Allein zu Hause - Reloaded von Zauber-Maus ================================================================================ Kapitel 2: Ein Krater im Garten ------------------------------- „Das mit dem Beamen ist aber auch schon mal besser gelaufen.“ „Schaut mich nicht so an! Meine Berechnungen waren vollkommen korrekt. Was kann ich denn dafür, wenn Fighter zu spät einfällt, dass sie mir die falschen Koordinaten gegeben hat? So kann ich nicht arbeiten!“ „Jetzt bin ich wieder Schuld. Ich weiß gar nicht, was ihr habt! Wir sind doch angekommen, oder etwa nicht?“ Fassungslos standen die Sailor Krieger in Bunnys Vorgarten und betrachteten die streitenden Starlights, die in einem rußgeschwärzten, ungefähr zwei Meter tiefen Loch mitten in Mamorus Rosenbeet hockten. Hinter Bunny unterdrückte Jupiter gerade einen spitzen Schrei, denn ihr SUPREME THUNDER, den sie auf ihre potentiellen Feinde hatte schleudern wollen, suchte sich nun auf schmerzhafte Weise einen anderen Weg durch ihr Diadem. Uranus hatte bereits ihr SPACE SWORD ausgepackt und Merkur verschwand fast hinter ihren Seifenblasen, während Bunny noch mit ihrem Mondstein kämpfte – sie war etwas aus der Übung. Sailor Mars und Sailor Neptun hatten das Haus etwas später verlassen und waren so in der glücklichen Lage, noch nicht ihre Attacke begonnen zu haben. Jetzt bemerkten die Starlights auch, dass sie Gesellschaft bekommen hatten und sahen aus ihrem Loch hoch. „Hallo! Wir wollten eigentlich nicht mit so einem Feuerwerk hier reinschneien“, begann Sailor Star Fighter. „Aber ihr wisst ja, wie das mit der Teleportation so läuft. Einmal an irgendeiner Super Nova falsch abgebogen und schon hat man den Salat.“ Sie lächelte die Mädchen freundlich und etwas entschuldigend an. Im Hintergrund beäugte Healer gerade ihren leicht angeschmorten Handschuh und bedachte Fighter dann mit einem bösen Blick. Diese ließ sich davon aber nicht beirren. Mühelos kletterte sie aus dem verwüsteten Blumenbeet und stand gleich darauf neben der verdutzen Bunny. „Schön, dich wieder zu sehen, Schätzchen.“ Die schwarzhaarige Kriegerin zog Sailor Moon in eine feste Umarmung. Die Mädchen entspannten sich allmählich wieder. Es waren schließlich keine neuen Feinde vom Himmel gefallen, wie sie befürchtet hatten. Aber der Schreck pumpte noch immer Adrenalin durch ihre Adern und irgendwie konnte sich keine davon frei machen, nicht doch in einer der dunklen Ecken des nächtlichen Gartens einen Feind zu vermuten, der auf sie lauerte. Sie ahnten ja nicht, dass die Gefahr aus einer ganz anderen Richtung auf sie zukam. Uranus hatte sich das Schwert unter den Arm geklemmt und lehnte nun an der Hauswand, von wo aus sie einen guten Überblick über die gesamte Nachbarschaft hatte. Sie runzelte die Stirn. „Ich möchte die Wiedersehensfreude ja nicht stören, aber die Ankunft unserer Sternchen ist nicht nur von uns bemerkt worden. Ich schätze mal, dass das keine Groupies von euch sind, oder?“ Die Anderen folgten ihrem ausgestreckten Finger mit den Augen . . . und erstarrten. In der allgemeinen Verwirrung hatte keiner von ihnen daran gedacht, dass die Auswirkungen der Bruchlandung nicht nur in Bunnys Haus zu spüren gewesen waren. Die gesamte Straße hatte etwas von dem Lärm, dem Rauch und der Erschütterung gehabt und war nun zusammengeströmt, um den Grund der Störung zu erfahren. Unzählige Augenpaare richteten sich jetzt auf Bunny und ihre Freundinnen, die ihrerseits etwas blöde den bunten Mix aus Nachbarn anstarrten. Sailor Moon wurde es schlecht. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, was sie sahen: sieben Mädchen, darunter die wohlbekannte Hauseigentümerin, in Kostümen, die man gut und gerne für Prinzessinnen-Kleidchen halten könnte - wären da nicht diese viel zu kurzen Röcke und High Heels, in denen sie steckten. Dazu drei leicht angesengte, fremde Frauen in hautengen Hotpants, schwarzen Lederhandschuhen und Lackstiefeln, alle hübsch versammelt um einen Krater, der aus dem Nichts gekommen war und das Straßenbild der adretten Siedlung gehörig verunstaltete. Ganz klar: ein typisches Klassentreffen. Aus einem Reflex heraus hob Bunny die Hand und winkte Frau Yamada auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu. Die Reaktion der alten Dame fiel eher dürftig aus, weshalb Bunny die Hand schnell wieder einzog und zerknirscht auf den Boden starrte. „Was machen wir denn jetzt?“ „Das ist unsere Schuld.“ Maker war nun auch aus der Versenkung geklettert und schaute Sailor Moon schuldbewusst an. „Aber keine Angst. Wir werden das schon richten.“ Die Größte der Starlights gab ihren Freundinnen einen kurzen Wink und marschierte dann entschlossen auf die umher stehenden Menschen zu. „Entschuldigung! Dürfte ich kurz um ihre Aufmerksamkeit bitten?“ Neugierig traten die Leute näher und bald hatte sich eine beachtliche Menschentraube um die drei Sailor Kriegerinnen versammelt. Aufgeregtes Gemurmel ging durch die Reihen, aber die Stimmen blieben gedämpft. Jeder wartete anscheinend auf eine erhellende Antwort. Sie wurden nicht enttäuscht. „Guten Abend.“ Sailor Star Maker sprach laut und vernehmlich; ihre Augen blickten ruhig von einer Person zur anderen, sie wich keinem Blick aus, sondern begegnete allen mit einem ruhigen Ausdruck, der Kompetenz ausstrahlte. „Entschuldigen sie bitte das Durcheinander, aber es ließ sich nicht vermeiden. Wir kommen vom internationalen Geheimdienst, Abteilung für Ultrageheimen Nonsens Für Unterbelichtete Geister oder auch kurz UNFUG. Gestatten sie, dass ich mich vorstelle: Ich bin Agent Brown. Das sind Agent Black“, sie deutete auf Fighter, „und Agent White“, Healer nickte ernst. „Schenken sie mir bitte kurz ihre Aufmerksamkeit, dann erkläre ich ihnen gerne, was passiert ist.“ Maker lächelte freundlich und zog dann wie aus dem Nichts einen silbernen Stab hervor, der in Größe und Dicke einem Kugelschreiber ähnelte, aber offensichtlich keiner war. Es sei erwähnt, dass „aus dem Nichts“ in diesem Fall eine durchaus angebrachte Formulierung darstellte, eingedenk dem Minimalismus, der bei der Herstellung von Makers Kostüm am Werk gewesen sein musste. Es war schwer, sich vorzustellen, wo Taiki noch Platz gefunden hatte, um das Ding zu verstecken. Aber anscheinend hatte sie es dennoch geschafft. Ein leichter Fingerdruck auf die Seite des Gerätes ließ die Spitze hochfahren und eine rote Birne kam zum Vorschein. Maker streckte die linke Hand aus und Healer legte ihr prompt eine schwarze Sonnenbrille hinein, die die großgewachsene Frau auch sofort aufsetzte. Die beiden anderen holten ebenfalls Brillen hervor und schützten damit ihre Augen. Die übrigen Sailors betrachteten das Schauspiel mit einer Mischung aus Interesse und Spannung. Unwillkürlich beugten sie sich alle nach vorne, als Star Maker den Pseudo-Kuli hob und die Leute anwies: „Ich möchte sie jetzt bitten, sich auf diesen Stab zu konzentrieren. Ja, genau so. Und nun alle mal recht freundlich.“ Es blitzte und für einen kurzen Augenblick war die gesamte Straße in einen hellen Schein getaucht. Als sich das Licht wieder verzogen hatte, spiegelte sich in den Augen der Passanten für eine Sekunde eine tiefe Leere, die jedoch kurz darauf wieder verschwand. Zurück blieb ein fragender Ausdruck auf den Minen der Betroffenen, fast so, als wären sie eben aus einem langen Schlaf erwacht. Die Starlights waren hinter ihren dunklen Gläsern vor den Strahlen des Gerätes geschützt gewesen, doch die Mädchen hatten den Luxus einer Brille vermissen müssen. Zum Glück hatte Fighter ihnen noch rechtzeitig durch wildes Herumfuchteln signalisiert, dass sie sich abwenden sollten. Allein diesem Geistesblitz war es zu verdanken, dass sie jetzt nicht auf eine neue Erinnerung angewiesen waren. Routiniert packte Taiki das silberne Teil wieder dorthin, wo es vorher gesteckt hatte, und wandte sich wieder ihren Schützlingen zu. „Und jetzt hören sie mir bitte genau zu. Es besteht absolut kein Grund zur Beunruhigung. Das Gas von einem Wetterballon ist in einer thermischen Blase eingeschlossen worden und hat das Licht der Venus reflektiert. Sie gehen am besten alle in ihre Häuser zurück. Wir erledigen den Rest. Dankeschön.“ Die Leute schienen absolut keinen Plan zu haben, was gerade passiert war, noch was Maker ihnen da eben gesagt hatte, aber sie gehorchten. Ami sah Taiki mit dem Blick eines Genies, das die Entdeckung eines anderen Genies wertschätzt, bewundernd an. „Unglaublich! Du musst mir unbedingt erzählen, wie dieses Gerät funktioniert. Es ist ein wahrer Meilenstein auf dem Gebiet der Quantenphysik.“ „Ja, es macht aus Menschen willenlose Idioten. Ein Triumph der Wissenschaft.“ Haruka funkelte die Starlights wütend an. „Funktioniert das auch in die andere Richtung?“ erkundigte sich Rei. „Wenn das Ding normale Menschen in Idioten verwandelt, dann könnte es doch auch aus Idioten Genies machen, oder? Wir könnten es mal bei Bunny anwenden. Ein Versuch ist es allemal wert. Viel vergessen kann sie ja nicht.“ „Halt die Klappe Rei!“ „Schluss jetzt!“, rief Yaten dazwischen. „Niemand wird hier in irgendetwas verwandelt. Das Gerät löscht nur die Erinnerung an diesen Vorfall. Morgen früh wird keiner der Menschen mehr etwas hiervon wissen. Alles was bleibt, ist die falsche Erinnerung, die wir ihnen gegeben haben.“ „Sie hat recht. Es besteht kein Grund zur Sorge. So! Und jetzt husch, husch ins Haus mit Euch.“ Maker wedelte mit ihren Händen, als könne sie dadurch die Mädchen schneller ins Innere befördern. „Wir wollen doch nicht, dass wir die noch einmal blitzen müssen.“ In der Küche standen immer noch Backzutaten und ein halb fertiger Teig herum – Bunny hatte Makoto während des Teekochens dazu überredet, mit ihr das verunglückte Plätzchenrezept nach zu backen. Aber daran störte sich im Moment keiner. Verwandelt wie sie waren, suchte sich jede erst einmal einen Sitzplatz zum Verschnaufen. Dafür, dass die Küche so nah am Garten gelegen war, hatte die Druckwelle erstaunlich wenig Schaden angerichtet. Alle Fenster waren noch heil und auch die Einrichtung schien nur etwas durcheinander gewirbelt worden zu sein. Die Tür, die vom Garten in die Küche führte, hatte am meisten gelitten. Von der einen Seite Ruß geschwärzt, hing sie zwar noch in den Angeln, das aber nur noch mehr schlecht als recht. Bunny konnte sich noch genau daran erinnern, wie Mamoru sie gestrichen hatte. „Tja, jetzt bin ich froh, dass wir den Tequila noch nicht getrunken haben.“ Mit einem Augenzwinkern holte Venus den Alkohol aus dem Kühlschrank. Sie machte sich gar nicht erst die Mühe, Bunny nach Pinnchen zu fragen, sondern schüttete die durchsichtige Flüssigkeit gleich in Wassergläser. Daran, dass sie nicht protestierte und das ihr hingehaltene Glas in einem Zug leerte, konnte man erkennen, dass auch Amis Nervenkostüm gelitten hatte. Das blieb auch Maker nicht verborgen. Versöhnlich setzte sie sich zu ihr und füllte Merkurs Glas noch einmal auf. „Hier, heute darfst du mal über die Strenge schlagen. Ist schließlich ein Frauenabend.“ „Genau!“ Rei hüpfte von der Tischplatte, auf der sie bis eben gesessen hatte, und blickte fröhlich in die Runde. „Wir wollten heute doch Wiedersehen feiern und jetzt sind wir sogar fast komplett. Also lasst uns die Zeit gut nutzen. Ist schließlich nichts Schlimmes passiert. Die Schäden kann man schnell reparieren.“ „Ja, du hast recht“, sagte Makoto. „Und am besten fangen wir gleich mit dem Aufräumen an. Desto eher können wir es uns so richtig gemütlich machen.“ Die anderen stimmten ihr zu und es dauerte nicht lange, bis die Unordnung in Küche und Wohnzimmer beseitigt war. Die anderen Räume hatten zum Glück nicht gelitten und so war die Arbeit recht überschaubar geblieben. Einzig die Gartentür war nicht mehr zu retten gewesen. Yaten und Haruka hatten versucht, sie wieder einzuhängen, waren aber mangels Teamwork gescheitert. Es keimte zwar der leise Verdacht, dass die Aktion der beiden den Zustand der Tür mehr verschlimmert als verbessert hatte, aber das machte jetzt auch nichts mehr. Kaputt war kaputt. Müder als noch vor ein paar Stunden, dafür aber sehr mit sich selbst zufrieden, betrachteten die Mädchen ihr Werk. Ein spitzer Aufschrei seitens Bunny riss sie jedoch gleich wieder aus ihren Betrachtungen. „Oh mein Gott, es ist schon so spät“, jammerte diese. „Mamoru wird bald kommen und wir sind noch immer nicht mit den Plätzchen fertig. Mako, bitte, lass uns schnell weiter backen, ja?“ Makoto sah nicht wirklich so aus, als würde ihr der Sinn nach Backen stehen, aber sie konnte der kleinen Mondprinzessin, die ihre erwartungsvollen Augen auf sie richtete, nichts abschlagen. Während Bunny also ihre Freundin zum Backen nötigte, gesellte sich Fighter zu Michiru. Diese hatte am Küchentisch Platz genommen und bewunderte gerade Bunnys außerordentlich umfangreiche Ausstechförmchen-Sammlung, die zweifelsohne an letztere verschwendet war. Auf jene Art, die so typisch für die Kriegerin war und bei jedem anderen überheblich gewirkt hätte, näherte sich Seiya der Grünhaarigen von hinten. Jahrelange Kampferfahrung hatten sie gelehrt, sich nahezu geräuschlos zu bewegen, und ihr Körper wirbelte dabei nicht einmal den geringsten Lufthauch auf. Doch Michiru bemerkte natürlich das Herannahen ihrer Freundin. Ohne aufzublicken wusste sie, wer sich da anschlich. „Bist du nicht schon etwas alt, um Leute zu erschrecken?“ Das unerwartete Ertönen ihrer klaren Stimme ließ Fighter kurz zusammenzucken. Aber dann lachte sie. „Verdammt! Ich dachte, du merkst es nicht.“ Elegant schwang sich die Starlight auf die Tischplatte direkt neben Michiru und kreuzte die Beine. „Aber eine Sailor Kriegerin kann man wohl nicht täuschen, was?“ Michiru zuckte mit den Schultern. „Das nächste Mal kannst du es ja bei Bunny versuchen.“ „Ja, da könnte ich mehr Erfolg haben.“ Ein Lächeln stahl sich über ihr Gesicht. Fighter gehörte zu den Wenigen, die Bunnys Schusseligkeit nicht verurteilten. Im Gegenteil, sie empfand sie als äußerst liebenswerten Zug. Michiru sah Seiya von unten herauf an; ihre wachen Augen glitten ruhig über das Gesicht der jungen Frau. Sie deutete den sich darauf spiegelnden Ausdruck richtig, ging aber nicht näher darauf ein. Stattdessen fragte sie nur: „Und was macht die Musik?“ „Ich vermisse sie“, antwortete Fighter. „Auf Kinmoku sind wir keine Sänger mehr. Eigentlich war es nur Mittel zum Zweck, aber jetzt fehlt mir etwas.“ „Ich verstehe. Ich könnte mir auch kein Leben ohne meine Musik vorstellen.“ Michiru sah Seiya mit wissenden Augen an. Dann hielt sie inne und drehte sich unvermittelt um. Seiya folgte ihrem Blick und entdeckte gleich darauf den Grund für Neptuns Reaktion: Aus den Tiefen des Wohnzimmers kam Haruka auf sie zu. Sie hatte speziell für Fighter ihr „Ich habe-keine-Lust-mit-dir-zu-reden-Gesicht“ aufgesetzt und Michiru konnte förmlich das Spruchband sehen, das über die Stirn ihrer Freundin lief und in leuchtenden Lettern verkündete: Ich mag diesen Typen nicht! In Michirus Kopf schrillten sämtliche Alarmglocken. Auf Haruka wirkte alles, was Fighter tat oder sagte, provozierend und ihr Blick verriet, dass sie auch jetzt nicht gerade begeistert war über die Szene, die sich ihr bot. Auch Seiya blieb Harukas ablehnende Ausstrahlung nicht verborgen. Betont lässig lehnte sie sich nach hinten und verschränkte die Arme vor der Brust. „Na? Seid ihr und Yaten endlich fertig damit, die Tür zu misshandeln?“ „Wenn du es besser kannst, darfst du gerne das nächste Mal mit anpacken“, zischte Haruka zurück. Sie hatte endlich den Tisch erreicht und legte besitzergreifend den Arm um Michirus Taille. „Aber wenn ich es mir genau betrachte, war es schon ganz gut, dass du nicht auch noch mit rumgepfuscht hast. Zwei von eurer Sorte hätten mich definitiv um den Verstand gebracht.“ „Um welchen Verstand?“, lachte Fighter. Eigentlich hatte sie Haruka mit dieser Aussage nicht wirklich beleidigen wollen, nur ein bisschen ärgern, aber der Blick ihres Gegenübers verriet, dass dieses Vorhaben definitiv in die Hose gegangen war. Michiru hatte das Gefühl, dass sie eingreifen musste, doch bevor sie etwas sagen konnte, ertönte Minakos Stimme von hinten. „Michiru!! Hast du eine Hand frei? Ich bräuchte mal deine Hilfe!“ „Ich komme schon!“ Sanft löste sie sich aus Harukas Griff und tätschelte ihrer Freundin beim Verlassen des Raumes zärtlich den Kopf. „Mach keinen Unsinn, solange ich weg bin.“ Haruka murmelte etwas, das sich wie „Sicher“ anhörte, aber die dunkle Wolke um ihren Kopf hatte sich noch längst nicht aufgelöst. „Endlich allein“, scherzte Seiya, als Michiru den Raum verlassen hatte, und erntete nur einen bösen Blick. Das Gespräch verlief definitiv nicht gut. Es bedurfte mehr als nur ein paar Scherze, um den angerichteten Schaden zu reparieren. Also entschied sie sich dazu, es zur Abwechslung mal auf die versöhnliche Art zu versuchen. „Hey, bist du etwa immer noch böse, wegen der Sache bei unserem Konzert?“ „Wieso sollte ich deswegen böse sein?“ Harukas Stimme strafte ihre Worte Lügen. „Naja, ich dachte nur. Du weißt bestimmt, dass ich damals nur herausfinden wollte, woher diese unglaubliche Energie kam, die ich in Michiru gesehen habe.“ „Ach, sie war dir wohl nicht attraktiv genug, was?!“ „Das habe ich nicht gesagt!“, verteidigte sich Seiya. „Aha! Dann gibst du also zu, dass du sie anziehend gefunden hast.“ „Ich gebe überhaupt nichts zu!“ „Natürlich nicht!“ Fighter rang um Worte. Wie konnte sie diese Situation entschärfen? „Hör zu, Haruka. Ich will hier keinen Streit vom Zaun brechen oder mich mit dir prügeln.“ „Da würdest du auch verlieren, wie die Erfahrung uns gelehrt hat.“ „Du spielst doch nicht etwa auf unsere Auseinandersetzung beim Kampf gegen Galaxia an, oder?“ „Natürlich!“ „Das kann man doch wohl kaum werten!! Du und Michiru habt schließlich damals an Galaxias ganz persönlicher „Pimp My Sailor Soldier – Show“ teilgenommen. Das zählt nicht!“ „Fakt ist, dass wir euch damals ganz schön durch die Mangel gedreht haben“, beharrte Haruka. „ Und das könnte ich jederzeit wiederholen.“ „Ach ja?! Das glaube ich weniger. Große Töne spucken kann jeder! “ „Wenn du willst, können wir das hier und jetzt klären!“ „Sicher, da bin ich dabei. Aber heul nachher bloß nicht!“ „Wie war das?!?!?!?!“ Wäre Luna noch in der Nähe gewesen, hätte sie spätestens jetzt das Weite gesucht. Aber die kleine Katze hatte sich bereits beim Eintreffen der Starlights unter Bunnys Bett gerettet und bekam darum nicht mit, wie Fighters und Uranus‘ Attacken aufeinanderprallten und in einem hellen Lichtkegel explodierten . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)