Die Pokémonwichtel von Taja ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Sachte tanzten die im Mondschein glitzernden Schneeflocken vom Himmel herunter und machten aus der Landschaft in dieser kalten Winternacht einen herrlich funkelnden Märchenwald. Auch im Labor von Professor Eich war endlich Ruhe eingekehrt. Der Pokémonforscher hatte Ash und seine Freunde eingeladen, gemeinsam bei ihm Weihnachten zu feiern. Ash, seine Mutter, Rocko, Misty, Tracey, Maike, Max und ihre ganzen Pokémon waren seiner Einladung gerne gefolgt. Und auch Gary hatte es sich nicht nehmen lassen, seinem Großvater an Weihnachten einen kurzen Besuch abzustatten. So hatten sie alle zusammen einen wunderschönen Tag verbracht. Am Vormittag ging es raus auf den See zum Schlittschuhlaufen, danach bauten sie Schneefiguren, was letztendlich aber in einer großen Schneeballschlacht endete. Deliah Ketchum zauberte für alle ein wundervolles Weihnachtsessen. Anschließend unternahmen sie eine Winterwanderung durch den Wald um den wilden Pokémon ein bisschen Futter zu bringen. In warme Decken gehüllt und mit einer dampfenden Tasse Tee in den Händen hatten sie sich danach um den großen Weihnachtsbaum versammelt und lauschten Professor Eichs Pokémonlyrik. Nun aber war die Nacht eingekehrt. Pikachu lag in Ash’s Arme gekuschelt und träumte von Schneeballschlachten und leckeren Plätzchen. Klong! Die langen Ohren zuckten. Klong! Das zweite dumpfe Geräusch riss Pikachu letztlich aus seinen Träumen. Etwas verschlafen schaute es sich um. Alle anderen schliefen tief und fest. Es lauschte. Klong! Da war es schon wieder. Neugierig sprang es aus dem Bett und lief zum Fenster. Draußen schneite es leicht, aber sonst war alles friedlich. Aber was war das? Neben Rocko’s Schnee-Joy konnte Pikachu etwas kleines Dunkles erkennen. Vorsichtig öffnete es das Fenster und kletterte hinaus. Es war ziemlich kalt, aber das tat seinem Erkundungsdrang keinen Abbruch. Als das Mauspokémon näher kam, konnte es erkennen, dass es sich bei dem seltsamen Gegenstand um ein kleines grünes Päckchen handelte. Pikachu zog es behutsam aus dem Schnee. Wie kam das nur hier her? Doch als es sich um sah, bemerkte es nicht weit entfernt ein Weiteres. Und dort hinten beim Baum lag das Nächste. Neugierig folgte es der Päckchenspur, bis es auf einem Hügel eine Gestalt ausmachen konnte. Im Mondlicht zeichnete sich die Silhouette eines Pokémons mit großen Sack ab, dass einige Päckchen einsammelte. „Pika, Pika!“ Pikachu lief auf die Gestalt zu. Erschrocken fuhr das Botogel herum. Es hatte nicht damit gerechnet zu dieser späten Stunde von jemanden beobachtet zu werden. „Pika?“ Pikachu wollte wissen, was es denn hier draußen machte. Botogel seufzte und erzählte seine Geschichte. Es war der Gehilfe des Weihnachtsmanns und gemeinsam reisten sie jedes Jahr in dieser Nacht um die Welt um allen Kindern und Pokémon ihre Geschenke zu bringen. So auch heute, doch leider hatten sie unterwegs feststellen müssen, dass ein Loch in einem der Säcke gewesen war, und viele der Päckchen auf ihrem Weg verloren gingen. Botogel hatte sich auf die Suche nach ihnen begeben. Es hatte schon einige wieder eingesammelt, doch es waren ziemlich viele und die Geschenke mussten heute Nacht noch verteilt werden. Es war sehr niedergeschlagen, denn das Weihnachtsfest für einige Kinder war ernsthaft in Gefahr. Für Pikachu war es da keine Frage sofort seine Hilfe anzubieten. Das Botogel war mehr als dankbar, denn allein war es so gut wie aussichtslos alle wiederzufinden. Pikachu eilte so schnell es seine kurzen Beine trugen zum Labor zurück, kletterte wieder durchs Fenster und befreite vorsichtig alle seine Pokémonfreunde aus ihren Bällen. Die waren über diesen nächtlichen Überfall zwar etwas erstaunt, aber nach dem Pikachu ihnen die Lage erklärte hatte, waren auch sie sofort bereit zu helfen. In Zweierteams schwärmten sie in alle Richtungen aus, um die verschwundenen Päckchen zu suchen. Und die hatten sich für ihre Landung nicht gerade die besten Orte ausgesucht. Einige hingen ganz oben in den Wipfeln der Bäume, manche klemmten in Felsspalten fest, andere waren von Eisschollen des Flusses zu retten. Aber mit vereinten Kräften und auch der Hilfe der wilden Pokémon schafften es unsere Freunde die Päckchen wieder zusammen zu tragen. Nur eins war ausgerechnet in einem Ibitaknest heruntergekommen und das Vogelpokémon war gar nicht begeistert davon, es wieder hergeben zu müssen. Doch Pikachu’s Argument namens „Donnerschock“ ließ es seine Meinung doch noch ändern. Als alle mit den Päckchen zurückkamen, zählte Botogel durch. Jetzt fehlte nur noch eins. Alle suchten die Umgebung ab, aber vergeblich. Da erinnerte sich Pikachu an die Geräusche, die es geweckt hatten. So liefen alle zurück zum Labor. Und tatsächlich entdeckte Schwalboss das letzte Geschenk auf dem Dach von Prof. Eich’s Haus. Nun war alles wieder in Ordnung. Botogel tanzte vergnügt um den prallgefüllten Sack. Und auch die andern Pokémon waren über den Erfolg ihrer Aktion überglücklich. Botogel kramte eine schimmernde Kugel hervor und warf sie in die Luft. Mit einem kleinen Knall erschienen viele kleine funkelnde Sterne am Himmel. Es war ein wunderschönes Bild. Kurz darauf meinte Pikachu leises Glöckchenklingeln zu hören, das langsam immer näher kam. Wenige Augenblicke später landete ein von neun Damhirplex gezogener großer Schlitten vor ihnen. Ein Mann mit bauschigen weißen Bart und rot-weißem Anzug saß darin. Botogel schnappte sich den Sack und hüpfte auf den Schlitten. „Oh, du hast es also doch noch geschafft.“ „Botogel, Botogel.“, aufgeregt erzählte das Pokémon von ihrer Aktion. „So, diese Pokémon haben dir also geholfen.“, er wandte sich zu Pikachu und seinen Freunden, „Ohne euch hätten einige Kinder und Pokémon diese Jahr ein sehr trauriges Weihnachten gehabt. Ich kann euch gar nicht genug danken. Ihr seid dieses Jahr unsere Ehrenwichtel. Nun müssen wir aber los, sonst schaffen wir es vor Sonnenaufgang nicht mehr. Rudi, weiter geht’s!“ Die Nase des vordersten Hirschpokémon fing an zu leuchten und Sekunden später zogen sie den Schlitten gen Himmel. „Noch einmal vielen herzlichen Dank und euch noch ein schönes Weihnachtsfest.“, rief er ihnen zu. „Pika!“ Pikachu und die anderen winkten zum Abschied. Dann kletterten sie vorsichtig wieder ins Labor und legten sich erschöpft, aber glücklich zu ihren Trainern. „Pikachu, aufwachen!“, riss Ash sein Pokémon aus dem Schlaf, „Komm es gibt Geschenke.“ Pikachu schüttelte sich kurz und lief dann in die Wohnstube. Unter dem wunderschön geschmückten Baum lagen unzählige Päckchen. Für jeden war etwas dabei. Die Pokémon bekamen vor allem leckeres Futter und Pokériegel. Aber es war auch ein ganz großes Paket dabei, auf dessen Schild „Für die Weihnachtswichtel“ stand. „Nanu, von wem und für wen ist das denn?“, wunderte sich Ash. Als er es öffnete fand er lauter kleine Weihnachtsmützen darin. Keine konnte sich erklären was es mit diesem Geschenk auf sich hatte. Nur die Pokémon kannten den geheimnisvollen Absender. „Da war der Weihnachtsmann aber wieder fleißig.“, stellte Maike fest. „Ach so ein Quatsch, den Weihnachtsmann gibt es doch gar nicht.“ Max spielte mal wieder den Neunmalklugen. Pikachu und die anderen zogen ihre Mützen über und zwinkerten sich zu, denn sie wussten, wie Unrecht Max hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)