Allein unter Männern-Das totale Chaos? von Akikou_Tsukishima (Dysfictional Family) ================================================================================ Kapitel 35: Flashback Teil 22: Wie alles begann… Teil 5 – Wird der Alptraum wahr? --------------------------------------------------------------------------------- Shin war aus seinem Bett gefallen und rieb sich die wunden Stellen. Dann stellte er den Wecker aus. *Mann war der Traum doof, aber voll realistisch. Ich dachte echt, das ist alles echt.*, dachte er sich, während er aufstand und zum Bad ging. Er lief seinem Vater im Flur entgegen. Dieser schaute geschockt. „Ich wusste gar nicht, dass wir Besuch haben. Wo ist Tim?“ Ja, Shin’s Vater erkannte seinen Sohn nicht wieder. Shin bekam dies kaum mit und ging weiter. Aber es kam ihm bekannt vor. Im Bad traf ihn der Schlag, als er in den Spiegel sah. Er hatte immer noch die Uniform an. *Oh Gott, wie sehe ich aus? Das ist doch nur ein Traum!* Er kniff sich in den Arm und schrie auf. „Nein, ich bin wach, ich bin wach! Nein, mein Alptraum ist wahr, oh nein, nicht doch!“, schrie er den Spiegel an. „Fräulein, alles klar da drin? Soll ich reinkommen?“ Shin entgegnete nur ein lautes, tiefes „Nein!“ Shin zog sofort die Sachen aus, denn jetzt fiel es ihm auch wieder ein. David hatte ihn gebeten, ihm zu zeigen, wie er als Mädchen aussah. „Boah, ein Glück, dass es nur ein Alptraum war!“ Shin stieg in die Dusche, brauste schnell den Angstschweiß seines Alptraumes ab, zog sich frische, *männliche* Sachen an, schminkte sich und ging zu seinem Vater in die Küche, welcher schon Kakao und Toast fertig hatte. „Sag mal Tim, wer war denn das süße Mädchen, haben wir gestern noch Besuch bekommen?“ Shin lief rot an. „Ähm…“ „Na sag schon! Sie sah nett aus, deine Freundin? Ich würde sie gerne mal kennen lernen. Wie heißt sie?“ „Tim!“, antwortete Shin wahrheitsgemäß, aber knapp. „Komischer Name für ein Mädchen!“, antwortete der Vater ohne genau nach zu denken. Na ja, ohne Kaffee konnte er nicht denken, da war sein Gehirn noch am Schlafen. „Aber ihr habt doch hoffentlich verhütet!“, fragte der Vater mit einem panischen Unterton in der Stimme. Shin war dieses Gespräch peinlich und er rollte die Augen. Hatte sein Vater ihn etwa nicht erkannt? „Man, da lief nichts, oder soll ich mit mir selber ficken?“, schrie Shin. Wenn sein Vater nicht seinen morgendlichen Kaffee intus hatte, dann konnte man ihn echt in die Tonne kloppen. „Ach wie süß! Das warst du?“ „Ja!“, murte Shin genervt. Er trank seinen Kakao aus, nahm sich ein Toast mit Nutella für unterwegs und rannte in sein Zimmer um seinen Ranzen zu holen. An der Bushaltestelle traf er David und Linke. „Na, gut geschlafen?“ „Nein, ich hatte voll den bekloppten Alptraum.“ David strich Shin über den Kopf. „War er denn sehr schlimm?“ „Na ja, wenn du in Mädchenklamotten vor der ganzen Schule stehst, und jeder weiß, wer du bist, dann schon.“ „Apropos, seid ihr beide…“ Linke wanderte mit dem Finger immer zwischen den beiden hin und her. „Nein!“, seufzte David traurig und sah zu Boden. Linke ging sofort zu David und tröstete ihn. „Kopf hoch, du findest schon noch den perfekten Partner.“ Shin stand da und sah sich die beiden an. *Die beiden wären ein tolles Paar, schade, dass Linke hetero ist, er wäre der Richtige für David, da bin ich mir sicher.*, dachte sich Shin bei dem Anblick, wie Linke David umarmt hatte. „David es tut mir echt leid, aber ich…“ „Spar dir die Worte! Es ist okay. Ich kann ja nicht von dir verlangen, dass du das Gleiche für mich empfindest wie ich für dich. Es soll halt nicht sein.“ David schluckte trocken und war froh, dass der Bus kam. Shin war betrübt, weil er sich sicher war, dass David leise weinte. Die ganze Fahrt über redeten die 3 Freunde kein Wort miteinander. An der Schule angekommen, ging David wortlos zur Turnhalle und Linke folgte ihm. Shin sah den beiden traurig nach. Er beobachtete wie Linke versuchte, seinen Freund wieder aufzumuntern. Es gelang ihm. David lächelte, als die beiden sich unterhielten und Shin lächelte automatisch mit. Dann ging er zum Hauptschulgebäude und machte sich auf den Weg zum Matheraum. Es klingelte vor und er beeilte sich, noch rechtzeitig den Matheraum zu erreichen und dies in 5 Minuten. Nur blöd, dass der Raum, in dem sein Lieblingsfach unterrichtet wurde, im 3. Stock ganz hinten und er nicht gerade eine Sportskanone war. Er würde mal wieder zu spät kommen. Sein Lehrer verstand es gar nicht, warum er immer zu spät kam, wenn er dieses Fach doch so liebte. Er hatte noch 2 Minuten und war zum Glück schon auf der vorletzten Stufe zum 3. Stock. Im Gang sah er nicht wohin er lief, rannte einfach drauf los und rannte dabei jemanden um. Dieser jemand und er selbst fielen zu Boden. „Kannst du nicht aufpassen?“, ertönte eine junge, männliche Stimme. Shin sah auf. „Na toll, du Schwuchtel auch noch. Das ist ja widerlich. Berühr mich bloß nicht noch mal! Das ist bestimmt ansteckend!“ Er sah in das Gesicht von Timo. Aber anders als in seinem Traum, wo er ihn angelächelt hatte, sah er sauer aus. „Wo sind denn deine beiden Schwuli-Freunde?“, fragte Timo gehässig. „Wir sind nicht schwul!“, versuchte Shin sich und seine Freunde zu schützen. „Doch. Ich weiß, dass David schwul ist, er hat es mir selbst erzählt. Und so wie du, Blondi, und der andere immer um ihn herumhängt seid ihr es genauso.“ „Sind wir nicht. Du bist doch echt bescheuert, wir sind nur Freunde.“, protestierte Shin. Er kämpfte mit den Tränen, wie konnte der Kerl so gemein sein? Da klingelte es. „Shit, jetzt komme ich zu spät! Danke du Arschloch!“, knallte Shin Timo an den Kopf und rannte weiter. Er hatte Glück, sein Mathelehrer war noch nicht da, also konnte er sich einfachso unbemerkt an seinen Platz setzen. Was ihm sofort auffiel, war, dass von den 21 Schülern seiner Klasse über die Hälfte nicht da war. *Man, unsere Klasse hat die Grippe ja voll erwischt.*, stellte er fest, während er seine Mathesachen aus seinem Ranzen holte und sich dabei umsah. Da war Stefanie, die Außenseiterin weil sie gruftiemäßig gestylt war und einfach unheimlich war. Manche behaupteten, sie sei eine Hexe und wiederum andere behaupteten sie sei ein Vampir. War natürlich beides Quatsch, sie war halt bloß unheimlich. Dann war da nocht Max, der kleine Streber, Karl, der Macho, Gina, die Tussi, die ausnahmsweise mal nicht mit Abwesendheit glänzte, und ihr Zickentrupp, bestehend aus Peggy und Cindy, Lola, das Gesangstalent, dann noch Willy, das Computergenie, Marko, der PC-Gamezocker und er halt, der schüchterne Matheliebhaber. Zum Glück war Juri nicht da. Er war eigendlich mal in David’s Klasse, aber er war ein misserabler Schüler und hat im Halbjahr in eine untere Klasse gewechselt, ausgerechnet in Shin’s. Shin setzte sich hin und starrte aus dem Fenster, bis dann endlich Herr Wolfram kam und mit dem Untericht begann. Die erste ¼ Stunde von Shin’s geliebten Mathematikuntericht hatte er etwas mit seiner Klasse zu besprechen. Er schrieb gerade die ersten Aufgaben an die Tafel. Sie sollten sie im Heft lösen und dann an der Tafel vorrechnen. Shin meldete sich freiwillig, diese Aufgaben fand er so einfach. Er lieferte sich mit Max ein kleines Duell, wer schneller wäre mit den Aufgaben und sich dann meldete. Das tat er öfters und er meldete sich sogar zuerst. „Ah Tim! Schön, dann geh doch bitte an die Tafel.“ „Das zahl ich dir noch heim, ich bin besser als du, ich bin besser als alle!“, zischte Max. „Ja ja, träum weiter!“, meinte Shin nur, als er zur Tafel ging. Ja, in Mathe war er jemand anderes, da konnte er voll aus sich raus gehen, seine Schüchternheit war wie weggeblasen. Und erst recht, wenn kein Juri in der Nähe war. Stolz stand er vor der Tafel und wollte gerade losrechnen, als es klopfte und dann Juri in die Klasse trat. *Na toll, der hat mir gerade noch gefehlt.* „Entschuldigung Herr Wolfram, aber ich musste noch schnell etwas für die Schülerzeitung aufschreiben, damit es auch heute in der Mittagspause in der neuen Ausgabe steht.“ Bei diesen Worten grinste er Shin fies an. *Was grinst der so doof?*, überlegte sich Shin. *Was heckt der schon wieder aus?* Dann widmete er sich wieder seiner Aufgabe. In der Hofpause kam dann der große Schock. Shin traf sich gerade draußen mit David und Linke. Alle starrten die 3 angewiedert an. „Warum glotzt uns jeder so doof an?“, fragte Linke. „Keine Ahnung!“, meinte Shin und David zuckte nur mit den Achseln. „Hey schaut mal. Da ist unser schwuler 3er! Na, wie ist es denn so, zu dritt in einem Bett?“ „Hä?“ Die 3 sahen sich verdutzt an. Alle hielten die neue Ausgabe der Schülerzeitung in der Hand. „Was steht denn da schon wieder für eine Scheiße drin?“, dachte David laut vor sich hin. Und in dem Moment kam auch ein Luftzug, der einer Schülerin die Zeitung aus der Hand blies, welche direkt in Shin’s Gesicht landete. Das Mädchen rannte dem Papier hinterher und blieb dann geschockt vor den 3en stehen. Shin nahm die Zeitung aus seinem Gesicht und wollte sie dem Mädchen zurückgeben. Freundlich grinste er sie an, während er sie ihr reichte. Es wich zurück und sah die 3 mit ängstlichen Blicken an. „Hier, nimm schon, es ist doch deine.“ Sie schüttelte den Kopf und rannte weg. „Habt ihr ihre Blicke gesehen?“, fragte Linke und sah die beiden an. David nickte, Shin sah gebannt auf die Zeitung. „Was sie wohl hatte? Warum sah sie so ängstlich aus?“ „Leute, ich glaube, ich weiß warum.“ Shin hielt den beiden einen Artikel von der Klatsch- und Tratschseite unter die Nase. *Endlich ist es raus! Viele haben es ja bereits vermutet, doch nun konnte herausgestellt werden, dass das lang umstrittene Gerücht kein Gerücht mehr ist. Unser von den Mädchen heiß umschwärmter und von den Jungs stets um seine Perfektheit beneideter Schülersprecher ist schwul. Laut meiner Quelle, dessen Namen ich nicht nennen will, weil er nicht von Bedeutung ist, welcher ich aber trotzdem sehr dankbar bin, meinte, er hätte es ihr selbst erzählt. Noch dazu konnte ich feststellen, dass Tim und Christian ebenfalls anders herum gestrickt sind. Wir hatten es ja schon immer vermutet, aber jetzt ist es amtlich. Bericht von Juri!* „Oh Mann! Kein Wunder, dass man uns so schräg von der Seite anschaut.“, meinte Linke und schluckte. David nahm Shin die Zeitung aus der Hand und sah wie gebannt auf den Artikel. Seine Hände klammerten sich um die Zeitung, so fest, dass sie knitterte. Und dann kam eine Reaktion von David mit der keiner gerechnet hat. Er lachte, er lachte aus vollem Hals. „So ein Käse. Hihi, wer erzählt denn bitte so was. Ich lach mich krank. Die Leute versuchen doch heutzutage echt aus allem eine Sensationsstory zu machen. Ich fass es nicht.“ Damit hatten Shin und Linke nicht gerechnet. Ein jeder anderer wäre jetzt ausgerastet. Aber dann wahrscheinlich, weil da nichts dran war und der Jenige sich über eine Lüge aufregte. Aber in David’s Fall stimmte es ja leider, und er stand auch voll dazu, aber es musste ja nicht jeder wissen. Er lachte und warf den Wisch dann weg. „Nee, die Leute glauben heutzutage doch echt alles.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)