Feuerzauber von HiYasha (Eine Frau zwischen zwei Männern...Inu Yasha oder Sesshoumaru?) ================================================================================ Kapitel 32: Ich kenne dich! --------------------------- Ich kenne dich! Schnell rannte sie durch den heißen Sand zurück zum Bungalowdorf. Dort verlangsamte sich ihr Schritt. Die Worte ihrer Freundin gingen ihr durch den Kopf: “Ich kenne dich!“ Auf was wollte Kari hinaus? Sie grübelte, während sie über die gewundenen Wege zu ihrem Appartement zurückging, vorbei an all den kleinen Häuschen, die weiß getüncht in der Sonne lagen, umrankt von den mit grell-lila Hochblättern übersäten Bougainvilleen. Diesmal genoss sie nicht wie sonst deren üppigen Anblick und schaute auch nicht den huschenden Eidechsen hinterher, sondern blickte nachdenklich auf den gepflasterten Weg vor ihr. Kari machte sich Sorgen, aber worüber genau? Sie würde durch 3 arabische Länder fahren, aber die Strecke war nicht weit und sie wusste, dass die Küstenstrasse sie ohne Probleme ans Ziel führen würde. Sie hatte die Straße schon gesehen, sie war gut ausgebaut und führte direkt nach Akaba. Und sie war ja nicht alleine. Sesshoumaru kam ja mit, und er kannte sich hier zweifelsfrei aus. Sie freute sich schon so, endlich mal aus dem Club heraus zu kommen. Bisher hatte sie niemand begleiten wollen, nicht einmal um einen kleinen Bummel durch Dahab zu machen, der kleinen Stadt, die unmittelbar neben dem Club lag, und so war sie schon mehrfach alleine losgezogen, um deren Gassen zu erforschen. Inu Yasha war mit dem Sport- und Freizeitangebot vollauf beschäftigt, er ging mit ihr tauchen und zusätzlich surfen, Wasserski fahren und Gleitschirmfliegen am Strand. Er nutzte die vielen Möglichkeiten sich zu bewegen voll aus, genoss das regelmäßige und üppige Essen im Restaurant und mehr erwartete er nicht. Er zeigte kein Interesse, Land und Leute kennen zu lernen, und ihr Wunsch, einmal in die Wüste hinauszufahren, stieß bei ihm nur auf Unverständnis. Als sie nun so überraschend doch noch die Möglichkeit bekam, etwas vom Umland kennen zu lernen, sagte sie natürlich sofort zu. Vielleicht zu schnell, wie immer bei ihr. Ob Kari das meinte? Sie fuhr mit einem Mann über Nacht weg, den sie kaum kannte, in eine wildfremde Gegend, in der sie voll von ihm abhängig war. Ach, was sollte das? Sie hatte vollstes Vertrauen zu Sesshoumaru, und sie war schon oft im Ausland gewesen und würde es sich mit ihren Englischkenntnissen durchaus zutrauen, auch alleine durchzukommen. Trotzdem nagte ihre innere Stimme weiter. Sie ließ ihren Freund hier sitzen, um mit einem Typen loszuziehen, der sie schon angebaggert hatte. Und dem nicht genug, sie wusste, dass sie durchaus empfänglich war für sein Werben. Sie hatte solche Probleme damit gehabt, ihn aus ihrem Kopf zu bekommen, gewaltige Probleme, wenn sie ehrlich war. Und nun wollte sie mit ihm eine Nacht in einer fremden Stadt verbringen? Vielleicht war sie wirklich etwas voreilig gewesen…was wenn sie ihm nicht widerstehen konnte? Sie schüttelte unwillig den Kopf. Er war der Bruder ihres Freundes, und sie würde nicht gleich mit ihm ins Bett steigen. Vielleicht hatte sich seine Begeisterung für sie eh schon längst gelegt, war doch nur seinem Verlassenheitsgefühl in der damaligen Situation entsprungen. Warum sollte sie sich von solchen Befürchtungen einen harmlosen Ausflug vermiesen lassen? Ach, sie würde schon aufpassen. Sie traf sich mit Sesshoumaru auf dem Parkplatz vor dem Club. Dort blieb sie stehen und musterte ihn erst mal von oben bis unten. Irgendwie war das mal wieder typisch. Das Schicksal konnte echt gemein und zynisch sein…oder einfach witzig. Was hatte sie sich abgemüht und es gerade geschafft, sich treiben zu lassen, die Gelassenheit und Hitze zu genießen und sich keine großen Gedanken mehr zu machen, und diese Trägheit hatte ihr auch geholfen, die Erinnerungen an ihn endlich verblassen zu lassen. Und nun, wo sie froh war, ihre innere Ruhe wieder gefunden zu haben, stand er so überraschend wieder vor ihr. Er trug eine weite, sandfarbene Trekking-Hose und dazu ein weißes T-Shirt und Turnschuhe. Seine Haut war sonnengebräunt, die langen, silbern glänzenden Haare bildeten zu der bronzenen Haut einen besonders starken Kontrast. Die Streifen auf seinen Wangen und Handgelenken waren durch die Bräune kaum noch zu erkennen, nur der dunkle Halbmond schimmerte unter seinen Haaren durch und seine honigfarbenen Augen leuchteten noch intensiver als sonst. Er war schöner als sie ihn in Erinnerung hatte, sein Anblick verschlug ihr den Atem und so stand sie nur da und schaute ihn an. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen mitzukommen. Aber nun war sie hier. Er kam ihr entgegen, blieb vor ihr stehen und umarmte sie sachte. Sie konnte nicht umhin, kurz die Augen zu schließen, als sie die Berührung seines Körpers spürte. Es fühlte sich so gut an. Und sein betörender Duft, an den sie sich sofort wieder erinnerte. Er roch nach Sommer, nach Sonne und dieser schweren Süße von Moschus, die sie nie vergessen hatte, auch nachdem er gegangen und die Wäsche, in der er gelegen hatte, längst gewaschen gewesen war. Sie stand da wie gelähmt und nahm nur seinen Geruch auf. „Willkommen, ich habe dich noch gar nicht richtig begrüßt. Danke, dass du mir…schon wieder hilfst.“ Er lächelte sie an, während ihre innere Stimme laut Alarm schlug. ‚Oh oh, was tu ich nur? Ich kann doch hier nicht so stehen bleiben und ihn nur anstarren? Reiß dich zusammen, Hi!‘ Und tatsächlich, es wirkte, ihre Starre löste sich langsam. Sie war wieder in der Lage, ihn ebenfalls anzulächeln, schluckte kurz mal unmerklich und fing dann an zu sprechen. „Na, so uneigennützig ist meine Hilfe gar nicht. Ich bin so froh, mal aus dem Club herauszukommen. Und ich freue mich, dabei sogar eine orts- und sprachkundige Beleitung zu haben. Und nach Akaba wollte ich schon immer mal. Du siehst, du tust eher mir einen Gefallen.“ Sie gab sich einen Ruck und warf entschlossen den Rucksack, den sie dabei hatte, auf den Rücksitz und stieg ein. Er setzte sich ans Steuer des Jeeps und schaute kurz zu ihr herüber. Entweder hatte er ihre Verwirrung nicht bemerkt, oder er ignorierte sie geschickt. „Hast du deinen Pass und den Führerschein dabei?“ Sie nickte nur. Dann startete er den Motor und sie brausten los. „Warst du schon einmal in Akaba?“ Sie fuhren schon eine Weile die staubige Küstenstraße entlang, die Landschaft rauschte dank des flotten Tempos recht zügig an ihnen vorbei. Es gab kaum Gegenverkehr, und so konnte er unbesorgt zu ihr hinüber sehen, als er sie ansprach. Sie schüttelte den Kopf, erzählte ihm von einer früheren Reise nach Eilat in Israel, wo sie jeden Abend die Lichter von Akaba hatten leuchten sehen. Aber die vielen bewaffneten Soldaten an der Grenze nach Jordanien hatten ihr und ihrem damaligen Begleiter Angst gemacht, und so hatten sie sich nicht getraut, die malerische Stadt zu besuchen, die nur wenige Kilometer entfernt neben ihrem Appartement Nacht für Nacht in der Dunkelheit funkelte. Von ihrer Schwärmerei wegen dem Film erzählte sie nichts. Sie war von Inu Yasha zu oft dafür ausgelacht worden. Er verstand schon mal gar nicht, wie ein erwachsener Mensch sich so von einer künstlichen Erzählung anstecken lassen konnte und so traute sie sich nicht mehr zuzugeben, dass sie auch deswegen in die Stadt wollte, um dem Feeling eines Kinofilmes nachzuspüren. Wieder saß sie schweigend neben ihm, aber sie entspannte sich dabei langsam, räkelte sich schon genüsslich in ihrem Sitz und nahm die fremdartige Landschaft mit allen Sinnen auf. Die Gegend war karg, die Straße führte relativ knapp an der Küste entlang, links das bläulich schimmernde Felsmassiv, rechts einsamer Strand und dahinter glänzendes Meer, nur ab und zu behinderte eine Sandverwehung die schnelle Weiterfahrt. Vom Wasser her wehte eine leichte Brise, die angenehm rein und kühlend in den offenen Wagen blies, während sie hinter sich eine dicke, wirbelnde Staubwolke herzogen. His lockige Haarpracht wedelte sanft um ihre Schulten, die drückende Hitze, die im Club immer herrschte, war verschwunden. Er saß ganz entspannt am Steuer, lenkte zwar locker, aber nicht zu betont lässig den Wagen. Langsam überwand Hi ihre innere Anspannung, die sie so gelähmt hatte, als er sie auf dem Parkplatz umarmt hatte. Sie begann sich wieder mit ihm zu unterhalten, merkte wie sie lockerer wurde und endlich unbeschwert mit ihm reden konnte. Er wirkte verändert, ruhiger, gelassen. Er antwortete bereitwillig auf ihre Fragen, wollte wissen, was sie in der Zwischenzeit erlebt hatte. Und er machte sie auch nicht mehr so seltsam an wie damals beim Pizzaessen bei ihrer Freundin. Entweder war es wirklich nur eine Masche gewesen und er hatte eingesehen, dass er damit bei ihr nicht punkten konnte, oder sein Verhalten war doch aus seiner damaligen Situation heraus begründet gewesen. Auf alle Fälle gefiel er ihr so besser. Sie passierten die Grenze nach Israel und danach gleich die nach Jordanien ohne Zwischenfälle. Bewaffneten Soldaten patrollierten immer noch an den Zäunen, die die einzige Markierung der Landesgrenzen inmitten der Wüste waren. Aber außer den üblichen Passkontrollen gab es keine besonderen Vorkommnisse. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)