Vampire? Die gibt es doch gar nicht! von The_Maoh ================================================================================ Kapitel 40: Kapitel 55-56 ------------------------- Kapitel 55: Es waren Stunden vergangen und noch immer hatte ich es nicht fertig gebracht mich von dem Fleck wo ich hockte weg zu bewegen. Was war nur los? Wieso fühlte ich mich, als wenn meine Brust sich zuschnürte und ich keine Luft mehr bekam? Warum nur konnte es nicht aufhören, das Tränen meine Wangen runter rannen? Ich war so wütend..auf alles, auf alle. Auf Alucard das er mir so viel verschwiegen hatte...auf Vladiana, das sie ihm so viel bedeutete. Ich kannte sie nicht einmal, zudem war sie tot und dennoch hatte ich das Gefühl, als wenn sie mir alles unter den Füßen weg gerissen hätte. Die Sonne war schon vor einer Weile unter gegangen. Nicht mal Dark kam zurück. Zu gerne hätte ich ihn hier gehabt, mich in seinem weichen Fell vergraben. Doch andererseits würde ich ihn, wenn das hier vorbei war, nicht mehr wieder sehen. Also um so besser. Ich wischte die Tränen ab und stand auf, griff mir ein paar andere Sachen vom Stapel und verschwand im Bad. Ich wusch mir schnell das Gesicht und sah danach in den Spiegel. Ich sah einfach nur Scheiße aus in diesem Moment und zum Glück konnte man es auch darauf schieben, das ich nicht geschlafen hatte. Denn ich wollte nicht das er bemerkte, dass ich wegen ihm so fertig war, obwohl ich noch immer nicht wusste warum...oder es einfach nicht wahr haben wollte. Ich zog mir neue Unterwäsche an und dann eine andere Jeans, dazu einen dunklen Pullover. Als ich die anderen Sachen zusammen falten wollte, spürte ich etwas hartes in der einen Hose und holte die Karte raus. Ich drehte sie um und sah eine kleine Wegbeschreibung drauf. Nun ja...wer wusste schon wozu es gut war. Wie es aussah geschah hier einiges aus gutem Grund. Daher steckte ich die Karte in jene Hose, welche ich gerade anhatte und ging aus dem Bad. Schnell schlüpfte ich in die Sneakers und dann ab aus dem Haus raus. Ich wollte ein paar Runden ums Haus gehen, einfach nur um einen klaren Gedanken zu fassen. Doch als ich auf die Veranda kam, stand er schon am Tor und sah zu mir. Die Kette an diesem hatte er abgemacht und eine Seite des Tors war offen. Ich straffte meine Schulter und kam dann zu ihm. Wie es aussah hatte er noch keinen Ersatz für seine kaputte Brille, also vielleicht doch kein großer Vorrat. Verdammt, ich wollte nicht in seiner Gegenwart lächeln! Und doch musste ich es kurz bei dem Gedanken, schob ihn dann aber schnell wieder weg und ging einfach an ihn vorbei. Das er mir folgte war klar und während des gesamten Weges sprachen wir kein Wort mit einander. Es fühlte sich dennoch an, als trug ich gut 50 Kilo Gewicht mit mir herum. Wir gingen wieder den selben Weg wie letztes mal. Zu erst an den einzelnen Häusern vorbei und dann kamen wir in dem Industriegebiet raus. Von dort aus zu der alten Kirche. Doch danach gingen wir noch weiter. Vielleicht 500 Meter von der Kirche entfernt war ein Tennis- und Fußballplatz genau nebeneinander liegend. Es war wohl kaum ein wunder das um diese Uhrzeit sich keiner darauf befand. „Ende des 19. Jahrhunderts hatte ich mich auch mal an dem Sport versucht.... Aber es war dann doch nichts für mich.“ Redete er mit mir? Ich hörte zwar hin, doch sah ich ihn nicht an und tat so, als wenn mich das kein bisschen interessieren würde. Ging sogar einfach weiter. Jetzt kamen wir an einer Halle vorbei. Über den Eingang stand in großen, leuchtenden Buchstaben „Sprough-Tons Bowls Club“ drauf. Eine Bowlinghalle. Sie hatte offen und man konnte einige Stimmen hören. Ich ging einfach rein und musste mir kurz an die Ohren fassen. Es war laut hier drinnen, alleine die Musik. Doch nach kurzem gewöhnte ich mich an sie und auch an all das Stimmengewirr. „Du wolltest mir doch beibringen, wie ich Menschen manipulieren kann..also bring es mir bei. Am besten gleich mit denen.“ Ich zeigte auf eine Gruppe von 5 Leuten. Sie waren alle etwa Ende 20 und schienen hier den Büroalttag hinter sich zu lassen. Denn alle trugen Anzughose und -hemd. Die Krawatten und Jacketts lagen auf einer separaten Bank neben denen. „Du solltest klein Anfangen. Mit einem und jemanden der schwächer im Geist ist.“ „Nein! Wenn schon gleich richtig! Ich habe keine Zeit für viel Lektionen oder sonstiges. Mir bleibt vielleicht nicht mal mehr ein Monat, richtig?“ Fragte ich und sah dann zu ihm und verdammt, ich hätte es nicht machen sollen. Sofort spürte ich wieder einen Stich in mir und drehte mich weg von ihm. „Richtig...“ Er ging an mir vorbei und auf die Gruppe zu, diesesmal folgte ich ihm und als wir nahe bei ihnen standen, deutete er per Kopfbewegung auf einen von ihnen hin. „Der mit der Brille und den kurzen, schwarzen Haaren, nimm dir den vor.“ Ich nickte. „Und weiter?“ „Geh auf ihn zu und sieh ihm in die Augen. Du müsstest eine Art Verbindung spüren, etwas das sich wie ein Faden anfühlt. Versuche ihn mit deinem Verstand zu greifen und daran zu ziehen. Wenn du es geschafft hast, wird er seine Aufmerksamkeit nur noch auf dich richten.“ Wenn ich nicht vorher schon gelernt hätte mich durch die Schatten zu bewegen oder in Gedanken mit jemanden zu sprechen, ich hätte ihn bei der Erklärung für verrückt gehalten. Doch so machte ich was er sagte und ging noch näher ran. Es dauerte etwas, bis der Kerl zu mir sah und als er das tat, sah ich ihm sofort in die Augen, wie Alucard es beschrieben hatte. Ich konzentrierte mich auf ihn, aber etwas das sich anfühlte wie ein Faden oder sonstiges? Das fand ich nicht und wollte gerade so auf ihn zugehen, spürte dann aber eine Hand auf meiner Schulter und wurde kurz starr. „Du bist innerlich aufgewühlt, lass das fallen. Es gibt hier nur dich und ihn. Lass es ihn wissen.“ Nur ihn und mich? Mein Mund wurde trocken und ich versuchte mich wieder zu fassen. Doch um so mehr ich an das dachte was er sagte, um so mehr verschwanden alle anderen um mich herum. „Ich kann das nicht...“ Ich drehte mich um und wollte schnell raus hier, doch hielt er mich am Oberarm fest und zog mich zu sich. „Lass mich los! Ich hab gesagt das ich es nicht kann..jetzt noch nicht..ich probiere es später...“ Wenn er nicht dabei war. Doch zog er mich mehr an sich ran und legte den Zeigefinger unter mein Kinn. „Nur dich und ihn...“ Wiederholte er und sah mir dabei in die Augen. Ich hasste ihn so sehr, doch nickte ich, woraufhin er mich los ließ und zur Seite ging. Es dauerte wieder einen Moment, bis der Kerl und ich uns in die Augen sahen. Ich war mir sicher, das Alucard so ziemlich alle rings um uns herum irgendwie manipulierte, damit sie nicht zu mir sahen, mich vielleicht nicht mal wahr nahmen. Ich durfte nicht an ihn denken! Nachdem ich das endlich geschafft hatte ihn wirklich zu ignorieren, mir sogar vorzustellen das er nicht in meiner Nähe war, schaffte ich es. Ich konnte etwas fühlen das sich wie ein Widerstand anfühlte. Jetzt musste ich es nur noch greifen. Das dies sogar noch schwerer war als das andere. Warum sollte etwas auch einfach gehen? „Erzwingen ist der falsche weg. Glaub mir. Damit zerreißt du den Faden eher.“ Wieder legte er seine Hand auf meine Schulter und dieses mal strich er mit seiner Hand runter bis zu meiner Hand. Ich wollte ihm sagen, das er mich nicht anfassen sollte. Doch die Worte blieben mir im Hals stecken und ich kostete den Moment aus. Auch wenn es ein Fehler sein sollte. Nur der kleine Moment. Seine Finger verschränkten sich mit meinen. Er machte es nur, damit ich es schneller lernte und er mich um so schneller los wurde, sagte ich zu mir selber und konzentrierte mich wieder auf den Mann vor mir. Dort! Da war es! Etwas dünnes, eine Verbindung. Ich konnte sie spüren und griff in Gedanken danach. „Zieh ihn zu dir.“ Sein Atem an meinem Ohr, ich machte was er sagte, zog langsam daran und bemerkte, wie der Kerl näher kam. Um so näher er jedoch kam, um so mehr entfernte sich Alucard von mir. Doch ich sagte nichts dagegen und machte weiter. Das eben war schon zu viel gewesen, was ich mir gegönnt hatte. Als er endlich bei mir war, lächelte mich der Kerl an. „Hallo, und du bist?“ „Kat. Ich bin neu hier.“ „Wirklich? Vielleicht kann ich dir etwas die Gegend zeigen.“ „Sehr gerne... Aber solltest du mir nicht auch deinen Namen vorher sagen.“ „John.“ Er griff zu einem Jackett und legte es um meine Schulter. „Draußen ist es kalt.“ „Wie aufmerksam.“ Ich ging mit ihm etwas raus und wunderte mich erst, warum seine Freunde nichts sagten. Doch dann bemerkte ich, das Alucard diese manipuliert hatte. Sie registrierten uns nicht mal. „Also Kat, wie lange bist du schon hier?“ „Drei Tage.“ Ich hatte die Bowlinghalle verlassen und ging am Rande des nahegelegenen Fußballfeldes mit ihm spazieren. „Und bist du hier alleine unterwegs?“ „Ab und an. Doch meist in der Stadt mit Begleitung.“ „Und gerade?“ „Ist er nicht hier.“ „Er? Dein Freund?“ „Nein! Ganz und gar nicht!...Eher so was wie...ein Mentor.“ Sagte ich und ging weiter mit ihm. Verdammt, warum unterhielt ich mich eigentlich mit dem Kerl? Noch immer konnte ich dieses dünne Band spüren und benutzte es. Ich zwang ihn dadurch neben mir zu gehen und blieb dann aber stehen. „John...“ Ich sah ihm in die Augen. „Vergiss mich hiernach..am besten den ganzen Abend.“ Hoffentlich funktionierte das. „Was? Wieso sollte ich denn....“ Doch weiter kam er nicht, denn ich beugte mich bereits vor und biss ihm in den Hals, zog ihn dabei am Kragen seines Hemdes zu mir runter. Er schmeckte eigenartig...etwa so ähnlich wie der Kerl damals in der einen Gasse...Drogen..Er nahm sicher welche. Dennoch war der Geschmack für mich wieder berauschend und ich drückte ihn etwas mehr an mich ran. Ich sollte aufhören, das war mir klar, doch andererseits wollte ich nicht. Warum auch?...Nein! Ich riss meine Zähne aus seinem Hals und hinterließ dabei eine offene Wunde. „Verdammt...“ Beim letzten mal war es anders! Da konnte ich mich besser zurück halten! Warum jetzt wieder nicht? John ging vor mir in die Knie und lag danach schon auf dem Boden. Das Gras unter ihm färbte sich rot. „Wie es scheint kannst du dich doch noch nicht ganz unter Kontrolle halten.“ Mein Blick ging direkt zu ihm. „Aber schon besser als ganz zu Anfang.“ Gab ich Konter. Er blieb vor mir stehen und strich mit seinem Finger über mein Kinn. Sofort schlug ich ihn weg. „Da ist sie wieder, die kleine Wildkatze.“ „Was??“ Er grinste und leckte das Blut von seinem Finger ab. „Du hast mich schon verstanden...Nun, ich denke du willst jetzt zu dem Thema mit der Leiche kommen?“ Ich nickte ihm zu und war dankbar drum, das er das Thema wechselte. Er sagte dann jedoch irgendwas, das ich nicht so ganz verstand. Ich wollte gerade wissen was er gesagt hatte, doch landete ich da schon vor Schreck auf den Hosenboden und kroch einige Meter von ihn weg. Aus seinem Arm..nein, das war sein Arm! Er hatte sich verwandelt, glich einem Maul mit scharfen Zähnen und etlichen Augenpaaren. Ich sah zu, wie das Teil die Leiche des Kerls regelrecht verschlang. Danach sah er zu mir und grinste. Mein ganzer Körper zitterte. Ich hatte schon viel gesehen, aber was verdammt nochmal!! Sein Arm war plötzlich wieder normal und er richtete sich den Handschuh, als sei nichts gewesen. „Nun, wie du gesehen hast, war es ganz einfach.“ „Wie...was...oh mein Gott...“ „Also wenn du mich so nennen willst.“ Er verbeugte sich leicht und ich sprang schließlich auf. „Wie hast du das gemacht??“ Ich sollte Angst haben und zu erst hatte ich die auch, doch dann wich sie der Neugierde. „Das könnte ich dir verraten, doch wo bleibt da der Spaß der Jahrhunderte? Finde es selber heraus.“ Meinte er das gerade ernst? „Du bist noch jung und hast so viel vor dir. Du musst nicht alles in wenigen Jahren lernen.“ „Und wie soll ich dann die Leichen weg schaffen?“ „Fabriziere keine.“ Er sagte es mir nichts dir nichts heraus und ich konnte meinen Blick nicht von seiner Hand lassen. „Und wenn du es doch tun solltest, lass sie nicht zu Ghulen werden.“ Alleine schon bei dem Wort lief mir ein Schauer über den Rücken. „Mein Weg wird von Leichen gepflastert sein.“ „Dann kann ich dich zumindest schneller finden, sollte ich dich suchen.“ Jetzt veränderte sich mein Blick und ich sah von ihm weg. „Tse...warum solltest du? Ich werde dir kaum eine Hilfe sein bei irgendwas..und ob ich dir dann helfen werde steht auch in den Sternen.“ „Diese Astronomie oder wie auch immer war noch nie meine Stärke. Doch wenn ich tatsächlich deine Hilfe brauchen sollte, müsste in der Tat etliches schief gelaufen sein.“ Er ging an mir vorbei und grinste mich dabei überheblich an. Wie sehr ich ihn hasste...und verdammt nochmal!! Wie sehr es mir aber auch gefiel das er so spielte! Ich legte die Fingerspitzen an meine Schulter. Das waren nicht meine Gedanken gewesen..oder doch? Vielleicht von diesem anderen Ich. Die Grenze zwischen der und mir schien sich immer mehr zu verwischen. Ich schüttelte den Gedanken weg und folgte ihm in Richtung des Anwesens. Wir kamen wieder an der Kirche vorbei und ich blieb stehen. „Alucard...warum hattest du sie alle verschwinden lassen und ihnen nicht nur die Erinnerung genommen an mich? Ich weiß das du das kannst.“ Dabei sah ich nicht zu ihm, sondern in die Richtung des alten Friedhofs. „Selbst wenn ich sie ihnen nur genommen hätte. Es wäre die Möglichkeit geblieben das ein Teil von ihnen sich an dich erinnern könnte und wenn jemand an diese Information kommt dauert es nicht lange bis andere es ebenso wissen.“ Ich fragte mich zwar schon, wie das gehen sollte und griff in meine Hosentasche, spielte an der einen Ecke der Karte herum. „Gestern war jemand beim Anwesen...sie scheint eine Verwandte von einem der Jugendlichen zu sein...sie hat mich nach meinen Namen gefragt...Ich hab Kat gesagt, wie vorhin bei diesem John...“ „Eine Frau Namens Kat, welche außerhalb der Stadt wohnt. In einem verlassenen Anwesen. Sie hat blutrote Augen und einen Körper der nach Sünde schreit..Ja, in der Tat. Wie könnte man dich mit Kathrin verwechseln, auf dessen Suche sie alle sind. Jene, welche für schwach gehalten wird. Da sie unter Menschen aufgewachsen ist und erst vor kurzem erfuhr, was sie wirklich ist“ Sofort sah ich zu ihm und bekam meinen Mund gar nicht mehr richtig zu. Was hatte er da eben gesagt? „Du glaubst ich behalte dich nur in meiner Nähe wegen deiner Mutter, doch du irrst dich. Es ist nicht nur wegen ihr und dem Versprechen das ich ihr gab.“ Er drehte sich weg und ging weiter den Weg entlang. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich wieder rühren konnte und ihm sofort nach lief. „Warte! Was meinst du damit??“ Doch er schwieg, mal wieder. Warum nur konnte er nie meine Fragen richtig beantworten? Was sollte das gerade? „Ich hab bereits zu viel gesagt. Es wird Zeit das du zurück kehrst. Warte dort auf mich und geh direkt zurück“ „Was? Wieso?..Hey!!“ Doch schon hatte er sich in Luft aufgelöst. Ich ballte die Fäuste und schrie meine Wut hinaus. „DU VERDAMMTER MISTKERL!!!“ Brüllte ich und hoffte das er es noch hörte, wo auch immer er gerade war. „Ganz ruhig Kathrin..tief durchatmen..“ Sagte ich zu mir selber und beruhigte mich dann auch wieder. Das Kribbeln unter meiner Haut verschwand. Ein gutes Zeichen. Auf direkten Wege zurück, hatte er gesagt...Ja, warum eigentlich? Ich meine...Oh, wir waren doch von rechts gekommen, nicht wahr? Ich ging einfach in die Richtung, auch wenn das Anwesen links lag. Wenn er mich schon einfach so alleine ließ nachdem er das gesagte hatte, einfach so verschwand, dann hatte ich doch auch das Recht mich ein bisschen in der Stadt um zusehen. Vielleicht war er ja eher zurück als ich..aber hey..das letzte mal war ich ihm zurück gefolgt und hatte nicht so auf die Umgebung geachtet. Da konnte man sich schon mal verlaufen. Zu meinem Pech lag aber hinter dem Industriegebiet nichts anderes als Felder und ein kleiner Wald. Ich hätte wohl zurück gehen müssen in Richtung Bowlinghalle um in die Stadt zu gelangen. Verdammt, das konnte mal wieder nur mir passieren. „Ahh, ift daf nich friedlich hier.“ Ich sah zu der Person, welche mich ansprach. Sie lispelte und als ich ihn sah, war mir auch ganz schnell klar warum. Der Kerl von damals, mit diesen vielen spitzen Zähnen im Mund. Was machte der hier? „Du brauft keine Angf habn..“ Na hoffentlich verstand ich ihn da richtig. „Ich habe keine Angst, nur bin ich verwundert, warum du hier bist..und was du von mir willst...“ „If? Nix..Mein Fef will von di waf.“ „Dann richte ihm aus, das jeder der ihr zu nahe kommt Hundefraß wird!“ „Hä?“ Ich sah hinter dem Kerl und dann nur dabei zu, wie Alucard ihn binnen weniger Sekunden erst eine Kugel in den Kopf jagte und danach wieder dieses Monsterding aus seinem Körper frei ließ, das den Kerl fraß. „Ich weiß das dein Orientierungssinn manchmal zu wünschen lässt, aber du wusstest genau das es nicht nach rechts ging.“ „Ich...wusste das mir jemand folgt...und wollte ihn raus locken aus der Stadt...“ Sagte ich und versuchte irgendwie zu lächeln. „Natürlich.... Doch bin ich überrascht, das sie dich so schnell gefunden haben..Sie müssen nur darauf gewartet haben, das du eine deiner Fähigkeiten einsetzt.“ „Aber wie soll das denn gehen? Nur weil ich versucht habe jemanden zu manipulieren kann man doch nicht gleich..“ „Es gibt mächtige Hexen und es gibt verdammt gute Zauber. Einer davon lag fast 18 Jahre auf dir. Du kannst mir glauben. Es wird auch jemanden geben der dich finden kann nur in dem du atmest.“ Und schon hielt ich unbewusst den Atem für kurze Zeit an. „Ich hätte vorsichtiger sein sollen.“ „Wieso du? Ich bin es die sie suchen.“ „Aber du hast keine Ahnung von dieser Welt!“ „Woher soll ich sie auch haben?? Du erzählst mir ja kaum was!!“ Schrie ich ihm entgegen und musste sofort wieder runter kommen. „Ich darf mich nicht aufregen...wenn ich das tue vergesse ich mich nur..“ Und jetzt war nicht die Zeit für dieses andere Ich. Kein bisschen. „Ich verstehe zudem nicht mal, was die eigentlich alle von mir wollen. Genau so wenig was damals so schlimm daran gewesen sein soll wenn tatsächlich Juraj in meiner Nähe gewesen wäre als der Zauber von mir angefangen hat zu bröckeln.“ Gestand ich und das alleine, diese Fragen machten mich verrückt. Alucard sah von mir weg, wobei ich anfing zu knurren. „Und wenn du jetzt wieder einfach so verschwindest, dann kannst du auch gleich ganz weg bleiben!!“ Schrie ich zu ihm und meine Wut verpuffte geradezu, als er lauthals lachte. „Nein. Ich wollte nicht weg, hatte nur überlegt wie ich das alles in Worte fassen kann.“ Fragend sah ich zu ihm, als er sich mit einem Grinsen zu mir drehte. „Erinnerst du dich noch daran, was ich einmal zu dir sagte?“ „Im welchen Bezug denn? Du hast mir einiges gesagt aber irgendwie nie das was ich wirklich hören wollte.“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust, als er zu mir kam und meinen Arm griff. „Lass uns zu erst zurück kehren.“ „Wir können auch.....“ Doch schon hatte er mich mit sich gezogen und wieder standen wir wie im freien Fall. Ich klammerte mich sofort an ihn fest. „Ich hasse dich!!“ „Das ist auch gut so.“ Und schon bewegte er sich wieder. Warum nur hatte ich gelernt in den Schatten zu sehen? Ich schloss meine Augen, doch waren wir dann schon wieder draußen und ich stand am kleinen Tisch in der Küche. „Setz dich.“ Da mein Knie von eben noch wackelten, tat ich was er sagte. Er setzte sich mir gegenüber, legte den Knöchel seines linken Beines auf das rechte Knie und lehnte sich etwas zurück. „Wenn ich noch Tee trinken könnte, würde ich jetzt welchen kochen. Denn ich schätze mal, es wird eine längere Unterhaltung?“ „Es wird eine...ausgeprägtere, ja. Aber länger...wir werden sehen.“ Ich rollte mit den Augen und verschränkte erneut die Arme vor der Brust. „Damals, als du erfahren hast, was du wirklich bist und es endlich begriffen hattest habe ich zu dir gesagt, dass in dir Kräfte ruhen, welche andere niemals erreichen können. Zumindest nicht auf normalen Weg.“ Ich versuchte mich daran zu erinnern und irgendwie war dort auch was. Aber genau konnte ich mich an seine Worte nicht mehr erinnern. Zu sehr war ich damals von der Situation geschockt. „Juraj ist ein Drache gewesen. Er hat nicht die Möglichkeit dich in sich aufzunehmen und so an deine Fähigkeiten zu kommen. Doch als der Zauber von dir gegangen ist, erinnerst du dich? Du hast dich verändert. Deine Gedanken waren von Blut getränkt. Du wolltest nur eines und alles andere war dir egal gewesen. Wärst du zu diesem Zeitpunkt bei ihm gewesen. Er hätte mit Nichten versucht dich von diesem Wege zu ziehen, sondern eher dir eine ganze Stadt zum Essen serviert. Wäre es dazu gekommen, du wärst wohl zu seinem Spielzeug geworden. Er hatte dir damals immerhin das gewährt was du am meisten wolltest. Dein klarer Verstand wäre weg gewesen und nach einiger Zeit hättest du nie wieder zu ihm zurück gefunden. Damit hätte der Drache eine wirklich starke Waffe an seiner Seite gehabt.“ Ein Schauer lief über meinen Rücken als er das erzählte. Vor allem da ich an dem Moment zurück dachte, wo er mich von den Soldaten weg gerissen hatte. Wenn er nicht dagewesen wäre...Ich sah zu ihm hin. „Du hättest mich gleich weg sperren können als du wusstest was geschehen wird.“ „Hätte ich. Aber ich wollte auch sehen, wie du dich entwickelst. Was du machst und vor allem, ob du es schaffst wieder zurück zu kommen...außerdem gefällt mir deine andere Seite auch sehr gut. Manchmal würde ich sie sogar gewähren lassen... Doch andererseits würdest du dich dann mehr und mehr verlieren...Eine Zwickmühle.“ Ich zog die linke Seite meines Mundwinkels nach oben. Musste ich das gerade verstehen was er da von sich gab? „Gut..vergessen wir das...ich weiß jetzt warum er mich so nahe bei sich haben wollte. Aber was wollen die anderen?“ „Das gleiche. Dich auf ihrer Seite haben. Manche wollen dich verschlingen. Anderer werden versuchen dich zu manipulieren. Wenn du nicht aufpasst und zu viel von dir Preis gibst, kann es passieren das sie dich mit deinen Schwächen ködern.“ „Was habe ich denn für Schwächen?“ Wollte ich wissen und rollte mit den Augen. „Deine Familie? Also deine Adoptiveltern? Zudem bist du zu leichtgläubig. Du vertraust anderen noch immer zu schnell...und du lässt dich zu schnell um den Finger wickeln mit ein paar Bemerkungen.“ „Also damit wir uns hier richtig verstehen! Erstens ist die Familie so ziemlich von jedem der Schwachpunkt! Zweitens bin ich nicht leichtgläubig und vertraue keinen mehr so schnell! Das habe ich mittlerweile gelernt. Und drittens! Ich lasse mich sicher nicht so einfach um den Finger wickeln!!“ „Mh...Es gefällt mir richtig, wenn deine Augen aufblitzen und du mir die Stirn bietest.“ Ich räusperte mich nach seinen Worten und sah von ihm weg. „Du redest Schwachsinn.“ „Nein, ich beweise dir lediglich, das du dich zu schnell einwickeln lässt. Du wurdest eben unvorsichtig und das nur durch eine kleine Bemerkung meinerseits.“ Und schon war mir wieder klar, das er gerade nur gespielt hatte. „Keine Sorge..Es wird so schnell nicht noch mal passieren. Ich bin zum lernen fähig und solltest du nochmal versuchen mir Honig ums Maul zu schmieren, werde ich dir irgendwas brechen. Wie klingt das?“ „Was willst du mir denn brechen? Mein Herz? Das ist hart wie Stein.“ „Das war mir irgendwie auch klar...“ Gab ich zurück und winkte dann ab. „Wenn du wirklich gehst, sobald sich deine Kräfte manifestiert haben, musst du lernen auf dich selber acht zu geben. Ich werde dann nicht mehr zu dir kommen, wenn du nach Hilfe schreist.“ „Als wenn ich deine Hilfe bräuchte.“ Er streckte die Arme aus und lehnte sich noch mehr zurück. „Ach, dann ist dies hier wirklich nur ein Teekränzchen? Keine Hilfe?“ Fragte er mich und ich konnte nicht anders als zu lächeln, versuchte es schnellstens zu unterdrücken. „Weißt du eigentlich, das du es mir immer wieder verdammt schwer machst dich richtig zu hassen und zu verachten?“ „Eine meiner besonderen Fähigkeiten. Die Frauen liegen mir zu Füßen.“ Und schon war das Lächeln auf meinen Lippen verschwunden. „Ja..zum Glück bin ich nur ein Mädchen...keine Frau.“ „Was nicht ist, kann noch werden.“ Sein Blick war düsterer geworden. War das eine Drohung? Aber wozu? Ich schüttelte den Gedanken weg. „Also, wie geht es jetzt weiter?“ „Er wird es nicht für sich behalten haben, wo er dich gefunden hat, bevor er hier her kam. Also werde ich einen anderen Ort suchen, wo du erst mal sicher bist.“ „Und dann? Keine Fähigkeiten mehr einsetzen, welche ich aber lernen muss?“ „Mhh...gut gekontert...nein..Du musst sie einsetzen um sie beherrschen zu können....Wie es aussieht werde ich wohl tatsächlich einmal Hilfe brauchen.“ „Ach ne, echt jetzt? Der große und mächtige Alucard braucht wirklich Hilfe von anderen? Ein Weltwunder ist geschehen!“ „Aber was für eines. Und ich wusste doch, das du irgendwann begreifst mit wem du es zu tun hast.“ Jetzt konnte ich nicht anders als zu lachen und stand dann auf. „Gut, während du Hilfe suchst, kannst du ja wieder Dark her bringen. Er kann bestimmt hervorragend Eindringlinge vertreiben.“ „Nein. Er..ist gerade nicht abkömmlich..Aber ich werde Sera her bringen..sie sollte erst mal genügen.“ „Was?? Aber das....“ Und schon war er wieder weg und ich hätte am liebsten schreien können. Kapitel 56: Murrend saß ich in der Küche, nur dieses mal Sera gegenüber. Sie war noch immer ziemlich erschrocken von dem schnellen Tapetenwechsel. Vor allem da sie es überhaupt nicht kannte in die Schatten gezogen zu werden und dann plötzlich an einem anderen Ort wieder heraus kam. Was sollte ich dazu sagen? Willkommen in meiner Welt? Denn mir passierte das ständig. Wenigstens hatte er ihr kurz und knapp gesagt, das sie ein Auge auf mich haben sollte. War nicht schlecht, wirklich nicht...nur konnte sie keine Sekunde im Sonnenlicht sich aufhalten! Wie sollte sie dann für meine Sicherheit sorgen?? „Im Wohnzimmer gibt es große Vorhänge, die halten das Licht draußen...also scheint wohl so, als wenn du die meiste Zeit dich dort aufhalten musst.“ „Ja. Doch wirst du dann auch hier unten bleiben, nicht wahr? Denn ich muss dich erreichen können sollte etwas sein.“ Da war ja was. Ich rieb mir über die Nasenwurzel. Das Wohnzimmer war zwar groß, aber es stand nur ein altes Sofa dort drinnen. Im Schlafzimmer oben gab es zwar auch Vorhänge, doch waren diese nicht so dicht wie jene im Wohnzimmer. Die einzig wirklich dickeren Vorhänge in dem Haus gab es noch in dem anderen Schlafzimmer. Als ich aber daran dachte, Sera würde in dem Bett schlafen...Nein! Lieber schlief ich dann auf den Boden im Wohnzimmer. „Ich werde nachher ein paar Decken von oben aus dem Schrank holen.“ Eine Pyjamaparty mit einem anderen Mädchen hatte ich mir früher irgendwie anders vorgestellt. Doch ihr schien diese Situation eben so Unbehagen zu bereiten. „Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte er lieber Dark hier her bringen sollen.“ „Dark? Wer ist das?“ Verwundert sah ich zu ihr, bis mir einfiel, dass ich ihm damals den Namen gegeben hatte. Ich musste bei dem Gedanken lächeln. „Der Hund von Alucard...etwa so groß, rote Augen und schwarzes Fell.“ Erklärte ich und zeigte in etwa die Höhe an. Sie sah mich an, als wenn ich von einem anderen Stern wäre. „Was denn?“ „Nichts..ich...bin nur verwundert...ich meine..Alucards Hund?“ „Ja..oder sein Wolf, was auch immer. Jedenfalls war er schon die letzten Tage hier gewesen und hatte mir Gesellschaft geleistet, Wache gehalten ebenso...Ich frage mich nur, warum er das jetzt nicht mehr machen kann..“ Wieso war er plötzlich unabkömmlich? „Und Alucard hat auch gesagt er sei sein...“ „Sein Hund...er meinte mal so etwas wie, das er mit einigen Leichen Resteverwertung machen würde..also Hundefraß...“ Als ich daran zurück dachte und dann an vorhin, sah ich mit großen Augen zu Sera hin. „Ist Dark etwa ein Teil von Alucard???“ Denn sein Arm hatte sich ja auch in etwas verwandelt, das aussah wie eine Schnauze mit vielen Zähnen..und noch mehr Augen. „Ein Teil von ihm...ja...so in etwa...“ „Oh Verdammt...ich hoffe nur das er dann nicht alles sehen kann, was er sieht..“ Wenn ich mir gerade vorstellte, dass er mich beim duschen..oder baden gesehen hatte...im Bett...beim träumen! „Ähm...das...solltest du ihn selber fragen.“ Das würde ich mit Sicherheit tun, und sollte sich heraus stellen das Dark wirklich...Jetzt hatte ich ihn schon so gern gehabt. Ich hoffte einfach mal das Beste. Irgendwann musste ich doch auch Glück haben. Etwa kurz vor Sonnenaufgang, solange saßen wir in der Küche und hatten uns nur unterhalten, standen wir auf. Sie zog die Vorhänge zu und schob noch einen Schrank davor, nur um sicher zu gehen, dass sie nicht aus welchem Grund auch immer einen Spalt aufgingen. Ich hingegen holte die paar Decken und zwei Kissen von oben. Eine Decke mit Kissen legte ich ihr aufs Sofa und ich selber machte es mir auf einer anderen Decke auf dem Boden gemütlich. „Das ist keine Dauerlösung. Einen Monat werde ich hier unten nicht verbringen.“ Meinte ich zu Sera und kuschelte mich in den Stoff ein. Ihr ging es bestimmt nicht anders. Nun, ich hatte zumindest Gesellschaft..und doch wünschte ich mir Dark her, auch wenn er...nein, daran dachte ich jetzt nicht! Ein kühler Luftzug streifte meinen unteren Rücken und ich drehte mich um, wachte dabei auf und sah verwundert nach oben. Einen Augenblick dauerte es, bis ich mich hingesetzt hatte. „Was machst du mit meiner Decke??“ Fragte ich Alucard verwundert und sah zu, wie er daran roch und sie dann wieder fallen ließ. Sera wachte auch auf und saß ebenso senkrecht. „Meister?“ „Ich hab nicht viel Zeit, zieh dich aus!“ Mir blieb der Mund offen stehen, genau wie auch ihr. „Ja sag mal...Hackts bei dir????“ Ich sprang nun auf und fauchte ihn an, während Sera sich noch immer nicht rührte und die Szene zu beobachten schien. „Ich brauche etwas von dir, mit einem frischen und starken Geruch, also zieh dich schon aus. Egal was..obwohl..ich hätte da schon was im Blick.“ Er sah an mir runter und zu meiner Hose. „Ich sollte wohl mal kurz...oh...“ Sera wollte nun doch das Wohnzimmer verlassen, doch war dies hier der einzige Raum, welcher vollkommen vom Sonnenlicht abgeschirmt war. „Du bist verrückt!“ Schrie ich und legte die Arme um mich. „Ich könnte dir etwas mit Gewalt vom Körper reißen..doch hätte das keinen guten Effekt...“ Ich sah ihn noch verwirrter an als es vielleicht Sera gerade bei uns beiden tat. „Was?“ „Ich war gerade bei diesem.. Werwolf.. Irgendwas mit S... Er hatte schon mal auf dich acht gegeben und seine Aufgabe gut gemacht. Zudem weiß ich, daß der Köter die Finger von jemanden wir dir lassen wird.“ „Sorin?“ fragte ich und war nun richtig erstaunt. Er war bei ihm gewesen? Das er Hilfe suchte war mir ja klar, aber ausgerechnet bei ihm? Doch irgendwie musste ich über den Gedanken auch lächeln. Ich hatte mich in der Tat gut mit ihm verstanden gehabt. „Und du würdest ihn dann her bringen?“ „Ich spiele zwar ungern für einen Flohzirkus das Taxi, doch bis er hier her gelaufen wäre, würde zu viel zeit vergehen.“ „Ich glaube die können auch fahren.“ gab ich von mir und musste grinsen. Doch schüttelte ich dann mit dem Kopf und sah Alucard genau an. „Dreh dich um!“ „Warum sollte ich?“ murrend sah ich zu ihm. „Du willst das ich mich ausziehe? Gut! Aber dann Dreh dich um!“ jetzt hob er seine Hände und machte was ich sagte. „Die letzten Male habe ich mehr von dir gesehen gehabt.“ ich wollte gerade etwas erwidern als eine Art fiepen von Sera kam. Na hoffentlich würde sie nachher mich nicht genauer danach befragen. Ich zog meinen Pullover aus und schnappte mir danach die Decke, welche er auf dem Boden fallen gelassen hatte. Diese hielt ich vor mich. Auch wenn ich Unterwäsche trug, es sollte ihn einen scheiß interessieren was ich ausgewählt hatte aus den Sachen die er mir brachte. „Hier und Wiedersehen macht Freude. Mein Kleidungsbestand ist auch so schon gering genug. Übrigens, du kannst mir ruhig mal mehr von meinen Sachen bringen.“ meinte ich und er griff danach. „Mhhh.. Ich hätte dennoch etwas anderes bevorzugt.“ „Wenn du glaubst ich gebe dir meine Hose, damit irgendwer daran schnuppern kann, hast du dich verdammt getäuscht!“ „Ich dachte eher eine Kleidungsschicht tiefer.“ ich konnte genau spüren das ich rot wurde und fauchte ihn daher an, worauf hin er lachend verschwand. „Ich... Kathrin.. Was läuft da zwischen euch?“ seufzend sah ich zu Sera und schüttelte dann mit mit dem Kopf. „Ich hab keine Ahnung.. Echt nicht... Aber eines weiß ich.. In einem Monat ca ist es vorbei.. Dann werden sich unsere Wege trennen...“ ging ich noch immer davon aus. Den einen Monat würde ich überstehen. „Das klang für mich eher wie eine Unterhaltung zwischen zwei li....“ „AAAHHH... Das will ich gar nicht hören! Wenn du das sagen wolltest was ich dachte vergiss es gleich wieder!!!“ ich wollte noch hinterher werfen, das er mal in meine Mutter verknallt war, aber ließ ich das Thema auch besser unter den Tisch fallen und setzte mich zurück auf den Boden. Es reichte mir schon darüber nach zu denken, was er für meine Mutter empfand, da musste ich es nicht auch noch aussprechen oder gar diskutieren. Die Decke drückte ich noch immer an mich ran. Immerhin, vielleicht würde er gleich wieder auftauchen. „Okay.. Dann sage ich es nicht..“ mit der Hand Strich ich durchs Haar und ließ den Kopf hängen. „Glaub mir einfach wenn ich dir sage, dass er verdammt viel Spaß daran hat mich zur Weißglut zu treiben.. Nichts weiter..Er hat kein Funken Interesse in dieser Hinsicht.“ War ich mir ziemlich sicher. So wie er sich immer benahm und mir irgendwas vormachen wäre mehr als falsch gewesen. Das hätte mir nur den letzten Rest Sicherheit genommen, welchen ich versuchte zu wahren. „Ich sollte mir was überziehen gehen.“ „Du solltest hier bleiben Kathrin.“ „Also bitte, ich bin nur 5 Minuten weg und immer noch hier im Haus.“ Ich ließ mich nicht von ihr aufhalten, schmiss die Decke von mir und verließ das Wohnzimmer. Sie wollte erst nach kommen, blieb aber an der Tür stehen, da die Sonnenstrahlen direkt durchs Fenster auf die Treppe schienen. „Aber sei vorsichtig...“ Augenrollend ging ich die letzten Treppenstufen hoch und dann in das Schlafzimmer, wo ich vom Kleiderhaufen mir einen anderen Pullover nahm, diesen überzog. Danach ging ich wieder runter. „Siehst du, es ist nichts geschehen. Mach dir also nicht immer so viele Sorgen.“ Ich setzte mich wieder auf die Decke am Boden und ließ mich nach hinten fallen. „Bei dir ist so viel geschehen, da kann ich mir doch nur Sorgen machen.“ Kurz ging ich in Gedanken durch, was mir alles passiert war und stimmte ihr schließlich mit einem seufzen zu. Gerade als sich Sera wieder auf die Couch setzen wollte, tauchte Alucard erneut auf und diesesmal mit Begleitung. Sofort sprang ich auf und musste strahlen. „Sorin!“ „Hey Kleine. Lange nicht gesehen.“ Ich wollte gerade auf ihn zu gehen, als sich Alucard mir in den Weg stellte. „Der Köter wird draußen Wache halten.“ „Das ist jetzt ein Scherz, oder?“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust, als Alucard zu Sorin sah. „Abgemacht ist abgemacht. Aber halte lieber dein Versprechen, Blutsauger.“ Ich sah Sorin nach, als dieser das Wohnzimmer verließ. „Warte!“ Ich wollte ihm nach gehen, wurde aber aufgehalten. „Du bleibst hier.“ „Warum sollte ich?“ Eine Antwort blieb mir mal wieder verwehrt. „Meister, bist du sicher mit ihm?“ „Nein, aber ich bin mir bei keinem sicher außer mir selber, Fräulein Polizistin. Dennoch wirst du hier drinnen ein Auge auf sie haben. Der Köter kümmert sich außerhalb des Gebäudes darum.“ „Der Köter hat einen Namen!“ Mischte ich mich ein und trommelte mit den Fingern auf meinem Arm herum, als ich diese noch immer verschränkt vor der Brust hatte. „Außerdem kann Sera sich nicht im Sonnenlicht aufhalten und den ganzen Tag in diesem einen Raum? Das ist doch nicht dein ernst!“ „Ich kann dich noch immer fesseln und irgendwo einsperren, wo keiner an dich ran kommt.“ „Ha! Das glaubst du doch selber nicht! Irgendwie wird es irgendwer schon irgendwann schaffen.“ Gab ich grinsend von mir und ging einen Schritt weiter auf ihn zu. „Zudem glaube ich kaum, nichts für ungut Sera, das sie mich gut beschützen kann, wenn hier irgend einer auftauchen sollte der auch nur annähernd an Juraj ran kommt mit den Fähigkeiten.“ Gab ich ihm zu bedenken und sah kurz zu Sera hin. Sie schien es aber nicht persönlich zu nehmen. Bestimmt wusste sie selber um ihre Fähigkeiten Bescheid. „Gut. Du kannst dich auch außerhalb des Gebäudes aufhalten. Aber innerhalb des Zaunes und so das der Köter dich im Blick hat. Wenn irgendwas sein sollte, wirst du mich sofort rufen und das gilt auch für dich, Fräulein Polizistin.“ „Wenn du mich nicht wieder vor eine Wand laufen lässt vor deinen Gedanken, dann ja.“ „Nutze es nicht willkürlich, ansonsten muss ich mich revanchieren.“ Ich sah ihm genau in die Augen und fragte mich schon, was er damit meinte. Doch schließlich nickte ich ihm zu. „Einverstanden. Doch was ist mit dem Training und wenn ich hunger bekomme?“ „Ich werde jeden zweiten Tag her kommen und dich an einen anderen Ort bringen, wo du deine Fähigkeiten einsetzen kannst. Doch solange du hier bist, wirst du sie nicht benutzen! Kein Eintauchen in die Schatten. Keine Verbindung zu mir, außer es ist wirklich wichtig. Ansonsten besteht nur die Gefahr, dass sie dich um so schneller finden.“ „Das wird eine verdammt langweilige Zeit.“ „Du kannst sie zum lesen nutzen. Ich werde ein paar der Bücher her bringen.“ War ja so was von klar, dachte ich mir nur und drehte mich dann weg von ihm, als er schon wieder verschwand. „Tja, ich sollte es als Urlaub ansehen.“ Als Sera das sagte, drehte ich mich direkt zu ihr. „Ich wusste gerade nicht, was ich sonst sagen sollte und fand die Stille unangenehm.“ Meinte sie dann lachend. Darauf wusste ich echt nichts zu antworten in diesem Moment. „Ich werde kurz zu Sorin gehen und ihn richtig begrüßen und keine Sorge, ich bleibe in der Nähe des Hauses..auch wenn du nicht da hin kommen kannst im Moment.“ Ich ging an ihr vorbei und raus aus dem Wohnzimmer. Fast ein Monat mit Sera auf diesem kleinen Raum zusammen, na das wird noch ein Spaß, dachte ich mir und verließ das Haus. Draußen sah ich zu dem Werwolf, welcher sich das Grundstück anzusehen schien. „Hey.“ Lächelnd ging ich auf ihn zu, nachdem er sich zu mir umgedreht hatte. „Hat dich der Blutsauger raus gelassen?“ „Ihr beide könnt euch wohl einfach nicht mit Namen ansprechen, wa?“ „Warum sollten wir?“ Darüber konnte ich wirklich nur schmunzeln. Die letzten Meter zwischen uns überbrückte er und stand genau vor mir. Wieder trug er nur eine Hose, die an seinen Beinen etwas schlackerte. Keine Schuhe oder irgend ein Oberteil. „Ist dir nicht kalt?“ „Das bisschen Kälte macht mir nichts aus. Bevor ich anfange zu frieren müsste schon Schnee fallen!“ „Bitte nicht. Ich mag Schnee nicht besonders.“ Gestand ich und wusste gerade nicht, was ich weiter sagen sollte. Ich wollte ihn nach dem angeblichen Versprechen fragen, welches er vorhin kurz gegenüber Alucard erwähnt hatte. Doch wie sollte ich es richtig anfangen? „Ich hatte mir wirklich Sorgen um dich gemacht, Kleine.“ Verwundert sah ich zu ihm hoch. „Wirklich?“ „Ja. Du erinnerst mich immerhin ein wenig an meine Schwestern.“ „Oh? wie viele hast du denn?“ „Acht. Alles kleine Zicken die nur versuchen ihren Willen durch zu setzen.“ „Hey!“ Ich boxte ihn spielerisch in die Rippen, woraufhin er lachen musste, doch ich ebenso. „Du hast ziemlich viele Schwestern.“ „Ja, und dazu noch 5 Brüder.“ „Wow. Echt jetzt? Das sind aber viele Geschwister.“ „Mein Vater war sehr produktiv. Fast jedes Jahr ein Kind.“ „Ist das bei all euch Werwölfen so?“ Es interessierte mich wirklich, immerhin wann bekam man schon die Gelegenheit mit einem über so was zu sprechen? Als er weiter reden wollte, ging er ein paar Schritte und ich folgte ihm dabei. Wir machten einen Schlenker um das Haus herum. „So ziemlich ja.“ Ich nickte und dann aber fiel mir etwas auf. „Du sagtest, dein Vater. Habt ihr alle etwa unterschiedliche Mütter?“ „Na klar! Was denkst du denn?“ Sollte ich wirklich darauf antworten? Vor allem da er es anscheinend für vollkommen normal hielt. „Also wechselt ihr ziemlich oft den Partner?“ „Wenn wir auf jemanden Lust haben, dann treiben wir es mit einander. Warum sich zurück halten, wenn es Spaß macht?“ Wie er dabei grinste, ich ging automatisch einen Schritt zur Seite. „Tut mir leid..ich wow..ich meine..echt wow...ich kenne das gar nicht so. Also das alle anscheinend nichts dagegen haben...und es keine festen Partner gibt..keine Eifersucht..“ „Oh, die gibt es schon bei uns. Immerhin muss es von beiden Seiten freiwillig kommen. Es gibt auch welche, die werden von dem anderen abgewiesen.“ „Aber das passiert dir bestimmt nicht.“ „Na was glaubst du denn? Wer würde mich schon abweisen?“ Er blieb stehen und straffte seine Muskeln, woraufhin ich einfach nur lachen musste. „Keine Ahnung..vielleicht ein Blutsauger?“ Ich zwinkerte ihm zu und ging dann weiter. „Na kein Wunder. Du stehst eh auf den anderen Blutsauger.“ Und wieder blieb ich stehen, drehte mich erschrocken zu ihm um. „Wie kommst du denn darauf? Da ist nichts zwischen ihm und mir!“ Bestritt ich wehement. „Kleine, du vergisst das ich verdammt gut riechen kann und als ich vorhin in dem Raum stand, ihr beide vor mir, glaub mir, ich hab deine Erregung mehr als nur gerochen. Sie förmlich auf meiner Zunge geschmeckt.“ Sollte ich rot anlaufen, dann würde ich gerade wie eine hochrote Tomate aussehen. Ich drehte mich wieder um und ging schnellen Schrittes auf den alten Springbrunnen zu. „Das ist nur, weil ich gerade nicht weiß wohin mit meinen Gefühlen...das liegt nur daran, das dieser Zauber von mir geht und alles in mir vollkommen durch einander ist.“ Versuchte ich mich zu rechtfertigen und wünschte mir fließendes und klares Wasser in dem Springbrunnen um meinen Kopf einmal in dieses eintauchen zu können. „Hey. Du musst dich vor mir nicht rechtfertigen. Meinetwegen kannst du dich nächstes mal auf ihn stürzen und ihm die Sachen runter reißen. Aber wenn so, das ich das nicht mit ansehen muss...Ich glaube das Bild von zwei Blutsaugern wie die es gerade mit einander treiben will ich nicht im Kopf haben.“ Wie nur schaffte er es über solch ein Thema so ungezwungen zu reden? Genervt sah ich zu ihm und wollte einen bissigen Kommentar zurück geben, als genau jener, über welchen wir sprachen, auftauchte. Ich sprang regelrecht zu Sorin und hielt mich an seinem Arm fest. „Wenn man vom Teufel spricht.“ „Ihr habt über mich geredet?“ „Nein!..Eher über was allgemeines.“ Mit Nichten würde ich ihm jemals erzählen, über was wir gerade gesprochen hatten. „Und was genau?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und sein Blick blieb dabei genau auf Sorin gerichtet, was ich nicht so ganz verstand. „Nichts besonderes. Nur dies und das.“ „Über Sex und Triebe.“ Als Sorin das raus haute, funkelte ich ihn böse an und hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht, doch war Alucard schneller als ich, griff an seine Kehle und riss ihn daran hoch. „Nicht! Hör auf damit Alucard! Ich hatte nur nach seiner Familie gefragt und dabei kam eben raus das Werwölfe ein ziemlich freies...Sexleben haben.“ Gab ich wieder und fragte mich auch, warum er gerade so ausflippte. „Du bist echt schnell angepisst, Blutsauger.“ „Und du stehst kurz davor ausgelöscht zu werden, Köter!“ Doch ließ er ihn los, woraufhin ich erleichtert ausatmete. Ein Kampf zwischen den beiden war das letzte was ich gebrauchen konnte und erst recht wenn Alucard Sorin umbrachte. „Du weißt aber schon, das sie in einem Alter ist, wo sie....“ Weiter kam er nicht, denn Alucard schlug ihn mit der Faust ins Gesicht, woraufhin Sorin nach hinten zurück fiel. Er lag auf den Boden und leckte sich sein eigenes Blut von den Lippen. „Was sollte das denn jetzt?? Bist du verrückt?“ Ich ging neben ihm auf die Knie und wollte Sorin hoch helfen. Dieser aber lehnte es ab und stand selber auf. „Mir gehts gut, Kleine.“ Er grinste dabei in Alucards Richtung. „Es geht mir echt gut...verdammt gut sogar.“ „Nach solch einem Schlag? Du blutest...“ Und zugern hätte ich es ihm vom Gesicht geleckt. Ich biss mir sogar auf die Lippe um mich zurück zuhalten. „Letztes mal hatte er fester zugeschlagen.“ Dennoch griff er sich an die Nase und richtete sich diese selber mit einem Handgriff. Ich zischte dabei und drehte mich von ihm weg. „Die Bücher sind im Haus, bei Seras. Geh dorthin zurück.“ Da ich mich nur schwer zurückhalten konnte und beinahe über Sorin hergefallen wäre, machte ich was er sagte. „Wir reden später weiter, Kleine.“ Ich winkte ihm nur über die Schulter zu und ließ die beiden alleine dort zurück, in der Hoffnung das Alucard ihm nicht noch mehr antat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)