Wulfpack von DhalaElenaAngel ================================================================================ Kapitel 11: Ein unerwartetes Wiedersehen ---------------------------------------- Hi! So, hier bin ich ncoh mal, ein letztes Mal für dieses Jahr. Ich hoffe, die Geschichte wird euch weiterhin gefallen *g* und ich wünsche euch Allen einen guten Rutsch :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sie saßen schon seit einer kleinen Ewigkeit in einem der Gästezimmer, in die ein Rudelmitglied sie geführt hatte und noch immer war Severus nicht aufgetaucht. Dabei hatte er gedacht, Severus würde ihm regelrecht in die Arme fallen, immerhin waren sie beste Freunde. Das der Tränkemeister das nicht tat, war sicher so wenig ein gutes Zeichen, wie der aggressive Kampf der beiden Werwölfe, den sie beobachtet hatten und in dem Grayback die Andere fast tot gebissen hatte. Draco hatte sich eines der Bücher genommen und las, er wusste inzwischen, dass Harry bei seinem Paten wohnte und das er wohl seine alten Querelen mit dem Jungen würde begraben müssen, doch die Neuigkeit über die Adoption hatte Lucius seinem Sohn vorenthalten, das war Severus’ Geschichte und er würde sie dem Anderen erzählen dürfen. Er wusste, wenn er ehrlich war, selbst nicht, was er von dieser Sache halten sollte, er hatte Bedenken dagegen geäußert, doch Severus hatte darauf beharrt, dass es seine Entscheidung sei und sich nicht reinreden lassen, vor Allem, da seine Frau ja bereits zugestimmt hatte. Doch nun, wo sie schon so lange warteten, wusste Lucius, dass hier etwas Schwerwiegendes geschehen sein musste und das machte ihn nervös. Er hasste es, in so eine Atmosphäre zu kommen, die ihn fatal an die ein England erinnerte, kurz bevor sie geflohen waren. Seine Frau hatte sich die Freiheit genommen, sich bereits hinzulegen, sie hatte gemeint, dass Severus, egal, was geschehen wäre, wohl erst mal mit Lucius reden wolle und nicht mit ihr, wo sie vermutlich Recht hatte. Auch Draco klappte gerade sein Buch zu. „Gehst du ins Bett?“ „Ja,“ gab der Jüngere zurück, sichtlich frustriert. „Ich rede morgen mit Onkel Sev, so er dann gnädigst etwas Zeit hat.“ „Urteile nicht, bevor du nicht weißt, was geschehen ist!“ „Das tu ich nicht!“ „Nein, aber du bist beleidigt!“ „Darf ich doch auch! Ich meine, da machen wir uns auf den weiten Weg und dann... werden wir von einem Wiesel in Empfang genommen!“ „Es lässt sich nun mal nicht ändern,“ gab Lucius ruhig zurück und deutete auf das zweite Schlafzimmer in der kleinen Wohnung. „Lass ihn sich erst erklären und sei dann beleidigt, er ist dein Onkel und du weißt, er würde nie ohne Grund nicht erscheinen.“ „Ja, ja,“ murrte Draco nur und marschierte schnurstracks in das vorbereitete Zimmer. Na gut, er würde abwarten, was sein Onkel zu Sagen hatte, nicht, das er glaubte, das der wirklich einen triftigen Grund hatte, aber er würde abwarten... Lucius hingegen stand auf und trat zu einem der Fenster, sah nachdenklich hinaus. Nein, es war sicher etwas geschehen, das stand für ihn fest. Das letzte Mal, als Severus sich so verhalten hatte, hatte er ihn anschließend halb tot auf der Krankenstation von Hogwarts wiedergefunden. Eine halbe Stunde später klopfte es. „Herein,“ rief Lucius mit geschult ruhigem Gesichtsausdruck, doch er war entsetzt, als er seinen besten Freund sah, die Augen eingefallen, als habe er geweint, die Haare durcheinander und den Kopf nicht aufrecht, wie sonst. „Sev?“, fragte er und trat zu dem Anderen, legte ihm die Hand auf die Schulter. „Sev, was war los?“ Severus war nicht direkt zu Lucius gegangen, er hatte sich lange im Bad aufgehalten, ohne zu merken, das er selbst zu weinen begonnen hatte. Er hatte Angst, Angst um seinen Sohn, denn er wusste, dessen Leben stand auf Messers Schneide. Und er hatte gebetet, das erste Mal seit fast zwanzig Jahren hatte er wieder gebetet, um das Leben seines einzigen Kindes, das es je geschafft hatte, sein Herz zu erschleichen, so sehr, das er es adoptiert hatte, um ihm mehr Sicherheit geben zu können. Erst viel später und ohne sich wieder herzurichten, war er zu Lucius gegangen, er spürte das Gewicht von dessen Hand und sah kurz in die besorgten, blaugrauen Augen, bevor er sich setzte und sein Gesicht erneut zwischen den Händen verbarg. „Ich weiß nicht, ob er überlebt...“ „Überlebt? Wer... Potter?!“ „Mein Sohn,“ korrigierte er seinen alten Freund müde. „Warum, was ist passiert?“, fragte Lucius, mehr um Severus, als um Potter besorgt. Ja, der Junge tat ihm sicher irgendwie leid, aber er kannte ihn kaum, außer als nervigen kleinen Idioten, der ihm im Weg stand und es offensichtlich wieder mal geschafft hatte, sich in eine fast ausweglose Lage zu manövrieren. „Er... ich weiß nicht, ob er diese Nacht überlebt...“ „Severus, das hilft mir nicht,“ gab Lucius bemüht ruhig zurück. „Warum stirbt er? Was ist passiert?“ „Was weißt du über Seelengefährten vor Allem bei magischen Wesen?“ Überrascht über den abrupten Themenwechsel sah er auf. „Vermutlich Dasselbe, wie du, bedenkt man, dass wir Beide reinblütig erzogen worden sind.“ „Harry und Fenrir... teilen einen solchen Seelenbund…” „Soweit ich weiß, ist das doch nichts Schlechtes... oder? Oder geht es um die Folgen für Grayback?“ „Harry hat diese Bindung geleugnet...“ „WAS? Was zum...? WARUM? Ist er vollkommen bekloppt!?“ „Rede nicht so von ihm!“ „Aber...!“ „Harry wurde von Muggeln aufgezogen, ich bezweifle, das er wusste, was er da getan hat oder das er auch nur begriffen hat, was das bedeuten kann! Und er hat so viel durchgemacht, das es uns Allen klar ist, warum er das getan hat!“ „Jetzt bin ich gespannt,“ gab Lucius ruhig zurück. „Was, bitte, hat ihn zu so einer Dummheit bewogen?“ Er konnte sich so etwas einfach nicht vorstellen. Es gab Nichts, was mehr geehrt wurde, als zwei Seelen, die sich gefunden hatten. So etwas leugnete man nicht. „Harry hat Fenrir mit einer Anderen gesehen und dachte, er könne nie mit so Jemandem konkurrieren, schon gar nicht mit einer Frau, er hat stundenlang geweint und ich habe einfach nicht herausbekommen, was los ist und dann... seine letzten Worte waren ‚Es tut so weh,’ Luc! Und ich konnte ihm nicht helfen!“ Der Blonde überlegte lange, bevor er schließlich über Severus’ Rücken strich. Da sah man mal wieder die Tragweite und die Fatalität einer Muggelerziehung. Und Misshandlung. Und die fehlende Aufklärung in Schulen wie Hogwarts, es gab gute Gründe, warum Leute wie er auf einen Traditionenkurs bestanden hatten, um das wieder auszugleichen, aber das war ja abgetan worden, als Schikane... „Ich denke, er wird es schaffen,“ ermutigte Lucius ruhig. „Harry ist zu dickköpfig, um einfach aufzugeben, bedenkt man, wie oft er uns Allen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.“ „Da... ist ihm nicht das Herz gebrochen...“ „Sev, denkst du, Schwarzmalerei macht es besser?“, fragte er leise. Der Tränkemeister sah müde auf. „Ich fühle mich schrecklich, ich kann nichts tun, gar nichts....“ „Du siehst auch schrecklich aus,“ meinte er nur ruhig. „Komm, Severus, leg dich etwas hin, vielleicht sieht es morgen schon wieder besser aus...“ Es war warm, die Schmerzen waren endlich vorbei, unter seiner Hand spürte Harry zu seiner Verwunderung weiches Gras. Kein Bett. Verwirrt richtete er sich auf und rieb seine Augen. Wo zum Henker war er? Um ihn herum waren grasige Hügel, einige Beete mit wunderschönen Blumen, die er noch nie zuvor gesehen hatte, umgeben den Fleck, auf dem er lag. War er tot? Harry wusste es nicht, aber sicher war, dass ihm nichts mehr weh tat. Als er an sich herunter sah, merkte er, dass er nicht mehr so dünn war und das er Kleidung trug, die er nicht kannte. Langsam richtete er sich auf. War das der Himmel? Er wusste nur, das es schön warm und angenehm war. Wie war er gestorben? Er verstand das Alles nicht, das Letzte, an das er sich erinnerte... er schluckte schwer, als er das Bild wieder vor sich sah, Fenrir mit der Frau, schön war sie gewesen. Dunkle, volle, lange und lockige Haare, ein hübsches, aber markantes Gesicht, durchdringliche, schwarze Augen. Wie sollte er da auch konkurrieren, wenn er die Wahl hatte, das sehen zu müssen, oder tot zu sein, wäre er wirklich lieber....“ „Welpe!“ Harrys gesenkter Blick fuhr in die Höhe und ein Strahlen glitt über sein Gesicht. Ohne sich die Zeit zu nehmen, sich die Träne abzuwischen, sprang er auf und rannte los – direkt in die Arme von Remus und Sirius. Dann war er also tot. Aber das war ihm egal. Er war wieder bei Menschen, die ihn liebten. Sirius strich Harry sanft über den Rücken, rückte ihn dann etwas ab und betrachtete den Anderen. „Warum bist du hier?“, fragte er leise. „Weil.. ich tot bin?“; fragte Harry nur ratlos. „Ich... ich weiß es nicht...“ Remus setzte sich einfach mit auf den Boden, er sah ganz anders aus, als früher, trug gute Kleidung, war rasiert und seine hellbraunen, halblangen Haare waren mit einem Gummi zurückgebunden. Auch Sirius hatte keinen Bart mehr, aber lange, schwarze Haare, die er, wie der Andere, im Zopf trug. „Harry, du bist nicht tot,“ gab Sirius ruhig zurück. „Aber...!“ „Das hier ist eine Art Zwischenstation.“ „Ich... verstehe nicht.“ „Hierhin kommen die, die noch nicht tot sind, aber die kurz davor stehen,“ erklärte Remus leise. Er selbst hatte sich mehrfach hier befunden, bevor er sich entgültig getötet hatte, im Wissen, dass er die Nacht anders nicht überstehen würde. Er wusste noch, wie schwer ihm die Rückkehr gefallen war, da Sirius das letzte Mal hier gewesen war, aber da war auch noch Harry gewesen, hilflos, eingesperrt und allein. „Was...warum...?“ Sirius sah zu seinem Geliebten, zog Harry wieder zu sich, so, dass der auf seinem Schoß saß. „Er hat keine Ahnung, was geschehen ist,“ stellte er dann fest. „Woher sollte er?“, fragte Remus. „Niemand hat ihm das je erklärt...“ „Was... wovon redet ihr?“ „Harry, das hast du dir selbst angetan,“ erklärte Remus schließlich leise. „Was hab ich gemacht?!“ „Erinnerst du dich daran, dass dein Herz dir so weh getan hat?“ Harry nickte, wobei er schwer schlucken musste. „Es... es hat so weh getan...“ „Was hast du gedacht?“ „Ich...“ Remus betrachtete Harry eine ganze Weile. „Du bist Fenrirs Gefährte, das weißt du, oder?“ „Ja,“ gab der Grünäugige traurig zurück. „Aber... er... er will mich... nicht... ich.. ich hab ihn gesehen, mit... mit...!“ „Das ist nicht Alles,“ nahm Sirius den Faden ruhig wieder auf. „Ihr seid weit mehr, als das.“ Er hatte lang gebraucht, um zu akzeptieren, dass Harry ausgerechnet zu dem Mann gehörte, der Remus zu einem Werwolf gemacht und ihn so derart verletzt hatte. Aber er hatte keinen Einfluss darauf und zumindest schien ihm der Mann in der Lage zu sein, Harry zu verteidigen, so, dass der nicht mehr kämpfen musste. „Ihr seid Seelengefährten, Harry.“ Kurz blinzelte Harry, dann schüttelte er den Kopf. „Das... das glaub ich nicht...“ „Doch,“ gab Remus ruhig zurück. „Darum hat es so weh getan, du hast gedacht, das er dich nicht liebt und... überleg genau, was hast du in dem Moment gedacht?“ Harry kuschelte sich an den Anderen, der noch genauso roch, wie er ihn in Erinnerung hatte. „Ich... weiß nicht, dass... dass sich ihm nicht im... Weg sein will und.. das er mich nicht... liebt...“ „In der Muggelwelt mag ein gebrochenes Herz nicht viel bedeuten,“ gab Remus leise zurück, „Hier, in der magischen Welt, ist es tödlich. Aber Harry – nicht nur für dich. Vielleicht würde Fenrir nicht sterben, da euer Bund nie... vervollständigt würde, aber seine Seele wird sterben und er kann zu dem Monster werden, das du nur aus bösen Märchen kennst...“ Entsetzt sah Harry auf, blickte die Beiden an: „Was?“, fragte er tonlos. Remus deutete auf eine Art Gartentörchen. „Wenn du dich dazu entscheidest, durchzugehen, ist der Schmerz weg,“ erklärte er leise. „Für immer. Dahinter sind Sirius und ich, deine Eltern, Cedric und viele Andere, da ist Friede. Aber damit verlierst du Fenrir, für Immer, denn seine Seele wird sterben und er wird schreckliche Dinge tun, dann darf er hier nie wieder hin.“ „Es ist schwerer, sich dem Leben zu stellen,“ fuhr Sirius ruhig fort, strich über Harrys Haare. „Es kann weh tun, es wird immer wieder Kämpfe, Streit und Feindschaften geben, unangenehme Dinge, aber du kannst bei Fenrir bleiben, er liebt dich, Dummchen, seit du das Bewusstsein verloren hast, ist er nicht von deiner Seite gewichen, seit Tagen, er ist immer bei dir, er hat schreckliche Angst um dich. Und wenn du es schaffst, zurück zu gehen, wird er immer bei dir sein können, auch, wenn ihr irgendwann hierher zurückkehrt. Glaub mir, ohne ihn würde es für dich hier bald einsam werden, da hilft auch die schönste Ewigkeit nichts mehr... Ich würde ohne Remus hier nicht sein wollen.“ „Aber... er...er will mich doch gar nicht, er... hat nie was gesagt und...!“ Remus lächelte nur und strich durch Harrys Haare. „Er liebt dich sogar sehr. Er weiß, was zwischen euch ist. Aber er wollte dir Zeit geben – Zeit, dich zu erholen und gesund zu werden, Zeit, selbst dahinter zu kommen. Seit du da bist, hat er Niemanden mehr mit in sein Schlafzimmer genommen. Er sitzt die gesamte Zeit an deinem Bett, Harry.“ „Aber... aber die Frau!“ „Er hätte sie fast umgebracht und danach hat er über eine Stunde in der Dusche gestanden, um ihren Geruch loszuwerden, so angeekelt war er. Du hättest es gesehen, wenn du nur einige Sekunden länger da geblieben wärest.“ „Wirklich...? Glaubt ihr das?“ „Wir sind tot,“ gab Sirius sanft zurück. „Wir wissen es. Wäre dem nicht so, hätte ich diesen arroganten Werwolf schon lange heimgesucht, Kleiner..“ „Ich... es tut immer so weh,“ flüsterte Harry, den Blick auf die kleine Pforte gerichtet, die einladend schimmerte. „Das gehört zum Leben,“ gab sein Patenonkel leise zurück. „Glaub mir, ich weiß, was du meinst und ich weiß, was du durchgemacht hast – jetzt zumindest. Ich wünschte, du hättest es mir eher gesagt...“ „Du hättest doch eh nichts tun können, ich... ich wollte nicht, dass du dich noch um mich kümmern musstest...“ „Dummkopf,“ scholt Sirius sanft. „Und Harry, wenn du hier bleiben würdest, wäre nicht nur Fenrir verzweifelt, Severus liebt dich, Kleiner, du bist der Sohn, den er nie wird haben können, die vielen Folterungen durch Voldemort oder Dumbledore, ist er unfruchtbar... „ Harry lächelte leicht, als der Andere den Tränkemeister erwähnte, doch dann wurde er ernst. „Siri.. bist... bist du böse?“, fragte er leise. „Aber nein,“ gab er nur zurück, strich über die weichen Haare: „Auch, wenn ich ihn nie mögen werde, aber er hat dich immerhin versorgt, also bin ich ihm dankbar, ich werde nicht mal mehr seinen Spitznamen erwähnen,“ versprach er. „Und...was... was haben meine Eltern dazu gesagt?” „Warum fragst du sie nicht?“ „Was...?“ Remus lächelte und deutete in eine unbestimmte Richtung – und da waren sie, sie sahen aus, wie im Spiegel Nerhegeb, sie schienen aus dem nichts aufzutauchen. Er klammerte sich noch fester an Sirius fest, der nur lächelte, aufstand und Harry aufrichtete: „Na los, geh schon,“ spornte er ihn an und schubste ihn. Lily lächelte nur, in ihren Augen glänzten Tränen: „Mein Baby!“ Das war Alles, was Harry brauchte. Er rannte los, wurde von Armen aufgefangen, die ihn hielten. Und da war es wieder, dieser unbestimmte Geruch, den er aus seiner frühesten Kindheit gekannt hatte, der immer dann da gewesen war, wenn es ihm besonders schlecht gegangen war. Auch James lächelte und strich ihm durch die Haare. „Ich bin stolz auf dich,“ stimmte er leise zu. „Aber warum Sni...! Au!!!“ „Ich habe dir immer gesagt, dass du ihn nicht beleidigen sollst! Er ist sogar Harrys neuer Vater! Er war für den Kleinen da, als wir es nicht sein konnten! Komm endlich über deine Schulzeit hinweg! Meine Güte, nicht mal der Tod hat diesen Kindskopf erwachsen werden lassen,“ murrte Lily frustriert. „Selbst Sirius ist erwachsen geworden!“ Sirius lachte nur leise im Hintergrund, er war aufgestanden, seine Arme waren um Remus geschlungen, er küsste ihn gerade in den Nacken. „Vielleicht wird doch noch Alles gut...“ Remus blickte auf den Jungen, der schüchtern vor den Eltern stand, die ihm so fremd waren. „Er hätte es verdient,“ gab Remus nur zurück. „Er ist viel zu jung, um hier zu sein, weil er nicht versteht, was er getan hat,“ meinte er nur. „So gern ich meinen Welpen jetzt schon wieder bei mir hätte, noch ist es nicht soweit, er muss zurück. Denn an ihm hängt doch noch so viel...“ Sirius nickte langsam. Es war für ihn eine Belastung für ihn, zu wissen, was alles an diesen schmalen Schultern hing. Dumbledore und die Probleme mit der Gesundheit, die Andere ihm ruiniert hatten und nun ein Seelenbund, den er nicht richtig begreifen konnte und die Verantwortung für die geistige Gesundheit von Grayback, der einen großen Schaden anrichten konnte, wenn er durchdrehen würde. Harry selbst blieb eine Weile in den Armen seiner Eltern, sie zanken zu hören, hatte etwas seltsam Normales, etwas Willkommenes. Doch dann spürte er etwas, als er aufsah, merkte er, wie die Gestalten seiner Eltern langsam verschwammen, bis er sie nicht mehr sah. Eine einzelne Träne löste sich aus seinem Augenwinkel, er sah sich um. „Nein! Bitte! Bitte, nicht gehen!“ Remus und Sirius lächelten etwas. „Harry, du musst dich entscheiden,“ erklärten sie leise, nahmen den Jungen, der auf sie zustürzte, noch mal in die Arme. „Du hast noch ein ganzes Leben vor dir, es ist zu früh für dich, hierher zu kommen.“ Sirius ging noch ein Mal in die Knie, blickte in die Augen des Jüngeren. „Ich weiß, wie hart es sein kann,“ erinnerte er seinen geliebten Patensohn. „Glaub mir, das habe ich gemerkt, aber wenn ich nicht durchgehalten hätte, hätte ich dich auch nicht wiedersehen können.“ Er lächelte sanft. Auch Remus nickte. „Es ist härter, das Leben ist nur selten gerecht, aber glaub mir, das ist es durchaus wert.“ Er strich über Harrys Wange. „Fenrir liebt dich wirklich, seit du da bist, ist er ausgeglichener und glücklich.“ „Ich... ich hab Angst...“ „Das musst du nicht, er wird dich schützen, vermutlich bemuttern bis sonst wohin,“ fügte der Werwolf amüsiert hinzu. Dann deutete er erneut auf das Tor: „Hierher kommst du noch früh genug – und bis dahin – genieß das Leben,“ bat er sanft. „Niemand sollte sterben, wenn er noch nicht geliebt hat.“ Und dann waren sie wieder verschwunden. Er war allein. Leise vor sich hinweinend rollte Harry sich wieder zusammen. Eben hatte er sich noch so wohl gefühlt, behütet, geschützt, doch nun war er alleine, daran änderte auch der warme Wind nicht. Das Tor da vor ihm, es war so verführerisch. Da war er sicher, kein Schmerz, keine Angst, seine Eltern, Remus, Sirius. Aber da war auch das, was die Anderen ihm gesagt hatten, über Fenrir. Der ihn angeblich doch mochte. Er musste nur die Augen schließen, um den Anderen vor sich zusehen, das Gefühl der Wärme, das ihn immer umgeben hatte, wenn der Ältere bei ihm gewesen war. Er vermisste Remus und Sirius schrecklich, aber da waren auch noch Severus, Aurora, Bill, Fred, George und Andere, mit denen er immer mal wieder gespielt oder sich unterhalten hatte. Es war so schwer und das Tor funkelte so vielversprechend... Harry wusste nicht, wie lange er da so gelegen hatte, bis er sich wieder etwas aufrichtete. Was hatte Remus gesagt? Man sollte nicht gehen, wenn man nicht zumindest ein Mal geliebt hatte? Was, wenn er sich diese Chance verspielte, nur wegen etwas Bequemlichkeit? Er wusste, dass Severus ihn wirklich mochte, und das der Andere mindestens genauso viel durchgemacht hatte, wie er. Und der hatte nicht aufgegeben. Und wenn Fenrir ihn wirklich mochte, hatte der dann nicht auch eine Chance verdient? Langsam richtete Harry sich auf. Da war er wieder, dieser Schmerz in der Brust. Es tat weh, doch es gehörte dazu, das war ihm nun klar. „Wie komme ich jetzt zurück?“, fragte Harry sich schließlich hilflos, bevor auf einmal Alles um sich herum sich auflöste. Oha... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)