toot gayi... von elfogadunk (zerbrochen) ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Sie liebten sich mehrere Male. Sie bekamen nicht genug voneinander und ihre Körper ergänzten sich perfekt. Am Ende lagen sie erschöpft, aber glücklich nebeneinander und Raj hatte seinen Arm um Simrans Schultern gelegt. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust und seine gleichmäßigen Herzschläge beruhigten sie. Sie genossen diesen Moment so sehr, doch Simrans Gedanken holten sie in die Realität zurück. „Es ist falsch, was wir tun... Wie können wir hier liegen und unsere gemeinsame Zeit genießen, wenn wir damit anderen Menschen weh tun?”, sprach sie ihre Gedanken zaghaft aus. Raj seufzte leise und setzte sich auf. „Ich weiß, dass du Recht hast, doch wieso dürfen wir nicht glücklich sein? Das Schicksal...” „Das hat nichts mit Schicksal zu tun. Wir haben diese Entscheidungen getroffen und müssen dafür gerade stehen und die Konsequenzen tragen.”, unterbrach sie ihn traurig. Er nahm sie in den Arm und streichelte über ihr Haar. Er liebte sie so sehr und konnte es nicht ertragen, sie so niedergeschlagen zu sehen. „Wir müssen es ihnen sagen. Wir müssen Piya und Dev die Wahrheit sagen.”, meinte sie leise und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Raj schloss die Augen und wusste, dass sie Recht hatte, doch was würde dann geschehen? Würden sie ihre Ehen fortsetzen oder sich scheiden lassen? Hatten er und Simran eine Chance zusammen glücklich zu werden? Diese Gedanken ließen in ihm die Angst aufsteigen, Simran zu verlieren und aus einem Impuls heraus drückte er sie fester an sich. Er küsste ihre Stirn, ihre Wangen und fand schließlich seinen Weg zu ihren Lippen. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss auf eine leidenschaftliche, aber verzweifelte Weise. Als ob er ihre letzte Rettung vor dem Ertrinken war. Ihre Angst, dies könnte ihr letzter Kuss sein, wuchs immer mehr. Schließlich lösten sie sich langsam wieder voneinander und Raj stand auf, um sich anzuziehen. Simran beobachtete ihn gedankenverloren bis er meinte: „Es tut mir wirklich leid, aber ich muss jetzt los. Piya wartet sicher schon auf mich. Es ist schon ziemlich spät geworden....” Sie senkte ihren Blick und nickte. Nachdem er fertig war, setzte er sich neben sie auf die Bettkante, nahm ihr Gesicht in seine Hände und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Ich werde mit Piya sprechen. Wirst du das gleiche auch mit Dev tun?” „Ja, aber er wird erst in ein paar Tagen zurück sein. Also...” „Kein Problem. Du meldest dich einfach, wenn ihr alles besprochen habt und dann sehen wir weiter, okay?”, meinte er verständnisvoll und gab ihr erneut einen Kuss. Dann stand er auf, lächelte ihr noch einmal zu und verschwand dann. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, schaute Simran noch eine Weile mit einem leeren Blick darauf. Dann hielt sie die Hände vor die Augen und Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Ihre Situation schien ihr so ausweglos, dass sie sie einfach nicht mehr zurück halten konnte und ihre Gefühlen freien Lauf ließ. Als ihre Tränen schließlich versiegt waren, stand sie auf und zog sich an. Dann machte sie sich auf den Weg nach Hause in ihre leere Wohnung. In den Tagen bis Devs Rückkehr war Simran sehr unruhig. Sie fühlte sich nervös und zerbrach sich den Kopf darüber, wie Dev wohl auf ihr Geständnis reagieren würde. Doch egal, welches Szenario sie sich in ihrem Kopf durchspielte, vom besten bis zum schlimmsten, wie es dann tatsächlich werden würde, konnte sie nicht abschätzen. Was hatte sie sich auch nur dabei gedacht, mit Raj zu schlafen? Wieso hatten sie nicht warten können bis sie Dev und Piya von ihren Gefühlen füreinander erzählt hatten? Nun hatten sie sie betrogen, nicht mehr nur psychisch, sondern nunmehr auch physisch und es gab daran nichts mehr zu leugnen. Simrans Angst vor Devs Reaktion wuchs mit jedem Moment, in dem die darüber nachdachte. Um sich abzulenken, rief sie Naina an und wollte sich nach langer Zeit mal wieder mit ihr treffen, doch sie war einfach nicht erreichbar. Also meldete sie sich schließlich bei Karan, der sie herzlich in seine Wohnung einlud. Sie war heilfroh über die Ablenkung, die er ihr bot. Er hatte immer etwas zu erzählen und verstand es wirklich, Leute gut zu unterhalten. Sie hatte etwas Angst, dass das Thema auf Raj fallen könnte, doch das geschah zu ihrem Glück nicht. Sie hätte einfach nicht gewusst, was sie hätte sagen sollen. Alles war so kompliziert und sie fragte sich, was Karan wohl von ihr halten würde, wenn er von ihrer Affäre mit Raj erfahren würde. Sie wollte sicht, dass ihr bester Freund schlecht von ihr dachte, doch sie hätte es ihm nicht verübeln können, da sie ja deswegen selbst schlecht von sich dachte. Nichtsdestotrotz genoss sie den Tag mit Karan, da sie sich in seiner Gegenwart einfach immer wohl fühlte und er es schaffte, ihrem Herz eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen. Diese Leichtigkeit verflog schnell, als Simran wieder alleine in ihrer Wohnung stand. Am nächsten Tag würde Dev nach Hause kommen. Bei dem Gedanken daran, begann ihr Herz schneller zu schlagen und ihre Hände fingen an zu schwitzen. Schließlich machte sie sich bettfertig und legte sich hin, doch Schlaf fand sie nicht. Als am nächsten späten Nachmittag ein Schlüssel in das Haustürschloss gesteckt wurde, saß Simran gerade auf der Couch und las zur Ablenkung ein Buch. Als sie das Klicken hörte, legte sie es sofort zur Seite und lief zur Tür. Dev trat ein, begrüßte sein Frau mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange und brachte dann seinen Koffer ins Schlafzimmer. Während Dev sich duschte, bereitete Simran das Essen vor. Ihre Nervosität stieg mit jeder Sekunde. Sollte sie mit ihrem Geständnis einfach so herausplatzen oder auf den richtigen Zeitpunkt warten? In diesem Moment kam Dev in die Küche. Sie gab ihm ein nervöses Lächeln, das er flüchtig erwiderte und dann den Tisch deckte. Während des Essens saßen sie schweigend nebeneinander und Simran traute sich nicht, Dev anzuschauen. Nachdem sie abgeräumt und noch einen Tee serviert hatte, herrschte weiterhin unbehagliche Stille zwischen ihnen und beide starrten gedankenverloren vor sich hin. „Ich denke, wir müssen reden.”, meinte er schließlich und schaute sie ernst an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)