Vampire? Die gibt es doch gar nicht! von The_Maoh ================================================================================ Kapitel 27: Kapitel 29-30 ------------------------- Kapitel 29: Hatte er das eben wirklich gesagt, oder hatte ich mich da nur gerade verhört? Er hatte diese Verrückte gebeten, das ich hier bleibe? Ich spürte wie der Zorn in mir zurück kam und ich die Zähne erneut fletschte. „Kathrin, halte dich zurück.“ Als wenn ich das tun würde. Was dachte er eigentlich, wen er hier vor sich hatte? Irgend jemanden der Angst vor ihm hatte? Diese war schon lange verschwunden. Seit dem Tag an welchem ich registrierte, das er mir keinen Schaden zufügen wollte. Ich griff ihn an und versuchte nun an seine Kehle zu kommen, um diese aufzureißen. Ich schnappte sogar mit den Zähnen nach ihm. Das ganze Training, welches ihc mit ihm hatte, setzte ich hierbei ein, bis ich mit dem Rücken gegen die Statue schlug und von dieser ein Teil abbrach. Ich lag auf dem Boden etwas weiter daneben. Es fühlte sich an, als wenn einige Rippen gebrochen wären. An aufstehen war nicht zu denken und der Regen wurde dichter, prasselte auf mich nieder. „Du wolltest mich beißen?“ „Zerfleischen trifft es eher.“ Gab ich zurück, als er über mir stand und zu mir runter sah. Wenn ich mich bewegen könnte, hätte ich ihm ins Bein gebissen. Ob ich irgendwann wieder hoch kam? Im Moment schien es nicht so und mein Körper verweigerte jegliche Art von Bewegung. Er reichte mir seine Hand und ich versuchte mit meiner danach zu greifen, doch verfehlte ich sie und lies den Arm wieder zurück ins Gras fallen. Dann ging mein Blick zur Statue. „Wie Schade. Sie ist kaputt.“ „Das lässt sich wieder her stellen.“ Noch ehe ich was sagen konnte, schob er seine Arme unter meinen Körper und hob mich hoch. Ich biss dabei die Zähne zusammen und versuchte den Schmerz zu unterdrücken. Tränen kullerten mir dabei aus den Augen und doch lehnte ich mich mehr an ihn ran, als ich in seinen Armen lag. Er trug mich zum Haus zurück und durch einen Hintereingang. Wir waren in einem der Gebäudeteile, welches ich eigentlich nicht betreten durfte. Allmählich begann mein Körper sich wieder zu heilen und ich konnte meine Zehen bereits wieder bewegen. „Wieso hast du das getan, Alucard? Wieso wolltest du das ich hier bleibe?“ Ich verstand es nicht und brauchte eine Antwort. Zudem konnte ich gerade eh nichts anderes machen als zu sprechen. Vielleicht nachher nochmal versuchen ihn eine rein zu hauen, wenn er nicht damit rechnete. Das würde meine Chancen bei weitem erhöhen. „Weil du zu einer Gefahr wirst, wenn dir niemand alles beibringt. Oder willst du den Menschen in deiner Gegenwart Schaden zufügen?“ Natürlich wollte ich das nicht. „Wieso aber musste ich dann hier bleiben und wieso ohne meine Eltern?“ Wieder fing ich an zu weinen und wollte von seinen Armen runter. Doch der stechende Schmerz in meinen Beinen sorgte dafür, das ich wieder ruhiger wurde. „Ich kann nicht so einfach von hier weg und deine Eltern hätten versucht dich zu beschützen. Das ist mehr als hinderlich. Zumal du deine Beherrschung verlieren und sie als Snack ansehen könntest.“ Als wenn ich jemals so etwas tun würde! Doch dies aussprechen tat ich nicht. Ich erinnerte mich kurz an den Moment, als ich einige Tage lang kein Blut zu mir genommen hatte. Wären zu dieser Zeit wirklich meine Eltern da gewesen und hätte ich mich bei ihnen aufgehalten, wer weiß was geschehen wäre. Ich musste schlucken und die Bilder in meinem Kopf schnellstens zurück drängen. „Mittlerweile habe ich mich aber unter Kontrolle und ich weiß was ich zu tun habe um mich unter dieser zu halten. Also warum kann ich dann nicht raus?“ „Unter Kontrolle? Du hättest eben beinahe einen Menschen umgebracht.“ „Also bitte. Zu meiner Verteidigung. Erstens, sie hat es nicht anders verdient, und zweitens, die ist mit Sicherheit kein Mensch!“ Jedenfalls in meinen Augen war sie keiner. Da war ich noch um einiges menschlicher als diese verrückte Lady. Ich sah hoch als Alucard begann zu lachen und musste schließlich auch Lächeln. Er trug mich weiter durch den dunklen Gang und ich versuchte meine Augen darauf einzustellen um besser sehen zu können. Es gelang mir nur schwer. Sicher lag es mit daran, das mein Körper sich gerade versuchte auf die Heilung zu konzentrieren. Dennoch konnte ich alte Wandteppiche erkennen und legte irgendwann eine Hand auf Alucards Arm. „Warte kurz...kannst du mich runter lassen? Bitte.“ Er erfüllte mir den Wunsch und als ich festen Boden unter den Füßen hatte, wollten meine Knie zuerst einknicken und meine Beine mir den Dienst verweigern, doch konnte ich mich gerade noch so aufrecht halten. Wohl aber mehr, da ich mich an Alucards Ärmel festkrallte. Der Wandteppich zu meiner linken hatte meine Aufmerksamkeit erregt und ich sah ihn mir genauer an, was bei der Dunkelheit jedoch ziemlich schwer viel. „Vladiana.“ Hörte ich den Namen von Alucard gesprochen. „Sie sieht aus wie ich..nur schöner.“ „Sie war deine Mutter.“ Es dauerte einen Moment, bis ich registrierte, was er mir da gerade gesagt hatte. Meine Mutter sollte das gewesen sein? Sie war bildschön. Ihre Haare hatte sie offen. Sie waren schwarz wie die Nacht und reichten ihr bis weit über die Hüfte hinab. Das Gesicht zart und feminin. Es war keine röte darauf zu erkennen, bis auf jenes der Lippen, welche wie Blut zu schimmern schienen. Die Augen trugen ein noch viel dunkleres Rot als das meiner. Sie trug ein dunkelrotes Kleid auf diesem Gemälde und hatte ein zartes Lächeln auf den Lippen. „Von wann ist das?“ „Vor etwa 450 Jahren entstanden in Frankreich. Ich hatte es einst hier her holen lassen, als ich von ihrem Tod erfahren hab.“ Also konnte es noch nicht so lange hier hängen und doch war es so alt. Ich war aber auch erstaunt, dass er es hier her holen lies. Immerhin sagte er nicht mal, er kannte meine Eltern nur flüchtig? „Wo hing es vorher genau in Frankreich?“ „Bei einem Kunstsammler.“ „Oh? Und wie hast du es von ihm bekommen? Beziehungsweise, woher wusstest du, dass er es hatte?“ Ich sah kurz zu ihm hin und nahm nur ein Schulterzucken war. „Zufall? Ich war kurz in Frankreich, um von ihr Abschied zu nehmen und bevor ich zurück kehrte, hab ich es gesehen. Ich hab es einfach mit genommen.“ Einfach mit genommen? Ich konnte das kaum glauben, doch dann erinnerte ich mich wieder daran, was er alles drauf hatte und seufzte. „So was nennt man stehlen.“ „Es hat ihm nie gehört.“ Ich schüttelte nur mit dem Kopf und sah wieder auf das Bild. Meine wirkliche Mutter. Nur fragte ich mich jetzt, warum es hier in diesem verlassenen Gang hing und vor allem, war es von Alucard Absicht gewesen hier lang zu gehen und es mir zu zeigen? Ihm dies zutrauen konnte ich und dennoch war ich ihm auch dankbar dafür. Dennoch fragte ich mich erneut, aus welchem Grund hatte er es mit genommen, wenn er sie nicht wirklich kannte? Meine Fingerspitzen strichen über das Bild und Wehmut machte sich in mir breit. Ich würde sie niemals kennen lernen können. Niemals mit ihr reden und doch war ich ihr unendlich Dankbar, das sie mich zu meinen Eltern kommen gelassen hat. „Mein Vater? Hängt auch ein Bild von ihm hier?“ Ich sah dabei wieder zu ihm und konnte dabei erkennen, wie er die Augen schloss und sich zu verspannen schien. Hatte das was zu bedeuten? Dann aber öffnete er die Augen wieder und sah weiter zu dem Bild. „Von Ciprian gibt es kein Gemälde und wenn, habe ich keines gesehen.“ Oder er hatte kein Interesse daran, es zu beschaffen und neben dieses hier zu hängen. Doch zumindest erfuhr ich seinen Namen. Ciprian und Vladiana. Ich musste lächeln. Ihr Name passte so gar nicht zu den der beiden. Wie sie wohl darauf kamen, mich Kathrin zu nennen? Hatte ich überhaupt den Namen von den beiden bekommen? Aber wenn nicht, wie sollte er dann gelautet haben? Ich wollte gerade Alucard danach fragen, doch woher sollte er es wissen? Also beließ ich es einfach dabei. Mittlerweile konnte ich, ohne mich an ihn festzuhalten, wieder richtig stehen. Die Schmerzen in den Seiten waren noch immer da und mit Sicherheit waren es gebrochene Rippen. „Gibt es eigentlich noch andere Verwandte? Geschwister oder Eltern? Oder hatte ich vielleicht, habe ich vielleicht Geschwister?“ Wenn ja, dann würde ich versuchen mit denen Kontakt aufzunehmen. Eventuell konnten sie mir weiter helfen. Vielleicht wussten sie nicht einmal, das es mich überhaupt gab. „Nein, es gibt keine meines Wissens nach. Du warst ihr einziges Kind. Das erste Reinblut seit über 500 Jahren.“ Das war eine lange Zeit. Er hatte zwar schon mal erwähnt gehabt, dass es nicht viele gab, dessen Eltern beide Vampire waren, aber das solange keines geboren wurde erschreckte mich dann doch etwas. Zumindest war eines klar. So etwas wie eine Schule oder sonstiges schien es dann wohl nicht zu geben, wo andere wie ich waren und wo ich lernen konnte. Über meine eigenen Gedanken musste ich lachen und drehte mich endlich von dem Bild weg. Es brachte nichts, dieses weiter anzusehen und mir vorzustellen, was hätte sein können.Wenigstens wusste ich jetzt, wie meine Eltern hießen und das meine Mutter wirklich schön gewesen war. Nicht so wie ich. Etwas Ähnlichkeit hatten wie zwar, doch war ich bestimmt kleiner und zudem nicht so zart wie sie. Vielleicht kam ich in dieser Richtung eher nach meinem Vater. Wie Schade das es kein Bild von ihm gab, dann hätte ich es mit Sicherheit gewusst. Endlich konnte ich mich ganz los reißen und weiter gehen. Meine Beine taten bei jedem Schritt noch weh, doch ich hielt mich zurück an Alucard festzuhalten, oder weiter von ihm getragen zu werden. „Wie kommt es eigentlich, dass wie durch diesen Teil des Gebäudes gehen? Ich dachte hier darf keiner rein?“ „Nicht jeder darf hier rein. Er gehört zu dem Teil des Gebäudes, welchen ich mir zunutze mache.“ Zunutze mache? Was meinte er damit schon wieder? Ich dachte immer, er würde auch im Keller wohnen, so wie Sera und ich. „Dann darf ich also auch hier ab jetzt lang gehen, wie ich mag?“ „Nein. Heute ist eine Ausnahme.“ „Aber das Bild meiner Mutter hängt dort im Gang. Was wenn ich sie sehen will?“ Eigentlich wollte ich nur dafür sorgen hier ein Zimmer zu bekommen. Denn es war bei weitem besser als im Keller und so langsam spielte ich auch mit den Gedanken meine Flucht am Donnerstag etwas zu verschieben. Er hatte vielleicht recht mit dem, das sie in meiner Gegenwart in Gefahr sein könnten, auch wenn ich es nicht wirklich glauben wollte. „Dann frag und ich werde dich hier her begleiten.“ „Darauf kannst du lange warten!“ Zischte ich ihm entgegen und verschränkte meine Arme wieder vor der Brust, was mir aber nur einen höllischen Schmerz einbrachte. Dank seines Kommentars hatte ich meine Entscheidung revidiert und steuerte wieder Donnerstag an. Er öffnete eine Tür und hinter dieser ging eine Treppe nach unten. „Na super. Noch ein Keller? Wieso muss ich eigentlich immer wieder in den Keller?“ Fragte ich und stieß scheinbar auf taube Ohren. Er ging voran und ich folgte. Besser als dort herum zu stehen und zu warten was geschah. Er entfachte ein Feuer, als ich am Fuße der Treppe stand und mich umsah. Es war nicht wie in einem normalen Keller, sondern mehr wie in einem Kerker. Es gab Zellen und mir blieb dabei die Sprache weg. Langsam ging ich weiter, konnte es mir nicht nehmen lassen in einige von denen hinein zu sehen. Sie waren leer, doch was hatte ich auch erwartet? Hier jemanden drinnen vorzufinden? Um ehrlich zu sein, ja. Ich dachte wirklich, das hier unten jemand sein könnte. Der Verrückten war alles zuzutrauen. Wir blieben vor einer großen Steintür stehen, auf welcher etliche Zeichen eingraviert waren. Ich erkannte einige von denen, denn sie fanden sich auch auf Alucards Handschuhe wieder. „Ähm...hat das einen Sinn hier unten zu sein und was ist hinter der Tür? Will ich das überhaupt wissen?“ Fragte ich laut und räusperte mich schließlich. In mir breitete sich ein eigenartiges Gefühl aus, vor allem, als die Tür von alleine aufzugehen schien. Drinnen war es dunkel, so finster, das ich nicht mal einen Meter weit gucken konnte, selbst als ich mich versuchte zu konzentrieren wollte es mir nicht gelingen. Während ich blieb wo ich war, ging Alucard einfach rein und war bald schon in der Dunkelheit verschwunden. Sollte ich hinter her gehen? Doch wo war er überhaupt? Einfach nur geradeaus. Ich begann schneller zu atmen und musste mich zusammen reißen. Was sollte schon passieren, außer das die Tür hinter mir zufallen könnte und ich hier drinnen fest saß? Es gab bestimmt noch tausend anderer Sachen die geschehen könnten. Dennoch, die Neugier brachte mich fast um und zudem war er einfach rein gegangen, also wieso ich nicht auch? In der Hoffnung das er mich nicht an einen Ort brachte, der mich verletzte oder sonst was, betrat ich den Raum und ging weiter. Ich hatte mich geirrt. Ich konnte nicht mal einen halben Meter weit sehen. Wenn ich meinen Arm ausstreckte, konnte ich gerade mal bis zu meinem Ellbogen sehen, wenn überhaupt. „Alucard? Wo bist du?..“ Ich drehte mich um mich selber und suchte im nächsten Moment die Tür. Jedoch war diese nicht mehr zu sehen. Die Panik begann sich in mir hoch zu steigen, vor allem als ich glaubte, etwas hätte mich am Bein gestreift. Vorher hatte ich nie Angst im Dunkeln gehabt, ganz im Gegenteil. Aber das hier war einfach nur unheimlich und nicht normal. Ich wusste, ich sollte dort stehen bleiben wo ich war. So könnte ich sicher schneller wieder heraus finden anstelle umher zu irren, doch ich schaffte es einfach nicht und ging weiter. Die Arme hatte ich ausgestreckt. Einen nach vorne und einen zur Seite. Ich versuchte damit ihn irgendwie zu finden. Eventuell eine Wand zu ertasten um mich an dieser zur Tür ran zu bewegen. ES gab doch hoffentlich hier nur vier Wände. Dann müsste an einer von ihnen auch die Tür sein. Endlich hatte ich etwas ertastet und atmete erleichtert auf, doch als es sich bewegte und fort war, schrie ich vor Schreck und lief zurück. Lief ich wirklich zurück? Oder in eine andere Richtung? „Alucard! Bitte! Das ist nicht lustig! Hol mich hier raus!“ Schrie ich und versuchte die Tränen zurück zu halten, welche sich mir bahnen wollten. Als ich auch noch stolperte und auf den Boden fiel, war es ganz vorbei. Ich konnte meine Angst nicht mehr unterdrücken und brach in Tränen aus. Ich wollte hier nur noch raus, rappelte mich irgendwie hoch und versuchte erneut zu einer Wand zu kommen. Aber es war egal wie weit ich in eine Richtung lief, ich schien keine zu erreichen. Das war doch nicht normal! Wo war ich hier nur gelandet? „Beruhige dich, Kathrin.“ Seine Stimme, aber woher kam sie? Ich drehte mich etliche male herum und versuchte es auszumachen, doch war es zwecklos. „Alucard! Hilf mir!“ „Beruhige dich, dann kann ich dir helfen.“ Einfacher gesagt als getan. Wie sollte ich mich hier nur beruhigen? Ich wusste nicht einmal wo ich war oder was noch alles hier drinnen sich verbarg. „Beruhige dich.“ Ich blieb stehen wo ich war und schloss meine Augen. Langsam und tief atmete ich ein und aus, versuchte mich zu beruhigen. Kurz wollte ich wieder der Panik verfallen, als etwas an meinem Bein lang strich, doch beherrschte ich mich und atmete weiter tief durch. „So ist es gut. Jetzt dreh dich etwas nach links und gehe ein paar Schritte vor.“ Wenn das hier ein Vertrauenstest oder so etwas in der Art war, würde ich ihm danach den Arsch aufreißen! Das schwor ich mir selber und drehte mich ein kleines wenig nach links. Dann ging ich los. Einen Schritt nach dem anderen und dies vorsichtig und langsam. Dabei weiterhin die Augen geschlossen. „Dieser Ort dient als Gefängnis für andere Wesen.“ „Na super..und das hättest du mir nicht vorher sagen können?“ Ich biss mir auf die Wange um mich weiter zu konzentrieren und ruhig zu bleiben. „Wärst du sonst hier rein gekommen?“ „Mit Sicherheit nicht!“ „Dann beantwortest du dir deine Frage selber.“ Wie gerne würde ihm dafür eine rein hauen. „Solltest du noch einmal deine Beherrschung verlieren und Lady Integra angreifen, wirst du eine Woche in dieser Dunkelheit verbringen.“ Mir blieb kurz die Luft weg und ich blieb stehen. Was hatte er eben gesagt? Das war ein Witz, oder? „Geh weiter, Kathrin. Nur noch ein paar Schritte.“ Ich ballte meine Hände zu Fäusten und ging weiter. „Wie kommt es eigentlich, das du hier drinnen sehen kannst?“ „Das könntest du auch, wenn du lernen würdest durch die Schatten zu sehen.“ Deswegen klang er so, als komme seine Stimme aus allen Richtungen! Er war mit der Dunkelheit verschmolzen und konnte durch diese sehen. Ich biss mir abermals auf die Innenseite meiner Wange, bis es blutete und blieb dann stehen. Etwas strich über meine Schulter und ich erschauerte. Dann aber konzentrierte ich mich und lies mich von der Finsternis umhüllen. Ich spürte dessen Schutz und Sicherheit. Ein Gefühl von Wärme und Vertrautheit breitete sich in mir aus. Ich verschmolz nicht ganz mit ihr, das würde zu viel Kraft kosten und die hatte ich nicht. Zudem konnte ich mich noch nicht im Schatten bewegen, nur verstecken. Aber ich konnte sie benutzen um mich zu schützen. Nach einigen weiteren Schritten stand ich plötzlich wieder bei der Steintür und drehte mich um. Ich hatte es wirklich geschafft, war aus der Dunkelheit heraus gekommen. Erleichterung machte sich in mir breit. Doch noch ehe ich etwas sagen konnte, sah ich wie etwas vor mir aus der Dunkelheit sich zu manifestieren schien. Es sah aus wie eine Hand, die sich nach mir ausstreckte. Ich ging reflexartig einen Schritt zurück. „Komm zu mir, Dakaria.“ Die Stimme. Es war genau jene wie Gestern. Sie war unheimlich und dennoch zog sie mich an. Gerade als ich meine Hand in die ausgestreckte legen wollte, tauchte Alucard vor mir auf und die Hand verschwand zurück in den Schatten. Nun stand ich hier, mit ausgestreckter Hand und sah verwirrt drein. Anscheinend wusste Alucard nicht, was eben geschehen war, denn er sah mich fragend an und ich schüttelte nur den Kopf, nahm meine Hand runter. „Ich dachte, ich hätte etwas gesehen.“ Ich drehte mich um und ging von der Tür weg, zurück in den Gang. Hier war es zwar nicht sonderlich hell, aber besser als dort drinnen alle male. Er schloss die Tür und ich hörte etwas, das wie eine Verriegelung klang. Wieder lief mir ein Schauer über den Rücken, als ich daran dachte, dort drinnen eingesperrt zu werden. Hoffentlich machte er dies nie wahr. Kapitel 30: Wir waren wieder zurück in dem Gebäudeteil, wo ich mich aufhalten dufte und auch wollte. Denn ich wollte nur schnellstens in mein Zimmer, auch wenn es unten im Keller war. Ich ließ Alucard dafür einfach stehen und machte mich auf den Weg. Dort angekommen schloss ich die Tür hinter mir und setzte mich aufs Bett. Wir hatten es kurz nach Mittag. Ich legte mich richtig aufs Bett und sah nach oben zur Decke. Das eben erlebte musste ich noch immer verkraften. Aber was mich am meisten beschäftigte war das mit meinen Eltern, vor allem das Bild meiner richtigen Mutter und dann das eben in der Dunkelheit. Dakaria. Er hatte die Hand nach mir ausgestreckt und diesen Namen verwendet. War es meiner? Mein wirklicher? Aber woher kam dann nur diese Stimme? Ich hatte wirklich Furcht vor dieser und dennoch zog sie mich regelrecht in ihren Bann. Ich hörte ihn noch immer nach mich rufen. Doch was mich noch mehr verwunderte war, das Alucard davon nichts mit bekommen zu haben schien. Hatte er es etwa nicht gehört? Wie konnte das sein? Ich rieb mir übers Gesicht und schloss seufzend die Augen. Der Schlaf würde mir gut tun und am Abend könnte ich noch weiter darüber nachdenken. Eventuell sollte ich doch mit jemanden darüber reden. Vielleicht mit Sera. Es konnte ja auch sein, dass dies ganz normal war. Was wenn jeder Vampir so etwas durch machte? Halluzinationen und Hirngespinste? Da hoffte ich nur, das nicht noch weiteres auf mich zukam. Ich hatte es wirklich geschafft einzuschlafen und nach den paar Stunden fühlte ich mich um einiges besser. Nun aber saß ich bei Sera im Zimmer. Ihres war genau so kläglich eingerichtet wie das meine. Also keine Extra Behandlung für mich oder sie. Sollte mich das glücklicher stimmen? Wohl eher kaum. Ich trommelte mit den Fingern auf dem Tisch herum, während sie im Bad verschwunden war und als sie wieder ins Zimmer kam, hatte sie sich bereits angezogen. Sie trug ihre Uniform. „Geht es nachher noch weg?“ Wollte ich wissen und sie setzte sich mir lächelnd gegenüber. „Vielleicht. Ich weiß es noch nicht.“ Zumindest konnte sie sich freier bewegen als ich. „Wie lange bist du eigentlich schon hier, Sera?“ „Etwa ein Jahr.“ Ein ganzes Jahr? Aber dann wart sie vorher nur ein halbes Jahr ca da, als ich hier ankam. Damals war sie schon unterwegs auf Einsätze und ich war noch immer hier drinnen eingesperrt und wurde nur zum Training raus gelassen. Wie ein Hund, dachte ich mir sarkastisch und schüttelte den Kopf. „Kathrin, willst du mit mir über etwas reden oder nur hier sitzen?“ Sofort richtete ich meine Aufmerksamkeit ihr wieder zu. „Tut mir leid. Natürlich reden. Ich wollte von dir wissen, wie deine Anfangszeit hier war.“ Hoffentlich war sie noch beschissener als meine. Ich wusste, man sollte niemand so etwas wünschen, aber ein bisschen konnte ich doch hoffen. Jene wurde mir aber schnell genommen als ich ihr zuhörte. Sie erzählte es mir wirklich, sogar wie sie von Alucard gewandelt wurde. Die ganze Geschichte in der Kirche und danach wie sie sich weigerte das Blut zu trinken. Als ich dann aber auch hörte, wie sie die Kontrolle über sich verlor und wie sie es schilderte, lief mir ein Schauer über den Rücken. Ihre Geschichte war mit Sicherheit die Kurzfassung und doch reichte es mir vollkommen aus. Ja, ihr Leben war kein leichtes, erst recht nicht nachdem sie her gekommen war. Doch ich hatte nichts davon gehört, das sie jeden Tag damals zum Training geschliffen wurde. Also fragte ich gezielter nach und erfuhr, das sie gleich auf einen Einsatz geschickt wurde und nicht erst solch ein Programm bekam wie ich. Lag es an meiner Jugend? Sera war 19. Nein, mittlerweile 20. Sie würde niemals altern hatte sie gesagt und nun stand ich hier im Gang auf den Weg zu meinem Zimmer und mir wurde etwas schlecht. Ich war gerade mal 16, bald 17. Aber hieß das, ich würde auch ewig in dem Körper einer 16 Jährigen bleiben? Alleine die Vorstellung brachte mich um den Verstand. Wie sollte das nur später werden? Wenn ich richtig erwachsen war und irgendwo hin ging. Würden alle mich als junge Teenagerin wahr nehmen? Was war, wenn ich einen Mann treffen würde, mit dem ich vielleicht was anfangen wollte? Der würde mich doch links liegen lassen. Konnte ich überhaupt mit einem Mann etwas anfangen, oder würde ich immer im Hinterkopf behalten müssen, vorsichtig zu sein um ihn nicht auszusaugen? So viele Fragen die sich mir mal wieder stellten und auf welche es keinerlei Antworten gab. Meine Gedanken gingen nun auch wieder zurück zu Marcus. Ich wär bestimmt noch weiter abgedriftet, hätte ich nicht einen Alarm gehört. Ich sah mich fragend um und dann nur zu, wie Sera an mir vorbei lief. „Bleib hier unten Kathrin.“ Schrie sie mir noch zu und war dann verschwunden. Ich hier unten bleiben, wo doch gerade endlich mal was geschah? Wie kam sie nur auf diese Idee? Ich flitzte ihr auf der Stelle nach, doch noch ehe ich die Tür nach oben erreichte, flog diese mir vor der Nase zu und ich trommelte wie wild dagegen, verlangte das sie aufgemacht wurde. Da es leider keine normale Tür war, sondern eine extra gesicherte, konnte ich sie auch nicht einfach so aus den Angeln werfen. Dennoch versuchte ich es einige male sie zu zerbrechen oder aufzustoßen. Irgendwann gab ich jedoch auf und schrie meinen Frust heraus. Wieso musste ich hier unten bleiben? Was war eigentlich los? Völlig genervt ging ich wieder zurück in mein Zimmer und setzte mich mit verschränkten Armen und im Schneidersitz aufs Bett. Ich wollte Beleidigt sein, aber als ich es über mir krachen hörte, hielt ich mir die Ohren zu und kauerte mich auf dem Bett zusammen. Das hatte sich angehört, als wenn etwas eingeschlagen wäre. Ein Kampf? Aber ein richtiger so wie es sich anhörte und das hier in dem Anwesen? Wer oder was das wohl war? Zumindest musste es jemand sein, der gegen zwei Vampiren und einer ganzen Armee stand halten konnte. Aber wollte ich überhaupt wissen, wer es war? Um ehrlich zu sein nein. Da blieb ich doch lieber hier unten und kauerte mich mehr im Bett zusammen. Hätten die den Angriff nicht eine Woche später durch ziehen können? Dann wäre ich vielleicht nicht mal mehr hier gewesen. Als die Decke über mir anfing zu wackeln und erneut ein ziemlich lauter Knall zu hören war, schrie ich wieder auf und rollte vom Bett herunter. Ich verkroch mich unter diesem und wollte das es aufhörte. Die Schreie von Soldaten konnte ich vernehmen, genau so wie dessen Blut riechen. Mein Magen begann zu knurren und ich hätte mir am liebsten dafür selber in diesen geboxt. Wie konnte ich in solch einen Moment ans Essen denken? „Dakaria... komm zu mir.... hier bist du sicher.“ Unter dem Bett hatte ich mich zusammen gekauert und die Augen fest zu gepresst, bis ich die Stimme vernahm. Langsam öffnete ich meine Augen, doch jemanden sehen konnte ich nicht. „Dakaria.“ Vorsichtig kam ich unter dem Bett hervor und stand auf. Ich trug noch immer meine schwarze Jogginghose und das passende Top dazu, genau wie meine Sneackers. „Wer bist du?“ Wollte ich endlich wissen und drehte mich im Raum herum. Die Stimme kam aus den Schatten, da war ich mir sicher. „Ein Freund. Ich will dir helfen. Dich befreien.“ „Ich brauche keine Hilfe und befreit werden muss ich auch nicht!“ Beides stimmte zwar nicht, doch wusste ich nicht, auf was ich mich einlassen würde und so schlecht ging es mir hier auch nicht, das ich ins Ungewisse treten würde. Wer wusste schon, was dann geschah? „Vertrau mir, Dakaria. Ich werde dir helfen, dich beschützen.“ Redete ich hier gegen eine Wand? „Ich hab doch eben schon gesagt, das ich keine Hilfe brauche! Verrate mir lieber deinen Namen und warum redest du mich dauern mit Dakaria an? Mein Name ist Kathrin!“ Nochmals drehte ich mich um mich selber, beruhigte mich dann aber auch. Es nützte nichts, wenn ich mich weiterhin so verrückt machte. Ich begann mich auf meine Umgebung zu konzentrieren. Vielleicht fand ich so raus, in welchem Schatten er sich verbarg. „Juraj, so heiße ich und ich kannte deine Eltern. Will dir helfen. Komm zu mir.“ „Anscheinend kennen ziemlich viele meine Eltern. Das heißt aber noch lange nicht, das ich dir vertrauen muss oder mit dir kommen werde!“ Es dauerte, doch schließlich konnte ich spüren, das die Schatten an der rechten Wandseite dichter zu sein schienen. Daher wendete ich all meine Konzentration auf diese. „Du bist hier in Gefahr. Sie kommen um dich zu holen.“ „Und ich habe einen ziemlich guten Personenschutz dort oben.“ Ich zeigte hoch an die Decke, zuckte dann aber kurz zusammen, als diese bebte. Hoffentlich kam es dennoch richtig rüber. „Die Zeit verrinnt, ich kann die Verbindung zu dir nicht länger aufhalten, Dakaria. Bitte. Vertraue mir.“ „Gib mir nur einen Grund dazu.“ Doch darauf folgte kein weiteres Wort. Ich spürte, wie die Präsenz in dem Schatten verblasste und schließlich nicht mehr da war. Hatte ich dir richtige Entscheidung getroffen? Ich betete regelrecht dafür, das es so war. Als die Decke schon wieder bebte, verbrachte ich keine weitere Sekunde hier und versteckte mich wieder unter dem Bett bis es aufhörte. Die Schüsse und Schreie verstummten ziemlich schnell und es wurde auch ruhiger. Dennoch blieb ich einige Minuten dort wo ich war und kam dann nur langsam wieder vor. War es vorbei? Und wenn ja, wer hatte gewonnen? Gab es überhaupt einen Sieger? Ich rieb mir über die Oberarme und wollte nach Hause, zu meinen Eltern. Es vergingen Stunden bis endlich mal jemand die Tür nach oben wieder öffnete. Ich hatte es aus meinem Zimmer heraus gehört und kam auch gleich aus dem Zimmer raus. Zuerst dachte ich, ich sollte mich vielleicht weiter verstecken, aber dann, wozu? So konnte ich gleich raus finden wer es war und es war Sera. Ich wollte sie fragen was wirklich geschehen war, doch mein Blick fokussierte sich nur auf das ganze Blut an ihr. Ich spürte richtig wie mein Kiefer begann zu schmerzen und ich mir unbewusst über die rechte Seite meiner Oberlippe leckte. Wie oft sie mich angesprochen hat, bekam ich nicht mit, erst als sie mich anschrie erwachte ich aus meiner Starre und wendete mich so gleich ab. Mein Magen begann schon wieder zu knurren. „Tut mir leid.“ Brachte ich heraus. „Schon gut. Ich verstehe dich. Du solltest die nächste Zeit nicht hoch gehen.“ Ich verstand, denn das Blut konnte ich noch immer bis hier her riechen und mich gerade so unter Kontrolle halten. Sera ging an mir vorbei und ich drehte mich immer so, das ich mit dem Rücken zu ihr stand. „Was ist passiert?“ „Ein Angriff, nichts was dich betreffen sollte.“ Damit war sie in ihrem Zimmer und ich blieb hier stehen. Nichts das mich betreffen sollte? Vielleicht wohnte ich zur Zeit auch hier? Dann betraf mich das schon! Ich sah nach oben zur Tür und bleckte regelrecht meine Zähne. Verdammt. So langsam hasste ich diesen Hunger der kam, wenn ich mich überanstrengt hatte. Der war oftmals schlimmer als jener, welcher durch einfaches hungern entstand. Ich ging auch wieder in mein Zimmer zurück und schloss die Tür hinter mir. Mich ablenken hieß es jetzt und daher ging ich zu den Büchern. Was anderes blieb mir nicht übrig, als entweder zu schlafen oder vor mich hin zu vegetieren. Mit dem Buch in der Hand legte ich mich wieder aufs Bett und begann es zu lesen. Dabei sah ich aber des öfteren zu den verschiedensten Schatten im Zimmer und jedes mal überkam mich ein Schauer. Ich musste an Juraj denken. Wer war er und wieso nannte er mich immer wieder Dakaria? Obwohl ich so langsam die Vermutung hegte, das er damit wirklich mich meinte. Dakaria, war dies mein wirklicher Name? Nein. Ich schüttelte den Kopf bei diesen Gedanken. Selbst wenn, war es egal. Ich trug bereits über 16 Jahre den selben Namen, also wieso auf einmal einen anderen annehmen oder akzeptieren? Dennoch dachte ich wieder drüber nach. Er wolle mir helfen? Das hatte er zumindest gesagt. Doch mein Gefühl riet mir mich von ihm fern zu halten. Hoffentlich trügt mich dieses nicht. Es vergingen Stunden bis meine Tür aufging und Walter wieder mal hinein kam. „Verzeiht die Wartezeit.“ „Kein Problem. Bei dem was wohl geschehen ist, bin ich froh Sie überhaupt zu sehen.“ Ich stand auf und kam zu ihm hin. War er verletzt? Es schien fast so, als wenn er das linke Bein etwas nachzog. Sogleich nahm ich ihm das Tablett ab und stellte es mir selber auf den Tisch. „Danke Walter. Alles in Ordnung bei Ihnen?“ Ich deutete bei meiner Frage auf sein Bein, wobei er nur etwas lächelte und dann wieder ging. Sollte ich das verstehen? Ich schüttelte mit dem Kopf und setzte mich an den Tisch. Heute hatte ich wirklich nicht mehr damit gerechnet etwas zu Essen, beziehungsweise zu trinken zu bekommen. Ich wollte gerade die Flasche öffnen, seufzte dann aber resigniert. Ich konnte noch immer das Blut über mir riechen. Wie viele wohl verletzt wurden? Oder noch schlimmeres? Es tat mir richtig leid um diese Menschen. Auch wenn ich sie wohl nicht kannte. Dann musste ich wieder an Marcus denken und betete regelrecht, das ihm nichts geschehen war. Ich fragte mich auch, wozu wurde ich eigentlich jeden verdammten Abend von Alucard trainiert, wenn ich nicht mal helfen konnte? Ich hätte meine Sabroa bei mir haben sollen. Vielleicht sollte ich sie ab jetzt immer bei mir tragen. Sie nicht mehr in dem Gebäude aufbewahren, sondern hier im Zimmer. Konnte ich das überhaupt? Oder würde mir das verwehrt werden? Aber selbst wenn, ich könnte sie heimlich mit nehmen. Bis jetzt hatte mich noch nie einer hier geflitzt, mal nur hoffen das sie damit auch nicht anfingen. Die Flasche ging auf und nach drei Gläsern war ich wieder Herr meiner Sinne. Ich goss noch ein Glas voll mit dem Rest aus der Flasche und machte diese danach wieder zu. Das Glas schwenkte ich zwischen meinen Fingern hin und her und sah der roten Flüssigkeit zu, wie sie sich drinnen bewegte. Dann wollte ich es ansetzen zum trinken, als es mir aus der Hand genommen wurde. „Hey!“ Schrie ich entrüstet auf und drehte mich zu Alucard um. Mir war klar, das nur er es sein konnte. Ein anderer kam nicht in dieses Zimmer, obwohl die Tür verschlossen war. Na gut, bis auf dieser Juraj im Schatten. Ich sah zu wie er das Glas leer trank und es anschließend auf den Tisch stellte. „Das war mein Essen! Ich komm doch auch nicht in dein Zimmer und trinken dir dein Blut weg!“ Dabei stand ich auf und stemmte meine Hände in die Hüfte, funkelte ihn wütend an. „Während ich weg war, ist etwas vorgefallen?“ Mein wütender Blick verwandelte sich in einen fragenden und irritierten. „Was meinst du? Ist es dir nicht aufgefallen? Aber da oben hat anscheinend ein Kampf statt gefunden!“ Ich deutete mit dem Zeigefinger an die Decke. Hatte er es etwa verschlafen? „Während des Angriffes, ist hier unten etwas vorgefallen?“ Meine Augen wurden größer. „Ich..Wie kommst du darauf?“ Vielleicht sollte ich ihm davon erzählen, was vorgefallen war. Doch auch wenn mein Gefühl mir sagte, ich sollte mich fern halten von dem Fremden, was wenn dieser die Wahrheit gesagt hatte? Was wenn er mir nur helfen wollte? Sollte ich ihn dann verraten? „Versuche nicht es vor mir zu verheimlichen. Ich kann es fühlen. Hier war etwas.“ Sein Blick war durchdringend und in diesem Moment wünschte ich mir, er hätte seine Brille aufgehabt. Ich ging ein paar Schritte von ihm zurück, stieß dabei mir dem Bein gegens Bett. Noch ehe ich etwas weiteres machen konnte, lag ich schon auf diesen und wurde an der Kehle nach unten gedrückt. Er hatte sein eines Knie auf meiner Brust und hatte sich zu mir so weit runter gebeugt, das ich ihm direkt in die Augen sehen konnte. „Kathrin. Wer oder was war hier?“ Mit meinen Fingern versuchte ich seine Hand von meiner Kehle zu nehmen. Er drückte noch mehr zu, so fest das ich kaum noch etwas sagen konnte. „Ich...Ich weiß es nicht....“ Brachte ich schließlich hervor und versuchte nochmal seine Hand weg zu zerren, als es mir abermals nicht gelang, ergab mich lies sie zur Seite weg fallen. „Alucard...bitte...du tust mir weh...“ Röchelte ich die Wörter und er kam noch etwas näher, baute mehr druck mit seinem Knie auf. „Beschreib es!“ Es? War es ein es? Ich wusste es doch nicht. Kannte nur seinen Namen, welchen ich versuchte für mich zu behalten, so lange es ging. Langsam nahm er den Druck von meinem Hals und ich musste husten. Es dauerte einen Moment, ehe ich meine Sprache wieder gefunden hatte. „Er hat sich mir nicht gezeigt...hat aus den Schatten zu mir gesprochen.“ Gab ich zu und spürte wie er nach und nach den Druck weg nahm von seinem Bein. „Er?“ „Ja, ich glaube es war ein Mann. Jedenfalls hat er so geklungen...er sagte, er kenne meine Eltern...das tun übrigens ziemlich viele, möchte ich mal betonen.“ Wieder kam der Frust von mir mit hoch und er hatte sich bereits von mir zurück gezogen. Somit konnte ich mich aufs Bett setzen und rieb mir über den Hals. Es war ein Wunder das ich überhaupt noch sprechen konnte. „Weiter?“ Einen finsteren Blick bekam er für diese Worte und ein knurren noch dazu. „Er sagte, er wolle mir helfen, mich befreien und so langsam denke ich, ich hätte sein Angebot annehmen sollen.“ „Tu das und ich werde ich dich jagen bis ans Ende der Zeit.“ Eine Drohung von ihm? Ich musste dabei lächeln und schüttelte den Kopf. „Und was dann? Mich umbringen?“ Nun stand ich auf. „Was sollte das bringen?“ „Nicht umbringen! Einsperren!“ Schneller als ich sehen konnte, war er neben mir und seine Hand wieder an meiner Kehle. „Bis du eingesehen hast, wo dein Platz ist.“ Jetzt kam ich mir wirklich wie ein Hund vor und das regte mich auf. Ich trat mit meinem Fuß gegen sein Bein und fauchte ihn danach an. Schade nur, das er keine Schmerzen zu spüren schien davon. „Lass deine Drohungen mir gegenüber! Ich weiß genau wo mein Platz ist, und das ist in Freiheit!!“ Schrie ich ihm entgegen und wollte mit meinem Knie genau in seine Weichteile treten, doch wich er dem gekonnt aus. Gleich danach lag ich wieder rücklings auf dem Bett und musste keuchen. Der Aufprall tat trotz der weichen Matratze weh. Ich wollte gerade etwas erwidern, doch war mein Zimmer wieder leer. „Na super! So kann man einer Konfrontation auch entkommen!“ Schrie ich ihm nach und rieb mir abermals über den Hals. Das würde er mir noch büßen! Ich lies mich doch nicht so herum kommandieren und schon gar nicht angreifen! Wie schade das ich ihn nicht für so was anzeigen konnte. Aber was sollte ich auch sagen? Ja hallo Herr Polizist. Der böse Vampir dort hat mich täglich angegriffen. Na hallo Klappsmühle, würde ich dann mal vermuten. Seufzend blieb ich im Bett liegen und flüchtete mich einfach wieder in meine Gedanken. Bald war Dienstag, nur noch drei Tage, nicht mal mehr ganz drei Tage. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)