Rasberries 'Captive soul' von HiYasha (Übersetzung der Original Story aus dem Amerikanischen) ================================================================================ Kapitel 29: Ablenkung --------------------- Ablenkung Inuyasha fluchte in die Dunkelheit. Er war Narakus immer stärker werdenden Geruch gefolgt bis zu der Ecke des weiten Platzes mit den Statuen, und nun stand er da und starrte auf eine über zwei Meter hohe Backsteinmauer, die den ganzen Garten umschloss. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er gedacht, dass man ihn herein gelegt hatte. Schnell drehte Inuyasha sich um und begann den Weg zurück zu rennen, den er gekommen war. Das war ein Ablenkungsmanöver! Das wusste er jetzt genau. Und es hatte ihn den Verdächtigen gekostet. Durch diese Ablenkung hatte er beinahe eine Stunde verloren. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Eine schmale, weibliche Hand schnappte seine, zog ihn weg von dem Tisch. "Komm mit!" Sesshomaru hatte keine Wahl, als dem Befehl zu folgen. Aber es musste ihm nicht gefallen. Als er umdrehte, um der Miko-Hexe zu folgen, erkannte er, dass sie ein ganz ähnliches Kleid wie Kagome trug. Ihr rabenschwarzes Haar wogte über ihren Rücken, als sie rasch zu einem beleuchteten Torbogen schritt, der nur wenige Meter neben den Toiletten lag. Warum hatte er sie nicht gespürt? Irgendetwas stimmte hier nicht. Er war herein gelegt worden! Sesshomaru wusste das nun. Es wäre unmöglich gewesen, dass er ihre Gegenwart nicht erkannt hätte, außer etwas oder jemand hätte seine Fähigkeiten, eine Miko zu spüren, manipuliert. Wer immer das getan hatte, war sehr gerissen. Jemand wollte ihn aus dem Weg haben. Und das bedeutete, dass Rin in Gefahr sein könnte. Aber jetzt hatte er keine Macht irgendetwas für sie zu tun. Seine einzige Hoffnung lag bei Kagome oder Rin. Er wünschte sich inständig, dass eine der beiden ihn sehen konnte, bevor die Frau ihn aus dem Bankettraum führte. Seine Hoffnung erstarb als er den Banketsaal verließ. Er folgte Kikyo durch einen ziemlich großen Torbogen, einen langen, breiten Korridor entlang und eine hölzerne Treppe hinauf. Sesshomaru konnte ihr beißendes Gemurmel hören als er ihr folgte. "Ich wusste es doch, Rin konnte nicht widerstehen, ihr neues Haustier mit auf das Bankett zu schleppen. Ich werde es dem kleinen Strauchdieb schon zeigen. Niemand gibt mir eine Ohrfeige und kommt damit davon." Bald erreichten sie das zweite Stockwerk: ein langer, teppichbelegter Gang erhellt mit sanft leuchtenden Lampen und dekoriert mit verschiedenen Gemälden. Kikyo wandte sich zu der ersten Türe auf den Linken und zog einen Schlüssel heraus. Sie öffnete die Türe und trat ein. Er folgte ihr schweigend, betrat, was nach einem der Hotelzimmer aussah. Der extravagante Raum beinhaltete ein ovales Bett, Schrank, Tisch, Teeküche und einen Fernseher als auch einen kleinen Balkon, der hinter weißen Vorhangbahnen verborgen lag. Sie hielt in der Mitte des Zimmers an und befahl ihm, sich hinzuknien. Er tat es. Seine Knie berührten den flauschigen Teppich, während er stur vor sich hin starrte. Brennendes Rot drängte sich in sein Sichtfeld, überlagerte die milchweißen Spitzenvorhänge mit blutroten Schatten. Die junge Miko ging um ihn herum. Die Tür fiel zu, aber sie hatte sie nicht verschlossen. Kikyo kam herüber, um sich vor ihn hinzustellen. Sie stemmte beide Hände in die Hüften und schaute ihn finster an. "Nun, Dämon, gehörst du mir ganz alleine." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Rin kam aus der Toilette zurück. Als sie in den Bankettsaal schritt, suchte sie den Tisch mit den Desserts ab, wo sie Sesshomaru zurück gelassen hatte. Er war nicht da! Sie hielt augenblicklich an und überprüfte den kompletten Raum. Rin versuchte, ihren sich beschleunigenden Herzschlag wieder zu beruhigen und nahm einen tiefen Atemzug, während sie die umstehenden Tische und die Tanzfläche absuchte. Sie konnte Sesshomaru nirgends sehen. Rin setzte sich in Bewegung und ging hinüber zu dem Desserttisch, dabei betrachtete sie weiter den ganzen Saal. Unbehagen breitete sich in ihr aus, begann mit einem engen, üblen Knoten, der sich in ihrer Brust formte. Nein...Rin atmete tief durch...sie würde sich nicht von Panik überrollen lassen. Sie musste optimistischer bleiben. Vielleicht war Sesshomaru nur mal kurz zur Toilette gegangen. Sie hielt an dem Tisch an, schaute zurück, woher sie gekommen war, beobachtete und wartete hoffnungsvoll. Kaum eine Sekunde später erregte eine sanfte Stimme ihre Aufmerksamkeit. Rin drehte sich um und sah Naraku mit einem leicht besorgten Ausdruck im Gesicht neben sich stehen. Er lächelte halbherzig. "Rin, was ist los? Du erscheinst so...besorgt." Rin ignorierte ihr aktuelles Missbehagen gegen diesen Mann und ließ ihre zunehmende Besorgnis in ihrer Entgegnung mitklingen. "Es...sieht so aus, als ob ich meine Begleitung für den heutigen Abend verloren hätte. Ich weiß nicht, wohin er gegangen ist." Naraku lächelte warmherzig und zeigte zu dem Gartenausgang. "Ich glaube, ich sah deinen Diener und deine Cousine Kikyo, wie sie durch diese Glastüren gingen. Als sie vorbei gegangen sind, hörte ich deine zauberhafte Cousine etwas von einem Irrgarten aus Hecken erwähnen." Der Schock überfiel Rin augenblicklich. 'KIKYO?' Nun setzte Panik ein. Rin konnte kaum noch ihre Furcht verbergen. Naraku brummte. "Warum, Rin? Was ist denn los? Du bist weiß wie die Wand." Rin stammelte etwas, während sie mit Tunnelblick die entfernten Glastüren an fixierte."Oh...äh...gar nichts...ich denke...ich brauche ein wenig...frische Luft." Ohne auf den Hanyou neben sich zu achten, entschuldigte sie sich und begann schnell in Richtung Gartenausgang zu laufen. Sie musste sich beeilen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Inuyasha ging zurück zum Bankettsaal. Das erste, was er sah, war eine junge Frau, die ein glänzend smaragdgrünes Kleid trug und an ihm vorbei eilte. Sie roch nach Furcht und aufsteigender Panik. Der Geruch erschreckte ihn so sehr, dass er anhielt und beinahe umgedreht hätte, um der verzweifelten Frau zu folgen. Aber er erstarrte, als seine Sinne etwas Vertrautes aufnahmen: Macht, Miko-Mächte gemischt mit... Inuyasha hob seine Nase nur ein wenig und atmete tief ein. Kikyo! Er wurde mit der Nase genau darauf hingelotst. Seine Augen erhaschten ein glitzernd rotes Aufblitzen zwischen all den tanzenden Paaren. Aber er hatte auch einen Blick auf ein sehr vertrautes Gesicht erhascht. Sein Atem ging schneller, als er eine auffallend schöne, junge Frau davon schlendern sah, weg vom Kreis der tanzenden Paare, Arm in Arm mit einem großen, älteren, dunkelhaarigen Mann. Ihr fröhliches Lächeln und strahlendes Leuchten wühlten lebhafte Erinnerungen aus nicht all zu weiter Vergangenheit in ihm auf. Ohne es zu wissen formte sein Mund den Namen, den er seit sechs Monaten nicht mehr ausgesprochen hatte. "Kikyo." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)