quälend langsam richtete sich Sasuke ein wenig auf und krabbelte zu dem Nachttisch herüber, auf dem eine Vase stand. Schnell ergriff er den Glasbehälter und klammerte sich an diesen. „Dummer…“, vernahm er plötzlich eine Stimme und blickte sich um. Und da erblickte er eine Person neben der Tür. Er konnte sein Gesicht nicht erkennen, aber dafür sah er genau, was dieser jemand in seiner rechten Hand hielt. Ein blutrotes Katana. Der Fremde trat nun einen Schritt vor. Sasuke’s Augen weiteten sich und die Angst stieg in ihm hoch. Schon reflexartig griff er mit seiner freien Hand nach dem Nachttisch und schleuderte diesen auf den herantretenden Jungen. Doch bevor das Geschoss ihn erreichen konnte, war er verschwunden. Panisch sprang Sasuke auf und schaute sich im Zimmer um. Die Leichen von gerade eben waren auf einmal verschwunden. //Was geht hier nur vor sich?!// „Kleiner…“, wieder ertönte die Stimme. Diesmal stand der Fremde vor dem großen Spiegel beim Schrank und mit dem Rücken zu Sasuke gewandt. Der junge Uchiha verkrampfte seinen Griff an der Vase und trat zögerlich zwei Schritte vor. „W- Wer bist du?“, fragte er und zitterte dabei am ganzen Leib. „Naiver…“, der Junge drehte sich um. Geschockt weiteten sich Sasuke’s Augen ein zweites Mal. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden war verblüffend, auch wenn der andere gerade die Augen geschlossen hatte, erkannte man diese sofort auf den ersten Blick. Was hatte das nur zu bedeuten? Schon wieder trat der Fremde einen Schritt auf den jungen Schwarzhaarigen zu. Mit voller Wucht schmiss Sasuke die Vase nun gegen ihn. Doch genauso wie beim ersten Mal verschwand der Andere, bevor der Glasbehälter ihn treffen konnte. Langsam tropfte er Angstschweiß an Sasuke herunter. Panisch blickte er von einer Ecke des Raumes in die Andere. Aber nirgends war auch nur die geringste Spur des Mörders. Langsam trat Sasuke einige Schritte zurück, wurde aber da vom Bett abgebremst und fiel beinahe darauf. Er konnte sich gerade noch so halten. Plötzlich vernahm er aber einen Hauch hinter sich. Wie in Zeitlupe drehte der Schwarzhaarige seinen Kopf in diese Richtung, um geschockt feststellen zu müssen, dass nur wenige Zentimeter sein Gesicht von dem des Fremden trennte, der auf dem Bett stand und sich zu ihm hinunterlehnte. Nun öffnete sich auch allmählich das Augenpaar seines Gegenübers. Doch bei dem Anblick wünschte sich Sasuke sofort wieder, dass er diese schloss. Diese Augen waren so voller Kälte, Hass und spiegelten keinerlei Emotionen, dass ihm das Blut in den Adern erfror. Einige Sekunden standen sich die beiden so gegenüber und keiner brachte ein Wort über die Lippen. Doch dann fing der Fremde plötzlich an zu Grinsen. Sasuke gefiel dies gar nicht und er trat einen kleinen Schritt zurück. Der Junge hingegen zückte nun wieder sein Katana hervor und richtete dieses auf ihn. „AHHHHHHHH“, schrie er nun mit aller Kraft los und zog so schnell es ging die Decke unter den Füßen seines Angreifers und dabei zu Boden. Dabei flogen die Kissen auch in verschiedene Richtungen weg. Bewegungsunfähig lag der Schwarzhaarige ein wenig in die Decke gewickelt auf dem Fußboden und schluchzte vor sich hin. Stechend rote Augen verfolgten ihn dabei immer noch, aber er war zu schwach um zu schreien. Zu schwach, um sich zu wehren und zu schwach um wegzulaufen. Nur ein Gedanke kam ihm noch bevor er in eine Art Trance verfiel, in welcher er nichts mehr wahrnahm: //Hilfe// ----------------------------------------------Rückblick Ende------------------------------------------------ Schon beinahe abwesend beendet der in meinen Armen liegende Uchiha. //Ich hätte es mir denken können. Selbst nach all der Zeit lässt ihn die Sache von damals nicht in Frieden. Itachi hat ihm psychisch wirklich stark zugesetzt, auch wenn er das nach außen nie zeigen will. Was mach ich denn jetzt? Soll ich ihm erzählen, was damals passiert ist oder es lieber lassen?// In Gedanken versunken bemerke ich zunächst gar nicht, wie Sasuke mir an meinem Oberteil herumzupft. Erst einige Sekunden später holt mich die Stimme des Schwarzhaarigen in die Realität zurück und ich schaue ihn an. Doch er blickt nicht zu mir auf, sondern immer noch auf den Boden. „Hm? Was ist denn Sasuke?“ „Kö- Können wir hier bitte weg? Ich will nicht alleine hier bleiben… bitte“, erst stottert und dann flehend bringt mein bester Freund dies heraus. Noch nie habe ich ihn in einer derart schlechten Verfassung erlebt. //Die beste Lösung wäre wohl ich bringe ihn zunächst einmal zu mir. Denn hier konnte er auf keinen Fall bleiben. Wahrscheinlich würde er zum Schluss völlig durchdrehen oder im schlimmsten Fall noch sich selbst etwas antun…// Bei der letzten Möglichkeit schrecke ich innerlich zusammen. Das dürfte ich auf keinen Fall zulassen! Langsam stehe ich auf und ziehe den Schwarzhaarigen mit mir hoch. „Du kannst mit zu mir kommen. Da bist du sicher“, lächele ich ihm warm entgegen. Ganz kurz erwidert er dieses und dreht sich dann wieder von mir weg. Als er dann versucht einen Schritt zu gehen, lassen seine Beine nach und er knickt ein. Bevor er jedoch auf den Boden fallen kann, fange ich ihn auf. Zitternd klammert sich der völlig Verängstigte an meine Sachen. Ihm muss es echt hart getroffen haben, wenn er sich noch nicht einmal mehr alleine auf den Beinen halten konnte. Anstatt es ihn noch einmal versuchen zu lassen, greife ich schnell an seine Kniekehlen und nehme ihn somit hoch auf den Arm. Wirklich leicht ist er zwar nicht, aber auch nicht so schwer, dass ich ihn nicht bis zu mir tragen könnte. „Ich hoffe es macht dir nichts aus, wenn ich dich jetzt trage. Ruh du dich am besten ein wenig aus, okay?“, frage ich ruhig. An Stelle einer Antwort kuschelt sich der junge Uchiha-Erbe fest an mein Shirt und schließt gleich die Augen. Bei diesem Anblick muss ich schmunzeln. //Wer hätte gedacht, dass ich Sasuke jemals in so einer Lage sehen werde und dann auch noch persönlich zu mir nach Hause trage?…//, kopfschüttelnd verwerfe ich den Gedanken gleich wieder. Jetzt heißt es erst einmal sich um ihn zu kümmern und danach erst weiterzuschauen. Mit dem Jungen mit den dunklen Seen als Augen verlasse ich im Schutze der Nacht das Anwesen, um in mein trautes Heim zu gelangen. .•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•. Ein Leben ohne Sorgen würde jeder am liebsten führen. Ohne Streit, ohne Trauer, ohne Neid, ohne Verzweiflung, ohne Hass und noch vielen anderen Gründen. Doch leider wurde uns kein Leben ohne all diese Laster geschenkt. Qualvoll müssen wir alles durchleben bis dann das letzte Licht erlischt. Doch eines können wir tun. Wir können uns auf das Leben und nicht auf die Laster konzentrieren. Denn nicht nur schlechte Seiten bringt dieser lange Weg mit sich, sondern auch Schöne, wie Freude, Glück, Heiterkeit, Hoffnung, Liebe und noch vieles mehr. Leider ist aber auch das nicht jedem Menschen gegönnt. Diese fressen das ganze Leid in sich hinein und verstecken sich hinter einer Mauer, einer unüberwindbaren Fassade. Bis dann schließlich auch diese zerfällt und dem Wahnsinn Platz macht. Kapitel 5: The world's irony ---------------------------- Alles ist finster. Kein Geräusch ist zu hören. Kein einziger Atemzug wahrnehmbar. Nichts. Doch in dieser dunklen und recht kühlen Nacht schleicht sich eine Gestalt herum. Nur ein Schatten ist von ihr zu erkennen. Wenn man aber genauer hinsieht, erkennt man, dass diese Person etwas – nein nicht etwas, sondern jemanden im Arm hält. Im ersten Moment könnte man meinen, dass es sich um eine Frau handelt. Doch wenn man genauer hinsieht, erkennt man, dass der Körper nicht zierlich genug ist und auch keinerlei weibliche Züge besitzt. Es handelt sich dabei um einen Mann, eher um einen jungen Mann. Er liegt eng an die Brust seines Trägers gepresst und zittert leicht. Man könnte vermuten, dass es an der kühlen Nacht liegt. Jedoch birgt sich ein größeres Geheimnis dahinter. Der Junge hat schreckliche Angst und träumt wieder davon, dass er verfolgt wird. Blutrote Augen voller Hass, die ihn nicht eine einzige Sekunde von ihm weichen egal wie schnell und wie weit er davonrennt. Leise keucht er vor lauter Furcht im Schlaf auf. Der Träger ist auch nicht viel älter, als der beängstigte Junge. Besorgt blicken seine strahlend blauen Augen das verzerrte und verzweifelte, blasse Gesicht des Schwarzhaarigen an. Schon reflexartig drückt der Blondhaarigen beim nächsten Erzittern noch näher an sich und versucht ihn mehr zu schützen. Er hebt nun kurz den Kopf an und landet mit einem etwas kräftigeren, aber dennoch sanften Sprung vor einer Treppe, die zu einem Appartement führt. Einen Augenblick lang blickt der Blauäugige in den Himmel. Zuvor konnte er zumindest noch den Mond sehen, doch nun ist alles von dicken, fast schwarzen Wolken bedeckt. Ein erster Fleck bildet sich vor den Füßen des jungen Mannes. Danach ein zweiter und dritter und immer so weiter. Bis auch er schließlich einen Tropfen ins Gesicht bekommt. //Typisch, dass es ausgerechnet jetzt zu regnen anfängt//, meckere ich innerlich und renne nun schnell die Treppe hinauf. Nach mehreren Versuchen die Tür zu öffnen ohne Sasuke dabei zu wecken, schaffe ich es schließlich und tappse völlig erschöpft in die Wohnung. Zum Glück habe ich vor der Mission aufgeräumt, sonst wäre ich sicher über etwas gestolpert. Langsam gehe ich jetzt in mein Schlafzimmer. Der Schwarzhaarige scheint irgendwie schwerer geworden zu sein. Wahrscheinlich liegt es aber daran, dass ich ihn schon die ganze Zeit trage. Leicht zucke ich mit den Schultern und laufe dann die letzten Schritte bis zu meinem Bett. Erst vor kurzen habe ich mir ein größeres bestellt, weil ich in letzter Zeit öfters nachts aus meinem alten Bett gefallen bin, wenn ich Albträume hatte. Wir werden auch keine andere Wahl haben als uns dieses Bett für die nächste Zeit zu teilen. Das Sofa ist mir da doch zu unbequem um darauf zu schlafen. //Naja darüber kann ich mir ja noch später Gedanken machen// Behutsam und darauf bedacht die immer noch leicht zitternde Person auf keinen Fall zu wecken, lege ich ihn vorsichtig auf die weiche Matratze und decke ihn danach zu. Sacht streiche ich dem jungen Uchiha einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und beobachte ihn eine kurze Zeit lang, wie er friedlich ein- und ausatmet und er auch endlich aufhört zu beben. Er wirkt gerade so sorgenlos. Ich wünschte mir, dass er dies auch wirklich wäre. Doch das von vorhin hat wohl eher das Gegenteil gezeigt. Sollte ich ihm vielleicht später erzählen, wer das gewesen ist und was damals passiert ist? Resigniert schließe ich kurz meine Augen und seufze leise auf. Ich frage am besten zuerst Baa-chan, bevor ich etwas falsch mache und er dann plötzlich depressiv wird oder er einen noch größeren Schock erlebt. Ich ziehe die Decke noch etwas mehr über den Schwarzhaarigen und sofort kuschelt er sich ein. Ein Lächeln huscht mir über das Gesicht. Das sieht wirklich niedlich aus. //Moment!... Niedlich?! Das hab ich jetzt nicht wirklich gedacht oder?!// Mit der flachen Hand schlage ich mir gegen die Stirn. Wahrscheinlich haben die Ereignisse der letzten Tage doch mehr Spuren an mir hinterlassen als ich gedacht hätte. Allmählich stehe ich auf und laufe in die Küche. Am besten koche ich etwas, damit wir später essen können, wenn der Uchiha heute noch einmal aufwachen sollte. In der Küche schleppe ich mich zunächst zum Kühlschrank und mache diesen auf. Eine Leere gähnt mich herzhaft an. Mist, ich hab vergessen einzukaufen. Kurz blicke ich aus dem Fenster. Mein Blick wird trüb. Wieso regnet es immer noch?! Genervt seufze ich auf. Eine andere Wahl habe ich aber leider nicht außer wir wollen verhungern. Also packe ich meine Jacke und schreibe einen Zettel, den ich auf den Nachttisch neben dem Bett lege. Bevor ich das Schlafzimmer verlasse, sehe ich noch einmal in das ruhige Gesicht meines Freundes und muss wieder lächeln. //Hoffentlich wird er nicht panisch, wenn er nachher aufwachen sollte, bevor ich wieder zurück bin…// Mit diesem Gedanken und einem Schirm bewaffnet, verlasse ich meine Wohnung und marschiere genau in das Unwetter hinein. ~*~ //So weich… Und warm… Und dieser Duft… Vanille…// Unbewusst drücke ich mich immer näher an das weiche Etwas. Es ist zwar warm, aber mir fehlt die Wärme von vorhin. Diese ist nämlich viel intensiver und schöner gewesen. Langsam zucke ich mit den Augen und öffne sie einen kleinen Spalt weit, bevor ich sie noch einmal schließe. Doch anstatt wieder in einen tiefen Schlaf zu fallen, reiße ich geschockt die Augen weit auf und schaue mich um. Das ist nicht ‚mein’ Haus, in dem ich vorhin war und auch nicht das Krankenhaus. Wo bin ich dann?! Allmählich kriecht die Panik in mir hoch und mein Atem geht nur noch stoßweise. Was ist, wenn dieser Kerl wiederkommt? Er soll nicht wiederkommen! Und wo ist Naruto? Bei dem Gedanken beruhige ich mich langsam wieder. //Naruto wollte mich ja zu sich bringen. Vielleicht bin ich ja schon bei ihm…// Ich hole einmal tief Luft und will seinen Namen rufen, aber mein Hals ist vollkommen ausgetrocknet. Nur ein Krächzen ist zu hören und ein Husten folgt darauf. Zufällig fällt mein Blick zur Seite auf den Nachttisch. Das Erste, was mir sofort ins Auge springt, ist ein Foto. Vorsichtig nehme ich es in die Hand und kann darauf den Blondhaarigen und mich selbst erkennen. Wir schauen beide ziemlich genervt, beleidigt und schmollend auf dem Bild. Ich würde gerne wissen, warum wir so angesäuert waren… Denn im Gegensatz zu uns schauen der Ältere und die Pinkhaarige sehr fröhlich und lächeln auch. Als ich mir die beiden etwas genauer ansehe, fällt mir auf, dass der Mann wie eine Vogelscheuche aussieht und die Maske und das Stirnband, welches das eine Auge bedeckt, macht es auch nicht wirklich besser. Leise muss ich aufprusten, werde aber gleich mit einem Hustanfall bestraft. Deshalb entschließe ich mich aufzustehen, um Wasser zu suchen. Denn es kommt mir so vor, als würde mein Hals von innen her immer mehr nach außen austrocknen. Die Pinkhaarige betrachte ich erst einmal nicht genauer. Das konnte ich nachdem ich etwas getrunken habe machen. Das Foto stelle ich vorsichtig wieder zurück an seinen Platz und dabei fällt mein Blick auf ein Stück Papier. Diesen nehme ich in die Hand und lies die darauf stehende Nachricht. //Ich bin einkaufen. Versprochen ich beeile mich. Schau dich schon einmal ein wenig in der Wohnung um. Bis später. Naruto// Erleichtert atme ich auf und ein kleines Lächeln bildet sich auf meinem Gesicht. Jetzt habe ich die Gewissheit, dass ich in Naruto’s Wohnung bin und nicht verschleppt wurde oder etwas anderes mit mir passiert ist. Ein weiterer Hustanfall bringt mich wieder zurück in die Realität und ich muss ganz schnell nach etwas zu trinken suchen. Schnell flitze ich aus dem Zimmer und stehe dann im Flur. //Die Wohnung scheint nicht so groß zu sein// Alles um mich herum ist zwar ziemlich dunkel, dennoch fühle ich mich hier wohler als in ‚meinem’ Anwesen. Ich weiß nicht, woran es genau liegt, dass ich mich hier besser fühle. Vermutlich liegt es an der schlichten räumlichen Einrichtung. Wieso ich sagen kann, dass es hier schön eingerichtet ist, obwohl es dunkel ist? Das liegt daran, dass das helle Licht des Mondes schwach durch die Fenster in die Zimmer dringt und die Umrisse aller Möbel preisgibt. Wahrscheinlich hätte ich mich in dieser Idylle aus Mondschein und Wohnung komplett verloren, jedoch bringt mich ein weiterer Hustanfall wieder zurück. Ohne weiter auf meine Umgebung zu achten, mache ich mich auf die Suche nach der Küche. ~*~ Ein langer Seufzer entweicht meiner Kehle. Tsunade war ziemlich schockiert gewesen, als ich ihr von Sasuke’s Zusammenbruch erzählt habe. Dazu war sie echt sehr wütend auf mich, weil ich ihn allein bei mir gelassen habe. Sie hat mir sofort befohlen zurück zu gehen und bei ihm zu bleiben und morgen im Laufe des Tages sollen wir bei ihr vorbeischauen. Genauso wie ich es mir gedacht habe, darf ich ihm jetzt erst einmal nichts über seine Vergangenheit erzählen, zumindest nicht die schlimmen Erfahrung, so wie die vom Tod seines gesamten Clans und das dies durch seinen eigenen Bruder geschehen ist. Ich muss noch einmal laut aufseufzen. Er wird mich ganz sicher durchlöchern bis ich ihm antworte. Was soll ich denn dann nur machen? Naja das werde ich dann sehen, wenn es soweit ist. Jetzt beeil ich mich lieber, denn die ganzen Tüten werden langsam lästig. Zum Glück bin ich einkaufen gegangen bevor ich zur Hokage bin. Ansonsten würden wir nachher verhungern müssen. Denn Befehl ist Befehl und sie hat mir mehr als deutlich gemacht, dass ich sofort zurück zum jungen Uchiha soll. Das schlechte Wetter verfolgt mich noch die ganze Zeit auf dem Weg in mein warmes und kuscheliges zu Hause. Dabei sollte doch langsam die Sommerzeit einbrechen. Irgendwie ist das alles so deprimierend. Zuerst diese blöde Mission, in der Sasuke so schwer verletzt wurde und sein Gedächtnis verloren hat wegen mir und jetzt verstärkt das Wetter auch noch meine melancholische und frustrierte Stimmung. Ohne dass es mir bewusst wird, kommen alle Erinnerungen wieder in mir hoch und ich bleibe stehen. Diese Bilder werden mich wahrscheinlich für mein ganzes Leben quälen und sich wohl von nun an auch mit meinen Alpträumen vermischen. Ich wäre womöglich noch für einige Stunden so gedankenverloren bei diesem Gewitter stehen geblieben, jedoch… KAWUMM Sofort zucke ich zusammen. Anscheinend will mir der Donner sagen, dass ich mich lieber beeilen sollte, anstatt hier Wurzeln zu schlagen. Bei dem Gedanken muss ich anfangen zu schmunzeln. Jetzt identifiziere ich auch noch meine Gefühlslage und meine komplette Situation mit der Laune des Wetters. Ich muss wirklich vollkommen durchgeknallt sein. Ich muss leise auflachen. Die Welt ist schon ziemlich verrückt und ich bin es wohl auch. Ohne weiter darüber nachzudenken und mit einem Lächeln auf den Lippen, mache ich mich wieder auf den Heimweg. ~*~ Zufrieden seufze ich auf, als das kühle und wohltuende Nass meinen Hals benetzt und dieser anscheinend vor Freude auflacht. Nachdem ich das dritte Glas geleert habe, fülle ich es gleich wieder neu auf und gehe ohne zunächst einen weiteren Schluck davon zu trinken zurück ins Wohnzimmer. Nun stehe ich am Türrahmen von der Küche, der die beiden Zimmer miteinander verbindet. Mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht führe ich langsam das Glas an meine Lippen. Der Gedanke, dass mein blonder Egel hier lebt und ich nun ganz nah bei ihm bin, lässt mein Herz höher schlagen. Gerade als ich meinen Mund öffnen will, spüre ich einen kalten aber auch scharfen Gegenstand an meiner Kehle. Ich will mich eigentlich sofort umdrehen, aber eine Stimme hält mich davon ab. „Wenn du nicht willst, dass ich deinen Hals aufschlitze, verhältst du dich am besten ganz ruhig und vermeidest ruckartige Bewegungen!“ Wie in Zeitlupe lösen sich meine Finger vom Glas und es fällt laut aufklirrend und in tausend Stücke zerbrechend auf den harten und jetzt auch nassen Boden. Die Flüssigkeit umschließt schon fast rasend meine Füße. Diese Kälte, die ich nun von da aus spüre, lässt mich endlich auf die Worte reagieren. Ich schlucke zurerst einmal und spüre sofort, wie die Klinge näher an meinen Hals gepresst wird. Schnell nicke ich ganz leicht zu, damit das kalte und scharfe Stück Metall sich nicht seinen Weg zu meiner Kehle bahnen kann. Denn ich spüre schon eine warme Spur, die sich langsam meinen Hals abwärts bewegt und an meinenm T-Shirtkragen aufgehalen wird. Wenn doch nur Naruto jetzt hier wäre... Ich habe solche Angst... „Braver Junge“, man kann der Person das breite Grinsen anhören. Dennoch ändert sich dieser Tonfall schnell und es mir gefriert beinahe das Blut in den Adern als die nächsten Worte mit einer so eiskalten Stimme gesprochen werden. „Jetzt sag mir sofort, wer du bist und was du hier zu suchen hast!!“ .•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•..•:*´¨`*:•. Jeder Mensch will sich sicher und geborgen fühlen. Umhüllt sein von den Menschen, die er liebt und die ihn lieben. Einfach sorgenlos vor sich dahinleben ohne Gefühle, wie das Leid, die Angst, die Trauer, den Hass oder andere grausame Dinge zu sehen. Jedoch wird keinem Lebewesen das Glück auf dem Silbertablett serviert. Jeder muss für das, was er sich wünscht arbeiten und auch oft sich einer für ihn fremden Welt stellen. Wichtig ist dabei, dass man nie vergisst, wer man selbst ist und warum man diesen Weg eingeschlagen hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)