Rasberries 'Captive soul' von HiYasha (Übersetzung der Original Story aus dem Amerikanischen) ================================================================================ Kapitel 45: Seelenqual ---------------------- Endlich, endlich, endlich... habe ich für euch wieder mal ein Kapitel übersetzt. Und ein recht aufschlussreiches erst recht. Verzeiht die Tippfehler, die sich zu so später Stunde eingeschlichen haben und genießt einfach die Geschichte. Viel Spaß Eure Hi Seelenqualen Rin saß in ihrem Auto mitten in der Einfahrt und nahm einen tiefen Atemzug. Sie schluckte ein paar Mal und versuchte damit, den Schmerz loszuwerden, der ihr Herz heimsuchte. Erst nachdem sie sich sicher war, das er abgeschwächt genug war, um nicht aufzufallen, öffnete sie die Türe und stieg aus ihrem Wagen. "Rin?" Rin drehte sich um und sah Sango und Miroku, die den Weg herauf kamen. Mirokus Autos parkte halb in ihrer Einfahrt und halb auf der Straße. Sie lächelte dem sich nähernden Paar entgegen. "Hey Leute, wie geht’s?" Sango stürzte sich auf sie und umschlang sie in einer heftigen Umarmung. "Rin! Ich war so besorgt, als Kagome mir von Samstagnacht erzählte. Ich konnte kaum glauben, was du alles durchmachen musstest!" Sango ließ sie wieder los und ging ein paar Schritte, aber sie hielt immer noch sanft Rins Hände. "Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist." "Wir sind beide froh, Rin." Miroku schritt neben Sango mit einem erleichterten Lächeln. "Kagome erzählte uns gestern, was an dem Bankett vorgefallen ist." Rin lächelte sie beide an. "Mir geht es gut, ihr Beiden. Ihr braucht euch keine Sorgen mehr zu machen. Sesshomaru war da und sein Halbbruder ebenfalls. Zusammen mit Kagomes Hilfe waren sie in der Lage, Naraku zu stoppen." Sango ließ ihre Hände fallen, dann ergriff sie Mirokus rechte Hand mit ihre linken. "Rin, wir gehen heute in den Park. Wir haben jede Menge zu Essen dabei. Möchten du und Sesshomaru uns nicht begleiten? Es wird bestimmt ein nettes Picknick werden. Wir wollen an den See gehen." Mit einem tiefen Seufzer wollte Rin das Angebot schon beinahe ablehnen, aber dann hielt sie inne. Vielleicht wäre ein Tag im Park bei Sonnenschein und Schatten im Grunde eine gute Idee. Sie war hungrig und es war beinahe Essenszeit. Sie hatte kein Frühstück gehabt und wusste nicht einmal, ob Sesshomaru bisher etwas gegessen hatte oder nicht. Ihm könnte es auch gefallen. Lächelnd nickte Rin. "Klar, Sango, das klingt großartig. Kommt mit rein. Ich muss es Sesshomaru erzählen. Er muss sich erst noch fertig machen." Miroku und Sango folgten ihr zur Eingangstüre. Rin schloss auf und ging hinein, ihre Freunde im Schlepptau. Die Dusche unten lief. "Sesshomaru duscht wohl gerade, Sango. Ihr beide könnt solange Platz nehmen, während ich ihn frage, ob er mitkommen will." Rin ging den Flur entlang und hielt an der Badezimmertüre an. Dampf drang durch die Ritzen. Sie klopfte. "Sess, ich bin’s, Rin." Die Türe wurde unmittelbar aufgezogen. Sie hatte keine Zeit mehr nachzudenken, als eine starke Hand sie in den Dampf geschwängerten Raum zog. Rin quietschte. "Sess!" Der Hundedämon schlang seine Arme um sie, wobei er in der Bewegung die Türe schloss. Vergnügt kicherte Rin und flüsterte, als seine äußerst nasse Brust sich gegen ihren Rücken drückte. "Sess! Wir haben Besuch!" Eine raue Stimme schnaufte in ihr Ohr. "So?" Rin wand sich in seiner Umarmung. "Komm...wir können doch nicht...du musst deine Triebe unterdrücken." "Oh, muss ich?", hauchte er. Sie haute ihm auf die Finger, die über ihre Brust zu wandern begannen. "Ja, musst du." Sesshomaru stieß einen unwilligen Seufzer aus und gab sie frei. Rin wandte sich von ihm ab, soweit das in dem kleinen Raum möglich war. Der Dampf verschwand langsam. Ihr Blick wanderte an ihm auf und ab, und sie dankte den Göttern, dass er wenigstens ein Handtuch trug. Sie wollte auf keinen Fall, dass Sango auch nur einen Hauch seiner Erscheinung mitbekommen könnte. Im Augenblick brauchte er dringend etwas zum Anziehen. Der Gedanke, dass Sango auch nur einen Ausblick auf seine Brust ergattern könnte, verärgerte sie irgendwie. Sie nahm den großen, blauen Bademantel vom Haken an der Türe und reichte ihn Sesshomaru, der nun eine Augenbraue hochzog. "Hier, zieh dir das an." Er schüttelte den Kopf, während er grinsend den Mantel aus ihrer Hand nahm. "Hast du Angst, jemand könnte was sehen?" Rin verschmälerte ihre Augen amüsiert. "Möglich." Sein Grinsen verbreiterte sich noch mehr, als er durch die Frottee-Ärmel schlüpfte. "Eifersüchtig?" Mit einem gereizten Grunzen stemmte sie die Hände in die Hüften. "Du bellst den falschen Baum an. Ich würde es gar nicht so weit kommen lassen, dass ich eifersüchtig würde." Der Hundedämon hob einen Finger und klopfte sich an seine Nase. "Uh...du..." Rin baute sich vor ihm auf. Sie verschränke die Arme vor ihrer Brust und schnaubte geringschätzig. "Das ist nicht fair. Deine Nase spielt nicht nach den Regeln." Er zog die Schultern ein wenig hoch, während er den Gürtel des Bademantels fest zog. "Nicht nach menschlichen Regeln." Rin rollte mit den Augen, dann lächelte sie. "Okay, okay, Sango und Miroku wollen in den Park zu einem Picknick. Sie haben uns gefragt, ob wir mitkommen. Möchtest du?" "Möchtest du hin?" Rin nickte leicht. "Ja." "Dann sollten wir auf dieses... Picknick gehen." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Inuyasha saß auf seinem harten, unbequemen Stuhl, während er aus dem großen Wohnzimmerfenster schaute. Er trommelte mit den klauenbewehrten Fingerspitzen seiner rechten Hand auf seinen jeansbekleideten Oberschenkel, während er sich zwischen den Knöpfen seines dünnen, blauen Hemdes kratzte. Nun, nachdem sein Auftrag beendet war, hatte er nichts mehr zu tun. Ihm war so langweilig. Langweilig! Langweilig! Es war Montag und das machte den Tag noch erbärmlicher. Obwohl der helle Sonnenschein jede Farbe zum Leben erweckte, fühlte er sich nicht lebendig. In der Tat fühlte er sich vollkommen mutlos. Sesshomarus unverdrossen egoistische Einstellung verschleierte die unbestreitbar emotionale Veränderung seiner Persönlichkeit: Das furchtbare Geheimnis dessen, was seinem Halbbruder wirklich in den letzten fünfhundert Jahren passiert war, wie sein Vater wohl auf Sesshomarus plötzliche Rückkehr aus dem Reich der Toten reagieren würde, Kikyos unablässige, verwirrte Anrufe und Besuche, zusammen mit ihren permanenten Versuchen, die Beziehung wieder aufzunehmen, die er schon vor vielen Monaten beendet hatte, die Tränen, die sie vergossen hatte, als sie an seine Türe geklopft hatte... Es war schwer, das alles zu bewältigen... und er fühlte, wie sein Herz manchmal nachgab... wie er versuchte, das Ausmaß der Gefühle nachzuvollziehen, die einzudringen schienen in seine halbdämonische Seite, die Seite, die immer unempfindlich gegenüber Gefühlen jeglicher Art gewesen war. Er war völlig niedergeschlagen, angespannt und entmutigt… entmutigt von allem... allem außer… ..."Kagome." Der Name kam flüsternd über seine Lippen, bevor er es überhaupt bemerkt hatte. Er merkte, dass er sich über die junge Frau wunderte. Vielleicht ähnelte sie Kikyo vom Aussehen her, aber da endeten die Gemeinsamkeiten auch schon. Kein einziges Wort konnte sie beschreiben. Sie war stark, intelligent, loyal, und...nett... Ja, das war sie. Eine ruhige Art von Freundlichkeit strahlte aus den unglaublichen Tiefen ihrer grauen Augen. Und ihre Kräfte! Es nahm ihm den Atem, nur daran zu denken, die Art und Weise, wie sie gegen Naraku gekämpft hatte, so machtvoll und selbstsicher, die faszinierende Stärke einer Kriegerin gepaart mit der graziösen Leichtigkeit, die sich für eine ausgebildete Priesterin ziemte. Inuyasha lächelte. Sie war so wunderschön, mit ihrer so eigenen Anmut. Ein Klopfen an seiner Türe riss Inuyasha aus seinen Betrachtungen über die Frau mit den rabenschwarzen Haaren. "Ja?" Die Türe schwang auf und der grinsende Shippoh schlenderte herein. "Hey Inuyasha! Was geht ab?" Der Hanyou kippte den Stuhl auf seinen hinteren Beine, schaukelte vor und zurück. "Absolut gar nichts." "Gelangweilt?" Inuyasha grinste. The Fuchsdämon kannte seine Stimmungsschwankungen ganz genau. "Und wie." Mit einem Schwung seines buschigen, rot-orangenen Schwanzes warf sich Shippoh schwungvoll auf das Bett und grinste zur Decke. "Hast du Lust auszugehen? Durch die Stadt zu fahren? Schauen, ob wir ein paar hübsche Ladies finden?" Jedoch hatte Inuyasha schon eine hübsche Lady in seinen Gedanken. "Nee. Ich hab was anderes im Sinn. Ich muss jemanden sehen." Shippoh kicherte. "Inuyasha, dieser Jemand ist nicht zufällig eine junge Miko, oder?" Der Hanyou ließ den Stuhl nach vorne fallen und setzte sich aufrecht hin. "Schon möglich." Shippoh setzte sich mit einem breiten Grinsen auf und neckte seinen langjährigen Freund. "Kann ich mitkommen?" Inuyasha verengte seinen Blick auf den kleinen Schelm und schüttelte ablehnend den Kopf. "Nie im Leben, Kumpel. Das letzte Mal, als ich dich bei einem Date mitgenommen habe, rannte das Mädchen vor Schrecken davon, weil du dich in einen großen, rosa Ball verwandelt hattest und ihr in den Kopf gebissen hast." "Ach komm schon, Inuyasha! Es war nur ein kleiner Biss. Ich hab auch kaum gesabbert." "Ja, und kannst du dich erinnern, was sie getan hat, als sie sich beruhigt hatte und zurückkam?" Shippoh schluckte. "Oh... ja." Bei dem Aufsteigen dieser Erinnerung in seinen grünen Augen rieb sich der Fuchsdämon den Ansatz seines Schwanzes. Inuyasha unterdrückte den heftigen Drang laut zu lachen. Seine Begleitung war damals zurückgekehrt und hatte Shippoh derbe am Schwanz gezogen. Es war das erste Mal, dass er einen ausgewachsenen Fuchsdämonen so hoch hatte springen sehen. ------------------------------------------------------------------------ Das Licht des frühen Nachmittags warf Schatten auf den weitläufigen Hof. Inuyasha fiel auf, wie tiefgrün das Gras war, als er in der Einfahrt anhielt. Er parkte den Wagen. Für ein paar Augenblicke saß er einfach nur da, starrte auf das zweigeschossige Gebäude und versuchte, seinen ganzen Mut zusammenzukratzen. Nach ein paar tiefen Atemzügen beschwichtigte er sein wild klopfendes Herz. Warum in aller Welt war er so nervös? Er stieg aus dem Auto, klappte den Fahrersitz um und schnappte sich Tetsusaiga vom Rücksitz, bevor er die Autotüre zusperrte. Inuyasha wusste gar nicht, warum er das Schwert überallhin mitschleppte, aber er fühlte sich einfach nackt ohne es. Das Schwert in der rechten Hand haltend schlenderte er auf das Haus zu. Als er sich dem Vordereingang von Kagomes Zuhause näherte, bemerkte der Halbdämon etwas sehr Merkwürdiges: die Türe stand eine Hand breit offen. Er hielt ein paar Schritte vor dem Eingang an und schwenkte herum, wobei er die unmittelbare Umgebung vorsichtig betrachtete. Seine Augen wurden von Kagomes Auto angezogen. Es war leer, aber die Hecktüre stand sperrangelweit offen. Der sanfte Frühsommerwind brachte ihm ihren Geruch, Jasmin gemischt mit tiefer Verzweiflung. Was war da nur los? Eine leise, ziemlich zittrige Stimme kam von innerhalb des Hauses. Besorgt schritt Inuyasha schnell die Eingangstreppe hoch, stieß die Türe ohne einen Laut auf und öffnete sie gerade weit genug, damit er hindurch schlüpfen konnte. Das Wohnzimmer sah genauso aus wie zuvor. Leise schloss er die Eingangstüre, versicherte sich, dass das Klicken nicht durch das ganze Haus zu hören war. Inuyasha griff Tetsusaiga fester mit seiner nun schwitzenden Faust, ging einen Schritt voran und blieb dann stehen, als jene kraftlos geflüsterten Worte erneut seine Sinne erreichten. Er schaute nach links, wo die Stimme aus einer halb geöffneten Schiebetüre drang. Es war Kagomes Stimme. Der staubige Geruch alten Papiers und gealterten, gebundenen Leders drangen aus dem Raum und überlagerte beinahe jeden anderen Geruch in diesem Haus. Leise schritt er auf die Türe zu und lauschte. Aus den matten, flüsternden Murmeln formten sich abgehackte, unvollständige Worte. "Ich darf... darf sie das nicht tun lassen. Es muss einen Ausweg geben..." Ein lautes, dröhnendes Echo im Raum erklang, als ob jemand einen sehr schweren Gegenstand auf den Boden geworfen hatte. "Es muss... einen Ausweg geben..." Inuyasha ging langsam auf die Türe zu und schaute in den Raum. Da saß, mitten auf dem Fußboden, Kagome. Hunderte alte, braune Bücher lagen verstreut um sie herum. Viele waren geöffnet. Einige Schriftrollen lagen hoch aufgetürmt neben einem Sessel bei dem erkalteten Feuerplatz. Die meisten der roten Bänder waren abgezogen worden. Die junge Miko kauerte über einem sehr großen Buch, das in ihrem Schoß lag und wischte sich die Augenwinkel, während sie durch die vergilbten Seiten blätterte. Sie schniefte kurz, als der Geruch von Salzwasser sich in der Luft ausbreitete und eine kleine Träne aus ihrem linken Auge auf ihre cremefarbene Bluse fiel. Hoffnungslosigkeit berührte ihn als nächstes, ein wilder Anfall reiner Verzweiflung traf seine nun eh extrem gesteigerten Sinne. "Kagome?" Tief erschrocken sprang die junge Frau auf, dann drehte sie ihren Kopf ruckartig in seine Richtung. Sie schien sich zu entspannen, als sie ihn sah. "Inuyasha! Du hast mich aber erschreckt..." Sie schüttelte den Kopf, wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Buch in ihrem Schoß zu und begann erneut die Seiten durchzublättern. "Was willst du?" Inuyasha betrat den Raum. "Was… tust du denn da?" Die junge Miko ergriff abrupt das Buch in ihrem Schoß und warf es quer durch den Raum. Es knallte gegen die nächstgelegene Wand. Sie schnappte sich ein anderes Buch vom dem Stapel neben ihr und blätterte es in ihren Schoß auf. Was war nur los mit ihr? Ihr heftiges Benehmen begann ihn zu nerven. Inuyasha schritt langsam näher und setzte sich neben sie, Tetsusaiga legte er auf den Holzdielen neben sich ab. "Kagome." Ihre grauen Augen jagten vor und zurück über die vergilbten Seiten, zögerlich flüsterte sie angestrengte Wörter, beinahe als ob sie mehr zu sich selbst sprach als zu ihm. "Es ist verflucht. Sesshomarus Halsband ist verflucht. Jeder der es... entfernen will… wird… ich kann es nicht zulassen, dass sie das tut... Ich kann meiner Schwester das nicht erlauben... Da muss es… eine andere Lösung geben..." Ihre Worte lösten sich auf in Schweigen, das erfüllt war von dem Rascheln spröder Pergamentseiten. "Kagome...." Inuyasha griff nach ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. Die Reaktion kam unmittelbar. Die junge Frau hörte auf mit ihrem fieberhaftem Lesen und schloss fest ihre Augen, ihre Züge verzerrten sich zu ermüdeter Seelenqual. Sie schluchzte einmal auf. Zwei Tränentropfen fielen, spritzen auf das altertümliche Papier des Buchers in ihrem Schoß. "Ich kann keinen anderen, lösenden Zauberspruch finden. Ich finde keinen Ausweg. Was soll ich nur tun?" Inuyasha schluckte schwer und betrübt, als er ihre Tränen sah. Er wusste nicht, was los war, aber er fühlte den inneren Drang, die junge Frau zu beschwichtigen... "Kagome, es wird alles gut werden, ich werde da sein. Ich werde dich und Rin beschützen. Nichts Böses wird sich ereignen solange ich da bin." Die Erscheinung der jungen Miko erhellte sich, sie schniefte einmal kurz, dann öffnete sie ihre Augen und hob ihren Kopf, um aus dem Fenster auf der anderen Seite des Raumes zu starren. "Was hast du gesagt?" "Äh...dass ich da sein werde?" Ihre Augen begannen sich zu weiten, ein Schimmer der Erkenntnis tauchte in ihren Tiefen auf. "Nein, der andere Teil." "Ich werde dich beschützen?" Ein Lächeln erschien in den Winkeln ihrer errötenden Lippen und wanderte weiter, um in ihren klaren, grauen Augen aufzublitzen. Sie wandte ihm ihren Kopf zu, das Lächeln verstärkte sich mit jeder Sekunde. "Inuyasha, du bist ein Genie!" Ohne Vorwarnung ergriff ihn die bezaubernde Frau an den Schultern, zog ihn zu sich und gab ihm einen schnellen, harten Kuss auf seine Lippen. "Ich liebe dich! Ich liebe dich einfach!" Die Frau ließ ihn schnell wieder los, sprang aufgeregt hoch und rannte zu dem Bücherregal auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Inuyasha saß nur da und schaute, Hitze schoss ihm in seine Wangen, sein Mund stand offen. ```````````````````````````````````````````````````````````````````````` Sesshomaru knöpfte seine Jeans zu und befestigte seine Waffe an seinem Gürtel, während er vor dem großen Ankleidespiegel stand. Dann ging er hinüber zu seinem Schlafzimmer und öffnete es. Rin wartete dort mit einem kleinen Lächeln. "Fertig?" Der Inu Youkai nickte kurz. Seine zukünftige Braut griff nach seiner Hand und zog ihn die Treppen hinunter. Der menschliche Mann namens Miroku und die Frau, die Rin Sango nannte, standen zusammen nahe der Eingangstüre. Als sie den Fuß der Treppe erreichten, drehte sich das Paar zu ihnen um. Sesshomaru warf einen geübten Blick auf den Houshi. Das Lächeln des Menschen verwandelte sich in eine um Entschuldigung heischende Grimasse. Sango schien die Interaktionen der beiden Männer nicht zu bemerken, denn sie lächelte weiter. "Seid ihr beiden fertig?" Rin nickte. "Jepp!" Sie folgten dem menschlichen Paar zur Türe hinaus und zu dem im Schatten stehenden Wagen. Während Miroku auf der Fahrerseite einstieg, öffnete Sango die Beifahrertüre. Gerade als Sesshomaru den Griff der hinteren Türe öffnen wollte, streckte eine kleine Youkaikatze ihren kleinen, gestreiften Kopf durch das geöffnete Autofenster und leckte ihm die Hand. Der Hundedämon schaute finster drein bei der ekligen Berührung der Katzenzunge auf seiner Haut. "Rin." Rin kicherte und langte nach der kleinen, zweischwänzigen Youkai Katze. "Ist die nicht süß?!" Sesshomaru seufzte leise, während er zuschaute, wie Rin das kleine Pelzknäuel unterm Kinn kraulte. Der Glückspilz. Mit der bauschigen Katze in ihren Armen öffnete Rin die hintere Tür und schlüpfte auf die Rückbank. Sesshomaru ordnete seine Waffen und folgte ihr, setzte sich nahe zu Rin. Während der Fahrt legte Rin ihre Hand auf seine Schulter. Die kleine Katze rollte sich zu einem flauschigen Ball in Rins Schoß zusammen und genoss es, gekrault und gehätschelt zu werden. The Hundedämon atmete tief ein, fing den Duft mit seinen Sinnen ein, den er so sehr mochte: Vanille. Rin roch immer nach diesem süßen Aroma. Als er sich dieser köstlichen Essenz hingab, nahm Sesshomaru die feinsten Schwankungen tief in sich auf. Er war leicht, beinahe unauffindbar, aber er hatte ihn fast sofort erkannt. Der düstere, fremdartige Hauch schwärte in den weiten Tiefen ihres Grundgeruches. Es brütete da vor sich hin, ein Hauch von Verzweiflung versteckt hinter einem Strudel erzwungener Fröhlichkeit gemischt mit einer Welle des Gefühls, das Rin immer führ ihn hatte, das Gefühl, das sie Liebe nannte. Seine elegante Braue stieg unmerklich hoch. Konnte er sich das vielleicht nur eingebildet haben? Nein. Das glaube er nicht. Er kannte Rin zu gut. Er kannte ihren Geruch auswendig. Sie hielt definitiv irgendetwas verborgen. Der Gedanke stieg in ihm auf, dass Rin wohl irgendetwas vor ihm verheimlichte. Diese Idee wurde mehr und mehr plausibel, je mehr er darüber nachdachte. Was könnte Rin absichtlich vor ihm verbergen? Was war es, was sie für wichtige genug erachtetet, dass sie es so tief in sich vergrub, dass es seine scharfen Sinne nur unter großer Anstrengung entdecken konnten? Kurz schoss es ihm durch den Kopf, dass es etwas mit ihr und Kagomes privatem Gespräch zu tun haben müsste. Der Wagen hielt an. Rin tätschelte seine Hand. Widerstrebend kehrte er aus dem Nebel seiner Gedanken zurück, um mit einem Blinzeln zu erkennen, dass die junge Frau direkt neben ihm saß. Sie lächelte zu ihm hoch. Im Bruchteil einer Sekunde suchte und fand er, wonach der Ausschau gehalten hatte. Hinter der aufgesetzten Fröhlichkeit ihres Lächelns, weit hinten in ihren klaren, braunen Augen, in den Tiefen ihrer Seele, aber sehr nach an ihrem Herzen... da war sie, so offen wie der Sonnenschein, der nun ihr Gesicht streifte, als sie aus dem Auto stieg. Traurigkeit. Kalt, umfassend, dunkel und unheimlich gewaltig. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sesshomaru folgte Rin mit langsamen, sicheren Schritten, der Abstand zwischen ihnen vergrößerte sich, als sie weiter auf einen sehr großen See zu rannte, den Wellen in tiefdunklem Blau krönten. Die zweischwänzige Katze schlenderte ihnen hinterher, miaute in Dämonensprache über die gleiche Störung in Rins Geruch, den auch er wahrgenommen hatte. Seine zukünftige Lebensgefährtin rannte unter einen riesigen, schattigen Baum und hielt an. Ihr lächelnder Blick erstreckte sich bis zu dem plätschernden Wasser. Eine Minute später hielt er neben dem Baumstamm an und stand still. Kühlender Wind trieb die endlosen Wellen an, raschelte in den Blättern über ihnen und streifte um sie herum in flüsterndem Raunen. Sesshomaru betrachtete das süße Mädchen, das ein paar Schritte vor ihm stand. Ihr pfirsichfarbenes Shirt flatterte leicht, als die Briese ihre schmale Gestalt umspielte. Langes, dunkelbraunes Haar tanzte lustig im Wind, wedelte gegen ihren Rücken. Er kämpfte gegen den Drang an, mit seinen Fingern durch ihr seidenes Haar zu streichen und blieb stattdessen emotionslos im Schatten der schwankenden Äste stehen. "Rin." Die junge Frau drehte sich um. Ein zartes Lächeln erhellte ihre ruhigen Züge. "Ja, Liebster?" Ihr süßes Lächeln entspannte seinen wandernden Geist. Nein, nicht jetzt. Die Frage würde warten können, denn in diesem Augenblick, diesem wunderschönen, stillen Augenblick, würden sie es einfach nur genießen hier zu sein, zusammen. Ihre Braue fuhr mit einer Linie der Besorgnis hoch als er nichts weiter sagte. Sie schritt auf ihn zu, ein zartes Lächeln erhob sich aus dem beunruhigten Blick. Strahlende braune Augen sahen ihn langsam an als sie sich näherte, beinahe, als ob sie seinen Anblick in ihr Gedächtnis einbrennen wollte. Wärme umfing seine Hand. Er spähte hinab auf die nun leicht lächelnde Frau. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Rin wandte ihren Blick von ihm ab um zu sehen, dass Sango und Miroku sich näherten. Miroku trug einen großen Picknickkorb und Sango hielt eine Kühlbox an ihrem Griff. Sango setzte die Kühlbox im Schatten des Baumes ab und lächelte. "Ich denke, das hier ist ein guter Platz." Rin nickte, als Miroku den Korb abstellte und die große, gelbe Decke über das grüne Gras ausbreitete. "Er ist perfekt." Rin zog Sesshomarus Hand zu sich und grinste, während sie ihn herab zog, um sich neben sie auf die Decke zu setzen. Er fügte sich, aber seine Züge zeigten keinerlei Regung. So langsam gewöhnte sich Rin an Sesshomarus Benehmen, wenn andere Menschen dabei waren. Der Hundedämon wurde ausdruckslos sobald sie jemanden trafen. Sein Haltung wurde starr und aufrecht, sein Blick eisig und distanziert. Aber aus irgendeinem Grund störte Rin der Wechsel seiner Persönlichkeit gegenüber anderen nicht. Sie gewöhnte sich daran, solange sie nur die Herzlichkeit spüren konnte tief in der Kühle seiner goldenen Augen. Seine Herzlichkeit für sie. Rin seufzte innerlich. Eines Tages würde er erkennen, dass er sie liebte. Eines Tages würde er es laut sagen. Eines Tages... Kirara sprang in ihren Schoß, bettelte mit süßem Maunzen um die gleiche Aufmerksamkeit, die sie vorher im Auto erhalten hatte. Während Rin die zweischwänzige Katze streichelte, schaute sie hinüber zu Sango und Miroku, die sich verborgene Blicke zuwarfen, als sie das Essen und die Teller aus dem Korb holten. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit nach links und fand Sesshomaru vor, der sie unverwandt betrachtete. Rin grinste und formte lautlos mit den Lippen: "Siehst du, was ich sehe?" Ein Funken Übermut flackerte in den dunklen, honigfarbenen Augen auf, als er ihr mit einem beinahe unerkennbaren Nicken antwortete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)