In den Wind gereimt von Chiisette (Gedichte) ================================================================================ Kapitel 1: Höre was das Leben bringet ------------------------------------- Höre was das Leben bringet, kannst du oftmals nicht versteh’n, lausche welches Lied es singet, welchen Weg du sollest geh’n. S’ist nicht leicht oft zu ertragen, s’ist oft eine schwere Last, Erdenkind doch lass dir sagen, auch wenn’s steil wird es kommt Rast. Liebe was das Leben zeiget, weil es einzigartig ist, wenn’s auch oft zum schlechten neiget, dass du das nur nie vergisst. Siehe, was für dich bestimmet, Liebe, Trauer, Freude, Leid, wenn auch der Sinn dir oft entrinnet, alles kommt zu seiner Zeit. Kapitel 2: Veränderung ---------------------- Was vergangen ist vergangen, was einst nah war ist nun fern, Zeit verändert unbefangen, diese Welt nur all zu gern. Spuren schnell im Sand verwehen, ein Zurück gibt’s längst nicht mehr, selbst das Schönste muss vergehen, liebt man es auch noch so sehr. Nur Erinnerungen zeugen, was einst war, was man vermisst, muss sich doch dem Schicksal beugen, das so wankelmütig ist. Alles kommt und geht beständig, ein „auf ewig“ gibt es nicht, unser "Jetzt", ist bald unbändig, weit weg wie das Sternenlicht. Kapitel 3: Die Seele und die Masken ----------------------------------- Ein Gewimmel ein Getummel, Menschen laufen hin und her, ein Gedränge und ein Rummel, keiner kennt den and‘ren mehr. Sind ja tausende Gesichter, die sich alle ähnlich sind, alles Kleine Lebenslichter, alle hetzen sie geschwind. Mittendrin in dichten Mengen, eine Seele will versteh‘n, überall sich Menschen drängen, doch mit welchem darf sie geh‘n. S’ist so schwer in dichten Massen, einen richtigen zu finden, nur auf einen sich verlassen, sich vertrauensvoll zu binden. So viel Menschen, große, kleine, dunkle, helle, arme, reiche dicke, dünne, zarte, feine, raue Menschen und auch weiche. Lässt‘ vom Aussehen sich trügen, hat die Seele schon verstanden, sieht man meistens doch nur Lügen, die bei Menschen oft vorhanden. Manches ist nur Schein und List, und um wirklich zu versteh‘n, wie ein Mensch tatsächlich ist, müsst‘ man in sein Inn’res seh‘n. Viele Menschen Masken tragen, manche die so stark oft scheinen, haben Angst nur zu versagen, wollen nur im stillen weinen. Und manch‘ Stille die nur schweigen, wärn‘ so stark oft innendrin, doch sie wollen es nicht zeigen, uns’re Seele sucht den Sinn. Will sie kennen die Geschichten, die, die Masken in sich tragen, nach dem äuß’ren sich zu richten, ist ihr klar – bringt nur versagen. Und so steht sie in der Menge, und will sich hier einen wählen, einen finden im Gedränge, und der soll ihr dann erzählen. Soll sein Leben ihr berichten, und Vertrauen würd’ es wecken, denn dann weiß sie die Geschichten, die hinter der Maske stecken. Einzigartig würd‘ er werden, uns’re Seele würd ihn kennen, unter allen hier auf Erden, könnt‘ sie ihn „Besonders“ nennen. Ja die Maske würde fallen, und der Nebel würd‘ verschwinden, doch so schwer ist’s unter allen, einen solchen Menschen finden. Kapitel 4: Die Maske der Nacht ------------------------------ Langsam zieh‘n des Abends Schatten, und umspannen leis‘ die Welt, und die Farben einst die Satten, schwinden in dem dunklen Zelt. Tages Bühne legt sich nieder, Tages Trubel schwindet dann, doch der wahren Bühne Lieder, fangen jetzt erst richtig an. Und im tiefen und im Dunkeln, stets verbergend ihre Macht, sieht man ihre Augen funkeln, sieht die Maske nun der Nacht. Unheimlich mit ihren Klängen, fremd und fern, ist ihre Spur, hält die Welt in ihren Fängen, zeigt sich stets im finstren nur. Lockt die seltsamsten Gestalten, wenn verblasst des Tages Licht, doch sollst sie für bös‘ nicht halten, kennst bist jetzt nur ein Gesicht. Denn der Maske dunkler Schrecken, endet mit der Sterne tanz, die am Abend geht sie wecken, und entfaltet ihren Glanz. Prächtig schmückt sie sich mit Farben, die zu sehen es sich lohnt, helle Lichter, dunkle Narben, und ein Auge wird zum Mond. Wie ein Spiel, wie alte Lieder, die sie singt wie sie es mag, bis der Morgen streckt sie nieder, und die Bühne schenkt dem Tag. Kapitel 5: Abschied ------------------- Zu schnell geht der Tag zu Ende, und der Abend wird zur Nacht, und die Energiebestände, schwinden leise, schwinden sacht. Zu schnell dreh’n sich oft die Tage, auf den Anfang folgt ein Schluss, und die Zeit kommt – ohne Frage, wo man „Leb‘ wohl“ sagen muss. Nichts lebt endlos, nichts lebt immer, alles muss einmal vergeh‘n, ist der Abschied auch ein schlimmer, uns’re Liebe bleibt besteh‘n. Kapitel 6: Emo-Gedicht ---------------------- Düster ist’s in meiner Seele, düster ist’s ich bin allein, Messers Klinge ich nun wähle, Finsternis – mein ganzes Sein! Dunkel ist mein helles Zimmer, und die Sonne lacht mich aus, Einsamkeit verfolgt mich immer, mein scheiß Leben ist ein Graus. Kann mich nur noch stumm verstecken, kein Mensch wird mich je versteh’n, alle Menschen mich erschrecken, weil sie mich einfach nicht seh’n. Blutend Tränen ich vergieße, leise, still und unerkannt, bis den Schmerz ich schon genieße, der in das Gedicht gebannt. Kapitel 7: Wetterlied --------------------- Gar lieblich still bedeckt die Welt, nur Regen hört man klingen, Tropfen um Tropfen niederfällt, welch‘ wundersames Singen. Ein Blitz durchzuckt das Wetterlied, erhellt es für Sekunden, und ehe man sich noch versieht, ist er wieder verschwunden. Der Regen bleibt allein zurück, doch dann ein Donnerrauschen, ach diesem wunderbaren Stück, würd‘ ich gern ewig lauschen! Kapitel 8: Flockenmeer ---------------------- Wenn spät erst Morgensonne kommt, und abends früh erlischt das Licht, die Zeit der Winterstille frommt, aus herbstlich bunt wird kahl und schlicht. Verlässt der Schnee sein Himmelreich, mit sanften, weißen Schwingen, wie einem holden Engel gleich, um Winterruh zu bringen. Die Kälte geht mit ihm einher, doch Wehmut nicht erklingt, weil dieses weiße Flockenmeer, mir auch viel Schönes bringt. Kapitel 9: Traumstunden ----------------------- Weißes Mondlicht sendet Strahlen, friedlich zieh’n im See die Wellen, Sterne die ihr Abbild malen, und das dunkle Nass erhellen. Wolken werfen Schatten nieder, fliegen einsam durch die Nacht, Grillen zirpen ihre Lieder, Schilf am Ufer wiegt sich sacht. Wie ein Traum, alles verbunden, „Horche!“ säuselt leis‘ der Wind, „wahre dir solch‘ schöne Stunden, weil sie kostbar sind mein Kind!“ Kapitel 10: Katzentanz ---------------------- In helles Licht getaucht erschien das Zimmer, und Schnurren drang zufrieden an mein Ohr, ich lauschte ihm gespannt das tat ich immer, und sah zu meiner Katze dann empor. Ich ging zu ihr sie lag am Kratzbaum droben, und schaute mich aus goldnen Augen an, sogleich hatte sie sich dann auch erhoben, die Anmut zog mich rasch in einen Bann. Ihr Sprung war sanft, sie strich um meine Füße, miauzte schnell und ging mit leisem Schritt, ich sah ihr nach, sie schwänzelte mit Süße, und forderte mich auf „na los, komm mit!“ Dann stoppte sie, hier schien das Ziel zu warten, und ihr Miauen sang “ich brauche dich“, doch ganz entgeistert musste ich erraten, nicht knuddeln, nur zum füttern braucht sie mich! Kapitel 11: Stille Post ----------------------- Mit Sicherheit hat’s das schon oft gegeben, es soll ja praktisch unvermeidbar sein, getratscht wird viel in unser aller Leben, und meistens schlägt es wie ´ne Bombe ein. Wir reden und wir schwatzen und erzählen, fast alle spielen stille Post schön leis`, je schlechter ist die Nachricht die wir wählen, so geiler finden Leute diesen Scheiß! Ein jeder glaubt sofort was alle sagen, man weidet schön das Unglück andrer aus, geschimpft wird leicht wer will sich denn auch plagen, und EINMAL kehren vor dem eignen Haus!? Kapitel 12: Kirschbaumnacht --------------------------- Magie durchströmt war jene Nacht, am Himmel schien ein Sternentraum, und blühend unter dieser Pracht, da stand ein großer Kirschenbaum. Man sah sein rosa Blütenkleid, ein Meer der Schönheit zart und fein, in seinem Duft lag Ewigkeit, der Mond strahlte für ihn allein. Sein Rauschen wurde bald zum Lied, die Welt sie lauschte ringsum still, ein Augenblick der sanft entflieht, und doch niemals vergehen will. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)