Solidarity von NejiTen-Schreiber ([NejiTen]-Adventskalender 2oo8) ================================================================================ 03. Dezember ~ So wie immer... ------------------------------ Ein Neubeginn bedeutet nicht immer das alles besser wird, sondern nur, dass Gewohntes sich ändert... Das Leben ist kein Märchen. Immerhin geht das Leben weiter, auch wenn die Prinzessin ihren Prinzen gefunden hat. Die Lebensgeschichte endet auch nicht mit „Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“, sondern ist wie ein unendlicher Kreislauf, der auch nicht mit dem Tod endet. Doch manchmal wünscht man sich einen Schlussstrich, wenn man das Glück gefunden hat. Eine zufallende Klappe, damit dieses Glück festgehalten wird und ewig anhält. Aber das Leben geht weiter, schreitet mit schnellen Schritten voran und ehe man sich versieht, steckt man mitten im Alltag und damit kommt auch der ewig anhaltene Trott. Man wünscht sich natürlich, dass die Liebe ewig hält, dass man für immer zusammen ist und gemeinsam die Zukunft durchschreiten kann, doch dies sind Wunschträume, Seifenblasen, die an den spitzen Dornen des Lebens zerplatzen. Eine Liebe kann stark sein, kann alle Mauern durchbrechen, doch wenn das Feuer erlischt und graue Gewitterwolken aufziehen, sollte man überdenken, ob es sich wirklich lohnt für eine ausweglose Liebe zu kämpfen... „Tenten?“, fragte Neji und holte sie aus ihren tiefgründigen Gedanken. Beide lagen auf dem Bett des Mädchens. Tenten lag mit dem Kopf auf seinem Brustkorb, spürte sein gleichmäßiges Atmen, seinen intensiven Herzschlag. Er hatte seinen Arm um sie gelegt, so wie er es immer tat. „Es ist nichts“, murmelte sie und setzte sich auf. „Ich muss los“, sagte er und erhob sich. Er beugte sich runter und küsste sanft ihre Lippen, nicht zu lange, um auf den Kuss eingehen zu können, aber lange genug um seine Wärme zu spüren. „Sehen wir uns morgen?“, fragte sie und sah zu ihm rauf. „Natürlich, so wie immer.“ Er ging zur Tür und verließ den Raum. So wie immer. Ihr gefielen diese Worte nicht. Natürlich zeigte sich dadurch eine gewisse Vertrautheit, doch auch eine Gewohnheit, die auf Dauer nervig werden kann. Sie war eigentlich kein Mensch für Beziehung und Neji auch nicht und dennoch hielt ihre Beziehung länger als andere. Aber genau das war eine Täuschung. Sie hatten Probleme, doch beide waren zu stolz, sie anzusprechen, beide waren zu unsicher, um Gefühle offen auszusprechen. Und trotz allem hielt ihre Beziehung, aber glücklich war sie nicht, da beide kein großes Interesse an Gefühlsausbrüchen hatten. Drei Jahre waren sie bereits ein Paar, vom Alltag bereits gefangen und die anfängliche Liebelei neigte sich nun auch dem Ende. Immer mehr wurden ihre Gespräche ernster, wenn sie überhaupt miteinander sprachen. Immer mehr wurde es lästig, den anderen zu berühren. Sie schliefen miteinander, aber meistens taten sie es nur, weil man es eben von ihnen erwartete, immerhin waren sie schon so lange zusammen. Tenten wollte das alles nicht. Sie wollte glücklich werden, doch ihre Unsicherheit überspielte sie mit Eitelkeit. Neji war auch nicht mehr derselbe. Er zog sich immer mehr von ihr zurück, sprach nicht mehr mit ihr, wenn andere dabei waren. Sah so eine Liebe mit Zukunft aus? Wenn ja, fragte sich Tenten, wieso viele Paare diesen Weg gingen, wenn er doch so steinig und ausweglos ist. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Sie musste sich eingestehen, dass es so nicht weitergehen konnten... --- Sie versuchte ihren Blick fest zu halten, keine Sekunde durfte er spüren, dass sie unsicher war oder gar selbstkritisch. Ihr Herz klopfte schneller, ihr Mund war trocken, doch sie musste es tun. Sie musste einen Weg aus dieser Dunkelheit finden und sich und vielleicht sogar ihn vor größeren Schaden retten. Es war gewiss nicht leicht sich zu trennen, doch für sie war es momentan leichter als in einem Scherbenhaufen zu leben. „Wir müssen reden“, sagte sie zu Neji, versuchte normal zu klingen. Er durfte nicht sofort merken, dass etwas nicht stimmte. Beide waren gerade auf dem Trainingsplatz. Ein ungewöhnlicher Ort für eine Trennung, doch hier begann auch alles. An diesem Ort haben sie vor ihrer Beziehung so viele Stunden verbracht und sich auch hier ihre Liebe gestanden. Über drei Jahre war das nun her. ‚Ein geschlossener Kreis‘, schoss es dem Mädchen durch den Kopf. „Natürlich“, erwiderte er ihre Frage, die mehr einem Befehl glich. Sie setzte sich neben ihn, wo er zuvor meditiert hatte. Eigentlich störte sie ihn ungern dabei, doch es ging nicht anderes. Manchmal musste man Opfer bringen. Ihre Welt schien kopfüber zu stehen, sie musste das Gleichgewicht wieder herstellen. „Neji, es tut mir leid, aber es geht nicht mehr.“ Sie sah Irritierung in seinem Blick. Er zeigte es zwar nicht offen, doch sie kannte ihn einfach gut genug, um dies zu sehen. „Wie meinst du das?“, fragte er kaum hörbar, sah sie aber nicht an. Tenten atmete tief ein, versuchte sich zu sammeln, zählte innerlich bis drei. „Es ist vorbei.“ Er schien immer noch nicht recht zu verstehen. „Vorbei?“ „Unsere Beziehung ist doch schon lange nicht mehr das, was sie mal war. Man sollte etwas beenden, wenn es sinnlos ist.“ „Du denkst also, dass unsere Liebe sinnlos ist?“ „Das habe ich nicht gesagt. Aber ich kann nicht weiter für eine einseitige Liebe kämpfen.“ „Unsere Liebe ist nicht einseitig. Wie kommst du auf so was?“ Er sah sie an und sie sah in seinen Augen eine Traurigkeit, die sie mehr als alles andere verabscheute. „Ich empfinde so. Du sagst zwar, dass du mich liebst, aber ich spüre es kaum, wenn nicht sogar gar nicht.“ „Ich wusste nicht, dass du so denkst.“ „Ich habe viel zu lange geschwiegen. Es tut mir leid, Neji.“ Er wandte den Blick ab und sah wieder in die Ferne. „Hast du den Glauben an die Liebe verloren?“ „Nein. Vielleicht werde ich irgendwann jemanden anderes finden, vielleicht werden wir auch wieder zusammenkommen, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass man etwas beenden soll, wenn es zu Ende ist.“ Sie stand auf und ging mit langsamen Schritten vom Trainingsplatz. Ein Neubeginn bedeutet, dass man Vertraute zurücklässt und offen für Neues ist. Genau das wollte sie nun sein. Neji würde dies früher oder später auch verstehen. Eine einzelne Träne floss ihre Wange entlang und sie strich sie entschlossen weg. Es war unangebracht nun zu weinen, immerhin hatte sie diesen Weg aus eigenen Stücken gewählt und doch schmerzte ihr Herz ein wenig. Doch auch dieser Schmerz würde vergehen. So war das Leben… -Ende- *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Hallo liebe Leser Danke, dass ihr dieses Türchen angeklickt habt und (hoffentlich) gelesen habt. Danke für die Aufmerksamkeit. Mein allererster Beitrag zum Adventskalender, da ich letztes Jahr noch kein Mitglied des Zirkels war. *hibbel* Ist zwar kein Meisterwerk, aber ich wollte man den Standpunkt einer Geschichte ändern. Ich hoffe es hat euch gefallen. Schönen 3. Dezember noch. Liebe Grüße eure Hime Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)