Decay in a Showcase von SakuraEclipse13 (~In Überarbeitung~ Kapitel 4 überarbeitet) ================================================================================ Kapitel 1: Sakuras Weg ---------------------- Sakuras Weg Kapitel 1 Am nächsten Morgen erwachte Sakura lange bevor die Dämmerung über Konoha hereinbrach. Sie streckte sich ausgiebig unter ihrer warmen Bettdecke und gähnte müde. Draußen war es stockdunkel, fast noch tiefe Nacht, und die Stille die über dem Dorf lag, schien vollkommen undurchdringlich zu sein. Sie blinzelte mehrmals träge um den Schlaf zu vertreiben und blickte an die weiße Decke. Nachdem sie von der Begegnung mit Sasuke geträumt hatte, war sie zum Glück von weiteren üblen Träumen verschont geblieben. Dennoch fühlte sie sich nicht erholt oder ausgeschlafen. Eher das Gegenteil. Sakura fühlte sich so schlapp und müde wie schon lange nicht mehr, doch sie ignorierte es wie immer einfach, stand auf und tapste auf nackten Füßen in ihr Bad. Ein Schwall kaltes Wasser würde ihr vielleicht helfen munter zu werden. Doch die erwartete Wirkung blieb nach der Schockbehandlung mir eiskaltem Wasser aus. Sie war zwar jetzt nass, aber nicht wach. Sie seufzte laut auf, raufte sich die Haare und verließ grummelnd das Badezimmer. Manchmal, wie an diesem Tag, schaffte sie es die angelernten Reflexe der Shinobis zu unterdrücken und einfach mal nur Sakura Haruno zu sein. Nicht Sakura Haruno, die MedicNin. Nicht Sakura Haruno eine der jüngsten Anbus aller Zeiten. Einfach nur ein junges Mädchen, das sich kaum dazu aufraffen konnte aus dem Bett zu kriechen und einfach nicht wach werden wollte. Als sie ihr Zimmer betrat, ging sie zu ihrem Schrank, kramte ihre Trainingsklamotten hervor und schlüpfte hinein. Zum Training zog sie meistens eine enge, schwarze Hose und ein gleichfarbiges Shirt mit kurzen Ärmeln an. Bequem und sie konnte sich bewegen, diese beiden Kriterien erfüllten die Sachen und waren damit wie geschaffen um sie bei ihren regelmäßigen Übungsstunden zu tragen. Ihre fast schon hüftlangen, blassrosa Haare band sie sich zu einem praktischen Zopf zusammen, damit sie später nicht beim Kämpfen störten. Sakura griff nach ihrer Tasche mit den Waffen und nach einer zweiten in der sie ihre Heilmittel aufbewahrte. Nun war sie ausgestattet um in den Tag zu starten. Sie ging in ihre Küche und nahm sich einen rotwangigen Apfel aus der Obstschale auf ihrem Küchentisch. Der musste fürs Erste genügen, für mehr hatte sie keine Zeit. Sie konnte auch später noch ausgiebig frühstücken. Nachdem sie sich vergewissert hatte, das sie alles dabeihatte was sie benötigte, schloss sie sorgfältig ihre Haustür hinter sich ab und lief langsam die Treppen runter. Bis zu ihrem Training mit Tsunade war zwar noch Zeit, doch Sakura wollte sie nutzen um ihre Gedanken ein bisschen zu ordnen. Oder besser gesagt, um ihre Maske der Fröhlichen, Unbekümmerten Sakura wieder zu erneuern. Sie hätte früher niemals gedacht, das sie so ein Talent für das Schauspielern hatte, doch die letzten zweieinhalb Jahre hatten sie eines bessern belehrt. Anscheinend schlummerte in ihr schon lange das Talent dazu, doch bisher hatte sie es einfach nicht benötigt und hatte es deshalb auch nicht wahrgenommen. Sie konnte wohl sehr überzeugend sein, wenn sie denn wollte. Sie biss in den Apfel und fing an zu kauen. Widerwillig ließ sie die zerkauten Reste des Apfels durch ihre Kehle und dann in den Magen wandern, doch sie verabscheute es zutiefst. Schaudernd musste sie an die ersten sechs Monate nach Sasukes Verschwinden denken. Sie war damals nur ein Schatten ihrer selbst gewesen. Verloren, enttäuscht und unsagbar leer. Sie verweigerte jede Nahrungsaufnahme und saß stumm in einer Ecke ihres Zimmer, das sie nur verließ um ihre Notdurft zu verrichten und dann und wann einmal ein paar Schlucke Leitungswasser direkt aus dem Hahn zu trinken. Naruto, Tsunade und ihre anderen Freunde machten sich große Sorgen, doch niemand konnte Sakura aus ihrer Starre befreien in der sie sich befand. Selbst der lebensfrohe, aufgeweckte blonde Chaosninja konnte ihr nicht helfen. Die Hokage selbst kam mit ihrer Heilkunst auch nicht weiter. Sakura fehlte rein körperlich nichts, sie war topfit. Der seelische Schmerz lähmte sie und ließ sie nicht mehr in die wirkliche Welt zurückfinden. Nach knapp einer Woche ohne Essen und nur wenigen Schlücken Wasser die man an einer Hand abzählen konnte, wurde Sakura künstlich ernährt und stündlich wurde ihr etwas zu trinken eingeflößt. Sie schlief wenig, sagte kein Wort und stierte nur vor sich hin. Dieser Zustand hielt ganze zwei Monate an. In dieser Zeit hatte Sakura viel Zeit nachzudenken und zu überlegen was sie wirklich wollte. Sie wollte vor allem nicht länger schwach sein. Sie wollte nicht länger ein Klotz am Bein sein. Sie wollte nicht mehr nerven, ständig heulen und nicht ernst genommen werden. Sakura wollte endlich eine richtige Kunoichi werden und allen zeigen das sie niemals mehr schwach sein würde. Sie trat damals aus den falschen Gründen in die Akademie ein, wie sie sich jetzt eingestand, sie wollte zu jener Zeit einfach nur ihrem Schwarm Sasuke näher sein, der sie noch nie beachtet hatte. Nur deshalb wollte sie ein Ninja werden. Doch schon bald merkte sie, wieviel mehr es bedeutete eine Kunoichi von Konohagakure zu sein. Wieviel mehr Leid, Schmerzen und Gefahr sie erfuhr, aber auch Freude, Glück und das Gefühl etwas in der Welt zu bewegen und sei es nur ein gerettetes Tier oder eine sicher überbrachte Schriftrolle. Sie hatte die Chance Menschen zu helfen und zu beschützen. Auch wenn sie in diesem Punkt eher versagte. Naruto und Sasuke kämpften eigentlich immer und beschützten auch Sakura. Anfangs gefiel es ihr sogar ein bisschen, doch irgendwann wurde es ihr peinlich und unangenehm. Doch sie konnte nichts dagegen tun. Mit den rasanten Fortschritten ihrer Teamkollegen kam sie nicht mit. Zwar beherrschte sie ihr Chakra besser als die beiden Jungs, doch ansonsten war sie immer meilenweit hinter den beiden her. Vielleicht entschloss ich mich schon damals zu dem Schritt, einen anderen Weg einzuschlagen als die beiden dachte Sakura nachdenklich, während sie durch das noch schlafende Konoha schritt. Sie konnte sich nicht mehr genau an die Zeit erinnern, die sie in dieser Starre verbrachte, doch an das Aufwachen danach erinnerte sie sich nur zu gut. #Flashback# “Wo-Wo bin ich” brachte sie mit gebrochener, heiserer Stimme hervor. Das wochenlange Schweigen hatte sie beinahe stumm gemacht. Jedes Wort schmerzte, doch sie wollte nicht mehr in der Dunkelheit leben. Sie suchte das Licht. Denn sie hatte eine Entscheidung getroffen und wollte endlich den ersten Schritt in ihr neues Leben gehen. Das erste was sie dann nach endlos langer Zeit der Dunkelheit sah, war Narutos strahlendes Gesicht. Seine klaren, blauen Augen war feucht, doch er lächelte breit. “Sakura-chan!!!!!” rief er glücklich und hüpfte vor dem Krankenbett auf und ab, “Du bist endlich wieder bei uns!” Narutos Geschrei lockte eine Medical Nin an, die als sie sah das Sakura wach war, sofort zu der Hokage lief um ihr von dem Aufwachen der jungen Haruno zu erzählen. Tsunade hatte ihnen eingeschärft sie sofort zu benachrichtigen, wenn Sakura aufwachen sollte. Währenddessen beobachtete Sakura den Flummi namens Naruto und lächelte sogar leicht. Ihre Lippen schmerzten und rissen ein, als hätte sie das Lächeln verlernt. Doch es fühlte sich merkwürdig befreiend an, als würde ihr langsam eine schwere Last von den Schultern genommen werden. Mit einem lauten Knall flog dann plötzlich die Tür auf und die Hokage stürzte herein. Die Wucht ihres Schlages war so heftig, das die Tür fast aus den Angeln flog und schon protestierend knarzte. “Sakura!” erleichtert kam Tsunade zu ihrem Bett und legte eine Hand auf ihre Stirn, “Endlich hast du zurück gefunden! Wir haben uns schon alle Sorgen gemacht” “Mir..... geht es gut” sagte Sakura langsam, konzentriert und mit krächzender Stimme. Tsunade schnalzte mit der Zunge und schickte den noch immer plappernden und sich freuenden Naruto vor die Tür. Er reagierte im ersten Augenblick gar nicht auf ihre Worte, doch nach einigen weiteren Versuchen seine Aufmerksamkeit zu bekommen, hatte es Tsunade endlich geschafft ihn nach draußen zu bugsieren. Dann kam sie wieder zu dem rosahaarigen Mädchen und begann sie sorgfältig zu untersuchen. Plötzlich, mitten in der Untersuchung, überraschte sie die Hokage, als sie mit ernster, fester Stimme sagte “Könnt Ihr mich als Eure Schülerin annehmen und zum Medical-Nin ausbilden?” Die Hokage verharrte in ihrer Arbeit und schaute sie entgeistert an. Sie wollte gerade zu einer ablehnenden Erwiderung ansetzen, als sie Sakuras ernste Miene sah. Ihr ist es wirklich ernst, dachte die Hokage erstaunt, Dabei ist sie gerade erst erwacht..... Tsunade tat so als ob sie noch überlegen müsste, doch schon lange spielte sie mit dem Gedanken eine Schülerin anzunehmen und durch Sakuras Frage war ihr die Entscheidung eigentlich schon abgenommen worden. Außerdem beherrschte dieses Mädchen ihr Chakra wirklich perfekt, sie würde eine hervorragende MedicNin abgeben. Sie sah in die gespannte Miene des Mädchens und nickte schließlich. “Ja, ich werde dich unterrichten Sakura” #Flashback Ende# Als es ihr wieder besser ging, fing Tsunade mit dem Unterricht an. Doch schon einen Monat später traf Sakura erneut ein Schicksalsschlag. Ihre Eltern kehrten von einer Geschäftsreise nicht mehr zurück. Der Konvoi dem sie angehörten, wurde von Oto-Nins angegriffen. Es gab keine Überlebende. Diesmal hatte Sakura ihre Gefühle aber im Griff. Sie trauerte um ihre Eltern, doch überstand das alles mit einer gefassten Miene. Die Überführung der Leichen ihrer Eltern, die Beisetzung und die Trauerfeierlichkeiten. Denn nicht nur ihre Eltern waren getötet worden, sondern auch noch fünf weitere Leute aus Konoha. Sie alle bekamen ein festliches Begräbnis, bei dem fast das ganze Dorf anwesend war, um den Toten die letzte Ehre zu erweisen. In den darauffolgenden Monaten versuchte Sakura ein ganz normales Leben zu führen. Sie versuchte Sasuke zu vergessen. Denn jedes Mal wenn sie wieder an ihn dachte, kam der Schmerz mit voller Wucht zurück und drohte sie erneut in die Tiefe zu reißen. Naruto war ihr in dieser Zeit eine große Stütze, litt er doch auch unter dem Verlust seines besten Freundes. Er wollte unbedingt stärker werden um Sasuke zurück nach Konoha zu holen, wie er es ihr versprochen hatte. Doch dann brach er zu der Trainingsreise mit Jiraiya auf und ließ Sakura zurück. Wieder brach eine ihrer Stützen weg, die sie noch aufrecht hielten. So stürzte sie sich nur noch verbissener in das Training mit Tsunade. Sie aß nur das nötigste damit sie genug Kraft hatte um zu lernen, schlief sehr wenig und nur unruhig und mied alle größeren Veranstaltungen zu denen viele Menschen gingen. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, mit Sasukes Verrat hatte er ihr Herz und ihren Lebensmut mit sich genommen. Sakura sehnte sich insgeheim nach dem Tod, auch wenn sie das niemals laut aussprechen würde. Doch ein Freitod kam für sie nicht in Frage. Es kam für sie einem Aufgeben gleich. Und das war ein Zeichen von Schwäche und schwach wollte sie nicht mehr sein. Also hoffte sie in einer gefährlichen Mission umzukommen. Doch um gefährliche Missionen zu bekommen, musste sie erstmal einen höheren Rang bekommen. Als GeNin würde sie das jedoch niemals schaffen. Sie trainierte wie eine Verrückte und war bald darauf so gut, das sie die Chunin und die Jonin Prüfung ohne viel Aufwand schaffte. Nur wenige Zeit später wurde sie von ihrer nun ehemaligen Lehrmeisterin in den Rang einer Anbu erhoben. Sie überreichte ihr eines Nachmittags in ihrem Büro eine Anbu Maske, die einen stilisierten Jaguar zeigte. Ihre Ausbildung zum MedicNin hatte Sakura schon vor der Chunin Prüfung abgeschlossen und war neben Tsunade und Shizune eine der besten Medical-Nin des Dorfes. Seitdem hatte Sakura schon viele gefährliche Missionen übernommen, doch immer kehrte sie wieder zurück. Es gab bis jetzt einfach keinen der sich mit ihr messen konnte, geschweige denn besiegen. Und jetzt waren schon drei Jahre seit Sasukes Verrat vergangen und Sakura konnte ihn noch immer nicht vergessen. Sosehr sie es auch versucht hatte. Er spukte immer wenn sie unachtsam war, in ihren Gedanken umher und quälte sie mit seinem Anblick. Seit ihr Team und sie ihn vor wenigen Wochen getroffen hatte, verfolgten sie beinahe jede Nacht die Bilder ihrer Begegnung und brachten sie um ihren sowieso schon unruhigen Schlaf. Sie hob den Kopf und sah, das es jetzt schon anfing zu dämmern. Langsam erwachte Konohagakure aus seinem tiefen Schlaf. Jetzt konnte sie es auch wagen zu dem Trainingsplatz zu gehen. Zwar war sie immernoch zu früh, doch keine zwei Stunden mehr wie zuvor. Sie lief durch die Straßen die sich langsam mit Leben füllten und ignorierte die neidvollen und begehrlichen Blicke die sie verfolgten. Ihre schwarze Trainingskleidung lag ihr fast wie eine zweite Haut auf dem Körper und ließ kaum einen Platz mehr für Fantasie. Doch nicht deswegen trug sie solch figurbetonte Kleidung, damit ein Junge sie beachtete. Der einzige, von dem sie es sich wünschen würde beachtet zu werden, würde niemals wieder nach Konoha kommen. Sie trug solche Kleidung, weil sie sich einfacher darin bewegen konnte. Es war schlicht und ergreifend einfach praktisch. Nur wenig später kam sie an dem vereinbarten Ort an und setzte sich auf das, noch vom morgendlichen Tau, feuchte Gras. Sakura schloss sie Augen und versuchte sich zu entspannen, doch sobald sie die Augen schloss, tauchte Sasukes Gesicht vor ihr auf. Genervt gab sie schließlich auf und öffnete ihre smaragdgrünen Augen wieder. Schon spürte sie Tsunades Chakra was sich ihr näherte und stand auf. Sie stemmte die Hände in ihre Hüften und wartete. Nur wenige Sekunden später stand die fünfte Hokage vor ihr. Sie war nichtmal außer Atem, obwohl sie wie eine Irre gerannt sein musste. Trotz ihres Alters, das man ihr überhaupt nicht ansah, war Tsunade eine vor Kraft strotzende und angsteinflößende Person, die den Posten der Hokage zu Recht inne hatte. “Verzeih mir Sakura, aber unser Training muss ausfallen, du musst eine wichtige Mission erfüllen” sagte die Hokage ernst. “Sei in zehn Minuten in meinem Büro. Zieh deine Anbu Sachen an und packe deine Tasche, es ist sehr wichtig! Beeil dich” Mit diesem Worten verschwand Tsunade auch schon wieder in einem Blätterwirbel. Doch Sakura beachtete sie schon gar nicht mehr. Sie freute sich, obwohl ihr Training heute ausfiel. Eine Mission war viel besser und so wie es sich anhörte, würde sie nicht gerade ein Zuckerschlecken werden. Endlich hatte sie mal wieder eine richtige Aufgabe und anscheinend eine gefährliche noch dazu. Vielleicht erfüllte sich ja jetzt endlich ihr sehnlichster Wunsch. Plötzlich wurde ihr klar das sie noch immer wie zu einer Salzsäule erstarrt auf der Wiese stand und verschwand wie Tsunade eben in einem Wirbel. Nur das ihrer nicht aus Blättern, sondern aus rosaroten Kirschblüten bestand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)